DE102004006320C5

DE102004006320C5 - Baugruppe bestehend aus einer Sitzlehne und einem Gassack-Modul

Info

Publication number: DE102004006320C5
Application number: DE200410006320
Authority: DE
Inventors: Sylvain Langlet; Gilles Garret
Original assignee: Autoliv Development AB
Current assignee: Autoliv Development AB
Priority date: 2004-02-10
Filing date: 2004-02-10
Publication date: 2012-10-18
Anticipated expiration: 2024-02-11
Also published as: DE102004006320B4; DE202004019420U1; DE102004006320A1

Abstract

Baugruppe, bestehend aus einer einen Rückenbereich (11) mit einer Vorderfläche (11a) und wenigstens eine Seitenwange (12) aufweisenden Sitzlehne und einem einen Gassack (34) und einen Gasgenerator (32) aufweisenden, außen am Rahmen (15) im Bereich der Seitenwange befestigten Gassack-Modul, wobei die Sitzlehne einen Rahmen (15), eine Polsterung (13) und ein bezüglich des Rahmens (15) starr angeordnetes, im wesentlichen steifes Leitelement (22, 26) für den sich entfaltenden Gassack (34) aufweist, und wobei sich das Leitelement an oder in der Seitenwange (12) von hinten zu einem vorderen Ende bis wenigstens auf die Höhe der Vorderfläche (11a) des Rückenbereichs (11) der Sitzlehne erstreckt, dadurch gekennzeichnet, dass die Sitzlehne eine aus Kunststoff bestehende äußere Schale (26) aus einem formstabilen Material aufweist, wobei die äußere Schale abschnittsweise als Leitelement dient, und dass das Leitelement auf seiner dem Airbag zugewandten Seite zumindest abschnittsweise ein Schaumstoffelement (24) trägt.

