-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Brennstoffzellensystem mit Kühlkanäle aufweisenden Brennstoffzellen,
die zu einem Brennstoffzellenstapel zusammengesetzt sind, mit einem
Kühlmittelkreislauf,
bei dem Kühlmittel
von einer Pumpe in einem Hauptkreislauf, der die Kühlkanäle und einen
Kühler umfasst,
umwälzbar
ist, sowie mit einem Wärmespeicher
und einer Heizeinrichtung. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren
zum Betrieb eines solchen Brennstoffzellensystems.
-
Ein
Brennstoffzellensystem der eingangs genannten Art ist in der
DE-OS 101 07 596 A1 beschrieben.
Dort wird der Brennstoffzellenstapel in einem Fahrzeug in Form eines
Busses eingebaut und wird mit einem den Hauptkreislauf bildenden
Primärkühlkreislauf
ausgestattet, der mit Deionat, d.h. mit Wasser, in einer nicht Strom
leitenden Form betrieben wird, welches außer zu Kühlzwecken auch zum Anfeuchten
der Prozessluft in die Brennstoffzellen geleitet wird. Da Deionat
bei niedrigen Temperaturen unter Volumenzunahme friert, können der
Kühlkreislauf und
die Brennstoffzellen beschädigt
werden. Die Aufgabe der
DE-OS
101 07 596 A1 liegt daher darin, eine Brennstoffzelleneinrichtung
zu schaffen, welche gegen Frostschäden geschützt ist. Um diese Aufgabe zu
lösen,
wird dort vorgesehen, dass das Brennstoffzellensystem wenigstens
eine Heizeinrichtung zur Erzeugung von Wärmeenergie und/oder wenigstens
einen Wärmespeicher
zur Speicherung wenigstens eines Teils der in einer vorangehenden
Be triebsphase von den Brennstoffzellen erzeugten Wärmeenergie
und/oder wenigstens eines Teils der von der Heizeinrichtung erzeugten
Wärmeenergie
umfasst, wobei die erzeugte oder gespeicherte Wärmeenergie zur mittelbaren
oder unmittelbaren Beheizung wenigstens eines der gefriergefährdeten
Stoffe, zumindest bei niedrigen Außentemperaturen, insbesondere
bei Frost, vorgesehen ist.
-
Der
Primärkühlkreislauf
ist mit einem sekundären
Kühlkreislauf über einen
Wärmetauscher
gekoppelt, wobei der sekundäre
Kühlkreislauf
mit einem herkömmlichen
Frostschutzmittel wie Glysantin betrieben werden kann, da das leitfähige Kühlmittel dort
nicht störend
ist, da es nicht in Berührung
mit den Brennstoffzellen kommt. Der sekundäre Kühlkreislauf wird zur Beheizung
des Innenraumes des Busses herangezogen und kann auch über einen Kühler Wärme, die
vom primären
Kühlkreislauf
in den sekundären
Kreislauf übertragen
wird, abführen.
-
Die
Heizeinrichtung zur Erzeugung von Wärmeenergie wird in der
DE-OS 101 07 596 A1 in
eine Reihenschaltung im primären
Kühlkreislauf
eingebaut. Die genaue Auslegung des dort vorgesehenen Wärmespeichers
zur Speicherung wenigstens eines Teils der in einer vorangehenden
Betriebsphase von den Brennstoffzellen erzeugten Wärmeenergie und/oder
wenigstens eines Teils der von der Heizeinrichtung erzeugten Wärmeenergie
ist nicht im Detail angegeben. Da dort Deionat für das Kühlmittel verwendet wird, muss
bei Außentemperaturen
unter 0°C das
Kühlmittel
auch dann beheizt werden, wenn das Fahrzeug nicht in Betrieb ist.
Dies mag zwar für
einen Bus vertretbar sein, da Busse sich quasi im Dauereinsatz befinden,
so dass die Dauer von Phasen, bei denen keine Wärme erzeu gender Betrieb vorliegt, begrenzt
ist, für
einen PKW mit häufig
ausgeprägten Standzeiten
wäre dies
aber eher unwirtschaftlich.
-
Für den Start
eines Brennstoffzellensystems bei Temperaturen unter 0°C ist üblicherweise
eine Anhebung der Temperatur des Brennstoffzellenstapels oder wenigstens
von Teilbereichen der einzelnen Zellen eines solchen Brennstoffzellenstapels
auf etwa 0°C
notwendig. Die Brennstoffzellen arbeiten unter diesen, nicht idealen,
Umgebungstemperaturen relativ ineffizient, so dass die Selbsterwärmung des
Brennstoffzellensystems nicht sehr schnell vonstatten geht, wodurch
auch die Stromerzeugung beim Anlassen des Brennstoffzellensystems
begrenzt wird. Eine schnelle Anhebung der Temperatur des Brennstoffzellenstapels
ist auch aus diesem Grund wünschenswert.
-
Derzeit
gibt es verschiedene Ansätze,
einen Brennstoffzellenstapel auf eine Temperatur von etwa 0°C zu bringen,
und einen Betrieb auch bei Temperaturen unter 0°C zu ermöglichen.
-
Die
Vorwärmung
des Kühlmittels
des Brennstoffzellenstapels durch eine elektrische oder eine die
Verbrennung nutzende Wärmequelle,
wie zum Beispiel in der
DE-OS
101 07 596 A1 gelehrt, hat den Nachteil, dass Kühlmittel
und Stack von einer niedrigen Temperatur in kurzer Zeit auf Betriebstemperatur gebracht
werden müssen.
Dazu sind große
Heizleistungen notwendig, da sowohl der Stack als auch das Kühlmittel
eine hohe thermische Masse aufweisen.
-
Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Brennstoffzellensystem
bzw. ein Verfahren zum Betrieb eines Brennstoffzellensystems der
ein gangs genannten Art so weiterzubilden, dass eine Vorwärmung des
Brennstoffzellenstapels auf eine energieeffiziente Art und Weise
erreicht werden kann, wobei:
- (a) die Auslegung
des Brennstoffzellensystems verhältnismäßig wenig
Material erfordert, einen kleinen Platzbedarf hat und einen hohen
Wirkungsgrad erreicht,
- (b) der Energiebedarf relativ gering ist und weitestgehend durch
ohnehin sonst verlorene Energie abgedeckt werden kann,
- (c) die Auslegung alle relevanten Betriebsbedingungen berücksichtigt
bzw. erfüllt
und
- (d) den normalen Betrieb des Brennstoffzellensystems in keinster
Weise gestört
wird.
