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Die
Erfindung betrifft einen Lenker, beispielsweise Querlenker, insbesondere
für die
Radaufhängung
eines Kraftfahrzeugs, gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
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Lenker
der eingangs genannten Art kommen bei nahezu allen Arten von Kraftfahrzeugen
sowie bei nahezu allen Radaufhängungen
von Kraftfahrzeugen zum Einsatz. Solche Lenker, beispielsweise Querlenker,
aber auch Längslenker,
Lenker von Raumlenkerachsen und dergleichen haben am Kraftfahrzeug
die Aufgabe, das jeweils zugehörige
Rad bzw. den Radträger
des zugehörigen
Rades so mit der Karosseriestruktur zu verbinden, dass dem Rad bzw.
Radträger lediglich
die konstruktiv vorgesehenen Freiheitsgrade verbleiben. Diese bestehen
zumeist im Wesentlichen in einer freien Beweglichkeit des Rades
bzw. Radträgers
in vertikaler Richtung, um so die Radbewegungen aufgrund von Bodenunebenheiten
ausgleichen zu können.
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In
den allermeisten Fällen
werden derartige Radführungslenker
im Wesentlichen einteilig, insbesondere als einteilige Gesenkschmiedeteile,
als einteilige Gussbauteile oder als ein- oder zweischalige tiefgezogene
Blechbauteile ausgebildet.
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Bei
der heute erreichten Komplexität
und Unterschiedlichkeit der auf dem Markt befindlichen Kraftfahrzeuge
sind jedoch nahezu für
jeden Kraftfahrzeug-Typ unterschiedliche Bauarten, Bauformen, Abmessungen,
Materialien und Qualitäten
von Radführungslenkern
erforderlich. Häufig
sind sogar innerhalb ein und derselben Baureihe eines Kraftfahrzeugs
aufgrund unterschiedlichen Ausstattungsniveaus, unterschiedlicher
Motorisierung, unterschiedlicher Antriebskonzepte, unterschiedlicher
Spurweite, oder auch aufgrund unterschiedlicher Zusatzaggregate
oder Einbaubedingungen Radführungslenker
mit ebenso unterschiedlichen Eigenschaften, Belastbarkeiten, Materialien
und/oder Abmessungen erforderlich.
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Dies
führt jedoch
dazu, dass der Hersteller bzw. der Lieferant von Radführungslenkern
gezwungen ist, stets aufs Neue eine Vielzahl unterschiedlichster
Radführungslenker
zu konstruieren und herzustellen bzw. bereitzuhalten. Bei den im
Stand der Technik üblichen,
im Wesentlichen einteiligen Radführungslenkern
hat dies jedoch insbesondere zur Folge, dass für jede einzelne Bauart eines
Radführungslenkers
auch jeweils unterschiedliche Werkzeuge zur Herstellung des jeweiligen
Radführungslenkers
erforderlich sind. Da es sich bei Radführungslenkern um verhältnismäßig großflächige, dabei
jedoch außerdem
kompliziert geformte und äußerst hoch
belastete Bauteile aus hochwertigen und widerstandsfähigen Werkstoffen
handelt, sind die Werkzeuge zur Herstellung einteiliger Radführungslenker zumeist
dementsprechend aufwändig,
kompliziert und damit sowohl teuer als auch tendenziell anfällig.
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Der
steigende Kosten- und Termindruck in Konstruktion, Produktion und
Bereitstellung von Bauteilen und Systemen am Kraftfahrzeug zwingt
jedoch zur Suche nach kostengünstigen,
flexiblen Lösungen für Radführungslenker,
wobei infolge der Kundenanforderungen allerdings zugleich die geforderte
hohe Qualität
der Radführungslenker
erhalten bleiben oder sogar noch gesteigert werden muss.