Description

Die Erfindung betrifft eine Baugruppe bestehend aus einer Sitzlehne und einem Gassack-Modul nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
In einem Fahrzeugsitz eingebaute Gasssäcke (häufig und im folgenden auch als Airbags bezeichnet) zum Schutz des Insassen bei einem Seitenaufprall sind bekannt. Hierbei ist der Airbag in einem der Seitenstruktur des Fahrzeugs zugewandten Bereich des Sitzes angeordnet. In der Regel befindet sich hierbei die Airbag-Einheit innerhalb des Sitzes und der Airbag dehnt sich im Bedarfsfall durch einen Kanal bis zur Oberfläche des Sitzes aus, tritt dort aus dem Sitz aus und entfaltet sich seitlich des Insassen.
Es ist bekannt, am Airbag-Modul oder am Sitz Elemente vorzusehen, die die Ausdehnungssrichtung des Airbags beeinflussen. Die EP 0 819 587 B1 zeigt einen Sitz mit einem Airbag-Modul, bei dem das Airbag-Modul in einem Hohlraum der Polsterung angeordnet ist, welcher sich bis in die Seitenwange des Sitzes erstreckt. Hierbei wird vorgeschlagen, auf der Innenseite des Hohlraums eine Schutzwand vorzusehen. Diese Schutzwand beeinflusst die Ausdehnung des Airbags jedoch nur geringfügig, da sie ausschließlich mit dem nachgebenden Schaumstoff der Füllung verbunden ist.
Die gattungsbildende DE 200 17 919 U1 zeigt einen Fahrzeugsitz, der in einem hinteren Bereich des Sitzes untergebracht ist. Die Airbag-Einheit wird nach außen von einem gewölbten Schalenelement abgedeckt, welches die Ausdehnungsrichtung des Airbags lenkt. Das Abdeckelement erstreckt sich hierbei etwa bis zur Mitte der Polsterung des Rückenbereiches. Die Airbag-Ausdehnung erfolgt in einer Richtung, die nach außen und nach vorne zeigt.
Die US 5 992 878 zeigt einen Fahrzeugsitz mit einer im Fahrzeugsitz eingebauten Seitengassack-Einheit. Diese weist ein Gehäuse mit zwei Seitenwänden auf, welche sich beide nach vorne erstrecken und hierbei weiter nach vorne ragen als die Vorderfläche des Rückenbereichs der Sitzlehne. Aufgrund der Geometrie ist die seitliche Abstützung, die der expandierte Gassack durch das Gehäuse erfährt, relativ gering.
Die US 5 829 779 zeigt einen Fahrzeugsitz mit einer Seitengassack-Einheit, wobei eine Außenseite des Gehäuses bei Expansion des Seitengassackes nach außen gedrückt wird, so dass diese Außenseite keine Abstützwirkung entfaltet.
Die DE 202 01 439 U1 zeigt einen Fahrzeugsitz mit einer Seitengassack-Einheit, wobei die Seitengassack-Einheit durch ein äußeres Schalenelement abgedeckt ist, welches bei Expansion des Seitengassackes vom Fahrzeugsitz gelöst wird.
Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, eine Baugruppe bestehend aus einer Sitzlehne und einem Gassack-Modul dahingehend weiterzubilden, dass ein verbesserter Insassenschutz bei einem Seitenaufprall erreicht wird.
Diese Aufgabe wird durch eine Baugruppe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Es wurde erkannt, dass sich ein verbesserter Schutz dadurch erreichen lässt, dass die Ausdehnung des Airbags stärker als bei bisherigen Sitzairbags in Richtung des Insassen gelenkt wird. Dementsprechend wird ein starres Leitelement vorgesehen, das sich zumindest bis auf die Höhe der Vorderfläche der Sitzlehne erstreckt. Hierdurch wird der sich ausdehnende Airbag in Richtung des Insassen gedrückt und der Insasse zu einem sehr frühen Zeitpunkt von der Fahrzeugstruktur weggedrückt. Als Leitelement dient hierbei ein Abschnitt einer äußeren Schale der Sitzlehne, welche aus einem formstabilen Material besteht.
In einer bevorzugten Ausführungsform nach Anspruch 2 erstreckt sich das Leitelement bis ins vordere Ende der Seitenwange des Sitzes.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und aus den nun mit Bezug auf die Figuren näher beschriebenen Ausführungsbeispielen. Es zeigen:
1 Eine Seitenansicht einer Rückenlehne eines Kraftfahrzeugsitzes,
2 einen Schnitt durch die Rückenlehne aus 1 entlang der Schnittlinie A-A,
3 einen Schnitt durch eine Rückenlehne gemäß einem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel.
1 zeigt eine Sitzlehne für ein Automobil, welche einen Rückenbereich mit einer gestrichelt dargestellten Vorderfläche 11a und zwei Seitenwangen 12 aufweist. Der Rückenbereich und die Seitenwangen 12 bestehen im wesentlichen aus einer Polsterung, die mit einem Bezug bedeckt ist.
2 zeigt einen Schnitt durch 1 entlang der Schnittlinie A-A. Die notwendige Stabilität wird der Sitzlehne 10 durch einen Rahmen 15 verliehen, von dem hier nur eine von wenigstens zwei Streben dargestellt ist. An diesem Rahmen 15 ist die Polsterung 13 befestigt, die einen Rückenbereich 11 und zwei Seitenwangen 12 (hier nur eine dargestellt) bildet. Die Vorderfläche der Polsterung ist mit einem Bezug 14 versehen. Das Gassack-Modul ist unmittelbar außen am Rahmen 15 angeordnet, beispielsweise verschraubt. Der Gasgenerator 32 ist hierbei etwa mittig bezüglich des Rahmens 15 angeordnet.
Im Bereich der Seitenwange 12 ist ein Gassack-Modul mit einem Gasgenerator 32 und einem Gassack 34 angeordnet. Im Betätigungsfall dehnt sich der Gassack 34 im wesentlichen in Fahrtrichtung aus und tritt am vorderen Ende der Seitenwange 12 in einem Sollbruchbereich 16 aus der Sitzlehne aus. Um zu erreichen, dass der Gassack bereits zu einem frühen Zeitpunkt in Kontakt mit dem Insassen kommt, ist unmittelbar am Rahmen 15 ein steifes Leitelement angeordnet, das hier als Winkelblech 22 ausgebildet ist. Steif heißt hier, dass die Verformbarkeit des Leitelements wesentlich kleiner als die der Polsterung ist. Auf der dem Gassack 34 zugewandten Seite trägt das Winkelblech 22 ein Schaumstoffelement 24, dessen Elastizität zwischen der des Winkelblechs und der der Polsterung liegt.
Das Winkelblech ist in diesem Ausführungsbeispiel aus Metall gefertigt. Es ist jedoch auch möglich ein entsprechend geformtes Bauteil aus einem steifen Kunststoff herzustellen.
Wie man anhand 2 sieht, erstreckt sich das Winkelblech 22 bis in den vorderen Abschnitt der Seitenwange 12. Um seine erfindungsgemäße Funktion erfüllen zu können, muss sich das Winkelblech 22 bis wenigstens auf die Höhe der Vorderfläche 11a des Rückenbereichs 11 erstrecken. Eine Erstreckung bis in den vorderen Bereich der Seitenwange 12 ist jedoch in der Regel zu bevorzugen.
3 zeigt die Erfindung in einer Ansicht, die derjenigen der 2 entspricht. Im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel wird das Leitelement hier nicht durch ein innen liegendes, also vom Bezug verdecktes Winkelblech, sondern durch eine äußere Schale 26 gebildet. Diese erstreckt sich um die Länge l weiter in Fahrtrichtung als die Vorderfläche 11a des Rückenbereichs 11.
Mit b ist in 3 der Abstand zwischen Gasgenerator und vorderem Ende der als Leitelement dienenden äußeren Schale 26 bezeichnet. Es hat sich herausgestellt, dass b vorzugsweise größer oder gleich 60 mm ist. Dies gilt nicht nur für das in 3 dargestellte Ausführungsbeispiel, sondern auch, wenn das Leitelement gemäß dem Ausführungsbeispiel aus 2 ausgebildet ist.
Die äußere Schale 26 ist in der Regel ein Kunststoffelement und ist wesentlich steifer als die Polsterung 13. Auch in diesem Ausführungsbeispiel trägt das Leitelement, also hier die äußere Schale 26, auf ihrer Innenseite ein Schaumstoffelement 24. Die äußere Schale 26 ist starr mit dem hinteren Element 28 verbunden, welches wiederum starr mit dem Rahmen 15 verbunden ist. Somit ist auch die äußere Schale 26 starr bezüglich des Rahmens 15 angeordnet.
Bezugszeichenliste

