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Die
Erfindung betrifft einen Abstandshalter, insbesondere zur wärmeisolierenden
Verbindung einer Umgebungstemperatur aufweisenden Kryostatenwand
mit einem gekühlten
Strahlenschild eines Kryostaten.
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Ein
generelles Problem in der Kryotechnik ist die mechanische Abstützung von
tiefkalten Bauteilen gegenüber
Bauteilen auf Umgebungstemperatur. So muss beispielsweise bei einem
Kryostaten ein tiefkalter Strahlenschild mit einer Temperatur von
beispielsweise 80K gegenüber
einer auf Umgebungstemperatur von ungefähr 300K liegenden Kryostatenwand abgestützt werden.
Hierzu werden Abstandshalter eingesetzt, die einerseits eine hinreichende
mechanische Belastbarkeit und andererseits eine möglichst geringe
Wärmeleitfähigkeit
aufweisen müssen.
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Beispielsweise
ist ein rohrförmiger
Abstandshalter bekannt, der an seinen gegenüberliegenden Stirnflächen durch
eine Schraub- oder Nietverbindung einerseits mit der Kryostatenwand
und andererseits mit dem Strahlenschild verbunden wird. Der Abstandshalter
besteht hierbei aus einem Material mit niedriger Wärmeleitfähigkeit,
wie beispielsweise glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK), und kann
zur weiteren Verringerung der Wärmeleitfähigkeit Öffnungen
(z.B. Rundlöcher,
Längs-
oder Querschlitze) in seiner Mantelfläche aufweisen.
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Weiterhin
werden als Abstandshalter Stäbe, Schraubenfedern
oder andere Formkörper
eingesetzt. Schraubenfedern bieten hierbei den Vorteil einer Verlängerung
des Wärmeleitungsweges,
was zu einer Verringerung der Wärmeleitfähigkeit
führt.
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Problematisch
an den vorstehenden beschriebenen bekannten Abstandshaltern ist
der konstruktive Zielkonflikt zwischen einer ausreichenden mechanischen
Belastbarkeit einerseits und einer möglichst geringen Wärmeleitfähigkeit
andererseits. So ist zur Erreichung einer hohen mechanischen Belastbarkeit
ein großer
Materialquerschnitt des Abstandshalters wünschenswert, was jedoch die
thermische Leitfähigkeit
erhöht.
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Nachteilig
an den bekannten Abstandshaltern ist deshalb das unbefriedigende
Verhältnis
von mechanischer Belastbarkeit einerseits und Wärmeleitfähigkeit andererseits.
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Die
Verwendung eines Abstandshalters in einem Kryostaten ist allgemein
auch aus
DE 199 24 768
C1 bekannt.
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Der
Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen Abstandshalter
zu schaffen, der bei möglichst
hoher mechanischer Belastbarkeit eine möglichst geringe Wärmeleitfähigkeit
aufweist.
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Diese
Aufgabe wird, ausgehend von dem vorstehenden beschriebenen bekannten
Abstandshalter gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1, durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1 gelöst.
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Die
Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass die bekannten Abstandshalter
aufgrund der im Betrieb auftretenden mehrachsigen Belastungszustände mechanisch überdimensioniert
werden müssen,
um bei allen möglichen
Belastungszuständen eine
ausreichende mechanische Belastbarkeit zu bieten. So wird ein Abstandshalter
im Betrieb sowohl einer Druck-, Zug- als auch einer Querbelastung
unterworfen, so dass der Materialquerschnitt des Abstandshalters
auf Knickung und Scherung und so mit größer ausgelegt werden muss,
als der eigentlichen Druck- bzw.
Zugfestigkeit des Materials entspricht.
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Die
Erfindung umfasst deshalb die allgemeine technische Lehre, einen
Abstandshalter zu schaffen, bei dem die mechanische Belastung durch
mindestens ein Verbindungselement aufgenommen wird, das unabhängig von
der mechanischen Belastung des Abstandshalters nur einachsig mechanisch belastet
ist. Dies bietet den Vorteil, dass der Materialquerschnitt des Verbindungselementes
nur auf einen einachsigen Spannungszustand hin ausgelegt werden
muss, was eine Verringerung des Materialquerschnitts gegenüber dem
eingangs beschriebenen bekannten Abstandshalter ermöglicht.
