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Die
Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zur Verstimmung einer
Messbrücke,
insbesondere einer Wheatstoneschen Messbrücke.
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Es
ist grundsätzlich
bekannt, dass Messbrücken
magnetoresistive Widerstände
aufweisen können.
Derartige Messbrücken
können
dann zur Messen eines externen Magnetfelds verwendet werden, da
die Brückenspannung
der Messbrücke
in Abhängigkeit
von dem externen Magnetfeld variiert. Beispielsweise können derartige
Messbrücken
in binären
Magnetfeldsensoren eingesetzt werden.
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Üblicherweise
wird der Schaltpunkt eines derartigen binären Magnetfeldsensors bei der
Herstellung durch Änderung
des oder der Widerstandswerte eines oder mehrerer Widerstände der
Messbrücke
durch Laserabgleich eingestellt. Eine Änderung des seitens des Herstellers
eingestellten Schaltpunkts durch den Benutzer ist nur durch nachträgliches
Anbringen magnetisch leitfähiger
Materialien möglich,
wodurch das auf die magnetoresistiven Widerstände effektiv wirkende externe
Magnetfeld verändert
und damit die Brückenspannung
verstimmt werden kann.
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Eine
derartige nachträgliche Änderung
des Schaltpunkts durch den Benutzer ist mit einem relativ hohen
Aufwand verbunden und nur in groben Schritten möglich. Darüber hinaus weisen die für die nachträgliche Änderung
verwendeten magnetisch leitfähigen
Materialien relativ große
Toleranzen hinsichtlich ihrer Geometrie und ihrer magnetischen Materialpa rameter
auf, so dass sich Schaltpunkttoleranzen von mehr als 25 % ergeben
können.
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Eine
Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Schaltungsanordnung zu
schaffen, die eine einfache, kostengünstige und zugleich präzise Verstimmung
der Brückenspannung
einer Messbrücke
ermöglicht.
Insbesondere soll im Rahmen der Erfindung eine Schaltungsanordnung
geschaffen werden, die zur Verstimmung eines Schaltpunkts eines
Magnetfeldsensors geeignet ist.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruchs 1.
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Die
Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass die Messbrücke elektrisch
verstimmbar ist. Mittels der Stromquelle der Schaltungsanordnung
kann ein Kompensationsstrom erzeugt werden, mit dem die Messbrücke beaufschlagbar
ist, so dass die Brückenspannung
der Messbrücke
verändert
werden kann.
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Dies
ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung
in einem binären
Magnetfeldsensor eingesetzt wird. Hierdurch kann der Schaltpunkt
des Magnetfeldsensors elektrisch und damit besonders einfach verstellt
werden. Auf ein nachträgliches
Anbringen magnetisch leitfähiger
Materialien und/oder auf einen Laserabgleich kann verzichtet werden,
so dass der Magnetfeldsensor besonders kostengünstig hestellbar ist. Ferner
ist eine präzise
Schaltpunkteinstellung möglich,
die von geometrischen und/oder materialspezifischen Toleranzen unabhängig ist.
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Für unterschiedlich
starke Verstimmungen der Messbrücke
ist die Stromquelle bevorzugt digital einstellbar. Hierdurch wird
erreicht, dass eine binäre Magnetfeldsonde
mit einer digital programmierbaren Schaltpunkteinstellung ausgestattet
werden kann. Insbesondere kann der Schaltpunkt in besonders kleinen
Schritten eingestellt werden, so dass eine nahezu stufenlose Schaltpunkteinstellung
möglich
wird.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist der Kompensationsstrom aus dem Brückenwiderstand der Messbrücke abgeleitet.
