DE19848799A1 - Doppelisolierendes Lager - Google Patents
Doppelisolierendes LagerInfo
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Abstract
Ein Lager 1, insbesondere ein Motorlager, zur dämpfenden Anordnung einer schwingenden Masse 2, wie einem Motor, erzielt seine Dämpfungscharakteristik durch die Anbindung einer zum Lager 1 externen Zusatzmasse 9 und über eine entsprechende Dimensionierung eines oder mehrerer auflastseitiger und widerlagerseitiger aus einem Elastomer bestehender Tragfederelemente 6, 7. Das erfindungsgemäße Prinzip dieses Lagers 1 beruht darauf, daß als Zusatzmasse 9 ein bereits vorhandenes separates funktionales Bauelement herangezogen wird, beispielsweise ein Differentialgetriebe.
Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Lager zur dämpfenden Anordnung
schwingender Massen, wie es insbesondere im Kraftfahrzeugbau als
Motorlager oder Lager für Antriebsaggregate zur Anwendung kommt.
Unterschiedliche Kolbenfrequenzen bedingen unterschiedliche Motor
schwingungen, die als Körperschall in die Karosserie des Motorraums
übertragen und anschließend in den Fahrgastraum des Kraftfahrzeugs
als Luftschall abgestrahlt werden. Zur Bedämpfung dieser Motorschwin
gungen sind aus dem landläufigen Stand der Technik unterschiedliche
Lagersysteme bekannt. Die einfachste Ausgestaltung bilden hierbei
Feststofflager, die zwischen einem Auflastanschlußstück und einem Wi
derlageranschlußstück ein aus einem Elastomer bestehendes Federele
ment aufweisen, das beispielsweise eine Hülsen- oder konische Kegel
form zeigt. Bei dieser technisch allgemein verwendeten Lösung ist das
Dämpfungsverhalten des Lagersystems stark von der dynamischen Fe
dersteifigkeit dieses Federelements abhängig. Diese liegt im allgemei
nen höher als die statische Federsteifigkeit und steigt bei einer zuneh
menden Frequenz der Motorschwingungen an. Es ist allgemein bekannt,
daß bei einem reinen Feststofflager mit einem Tragfederelement aus ei
nem Elastomer keine Möglichkeit besteht, oberhalb der Eigenfrequenz
dessen dynamische Federsteifigkeit unter den statischen Wert abzusen
ken. Zur weitgehenden Vermeidung einer dynamischen Versteifung des
Federelements in kritischen Fällen kommt in der Regel eine hochelasti
sche Gummimischung wie Naturkautschuk zum Einsatz. Um den Effekt
einer dynamischen Verhärtung möglichst zu umgehen, kann Naturkau
tschuk allerdings nur bis zu einer Umgebungstemperatur von ca. 80°C
eingesetzt werden. Obwohl andere Elastomer-Werkstoffe grundsätzJich
eine höhere Temperaturbeständigkeit aufweisen, zeigen diese die Ten
denz zu einer höheren dynamischen Versteifung mit dem Nachteil eines
im Vergleich zu Naturkautschuk schlechteren Dämpfungsverhaltens.