Vorteilhaft an dieser Verringerung des Materialquerschnitts des Verbindungselementes
ist die damit verbundene Verringerung der Wärmeleitfähigkeit.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der
Erfindung weist der Abstandshalter mehrere Verbindungselemente zur
mechanischen Verbindung der Bauteile auf, wobei die Verbindungselemente räumlich unterschiedlich
ausgerichtet sind und jeweils einachsige mechanische Belastungen
in unterschiedlichen Belastungsrichtungen aufnehmen. Jedes der Verbindungselemente
wird hierbei also nur einachsig belastet und kann deshalb einen
verringerten Materialquerschnitt und damit auch eine verringerte
Wärmeleitfähigkeit
aufweisen. Trotzdem ermöglichen
die Verbindungselemente zusammen die Aufnahme mehrachsiger Belastungen
des Abstandshalters, wie bei dem eingangs beschriebenen bekannten
rohrförmigen
Abstandshalter.
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Das
einzelne Verbindungselement wird vorzugsweise nur auf Zug belastet,
jedoch ist es theoretisch auch möglich,
dass das einzelne Verbindungselement nur auf Druck belastet wird.
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Bei
einer reinen Zugbelastung des Verbindungselementes kann als Verbindungselement
beispielsweise ein Faden, Seil oder ein Draht verwendet werden,
wobei auch andere Verbindungsele mente in Frage kommen, die nur einachsig
mechanisch belastbar sind.
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Bei
einer theoretisch ebenfalls möglichen
reinen Druckbelastung des Verbindungselementes kann dagegen als
Verbindungselement beispielsweise ein Druckstab eingesetzt werden.
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In
einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung weist der Abstandshalter ein an dem einen Bauteil (z.B.
dem Strahlenschild) befestigbares Oberteil und ein an dem anderen
Bauteil (z.B. der Kryostatenwand) befestigbares separates Unterteil
auf, wobei das Oberteil durch das Verbindungselement bzw. die Verbindungselemente
mechanisch mit dem Unterteil verbunden ist. Die Befestigung des
Oberteils und des Unterteils an den miteinander zu verbindenden
Bauteilen kann beispielsweise durch Schrauben oder Nieten erfolgen,
jedoch sind im Rahmen der Erfindung auch andere Befestigungsmöglichkeiten
realisierbar. Weiterhin ist zu erwähnen, dass das Oberteil im
fertig montierten Zustand nicht notwendigerweise oberhalb des Unterteils
angeordnet sein muss. Vielmehr kann der erfindungsgemäße Abstandshalter bezüglich der
miteinander zu verbindenden Bauteile beliebig orientiert sein.
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Vorzugsweise
umgreift das Unterteil des Abstandshalters in diesem Ausführungsbeispiel
das Oberteil hülsenförmig, wobei
das Unterteil und das Oberteil vorzugsweise im Wesentlichen zylindrisch sind
und einen Ringspalt einschließen,
in dem das Verbindungselement angeordnet ist. Beispielsweise können in
dem Ringspalt zwischen dem Unterteil und dem Oberteil des Abstandshalters
Seile gespannt sein, die räumlich
unterschiedlich ausgerichtet sind und deshalb Zugkräfte in unterschiedlichen
Richtungen aufnehmen.
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In
einem anderen Ausführungsbeispiel
der Erfindung weisen das Unterteil und das Oberteil dagegen jeweils über ihren
Umfang verteilt mehrere parallele Streifen auf, die vorzugsweise
von einer Grundplatte rechtwinklig oder in einem anderen, bezüglich Kraftrichtung
und -größe der Verbindungselemente
sowie der Platzverhältnisse
optimierten Winkel abstehen. Zwischen den einzelnen Streifen befinden
sich hierbei jeweils Lücken,
wobei die Streifen des Oberteils in die Lücken des Unterteils eingreifen und
umgekehrt. Hierbei werden die Streifen des Oberteils vorzugsweise
mit den benachbarten Streifen des Unterteils durch das Verbindungselement verspannt,
wobei vorzugsweise eine Seilverspannung eingesetzt wird.