-
Um
diese Ausgabe zu lösen,
wird erfindungsgemäß ein Brennstoffzellensystem
der eingangs genannten Art vorgesehen, das sich dadurch auszeichnet,
dass der Wärmespeicher
in einem ersten zum Kühler
parallelen Zweig des Kühlmittelkreislaufs
angeordnet ist, dass ein von der Heizeinrichtung erwärmbarer
Wärmetauscher
in einem zweiten parallel zum Wärmespeicher
angeordneten Zweig angeordnet ist, dass eine zweite Pumpe im ersten Zweig
vor dem Wärmespeicher
angeordnet ist, dass ein Zweiweg-Umschaltventil vorgesehen ist,
das einen ersten Anschluss, der im ersten Zweig vor der zweiten
Pumpe, einen zweiten Anschluss, der im ersten Zweig nach der zweiten
Pumpe und einen dritten Anschluss, der im zweiten Zweig vor dem
Wärmetauscher
angeordnet ist, aufweist und dass eine T-Verbindung zwischen dem
ersten Zweig, dem zweiten Zweig und dem Hauptkreislauf vorgesehen
ist.
-
Erfindungsgemäß zeichnet
sich ein Verfahren zum Betrieb eines solchen Brennstoffzellensystems
durch die folgenden Schritte aus:
- a) bei Inbetriebnahme
des Brennstoffzellensystems bei Temperaturen unter Nullgrad Celsius oder
im Bereich von Nullgrad Celsius wird die zweite Pumpe eingeschaltet,
um Kühlmittel
durch den Wärmespeicher
zu fördern
und in den Brennstoffzellenstapel einzuführen, um diesen zu erwärmen,
- b) bei nicht ausreichender Wärmezufuhr
durch den Wärmespeicher
wird eine Durchströmung des
Wärmetauschers
bei eingeschalteter Heizeinrichtung durch die Schaltstellung des
Umschaltventils ermöglicht,
- c) bei Leistungsbetrieb des Brennstoffzellensystems, ggf. mit
eingeschalteter erster Pumpe und Wärmeabgabe vom Hauptkreislauf über den
Kühler,
wird die zweite Pumpe zur Aufladung des Wärmespeichers mit mindestens
einem Teilstrom des im Brennstoffzellenstapel erwärmten Kühlmittels
eingeschaltet und
- d) beim Abschalten des Brennstoffzellensystems oder im Leerlaufbetrieb
bei kühlen
Umgebungstemperaturen wird die zweite Pumpe bei eingeschalteter
Heizeinrichtung und ausgeschalteter erster Pumpe betrieben, um den
Wärmespeicher aufzuladen,
wobei das Umschaltventil und die T-Verbindung für eine Umwälzung des Kühlmittels in einem durch den
ersten und den zweiten Zweig gebildeten Kreislauf geschaltet ist.
-
Dadurch,
dass der Wärmespeicher
in einem ersten, zum Kühler
parallelen Zweig des Kühlmittelkreislaufs
angeordnet ist, kann er weitgehend unabhängig vom Hauptkreislauf betrieben
werden und stört
den Hauptkreislauf im Betrieb nicht. Ferner kann durch diese Anordnung
der Wärmespeicher
unmittelbar neben dem Brennstoffzellenstapel angeordnet werden,
so dass die Menge an Kühlmittel,
die zwischen dem Wärmespeicher
und dem Brennstoffzellenstapel umgewälzt werden muss, um Wärme vom Wärmespeicher
in den Brennstoffzellenstapel zu transportieren, verhältnismäßig klein
ist und man keine unnötigen
Mengen an Kühlmittel
mit dem begrenzten Wärmeinhalt
des Wärmespeichers
aufwärmen
muss. Mit anderen Worten sorgt man dafür, dass die begrenzte Wärmemenge,
die im Wärmespeicher
gespeichert werden kann, effizient auf den Brennstoffzellenstapel übertragen
wird. Hierdurch wird die Menge an Wärme, die im Wärmespeicher gespeichert
ist, effizient genützt,
der Wärmespeicher kann
mit anderen Worten kleiner gehalten werden, so dass verhältnismäßig wenig
Material für
den Wärmespeicher
benötigt
wird und der Platzbedarf klein gehalten werden kann. Ferner wird
auf diese Weise ein höherer
Wirkungsgrad erreicht.
-
Der
Wärmespeicher
kann im normalen Betrieb des Brennstoffzellensystems mit Abwärme des Brennstoffzellenstapels
wieder aufgeladen werden, so dass sonst verlorene Energie verwendet
wird, was ebenfalls zu einem höheren
Wirkungsgrad führt.
-
Sollte
die Wärmemenge,
die im Wärmespeicher
gespeichert ist, nicht ausreichen, beispielsweise weil die Umgebungstemperaturen
sehr niedrig liegen, so kann der Brennstoffzellenstapel durch Einschaltung
der Heizeinrichtung und der Wärmetauscher
direkt beheizt werden. Auch hier wirkt die Anordnung der ersten
und zweiten Zweige weitestgehend unabhängig vom Hauptkreislauf und
daher auch effizient. Auch die Heizeinrichtung und der Wärmetauscher
können
in der unmittelbaren Nachbarschaft des Brennstoffzellenstapels angebracht
werden. Da diese ergänzende
Heizungsmöglichkeit
vorgesehen ist, kann der Wärmespeicher
verhältnismäßig klein
ausgeführt
werden, wodurch ebenfalls Material und Platz gespart wird. Die Heizeinrichtung selbst
kann beispielsweise auch mit Wasserstoff betrieben werden, der als
Abdampfverlust eines Tieftemperaturspeichers entsteht. Solche Abdampfverluste
können
zwar minimiert aber nicht vollständig ausgeschlossen
werden. Wenn daher solche Verluste zum Betrieb der Heizeinrichtung
herangezogen werden, so wird die Heizwirkung mit Energie abgedeckt,
die sonst verloren gehen würde.
Diese Möglichkeit
kann auch vollständig
unabhängig
vom Betrieb des Brennstoffzellensystems genützt werden, so dass beispielsweise
bei auftretenden Wärmeverlusten
im Wärmespeicher,
wenn das Fahrzeug lange steht, der Wärmespeicher von der Heizeinrichtung immer
wieder aufgefüllt
werden kann. Da die Heizeinrichtung und der Wärmespeicher eng beieinander angeordnet
sind und unabhängig
vom Hauptkreislauf betrieben werden können, ist dieser Aufwärmvorgang
auch sehr effizient.
-
Bei
sehr tiefen Umgebungstemperaturen und/oder bei kurzen Fahrstrecken
kann die Situation eintreten, dass nicht mehr genügend Wärme im Wärmespeicher
vorhanden ist, um ein erneutes Anlassen des Brennstoffzellensystems
bei kalten Umgebungsbedingungen zu ermöglichen. Hierzu schafft die
Heizeinrichtung Abhilfe, da sie unabhängig vom Brennstoffzellensystem
betrieben werden kann. Sollten die vorhandenen Abdampfverluste nicht
ausreichen, um die Heizeinrichtung zu betreiben, so kann diese auch mit
Brennstoff aus dem Tieftemperaturenspeicher gespeist werden.
