DE102004009469A1 - Redundantes Bremssteuerungssystem für ein Fahrzeug - Google Patents
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Abstract
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Bremssteuerungssystem (45) für ein Fahrzeug,
insbesondere Nutzfahrzeug, und umfasst eine Betriebsbremse (8) zum
Abbremsen der Räder
(4 bis 7) des Fahrzeugs (1).
Zur Erhöhung der Betriebssicherheit ist die Betriebsbremse (8) für jedes Rad (4 bis 7) mit einem elektronisch ansteuerbaren Bremsaggregat (9 bis 12) zur Bremsbetätigung des jeweiligen Rads (4 bis 7) ausgestattet, wobei zwei redundant geschaltete zentrale Steuereinrichtungen (13) vorgesehen sind, die über Steuerleitungen (14 bis 17) mit den Bremsaggregaten (9 bis 12) so verbunden ist, dass sie die Bremsaggregate (9 bis 12) unabhängig voneinander ansteuern können.
Zur Erhöhung der Betriebssicherheit ist die Betriebsbremse (8) für jedes Rad (4 bis 7) mit einem elektronisch ansteuerbaren Bremsaggregat (9 bis 12) zur Bremsbetätigung des jeweiligen Rads (4 bis 7) ausgestattet, wobei zwei redundant geschaltete zentrale Steuereinrichtungen (13) vorgesehen sind, die über Steuerleitungen (14 bis 17) mit den Bremsaggregaten (9 bis 12) so verbunden ist, dass sie die Bremsaggregate (9 bis 12) unabhängig voneinander ansteuern können.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Bremssteuerungssystem für ein Fahrzeug, insbesondere ein Nutzfahrzeug, wobei das Fahrzeug wenigstens eine Vorderachse mit zumindest einem linken Vorderrad und zumindest einem rechten Vorderrad sowie wenigstens eine Hinterachse mit zumindest einem linken Hinterrad und zumindest einem rechten Hinterrad aufweist, wobei das Bremssteuerungssystem eine Betriebsbremse zum Abbremsen der Räder des Fahrzeugs umfasst.
- Aus der
DE 100 32 179 A1 ist ein Fahrzeug mit einem Steuerungssystem bekannt, das mit einem elektronisch ansteuerbaren Antriebsstrang arbeitet, der zumindest eine Lenkungsanlage und ein Antriebsaggregat des Fahrzeugs umfasst. Das bekannte Steuerungssystem besitzt eine Eingabeebene mit Einrichtungen zum Eingeben kontinuierlicher Vorgaben eines Fahrers und zum Umsetzen der Vorgabe in Sollwertsignale. Das Steuerungssystem umfasst außerdem eine Koordinationsebene zum Umsetzen der Sollwertsignale in Ansteuersignale, die von Aktuatoren des Antriebsstrangs umgesetzt werden. Mit anderen Worten, das Steuerungssystem besitzt eine Steuereinrichtung, die aus einem eingangsseitigen Bewegungsvektor ausgangsseitig Steuersignale zum Ansteuern des Antriebsstrangs generiert und die zur Übertragung der Steuersignale mit dem Antriebsstrang gekoppelt ist, der dann die Steuersignale zur Umsetzung des Fahrerwunsches abarbeitet, sogenanntes „Drive-by-Wire-System" oder „X-by-Wire-System". - Aus der
DE 100 46 832 A1 ist ein anderes Steuerungssystem bekannt, das zum Steuern eines mit einem elektronisch ansteuerbaren Antriebsstrang ausgestatteten Fahrzeugs geeignet ist. In einer Speichereinrichtung werden die Fahrdynamik betreffende Fahrzeugdaten, Zeitdaten, Positionsdaten, fahrerseitige Betätigungssignale und von einer Steuereinrichtung erzeugte Ansteuersignale für den Antriebsstrang gespeichert. Ein derartiges Steuerungssystem ermöglicht eine verbesserte Unfallanalyse. - Bei heutigen Fahrzeugen wird die Betriebsbremse mit Hilfe hydraulischer Bremsaktuatoren realisiert, die den einzelnen Fahrzeugrädern zugeordnet sind. Zur Erhöhung der Fahrzeugsicherheit wird dabei in der Regel ein Zwei-Kreis-System ausgebildet, bei dem zwei voneinander unabhängige Hydraulikkreise vorgesehen sind, von denen der eine zur Betätigung der der Hinterachse zugeordneten Bremsaktuatoren dient, während der andere zur Betätigung der der Vorderachse zugeordneten Bremsaktuatoren dient. Bei dieser Bauweise sind die der selben Achse zugeordneten Bremsaktuatoren über den gemeinsamen Hydraulikkreis miteinander gekoppelt. Diese Kopplung führt dazu, dass bei einem Ausfall des einen Hydraulikkreises stets alle in diesen Hydraulikkreis eingebundenen Bremsaktuatoren ausfallen.
- Hier setzt die vorliegende Erfindung an. Die Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, für ein Fahrzeug der eingangs genannten Art eine verbesserte Ausführungsform anzugeben, die insbesondere eine erhöhte Sicherheit bietet.
- Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
- Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, die Betriebsbremse mit den einzelnen Rädern zugeordneten elektronisch ansteuerbaren Bremsaggregaten auszustatten, die von zwei zentralen, redundant geschalteten Steuereinrichtungen der Betriebsbremse unabhängig voneinander ansteuerbar sind. Auf diese Weise kann zum Beispiel ein Vier-Kreis-System realisiert werden, ohne dass hierzu ein besonders hoher Aufwand erforderlich ist. Insbesondere müssen keine Hydraulikleitungen verlegt werden, da die zur Betätigung der Bremsaggregate verwendeten Steuerleitungen lediglich zur Übertragung elektrischer Steuersignale geeignet sein müssen und somit erheblich preiswerter sind als Hydraulikleitungen. Dabei sind die elektrischen Steuerleitungen nicht nur in der Anschaffung preiswerter als Hydraulikleitungen, sondern benötigen auch einen reduzierten Verlegeaufwand. Mit Hilfe der zweiten zentralen Steuereinrichtung wird ein redundantes Bremssteuerungssystem geschaffen, mit dessen Hilfe die Ausfallsicherheit der Bremsanlage erheblich verbessert werden kann. Dabei sind die beiden Steuereinrichtungen mit den einzelnen Bremsaggregaten so verschaltet, dass beide Steuereinrichtungen permanent parallel arbeiten und einander bei einem Ausfall unverzüglich vollständig ersetzen können. Gleichzeitig ermöglicht die erfindungsgemäße Leitungslegung einen reduzierten Aufwand an Leitungsmaterial und Verlegungsarbeit.
- Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
- Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
- Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder funktional gleiche oder ähnliche Bauteile beziehen.
- Es zeigen, jeweils schematisch,
-
1 bis7 stark vereinfachte Prinzipdarstellungen eines Fahrzeugs mit einem erfindungsgemäßen Bremssteuerungssystem bei verschiedenen Ausführungsformen. - Entsprechend
1 umfasst ein nur teilweise dargestelltes Fahrzeug1 wenigstens eine Vorderachse2 und wenigstens eine Hinterachse3 . Die Vorderachse2 besitzt bezüglich der Fahrtrichtung zumindest ein linkes Vorderrad4 sowie wenigstens ein rechtes Vorderrad5 . In entsprechender Weise besitzt auch die Hinterachse3 bezüglich der Fahrtrichtung zumindest ein linkes Hinterrad6 sowie wenigstens ein rechtes Hinterrad7 . Es ist klar, dass bei einer anderen Ausführungsform das Fahrzeug1 auch mehrere Hinterachsen3 und insbesondere auch mehrere Vorderachsen2 aufweisen kann. Des weiteren können zum Beispiel bei einer Hinterachse3 die einzelnen Hinterräder6 ,7 als Doppelräder oder Zwillingsräder ausgebildet sein. - Des weiteren ist das Fahrzeug
1 mit einer Betriebsbremse8 ausgestattet, mit deren Hilfe das Fahrzeug1 abgebremst wer den kann, wobei die Betriebsbremse8 zum Abbremsen der einzelnen Räder4 bis7 des Fahrzeugs1 dient. Die Betriebsbremse8 umfasst für jedes bremsbare Rad4 bis7 ein eigenes Bremsaggregat, nämlich ein vorderes linkes Bremsaggregat9 , ein vorderes rechtes Bremsaggregat10 , ein hinteres linkes Bremsaggregat11 und ein hinteres rechtes Bremsaggregat12 . Die Bremsaggregate9 bis12 sind jeweils so ausgestaltet, dass sie elektronisch ansteuerbar sind. Beispielsweise handelt es sich bei den Bremsaggregaten9 bis12 um elektromechanische Bremsaggregate, die elektrische Energie in mechanische Bremsarbeit umsetzen. Beispielsweise besitzt eine derartige elektromechanische Bremse einen Elektromotor als Aktuator, der bei seiner Betätigung herkömmliche Bremsbacken mit einer herkömmlichen Bremsscheibe verpresst. - Die Betriebsbremse
8 bildet einen wesentlichen Bestandteil eines Bremssteuerungssystems45 , das außerdem mit einer ersten zentralen Steuereinrichtung13 ausgestattet ist, die über wenigstens eine Steuerleitung mit den Bremsaggregaten9 bis12 verbunden ist. Die Anbindung bzw. Kopplung mit den Bremsaggregaten9 bis12 erfolgt dabei so, dass die erste zentrale Steuereinrichtung13 die einzelnen Bremsaggregate9 bis12 unabhängig voneinander ansteuern kann. Bei der Ausführungsform gemäß1 sind vier derartige Steuerleitungen14 ,15 ,16 ,17 vorgesehen. - Des Weiteren umfasst das Bremssteuerungssystem
45 eine zweite zentrale Steuereinrichtung18 , die redundant zur ersten zentralen Steuereinrichtung13 geschaltet ist. Auf diese Weise kann die Betriebs- und Funktionssicherheit der Betriebsbremse8 bzw. des Bremssteuerungssystems45 verbessert werden, da bei einem Ausfall der ersten zentralen Steuereinrichtung13 die zweite zentrale Steuereinrichtung18 die erste zentrale Steuereinrichtung13 hinreichend ersetzen kann. Das Fahrzeug1 ist somit mit einem redundanten Bremssteuerungssystem45 ausgestattet. - Bei den hier gezeigten Ausführungsformen ist die Betriebsbremse