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Die
Streifen müssen
nicht eben und rechteckig sein, sondern können beliebige Formen haben, beispielsweise
auch gekrümmte.
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Bei
einer Seilverspannung sind die den Wärmewiderstand bildenden Seilabschnitte
vorzugsweise im Inneren des Abstandshalters angeordnet, so dass
sie das Ober- bzw. Unterteil nur im Bereich von Seildurchführungen
berühren.
Dies bietet den Vorteil, dass nahezu die gesamte Länge zwischen
den Seildurchführungen
in dem Ober- bzw. Unterteil des Abstandshalters als Wärmewiderstand
dient, wodurch die Wärmeleitfähigkeit
des gesamten Abstandshalters verringert wird.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Abstandshalters
bildet das Oberteil dagegen eine Nabe, wobei die Verbindungselemente
die Nabe speichenförmig
mit dem Unterteil verbinden. Auch hierbei wird als Verbindungselement vorzugsweise
eine Seilverspannung eingesetzt, die sowohl Axial- als auch Radialkomponenten
aufnehmen kann.
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Bei
den vorstehenden beschriebenen Seilverspannungen können wahlweise
mehrere einzelne Seile oder ein umlaufendes Seil verwendet werden.
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Ferner
kann der Abstandshalter mindestens teilweise mit einem wärmeisolierenden
und/oder strahlendämmenden
Material gefüllt
sein. Hierzu eignet sich insbesondere die vorstehend beschriebene Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Abstandshalters
mit einem Ober- und Unterteil, wobei das wärmeisolierende bzw. strahlendämmende Material
in das Oberteil und/oder das Unterteil eingefüllt oder eingelegt werden kann.
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Bei
den vorstehend beschriebenen Seil- oder Drahtverspannungen weist
das Oberteil und/oder das Unterteil vorzugsweise mindestens eine
Halterung für
das Seil bzw. den Draht auf, um die Spannkräfte der Seilverspannung aufzunehmen. Diese
Halterung kann an dem Oberteil und/oder an dem Unterteil beispielsweise
angenietet, angeschweißt
oder angelötet
sein oder auch in eine Aufnahme in dem Oberteil und/oder dem Unterteil
eingehängt
sein. Bei der Halterung kann es sich beispielsweise um eine Bohrung,
eine Nut, eine Einkerbung, eine Vertiefung, einen Haken und/oder
eine Schraube handeln, die zur Aufnahme eines Seils bzw. Drahtes
dienen. Das Seil bzw. der Draht kann an mindestens einem Ende ein
Endelement aufweisen, um das Seil oder den Draht in der Halterung
des Oberteils und/oder des Unterteils des Abstandshalters zu befestigen,
wobei das Endelement beispielsweise ein Knoten, eine Seilhülse oder
eine Klemme sein kann. Weiterhin ist zu erwähnen, dass das Seil bzw. der Draht
in der Halterung durch eine Niete, eine Schraube, einen Bolzen oder
einen Keil gesichert sein kann.
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Zur
weiteren Verringerung der Wärmeleitfähigkeit
kann der Abstandshalter in dem Oberteil und/oder in dem Unterteil
min destens ein Loch oder einen Schlitz aufweisen, wobei das Loch
bzw. der Schlitz vorzugsweise in der Mantelfläche des Oberteils und/oder
des Unterteils angeordnet ist.
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Als
Materialien zur Fertigung des Oberteils und/oder des Unterteils
kommen beispielsweise Edelstahl oder Kunststoff in Frage. Die Erfindung
ist jedoch hinsichtlich der Materialzusammensetzung des erfindungsgemäßen Abstandshalters
nicht auf diese Materialien beschränkt, sondern auch mit anderen
Materialien realisierbar, die vorzugsweise eine geringe spezifische
Wärmeleitfähigkeit
aufweisen.
