DE102004005157A1 - Silikonkautschukmassen - Google Patents

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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08KUse of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
    • C08K3/00Use of inorganic substances as compounding ingredients
    • C08K3/34Silicon-containing compounds
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Abstract

Silikonkautschukmassen, enthaltend strukturmodifizierte Kieselsäuren auf Basis von pyrogen mittels Flammenhydrolyse hergestelltem Siliziumdioxid, werden als raumtemperaturvernetzende Einkomponenten-Dichtungsmassen sowie selbstnivellierende raumtemperaturvernetzende Silikonkautschuk-Dichtmassen eingesetzt.

Description

  • Die Erfindung betrifft Siliconkautschukmassen, ein Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung.
  • Siliconkautschukmassen sowie die Verwendung von pyrogener Kieselsäure (AEROSIL®) in Siliconkautschukmassen ist bekannt (Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry, Volume A 23, Rubber, 1, 221 ff.; Rubber 3, 3,6 ff.; Volume A 24, Silicones, 57 ff. 1993).
  • Pyrogene Kieselsäuren werden aufgrund ihrer ausgezeichneten Verdickungswirkung (Thixotropierung) in Silicondichtungsmassen eingesetzt, wobei diese bei der Anwendung als Fugenmasse erwünscht ist. Sollen jedoch die Siliconformulierungen als Beschichtungsmassen eingesetzt werden, ist eine zu hohe Verdickung nachteilig ( US 6.268.300 )
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, Siliconkautschukmassen bereitzustellen, die durch den Einsatz einer pyrogenen Kieselsäure als Füllstoff eine niedrige Verdickung (Thixotropie) aufweisen, wobei keine zusätzlichen Stoffe die Formulierung verunreinigen sollen.
  • Gegenstand der Erfindung sind Siliconkautschukmassen, enthaltend 0,5 bis 60 Gew.-% hydrophobe strukturmodifizierte Kieselsäure
    und 40–99,5 Gew.-% eines Organopolysiloxans der Formel ZnSiR3-n-O-[SiR2O]x-SiR3-n-Z'n mit R = Alkyl, Alkoxy-, Aryl-, Oxim-, Acetoxy-,. Alkylreste, mit 1 bis 50 Kohlenstoffatomen, unsubstituiert oder mit O, S, F, Cl, Br, I substituiert, jeweils gleich oder verschieden und/oder Polystyrol-, Polyvinylacetat-, Polyacrylat-, Polymethacrylat- und Polyacrylnitrilreste mit 40–10.000 Repetiereinheiten.
    Z = OH, Cl, Br, Acetoxy-, Amino-, Aminoxy-, Oxim-, Alkoxy- Amido-, Alkenyloxy-, Acryloxy-, oder Phosphatresten, wobei die organischen Reste bis zu 20 Kohlenstoffatome tragen können, jeweils gleich oder verschieden.
    Z' = Oxim-, Alcoxy-, Acetoxy-, Amino-, Amido-,
    n = 1–3
    X = 100–15.000
  • Als Organopolysiloxane können alle Polysiloxane verwendet werden, die bisher als Grundlage für bei Raumtemperatur vernetzenden (RTV) Massen verwendet wurden bzw. verwendet werden konnten. Sie können zum Beispiel durch die allgemeine Formel ZnSiR3-n-O-[SiR2O]x-SiR3-n-Z'n
  • Beschrieben werden, wobei X, R, Z' und Z folgenden Bedeutungen haben:
    mit R = Alkyl, Alkoxy-, Aryl-, Oxim-, Acetoxy-,. Alkylreste, mit 1 bis 50 Kohlenstoffatomen, unsubstituiert oder mit O, S, F, Cl, Br, I substituiert, jeweils gleich oder verschieden und/oder Polystyrol-, Polyvinylacetat-, Polyacrylat-, Polymethacrylat- und Polyacrylnitrilreste mit 40–10.000 Repetiereinheiten.