8 als drahtgebundenes System ausgestaltet, also ohne mechanische oder hydraulische Zwangskopplung zwischen einem Bremskraftsollwertgeber, wie zum Beispiel ein Bremspedal, und den einzelnen Bremsaggregaten9 bis12 . Vorzugweise handelt es sich hier also um ein sogenanntes „Break-by-Wire-System", bei dem ein Bremsbefehl auf elektrischem Weg an die einzelnen Bremsaggregate9 bis12 weitergeleitet und dort umgesetzt wird. Dementsprechend handelt es sich bei den Steuerleitungen14 bis17 um elektrische Leitungen zur Übertragung elektrischer Signale, die zur Ansteuerung der einzelnen Bremsaggregate9 bis12 dienen. - Die elektronische Kopplung zwischen einer Eingangsebene des Bremssteuerungssystems
45 , die durch einen Bremskraftsollwertgeber, zum Beispiel ein Bremspedal, gebildet ist, und einer Ausgangsebene des Bremssteuerungssystems45 , die durch die mit den Rädern4 bis7 zusammenwirkenden Bremsaggregate9 bis12 gebildet ist, ist bei der Erfindung vorzugsweise hierarchisch strukturiert. Hierzu ist zunächst ein Bremsmodulator20 vorgesehen, der in Abhängigkeit von fahrdynamischen Vorgabewerten für jede Achse2 ,3 einen Achsbremsbefehl ermittelt. Die hierbei berücksichtigten fahrdynamischen Vorgabewerte können neben einem Sollwert für eine vom Fahrzeugführer gewünschte Fahrzeugverzögerung auch aktuelle Zustandsgrößen eines Stabilisierungssystems sein, wie zum Beispiel Lenkwinkel und/oder Querbeschleunigung, die sich auf den jeweiligen Bremsvorgang auswirken können. Dem Bremsmodulator20 ist dann für jede Achse2 ,3 ein Achsmodulator21 bzw.22 nachgeschaltet. Jeder Achsmodulator21 ,22 ermittelt aus dem zugehörigen Achsbremsbefehl für jedes zugeordnete Rad4 bis7 ei nen Radbremsbefehl. Während sich die Achsbremsbefehle dadurch voneinander unterscheiden können, dass der Bremsmodulator20 den einzelnen Achsen2 ,3 unterschiedliche Bremsmomente zuordnet, können sich die Radbremsbefehle innerhalb der jeweiligen Achse2 ,3 durch eine unterschiedliche Links-Rechts-Verteilung der erwünschten Bremskräfte voneinander unterscheiden. - Den einzelnen Achsmodulatoren
21 ,22 sind nun für jedes Rad4 bis7 ein eigener Radmodulator23 bis26 nachgeordnet. Die Radmodulatoren23 bis26 ermitteln in Abhängigkeit der zugehörigen Radbremsbefehle Betätigungssignale zur Betätigung von Bremsaktuatoren27 bis30 , die dem jeweiligen Bremsaggregat9 bis12 zugeordnet sind. Die Bremsaktuatoren27 bis30 setzen dann individuell den jeweiligen Radbremsbefehl um. Die verwendete Strukturierung ermöglicht es unter anderem, die einzelnen benötigten Radmodulatoren20 bis26 dezentral anzuordnen. Bei den Ausführungsformen der1 ,2 ,6 und7 sind beispielsweise die Radmodulatoren23 bis26 an den einzelnen Bremsaggregaten9 bis12 angeordnet bzw. in diese integriert. Im Unterschied dazu sind bei den Ausführungsformen der1 und2 die Achsmodulatoren21 ,22 in die erste Steuereinrichtung13 bzw. in den Bremsmodulator20 integriert. Ebenso ist der Bremsmodulator20 bei allen Varianten in die erste Steuereinrichtung13 integriert. - Zweckmäßig ist das Bremssteuerungssystem
45 mit einem dynamischen System zur Fahrzeugstabilisierung ausgestattet. Ein derartiges Stabilisierungssystem ist beispielsweise ein Antiblockiersystem (ABS), eine Antischlupfregelung (ASR) oder ein sogenanntes ESP-System. Ebenso kann ein elektronisches Allrad-System zur Fahrzeugstabilisierung beitragen. - Die hierarchische Struktur des Bremssteuerungssystems
45 ermöglicht es nun, radspezifische Komponenten eines derartigen Stabilisierungssystems in den Achsmodulatoren21 ,22 anzuordnen oder zu realisieren. In entsprechender Weise können dann achsspezifische und/oder fahrzeugspezifische Komponenten dieser Stabilisierungssysteme im Bremsmodulator20 angeordnet bzw. realisiert sein. Des weiteren können die Radmodulatoren23 bis26 lokale Regelkreise aufweisen, die sich in der Ebene des jeweiligen Rads4 bis7 abspielen. - Grundsätzlich kann die zweite Steuereinrichtung
18 identisch zur ersten Steuereinrichtung13 aufgebaut sein, um diese im Notfall vollständig ersetzen zu können. Der Betrieb des Fahrzeugs1 erfährt dann bei Ausfall der ersten Steuereinrichtung13 keinerlei Einschränkungen. Dementsprechend enthält auch die zweite Steuereinrichtung18 einen Bremsmodulator20' und zwei Achsmodulatoren21' bzw.22' . Im Unterschied dazu ist es auch möglich, der zweiten Steuereinrichtung18 eine im Vergleich zur ersten Steuereinrichtung13 reduzierte Funktionalität zuzuordnen, wodurch die in der Regel nicht benötigte, zweite Steuereinrichtung18 preiswerter hergestellt werden kann. - Bei den Ausführungsformen der