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Mit
diesem Hintergrund ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
einen Radführungslenker
zu schaffen, mit dem sich die genannten Nachteile überwinden
lassen. Der Lenker soll dabei insbesondere einfach und kostengünstig herstellbar
sein und es sollen nicht die im Stand der Technik üblichen äußerst hohen
Werkzeugkosten für
die Produktion des Radführungslenkers
anfallen. Zudem soll der Radführungslenker
auch in verhältnismäßig kleinen Stückzahlen
rationell sowie mit hoher Kosteneffektivität gefertigt werden können, wobei
zugleich möglichst
kurze Zeitspannen zwischen Spezifikation, Bemusterung und Produktion
realisierbar sein sollen.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Lenker mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Der
Lenker gemäß der vorliegenden
Erfindung umfasst in an sich zunächst
bekannter Weise zumindest zwei Anbindungspunkte, die zur beweglichen
Anbindung des Lenkers einerseits an eine Karosseriestruktur eines
Kraftfahrzeugs sowie andererseits an ein Radführungsbauteil dienen. Bei dem Radführungsbauteil
kann es sich beispielsweise um einen Achsschenkel, einen Radträger, oder
um ein Federbein handeln. In an sich ebenfalls zunächst bekannter
Weise umfasst der Lenker eine Strebenanordnung. Die Strebenanordnung
dient der Verbindung der zumindest zwei Anbindungspunkte des Lenkers.
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Erfindungsgemäß zeichnet
sich der Lenker dadurch aus, dass die Strebenanordnung aus zumindest
zwei Strebeneinrichtungen zusammengesetzt ist. Dabei sind die Strebeneinrichtungen
als separate Profilteile mit im Wesentlichen ebener bzw. offener Querschnittsform
ausgebildet.
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Dies
bedeutet mit anderen Worten, dass der Lenker keine einteilige Strebenanordnung
aufweist, sondern die Strebenanordnung des Lenkers sich vielmehr
aus zumindest zwei separaten Strebeneinrichtungen zusammensetzt,
wobei die Strebeneinrichtungen in Form von geometrisch verhältnismäßig einfachen
Profilteilen vorliegen. Somit können
die Strebeneinrichtungen bzw. Profilteile separat voneinander mittels
verhältnismäßig einfacher,
standardisierter und damit kostengünstiger Werkzeuge hergestellt
werden. Die Erfindung bringt jedoch insbesondere auch den entscheidenden
Vorteil mit sich, dass die in Form von separate Profilteilen vorliegenden Strebeneinrichtungen
ohne wesentliche Änderung
an den Profilteilen bzw. Strebeneinrichtungen, sowie ohne wesentliche Änderungen
an den Produktionswerkzeugen für
die Strebeneinrichtungen zur Erstellung einer Vielzahl unterschiedlicher
Lenker eingesetzt werden können.
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So
ist es dank der Erfindung beispielsweise möglich, Querlenker mit unterschiedlicher
Geometrie, mit unterschiedlichen Abmessungen oder mit unterschiedlicher
Spurweite ohne jegliche Abänderung an
den Strebeneinrichtungen, die der Querlenker umfasst, zu produzieren.
Es werden zur Produktion solchermaßen unterschiedlicher Querlenker
aus unveränderten
Einzelteilen vielmehr die Profilteile bzw. Strebeneinrichtungen
des Lenkers in jeweils unterschiedlicher Anordnung bzw. in unterschiedlichen Relativpositionen
miteinander verbunden.
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In
diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, wie dies auch gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung vorgesehen ist, wenn die Strebeneinrichtungen in zumindest
zwei unterschiedlichen Relativpositionen bzw. Relativwinkeln miteinander
verbindbar sind. Auf diese Weise sind bei Verwendung derselben Strebeneinrichtungen
Lenker mit bereits zumindest zwei unterschiedlichen Geometrien bzw.
zumindest zwei unterschiedlichen Abmessungen produzierbar. Bei Lenkern,
die mehr als zwei Strebeneinrichtungen umfassen, die jeweils in
zumindest zwei unterschiedlichen Relativpositionen bzw. Relativwinkeln
miteinander verbindbar sind, erhöht
sich die Anzahl der damit produzierbaren Varianten in dementsprechender
Weise.
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Gemäß einer
weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind
die Strebeneinrichtungen innerhalb eines Verstellbereichs in mehreren
unterschiedlichen Relativpositionen bzw. Relativwinkeln miteinander
verbindbar. Auf diese Weise lässt
sich mit denselben Strebeneinrichtungen eine noch größere Anzahl
an Varianten von Lenkern produzieren, wiederum ohne dass Änderungen
an den der Produktion der Strebeneinrichtungen zugrundeliegenden
Werkzeugen notwendig wären.
So wird es beispielsweise auch möglich,
Lenkerbauarten zu produzieren, die auf unterschiedliche Abmessungen,
beispielsweise auf unterschiedliche Spurweiten verschiedener Typen
einer Kraftfahrzeugbaureihe einstellbar sind.