    Z = OH, Cl, Br, Acetoxy-, Amino-, Aminoxy-, Oxim-, Alkoxy- Amido-, Alkenyloxy-, Acryloxy-, oder Phosphatresten, wobei die organischen Reste bis zu 20 Kohlenstoffatome tragen können, jeweils gleich oder verschieden.
    Z' = Oxim-, Alcoxy-, Acetoxy-, Amino-, Amido-,
    n = 1–3
    X = 100–15.000
  • Innerhalb, bzw. entlang der Siloxankette in der oben angegebenen Formel können auch andere meist nur als Verunreinigungen vorliegende Siloxaneinheiten als Diorganosiloxaneinheiten, zum Beispiel solche der Formel RSiO3/2 R3O1/2 und SiO4/2 wobei R jeweils die oben dafür angegebene Bedeutung hat, vorhanden sein. Die Menge dieser anderen Siloxaneinheiten sollte 10 Molprozent nicht übersteigen.
  • Beispiele für R mit der Bedeutung Alkylrest sind zum Beispiel Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Hexyl-, und Octylreste; als Alkenylreste können Vinyl-, Allyl-, Ethylallyl- und Butadienylreste; und als Arylreste sind Phenyl- und Tolyrest einsetzbar.
  • Beispiele für substituierte Kohlenwasserstoffreste R sind insbesondere halogenierte Kohlenwasserstoffreste wie der 3,3,3-Trifluorpropylrest, Chlorphenyl- und Bromotolylrest; und Cyanalkylreste, wie der β-Cyanethylrest.
  • Beispiele für Polymere als Rest R sind über Kohlenstoff an Silicium gebundene Polystyrol-, Polyvinylacetat-, Polyacrylat-, Polymetacrylat- und Polyacrylnitrilreste.
  • Vorzugsweise besteht der überwiegende Teil der Reste R wegen der leichteren Zugänglichkeit aus Methygruppen. Die übrigen Reste R sind insbesondere Vinyl- und/oder Phenylgruppen.
  • Insbesondere im Falle des Vorliegens von unter Ausschluß von Wasser lagerfähigen, bei Zutritt von Wasser bei Raumtemperatur zu Elastomeren härtenden Formulierungen handelt es sich bei Z und Z' um hydrolysierbare Gruppen. Beispiele für solche Gruppen sind Acetoxy-, Amino-, Aminoxy-, Alkenyloxy- (z.B. H2C = (CH3CO-)), Acyloxy- und Phosphatgruppen. Vor allem wegen der leichteren Zugänglichkeit sind als Z Acyloxygruppen, insbesondere Acetoxygruppen, bevorzugt. Es werden jedoch auch zum Beispiel mit Oximgruppen, wie solchen der Formel -ON=C(CH3)(C2H5), als Z ausgezeichnete Ergebnisse erzielt. Beispiele für hydrolysierbare Atome Z sind Halogen- und Wasserstoffatome, Beispiele für Alkenylgruppen Z sind insbesondere Vinylgruppen.
  • Die Viskosität der im Rahmen der Erfindung verwendeten Organopolysiloxane sollte 500000 cP bei 25°C, vorzugsweise 150000 cP bei 25°C nicht übersteigen. Dementsprechend sollte der Wert x vorzugsweise 40000 nicht übersteigen.
  • Beispiele für verwendbare Organopolysiloxane sind zum Beispiel die Silikonpolymere E50 (α, ω-Hydroxydimethylsiloxypolydimethylsiloxan) oder M50 (α, ω-Hydroxydimethylsiloxypolydimethylsiloxan) der Fa. GE Bayer Silicones.
  • Es können auch Gemische aus verschiedenen Organopolysiloxanen verwendet werden.
  • Das Vermischen dieser Organopolysiloxane mit den hydrophoben Kieselsäuren und gegebenenfalls den weiteren Bestandteilen der erfindungsgemäßen Formulierung kann in beliebig bekannter Weise zum Beispiel in mechanischen Mischgeräten, erfolgen. Es vollzieht sich sehr rasch und leicht, gleichgültig in welcher Reihenfolge die Zugabe der Mischungsbestandteile durchgeführt wird.