1 bis7 wird die Betriebssicherheit des redundanten Bremssteuerungssystems45 erfindungsgemäß dadurch erhöht, dass von den beiden vorderen Steuerleitungen14 ,15 die zur Betätigung derjenigen Bremsaggregate9 ,10 vorgesehen sind, die der Vorderachse2 zugeordnet sind, zumindest die eine oder erste, hier die linke Steuerleitung14 mit der ersten zentralen Steuereinrichtung13 verbunden ist. Im Unterschied dazu ist von den beiden hinteren Steuerleitungen16 ,17 , die zur Betätigung derjenigen Bremsaggregate11 ,12 dienen, die der Hinterachse3 zugeordnet sind, zumindest die eine oder erste, hier die rechte Steuer leitung17 mit der zweiten zentralen Steuereinrichtung18 verbunden. Des Weiteren ist bei den Ausführungsformen der1 bis3 von den vorderen Steuerleitungen14 ,15 die andere oder zweite, also hier die rechte Steuerleitung15 , mit der zweiten Steuereinrichtung18 verbunden, während von den beiden hinteren Steuerleitungen16 ,17 die andere oder zweite, also hier die linke Steuerleitung16 mit der ersten Steuereinrichtung13 verbunden ist. Auf diese Weise sind automatisch die Bremsaggregate9 ,10 der Vorderachse2 und die Bremsaggregate11 ,12 der Hinterachse3 mit beiden Steuereinrichtungen13 ,18 über separate Steuerleitungen14 bis17 verbunden. - Im Bereich der einzelnen Achsen
2 ,3 wird dann eine redundante Verschaltung realisiert. Bei der Ausführungsform gemäß3 sind dazu die beiden vorderen Steuerleitungen14 ,15 jeweils mit beiden Radmodulatoren23 ,24 verbunden, wozu von der jeweiligen Steuerleitung14 ,15 eine entsprechende Hilfsleitung14' bzw.15' abzweigt. Entsprechendes erfolgt hier auch an der Hinterachse3 , so dass die linke hintere Steuerleitung16 mit dem hinteren linken Radmodulator25 und über eine Hilfssteuerleitung16' mit dem hinteren rechten Radmodulator26 verbunden ist. Ebenso ist die hintere rechte Steuerleitung17 direkt mit dem hinteren rechten Radmodulator26 und indirekt über eine Hilfssteuerleitung17' mit dem hinteren linken Radmodulator25 verbunden. Dabei ist klar, dass die jeweilige Steuereinrichtung13 ,18 letztlich codierte Radbremsbefehle für alle Fahrzeugräder4 bis7 aussendet, so dass bei Ausfall einer der Steuereinrichtungen13 ,18 über die gebildete Vernetzung die von der verbleibenden Steuereinrichtung13 bzw.18 erzeugten Radbremsbefehle stets den jeweiligen Radmodulator23 bis26 erreichen. - Bei der Ausführungsform gemäß
2 wird die redundante Verschaltung im Bereich der Achsen2 ,3 dadurch erzielt, dass zum einen bei jeder Achse2 ,3 die beiden Steuerleitungen14 ,15 bzw.16 ,17 den einen Radmodulator23 oder25 mit der ersten Steuereinrichtung13 und den anderen Radmodulator24 oder26 mit der zweiten Steuereinrichtung18 verbinden. Zum anderen ist an jeder Achse2 ,3 eine Kopplungsleitung35 bzw.36 vorgesehen, welche die beiden Radmodulatoren23 und24 bzw.25 und26 der jeweiligen Achse2 ,3 miteinander verbindet. Diese Kopplungsleitungen35 ,36 sind dabei so ausgestaltet bzw. geschaltet, dass sie die über die eine Steuerleitung14 oder15 bzw.16 oder17 dem einen Radmodulator23 oder24 bzw.25 oder26 zugeführten Signale an den jeweils anderen Radmodulator24 oder23 bzw.26 oder25 derselben Achse2 ,3 durchleiten. Somit wird auch hier eine Vernetzung geschaffen, die es ermöglicht, bei Ausfall einer der Steuereinrichtungen13 ,18 über die Vernetzung im Bereich der Achsen2 ,3 die Bremsaggregate9 bis12 mit der verbleibenden Steuereinrichtung13 ,18 zu erreichen. Mit Hilfe einer derartigen Vernetzung im Bereich der Achsen2 ,3 ist es grundsätzlich auch möglich, die erste, zum Beispiel die linke vordere Steuerleitung14 mit der ersten Steuereinrichtung13 und die erste bzw. rechte hintere Steuerleitung17 mit der zweiten Steuereinrichtung18 zu verbinden und im übrigen die zweite bzw. rechte vordere Steuerleitung15 mit der zweiten bzw. linken hinteren Steuerleitung16 zu verbinden. Auf diese Weise wird auch hier eine Vernetzung geschaffen, die es bei Ausfall einer der beiden Steuereinrichtungen13 ,18 ermöglicht, alle Radmodulatoren23 bis26 mit den Steuerbefehlen der verbleibenden Steuereinrichtung13 ,18 einzeln zu erreichen. - Bei den Ausführungsformen der
3 bis7 sind die Achsmodulatoren21 und22 jeweils an oder nahe an der zugehörigen Achse2 bzw.3 angeordnet. Die Achsmodulatoren21 ,22 sind bei diesen Varianten somit bezüglich der Steuereinrichtungen13 ,18 dezentral angeordnet. Auf diese Weise kann ein vollständiges mechatronisches Achsmodul realisiert werden, das beispielsweise eine lokale ABS-Regelung der jeweiligen Achse2 ,3 ermöglicht. - Bei den Ausführungsformen der
3 bis5 sind die Radmodulatoren23 bis26 , die den Rädern4 bis7 derselben Achse2 bzw.3 zugeordnet sind, jeweils in den dieser Achse2 ,3 zugeordneten Achsmodulator21 bzw.22 integriert. Auf diese Weise können beispielsweise gemeinsam nutzbare Komponenten, wie zum Beispiel Netzgeräte, für beide Radmodulatoren23 bis26 derselben Achse2 ,3 verwendet werden. Demnach ermöglicht die Integration der Radmodulatoren23 bis26 in die Achsmodulatoren21 ,22 eine Einsparung an Hardware-Komponenten. - Neben der Anordnung bzw. Integration der Radmodulatoren