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Das
Verbindungselement zur Aufnahme der mechanischen Belastung besteht
vorzugsweise mindestens teilweise aus einer Kunstfaser, wie beispielsweise
einer Aramidfaser, wobei sich Kevlar besonders eignet. In besonderen
Fällen,
insbesondere in radioaktiver Umgebung, wo der Einsatz von Kunststoffen
aufgrund der die Lebensdauer begrenzenden Verhältnisse nicht möglich ist,
können
beispielsweise auch Seile aus Edelstahl oder anderen Materialien als
Verbindungselemente vorteilhaft eingesetzt werden. Der erfindungsgemäße Abstandshalter
hätte auch
in diesem Fall im Vergleich zu einem konventionellen aus vergleichbarem
Material erhebliche Vorteile bzgl. der Wärmeisolation.
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Schließlich ist
zu erwähnen,
dass die Erfindung nicht auf den vorstehenden beschriebenen Abstandshalter
als Einzelteil beschränkt
ist, sondern auch ein Gerät
mit mindestens einem derartigen Abstandshalter umfasst. Beispielsweise
kann der erfindungsgemäße Abstandshalter
im Rahmen der Erfindung in einem Kryostaten eingesetzt werden. Besonders
eignet sich der erfindungsgemäße Abstandshalter
hierbei zur mechanischen Verbindung und thermischen Isolation der
auf Raumtemperatur be findlichen Kryostatenwand mit einem tiefkalten
Strahlenschild.
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Der
erfindungsgemäße Abstandshalter
kann vorteilhaft auch zur wärmeisolierenden
Abstützung von
Bauteilen eingesetzt werden, die sich auf beliebigen Temperaturniveaus
befinden, beispielsweise auch im Hochtemperaturbereich.
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Andere
vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet
oder werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine
Querschnittsansicht eines erfindungsgemäßen Abstandshalters mit einem
rohrförmigen
Oberteil und einem rohrförmigen
Unterteil,
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2a–2e verschiedene
Ansichten eines alternativen Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Abstandshalters
mit ineinandergreifenden Streifen an dem Oberteil und dem Unterteil und
einer Seilverspannung,
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3a–3g verschiedene
Ausführungsbeispiele
von Seilverspannungen zwischen dem Unterteil und dem Oberteil des
Abstandshalters sowie zugehörige
Befestigungen,
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4a–21b verschiedene Ausführungsbeispiele für Seilhalterungen
des erfindungsgemäßen Abstandshalters,
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22 und 23 verschiedene
Seilverspannungen für
den erfindungsgemäßen Abstandshalter,
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24a und 24b ein
weiteres Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Abstandshalters
mit einer speichenförmigen
Seilverspannung,
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25a–25c ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Abstandshalters mit
jeweils zwei Streifen an dem Oberteil und dem Unterteil,
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26a–26c ein weiteres alternatives Ausführungsbeispiel
mit zwei Streifen an dem Oberteil und dem Unterteil des Abstandshalters,
wobei Oberteil und Unterteil identisch ausgeführt sind und die Streifen nicht
rechtwinklig zur Grundplatte stehen.
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Die
Querschnittsansicht in 1 zeigt einen Abstandshalter 1,
der beispielsweise in einem Kryostaten eingesetzt werden kann, um
die auf Umgebungstemperatur (z.B. 300K) liegende Kryostatenwand
mit einem tiefkalten (z.B. 80K) Strahlenschild zu verbinden, wobei
der Abstandshalter 1 zum einen eine mechanische Verbindung
und zum anderen eine thermische Isolation bildet.
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Der
Abstandshalter 1 besteht im Wesentlichen aus einem hohlzylindrischen
Oberteil 2 und einem ebenfalls hohlzylindrischen Unterteil 3,
wobei das Unterteil 3 einen größeren Durchmesser als das Oberteil 2 aufweist
und das Oberteil 2 hülsenförmig umgreift.