  • Vorzugsweise werden die erfindungsgemäß verwendeten Kieselsäuren in Mengen von 0,5 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise 3% bis 30 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der zu Elastomeren härtbaren Massen, eingesetzt.
  • Als silanisierte, strukturmodifizierte pyrogen hergestellte Kieselsäuren, können Kieselsäuren eingesetzt werden, welche durch auf der Oberfläche fixierte Gruppen, wobei die Gruppen Dimethylsilyl und/oder Monomethylsilyl, bevorzugt Dimethylsilyl sind, gekennzeichnet sind.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung können die Kieselsäuren die folgenden physikalisch-chemischen Kenndaten aufweisen:
    BET-Oberfläche m2/g: 25–400
    Mittlere Größe der Primärteilchen nm: 5–50
    pH-Wert: 3–10
    Kohlenstoffgehalt %: 0,1–10
    DBP-Zahl %: < 200
  • Die erfindungsgemäß einsetzbare Kieselsäure kann eine Stampfdichte von 100 bis 280, bevorzugt 100 bis 240 g/l betragen.
  • Eine Stampfdichte größer 280 g/l führt zu schlechteren Ergebnissen bei den lacktechnischen Prüfungen.
  • Pyrogene Kieselsäuren sind bekannt aus Winnacker-Küchler Chemische Technologie, Band 3 (1983) 4. Auflage, Seite 77 und
    Ullmanns Enzyklopädie der technischen Chemie, 4. Auflage (1982), Band 21, Seite 462.
  • Insbesondere werden pyrogene Kieselsäuren durch Flammenhydrolyse von verdampfbaren Siliciumverbindungen, wie zum Beispiel SiCl4 oder organischen Siliciumverbindungen, wie Trichlormethylsilan, hergestellt.
  • Die erfindungsgemäß einsetzbaren silanisierten, strukturmodifizierten, pyrogen hergestellten Kieselsäuren können hergestellt werden, indem man pyrogen hergestellte Kieselsäure auf bekanntem Wege mit Dimethylchlorsilan und/oder Monomethyltrichlorsilan behandelt, wobei die Gruppen Dimethylsilyl und/oder Monomethylsilyl auf der Oberfläche der pyrogenen Kieselsäure fixiert werden, anschliessend strukturmodifiziert und gegebenenfalls nach vermahlt.
  • In einer Ausführungsform kann nach der Strukturmodifizierung und/oder Nachvermahlung eine Temperung erfolgen.
  • Die erfindungsgemäß einsetzbaren Kieselsäuren können beispielsweise wie folgt hergestellt werden:
    Die Kieselsäuren, die wie in DE 1 163 784 beschrieben hergestellt werden können, werden anschließend durch mechanische Einwirkung strukturmodifiziert und eventuell in einer Mühle nachvermahlen. Eventuell kann nach der Strukturmodifizierung und/oder Nachvermahlung eine Temperung erfolgen.
  • Die Strukturmodifizierung kann zum Beispiel mit einer Kugelmühle oder einer kontinuierlich arbeitenden Kugelmühle erfolgen. Die Nachvermahlung kann zum Beispiel mittels einer Luftstrahlmühle oder Stiftmühle erfolgen. Die Temperung kann batchweise zum Beispiel in einem Trockenschrank oder kontinuierlich zum Beispiel in einem Fließ- oder Wirbelbett erfolgen. Die Temperung kann unter Schutzgas, zum Beispiel Stickstoff erfolgen.
  • Liegen in den reaktionsfähigen endständigen Einheiten enthaltenden Diorganopolyxsiloxanen als einzige reaktionsfähige endständige Einheiten solche mit Si-gebundenen Hydroxylgruppen vor, so müssen diese Diorganopolysiloxane vernetzt werden. Dies kann in an sich bekannter Weise durch das in der Luft enthaltene Wasser, gegebenenfalls unter Zugabe von weiterem Wasser mit einem Vernetzungsmittel erfolgen. Hier kann zum Beispiel der Silopren-Vernetzer 3034 von GE Bayer Silicones, der Ethyltriacetoxysilan optional in Gegenwart eines Kondensationskatalysators in bekannter Weise eingesetzt werden. Geeignete Katalysatoren für alle erfindungsgemäßen Formulierungen sind zum Beispiel die Silopren-Katalysatoren DBTA oder Typ 162 (Dibutylzinn) diacetat des gleichen Herstellers.