Weitere Lösungsansätze aus dem Stand der Technik umfassen hydrau
lisch dämpfende Traglager, auch Hydrolager genannt, die typischerwei
se eine Arbeitskammer aufweisen, in der ein hydraulisch dämpfendes
Arbeitsfluid eingeschlossen ist, das im Fall einer dynamischen Belastung
des Hydrolagers über einen drosselnden Überströmkanal in eine Aus
weichkammer überströmt. Oftmals wird dabei zumindest ein Teil der Ar
beitskammerwände durch eine zumeist mehr oder weniger kegelmantel
förmig ausgebildete Tragfeder aus einem Elastomer gebildet, so daß
sich eine Kombination aus hydraulischer und elastischer Dämpfung ein
stellt. Das technische Dauerproblem bei Lagersystemen dieser Art liegt
in einer fehlenden Breitbandeffektivität der Entkopplung bzw. Dämpfung
zwischen dem Auflastanschlußstück und dem Widerlageranschlußstück
unter dynamischer Stoß- und Schwingungsbelastung aus den unter
schiedlichsten Quellen, wie sie jedoch insbesondere im Kraftfahrzeug
gleichzeitig auf das Lager einwirken. Eine Abstimmung des Hydrolagers,
die beispielsweise eine optimale Dämpfung der typischerweise im Be
reich zwischen 5 und 10 Hz auftretenden niederfrequenten Motor
schwingungen bewirkt, vermag Körperschallschwingungen nicht wirksam
zu dämpfen, die von den durch Fahrbahnunebenheiten verursachten
Stoßanregungen induziert werden und typischerweise in einem kriti
schen niederfrequenten akustischen Bereich von ca. 100 bis 300 Hz lie
gen. Mit anderen Worten ist es durch eine besondere Abstimmung des
Hydrolagers lediglich möglich, die dynamische Federsteifigkeit schmal
bandig unter den statischen Wert abzusenken, so daß das gesamte
Dämpfungsverhalten eines derartigen Hydrolagers nur in einem be
stimmten relativ schmalen Frequenzbereich besser ist als bei einem rei
nen Gummilager. Die unterschiedlichsten Motorentypen mit den vielfäl
tigsten funktionalen Anbauteilen besitzen unterschiedliche Massenwerte
und weisen demzufolge verschiedene, individuell kritische Resonanzfre
quenzwerte auf. So treten bei Dieselaggregaten in der Regel typbedingt
höhere Motorschwingungen auf als bei herkömmlichen Benzinmotoren.
Es ist allgemein bekannt, daß ein Hydrolager nur in beschränktem Maße
zur Verbesserung der Dämpfung einsetzbar ist, wobei je nach Motoren
typ individuell unterschiedliche Abstimmungen erforderlich werden, die
wiederum einen zeit- und kostenintensiven Entwicklungsaufwand vor
aussetzen.
Ein weiterer aus dem Stand der Technik bekannter Lösungsansatz be
trifft Motorlagerungen mit einem Hilfsrahmen als ein zusätzliches Bau
teil, bei denen das Antriebsaggregat über ein Gummilager auf diesem
Hilfsrahmen montiert ist und dieser seinerseits über weitere elastische
Lagerelemente an der Karosserie des Kraftfahrzeugs abgestützt ist.
Derartige Lagersysteme zeigen einen Doppel-Isolierungseffekt dahinge
hend, daß das Lager meistens bezüglich der Anregungsfrequenzen von
durch Fahrbahnunebenheiten eingeleiteten Schwingungen unterkritisch
und bezüglich der Anregungsfrequenz der vom Motor induzierten
Schwingungen überkritisch abgestimmt ist. Nachteilig ist bei dieser Lö
sung der erhebliche Konstruktionsaufwand, da die Grenzen der Ausge
staltung schon bei der Entwicklung des Kraftfahrzeuges entsprechende
Berücksichtigung finden müssen.
Ausgehend von dem dargestellten Stand der Technik liegt der Erfindung
das technische Problem zugrunde, ein extrem gut isolierendes Lager zu
schaffen, dessen dynamische Steifigkeit im relevanten Arbeitsbereich
unterhalb dessen statischer Steifigkeit liegt und dadurch sowohl die
durch die Masse selbst erregten als auch auf diese Masse einwirkenden
Schwingungen im nahezu gesamten hörbaren Bereich gegenüber der
unmittelbaren Umgebung bestmöglich zu isolieren vermag.
Zu diesem Zweck beschreibt die Erfindung ein Lager, das die im Patent
anspruch 1 genannten Merkmale aufweist. Dabei werden in konsequen
ter Ausgestaltung dieses Lagers optimale Ergebnisse mit einem Lager
mit den Merkmalen des Anspruchs 7 erzielt.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteran
sprüche.
Der Gegenstand der Erfindung orientiert sich am Grundprinzip eines
Schwingungssystems mit zwei Freiheitsgraden. Neben der ersten, durch
die schwingende Masse selbst hervorgerufenen Resonanzfrequenz tritt
in diesem System eine zweite Resonanzfrequenz auf, die sich durch die
Anbindung einer Zusatzmasse bestimmt und je nach Abstimmung des
Systems oberhalb dieser ersten Resonanzfrequenz angesiedelt ist. Die
Abstimmung kann dabei erfindungsgemäß so erfolgen, daß der charak
teristische Wert der Zusatzmassenresonanz im nahezu nicht mehr hör
baren und nur noch schwach fühlbaren Frequenzbereich von 35-45 Hz
liegt. Maßnahmen einer richtigen Abstimmung und Optimierung zur
Festlegung der jeweiligen Resonanzwerte können sich einerseits auf die
Auswahl der einzelnen Federsteifigkeiten der Tragfederelemente über
deren geometrische Ausgestaltung, Werkstoffauswahl sowie deren An
stellung und lastaufnehmende Ausrichtung im Lager zueinander usw.