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Das
Oberteil 2 weist zur Befestigung an dem Strahlenschild
des Kryostaten eine Grundplatte 4 auf, in der sich mehrere
Bohrungen 5 befinden, um die Grundplatte 4 durch
Nieten oder Schrauben an dem Strahlenschild des Kryostaten zu befestigen.
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Das
Unterteil 3 weist ebenfalls eine Grundplatte 6 auf,
in der sich mittig eine Bohrung 7 befindet, so dass die
Grundplatte 6 des Unterteils 3 an der Kryostatenwand
festgeschraubt werden kann.
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Die
Erfindung ist jedoch hinsichtlich der Ausrichtung des Abstandshalters 1 nicht
auf die vorstehende beschriebene Anordnung beschränkt. Es
ist alternativ auch möglich,
dass das Oberteil 2 an der Kryostatenwand befestigt wird,
wohingegen das Unterteil 3 an dem Strahlenschild angebracht
wird.
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Das
Oberteil 2 und das Unterteil 3 besteht hierbei
beispielsweise aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) oder
Edelstahl, die eine relativ schlechte Wärmeleitfähigkeit aufweisen, was zur
Isolation des tiefkalten Strahlenschildes gegenüber der auf Umgebungstemperatur
liegenden Kryostatenwand vorteilhaft ist.
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Die
mechanische Verbindung zwischen dem Oberteil 2 und dem
Unterteil 3 erfolgt hierbei durch mehrere Seile 8–11,
beispielsweise aus Kevlar, die in einem umlaufenden Ringspalt zwischen
dem Oberteil 2 und dem Unterteil 3 angeordnet
sind.
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Zur
Fixierung der Seile 8–11 sind
in dem Oberteil 2 und in dem Unterteil 3 Bohrungen 12–19 angebracht,
durch die die Seile 8–11 hindurchgeführt sind,
wobei die Seilenden durch Endelemente 20–29 in
den Bohrungen 12–19 fixiert
sind. Bei den Endelementen 20–29 kann es sich beispielsweise
um Knoten, Seilhülsen
oder Klemmen handeln.
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Die
Seile 8–11 sind
hierbei räumlich
unterschiedlich ausgerichtet und nehmen Zugkräfte in unterschiedlichen Richtungen
auf, so dass der Abstandshalter 1 auf Druck, Zug und in
Querrichtung belastet werden kann. Die Seile 8, 10 nehmen
hierbei im Wesentlichen Druckkräfte
zwischen dem Oberteil 2 und dem Unterteil 3 auf,
während
die anderen Seile 9, 11 im Wesentlichen Zugkräfte zwischen
dem Oberteil 2 und dem Unterteil 3 aufnehmen.
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2a zeigt
eine isometrische Ansicht eines alternativen Ausführungsbeispiels
eines Abstandshalters 30, wobei 2b eine
Querschnittsansicht des Abstandshalters 30 mit ebenen Streifen
entlang einer Schnittebene 31 in 2a zeigt,
während 2c eine
Querschnittsansicht des Abstandshalters 30 mit kreisbogenförmig gewölbten Streifen,
wie sie beispielsweise durch das Herausfräsen aus einem Rohr entstehen,
durch die Schnittebene 31 zeigt.
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Der
Abstandshalter 30 besteht ebenfalls im Wesentlichen aus
einem Oberteil 32 und einem Unterteil 33, wobei 2d das
Oberteil 32 im halbfertigen, d.h. noch nicht gebogenen
Zustand zeigt, während 2e das
Unterteil 33 im halbfertigen Zustand wiedergibt.
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Das
Oberteil 32 des Abstandshalters 30 weist eine
Grundplatte 34 auf, die beispielsweise durch Nieten oder
Schrauben an dem Strahlenschild eines Kryostaten befestigt werden
kann. Hierzu sind in der Grundplatte 34 des Oberteils 32 mehrere
Bohrungen 35 angeordnet.