-
Dadurch,
dass der Wärmespeicher
wie auch die Heizeinrichtung in parallelen Zweigen des Kühlmittelkreislaufs
angeordnet sind, können
sie weitestgehend unabhängig
vom normalen Betrieb des Brennstoffzellensystems betrieben werden
und somit wird der normale Betrieb des Brennstoffzellensystems in
keinster Weise gestört.
-
Besonders
günstig
ist es, wenn die T-Verbindung durch ein T-Stück realisiert ist. Dies stellt
eine sehr preisgünstige
Möglichkeit
dar, die auch einwandfrei funktioniert. Noch günstiger ist es jedoch, wenn
die T-Verbindung durch ein zweites Umschaltventil realisiert wird,
da man auf diese Weise eine noch sicherere Trennung des ersten und
zweiten Zweiges vom Hauptkreislauf des Kühlmittels erreicht. Besonders
günstig
ist es, wenn die T-Verbindung durch ein Regelventil, vorzugsweise
mit Umschaltfunktion, realisiert wird. Dies ermöglicht es, dass die Heizeinrichtung
gleichzeitig mit der Entladung des Wärmespeichers betrieben wird,
so dass beide Wärmequellen
zur Erwärmung
des Brennstoffzellenstapels zur Verfügung stehen und die jeweilige
Wärmeeinspeisung
in den Brennstoffzellenstapel optimal geregelt werden kann.
-
Die
erfindungsgemäße Einrichtung
kann so an den Hauptkreislauf angeschlossen werden, dass der Eingang
des ersten Zweiges bzw. der erste Anschluss des Umschaltventils
an der Vorlaufleitung des Hauptkreislaufs vor dem Brennstoffzellenstapel angeschlossen
ist. Noch günstiger
erscheint es jedoch, wenn der Eingang des ersten Zweiges bzw. der erste
Anschluss des ersten Umschaltventils an der Rücklaufleitung des Kühl mittelkreises
nach dem Brennstoffzellenstapel angeschlossen ist, da auf diese
Weise die Temperatur des Kühlmittels,
die in den Wärmespeicher
einläuft,
etwas höher
ist und mehr Wärme
im Wärmespeicher
gespeichert werden kann. Ferner entspricht dann die Durchströmung des Brennstoffzellenstapels
bei der Erwärmung
mit Wärme
aus dem Wärmespeicher
bzw. von der Heizeinrichtung der normalen Strömungsrichtung im normalen Betrieb.
-
Besonders
bevorzugte Ausführungsformen des
erfindungsgemäßen Brennstoffzellensystems bzw.
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten
Ausführungsbeispielen
aufgrund der beigefügten
Zeichnungen.
-
In
den Zeichnungen zeigen:
-
1 eine schematische Darstellung
eines Brennstoffzellensystems, das entsprechend der Erfindung ausgelegt
ist und so geschaltet ist, dass das System vom kalten Zustand gestartet
werden kann,
-
2 zeigt die gleiche Ausführung wie 1, jedoch im Schaltzustand,
bei dem die Wärme von
einer Heizeinrichtung in den Brennstoffzellenstapel eingeführt wird,
-
3 die gleiche Ausführung wie 1 und 2, jedoch im normalen Betrieb des Brennstoffzellensystems,
-
4 wiederum die gleiche Ausführung wie die 1 bis 3, jedoch hier bei der Nachladung des Wärmespeichers
in einen Zustand, in dem das Brennstoffzellensystem selbst sich
nicht in Betrieb befindet,
-
5 – 8 eine
weitere Ausführungsform,
die der erfindungsgemäßen Ausführung gemäß 1 bis 4 entspricht, wobei aber der Eingang
des ersten Zweigs und der Anschluss des Umschaltventils an der Vorlaufleitung
des Hauptkreislaufs des Brennstoffzellenstapels anstelle dessen
Rücklaufleitung angeschlossen
ist, und
-
9 das Grundkonzept der Integration
eines Ladeluftkühlers
in die Ausführungsformen
der obigen Figuren.
-
Die 1 zeigt eine schematische
Darstellung eines Brennstoffzellensystems bestehend aus einem Brennstoffzellenstapel 10 mit
einer Anodenseite 12 und einer Kathodenseite 14.
Ferner weist das Brennstoffzellensystem einen Kühlmittelkreislauf 16 auf,
der mit einem isolierenden Kühlmittel
gefüllt ist,
das je nachdem, wo das Brennstoffzellensystem betrieben wird, bei
den dort maximal zu erwartenden negativen Temperaturen nicht friert,
d.h. nicht in einen festen Zustand übergeht.
-
Auf
der Anodenseite 12 wird ein Brennstoff, wie beispielsweise
Wasserstoff oder ein wasserstoffreiches Synthesegas, in einem Tieftemperaturenspeicher 18 oder
in einem anderen geeigneten Druckspeicher gespeichert. Das Bezugszeichen 20 bezeichnet
ein Ventil, das zur Reduzierung des Drucks im Speicher 18 auf
einen niedrigeren Speisedruck dient. Das Ventil 20 wird
von einer Steuerung 22 über
eine Leitung 20A angesteuert. Um die Darstellung zu vereinfachen,
ist der Verlauf der Steuerleitung 20A zwischen dem Ventil 20 und
der Steuerung 22 nicht gezeigt, jedoch versteht sich, dass
die Stichleitung 20A am Ventil 20 mit der Stichleitung 20A an der
Steuerung 22 verbunden ist. Dies gilt auch für alle weiteren
Stichleitungen, die in der 1 eingezeichnet
sind, das heißt
alle Stichleitungen, die zu einem Bauteil in der Zeichnung führen, werden
mit dem gleichen Bezugszeichen versehen wie das Bauteil selbst,
jedoch mit dem Zusatz "A" und entsprechend wird
die Stichleitung an der Steuerung 22 mit dem entsprechenden
Bezugszeichen gekennzeichnet.
-
Das
Ventil 20 kann beispielsweise ein Ventil sein, das nicht
nur als Druckreduzierventil arbeitet, sondern auch eine Ausschaltfunktion
aufweist, die über
die Steuerleitung 20A ausgelöst werden kann.
-
Auf
der Anodenseite 12 wird der Brennstoff bzw. der Wasserstoff
vom Druckreduzierventil 20 an ein Steuerventil 24 weitergeleitet,
das über
eine Stichleitung 24A an die Steuerung 22 angeschlossen ist,
wobei die Steuerung 22 die Einstellung des Ventils 24 festlegt,
damit die erforderliche Menge an frischem Wasserstoff bzw. Brennstoff
der Anodenseite 12 des Brennstoffzellensystems zugeführt wird.
Der dem Brennstoffzellensystem zugeführte Wasserstoff bzw. Brennstoff
liefert Protonen an die einzelnen Brennstoffzellenzellen 26 des
Brennstoffzellenstapels 10 und diese wandern durch die
dort vorgesehenen Membrane (nicht gezeigt) auf die Kathodenseite 14 zu.