Ohne die Ableitung des Kompensationsstroms aus dem Brückenwiderstand
kann die an einer mittels eines Kompensationsstroms verstimmten
Brücke
abfallende Brückenspannung
auch bei magnetischem Nullfeld, d.h. ohne externes Magnetfeld, eine
Temperaturabhängigkeit
aufweisen. Durch die Ableitung des Kompensationsstroms aus dem Brückenwiderstand
kann eine derartige temperaturabhängige Aufspreizung der Brückenspannung
kompensiert werden. Insbesondere kann der Kompensationsstrom dem
mit einem Faktor gewichteten Verhältnis einer an die Messbrücke angelegten
Referenzspannung und des Brückenwiderstands
entsprechen.
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Des
Weiteren wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
dass ein Stromspiegel zur Spiegelung des durch die Messbrücke fließenden Referenzstroms
an einen Eingang der Stromquelle vorgesehen ist. Der durch die Messbrücke fließende Referenzstrom
ist ein Maß für den Brückenwiderstand
der Messbrücke. Durch
den Stromspiegel kann der Referenzstrom auf besonders einfache Weise
der Stromquelle zur Verfügung
gestellt werden.
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Ferner
können
erfindungsgemäß zur Verstimmung
der Messbrücke
zwei Stromquellen vorgesehen sein, die jeweils an einen der beiden
Ausgänge
der Messbrücke
anschließbar
sind, zwischen welchen die Brückenspannung
abfällt.
Insbesondere können
die Kompensationsströme
der beiden Stromquellen zueinander invertiert sein.
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Alternativ
kann zur Verstimmung der Messbrücke
eine einzelne Stromquelle zwei Ausgänge aufweisen, die jeweils
an einen der beiden Ausgänge der
Messbrücke
anschließbar
sind, zwischen welchen die Brückenspannung
abfällt.
Die beiden Ausgänge
der Stromquelle sind bevorzugt wiederum zueinander invertiert, so
dass die Stromquelle einen Kompensationsstrom und einen dazu invertierten Kompensationsstrom
zur Verfügung
stellt.
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Die
Stromquelle ist zur Steuerung des Kompensationsstroms bevorzugt
als insbesondere übersteuerter
U/I-Wandler ausgebildet. Der Sättigungsstrom
bzw. Kompensationsstrom des übersteuerten U/I-Wandlers
kann durch den durch die Messbrücke fließenden Referenzstrom
variiert werden.
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Um
zu ermöglichen,
dass der Schaltpunkt eines Magnetfeldsensors reproduzierbar einstellbar
ist, kann ein der Stärke
der Verstimmung der Messbrücke
entsprechender Wert in einem insbesondere nichtflüchtigen
Datenspeicher abgelegt sein. Zur Einstellung des Schaltpunkts eines
Magnetfeldsensors kann der Wert beispielsweise aus einem OTP oder einen
EEPROM geladen werden. Insbesondere kann der Wert vom Hersteller
und/oder einem Benutzer eingestellt und in dem Datenspeicher abgelegt
werden.
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Zur
Auswertung der Brückenspannung
der Messbrücke
und/oder zur Ansteuerung eines Schalters, insbesondere Schalttransistors,
ist bevorzugt ein Komparator vorgesehen. Bei Verwendung der Schaltungsanordnung
in einem Magnetfeldsensor entspricht der Schaltpunkt des Komparators
dem Schaltpunkt des Magnetfeldsensors. Zur Verstärkung des Ausgangssignals kann
der Komparator mit einer Treiberstufe versehen sein.
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Ein
besonders kompakter und platzsparender Aufbau ergibt sich, wenn
mehrere oder alle Bestandteile der Schaltungsanordnung in einem
einzigen Chip integriert sind. Zur Realisierung mehrerer oder aller
Bestandteile der Schaltungsanordnung kann der Chip in CMOS-Technologie
ausgebildet sein.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin einen Magnetfeldsensor mit einer Messbrücke, insbesondere Wheatstoneschen
Messbrücke,
die wenigstens einen magnetoresistiven Widerstand aufweist, und
einer Schaltungsanordnung zur Verstimmung eines Schaltpunkts des
Magnetfeldsensors, wie sie vorstehend erläutert ist.