und andererseits auf eine Bestimmung der Größe der Zusatzmasse im
Verhältnis zur gegebenen Größe der zu dämpfenden schwingenden
Masse beziehen. Wird gemäß der Erfindung ein bereits vorhandenes
funktionales Bauelement als Zusatzmasse herangezogen, dessen Mas
senwert ebenfalls vorgegeben ist, kann die Abstimmung des Dämp
fungsverhaltens demzufolge alleinig über eine Auswahl und Optimierung
der Federsteifigkeiten erfolgen.
Im Schwingungssystem bzw. Lager mit zwei aufeinanderfolgenden Re
sonanzbereichen senkt sich die dynamische Federsteifigkeit des Ge
samtsystems ab einer bestimmten Frequenz, die oberhalb der zweiten
Resonanzfrequenz liegt, mit zunehmender Frequenz unterhalb der stati
schen Federsteifigkeit ab. Dies bedeutet, daß der Isolierungseffekt der
Dämpfung größer ausfällt als bei einer einfachen Lagerung ohne darin
integrierter Zusatzmasse. Infolge der Vorgabe zweier Resonanzfre
quenzbereiche spricht man auch vom sogenannten Prinzip der Doppe
lisolierung, die auswahlbedingt idealerweise im akustisch relevanten Be
reich der schwingenden Masse, beispielsweise dem akustisch relevan
ten Drehmomentenbereich eines Motors, liegt.
ln einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung findet ein derartiges
Lager als Motorlager im Kraftfahrzeugbereich besondere Anwendung.
Hierbei erweist es sich als zweckmäßig, bereits vorhandene funktionale
Bauelemente des Fahrzeugs als Zusatzmasse zu nutzen, beispielsweise
ein auf der Karosserie des Motorraums bzw. Trägern oder Verstrebun
gen davon starr befestigtes oder elastisch gelagertes vorderes Differen
tialgetriebe. Durch entsprechende konstruktive Maßnahmen in Form von
entsprechend ausgestalteten Zwischenelementen läßt sich diese Zu
satzmasse in das Motorlager sozusagen integrieren. Der Ansatz gemäß
der vorliegenden Erfindung verdeutlicht, daß bei der Konstruktion eines
Kraftfahrzeugs hierzu vorab keine wesentlichen Anforderungen an die
Lagerung berücksichtigt werden müssen, sondern diese mit relativ ge
ringen, auch nachträglichen Modifizierungen in der Motorraumkonstruk
tion verwirklicht werden kann. So eignet sich beispielsweise das Lager
gemäß der vorliegenden Erfindung mit entsprechenden Änderungen
auch für einen nachträglichen Einbau in bereits gefertigten Fahrzeugty
pen.
Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich
im Zusammenhang mit den beiliegenden Zeichnungen aus der nachfol
genden Beschreibung von die Erfindung nicht einschränkenden Ausfüh
rungsbeispielen. Diese zeigen in
Fig. 1 in schematischer Darstellung das Prinzip des Lagers ge
mäß der Erfindung;
Fig. 2 das Schema einer Schnittdarstellung einer weiteren Aus
führungsform des Lagers gemäß der Erfindung;
Fig. 3 eine perspektivische Darstellung einer Hälfte des Lagers
gemäß der vorliegenden Erfindung in einer weiteren Aus
gestaltung; und
Fig. 4 ein Diagramm mit exemplarischen Verläufen der dynami
schen Federsteifigkeiten eines Gummilagers, Hydrolagers
und eines Lagers gemäß der Erfindung im Vergleich.