23 bis26 an bzw. in den Bremsaggregaten9 bis12 bzw. in den Achsmodulatoren21 ,22 , ist es grundsätzlich auch möglich, die Radmodulatoren23 ,26 in der jeweiligen zentralen Steuereinrichtung13 bzw.18 unterzubringen bzw. darin zu integrieren. - Bei den Ausführungsformen der
3 bis7 sind beide vorderen Steuerleitungen14 ,15 mit dem vorderen Achsmodulator21 verbunden, welcher der Vorderachse2 zugeordnet ist. In entsprechender Weise sind auch die beiden hinteren Steuerleitungen16 ,17 mit dem hinteren Achsmodulator22 verbunden, welcher der Hinterachse3 zugeordnet ist. Dabei unterscheiden sich die Varianten der3 bis5 durch eine unterschiedliche Vernetzung der Achsmodulatoren21 ,22 mit den beiden Steuereinrichtungen13 ,18 . - Bei der Ausführungsform gemäß
3 ist die erste oder linke vordere Steuerleitung14 mit der ersten Steuereinrichtung13 verbunden, während die zweite oder rechte vordere Steuerleitung15 mit der zweiten Steuereinrichtung18 verbunden ist. In entsprechender Weise ist die erste bzw. rechte hintere Steuerleitung17 mit der zweiten Steuereinrichtung18 verbunden, während die zweite bzw. linke hintere Steuerleitung16 mit der ersten Steuereinrichtung13 verbunden ist. Mit anderen Worten, beide Steuereinrichtungen13 ,18 steuern beide Achsmodulatoren21 ,22 direkt an. - Bei der Ausführungsform gemäß
4 ist die erste, linke vordere Steuerleitung14 wieder mit der ersten Steuereinrichtung13 verbunden, während die erste, rechte hintere Steuerleitung17 wieder mit der zweiten Steuereinrichtung18 verbunden ist. Dagegen sind die zweiten Steuerleitungen, also die rechte vordere Steuerleitung15 und die linke hintere Steuerleitung16 direkt miteinander verbunden. Die beiden Achsmodulatoren21 ,22 sind dabei so ausgestaltet, dass sie die über die jeweils erste Steuerleitung14 ,17 von der jeweiligen Steuereinrichtung13 ,18 zugeführten Signale über die zweiten Steuerleitungen15 ,16 an den jeweils anderen Achsmodulator21 ,22 durchleiten. Hierdurch wird bei einem reduzierten Verkabelungsaufwand ebenfalls eine Vernetzung geschaffen, die bei Ausfall einer der beiden Steuereinrichtungen13 ,18 die Ansteuerung aller Radmodulatoren23 bis26 bzw. aller Bremsaggregate9 bis12 ermöglicht. -
5 zeigt eine weitere alternative Ausgestaltungsform für die Vernetzung der Achsmodulatoren21 ,22 mit den Steuereinrichtungen13 ,18 . Bei dieser Ausführungsform ist wieder die erste bzw. linke vordere Steuerleitung14 mit der ersten Steuereinrichtung13 verbunden, während die erste bzw. rechte hintere Steuerleitung17 mit der zweiten Steuereinrichtung verbunden ist. Darüber hinaus ist die erste vordere Steuerleitung14 außerdem mit der zweiten, linken hinteren Steuerleitung16 verbunden. In entsprechender Weise ist die erste hintere Steuerleitung17 mit der zweiten, rechten vorderen Steuerleitung15 verbunden. Auch hierdurch wird eine Vernetzung geschaffen, die es bei Ausfall einer der Steuereinrichtungen13 ,18 ermöglicht, mit der verbleibenden Steuereinrichtung13 ,18 sämtliche Bremsaggregate9 bis12 anzusteuern. - Die
6 und7 zeigen nun Beispiele für eine zusätzliche Vernetzung im Bereich der jeweiligen Achsen2 ,3 für den Fall, dass die einzelnen Radmodulatoren23 bis26 nicht in die Achsmodulatoren21 ,22 integriert sind, sondern an bzw. in den Bremsaggregaten9 bis12 angeordnet sind. Bei diesen Ausführungsformen sind die Achsmodulatoren21 ,22 jeweils über zwei Achssteuerleitungen37 bis40 mit den beiden Radmodulatoren23 bis26 der zugehörigen Achse2 ,3 verbunden. Um nun im Bereich der jeweiligen Achse2 ,3 eine zusätzliche Vernetzung der Radmodulatoren23 bis26 zu schaffen, sind bei der Ausführungsform gemäß6 beide Achssteuerleitungen37 ,38 bzw.39 ,40 jeweils mit beiden Radmodulatoren23 ,24 bzw.25 ,26 der zugehörigen Achse2 ,3 verbunden, was über entsprechende Hilfs- oder Abzweigungsleitungen37' bis40' realisiert wird. - Alternativ kann die Vernetzung der Radmodulatoren
23 bis26 entsprechend der in7 gezeigten Ausführungsform auch dadurch realisiert werden, dass einerseits die Achssteuerleitungen37 bis40 der Achsmodulatoren21 ,22 jeweils nur mit einem der Radmodulatoren23 bis26 verbunden sind. Zusätzlich sind andererseits die beiden Radmodulatoren23 ,24 bzw.25 ,26 der jeweiligen Achse2 ,3 über eine Kopplungsleitung41 bzw.42 miteinander verbunden. Die einzelnen Radmodulatoren23 bis26 sind dann so ausgestaltet, dass sie Signale, die ihnen über die zugehörige Ansteuerleitung37 bis40 zugeführt werden, über die jeweilige Kopplungsleitung41 ,42 dem jeweiligen anderen Radmodulator23 bis26 derselben Achse2 ,3 durchleiten. - Bei den Ausführungsformen der