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Weitere
bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die Figuren erläutert;
in diesen zeigen:
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1 ein
vereinfachtes Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung,
die an eine Wheatstonesche Brücke
angeschlossen ist,
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2 Kennlinien
(externes Magnetfeld – Brückenspannung)
eines auf einer erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung
basierenden Magnetfeldsensors ohne Ableitung des Kompensationsstroms
aus dem Brückenwiderstand,
und
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3 Kennlinien
(externes Magnetfeld – Brückenspannung)
eines auf einer erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung
basierenden Magnetfeldsensors mit Ableitung des Kompensationsstroms aus
dem Brückenwiderstand.
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In 1 ist
ein Magnetfeldsensor mit einer erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung und
einer Brückenschaltung 10,
die vier Widerstände 12, 14, 16, 18 aufweist,
die in Form einer Wheatstoneschen Messbrücke angeordnet sind, dargestellt.
Die Messbrücke 10 wird
mit einer Referenzspannung UREF beaufschlagt,
die über
den beiden in Reihe geschalteten Widerständen 12 und 16 bzw. 14 und 18 abfällt. Der
Ersatzwiderstand der Messbrücke 10 wird
als Brückenwiderstand
RB bezeichnet, wobei durch die Messbrücke 10 ein
Referenzstrom IREF fließt, der dem Verhältnis der
Referenzspannung UREF und des Brückenwiderstands
RB entspricht.
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Die
Wheatstonesche Messbrücke 10 umfasst
ferner zwei Ausgänge 20, 22,
an denen die Brückenspannung
der Messbrücke 10 abfällt. Die
Brückenspannung
wird an den beiden Knotenpunkten zwischen den Widerständen 12 und 16 sowie 14 und 18 abgegriffen.
Ist die Brückenspannung
gleich Null, dann ist die Messbrücke 10 ist
abgeglichen.
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Die
beiden in 1 diagonal gegenüberliegenden
Widerstände 12 und 18 sind
jeweils als magnetoresistiver Widerstand ausgebildet. Insbesondere können die
magnetoresistiven Widerstände 12, 18 jeweils
mit aus dem Stand der Technik bekannten Widerstandsstreifen versehen
sein. Aufbau und Wirkungsweise einer derartigen Wheatstoneschen
Brücke
sind jedoch grundsätzlich
bekannt, so dass hierauf im Rahmen der vorliegenden Erfindung nicht
näher eingegangen
wird.
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Die
erfindungsgemäße Schaltungsanordnung
umfasst zwei Stromquellen 24, 26, die jeweils an
einen der beiden Ausgänge 20, 22 der
Messbrücke 10 angeschlossen
sind. Die beiden Stromquellen 22, 24 sind derart
ausgebildet, dass sie zueinander invertierte Kompensationsströme erzeugen,
deren Betrag in 1 durch IB gekennzeichnet
ist. Die erfindungsgemäß änderbaren
Kompensationsströme IB bewirken, dass die Brückenspannung der Messbrücke 10 verstellt
und damit die Messbrücke 10 verstimmt
werden kann.
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Der
Kompensationsstrom IB ist aus dem Brückenwiderstand
RB der Messbrücke 10 abgeleitet und
entspricht dem mit einem Faktor D gewichteten Referenzstrom IREF, wobei der Faktor D über jeweils einen digitalen
Eingang in die Stromquelle 24, 26 eingegeben werden
kann. Zur Spiegelung des durch die Messbrücke 10 fließenden Referenzstroms
IREF an jeweils einen Eingang der beiden
Stromquellen 24, 26 ist ein Stromspiegel bzw.
eine stromgesteuerte Stromquelle 28 vorgesehen. Der Faktor
D kann in einem nichtflüchtigen
Datenspeicher 30 gespeichert werden.
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Die
erfindungsgemäße Schaltungsanordnung
umfasst ferner einen mit einer Treiberstufe versehenen Komparator 32,
der die an den beiden Ausgängen 20, 22 der
Messbrücke 10 anliegende
Brückenspannung
auswertet und in Abhängigkeit
von dem Vorzeichen der Brückenspannung
einen nicht dargestellten, externen Schalttransistor steuert.
