DE102004011334A1 - Vorderbau für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft einen Vorderbau für ein Kraftfahrzeug mit einer an einem Kotflügel angrenzenden Haube und mit einem Scharnier zur schwenkbaren Lagerung der Haube gegenüber einem Karosserieteil und dem Kotflügel, mit einem ersten an dem Karosserieteil befestigten Scharnierteil und mit einem zweiten, an der Haube befestigten Scharnierteil.
- Bei einem aus der Praxis bekannten Vorderbau wird der Kotflügel über zwei Halteteile an dem Karosserieteil befestigt. Die beiden Halteteile sind voneinander beabstandet und halten den Kotflügel auf Abstand zu dem meist sehr steif ausgebildeten Karosserieteil. Eines der Halteteile stützt den Kotflügel nahe des Scharniers ab. Die Halteteile und das Scharnier sind nachgiebig gestaltet, so dass bei einem Aufprall senkrecht auf die Haube das Scharnier nachgibt. Bei einem Aufprall senkrecht auf den Kotflügel geben die Halteteile oder der Kotflügel zwischen den Halteteilen nach. Hierdurch sollen Kopfbelastungen bei einem Fußgängeraufprall gering gehalten werden.
- Liegt der Aufprallbereich nahe der Fuge zwischen Haube und Kotflügel, so sollen beide Bauteile dieselbe Nachgiebigkeit und denselben Abstand zu dem Karosserieteil aufweisen. Da sich hierbei jedoch die Steifigkeiten der Bauteile addieren, ist der Bereich des Vorderbaus nahe der Fuge stets steifer als über der Haube oder dem Kotflügel. Da das Scharnier jedoch eine Mindeststeifigkeit aufweisen muss, um die Haube bei einem Frontalcrash an einem Eindringen in eine angrenzende Windschutzscheibe zu hindern, sind der Verringerung der Steifigkeit des Scharniers enge Grenzen gesetzt. Auch erfordert der Kotflügel eine Mindeststeifigkeit, da ein Anstoßen des Kotflügels gegen die Haube bei seitlicher Belastung, beispielsweise durch Anlehnen an den Kotflügel, verhindert werden muss.
- Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Vorderbau der eingangs genannten Art so zu gestalten, dass er bei einem Aufprall unmittelbar auf die Haube oder den Kotflügel oder die einander angrenzenden Bereiche nahezu dieselbe vorgesehene Steifigkeit aufweist.
- Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das an dem Karosserieteil befestigte Scharnierteil einen Flansch zur Befestigung des Kotflügels hat, dass der Flansch von dem Karosserieteil beabstandet ist und dass zwischen dem Flansch und dem Karosserieteil ein Verformungsteil angeordnet ist.
- Durch diese Gestaltung sind Kotflügel und Haube über dasselbe nachgiebige Bauteil mit dem Karosserieteil verbunden. Hierdurch lässt sich der gesamte Bereich der Haube und des Kotflügels mit derselben Steifigkeit bei einer senkrechten Belastung fertigen. Eine Addition von Steifigkeiten wird dank der Erfindung vermieden. Daher hat der erfindungsgemäße Vorderbau bei einem Aufprall un mittelbar auf die Haube oder den Kotflügel oder die einander angrenzenden Bereiche nahezu dieselbe vorgesehene Steifigkeit. Ein weiterer Vorteil dieser Gestaltung besteht darin, dass der Vorderbau besonders wenig Bauteile benötigt und ein geringes Gewicht aufweist, da separate Halterungen für Kotflügel und Haube vermieden werden. Der Kotflügel kann zudem eine sehr große Steifigkeit in seitlicher Richtung aufweisen, wodurch beispielsweise ein Anstoßen des Kotflügels gegen die Haube vermieden wird, wenn sich eine Person an dem Kotflügel anlehnt. Die Abstützung der Haube und des Kotflügels über dasselbe Bauteil an dem Karosserieteil führt zudem zu einer besonders einfachen Abstimmung der Toleranzen zwischen der Haube und dem Kotflügel.
- Die Steifigkeiten des an dem Karosserieteil befestigten Scharnierteils für senkrechte Belastungen auf die Haube oder den Kotflügel lassen sich gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung unabhängig voneinander festlegen, wenn ein eine Achse des Scharniers mit einem an dem Karosserieteil befestigten Flansch verbindender Arm ein Verformungsteil aufweist.
