DE102004016260A1 - Vorrichtung für fremdgezündete Gasmotoren - Google Patents
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Abstract
Für fremdgezündete Gasmotoren ist zur Absenkung von Schadstoffemission vorgesehen, eine separate Gasversorgung über eine gespülte Vorkammer durch Gaszuführkanäle zum Brennraum unter Zwischenschaltung von Ventilen vorzusehen. DOLLAR A Dabei ist vorgesehen, daß das Ventil über ein Steuergerät in Abhängigkeit eines einstellbaren Zylinderdruckverlaufs erfolgt und das Steuergerät bezüglich Einlaßpunkt und Einlaßdauer unter Berücksichtigung vorgegebener niedriger Vorkammergasmengen und niedriger Emission verstellbar ist.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung für fremdgezündete Gasmotoren zur Absenkung von Schadstoffemissionen durch Abmagerung der Frischladung, wobei eine separate Gasversorgung über eine gespülte Vorkammer durch Gaszuführkanäle zum Brennraum unter Zwischenschaltung von Ventilen erfolgt.
- Bei derartigen Gasmotoren besteht der Konflikt zwischen dem Erreichen eines hohen Wirkungsgrades und geringer Schadstoffemission. Hierbei wird in der Praxis durch Abmagerung der Frischladung eine deutliche Absenkung der Schadstoffemission erreicht und der dadurch hervorgerufene Leistungsverlust durch Aufladung kompensiert. Durch die Abmagerung der Frischladung sinkt gleichzeitig die Entflammbarkeit, so daß eine Erhöhung der Zündenergie unbedingt erforderlich ist.
- Auf der Grundlage dieser Erkenntnis wird bei Großgasmotoren der Brennraum unterteilt. Hierbei wird ein mit einer Zündkerze sicher zu entflammendes Gemisch in eine Vorkammer gebracht und die um die Energie der Gemischmenge verstärkte Zündenergie wird über getrennte Kanäle zugeführt, die die Reaktion im Hauptbrennraum sicher auslösen.
- Bei dieser Form der Zündenergieverstärkung wird zwischen gespülter – separate Versorgung mit Brenngas – und ungespülter – Haupt- und Vorkammer werden mit gleichem Gas-/Luft-Gemisch versorgt – Vorkammer unterschieden.
- Für die separate Brenngasversorgung von gespülten Vorkammern gibt es unterschiedliche bekannte Lösungen.
- Einmal wird die Gasversorgung über ein Rückschlagventil im Gaszuführkanal während des Ansaugtaktes gewährleistet.
- Bei Unter- bzw. Überschreitung eines Drucks im Hauptbrennraum und der Vorkammer eines Wertes, für den das jeweilige Ventil durch Berücksichtigung der wirksamen Drücke und den maßgeblichen Flächen ausgelegt ist, öffnet bzw. schließt das Rückschlagventil. Dieses Druckniveau liegt auf jeden Fall unter dem Gasdruck der separaten Gasversorgungsleitung. Für den Fall, daß das Niveau unterschritten wird, strömt eine verhältnismäßig kleine Menge an Gas in die Vorkammer.
- Ein Druck in der Versorgungsleitung wird durch einen Druckregler um ein definiertes Maß höher als der Ladedruck in der Ansaugleitung eingestellt. Somit ist es möglich, die Vorkammerfüllmenge zu beeinflussen.
- Diese Ventile sind in ihrem Öffnungs- und Schließverhalten an ihre einmal vorgenommene Auslegung gebunden. Eine Anpassung an die verschiedenen Betriebszustände des Motors ist nur über die Druckregelung der separaten Gasversorgung möglich. Verfahrensbedingt kann dies zu relativ großen Diskrepanzen in der Versorgung einzelner Vorkammern führen. Sehr häufig stellt die getroffene Auslegung der Ventile einen Kompromiß aus konstruktionsbedingten Erfordernissen und der zu gewährleistenden Funktionsfähigkeit und der angestrebten Lebensdauer dar.