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Eine
prinzipielle beliebig große
Anzahl an unterschiedlichen Varianten von Radführungslenkern lässt sich
innerhalb eines Variantenbereichs dann produzieren, wie dies auch
eine weitere bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung vorsieht, wenn die Strebeneinrichtungen innerhalb
eines Verstellbereichs in stufenlos wählbaren Relativpositionen bzw. Relativwinkeln
miteinander verbindbar sind. Auf diese Weise kann auch eine Feineinstellung
beispielsweise der Achsgeometrie oder der Spurweite anhand entsprechender
Veränderungen
der Relativposition der Strebeneinrichtungen des Lenkers erfolgen.
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In
diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, wie dies auch eine weitere
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung vorsieht, wenn der Lenker eine Rasteinrichtung mit mehreren
federnd oder elastisch einrastenden Raststufen aufweist. Durch die
Rasteinrichtung lassen sich die Strebeneinrichtungen in vorherbestimmten
Abständen
zueinander in Position bringen, bevor die endgültige Verbindung der Strebeneinrichtungen
miteinander erfolgt. Eine solche Rasteinrichtung erleichtert die
Montage der Strebeneinrichtungen und führt zu einer besseren Reproduzierbarkeit
der vorgesehenen Relativposition der Strebeneinrichtungen innerhalb
einer Lenkerbauform.
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Für die Erfindung
ist es zunächst
nicht wesentlich, auf welche Weise schlussendlich die Verbindung
der einzelnen Strebeneinrichtungen und somit die endgültige Festlegung
der Geometrie, Bauform und Abmessung des Lenkers erfolgt, solange
die Verbindung den im Betrieb des Lenkers auftretenden Belastungen
gewachsen ist. So kann die Verbindung der einzelnen Strebeneinrichtungen
untereinander insbesondere kraft-, form- oder stoffschlüssig erfolgen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung sind jedoch die Strebeneinrichtungen lösbar verbindbar. Dies ist vorteilhaft
sowohl in Bezug auf eine nachträgliche
Verstellung der Relativposition der Strebeneinrichtungen, beispielsweise
für eine Änderung
der Spurweite oder der Achsgeometrie, als auch in Bezug auf die
Reparatur des Lenkers oder den Austausch einzelner Lenkerbauteile
bzw. Strebeneinrichtungen aufgrund von Beschädigungen oder Verschleiß.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind die Strebeneinrichtungen eines Lenkers stoffschlüssig miteinander
verbunden. Die stoffschlüssige
Verbindung der Strebeneinrichtungen, insbesondere das Verschweißen ist
mit Vorteil bevorzugt dann anzuwenden, wenn eine nachträgliche Veränderung
der Geometrie oder Abmessungen des Lenkers nicht in Frage kommt,
was beispielsweise bei der Serienproduktion einer bestimmten Lenkerbauart
für ein
bestimmtes Kraftfahrzeug der Fall ist.
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Nach
einer weiteren, ebenfalls bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind
die Strebeneinrichtungen miteinander ohne Zusatzwerkstoff verstemmt.
Diese Art der Verbindung der Strebeneinrichtungen ist besonders
vorteilhaft, da hierbei weder eine tendenziell schädliche Wärmebelastung
der Bauteile wie beim Schweißen
auftritt, noch verhältnismäßig aufwändige Schraub-
oder Nietverbindungen hergestellt werden müssen. Vielmehr erfolgt bei dieser
Ausführungsform
der Erfindung die Verbindung der Strebeneinrichtungen beispielsweise
durch das sog. Toxen, bei dem die zu verbindenden Bleche mittels
eines speziellen Werkzeugs durch punktförmig verzahnendes Umformen
nietähnlich,
dabei jedoch ohne Zusatzwerkstoff miteinander verbunden werden.
Ebensogut kann das Verstemmen ohne Zusatzwerkstoff beispielsweise
auch in Form des bekannten Bördelns
oder Klemmens erfolgen.
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Für die Erfindung
ist es zunächst
nicht von wesentlicher Bedeutung, auf welche Weise die Positionierung
der Strebeneinrichtungen gegeneinander erfolgt, bevor die endgültige Verbindung
der Strebeneinrichtungen hergestellt wird. So ist es beispielsweise
vorstellbar, die Strebeneinrichtungen mittels einer Vorrichtung
gegeneinander zu positionieren, und die Strebeneinrichtungen in
der so fixierten Stellung sodann beispielsweise stoffschlüssig oder
formschlüssig
miteinander zu verbinden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung sind jedoch zumindest zwei Strebeneinrichtungen des Lenkers
kulissen- bzw. teleskopartig ineinanderschiebbar. Diese Gestaltung
erleichtert einerseits die Vormontage und Vorfixierung der Strebeneinrichtungen,
bevor diese endgültig
miteinander verbunden werden. Andererseits lassen sich so die Strebeneinrichtungen
auf die denkbar einfachste Weise in unterschiedliche Relativpositionen
zueinander bringen, wodurch auf einfache Weise Lenker mit unterschiedlichen
Geometrien bzw. unterschiedlichen Abmessungen produziert werden
können.