  • In einer besonderen Variante der erfindungsgemäßen Silikonkautschukformulierungen können zusätzlich 0,5–20, bevorzugt 2–10 Gew.-% eines Vernetzers mit der Formel R'4-tSiZ'4
    Mit R' = Alkyl-, Alkoxy-, Acetoxy-, Oxim-, Aryl-, Alkenreste, mit 1 bis 50 Kohlenstoffatomen, unsubstituiert oder mit O, S, F, Cl, Br, I substituiert, jeweils gleich oder verschieden und/oder Polystyrol-, Polyvinylacetat-, Polyacrylat-, Polymethacrylat- und Polyacrylnitrilreste mit 5–5.000 Repetiereinheiten.
    Z' = OH, Cl, Br, Acetoxy-, Oxim-, Amino-, Aminoxy-, Alkenyloxy- oder Phosphatresten, wobei die organischen Reste bis zu 20 Kohlenstoffatome tragen können, jeweils gleich oder verschieden.
    t = 3 oder 4 enthalten sein.
  • Alle Gewichtsangaben beziehen sich auf die Gesamtmenge an Silikonformulierungen.
  • Beispiele für Silane der oben angegebenen Formel sind Ethyltriacetoxysilan, Methyltriacetoxysilan, Isopropyltriacetoxysilan, Isopropoxytriacetoxysilan, Vinyltriacetoxysilan, Methyltrisdiethylaminooxysilan, Methyltris(-cyclohexylamino)-silan, Methyltris(-diethylphosphato)-silan und Methyltris(-methylethylketoximo)-silan
  • Selbstverständlich können erfindungsgemäße Formulierungen außer Organopolysiloxanen, hydrophobierte Kieselsäure, Vernetzungsmittel und Vernetzungskatalysatoren, gegebenenfalls herkömmlicherweise meist oder häufig in zu Elastomeren härtbaren Massen verwendete Füllstoffe, enthalten. Beispiele für solche Stoffe sind Füllstoffe mit einer Oberfläche unterhalb 50 m2/g, wie Quarzmehl, Kaolin, Schichtsilikate, Tonmineralien, Diatomeenerde, ferner Zikoniumsilikat und Calciumcarbonat, ferner unbehandeltes pyrogen erzeugtes Siliciumdioxid, organische Harze, wie Polyvinylchloridpulver, Organopolysiloxanharze, faserige Füllstoffe, wie Asbest, Glasfasern und organische Pigmente, lösliche Farbstoffe, Duftstoffe, Korrosionsinhibitoren, die Härtung verzögernde Mittel, wie Benzotriazol und Weichmacher, wie durch Trimethylsiloxygruppen endgeblockte Dimethylpolysiloxane.
  • Optional können die erfindungsgemäßen RTV-1K-Silikonkautschukformulierungen 0,1–20, bevorzugt 0,1–15, besonders bevorzugt 0,1–10 Gew.-% (bezogen auf die Gedamtmenge der Formulierung) wasserbindende Stoffe enthalten. Geeignete Stoffe hierfür sind zum Beispiel Carbonsäureanhydride, zum Beispiel Essigsäureanhydrid oder Maleinsäureanhydrid, und/oder Kohlensäureester, wie zum Beispiel Diethylcarbonat, Ethylcarbonat und/oder Alkenyloxyverbindungen und/oder Ketale wie zum Beispiel Dimethyldioxolan. Es ist möglich, ein oder mehrere dieser Stoffe einzusetzen.