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Von
der Grundplatte 34 stehen beispielsweise rechtwinklig mehrere
Streifen 36–38 ab,
wobei die Streifen 36–38 über den Umfang
des Oberteils 32 verteilt äquidistant angeordnet sind
und jeweils Lücken
einschließen.
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Das
Unterteil 33 weist ebenfalls eine Grundplatte 39 auf,
die beispielsweise an der Kryostatenwand eines Kryostaten befestigt
werden kann.
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Von
der Grundplatte 39 des Unterteils 33 stehen beispielsweise
ebenfalls rechtwinklig drei Streifen 40–42 ab, die in die
Lücken
zwischen den Streifen 36–38 des Oberteils 32 eingreifen.
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In
den Streifen 36–38 und 40–42 befinden sich
jeweils am Ansatz und am freien Ende Bohrungen 44 zur Aufnahme
eines oder mehrerer Seile 45, welche das Oberteil 32 mit
dem Unterteil 33 verspannen. Die einzelnen Seilabschnitte
zwischen den Bohrungen 44 nehmen hierbei jeweils Zugkräfte in unterschiedlichen
Richtungen auf, so dass der gesamte Abstandshalter 30 auf
Zug, Druck sowie in Querrichtung belastet werden kann.
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Die 3a–3c zeigen
verschiedene Ausführungsbeispiele
der Seilverspannung zwischen dem Oberteil 32 und dem Unterteil 30 des
Abstandshalters 30.
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Bei
der Seilverspannung gemäss 3a wird
ein einziges Seil 45 für
die gesamte Seilverspannung verwendet, wobei das Seil abwechselnd
an der Innenseite und der Außenseite
der Streifen 36–38 bzw. 40–42 geführt ist.
Der Wechsel des Seils 45 von der Innenseite zur Außenseite
des Abstandshalters 30 erfolgt hierbei jeweils bei der
Durchführung
durch die Bohrungen 44.
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Bei
der in 3b dargestellten Seilverspannung
wird ebenfalls nur ein einziges Seil für die gesamte Seilverspannung verwendet,
wobei das Seil 45 ebenfalls abwechselnd an der Innenseite
und an der Außenseite
des Abstandshalters 30 geführt wird. Der Wechsel zwischen
der Innenseite und der Außenseite
des Abstandshalters 30 erfolgt hierbei jedoch jeweils sowohl
bei der Durchführung
durch die Bohrungen 44 als auch zwischen den Streifen 36–38 und
den benachbarten Streifen 40–42.
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Bei
der in 3c dargestellten Seilverspannung
werden zwei Seile 46, 47 verwendet, wobei die Seilabschnitte
der beiden Seile 46, 47, welche die Streifen 36–38 des
Oberteils 32 mit den Streifen 40–42 des
Unterteils 33 verbinden, an der Innenseite des Abstandshalters 30 angeordnet
sind. An der Außenseite
der Streifen 36–38 bzw. 40–42 verlaufen
die beiden Seile 46, 47 dagegen parallel. Diese
Seilverspannung bietet den Vorteil, dass die die beiden Temperaturniveaus
verbindenden Seilstücke
die Streifen 36–38 bzw. 40–42 nur
im Bereich der Bohrungen 44 berühren, so dass die volle Länge zwischen
den entsprechenden Bohrungen 44 als Wärmewiderstand ausgenutzt werden
kann.
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Die 3d und 3e zeigen
eine Fixierung des Seils 45 an einem Streifen mittels einer
Niete 48, wodurch ein Verkippen des Oberteils 32 relativ zu
dem Unterteil 33 verhindert wird.
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Bei
der Anordnung gemäß 3f wird
darüber
hinaus das Seilende des Seiles 45 in einem Loch mittels
einer Niete 49 fixiert.
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Auf
das zusätzliche
Loch für
die Niete 49 kann bei der Anordnung gemäß 3g verzichtet werden,
indem das Seil 45 jeweils in den Bohrungen 44 durch
eine Niete 50, 51 fixiert wird. Dies ermöglicht es,
sämtliche
Streifen 36–38 bzw. 40–42 baugleich
auszuführen.