Außerdem
erhöht
die kulissenartig bzw. teleskopartig ineinanderschiebbare Gestalt
der die Strebeneinrichtungen bildenden Profilteile auch noch die
Biege- und Torsionssteifigkeit sowie die Knickfestigkeit der so gebildeten
Strebe oder Strebenanordnung.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung sind zumindest zwei Strebeneinrichtungen des Lenkers
entlang eines Kreisbogens kulissenartig bzw. teleskopartig ineinanderschiebbar.
Diese Gestaltung besitzt neben den bereits genannten Vorteilen der
kulissen- bzw. teleskopartigen Gestaltung zusätzlich den Vorzug, dass auf
diese Weise auch bogenartige Lenkergeometrien und komplexere Verstellbarkeiten
eines Lenkers darstellbar sind.
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Nach
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind zumindest zwei Strebeneinrichtungen mittels ineinandergreifender
Einpresskragen miteinander verbunden. Diese Art der Verbindung der
Strebeneinrichtungen ist insofern besonders vorteilhaft, als die
hierzu notwendigen Einpresskragen bzw. Einpressöffnungen äußerst einfach durch Tiefziehen
erzeugt werden können,
und als auf diese Weise eine sowohl äußerst robuste, als auch besonders
einfach herstellbare und dazu noch winkelverstellbare Verbindung
der Strebeneinrichtungen ermöglicht
wird.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind zumindest zwei Strebeneinrichtungen mittels zumindest
einer weiteren Strebeneinrichtung miteinander verbindbar. Auf diese
Weise lassen sich vielfältige
Bauformen von Lenkern, insbesondere auch Dreiecksquerlenker und dergleichen
darstellen und produzieren.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand lediglich Ausführungsbeispiele
darstellender Zeichnungen näher
erläutert.
Dabei zeigt:
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1 in
schematischer Darstellung zwei Strebeneinrichtungen einer ersten
Ausführungsform eines
Lenkers gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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2 in
schematischer Darstellung einen Querschnitt durch die Strebeneinrichtungen
gemäß 1;
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3 in
schematischer Darstellung einen Querschnitt durch die Strebeneinrichtungen
einer weitere Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Lenkers;
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4 in
schematischer Darstellung einen Querschnitt durch die Strebeneinrichtungen
einer dritten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Lenkers;
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5 in
einer 1 entsprechenden Darstellung zwei Strebeneinrichtungen
einer vierten Ausführungsform
eines Lenkers gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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6 in
schematischer Darstellung eine Ausführungsform eines Dreieckslenkers
gemäß der Erfindung;
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7 in
schematischer, vergrößerter Darstellung
den Querschnitt A-A durch den Lenker gemäß 6; und
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8 in
einer 7 entsprechenden Darstellung den Querschnitt B-B
durch den Lenker gemäß 6;
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1 zeigt
in höchst
schematisierter Weise zwei Profilteile 1, 2 bzw.
Strebeneinrichtungen 1, 2 eines Lenkers mit dem
erfindungsgemäßen Merkmalen.
Die beiden Profilteile 1, 2 sind dabei mittels
Langloch 3 und Schraube 4 miteinander verbunden,
wie dies auch der in 2 gezeigte Querschnitt durch
die Profilteile 1, 2 gemäß 1 darstellt.
Die Profilteile 1, 2 bilden so einen Teil der
Strebenanordnung eines hier nur teilweise gezeigten Radführungslenkers,
beispielsweise eines Stablenkers oder auch eines Dreiecks-Querlenkers.
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Man
erkennt, dass die Profilteile 1, 2 des erfindungsgemäßen Lenkers
im Unterschied zum Stand der Technik in Form von verhältnismäßig einfach
durch Abkanten bzw. Tiefziehen herstellbaren Profilen 1, 2 vorliegen.