Das in Fig. 1 dargestellte Lager 1 zur dämpfenden Anordnung einer
schwingenden Masse 2 besteht aus einem Auflastanschlußstück 4 zur
Ankopplung der schwingenden Masse 2, beispielsweise eines Motors,
und aus einem Widerlageranschlußstück 5 zur Befestigung des Lagers 1
an einem Träger 3, der beispielsweise Bestandteil der Karosserie eines
Kraftfahrzeugs ist. Darüber hinaus weist das Lager 1 vier Tragfederele
mente 6, 7 aus einem Elastomer auf, wobei zwei dieser Tragfederele
mente 6, 7 als auflastseitige Tragfederelemente 6 am Auflastanschluß
stück 4 angreifen, wohingegen die anderen zwei sich als widerlagersei
tige Tragfederelemente 7 am Widerlageranschlußstück 5 abstützen. Die
Anordnung und lastaufnehmende Ausrichtung der auflastseitigen bzw.
widerlagerseitigen Tragfederelemente 6, 7 im Lager 1 ist dabei so, daß
diese jeweils Schwingungskomponenten im wesentlichen in Richtung der
zu dämpfenden Angriffslast F als auch senkrecht dazu aufnehmen kön
nen.
Zwischen dem auflastseitigen Tragfederelement 6 und dem widerlager
seitigen Tragfederelement 7 befindet sich ein Zwischenelement 8, das je
nach Ausgestaltung des Lagers 1 und sonstiger konstruktiver Erforder
nisse unterschiedlich ausgestaltet sein kann. Dieses Zwischenelement 8
dient über ein Verbindungsmittel 12 der Anbindung einer Zusatzmasse
9, die sich außerhalb des Lagers 1 befindet. Als Zusatzmasse 9 kann
gemäß der Erfindung ein funktionales Bauelement dienen, das sich in
unmittelbarer Umgebung der schwingenden Masse 2 befindet und gege
benenfalls mit dieser in einer funktionalen Verbindung steht, beispiels
weise ein im Motorraum befindliches vorderes Differentialgetriebe. Ge
nerell sind gemäß der Erfindung sämtliche, im Motorraum befindliche
funktionalen Bauelemente als Zusatzmasse 9 vorstellbar, die unter Be
rücksichtigung der zu erzielenden Dämpfungscharakteristik des Lagers 1
zur Ankopplung geeignet sind. Zu nennen sind hier beispielsweise u. a.
der Kühler, die Lichtmaschine usw.
In der in Fig. 1 schematisch gezeigten Ausführungsform weist das Auf
lastanschlußstück 4 je nach konstruktiver Ausgestaltung einen oder
mehrere Anschläge 11.1 auf, die bei auftretenden Extrembelastungen,
wie Lastwechsel des Motors oder Stoßanregungen infolge von Fahrbah
nunebenheiten, die Auslenkung der Tragfederelemente 6, 7 senkrecht
zur Angriffsrichtung der zu dämpfenden Hauptlast F beschränken. Zur
Begrenzung der Federwege in Richtung der angreifenden Last F dienen
ein oder mehrere am Widerlageranschlußstück 5 angeordnete Anschlä
ge 10.1. Auf diese Art und Weise ist ein Ein- bzw. Ausreißen dieser
Tragfederelemente 6, 7 durch Überdehnung oder Schereinwirkungen
ausgeschlossen.
ln Fig. 2 ist ein Lager 1 gemäß der vorliegenden Erfindung in rotations
symmetrischer Ausgestaltung schematisch dargestellt, bei dem die
Tragfederelemente 6, 7 ebenfalls rotationssymmetrisch ausgebildet sind.
Unter Berücksichtigung der Angriffsrichtung der zu dämpfenden Last F
wirken diese wie Axialfedern. Der wesentliche Vorteil dieser Ausgestal
tung des Lagers 1 gegenüber dem in Fig. 1 schematisch dargestellten
Ausführungsbeispiel liegt darin, daß sowohl das auflastseitige Tragfe
derelement 6 als auch das widerlagerseitige Tragfederelement 7 bei
Krafteinwirkung in der Angriffsrichtung F im wesentlichen nur auf Druck
belastet werden.
