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Die
Erfindung betrifft ein elastisches Lager nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
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Elastische
Lager weisen eine Tragfeder aus einem elastomeren Material auf,
die mit einem Lagergehäuse
verbunden ist und einen Lagerkern abstützt. Die Tragfeder kann dabei
eine dynamische Steifigkeit aufweisen, die im Zusammenspiel mit
der Fahrzeugumgebung zu einer unangenehmen Geräuschentwicklung führen kann.
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Die
DE 73 08 081 U offenbart
ein membranförmiges
Federelement, bei dem eine Tragfeder einen hülsenförmigen Bolzen abstützt. Die
Tragfeder wird an ihren Aussenseiten von einem Gehäuse gehalten.
In den hülsenförmigen Bolzen
wird eine Schraube von unten eingeschraubt. Die Schraube befestigt
eine Platte, die von der Innenseite der Tragfeder an dieser anliegt
und durch ein Einschrauben der Schraube in den hülsenförmigen Bolzen in die Tragfeder
hineingedrückt
wird. Die Platte weist einen tellerartigen Rand auf, der bei Aufwärtsbewegung des
Bolzens sich zunächst
zunehmend und dann anschlagartig an die Tragfeder anlegt.
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Die
DE 198 40 666 A1 offenbart
ein Motorlager, bei dem ein Lagerkern von einer als Dämpfungseinrichtung
bezeichneten Tragfeder abgestützt
wird. Die Tragfeder besteht aus einem gummielastischen Material
und wird von zwei Dämpfungselementen
gebildet, die die Schenkel der Tragfeder bilden. Die Tragfeder stützt sich
an einer Lagerwanne ab. Weiter ist eine Abstützung offenbart, die als U-förmiges Profil
ausgebildet ist. Das U-förmige
Profil umfasst zwei nach oben zur Tragfeder gerichtete Stege, deren
Enden an den nach unten gerichteten Seitenflächen der Tragfeder anliegen.
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Ferner
beschreibt die
DE 44
30 940 C2 ein Motorlager mit einem Lagerkern, der von einer
Tragfeder an einem Gehäuse
abgestützt
wird. Am Gehäuse
sind Stellhebel angeordnet, die im Belastungsfall des Lagerkerns
im Verformungsweg der gummielastischen Tragfeder liegen und bei
Erreichen einer definierten Einfederungsbewegung die Tragfeder von unten
kontaktieren.
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Schliesslich
offenbart die
AT 201
936 B ein elastisches Lager, bei dem ein Lagerkern von
einer Tragfeder abgestützt
wird. Die Tragfeder wird von einem Aussengehäuse abgestützt. Zwei tellerförmige Metallplatten
sind an dem inneren Metallteil befestigt und bilden Begrenzungsanschläge für den Federweg des
Metallteiles in der Vertikalrichtung. Hierbei liegt der Metallteller
mit seinem Rand fest an einer unteren Ringzone der Tragfeder an.
Das Aussengehäuse weist
eine Einschnürung
auf, die mit dem Vorspannteller zusammenwirkt und somit eine Zuganschlagvorrichtung
bildet. Dabei wirkt eine Auswölbung
der Tragfeder im Bereich der Ringzone als Gummipolster für die Zuganschlagvorrichtung.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein elastisches Lager mit einer reduzierten
Resonanzerscheinung anzugeben, bei dem bei der Einstellung der Vorspannung
der Tragfeder das Gummipolster der Zuganschlagvorrichtung nicht
beaufschlagt wird.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Durch
das Eingreifen des Vorspannelements in die Tragfeder erreicht man
eine Reduzierung der freien Gummilänge der Tragfeder, wodurch
sich eine Verschiebung der Eigenresonanzfrequenz ergibt. Dadurch
wird die Eigenre sonanzfrequenz der Tragfeder in einen für das Fahrzeug
unkritischen Bereich verschoben, wodurch die dynamische Verhärtung der
Tragfeder in dem für
das Fahrzeug relevanten Bereich verringert wird. Man erhält durch
das erfindungsgemäße Vorspannelement
ein Lager, welches eine geringere dynamische Steifigkeit aufweist,
wodurch die Geräuschentwicklung
reduziert wird. Das Vorspannelement kann von oben und/oder von unten in
die Tragfeder eingreifen. Weiterhin zeichnet sich das erfindungsgemäße Lager
durch eine Zuganschlagvorrichtung aus, deren Gummipolster mit dem Vorspannelement
zusammenwirken. Hierbei ist von Vorteil, dass bei der Einstellung
der Vorspannung der Tragfeder die Zuganschlagvorrichtung nicht beaufschlagt
wird, da die Gummipolster der Zuganschlagvorrichtung separat ausgebildet
sind.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
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Vorteilhaft
weist das Vorspannelement einen gewölbten Bereich auf, der in die
Tragfeder eingreift. Die Formgebung kann hierbei entsprechend der
jeweiligen Erfordernisse gewählt
werden.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das
Vorspannelement im Wesentlichen so angeordnet, dass es in der Mitte
der Innenlänge
der Tragfeder in die Tragfeder eingreift. Dabei ist es auch möglich, das
Vorspannelement an einer anderen Stelle in die Tragfeder eingreifen
zu lassen, wodurch sich eine bestimmte Verschiebung der Eigenresonanzfrequenz
der Tragfeder bewirken lässt.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert, die
in schematischer Weise in den Zeichnungen dargestellt sind. Hierbei
zeigen:
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1 eine
Schnittdarstellung durch eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Lagers
mit einem Vorspannelement, das am Lagerkern befestigt ist;
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2 zeigt
eine Schnittdarstellung entlang der Schnittlinie II-II aus 1;
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3 zeigt
eine weitere Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Lagers,
bei der das Vorspannelement am Lagergehäuse befestigt ist;
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4a zeigt
den Verlauf der Eigenresonanz bei einem elastischen Lager ohne das
erfindungsgemäße Vorspannelement;
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4b zeigt
den Verlauf der Eigenresonanz bei einem erfindungsgemässen Lager
mit einem Vorspannelement.