-
In
an sich bekannter Weise wird der Kathodenseite 14 Luftsauerstoff über den
Kompressor 28 und die Leitung 30 zugeführt. Der
Luftkompressor 28 wird von einem Elektromotor 32 über eine
Welle 34 angetrieben und saugt Luft über den Luftfilter und Schalldämpfer 36 und
die Leitung 38 an. Der Elektromotor 32 weist elektrische
Anschlüsse
(nicht gezeigt) sowie eine Steuerleitung 32A auf, die an
der Steuerung 22 angeschlossen ist. Die Protonen, die durch die
Membrane der einzelnen Brennstoffzellen 26 hindurch diffundieren,
reagieren auf der Kathodenseite 14 des Brennstoffzellenstapels 10 mit
Sauerstoffmolekülen,
die vom Kompressor 28 geliefert werden und erzeugen durch
diese Reaktion Wasserdampf sowie elektrische Leistung, die an den
Klemmen 40 und 42 des Brennstoffzellenstapels
abgezapft werden kann. Diese elektrische Leistung wird bei Verwendung
des Brennstoffzellensystems in einem PKW für die Versorgung eines Elektromotors
oder mehrerer Elektromotoren verwendet, der bzw. die das Fahrzeug
antreibt bzw. antreiben. Ein Teil der elektrischen Leistung kann
auch für
andere Zwecke verwendet werden, beispielsweise um den Elektromotor 32 anzutreiben.
Das Bezugszeichen 44 bezeichnet ein Ventil auf der Kathodenseite 14 des
Brennstoffzellensystems, das den Betriebsdruck auf der Kathodenseite steuert.
Um das Ventil 44 regeln zu können, weist dieses eine Steuerleitung 44A auf,
die ebenfalls an der Steuerung 22 angeschlossen ist. Die
kathodenseitigen Abgase, die hauptsächlich aus nicht verbrauchtem
Luftsauerstoff, Wasserdampf, Stickstoff und Wassertröpfchen bestehen,
können
bedenkenlos direkt in die Umgebung abgelassen werden, da es sich
bei diesen Abgasen um natürliche
Bestandteile der Luft handelt. Gewöhnlich werden die Wassertröpfchen aber
in einer Wassertrenneinrichtung 46 gesammelt, bevor die
restlichen Abgase über
die Leitung 48 in die Umgebung ausströmen.
-
Das
Bezugszeichen 50 bezeichnet ein Ventil, das über die
Stichleitung 50A angesteuert werden kann, um gesammeltes
Wasser über
die Leitung 52 abzulassen oder einer anderen Verwendung
zuzuführen.
-
Auf
der Anodenseite 12 des Brennstoffzellenstapels 10 befindet
sich eine Rücklaufleitung 54, die über eine
Pumpe 56 an den Anodeneingang 58 führt. Auf
diese Weise können
die Anodenabgase, die hauptsächlich
aus noch nicht verbrauchtem Wasserstoff, Stickstoff und Wasserdampf
bestehen, erneut durch den Brennstoffzellenstapel hindurchgeführt werden,
wodurch eine bessere Ausnutzung des zugeführten Wasserstoffs erreicht
werden kann. Die Drehgeschwindigkeit der Pumpe 56 und daher
deren Förderleistung
kann aber die Leitung 56A von der Steuerung 22 bestimmt
werden. Das Bezugszeichen 60 bezeichnet ein Ablassventil,
das diskontinuierlich oder kontinuierlich angesteuert werden kann,
um einen Teil der anodenseitigen Abgase aus dem Anodenkreislauf
zu entfernen. Da diese Gase noch einen Wasserstoffanteil enthalten
und dieser nicht bedenkenlos an die Umgebung abgelassen werden kann, werden
die abgelassenen anodenseitigen Abgase über einen Brenner 64, üblicherweise
einen katalytischen Brenner, geführt,
der Sauerstoff oder Luftt über die
Leitung 66 erhält
und dafür
sorgt, Wasserstoff und Sauerstoff miteinander zu verbinden, um Wasser
zu bilden, das bedenkenlos abgelassen werden kann, wobei, falls
gewünscht,
auch ein Teil dieses Wassers in einer Wassertrenneinrichtung gesammelt
werden könnte.
Die verbleibenden Kathodenabgase, d.h. Wasserdampf, Wassertröpfchen und
Stickstoff können
wiederum unbedenklich in die Umgebungsluft abgelassen werden, da
sie natürliche
Bestandteile der Umgebungsluft bilden. Der Stickstoff, der in den Anodenabgasen
enthalten ist, ist deshalb auf der Anodenseite zu finden, weil er
durch die Membrane der Brennstoffzellen zu der Anoden seite hindurch
diffundiert wie auch das auf der Kathodenseite vorhandene Wasser.
-
Der
Kühlmittelkreislauf 16 besteht
aus einem Hauptkreislauf 70, der eine Pumpe 72 und
einen Kühler 74 enthält. In der
Darstellung der 1 saugt die
Pumpe 72 heißes
Kühlmittel
in die Rücklaufleitung 80 des
Hauptkreislaufes 70 an und befördert sie im Betrieb durch
den Kühler 74 und
nach entsprechender Abkühlung
anschließend über die
Vorlaufleitung 82 wieder in den Brennstoffzellenstapel 10 hinein.
Das Bezugszeichen 76 bezeichnet ein Kühlgebläse, das vom Elektromotor 78 angetrieben
wird, der wiederum über
nicht dargestellte Leitungen elektrische Leistung vom Brennstoffzellensystem
erhält, d.h.
ein Teil der elektrischen Leistung, die von Klemmen 40 und 42 erhalten
wird und darüber
hinaus über die
Steuerleitung 78A von der Steuerung 22 in seiner Drehzahl
gesteuert wird. Durch Steuerung der Drehzahl der Pumpe 72 über die
Steuerleitung 72A und Steuerung der Drehzahl des Elektromotors 78 und deshalb
des Luftgebläses 76 über die
Steuerleitung 78A kann die gewünschte Kühlleistung des Hauptkreislaufs 70 von
der Steuerung 22 bestimmt werden. Das Brennstoffzellensystem
wie bisher beschrieben ist an sich gut bekannt und es bestehen viele
mögliche
Abwandlungen zu realisieren, die hier nicht von Belang sind, da
sie mit der vorliegenden Erfindung, die sich im Kühlmittelkreislauf
abspielt, nichts zu tun haben.
-
Es
soll nur darauf hingewiesen werden, dass die einzelnen Brennstoffzellen
aus einer so genannten Membran-Elektroden-Einheit bestehen (so genannte
MEA), die jeweils zwischen zwei bipolaren Platten angeordnet sind.