- Hieraus resultierend kann es zu Zündaussetzern und den damit verbundenen Last- und Drehzahlschwankungen im Motorbetrieb kommen. Eine wirkungsgrad- und emissionsoptimierte Abstimmung mit Hilfe des Rückschlagventils ist nur eingeschränkt möglich. Des weiteren kommt es aufgrund des bei dieser Funktionsweise unvermeidlichen Gaseinlaß bei geöffneten Auslaßventilen zum Verlust von Gasmenge. Diese steht nicht für die Verstärkung der Zündenergie zur Verfügung, vielmehr wirkt sie sich nachteilig auf die THC-Emission und den Wirkungsgrad des Motors aus. Eine zylinderselektive Steuerung ist mit der mechanischen Zwangssteuerung nicht realisierbar. Verfahrensbedingt kann dies zu relativ großen Diskrepanzen in der Versorgung einzelner Vorkammern führen.
- Zur Gasversorgung von gespülten Vorkammern ist es auch bekannt, eine mechanische Zwangssteuerung von Ventilen vorzunehmen. Bei dem Konzept der mechanischen Zwangssteuerung wird die Gasversorgung über ein traditionelles Ventil mit entsprechendem Ventiltrieb während des Ansaugtaktes gewährleistet.
- Trotz der Tatsache, daß das mechanische gesteuerte Ventil unabhängig von Strömungs- und Druckverhältnissen arbeitet, ist für die Gewährleistung der allgemeinen Funktionsweise und Betriebssicherheit die Wahrung einer definierten Druckdifferenz zum Ladeluftdruck zwingend erforderlich. Hierbei muß der Drück in der Vorkammergasleitung auf jeden Fall über dem Ladeluftdruck liegen. Die Steuerzeiten des Ventils sind so gestaltet, daß bei einem Druckniveau oberhalb der definierten Druckdifferenz die Ventile geschlossen sind und bei einem Druckniveau unterhalb der definierten Druckdifferenz die Ventile geöffnet sind. Für den Fall, daß das Niveau unterschritten wird, strömt eine verhältnismäßig kleine Menge an Gas in die Vorkammer.
- Der Druck in der Versorgungsleitung wird durch einen Druckregler, um ein definiertes Maß, höher als der Ladedruck in der Ansaugleitung eingestellt, um eine Einflußnahme auf die Gasmenge in der Vorkammer zu ermöglichen.
- Zwangsgesteuerte Ventile sind in ihrem Öffnungs- und Schließverhalten an ihre einmal vorgenommene Auslegung gebunden. Eine Anpassung an die verschiedenen Betriebszustände des Motors sind nur über die Druckregelung der separaten Gasversorgung möglich.
- Die Aufgabe der Erfindung ist es, durch eine zusätzliche Gaszufuhr, das Luft-/Gasgemisch in der Vorkammer unabhängig vom Luft-/Gasgemisch im Hauptbrennraum sicher zu entzünden und die Gaszufuhr zwangsweise zu ermöglichen sowie bei Erhöhung des Wirkungsgrades die Gesamtemission herabzusetzen.
- Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß dadurch, daß das Ventil zur direkten Gaszuführung in den Brennraum über ein Steuergerät in Abhängigkeit eines einstellbaren Zylinderdruckverlaufs erfolgt und über das Steuergerät bezüglich Einlaßzeitpunkt und Einlaßdauer unter Berücksichtigung vorgegebener niedrigerer Vorkammergasmengen und niedrigerer Emission das Ventil verstellbar ist.
- Der Vorteil dieser Ausbildung besteht darin, daß zur Gasdosierung in gespülte Vorkammern die Möglichkeit einer genaueren und vor allem in einem weiten Bereich beeinflußbaren Gaszufuhr in Vorkammern besteht. Es wird des weiteren möglich, dieses zylinderselektiv zu tun. Hierdurch können auch die Einflüsse einer schwingenden Gassäule in der Vorkammergasleitung kompensiert werden. Über die Steuerung der Öffnungsdauer wird es möglich, ein auf den Betriebspunkt des Motors abgestimmtes und gewünschtes Mischverhältnis (Lambda) von hoher Qualität und Reproduzierbarkeit zu erzeugen.