3 bis7 sind die Achsmodulatoren21 ,22 jeweils in einem Achssteuergerät43 bzw.44 untergebracht, das jeweils an oder nahe an der jeweiligen Achse2 bzw.3 angeordnet ist. Bei den Ausführungsformen der3 bis5 sind die Radmodulatoren23 bis26 in das der zugehörigen Achse2 ,3 zugeordnete Achssteuergerät43 bzw.44 integriert. - Um die hier dargestellten Vernetzungen ausbilden zu können, sind die einzelnen Steuerleitungen
14 bis17 bzw. die einzelnen Achssteuerleitungen37 bis40 bzw. die einzelnen Kopplungsleitungen35 ,36 bzw.41 ,42 vorzugsweise jeweils als Bus ausgestaltet, so dass die einzelnen Steuerbefehle in dem so geschaffenen Netz als codierte Signale verschickt werden können. - Die in den
1 bis7 gezeigten Varianten zur Vernetzung der Bremsaggregate9 bis12 mit den Steuereinrichtungen13 ,18 sind – soweit sinnvoll – beliebig kombinierbar, insbesondere sind die Vernetzungen in der Ebene der Achsen2 ,3 gemäß den6 und7 auch mit der Vernetzung in der Ebene der Steuereinrichtungen13 ,18 gemäß den1 bis5 kombinierbar. - Die erste Steuereinrichtung
13 und soweit vorhanden auch die zweite Steuereinrichtung18 umfasst vorzugsweise radspezifische Komponenten eines Steer-by-Wire-Systems und kann außerdem so ausgestaltet sein, dass sie bei einem Bremsvorgang die einzelnen Bremsaggregate9 bis12 in Abhängigkeit eines Bremsalgorithmus betätigt, der so ausgestaltet ist, dass er bei Vorliegen vorbestimmter Randbedingungen einen Eingriff in die Lenkung des Fahrzeugs ermöglicht. Ein derartiger Lenkeingriff ist beispielsweise bei einem dynamischen Fahrzeugstabilisierungssystem beabsichtigt, das in Fachkreisen mit ESP III bezeichnet wird. Bei dieser Ausgestaltung werden somit Teile eines derartigen Stabilisierungssystems bereits innerhalb der Steuereinrichtung13 ,18 mit geeigneten Komponenten des Steer-by-Wire-Systems verknüpft, was die Leistungsfähigkeit des Stabilisierungssystems erhöht und dessen Systempreis reduziert. - Besonders vorteilhaft ist auch eine Ausgestaltung, bei welcher die erste Steuereinrichtung
13 und insbesondere auch die zweite Steuereinrichtung18 bei einem Bremsvorgang einen Koordinationsalgorithmus abarbeitet, um eine zum Abbremsen des Fahrzeugs erforderliche Bremskraft in Abhängigkeit dieses Koordinationsalgorithmus auf die Betriebsbremse8 und soweit vorhanden auf eine Motorbremse des Fahrzeugs1 und soweit vorhanden auf einen Retarder des Fahrzeugs1 zu verteilen. Zusätzlich kann auch vorgesehen sein, zur Verstärkung der Motorbremse ein ansteuerbares Getriebe zum Zurückschalten anzusteuern. Eine optimale Verteilung der Bremskraft auf die unterschiedlichen Bremssysteme des Fahrzeugs1 reduziert den Verschleiß und den Energieverbrauch des Fahrzeugs1 . Beispielsweise können kleinere Bremsvorgänge ausschließlich mit dem Retarder oder ausschließlich mit der Motorbremse durchgeführt werden, die beide im Vergleich zur Betriebsbremse8 verschleißfrei arbeiten. - Die erste Steuereinrichtung
13 und vorzugsweise auch die zweite Steuereinrichtung1S arbeitet im Normalbetrieb mit einem Hauptbremsalgorithmus, der bei einem Bremsvorgang dafür sorgt, dass die über die Betriebsbremse8 zu erzielende Bremskraft in Abhängigkeit dieses Hauptbremsalgorithmus auf die einzelnen Bremsaggregate9 bis12 verteilt wird. Neben dem Hauptbremsalgorithmus kann die erste Steuereinrichtung13 und insbesondere auch die zweite Steuereinrichtung18 mit wenigstens einem Notbremsalgorithmus ausgestattet sein, der in einem Notbetrieb an die Stelle des Hauptbremsalgorithmus tritt. Dabei können für verschiedene Notbetriebsfälle verschiedene Notbremsalgorithmen vorgesehen sein. Ein derartiger Notbetrieb charakterisiert sich dabei durch den Ausfall wenigstens eines Bremsaggregats9 bis12 . Für den jeweiligen Notbetriebsfall kann nun ein geeigneter Notbremsalgorithmus ermittelt oder ausgewählt werden, der dann zum Abbremsen des Fahrzeugs1 die übrigen funktionsfähigen Bremsaggregate9 bis12 in Abhängigkeit des jeweiligen Notbremsalgorithmus ansteuert, wobei dieser Notbremsalgorithmus das jeweils ausgefallene Bremsaggregat9 bis12 bei der Verteilung der Bremskraft auf die übrigen funktionsfähigen Bremsaggregate9 bis12 berücksichtigt. Auf diese Weise kann in gewissen Grenzen auch bei Ausfall eines oder mehrerer Bremsaggregate9 bis12 ein vergleichsweise sicheres Abbremsen des Fahrzeugs1 erreicht werden. Wesentlich für die Realisierung eines derartigen Sicherheitskonzepts ist bei vier Bremsaggregaten9 bis12 die Bereitstellung eines Vier-Kreis-Systems, was bei der Erfindung durch die separate Ansteuerbarkeit der einzelnen Bremsaggregate9 bis12 realisiert wird.