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In 1 ist
ein elastisches Lager 10 dargestellt, das ein Lagergehäuse 14 aufweist,
an dem eine Tragfeder 13 aus elastomerem Material befestigt
ist. Die Tragfeder 13 nimmt einen Lagerkern 15 auf
und stützt
diesen ab. Der Lagerkern 15 ist an einem nicht dargestellten
Getriebe eines Kraftfahrzeugs festgelegt. Das Lagergehäuse 14 ist
mit der Fahrzeugkarosserie verbunden.
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Das
Lager 10 weist ein Vorspannelement 12 auf, das
an dem Lagerkern festgelegt ist. Das Vorspannelement 12 weist
einen gewölbten
Bereich 12a auf, der in die Unterseite der Tragfeder 13 hineingepresst
wird. Durch das Vorspannelement 12 wird die Tragfeder 13 vorgespannt.
Hierdurch wird eine Verschiebung der Eigenresonanzfrequenz der Tragfeder 13 bewirkt,
was eine Geräuschreduzierung
und darüber
hinaus auch eine Verschiebung der dynamischen Verhärtung zur
Folge hat. Das Vorspannelement 12 ist mit dem gewölbten Bereich 12a im
Wesentlichen in der Mitte der Innenlänge Li der
Tragfeder 13 in diese eingepresst.
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Eine
Schnittdarstellung entlang der Schnittlinie II-II gemäß 1 zeigt 2.
Dabei ist aus 2 ersichtlich, dass an dem Lagerkern 15 eine
Zuganschlagvorrichtung 16 angeordnet ist, die Gummipolster 21 aufweist.
Das als Blechbiegeteil ausgebildete Vorspannelement 12 überragt
beidseitig den Lagerkern 15. Das Vorspannelement 12 hat
somit die weitere Funktion, bei positiver Bewegung des Aggregats als
Zuganschlag zu dienen. Hierdurch wird die freie Bewegung des Lagers 10 und
somit auch des gelagerten Aggregats begrenzt.
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3 zeigt
ein weiteres erfindungsgemäßes Lager 10,
bei dem das Vorspannelement 12 an dem Lagergehäuse 14 befestigt
ist. Das Vorspannelement 12 weist gewölbte Bereiche 12a auf,
die in die Tragfeder 13 eingepresst sind. In funktionaler Übereinstimmung
mit dem Lager 10 gemäß 1 wird
hierdurch ebenfalls eine Verschiebung der Eigenresonanzfrequenz
erreicht.
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4a zeigt
eine Kennlinie eines herkömmlichen
Lagers ohne eine Verspannung der Tragfeder 13 mittels des
Vorspannelements 12, die den Verlauf der dynamischen Steifigkeit
des Lagers 10 gegenüber
der Frequenz der auftretenden Schwingungen darstellt. An der Ordinate
ist die dynamische Steifigkeit des Lager 10 und an der
Abszisse die Frequenz eingetragen. Es ist deutlich sichtbar, dass
die dynamische Steifigkeit des Lagers im Bereich der Eigenresonanzfrequenz
der Tragfeder 13 stark ansteigt, wodurch sich die isolierende
Eigenschaft des Lagers 10 verschlechtert und eine unangenehme
Geräuschentwicklung
auftritt.
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4b zeigt
im Vergleich zur in 4a dargestellten Kennlinie,
eine Kennlinie der dynamischen Steifigkeit des Lagers mit einer
Tragfeder 13, die mittels eines Vorspannelements 12 vorgespannt
wird. Es ist deutlich zu sehen, dass durch die erfindungsgemäße Vorspannung
der Tragfeder 13 die Spitze der dynamischen Verhärtung im
Bereich der Eigenresonanzfrequenz der Tragfeder 13 verschoben
ist, wodurch sich ein dynamisch weicheres Lager ergibt.
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Die
Tragfedereigenresonanz eines Lagers bewirkt eine starke Erhöhung der
dynamischen Steifigkeit des Lagers. Wenn die Tragfedereigenresonanz
im Bereich der Frequenzen liegt, die durch die zu dämpfenden
Schwingungen auftreten, führt
dies im Fahrzeug aufgrund der Verhärtung der Tragfeder 13 zu
unangenehmen Geräuschen.
Durch die Vorspannung der Tragfeder 13 mittels des Vorspannelements 12 wird
die freie Gummilänge
der Tragfeder 13 reduziert und somit die Eigenresonanzfrequenz
der Tragfeder 13 verschoben. Man erhält hierdurch ein Lager 10 mit
einer reduzierten dynamischen Steifigkeit im Frequenzbereich der
Tragfedereigenresonanz. Gleichzeitig lässt sich die Eigenresonanzfrequenz
der Tragfeder 13 aus dem Frequenzbereich der beim Fahrzeug
auftretenden Schwingungen verschieben.
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- 10
- Lager
- 12
- Vorspannelement
- 13
- Tragfeder
- 14
- Lagergehäuse
- 15
- Lagerkern
- 16
- Zuganschlagvorrichtung
- 21
- Gummipolster