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Die 4a und 4b zeigen
alternative Ausführungsbeispiele
der Streifen 36–38 bzw. 40–42, bei
denen am freien Ende der Streifen 36–38 bzw. 40–42 anstelle
der Bohrungen 44 ein u-förmiger Ausschnitt 52 bzw.
ein v-förmiger
Ausschnitt 53, der auf das Seil eine Klemmwirkung ausübt, angeordnet
ist, durch den das Seil 45 geführt werden kann.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel
des Streifens 41 gemäß den 5a und 5b ist
aus dem Streifen 41 eine Zunge 54 heraus gepresst,
welche das Seil 45 aufnimmt.
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Bei
den Ausführungsbeispielen
gemäß den 6a und 6b sowie 7a bis 7c wird das
Seil 45 durch einen Haken 55, 56 bzw. 57 geführt, wobei
der Haken 55 durch eine Niete 58 an dem Streifen 41 befestigt
ist, wohingegen die Haken 56, 57 durch Punktschweißen an dem
Streifen 41 angebracht sind. Ein weiterer Unterschied zwischen den
Haken 56 und 57 besteht darin, dass der Haken 57 zusammen
gedrückt
ist, wodurch das Seil 45 in dem Haken 57 eingeklemmt
wird.
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Die 8a und 8b sowie 9a und 9b zeigen
Ausführungsbeispiele
mit einem losen Haken 59 bzw. 60, der in eine
Bohrung 61 bzw. 62 eingehängt ist. Bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß den 8a und 8b ist
die Bohrung 61 kreisrund, wohingegen die Bohrung 62 bei
dem Ausführungsbeispiel
gemäß den 9a und 9b aus
einem Langloch besteht. Der Haken 60 muss deshalb beim Einsetzen
in die Bohrung 62 um 90° gedreht
werden. Vorzugsweise werden beim Einsatz der losen Haken 59, 60 schnell
wirkende Kleber verwendet, um diese vor dem Einlegen des Seils 45 provisorisch
zu fixieren. Die Haken 59, 60 können ebenso
wie der Haken 57 in 7c zusammen
gedrückt
werden, um das Seil 45 festzuklemmen.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel
gemäß den 10a und 10b sowie 11a und 11b wird
das Seil 45 über
eine Schraube 63 bzw. 64 geführt, die zum Festklemmen einfach
angezogen werden kann. Bei der Schraube 63 bzw. 64 kann
es sich um eine Blechschraube handeln oder eine Standardschraube,
für die
ein Gewinde in den Streifen 41 geschnitten werden muss.
Grundsätzlich
ist auch die Verwendung einer Mutter auf der Rückseite des Streifens 41 möglich, wobei
die Mutter durch Punktschweißen
oder Kleben an dem Streifen 41 befestigt werden kann. Falls
das Gewinde der Schraube 63 bzw. 64 bis zu deren
Kopf reicht, kann das Seil 45 durch Unterlegen eines schmalen
Ringes, einer Folie oder dergleichen geschützt werden. Bei dem Ausführungsbeispiel
gemäss
den 11a und 11b wird hierzu
ein Zwischenring 65 verwendet, der einerseits ermöglicht,
dass das Gewinde nicht bis zum Schraubenkopf reichen muss und damit
das Seil 45 nicht beschädigen
kann und andererseits den Haltepunkt des Seils 45 an dem
Streifen 41 weiter nach außen verlegt. Dadurch kann,
abgesehen vom Haltepunkt, ein thermischer Kontakt des Seils 45 mit
dem Streifen 41 vermieden werden.
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Die 12 bis 21b zeigen verschiedene Ausführungsbeispiele für die Führung bzw.
Fixierung des Seils 41 am Ansatz (Fußende) der Streifen 36–38 bzw. 40–42,
wobei zur Vereinfachung lediglich der Streifen 41 dargestellt
ist. Diese Ausführungsbeispiele
entsprechen analog den Ausführungsbeispielen
in den 4a bis 11b,
so dass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die vorstehende Beschreibung
verwiesen wird und für
entsprechende Bauteile dieselben Bezugszeichen verwendet werden.