Das Zwischenelement 8 in dieser Ausgestaltung liegt in der Art einer
Lochscheibe vor, wobei dieses über die Anbindung des auflastseitigen
Tragfederelements 6 im radialen Innenbereich der Lochscheibe und des
widerlagerseitigen Tragfederelements 7 am Außenumfang der Loch
scheibe im Lager 1 sozusagen frei lagernd angeordnet ist. Zur Begren
zung des axialen Federwegs weist das Auflastanschlußstück 4 einen
oder mehrere Anschläge 10.2, beispielsweise in der Form eines umlau
fenden Rings oder von Ringsegmenten, auf. Der radiale Federweg der
Tragfederelemente 6, 7 hingegen wird einerseits durch radial außenlie
gende, am Widerlageranschlußstück 5 angeordnete Anschläge 11.2 und
andererseits durch radial innenliegende, am Zwischenelement 8 ange
ordnete Anschläge 11.2' beschränkt. Das Auflastanschlußstück 4 be
steht aus zwei topfartigen Gehäuseteilen 4.1, 4.2, die über eine Distanz
hülse 13 verbunden sind, die gegebenenfalls der Aufnahme von Befesti
gungsmitteln, beispielsweise einer Schraube, zur Anbindung der
schwingenden Masse 2 dient.
Wie in der Fig. 3 in einer weiteren Ausführungsform perspektivisch dar
gestellt, schließt sich an das Zwischenelement 8 in einem begrenzten
offenen Bereich des Lagers 1 mindestens ein Verbindungsmittel 12, bei
spielsweise in der Form eines Stegs an, der der Anbindung der Zusatz
masse 9 dient. Das Verbindungsmittel 12 kann entweder einstückig mit
dem Zwischenelement 8 ausgebildet oder mit diesem über an sich be
kannte Verbindungstechniken schwingungsübertragend in Verbindung
stehen. Ring- oder ringsegmentförmige Anschläge 10.3 am Widerla
geranschlußstück 5 dienen der Begrenzung des axialen Federwegs. Das
Widerlageranschlußstück 5 ist beispielsweise ein an der Karosserie be
festigtes Trägerblech, das eine Durchgangsöffnung aufweist, an die sich
zu beiden Seiten das Auflastanschlußstück 4 mit den Gehäusetöpfen
4.1, 4.2 anschließt, wobei die Verbindung zum Blech des Trägers nur
über die Tragfederelemente 6, 7 und das Zwischenelement 8 bewerkstel
ligt ist, wie dies beispielhaft in Fig. 2 dargestellt ist. Ebenso können bei
dieser Ausführungsform im Zuge eines nachträglichen Einbaus des La
gers 1 gemäß der Erfindung bereits vorhandene Karosserieteile mit ei
ner Öffnung zur Aufnahme des Lagers 1 versehen werden.
Für jede Ausgestaltung des Lagers 1 gemäß der Erfindung gilt, daß die
Federeigenschaften der Tragfederelemente 6, 7 über eine entsprechende
Materialauswahl, konstruktive Ausgestaltung, Anordnung zueinander
usw. individuell zu bestimmen sind. In Verbindung mit einer entspre
chenden Auswahl der Größe der Zusatzmasse 9 im Verhältnis zur gege
benen Größe der schwingenden Motormasse 2 oder durch die ebenfalls
vorgegebene Masse des Differentialgetriebes läßt sich so die dynami
sche Federsteifigkeit des gesamten Lagers 1 und somit dessen Dämp
fungsverhalten im relevanten Bereich individuell festlegen.
Fig. 4 verdeutlicht den hierbei erzielten Isolierungseffekt. Die Kurven I
bis III zeigen exemplarisch den Verlauf der dynamischen Federsteifig
keiten Kdyn für ein Gummilager (Kurve I - gestrichelt), ein Hydrolager
(Kurve II - punktiert) und ein Lager gemäß der Erfindung (Kurve III
strich-punktiert). Es ist zu erkennen, daß einerseits die dynamische Fe
dersteifigkeit Kdyn(I) eines Feststofflagers mit zunehmender Anregungs
frequenz ansteigt ohne jemals den Wert der statischen Federsteifigkeit
Kstat zu unterschreiten, während andererseits die dynamische Federstei
figkeit Kdyn(II) eines Hydrolagers mit äquivalenten Tragfederelementen
nur in einem sehr schmalen Frequenzbereich die statischen Federstei
figkeit Kstat zu unterschreiten vermag, in welchem ein optimaler Isolie
rungseffekt erzielt wird. Hingegen senkt sich beim Lager gemäß der Er
findung die dynamische Federsteifigkeit Kdyn(III) ab einem bestimmten
Frequenzwert f1, der sich u. a. in Abhängigkeit der beiden vorgelagerten
Resonanzwerte bestimmt, unterhalb der statischen Federsteifigkeit Kstat
ab und sinkt mit zunehmender Anregungsfrequenz deutlich weiter.