- Aufgrund dieser Vorteile der Ausbildung besteht die Möglichkeit, die für Ottomotoren typischen Zyklenschwankungen zu verringern und Zündaussetzer zu vermeiden. Bei konsequenter Umsetzung des Funktionsschemas ist gegenüber anderen Lösungen für die separate Gasversorgung von nachweisbaren Änderungen des Gesamtwirkungsgrades und der Gesamtemission auszugehen.
- Ferner wird vorgeschlagen, daß das Steuergerät zusätzlich in Abhängigkeit einer Gasdruckvariabilität in der Vorkammergasleitung das Ventil im Gaszuführkanal steuert.
- Eine zweckmäßige Ausgestaltung wird dadurch geschaffen, daß das Ventil als Magnetventil ausgebildet ist.
- Zum Schutz vor eventuell schadhaften Auswirkungen – hoher Zünddruck, klopfender Verbrennung und hoher Gastemperatur – ist vorgesehen, daß dem Ventil ein Rückschlagventil vorgeschaltet ist.
- In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigen:
-
1 einen oberen Teil eines Hauptbrennraumes eines Gasmotors; -
2 eine Prinzipdarstellung einer Zuordnung des Steuergerätes zum Ventil - und
-
3 eine Öffnungsdiagramm der Ventile mit Angabe des idealen Arbeitsbereiches der durch das Steuergerät beeinflußten Gaszuführung. - Bei dem dargestellten Zylinderkopf
1 eines Gasmotors ist eine gespülte Vorkammer2 und ein getrennter Gaszuführkanal3 zur Versorgung eines Brennraums4 mit Gas für die Zündenergie angeordnet, wobei der übliche Zündprozeß über eine Zündkerze8 erfolgt. In dem Gaszuführkanal3 ist ein Magnetventil5 in einen Aufnahmebereich6 angeordnet und der Auslaß mündet direkt in den Brennraum4 . - Das Magnetventil
5 wird in diesem Fall von einem Steuergerät7 geschaltet, daß über eine nicht näher dargestellte Recheneinheit einen Einlaßzeitpunkt und eine Einlaßdauer unter Berücksichtigung vorgegebener niedrigere Vorkammergasmenge und niedriger Emission einstellbar bzw. steuerbar ist. - Zusätzlich ist vorgesehen, daß das Steuergerät
7 in Abhängigkeit einer Gasdruckvariabilität in der Vorkammergasleitung das Magnetventil5 steuert, so daß die Öffnungsdauer des Magnetventils5 erweiterbar bzw. frei wählbar ist.
Claims (4)
- Vorrichtung für fremdgezündete Gasmotoren zur Absenkung von Schadstoffemissionen durch Abmagerung der Frischladung, wobei eine separate Gasversorgung über eine gespülte Vorkammer durch Gaszuführkanäle zum Brennraum unter Zwischenschaltung von Ventilen erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil (
5 ) zur direkten Gaszuführung in den Brennraum (4 ) über ein Steuergerät (7 ) in Abhängigkeit eines einstellbaren Zylinderdruckverlaufs erfolgt und über das Steuergerät (7 ) bezüglich Einlaßzeitpunkt und Einlaßdauer unter Berücksichtigung vorgegebener niedrigerer Vorkammergasmengen und niedrigerer Emission das Ventil (5 ) verstellbar ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuergerät (
7 ) zusätzlich in Abhängigkeit einer Gasdruckvariabilität in der Vorkammergasleitung das Ventil (5 ) im Gaszuführkanal (3 ) steuert. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil (
5 ) als Magnetventil ausgebildet ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem Ventil (
5 ) ein Rückschlagventil vorgeschaltet ist.
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