Die bipolaren Platten, die jeweils häufig aus zwei aneinander flächig angelegten Platten
realisiert sind, haben in ihrem Inneren Kühlkanäle, durch welche das Kühlmittel
zirkuliert, um die einzelnen Brennstoffzellen in einem gewünschten Betriebstemperaturbereich
zu halten. Die Konstruktion der Brennstoffzellen und der innerhalb
der bipolaren Platten vorgesehenen Kühlkanäle ist an sich gut bekannt,
nicht zuletzt aus einer Vielzahl von Patentschriften, z.B. aus der
DE 101 28 836 A1 ,
und wird daher hier nicht weiter beschrieben.
-
Das
Bezugszeichen 100 bezeichnet einen Wärmespeicher, der in einen ersten
zum Kühler 74 parallelen
Zweig 102 des Kühlmittelkreislaufs 70 angeordnet
ist, d.h. dass der parallele Zweig 102 des Kühlmittelkreislaufs 70 sich
zwischen der Rücklaufleitung 80 und
der Vorlaufleitung 82 erstreckt. Ein von einer Heizeinrichtung 104 erwärmbarer
Wärmetauscher 106 ist
in einem zweiten parallel zum Wärmespeicher 100 angeordneten
Zweig 108 angeordnet. Ferner befindet sich im ersten Zweig 102 eine
zweite Pumpe 110, die vor dem Wärmespeicher angeordnet ist.
Das Bezugszeichen 112 bezeichnet ein Zweigwegumschaltventil,
das einen ersten Anschluss 114, der im ersten Zweig 102 vor
der zweiten Pumpe 110, einen zweiten Anschluss 116,
der im ersten Zweig 102 nach der zweiten Pumpe 110 und
einen dritten Anschluss 118, der im zweiten Zweig 108 vor
dem Wärmetauscher 106 angeordnet
ist, aufweist. Eine T-Verbindung 120 ist zwischen dem ersten
Zweig 102, dem zweiten Zweig 108 und dem Hauptkreislauf 70 angeordnet.
Wie in den Figuren dargestellt, ist die T-Verbindung 120 durch ein zweites Umschaltventil gebildet,
das über
die Steuerleitung 120A an der Steuerung 22 angeschlossen
ist, wodurch das Umstellventil 120 von der Steuerung 22 aus
umgeschaltet werden kann. Obwohl hier die T-Verbindung 120 durch
ein Umschaltventil realisiert ist, könnte es sich stattdessen um
eine reine T-Verbindung, d.h. um ein T-Stück
handeln.
-
Auch
das Umschaltventil 112 weist eine Steuerleitung 112A auf,
die an der Steuerung 22 angeschlossen ist, damit auch dieses
Ventil je nach Betriebszustand von der Steuerung 22 aus
umgeschaltet werden kann.
-
Das
Bezugzeichen 122 bezeichnet einen Temperatursensor, der
gegebenenfalls an anderen Stellen innerhalb des Kühlkreislaufs
angeordnet werden könnte,
beispielsweise in der Vorlaufleitung 82.
-
1 zeigt den Entladevorgang
des Wärmespeichers 100 bei
einem Kaltstart des Brennstoffzellensystems. Dabei wird die zweite
Pumpe 110 über die
Steuerleitung 110A in Betrieb genommen und zirkuliert Kühlmittel
durch den Wärmespeicher 100, durch
das Umschaltventil 120, die Vorlaufleitung 82, den
Brennstoffzellenstapel 10 und die Rücklaufleitung 80.
Diese Betriebsweise setzt voraus, dass der Wärmespeicher 100 zuvor
Wärme gespeichert
hat ist, die jetzt vom Kühlmittel
aufgenommen und zur Erwärmung
des Brennstoffzellenstapels verwendet werden kann. Dabei wird die
aktuelle Temperatur des Kühlmittels über die
Sensorleitung 122A von der Steuerung 22 aufgenommen
und für
die Steuerung des Systems herangezogen. Neben der Aufnahme der Wärme aus
dem Speicher wird warmes Kühlmedium
aus dem Wärmespeicher
verdrängt.
Dieses verdrängt
seinerseits kühleres
Medium aus den Kühlkanälen des
Brennstoffzellenstapels, welches wiederum Kühlmittel im Speicher ersetzt.
-
Bei
diesem Kaltstartvorgang läuft
die erste Pumpe 72 nicht, d.h. es liegt kein Ansteuersignal
an der Steuerleitung 72A an. Hierdurch wirkt die erste Pumpe 72 wie
ein Absperrventil und verhindert, dass Kühlmittel in den Hauptkreislauf
durch die Pumpe 72 und den Kühler 74 hindurch strömt.
-
Während dieses
Kaltstartvorgangs ist das Umschaltventil 112 und die Steuerleitung 112A von der
Steuerung 22 so geschaltet, dass der erste Anschluss 114 mit
dem dritten Anschluss 118 verbunden ist und das zweite
Umschaltventil 120 ist über
die Steuerleitung 120A von der Steuerung so geschaltet, dass
eine Verbindung zwischen seinem ersten Anschluss 124 und
seinem dritten Anschluss 128 vorliegt. Eine Durchströmung des
zweiten Zweiges 108 wird hiermit unterbunden. Das bedeutet,
dass die Wärmemenge,
die im Wärmespeicher 100 zur
Verfügung
steht, ausschließlich
zur Erwärmung
des Kühlmittels
verwendet wird, das sich im Kühlkreis
des Brennstoffzellensystems 10 und im ersten Zweig des Kühlkreises
befindet, d.h. die im Wärmespeicher 100 verfügbare Wärmemenge
wird auf eine geringe Menge Kühlmittel
begrenzt, so dass die maximale Erwärmung des Brennstoffzellenstapels 10 mit
der verfügbaren
Wärmemenge
erreicht wird. Der Wärmespeicher 100 wird
solange entladen, bis der Temperatursensor 122 eine Temperatur
von beispielsweise 0°C detektiert.
Der Kaltstart des Brennstoffzellensystems bzw. des Brennstoffzellenstapels 10 kann
parallel zum Entladen des Wärmespeichers
anlaufen oder erst nach Erwärmung
des Brennstoffzellensystems auf eine vorbestimmte Temperatur, beispielsweise 0°C, erfolgen.
Um den Brennstoffzellenstapel anlaufen lassen zu können, müssen ihm
dann Wasserstoff aus dem Speicher 18 und Luft vom Kompressor 28 in an
sich bekannter Weise zugeführt
werden. Bei Aufnahme des Betriebs des Brennstoffzellenstapels 10 erzeugt
dieser auch zusätzliche
Wärme,
so dass der Brennstoffzellenstapel 10 auf Betriebstemperatur
gebracht wird.