Oberhalb dieses Frequenzwerts f1 liegt der akustisch relevante Bereich,
beispielsweise Drehmomentenbereich des zu dämpfenden Motors. Je
größer der Abstand der störenden Erregerfrequenz zu den Resonanzfre
quenzen ist, um so stärker tritt die durch das erfindungsgemäße Lager
hervorgerufene Dämpfungswirkung in Erscheinung. In Abhängigkeit der
gewählten Abstimmungsparameter (Federsteifigkeiten, Zusatzmasse) ist
der Isoliereffekt oberhalb einer gewissen Frequenz f1 stets größer als
bei den anderen aus dem Stand der Technik bekannten Lagertypen.
Claims (8)
1. Lager zur dämpfenden Anordnung einer schwingenden Masse,
bestehend aus einem Auflastanschlußstück zur Ankopplung der
schwingenden Masse, aus zumindest zwei aus einem
Elastomer bestehenden Tragfederelementen und aus einem
Widerlageranschlußstück zur Befestigung des Lagers an einem
Träger,
gekennzeichnet durch
zumindest ein an dem Auflastanschlußstück (4) angreifendes
auflastseitiges Tragfederelement (6), durch ein mit dem
auflastseitigen Tragfederelement (6) verbundenes
Zwischenelement (8) zur Anbindung einer externen
Zusatzmasse (9) und durch zumindest ein an dem
Zwischenelement (8) angreifendes und an dem
Widerlageranschlußstück (5) abgestütztes widerlagerseitiges
Tragfederelement (7).
2. Lager nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
ein mit der schwingenden Masse (2) in funktionaler Verbindung
stehendes Bauelement als externe Zusatzmasse (9).
3. Lager nach Anspruch 2,
gekennzeichnet durch
eine auf dem Träger (3) starre Befestigung oder dämpfende
Lagerung des funktionalen Bauelements.
4. Lager nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
zumindest einen in Angriffsrichtung der zu dämpfenden
Hauptlast F am Auflastanschlußstück (4) axial angeordneten
Anschlag (10.2) oder am Widerlageranschlußstück (5) axial
angeordneten Anschlag (10.1, 10.3).
5. Lager nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
zumindest einen zur Angriffsrichtung der zu dämpfenden
Hauptlast F am Auflastanschlußstück (4) radial angeordneten
Anschlag (11.1) oder am Widerlageranschlußstück (5) radial
angeordneten Anschlag (11.2) oder am Zwischenelement (8)
radial angeordneten Anschlag (11.2').
6. Lager nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
eine Ausbildung der auflastseitigen und widerlagerseitigen
Tragfederelemente (6, 7) als rotationssymmetrische Axialfedern.
7. Lager nach Anspruch 6,
gekennzeichnet durch
eine Ausbildung des Zwischenelements (8) als Lochscheibe,
die von einer mit dem Auflastanschlußstück (4) verbundenen
Distanzhülse (13) frei durchsetzt ist.
8. Verwendung des Lagers mit den Merkmalen eines der
Ansprüche 1 bis 6 als Motorlager in Kraftfahrzeugen,
gekennzeichnet durch
ein Differentialgetriebe als externe Zusatzmasse (9).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998148799 DE19848799A1 (de) | 1998-10-23 | 1998-10-23 | Doppelisolierendes Lager |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998148799 DE19848799A1 (de) | 1998-10-23 | 1998-10-23 | Doppelisolierendes Lager |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19848799A1 true DE19848799A1 (de) | 2000-04-27 |
Family
ID=7885343
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998148799 Ceased DE19848799A1 (de) | 1998-10-23 | 1998-10-23 | Doppelisolierendes Lager |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19848799A1 (de) |
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1998
- 1998-10-23 DE DE1998148799 patent/DE19848799A1/de not_active Ceased
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Owner name: WOCO FRANZ JOSEF WOLF & CO.GMBH, 63628 BAD SODEN-S |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: WOCO AVS GMBH, 63628 BAD SODEN-SALMUENSTER, DE |
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