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Die 22 und 23 zeigen
weitere Ausführungsbeispiele
für eine
Seilverspannung.
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Das
Ausführungsbeispiel
gemäß 22 zeichnet
sich hierbei durch eine Kombination aus einem punktgeschweißten Haken 66 am
Ansatz des Streifens 41 mit einer u-förmigen Aussparung 67 am freien
Ende des Streifens 41 aus.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel
gemäß 23 sind
dagegen sowohl am Ansatz als auch am freien Ende des Streifens 41 punktgeschweißte Haken 68, 69 vorgesehen,
die jeweils zur Fixierung des Seils 45 zusammen gedrückt sind.
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Die 24a und 24b zeigen
ein weiteres Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Abstandshalters 70,
der ein Oberteil 71 und ein Unterteil 72 aufweist,
wobei das Oberteil 71 beispielsweise an einem Strahlenschild
eines Kryostaten befestigt werden kann, während das Unterteil 72 beispielsweise
an der Kryostatenwand angebracht sein kann.
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Das
Oberteil 71 bildet hierbei eine Nabe, die im Mittelpunkt
des hohlzylindrischen Unterteils 72 angeordnet ist, wobei
ein oder mehrere Seile 73 speichenförmig zwischen dem nabenförmigen Oberteil 71 und
dem Unterteil 72 gespannt sind.
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Die 25a–25c sowie 26a–26c zeigen jeweils ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Abstandshalters mit
einem Oberteil 74, 75 und einem Unterteil 76,
die jeweils zwei Streifen aufweisen. Beim Abstandshalter gem. 26a und 26b sind
das Oberteil 75 und das Unterteil 75 gleich ausgeführt und
die Streifen stehen nicht rechtwinklig auf die Grundplatte. Die 26b stellt einen Schnitt durch das fertige Bauteil in
Bezug auf die Schnittebene A-A des halbfertigen Teils in 26a dar. Insgesamt verfügt der Abstandshalter bei diesen
Ausführungsbeispielen
also über vier
Streifen, die über
den Umfang verteilt angeordnet sind.
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Die
mechanische Verbindung erfolgt hierbei beispielsweise ebenfalls
durch eine Verspannung mittels eines Seiles 77, wobei in
diesem Beispiel an jedem Streifenende eine Seilschlinge durch zwei
Löcher
geführt
und durch eine Schraube mit rechteckiger Beilagenscheibe festgeklemmt
ist.
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Die
Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen bevorzugten
Ausführungsbeispiele
beschränkt.
Vielmehr ist eine Vielzahl von Varianten und Abwandlungen möglich, die
ebenfalls von dem Erfindungsgedanken Gebrauch machen und deshalb in
den Schutzbereich fallen.
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- 1
- Abstandshalter
- 2
- Oberteil
- 3
- Unterteil
- 4
- Grundplatte
- 5
- Bohrungen
- 6
- Grundplatte
- 7
- Bohrung
- 8–11
- Seile
- 12–19
- Bohrungen
- 20–29
- Endelemente
- 30
- Abstandshalter
- 31
- Schnittebene
- 32
- Oberteil
- 33
- Unterteil
- 34
- Grundplatte
- 35
- Bohrungen
- 36–38
- Streifen
- 39
- Grundplatte
- 40–42
- Streifen
- 44
- Bohrungen
- 45–47
- Seile
- 48–51
- Nieten
- 52
- U-förmiger Ausschnitt
- 53
- V-förmiger Ausschnitt
- 54
- Zunge
- 55–57
- Haken
- 58
- Niet
- 59,
60
- Haken
- 61,
62
- Bohrungen
- 63,
64
- Schraube
- 65
- Zwischenring
- 66
- Haken
- 67
- U-förmige Aussparung
- 68,
69
- Haken
- 70
- Abstandshalter
- 71
- Oberteil
- 72
- Unterteil
- 73
- Seil
- 74,
75
- Oberteil
- 76,
75
- Unterteil
- 77
- Seil