- Der erfindungsgemäße Vorderbau erfordert einen besonders geringen Fertigungs- und Montageaufwand, wenn das Verformungsteil einstückig mit dem an dem Karosserieteil befestigten Scharnierteil gefertigt ist.
- Das Verformungsteil könnte beispielsweise ein mit einer vorgesehenen Kraft plastisch verformbares Element aufweisen. Das Verformungsteil erfordert jedoch gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einen besonders geringen baulichen Aufwand, wenn das Verformungsteil im Querschnitt V-förmig aufeinander zulaufende Flanken hat.
- Das Verformungsteil weist gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ein besonders geringes Gewicht auf, wenn das Verformungsteil zumindest einen Durchbruch aufweist. Ein solcher Durchbruch könnte beispielsweise als eine Reihe von gestanzten Öffnungen in dem aus Blech gefertigten Scharnierteil oder als einzelne Öffnung ausgebildet sein.
- Das Verformungsteil lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach während eines Biegevorgangs fertigen, wenn das Verformungsteil eine Verformungskante mit einer besonders geringen Materialstärke hat. Eine solche Kante lässt sich beispielsweise durch eine Einprägung in das Scharnierteil einarbeiten.
- Der erfindungsgemäße Vorderbau vermag bei einem Frontalcrash des Kraftfahrzeuges den Kotflügel in der vorgesehenen Position zu halten, jedoch bei einem Haubenaufprall entstehende Kräfte zu dämpfen, wenn die Verformungskante die Flanken miteinander verbindet und in die vorgesehene Fahrtrichtung weist. Durch diese Gestaltung ist die Anbindung des Kotflügels an die Karosserie in Fahrtrichtung des Kraftfahrzeuges biegesteif, jedoch bei senkrechter Belastung auf den Kotflügel oder die Haube nahe des Kotflügels um ein einfach zu berechnendes Maß nachgiebig.
- Ein bei dem bekannten Vorderbau angeordnetes Stützelement zur Abstützung der geöffneten Haube bildet eine direkte Abstützung der Haube an dem Karosserieteil. In diesem Bereich hat die Haube eine hohe Steifigkeit, was zu hohen Kräften beim senkrechten Aufprall auf die Haube führt. Zur weiteren Verringerung der Einleitung von Stützkräften in die Haube trägt es bei, wenn ein Stützelement zur Abstützung der Haube im geöffneten Zustand an der zu dem zur Befestigung des Kotflügels vorgesehenen Flansch führenden Flanke angelenkt ist. Durch diese Gestaltung wird das Stützelement, wie beispielsweise eine Gasfeder, oberhalb der Verformungskante abgestützt. Bei einer Belastung der Anbindung des Stützelements vermag die Verformungskante nachzugeben.
- Die Montage des Kotflügels und des Scharnierteils erfordert gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einen besonders geringen Aufwand, wenn der Flansch zur Befestigung des Kotflügels im Wesentlichen parallel zu dem zur Befestigung an dem Karosserieteil ausgebildeten Flansch angeordnet ist.
- Der erfindungsgemäße Vorderbau gestaltet sich besonders kompakt, wenn die Haube den Flansch zur Befestigung des Kotflügels überdeckt. Vorzugsweise ist der Kotflügel mit einem Wasserkanal an dem Flansch befestigt.
- Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips sind zwei davon in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend beschrieben. Diese zeigt in
-
1 einen rechten Teilbereich eines erfindungsgemäßen Vorderbaus eines Kraftfahrzeuges im Querschnitt, -
2 eine vergrößerte perspektivische Darstellung eines Scharniers einer Haube aus1 , -
3 eine vergrößerte Darstellung des erfindungsgemäßen Vorderbaus aus1 im Bereich des Scharniers der Haube, -
4 eine weitere Ausführungsform des Scharniers für den erfindungsgemäßen Vorderbau aus1 . -
1 zeigt einen rechten Teilbereich eines Vorderbaus eines Kraftfahrzeuges im Querschnitt und eine sich an den Vorderbau anschließende Frontscheibe1 . Der Vorderbau hat eine über ein Scharnier2 schwenkbar an einem Karosserieteil3 angelenkte Haube4 . Die Haube4 überdeckt einen Motorraum5 des Kraftfahrzeuges. Das Karosserieteil3 ist unterhalb eines Kotflügels6 angeordnet und erstreckt sich über ein Rad7 des Kraftfahrzeuges. Eine Brennkraftmaschine8 mit angrenzenden Bauteilen ist schematisch dargestellt und hat einen Abstand zu der Haube4 . Weiterhin zeigt1 , dass der Kotflügel6 an dem Scharnier2 befestigt ist. -
2 zeigt das Scharnier2 des Vorderbaus aus1 in einer stark vergrößerten, perspektivischen Darstellung und schematisch angrenzende Bereiche der Haube4 , des Kotflügels6 und des Karosserieteils3 . Das Scharnier2 hat ein an dem Karosserieteil3 befestigtes Scharnierteil9 und ein an der Haube4 befestigtes Scharnierteil10 . Ein Flansch11 zur Befestigung des Kotflügels6 ist einstückig mit dem an dem Karosserieteil3 befestigten Scharnierteil9 gefertigt. Zwischen dem Flansch11 des Kotflügels6 und einem Flansch12 zur Anbindung des Karosserieteils3 ist ein Verformungsteil13 mit im Querschnitt V-förmig aufeinander zu laufenden Flanken14 ,15 angeordnet. Die Flanken14 ,15 sind über eine Verformungskante16 miteinander verbunden. Im Bereich der Verformungskante16 hat das Scharnierteil9 einen Durchbruch17 und eine im Vergleich zu den Flanken14 ,15 geringe Materialstärke. Die Flansche11 ,12 des Scharnierteils9 sind voneinander beabstandet und parallel zueinander aus gerichtet. An der zwischen dem Flansch11 zur Anbindung des Kotflügels6 und der Verformungskante16 angeordneten Flanke14 ist ein Kugelzapfen18 für ein die Haube4 im geöffneten Zustand abstützendes und in3 dargestelltes Stützelement19 befestigt. Bei dem Stützelement19 kann es sich beispielsweise um eine Gasfeder handeln. Die beiden Scharnierteile9 ,10 sind in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel mit einer einzigen Achse20 verbunden. Von der Achse20 führt ein Arm21 zu der den Flansch11 zur Anbindung des Kotflügels6 mit der Verformungskante16 verbindenden Flanke14 . - Bei einer senkrechten Belastung auf den. Flansch
11 zur Anbindung des Kotflügels6 oder in dieselbe Richtung über den Arm21 wird das an dem Karosserieteil3 angebundene Scharnierteil9 verformt. Dabei knickt das Scharnierteil9 im Bereich der Verformungskante16 und die Flansche11 ,12 bewegen sich aufeinander zu. -
3 zeigt eine Schnittdarstellung durch den Vorderbau aus1 im Bereich des Scharniers2 . Zur Vereinfachung der Zeichnung ist nur das an dem Karosserieteil3 befestigte Scharnierteil9 dargestellt. Strichpunktiert sind zudem die Positionen der Haube4 und des Kotflügels6 nach einer senkrechten Belastung der Haube4 , wie sie beispielsweise bei einem Kopfaufprall eines Fußgängers entsteht, im Bereich des Scharniers2 dargestellt. Bei der senkrechten Belastung des Vorderbaus verformt sich das Verformungsteil13 . Dabei bewegen sich Kotflügel6 , Haube4 und Stützelement19 gleichermaßen auf das Karosserieteil3 zu. Bei der senkrechten Belastung ist es gleichgültig, ob die Belastung auf die Haube4 , auf den Kotflügel6 oder auf einander angrenzende Bereiche der Haube4 und des Kotflügels6 erfolgt. -