Die Bohrung 5 im Profilteil 1 dient der Anbindung
des Lenkers beispielsweise mittels Kugelgelenk oder Elastomergelenk
an eine Karosseriestruktur oder an ein Radführungsbauteil, beispielsweise
an einen Achsschenkel, einen Radträger oder ein Federbein.
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Bereits
aus der Darstellung der 1 geht hervor, dass ein dergestalt
erfindungsgemäß aufgebauter
Radführungslenker
an unterschiedliche Anforderungen angepasst werden kann, beispielsweise
für verschiedene
Spurweiten verschiedener Kraftfahrzeugtypen innerhalb einer Kraftfahrzeug-Baureihe zum
Einsatz kommen kann. Ein gemäß 1 und 2 aufgebauter
Radführungslenker
besitzt dabei den zusätzlichen
Vorteil, dass der Lenker prinzipiell auch im Betriebszustand des
Kraftfahrzeugs noch nachträglich
verstellt werden kann, beispielsweise um die Achsgeometrie anzupassen.
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3 zeigt
den Querschnitt durch die Strebeneinrichtungen bzw. Profilteile 6, 7 einer
weiteren Ausführungsform
eines erfindungsgemäß gestalteten
Lenkers. Bei diesem Lenker erfolgt die Verbindung zwischen den Profilteilen 6, 7 zum
Zeitpunkt der Produktion des Lenkers einmalig unlösbar mittels
einer Nietverbindung 8. Jedoch können auch in diesem Fall mit
denselben Strebeneinrichtungen bzw. Profilteilen 6, 7 diverse
Lenker mit unterschiedlichen Abmessungen oder mit unterschiedlicher
Formgebung produziert werden, indem die Bohrungen für den Niet 8 bzw.
für weitere
vorhandene Niete entsprechend unterschiedlich platziert werden.
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In 4 ist
der Querschnitt durch die Strebeneinrichtungen bzw. Profilteile 9, 10 einer
weiteren Ausführungsform
eines Lenkers gemäß der Erfindung
dargestellt. Man erkennt, dass das Profilteil 9 dergestalt
abgekantet ist, dass es eine prismatische Führung bildet, in die das Profilteil 10 kulissen-
bzw. teleskopartig eingeschoben werden kann. Dies erleichtert einerseits
die Vormontage der beiden Profilteile 9, 10 vor
der endgültigen
Verbindung der Profilteile 9, 10 bei der Herstellung
des Lenkers, und erhöht
andererseits die Biege- und Torsionssteifigkeit sowie die Knickfestigkeit
der so gebildeten Strebe bzw. Strebenanordnung des Lenkers.
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Dabei
können
die Profilteile 9, 10 gemäß 4 beispielsweise
durch Klemmen bzw. Bördeln miteinander
verbunden werden, wie dies aus der Darstellung gemäß 5 hervorgeht.
Man erkennt, dass nach dem Einschieben des Profilteils 10 in
die durch Profilteil 9 gebildete prismatische Führung und nach
der abschließenden
Positionierung des Profilteils 10 im Profilteil 9 durch
Verpressen der Ränder der
prismatischen Führung
bei 11 eine unlösbare Verbindung
zwischen den beiden Profilteilen 9, 10 erzeugt
wird.
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6 zeigt
eine weitere Ausführungsform
eines Lenkers 12 gemäß der vorliegenden
Erfindung. Es handelt sich dabei um einen Dreiecks-Querlenker 12 für ein Kraftfahrzeug,
wobei der Lenker insgesamt drei Anbindungspunkte 13, 14, 15 besitzt.
Von den Anbindungspunkten dienen die beiden Anbindungspunkte 13, 14 beispielsweise
der Aufnahme von Gummi-Metall-Lagern zur Anbindung des Querlenkers 12 an
eine Karosseriestruktur, während
der dritte Anbindungspunkt 15 der Aufnahme beispielsweise eines
mit einem Radträger
verbindbaren Kugelgelenks dient, dessen Bolzen oder Kugelschale
bei 15 zum Beispiel eingepresst oder eingeschweißt werden
kann.
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Deutlich
ist erkennbar, dass der Lenker 12 gemäß 6 vollkommen
modular aufgebaut ist, wobei die einzelnen Bauteile des Lenkers 12 gemäß 6 insbesondere
einem umfangreichen, auf der Erfindung basierenden Modulbaukasten
entstammen können,
dessen Bestandteile die problemlose Konzeption und Produktion von
Lenkern mit praktisch beliebiger Formgebung, Gestalt und Größe ermöglichen.