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Nachfolgend
wird die Einstellung des Schaltpunkts eines binären Magnetfeldsensors, der
eine erfindungsgemäße Schaltungsanordnung
aufweist, unter zusätzlicher
Bezugnahme auf die 2 und 3 beschrieben.
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Vor
der elektrischen Verstimmung der Messbrücke 10 mittels der
Stromquellen 24, 26 und ohne externes Magnetfeld
ist die Brückenspannung der Messbrücke 10 temperaturunabhängig und
besitzt beispielsweise einen Wert von ca. –5 mV, wie anhand der jeweils
oberen Kennlinienscharen der 2 und 3 gezeigt
ist. Mit steigendem Magnetfeld (H-Feld), in oder entgegen einer
ausgewählten Raumrichtung,
nimmt die Brückenspannung
linear zu, wobei die verschiedenen Kennlinien der Kennlinienschar
verschiedenen Temperaturen entsprechen. Der Schaltpunkt des vorliegenden
Magnetfeldsensors liegt bei einer Brückenspannung von Null und gemäß den 2 und 3 somit
bei einem externen Magnetfeld von ca. 0,2 bis 0,3 mT.
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Zur
elektrischen Verstimmung der Messbrücke 10 werden die
Ausgänge 20, 22 der
Messbrücke 10 jeweils
mit dem Kompensationsstrom IB beaufschlagt,
wodurch die Brückenspannung
der Messbrücke 10 und
damit die Kennlinie des Magnetfeldsensors verschoben wird. In 3 ist
der Kompensationsstrom IB mittels des digital
programmierbaren Faktors D derart gewählt, dass die Brückenspannung
bei magnetischem Nullfeld einen Wert von ca. –70 mV besitzt.
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Der
Schaltpunkt des derart elektrisch verstimmten Magnetfeldsensors
befindet sich bei einem externen Magnetfeld von ca. +/- 4 mT, der
in Abhängigkeit
von der jeweils vorherrschenden Umgebungstemperatur geringfügig variiert.
Unterschiedlich starke Verstimmungen der Messbrücke 10, d.h. unterschiedlich
starke Verschiebungen der Brückenspannung,
können
durch unterschiedliche Faktoren D eingestellt werden.
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Der
Kompensationsstrom IB ist aus dem durch
die Messbrücke 10 fließenden Referenzstrom IREF und damit aus dem Brückenwiderstand RB der Messbrücke 10 abgeleitet.
Ohne die Ableitung des Kompensationsstroms IB aus
dem Brückenwiderstand
RB würde
der Magnetfeldsensor bereits ohne externes Magnetfeld eine temperaturabhängige Aufspreizung
der Brückenspannung
aufweisen, wie in 2 dargestellt ist.
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Zur
Einstellung des Schaltpunkts kann der Magnetfeldsensor einem dem
einzustellenden Schaltpunkt entsprechenden externen Magnetfeld ausgesetzt
werden, wobei sich die beispielsweise ursprünglich abgeglichene Messbrücke 10 entsprechend
der Stärke
des externen Magnetfelds verstimmt. Dann wird mittels der digital
einstellbaren Stromquellen 24, 26 die Brückenspannung
so lange verschoben, bis die Brückenspannung
Null beträgt, so
dass die Messbrücke 10 wieder
abgeglichen ist. Somit ist ohne externes Magnetfeld die Messbrücke 10 dem
gewünschten
Schaltpunkt entsprechend verstimmt.
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- 10
- Messbrücke
- 12
- magnetoresistiver
Widerstand
- 14
- Widerstand
- 16
- Widerstand
- 18
- magnetoresistiver
Widerstand
- 20
- Ausgang
- 22
- Ausgang
- 24
- Stromquelle
- 26
- Stromquelle
- 28
- Stromspiegel
- 30
- Datenspeicher
- 32
- Komparator