4 zeigt perspektivisch ein Scharnier22 für den Vorderbau aus1 mit zwei über eine Achse23 einer Lagerung verbundenen Scharnierteilen24 ,25 für den Vorderbau des Kraftfahrzeuges aus1 und schematisch angrenzende Bereiche der Haube4 , des Kotflügels6 und des Karosserieteils3 . Eines der Scharnierteile24 hat einen ersten, an dem Karosserieteil3 befestigten Flansch26 und einen zweiten, an dem Kotflügel6 befestigten Flansch27 . Die Flansche26 ,27 sind über ein Verformungsteil28 miteinander verbunden. Das Verformungsteil28 hat eine schräg auf den ersten Flansch26 zulaufende Flanke29 . Ein den ersten, mit dem Karosserieteil3 verbundenen Flansch26 mit der Achse23 der Lagerung verbindender Arm30 hat ebenfalls ein Verformungsteil31 . Das Verformungsteil31 des Arms30 hat zwei V-förmig aufeinander zulaufende Flanken32 ,33 . Die Flanken32 ,33 sind über eine Verformungskante34 miteinander verbunden. - Bei einer starken senkrechten Belastung auf den zweiten, den Kotflügel
6 halternden Flansch27 verformt sich das die Flansche26 ,27 miteinander verbindende Verformungsteil28 . Eine senkrecht auf die Achse23 der Lagerung wirkende Kraft führt zur Verformung des Verformungsteils31 des Arms30 an der Verformungskante34 , analog wie zu dem Verformungsteil13 aus den1 bis3 beschrieben. -
- 1
- Frontscheibe
- 2
- Scharnier
- 3
- Karosserieteil
- 4
- Haube
- 5
- Motorraum
- 6
- Kotflügel
- 7
- Rad
- 8
- Brennkraftmaschine
- 9, 10
- Scharnierteil
- 11, 12
- Flansch
- 13
- Verformungsteil
- 14, 15
- Flanke
- 16
- Verformungskante
- 17
- Durchbruch
- 18
- Kugelzapfen
- 19
- Stützelement
- 20
- Achse
- 21
- Arm
- 22
- Scharnier
- 23
- Achse
- 24, 25
- Scharnierteil
- 26, 27
- Flansch
- 28
- Verformungsteil
- 29
- Flanke
- 30
- Arm
- 31
- Verformungsteil
- 32, 33
- Flanke
- 34
- Verformungskante
Claims (10)
- Vorderbau für ein Kraftfahrzeug mit einer an einem Kotflügel (
6 ) angrenzenden Haube (4 ) und mit einem Scharnier (2 ,22 ) zur schwenkbaren Lagerung der Haube (4 ) gegenüber einem Karosserieteil (3 ) und dem Kotflügel (6 ), mit einem ersten, an dem Karosserieteil (3 ) befestigten Scharnierteil (9 ,24 ) und mit einem zweiten, an der Haube (4 ) befestigten Scharnierteil (10 ,25 ), dadurch gekennzeichnet, dass das an dem Karosserieteil (3 ) befestigte Scharnierteil (9 ,24 ) einen Flansch (11 ,27 ) zur Befestigung des Kotflügels (6 ) hat, dass der Flansch (11 ,27 ) von dem Karosserieteil (3 ) beabstandet ist und dass zwischen dem Flansch (11 ,27 ) und dem Karosserieteil (3 ) ein Verformungsteil (13 ,28 ) angeordnet ist. - Vorderbau nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein eine Achse (
23 ) des Scharniers (22 ) mit einem an dem Karosserieteil (3 ) befestigten Flansch (26 ) verbindender Arm (30 ) ein Verformungsteil (31 ) aufweist. - Vorderbau nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verformungsteil (
13 ,28 ,31 ) einstückig mit dem an dem Karosserieteil (3 ) befestigten Scharnierteil (9 ,24 ) gefertigt ist. - Vorderbau nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verformungsteil (
13 ,31 ) im Querschnitt V-förmig aufeinander zu laufende Flanken (14 ,15 ,32 ,33 ) hat. - Vorderbau nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfor mungsteil (
13 ) zumindest einen Durchbruch (17 ) aufweist. - Vorderbau nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verformungsteil (
13 ,31 ) eine Verformungskante (16 ,34 ) mit einer besonders geringen Materialstärke hat. - Vorderbau nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verformungskante (
16 ,34 ) die Flanken (14 ,15 ,32 ,33 ) miteinander verbindet und in die vorgesehene Fahrtrichtung weist. - Vorderbau nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Stützelement (
19 ) zur Abstützung der Haube (4 ) im geöffneten Zustand an der zu dem zur Befestigung des Kotflügels (6 ) vorgesehenen Flansch (11 ) führenden Flanke (14 ) angelenkt ist. - Vorderbau nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Flansch (
11 ,27 ) zur Befestigung des Kotflügels (6 ) im Wesentlichen parallel zu dem zur Befestigung an dem Karosserieteil (3 ) ausgebildeten Flansch (12 ,27 ) angeordnet ist. - Vorderbau nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Haube (
4 ) den Flansch (11 ,27 ) zur Befestigung des Kotflügels (6 ) überdeckt.
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