  • Weiterhin können die Silikonkautschukformulierungen 0,01 bis 99,5 Gew.-% eines unfunktionalisierten Polysiloxans enthalten. Hier können die bereits genannten Polysiloxane eingesetzt werden, sofern sie nicht funktionalisiert sind. Ein geeignetes, unfunktionales Polysiloxan ist beispielsweise Baysilone-Öl M1000 (Polydiomethylsiloxan) der Fa. Ge Bayer Silicones.
  • Zusätzlich können die Silikonkautschukformulierungen 0,01 bis 6 Gew.-% organische oder anorganische Verbindungen der Metalle Pt, Sn, Ti und/oder Zn als Katalysator und/oder 0,01 bis 6 Gew.-% Inhibitoren und/oder 0,01–6 Gew.-% Funigizide und/oder Bakterizide und/oder 0,01 bis 6 Gew.-% Haftvermittler enthalten (wie zum Beispiel Silopren-Haftvermittler 3001 von GE Bayer Silicones, mit der Zusammensetzung: Ditert-butoxy-diacetoxy-Silan). Als Funigizide/Bakterizide können zum Beispiel Isothiazolinon, Vinycin oder Benzisothiazolinon eingesetzt werden.
  • Die erfindungsgemäßen Silikonkautschukmassen können als Silikonkautschuk-Systemen der Gruppe der raumtemperaturvernetzende Einkomponenten Silikonkautschukdichtungsmassen (1K-RTV) sowie selbstnivellierende raumtemperaturvernetzende Silikonkautschukmassen (1K-RTV) eingesetzt werden.
  • Die Silikonkautschukmassen können als Fugenmassen, Fensterdichtmassen, Dichtungen in Kraftfahrzeugen und Sport- und Haushaltsgeräten, hitzebeständigen Dichtungen, ölausschwitzenden und chemikalienbeständigen Dichtungen, sowie wasserdampfbeständigen Dichtungen, und Dichtungen in elektrischen und elektronischen Geräten eingesetzt werden.
  • Die Silikonkautschukmassen können als Beschichtungsmassen für Textilien, z.B. Spitzenbänder (Antislip), und textile Werkstoffe, z.B. Glasgewebe oder Nylongewebe, eingesetzt werden.
  • Die erfindungsgemäßen Silikonkautschukmassen weisen vorteilhafterweise eine deutlich niedrigere Rheologie auf als Silikonkautschukmassen, die mit nicht strukturmodifizierten Kieselsäuren hergestellt werden.
  • Beispiele zur Herstellung und physikalisch-chemische Eigenschaften der Kieselsäuren
  • Herstellung der Vergleichskieselsäuren:
  • Die Herstellung der Vergleichskieselsäuren 1, 2 und 3 erfolgt wie in DE 1 163 784 beschrieben.
  • Herstellung der erfindungsgemäß einsetzbaren Kieselsäuren: Die Kieselsäuren, die wie in DE 1 163 784 beschrieben hergestellt werden, werden anschließend durch mechanische Einwirkung strukturmodifiziert und eventuell in einer Mühle nachvermahlen. Eventuell kann nach der Strukturmodifizierung und/oder Nachvermahlung eine Temperung erfolgen.
  • Die Strukturmodifizierung kann zum Beispiel mit einer Kugelmühle oder einer kontinuierlich arbeitenden Kugelmühle erfolgen. Die Nachvermahlung kann zum Beispiel mittels einer Luftstrahlmühle oder Stiftmühle erfolgen. Die Temperung kann batchweise zum Beispiel in einem Trockenschrank oder kontinuierlich zum Beispiel in einem Fließ- oder Wirbelbett erfolgen. Die Temperung kann unter Schutzgas, zum Beispiel Stickstoff erfolgen.