-
Sollte
die im Wärmespeicher 100 gespeicherte
Menge nicht ausreichen, um den Brennstoffzellenstapel 10 auf
die vorbestimmte Temperatur, beispielsweise 0°C, zu bringen, beispielsweise
deshalb, weil ein Teil der gespeicherten Wärme über einen entsprechenden Zeitraum
entwichen ist oder weil der Wärmespeicher 100 nicht
so groß dimensioniert
ist, dass die dort gespeicherte Wärmemenge alleine für die anfängliche
Erwärmung
des Brennstoffzellenstapels sorgen kann, so wird das System von der
Steuerung 22 so umgestellt, dass ein Teilstrom oder der
komplette Kühlmittelstrom über den
Wärmetauscher 106 geleitet
wird.
-
Gleichzeitig
wird Wärme über die
Heizeinrichtung 104 diesem Teilstrom oder dem kompletten Kühlmittelstrom
zugeführt.
Um diese Betriebsweise, die in 2 angedeutet
ist, zu realisieren, bleibt die Pumpe 72 im ausgeschalteten
Zustand, so dass keine Durchströmung
des Kühlers 74 erfolgt.
Dagegen ist das Umschaltventil 112 durch die Steuerung 22 so geschaltet,
dass der zweite Anschluss 116 mit dem dritten Anschluss 118 kommuniziert.
Gleichzeitig wird das Umschaltventil 120 so geschaltet,
dass sowohl der erste Anschluss 124 als auch der zweite
Anschluss 126 mit dem dritten Anschluss 128 kommuniziert,
wodurch die Schaltposition des Umschaltventils 120 die
Verhältnisse
der Durchströmung
des ersten Zweiges 102 und der Durchströmung des zweiten Zweiges 108 bestimmt,
d.h. Teilströme
können
durch beide Zweige strömen.
Eine solche Durchströmen von
beiden Zweigen findet auch dann statt wenn ein einfaches T-Stück anstelle
eines variablen Umschaltventils zur Anwendung gelangt.
-
Eine
andere Möglichkeit
besteht darin, das Umschaltventil 120 so zu schalten, dass
nur sein zweiter Anschluss 126 mit seinem dritten Anschluss 128 kommuniziert
und dies führt
den Kühlmittelstrom bei
Betrieb der Pumpe 110 ausschließlich durch den Wärmetauscher 106 und
den zweiten Zweig 108, nicht jedoch durch den Wärmespeicher 100.
-
Die
Heizeinrichtung 104 wird bei Verwendung von flüssigem Wasserstoff
im Brennstoffspeicher 18 vorzugsweise über die Leitung 130 mit
Wasserstoff oder Brennstoff gespeist, der als Abdampfverlust des
Brennstoffspeichers 18 entsteht, wobei diese Abdampfverluste
gegebenenfalls in einen Speicher 132 zwischengespeichert
werden können. Das
Bezugszeichen 133 zeigt ein Ventil, das sich erst öffnet, wenn
die Abdampfverluste zu einem vorgegebenen Überdruck in der Leitung 135 geführt haben, während das
Ventil 137 mit der Steuerleitung 137A die Ein-
und Ausschaltung sowie Regelung der Brennstoffzufuhr zur Heizeinrichtung 104 bewerkstelligt.
Auch könnte
die Heizeinrichtung 104 direkt mit Brennstoff aus dem Speicher 18 gespeist
werden, beispielsweise dann, wenn die Abdampfverluste nicht ausreichen.
-
Gegebenenfalls
könnte
die Heizeinrichtung 104 anders ausgelegt werden, beispielsweise
für Erwärmung des
Kühlmittels
mittels elektrischer Heizleistung, die von einer Batterie stammt
oder im Betrieb der Brennstoffzelle erzeugt wird. Auch bei dieser Betriebsweise
wird die Wärmemenge,
die von der Heizeinrichtung 104 geliefert wird, auf das
Kühlmittel konzentriert,
das unmittelbar im Brennstoffzellenstapel 10 und im zweiten
Zweig des Kühlmittelkreislaufs zirkuliert,
so dass eine sehr effiziente Wärmeübertragung
an den Brennstoffzellenstapel 10 erfolgt, vor allem dann,
wenn die Vorlauf- und Rücklaufleitungen 82, 80 kurz
gehalten werden und der erste und zweite Zweig 102, 108 des
Kühlmittelkreislaufs 70 in
unmittelbarer Nachbarschaft zum Brennstoffzellenstapel 10 angeordnet
sind.
-
Auch
hier wird beim Erreichen einer vorgegebenen Temperatur, die vom
Temperatursensor 122 ermittelt und der Steuerung 22 über die
Leitung 122A mitgeteilt wird, die Heizeinrichtung 104 abgeschaltet, und
zwar unter Anwendung der Steuerleitung 137A und gegebenenfalls
der Steuerleitung 104A. Weiterhin besteht die Möglichkeit,
die Fahrzeuginnenraumheizung, die beispielsweise über einen
Wärmetauscher,
der parallel zum Kühler 74 und
Brennstoffzellenstapel 10 im Kühlkreislauf angeordnet ist,
zu unterstützen.
Die Wärme
wird dazu über
die Primärseite des
Wärmetauschers
dem Kühlmittel
entzogen und an die Luft, die dem Fahrzeuginnenraum zugeführt wird,
abgegeben. Dieser Wärmetauscher
(Fahrzeuginnenraumheizung) mit einem vorgeschalteten Regelventil
ist damit ebenfalls parallel zum Kreislauf 102 geschaltet.
Die Wärme,
die der elektrische Heizer oder ein Brenner erzeugt, kann damit
genutzt werden, um die Temperatur des Kühlkreislaufs 70, auch aus
Komfortgründen über 0°C hinaus,
anzuheben. Ein dauerhafter Betrieb eines elektrischen Heizers oder
Brenners zur Deckung des Heizungswärmebedarfs bei niedriger Brennstoffzellenlast
ist ebenfalls denkbar.
-
Wenn
die Aufwärmung
des Brennstoffzellenstapels 10 durch die im Wärmespeicher 100 gespeicherte
Wärme bzw.
zusätzlich
oder gleichzeitig durch die Heizeinrichtung 104 zugeführte Heizleistung
abgeschlossen ist, befindet sich der Wärmespeicher 100 im
leeren Zustand und muss nachgeladen werden. Für die Nachladung des Wärmespeichers 100 wird
das System so geschaltet, wie in 3 gezeigt. D.h.,
dass die zweite Pumpe 110 Kühlmittel aus der Rücklaufleitung 80 in
den Wärmespeicher 100 fördert, wobei
das in der Rücklaufleitung 80 enthaltene, jetzt
heiße
Kühlmittel,
da der Brennstoffzellenstapel 10 in Betrieb ist, zur Erwärmung des
Wärmespeichers 100 dient
und diesen wieder mit Wärme
füllt. Das
Kühl mittel,
das aus dem Wärmespeicher 100 austritt,
wird dann in die Vorlaufleitung 82 wieder eingespeist und
wieder im Brennstoffzellenstapel 10 erwärmt. Für diesen Vorgang kann die Pumpe 72 zunächst geschlossen
bleiben, da der Wärmespeicher 100 die
Wärme aufnimmt
und für
die erforderliche Kühlung
des Brennstoffzellenstapels 10 sorgt.