Der Lenker 12 gemäß 6 umfasst
dabei eine zunächst
aus zwei Streben 16, 17 gebildete Strebenanordnung,
wobei die beiden Streben 16, 17 bei dem gezeigten
Ausführungsbeispiel
einen Winkel von 45 Grad einschließen.
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Die
Strebe 16 ist auch hier wieder aus zwei Strebeneinrichtungen
bzw. Profilteilen 18, 19 zusammengesetzt, die ähnlich wie
bereits in 3 dargestellt, durch Niete 20, 21 miteinander
verbunden sind. Dies bedeutet selbstverständlich ebenso wie bei der Anordnung
gemäß 3,
dass diese durch das Vernieten zweier Profilteile 18, 19 gebildete
Strebe 16 zunächst
einmal ohne Veränderung
ihrer Grundbauteile mit unterschiedlichen Längen ausgebildet werden kann,
indem lediglich die Bohrungen für
Niete 20, 21 dementsprechend platziert werden.
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Die
aus den beiden Profilteilen 18, 19 zusammengesetzte
Strebe 16 ist mit der anderen Strebe 17 zunächst einmal
mittels ineinandergreifender Einpresskragen 22, 23 verbunden,
wie dies der in 7 vergrößert gezeigte Schnitt entlang
der Linie A-A in 6 schematisch darstellt. Aus
einer Zusammenschau der 6 und 7 wird ersichtlich,
auf welche Weise die an die beiden Streben 16, 17 angeformten
Einpresskragen 22, 23 ineinander eingreifen und
so eine äußerst robuste,
dabei jedoch zunächst noch
winkelverstellbare Verbindung der beiden Streben 16, 17 miteinander
bilden.
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Die
Aufgabe der Fixierung der beiden mittels der Einpresskragen 22, 23 miteinander
verbundenen Streben 16, 17 in Bezug auf den vorgesehenen
Winkel zwischen den beiden Streben 16, 17 übernimmt ein
weiteres dem Lenker-Modulbaukasten entstammendes Bauteil 24 des
Lenkers. Dieses Stabilisierungsbauteil 24 ist wiederum
beispielsweise durch Niete 25, 26 mit den beiden
Streben 16, 17 verbunden und führt so zu einer winkelmäßigen Fixierung und
Stabilisierung der beiden Streben 16, 17. Zur
zusätzlichen
Versteifung des Lenkers kann die durch die Einpresskragen 22, 23 gebildete
Verbindung der beiden Streben 16, 17 zusätzlich beispielsweise durch
Verpressen oder Verschweißen
der beiden ineinander eingreifenden Einpresskragen 22, 23 dauerhaft
fixiert werden.
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Das
in 7 zusätzlich
erkennbare ringförmige
Bauteil 27 dient als Abstandshalter zwischen den beiden
Lenkerstreben entsprechend dem Abstand der beiden Lenkerstreben 16, 17,
der aufgrund des zwischen den beiden Streben 16, 17 angeordneten,
weiteren Stabilisierungsbauteils 24 erforderlich ist.
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Im
Ergebnis wird somit deutlich, dass die Erfindung es ermöglicht,
eine praktisch beliebige Vielfalt an Lenkern insbesondere für Achssysteme
und Radaufhängungen
von Kraftfahrzeugen zu konzipieren und in Produktion zu nehmen,
ohne dass dabei zur Erzeugung einer weiteren Variante jeweils nennenswerte
Werkzeugkosten anfallen. Aufgrund der vielfachen Verwendbarkeit
derselben modularen Bauteile zur Produktion verschiedenster Lenker
sowie aufgrund der vergleichsweise einfachen Gestalt der Lenkerbauteile,
dem damit gegebenen geringen Verschnittanfall sowie aufgrund der
damit verbundenen verhältnismäßig einfachen
Werkzeuge können diese
Bauteile zu äußerst günstigen
Kosten in größten, vorhersagbaren
Stückzahlen
produziert werden.
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Auf
diese Weise lässt
sich eine größtmögliche Variantenvielfalt
von Lenkern mit flexibler Geometrie mit nur wenigen Grundelementen
erzielen.
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Die
Erfindung leistet damit einen ganz wesentlichen Beitrag zur Verbesserung
der Produktivität im
Bereich von Radaufhängungen
und Achssystemen. Zugleich kann dank der Erfindung schneller, einfacher
und flexibler auf Kundenanforderungen reagiert werden.