  • Figure 00110001
  • Figure 00120001
  • Beispiele: zur Herstellung der Silikonkautschukmassen
  • 1. Allgemeine Versuchsdurchführung
  • a) Grundlagen
  • Um die anwendungstechnischen Eigenschaften von AEROSIL® in RTV1-Silikondichtungsmassen zu prüfen, werden nach einer Standard-Formulierung entsprechende Silikonmassen im Labormaßstab hergestellt
  • b) Geräte
  • Der Planeten-Dissolver muß folgenden Anforderungen entsprechen:
  • Das Rührgefäß faßt ca. 2 Liter und ist mit einem Doppelmantel mit Kühlwasseranschluß versehen. Planetenantrieb und Dissolverantrieb sind unabhängig. Eine Vakuumpumpe muß vorhanden sein. Eine zusätzliche Faßpresse erleichtert das Abfüllen. Die Demontage zur Reinigung sollte schnell gehen.
  • c) Formulierung
    • 62,4% Silikonpolymer
    • Silopren E 50 (Bayer AG)
    • 24,6% Silikonöl
    • Silikonöl M 1000 (Bayer AG)
    • 4,0% Acetat-Vernetzer
    • Vernetzer AC 3034 (Bayer AG)
    • 1,0% Haftvermittler
    • Haftvermittler AC 3001 (Bayer AG)
    • 0,01% Katalysator Dibutylzinndiacetat
    • 8,0% pyrogene Kieselsäure
    • AEROSIL® (Degussa AG)
  • d) Durchführung
    • 468,0 g Silikonpolymer, 184,5 g Silikonöl, 30,0 g Vernetzer, 7,5 g Haftvermittler werden in das Rührgefäß eingewogen und 1 Minute bei einer Geschwindigkeit von 50 U min–1 des Planetenantriebs und 500 U min–1 des Dissolvers homogenisiert.
    • Danach werden 60 g Kieselsäure bei der gleichen Geschwindigkeit in 2 Etappen (je ca. 30 g) eingearbeitet und die Zeit, die zur Benetzung nötig ist, ermittelt.
  • Sobald die Kieselsäure vollständig benetzt ist, wird ein Vakuum von ca. 200 mbar angelegt und 5 Minuten bei 100 U min–1 Planetenrührwerks und 2000 U min–1 Dissolverantrieb dispergiert.
  • Mit einer Faßpresse wird die Dichtungsmasse in zwei Aluminium-Tuben abgefüllt.
  • 2. Beispiele
  • Die eingesetzten pyrogen hergestellten Kieselsäuren weisen die folgenden physikalisch-chemischen Kenndaten auf:
  • Tabelle 1: Analytische Daten der strukturmodifizierten Kieselsäuren
    Figure 00150001
  • RTV-1-Silikonmassen
  • Im Planetendissolver werden mit einer Standard-Acetat-Formulierung (GE Bayer) in einer Versuchsreihe Ansätze mit 8% hergestellt. Ermittelt wurden die Einarbeitungszeit, die rheologischen Eigenschaften und das Aussehen (Dispergierung, Stippenbildung) der unvernetzten Dichtungsmassen sowie die Bruchdehnung.
  • Die strukturmodifizierten Kieselsäuren und die entsprechenden Edukte wurden in einer RTV-1K Siliconkautschukmischung mit 8% Füllstoff geprüft: Beispiel 1–3 und Vergleichsbeispiel 1–3 in Tabelle 2. Die Verdickungswirkung verringert sich deutlich durch die Strukturmodifizierung. Bei allen Produkten geht sie um ca. 60% zurück. Die Extrudierbarkeit erhöht sich deutlich.
  • Bei allen Versuchsprodukten ist die Fließgrenze drastisch reduziert worden, so daß die System frei fließen. Bei den mechanischen Eigenschaften der Vulkanisate ist die Bruchdehnung hervorzuheben, die nach Strukturmodifizierung sogar höher liegt als bei den Ausgangsprodukten.