Claims (21)
- Bremssteuerungssystem für ein Fahrzeug, insbesondere Nutzfahrzeug, – wobei das Fahrzeug (
1 ) wenigstens eine Vorderachse (2 ) mit zumindest einem linken Vorderrad (4 ) und zumindest einem rechten Vorderrad (5 ) aufweist, – wobei das Fahrzeug (1 ) wenigstens eine Hinterachse (3 ) mit zumindest einem linken Hinterrad (6 ) und zumindest einem rechten Hinterrad (7 ) aufweist, – wobei eine Betriebsbremse (8 ) zum Abbremsen der Räder (4 bis7 ) des Fahrzeugs (1 ) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, – dass die Betriebsbremse (8 ) ausgestattet ist – mit wenigstens einem elektronisch ansteuerbaren vorderen linken Bremsaggregat (9 ) zur Bremsbetätigung des wenigstens einen linken Vorderrads (4 ), – mit wenigstens einem elektronisch ansteuerbaren vorderen rechten Bremsaggregat (10 ) zur Bremsbetätigung des wenigstens einen rechten Vorderrads (5 ), – mit wenigstens einem elektronisch ansteuerbaren hinteren linken Bremsaggregat (11 ) zur Bremsbetätigung des wenigstens einen linken Hinterrads (6 ), – mit wenigstens einem elektronisch ansteuerbaren hinteren rechten Bremsaggregat (12 ) zur Bremsbetätigung des wenigstens einen rechten Hinterrads (7 ), – dass eine erste zentrale Steuereinrichtung (13 ) vorgesehen ist, die über wenigstens eine Steuerleitung (14 bis17 ) mit den Bremsaggregaten (9 bis12 ) so verbunden ist, dass sie die Bremsaggregate (9 bis12 ) unabhängig voneinander ansteuern kann, – dass eine zweite zentrale Steuereinrichtung (18 ) vorgesehen ist, die mit der ersten Steuereinrichtung (13 ) und/oder mit der wenigstens einen Steuerleitung (14 bis17 ) verbunden und redundant zur ersten Steuereinrichtung (13 ) geschaltet ist, – dass zwei vordere Steuerleitungen (14 ,15 ) zur Betätigung der der Vorderachse (2 ) zugeordneten Bremsaggregate (9 ,10 ) vorgesehen sind, von denen zumindest die erste Steuerleitung (14 ) mit der ersten Steuereinrichtung (13 ) verbunden ist, – dass zwei hintere Steuerleitungen (16 ,17 ) zur Betätigung der der Hinterachse (3 ) zugeordneten Bremsaggregate (11 ,12 ) vorgesehen sind, von denen zumindest die erste Steuerleitung (17 ) mit der zweiten Steuereinrichtung (18 ) verbunden ist. - Bremssteuerungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, – dass ein Bremsmodulator (
20 ) vorgesehen ist, der aus fahrdynamischen Vorgabewerten für jede Achse (2 ,3 ) einen Achsbremsbefehl ermittelt, – dass für jede Achse (2 ,3 ) ein Achsmodulator (21 ,22 ) vorgesehen ist, der aus dem zugehörigen Achsbremsbefehl für jedes Rad (4 bis7 ) einen Radbremsbefehl ermittelt, – das für jedes Rad (4 bis7 ) ein Radmodulator (23 bis26 ) vorgesehen ist, der aus dem zugehörigen Radbremsbefehl für einen Bremsaktuator (27 bis30 ) des zuge ordneten Bremsaggregats (9 bis12 ) ein Betätigungssignal ermittelt. - Bremssteuerungssystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein dynamisches System zur Fahrzeugstabilisierung vorgesehen ist, dessen radspezifische Komponenten in den Achsmodulatoren (
21 ,22 ) angeordnet sind und dessen achsspezifische und/oder fahrzeugspezifische Komponenten im Bremsmodulator (20 ) angeordnet sind. - Bremssteuerungssystem nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, – dass die Radmodulatoren (
23 bis26 ) in das zugehörige Bremsaggregat (9 bis12 ) integriert sind, oder – dass die den Rädern (4 bis7 ) derselben Achse (2 ,3 ) zugeordneten Radmodulatoren (23 bis26 ) jeweils in den dieser Achse (2 ,3 ) zugeordneten Achsmodulator (21 ,22 ) integriert sind, oder – dass die Radmodulatoren (23 bis26 ) in den Bremsmodulator (20 ) integriert sind. - Bremssteuerungssystem nach Anspruch 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, – dass der Bremsmodulator (
20 ) in die erste zentrale Steuereinrichtung (13 ) integriert ist, und/oder – dass die Achsmodulatoren (21 ,22 ) jeweils an oder nahe an der zugehörigen Achse (2 ,3 ) angeordnet sind. - Bremssteuerungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Steuereinrichtung (
13 ) und die zweite Steuereinrichtung (18 ) identisch aufgebaut sind. - Bremssteuerungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, – dass die zweite vordere Steuerleitung (
15 ) mit der zweiten Steuereinrichtung (18 ) und die zweite hintere Steuerleitung (16 ) mit der ersten Steuereinrichtung (13 ) verbunden ist, oder – dass die zweite vordere Steuerleitung (15 ) mit der zweiten hinteren Steuerleitung (16 ) verbunden ist. - Bremssteuerungssystem zumindest nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, – dass bei wenigstens einer Achse (
2 ,3 ) die erste Steuerleitung (14 ,17 ) mit dem Radmodulator (23 ,26 ) des einen Bremsaggregats (9 ,12 ) und die zweite Steuerleitung (15 ,16 ) mit dem Radmodulator (24 ,25 ) des anderen Bremsaggregats (10 ,11 ) verbunden ist, – dass bei dieser Achse (2 ,3 ) der eine Radmodulator (23 ,26 ) über eine Kopplungsleitung (35 ,16 ) mit dem anderen Radmodulator (24 ,25 ) verbunden ist und die über die eine Steuerleitung (14 ,17 ) dem einen Radmodulator (23 ,26 ) zugeführten Signale an den anderen Radmodulator (24 ,25 ) durchleitet. - Bremssteuerungssystem zumindest nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei wenigstens einer Achse (