-
Alternativ
hierzu kann die Pumpe 72 zusätzlich zu der Pumpe 110 in
Betrieb genommen werden, so dass nur ein Teilstrom durch den ersten
Zweig 102 strömt,
wobei die Größe dieses
Teilstroms durch das Verhältnis
der jeweils eingestellten Förderleistung der
Pumpe 72 und der zweiten Pumpe 110 bestimmt wird.
Da beim Laden des Wärmespeichers 100 eine Durchströmung des
zweiten Zweiges 108 eher unerwünscht ist, wird das Umschaltventil 112 vorzugsweise
so geschaltet, dass der erste Anschluss 114 wieder mit
dem dritten Anschluss 118 kommuniziert. Das zweite Umschaltventil 120 wird
so geschaltet, dass die Durchströmung
von seinem ersten Anschluss 124 zu seinem dritten Anschluss 128 erfolgt.
Dabei kann eine Durchströmung
des zweiten Zweiges 108 nicht mehr stattfinden.
-
Der
Wärmespeicher 100 ist
vorzugsweise so ausgelegt, dass die Temperatur des Kühlmittels
im Speicher bei einer Parkzeit von beispielsweise ca. 4 bis 8 Tagen
in Abhängigkeit
von der Außentemperatur
nicht unter 0°C
fällt.
Der Speicher kann ein Wärme isolierter
Speicher sein oder ein Latentwärmespeicher,
wobei es auch kombinierte Wärme
isolierte und Latentwärmespeicher
gibt, die hier ebenfalls zur Anwendung gelangen können. Bei
beiden Prinzipien ergibt sich das Problem der Speicherentladung.
Der isolierte Speicher hat kontinuierliche Wärmeverluste, der Latentwär mespeicher
entlädt
sich schlagartig bei Unterschreitung einer bestimmten Temperatur.
-
Um
diesen Nachteil zu umgehen, können alle
Speichertypen, wie in 4 dargestellt,
nachgeladen werden. Als Wärmequelle
wird die Heizeinrichtung 104 hier vorzugsweise als Wasserstoffbrenner realisiert.
Der dazu benötigte
Wasserstoffbedarf kann dann z.B. durch die Abdampfverluste des Flüssigwasserstofftanks 18 erfolgen,
wie vorher im Zusammenhang mit 2 beschrieben
wurde.
-
Durch
den Ladebetrieb des Wärmespeichers 100 werden
die Umschaltventile 112 und 120 so geschaltet,
wie in 4 angedeutet.
Konkret wird der erste Anschluss 114 des Umschaltventils 112 zu
seinem dritten Anschluss 118 durchgeschaltet, so dass die
Pumpe 110 Kühlmittel
durch den Wärmetauscher 106 saugt
und diese in den Wärmespeicher 100 speist.
Eine Durchströmung
des zweiten Anschlusses 116 des Umschaltventils 112 ist
aufgrund der Schaltstellung des Schaltventils 112 nicht
möglich.
-
Das
Umschaltventil 120 ist in diesem Beispiel so geschaltet,
dass sein erster Anschluss 124 mit seinem zweiten Anschluss 126 verbunden
ist, so dass Kühlmittel,
das aus dem Wärmespeicher 100 austritt
und Wärme
in den Wärmespeicher 100 abgegeben
hat, wiederum durch den Wärmetauscher 106 hindurch
gesaugt, dabei erwärmt
und erneut in den Wärmespeicher 100 eingespeist
wird. Man sieht, dass der Kühlmittelkreislauf
bei dieser Betriebsart auf den ersten Zweig 102 und den
zweiten Zweig 108 beschränkt ist, so dass auch hier
nur eine beschränkte Menge
an Kühlmittel
zur Anwendung gelangt und die Wärmeübertragung
von der Heizeinrichtung 104 an dieses Kühlmittel sehr wirtschaftlich
vonstatten geht.
-
Mit
anderen Worten, es wird wirtschaftlich mit dem verfügbaren Brennstoff
im Speicher 132 umgegangen.
-
Die
Heizeinrichtung 104 kann neben den beschriebenen Funktionen
zudem noch zum Zweck der Emissionsbehandlung verwendet werden. Beispielsweise
können
Wasserstoffemissionen, die beim kontinuierlichen oder diskontinuierlichen
Ablassen der Anodenabgase über
das Ventil 60 abgelassen werden, anstatt in einem getrennten
Brenner 64 in der Heizeinrichtung 104 verbrannt
zu werden. Damit kann der Brenner 64 eingespart werden.
Diese Möglichkeit
ist durch die gestrichelte Leitung 140 in 4 dargestellt. In diesem Falle dient
die Heizeinrichtung 104, die als katalytischer Brenner
ausgelegt ist dazu, um die Wasserstoffemissionen in H2O
umzusetzen, so dass diese Reaktionsprodukte bedenkenlos in die Umgebung
abgelassen werden können.
-
Das
in den 1-4 dargestellte Brennstoffzellensystem
stellt die bestbekannte Möglichkeit
der Realisierung der vorliegenden Erfindung dar, weil der zweite
Zweig von der Rücklaufleitung 80 an
die Vorlaufleitung 82 führt.
Das bedeutet, dass der Wärmespeicher 100 stets
mit Kühlmittel
mit dem höchsten Temperaturniveau
gespeist wird und daher die maximale Wärmemenge speichern kann. Es
wäre aber durchaus
möglich,
das Brennstoffzellensystem in einer "gespiegelten" Anordnung zu betreiben, d.h. in einer
Anordnung, wo die Pumpe 110 Kühlmittel aus der normalen Zufuhrleitung
zum Brennstoffzellenstapel entnimmt und das erwärmte Kühlmittel in die normale Rücklaufleitung
einspeist. D.h. dass die Durchströmung des Brennstoffzellenstapels
im Anlassbetrieb unter Anwendung der Wärme aus dem Wärmespeicher 100 in
die entgegengesetzte Richtung zu der normalen Durchströmungsrichtung
erfolgt, die bei Betrieb der Pumpe 72 einsetzt. Diese mögliche Anordnung,
die in den 5-8 gezeigt ist, kann durchaus
in Erwägung
gezogen werden, hat aber den Nachteil, dass das Kühlmittel,
das dem Wärmespeicher 100 bei
der Speicherung von Wärme
zugeführt wird,
etwas kühler
ist als bei der Anordnung gemäß 1 bis 4.