  • Tabelle 2: Eigenschaften der Kieselsäuren in Polyorganosiloxan
    Figure 00160001

Claims (9)

  1. Silikonkautschukmassen, enthaltend 0,5 bis 60 Gew.-% hydrophobe strukturmodifizierte Kieselsäure und 40–99,5 Gew.-% eines Organopolysiloxans der Formel ZnSiR3-n-O-[SiR2O]x-SiR3-n-Z'n mit R = Alkyl, Alkoxy-, Aryl-, Oxim-, Acetoxy-,. Alkylreste, mit 1 bis 50 Kohlenstoffatomen, unsubstituiert oder mit O, S, F, Cl, Br, I substituiert, jeweils gleich oder verschieden und/oder Polystyrol-, Polyvinylacetat-, Polyacrylat-, Polymethacrylat- und Polyacrylnitrilreste mit 40–10.000 Repetiereinheiten. Z = OH, Cl, Br, Acetoxy-, Amino-, Aminoxy-, Oxim-, Alkoxy- Amido-, Alkenyloxy-, Acryloxy-, oder Phosphatresten, wobei die organischen Reste bis zu 20 Kohlenstoffatome tragen können, jeweils gleich oder verschieden. Z' = Oxim-, Alcoxy-, Acetoxy-, Amino-, Amido-, n = 1–3 X = 100–15.000
  2. Silikonkautschukmassen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Silikonkautschukverbindungen zusätzlich 0,1 bis 20 Gew.-% eines Vernetzers mit der Formel R'4-tSIZ'4 mit R = Alkyl, Alkoxy-, Aryl-, Oxim-, Acetoxy-,. Alkylreste, mit 1 bis 50 Kohlenstoffatomen, unsubstituiert oder mit O, S, F, Cl, Br, I substituiert, jeweils gleich oder verschieden und/oder Polystyrol-, Polyvinylacetat-, Polyacrylat-, Polymethacrylat- und Polyacrylnitrilreste mit 50–10.000 Repetiereinheiten. Z = OH, Cl, Br, Acetoxy-, Amino-, Aminoxy-, Oxim-, Alkoxy-, Amido-, Alkenyloxy-, Acryloxy-, oder Phosphatresten, wobei die organischen Reste bis zu 20 Kohlenstoffatome tragen können, jeweils gleich oder verschieden. t = 3 oder 4 enthalten.
  3. Raumtemperaturvernetzende Einkomponenten-Silikonkautschukmassen (RTV-1K) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die hydrophobe Kieselsäure strukturmodifiziert wurde.
  4. Silikonkautschukmassen nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich 40 bis 99,5 Gew.-% eines unfunktionalisierten Polysiloxans enthalten.
  5. Silikonkautschukmassen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich 0,01 bis 5 Gew.-% organische oder anorganische Verbindungen der Metalle Pt, Sn, Ti und/oder Zn als Katalysator und/oder 0 bis 5 Gew.-% Inhibitoren und/oder 0 bis 5 Gew.-% Haftvermittler und/oder 0,01 bis 6 Gew.-% Fungizide und/oder Bakterizide enthalten.
  6. Silikonkautschukformulierungen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Organopolysiloxane eine Viskosität von maximal 100 Pas aufweisen.
  7. Silikonkautschukmassen nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die hydrophobe Kieselsäure eine strukturmodifizierte Kieselsäure mit niedrigem Trocknungsverlust ist.
  8. Verwendung der Silikonkautschukformulierungen nach einem der Ansprüche 1 bis 7 in Silikonkautschuk-Systemen der Gruppe der raumtemperaturvernetzende Einkomponenten Silikonkautschukdichtungsmasen (1K-RTV) sowie selbstnivillierende raumtemperaturvernetzende Silikonkautschukmassen (1K-RTV).
  9. Verwendung der Silikonkautschukformulierungen nach einem der Ansprüche 1 bis 8 als Fugenmassen, Fensterdichtmassen, Dichtungen in Kraftfahrzeugen und Sport- und Haushaltsgeräten, hitzebeständigen Dichtungen, ölausschwitzenden und chemikalienbeständigen Dichtungen, sowie wasserdampfbeständigen Dichtungen, und Dichtungen in elektrischen und elektronischen Geräten bzw. als Beschichtungsmassen für Textilien, z.B. Spitzenbänder (Antislip), und textile Werkstoffe, z.B. Glasgewebe oder Nylongewebe.
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