10: Sitzlehne
11: Rückenbereich
11a: Vorderfläche
12: Seitenwange
13: Polsterung
14: Bezug
15: Rahmen
16: Sollbruchbereich
22: Winkelblech
24: Schaumstoffelement
26: äußere Schale
32: Gasgenerator
34: Gassack

Claims

Baugruppe, bestehend aus einer einen Rückenbereich (11) mit einer Vorderfläche (11a) und wenigstens eine Seitenwange (12) aufweisenden Sitzlehne und einem einen Gassack (34) und einen Gasgenerator (32) aufweisenden, außen am Rahmen (15) im Bereich der Seitenwange befestigten Gassack-Modul, wobei die Sitzlehne einen Rahmen (15), eine Polsterung (13) und ein bezüglich des Rahmens (15) starr angeordnetes, im wesentlichen steifes Leitelement (22, 26) für den sich entfaltenden Gassack (34) aufweist, und wobei sich das Leitelement an oder in der Seitenwange (12) von hinten zu einem vorderen Ende bis wenigstens auf die Höhe der Vorderfläche (11a) des Rückenbereichs (11) der Sitzlehne erstreckt, dadurch gekennzeichnet, dass die Sitzlehne eine aus Kunststoff bestehende äußere Schale (26) aus einem formstabilen Material aufweist, wobei die äußere Schale abschnittsweise als Leitelement dient, und dass das Leitelement auf seiner dem Airbag zugewandten Seite zumindest abschnittsweise ein Schaumstoffelement (24) trägt.
Baugruppe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Leitelement im wesentlichen bis zum vorderen Ende der Seitenwange (12) erstreckt.
Baugruppe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Gasgenerator (32) im wesentlichen mittig bezüglich des Rahmens (15) angeordnet ist.
Baugruppe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (b) zwischen Gasgenerator (32) und vorderem Ende des Leitelements (22, 26) größer oder gleich 60 mm ist.