2 ,3 ) beide Steuerleitungen (14 bis17 ) mit den beiden Radmodulatoren (23 bis26 ) der beiden Bremsaggregate (9 bis12 ) verbunden sind. - Bremssteuerungssystem zumindest nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, – dass die Achsmodulatoren (
21 ,22 ) an oder nahe an der jeweils zugeordneten Achse (2 ,3 ) angeordnet sind, – dass die beiden vorderen Steuerleitungen (14 ,15 ) mit dem der Vorderachse (2 ) zugeordneten vorderen Achsmodulator (21 ) und die beiden hinteren Steuerleitungen (16 ,17 ) mit dem der Hinterachse (3 ) zugeordneten hinteren Achsmodulator (22 ) verbunden sind. - Bremssteuerungssystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite vordere Steuerleitung (
15 ) mit der zweiten hinteren Steuerleitung (16 ) verbunden ist und die über die jeweilige erste Steuerleitung (14 ,17 ) dem einen Achsmodulator (21 ,22 ) zugeführten Signale an den anderen Achsmodulator (22 ,21 ) durchleitet. - Bremssteuerungssystem nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, – dass die zweite vordere Steuerleitung (
15 ) mit der zweiten Steuereinrichtung (18 ) indirekt über die erste hintere Steuerleitung (17 ) oder direkt verbunden ist, – dass die zweite hintere Steuerleitung (16 ) mit der ersten Steuereinrichtung (13 ) indirekt über die erste vordere Steuerleitung (14 ) oder direkt verbunden ist. - Bremssteuerungssystem nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, – dass beide vorderen Steuerleitungen (
14 ,15 ) den vorderen Achsmodulator (21 ) redundant mit der ersten Steuereinrichtung (13 ) und/oder mit der zweiten Steuereinrichtung (18 ) verbinden, – dass beide hinteren Steuerleitungen (16 ,17 ) den hinteren Achsmodulator (22 ) redundant mit der ersten Steuereinrichtung (13 ) und/oder mit der zweiten Steuereinrichtung (18 ) verbinden. - Bremssteurungssystem nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, – dass zumindest bei einer der Achsen (
2 ,3 ) der zugehörige Achsmodulator (21 ,22 ) über zwei Achssteuerleitungen (37 bis40 ) mit den beiden Radmodulatoren (23 bis26 ) der beiden Bremsaggregate (9 bis12 ) dieser Achse (2 ,3 ) verbunden sind, – dass beide Achssteuerleitungen (37 bis40 ) mit beiden Radmodulatoren (23 bis26 ) dieser Achse (2 ,3 ) verbunden sind. - Bremssteuerungssystem nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, – dass zumindest bei einer der Achsen (
2 ,3 ) der zugehörige Achsmodulator (21 ,22 ) über zwei Ansteuerleitungen (37 bis40 ) mit den beiden Radmodulatoren (23 bis26 ) der beiden Bremsaggregate (9 bis12 ) dieser Achse (2 ,3 ) verbunden sind, – dass beide Achssteuerleitungen (37 bis40 ) jeweils nur mit einem der Radmodulatoren (23 bis26 ) verbunden sind, – dass der eine Radmodulator (23 ,25 ) mit dem anderen Radmodulator (24 ,26 ) verbunden ist und die über die eine Achssteuerleitung (37 bis40 ) dem einen Radmodulator (23 ,25 ) zugeführten Signale an den anderen Radmodulator (24 ,26 ) durchleitet. - Bremssteuerungssystem zumindest nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einer der Achsen (
2 ,3 ) ein Achssteuergerät (43 ,44 ) zugeordnet ist, das an oder nahe an der je weiligen Achse (2 ,3 ) angeordnet ist und den zugehörigen Achsmodulator (21 ,22 ) enthält. - Bremssteuerungssystem nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Radmodulatoren (
23 ,26 ) dieser Achse (2 ,3 ) in das jeweilige Achssteuergerät (43 ,44 ) und/oder in den zugehörigen Achsmodulator (21 ,22 ) integriert sind. - Bremssteuerungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass jede Steuerleitung (
14 ,17 ) und/oder jede Achssteuerleitung (37 bis40 ) und/oder jede Kopplungsleitung (35 ,36 ,41 ,42 ) als Bus ausgestaltet ist. - Bremssteuerungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die erste Steuereinrichtung (
13 ) radspezifische Komponenten eines Steer-by-Wire-Systems umfasst und die Bremsaggregate (9 bis12 ) in Abhängigkeit eines Bremsalgorithmus betätigt, der bei Vorliegen vorbestimmter Randbedingungen einen Eingriff in die Lenkung des Fahrzeugs (1 ) ermöglicht. - Bremssteuerungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die erste Steuereinrichtung (
13 ) bei einem Bremsvorgang die zum Abbremsen des Fahrzeugs (1 ) erforderliche Bremskraft in Abhängigkeit eines Koordinationsalgorithmus auf die Betriebsbremse (8 ) und/oder eine Motorbremse und/oder einen Retarder des Fahrzeugs (1 ) verteilt. - Bremssteuerungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, – dass zumindest die erste Steuereinrichtung (
13 ) im Normalbetrieb die Bremsaggregate (9 bis12 ) in Abhängigkeit eines Hauptbremsalgorithmus ansteuert, – dass zumindest die erste Steuereinrichtung (13 ) in einem Notbetrieb bei Ausfall wenigstens eines Bremsaggregats (9 bis12 ) die übrigen Bremsaggregate (9 bis12 ) in Abhängigkeit eines das jeweils ausgefallene Bremsaggregat (9 bis12 ) berücksichtigenden Notbremsalgorithmus ansteuert.
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