-
Das
Brennstoffzellensystem nach den 5-8 ist dem Brennstoffzellensystem
gemäß 1-4 so ähnlich,
dass eine getrennte Beschreibung der 5-8 nicht notwendig ist. Es
versteht sich, dass alle Bezugszeichen, die in den 1-4 verwendet
werden, auch in den 5-8 zu finden sind und die
gleichen Teile bezeichnen, die im Zusammenhang mit den 1-4 bisher beschrieben wurden. Ferner haben
diese Teile und auch die gleichen Funktionen, die bisher beschrieben
wurden. Bei der Darstellung der 5-8 ist im Prinzip lediglich
die Drehrichtung der Pumpe 72 und das Vertauschen der Vorlauf-
und Rücklaufleitungen 80 bzw. 82 anders
als in den 1 bis 4 dargestellt.
-
In 9 ist eine Abwandlung gezeigt,
die mit dem Brennstoffzellensystem entweder der 1 bis 4 oder
mit der Ausführungsform
der 5 bis 8 verwendet werden kann.
-
In
der Zeichnung von 9 sind
nur die wichtigen Elemente der Ausführungsformen der 1 bis 4 oder 5 bis 8 gezeigt, jedoch keine Einrichtungen,
wie beispielsweise die Umschaltventile, die zweite Pumpe oder die
Verbindungen mit dem Steuersystem, die jedoch gegebenenfalls in
der Ausführungsform
von 9 vorhanden sein
können.
Einrichtungen, die in 9 und
in den Ausführungsformen 1, 4 und 5 bis 8 vorgesehen sind und dieselbe
Gestaltung und Funktion besitzen, sind mit denselben Bezugszeichen
bezeichnet worden. Das Brennstoffzellensystem umfasst den Brennstoffzellenstapel 10,
der in dem Kühlmittelkreislauf 16 vorgesehen
ist, der den Hauptkühlmittelkreislauf 70 mit
der Pumpe 72 und dem Kühler 74 wie
auch den ersten Kreislaufzweig 102, der parallel zu dem
Kühler 74 verläuft und
den Wärmespeicher 100 einschließt sowie
den zweiten Kreislaufzweig 108 umfasst, der ebenfalls parallel
zu dem Kühler 74 verläuft und
den Wärmetauscher 106 umfasst,
der durch die Heizeinrichtung 104 aufgeheizt werden kann.
-
Im
Unterschied zu den Ausführungsformen der 1 bis 4 und 5 bis 8 umfasst das in 9 gezeigte Brennstoffzellensystem
auch einen weiteren Wärmetauscher 200 in
der Form eines Ladeluftkühlers 200,
der in dem Hauptkreislauf 70 zwischen den Brennstoffzellen
des Brennstoffzellenstapels 10 und dem ersten und zweiten
Kreislaufzweigen 102 und 108 angeordnet ist. Der
Wärmetauscher 200 umfasst erste
Kanäle 202,
die Teile der Leitung 30 bilden, die von dem Kompressor 28 zu
dem Kathodeneinlass an der Kathodenseite 14 des Brennstoffzellenstapels 10 verläuft. Zusätzlich umfasst
der Wärmetauscher 200 zweite
Kanäle 204,
durch die das in dem Hauptkreislauf strömende Kühlmittel bei dieser Ausführungsform
auf seinem Weg von der Pumpe 72 in die Kühlmittelkanäle in den
Brennstoffzellen des Brennstoffzellenstapels 10 strömt.
-
Es
sei angemerkt, dass, wenn sich der Brennstoffzellenstapel bei Betriebstemperatur
befindet, die Pumpe 72 relativ kaltes Kühlmittel, das in dem Kühler 74 herunter
gekühlt
worden ist, durch die Vorlaufleitung 82 an die Kühlmittelkanäle in dem
Stapel 10 liefert. Diese Kühlmittelströmung dient in dem Wärmetauscher 200 dazu,
die von dem Kompressor 28 stammende komprimierte Luftströmung zu
kühlen.
Die von dem Luftkompressor 28 erhaltene komprimierte Luft
kann relativ heiß sein,
zumindest wenn größere Mengen
an Strom in dem Brennstoffzellenstapel 10 erzeugt werden,
da ein erheblicher Druckanstieg in dem Kompressor 28 vorhanden
ist, was eine Erwärmung
der Luft zur Folge hat. Somit kühlt
bei einem normalen Betriebszustand des Brennstoffzellensystems der
Wärmetauscher 200 die an
den Brennstoffzellenstapel gelieferte Luft herunter, was den Wirkungsgrad
des Stapels verbessert.
-
Wenn
der Brennstoffzellenstapel jedoch kalt gestartet wird, insbesondere
bei Frosttemperaturen, dann fließt die von dem Wärmespeicher 100 in
dem ersten Kreislaufzweig 102 oder von dem Wärmetauscher 106 in
dem zweiten Kreislaufzweig 108 gelieferte Wärme auf
ihrem Weg in die Kühlmittelkanäle des Stapels,
um den Stapel aufzuwärmen,
und durch die zweiten Kanäle 204 in
dem Wärmetauscher 200 und
heizt somit die von dem Kompressor 28 stammende Luft auf,
die durch die ersten Kanäle 202 strömt, bevor
sie in den Stapel eintritt.
-
Bei
Kaltstartbedingungen, insbesondere bei Frostbedingungen arbeitet
der Kompressor 28 anfänglich
lediglich mit einer relativ niedrigen Drehzahl und mit einem relativ
niedrigen Durchsatz und erzeugt daher keine größere Aufheizung der an den Brennstoffzellenstapel
gelieferten Luft. Durch Aufheizen dieser Luft in dem Wärmetauscher 200 vor
ihrer Lieferung an den Stapel wird der Stapel somit sowohl über das
heiße
Kühlmittel,
das in die Kühlmitteldurchgänge des
Stapels geliefert wird, als auch durch die warme Luft erwärmt, die
in die Kathodenseiten der Brennstoffzellen geliefert wird. Dies
ist besonders vorteilhaft, da damit Eis, das sich an der Kathodenseite
des Brennstoffzellenstapels gebildet haben kann, durch die gelieferte
warme Luft geschmolzen werden kann. Obwohl die Anwesenheit des Wärmetauschers
die Wärmemenge,
die von dem Wärmespeicher 100 oder
von dem Wärmetauscher 106 verfügbar ist,
nicht erhöht,
und obwohl die Gesamtwärmemenge,
die von den Quellen für
den Stapel verfügbar
ist, im Wesentlichen konstant ist, führt die erfindungsgemäße Anordnung
dazu, dass Wärme über zwei
verschiedene Routen an den Stapel geliefert wird. Einerseits wird
Wärme über die
Kühlmittelkanäle an den
Stapel 100 geliefert und andererseits an die Kathodenräume der
Brennstoffzellen geliefert. Diese Anordnung ist für die anfängliche
Aufwärmung
des Stapels noch günstiger,
da sie Wärmespannungen verringert
und das Aufwärmen
des Stapels verbessert.
-
Obwohl
der weitere Wärmetauscher 200 bevorzugt
in der Vorlaufleitung 82 zu dem Brennstoffzellenstapel
angeordnet ist, kann er gegebenenfalls genauso gut in der Rücklaufleitung 80 vorgesehen sein.