DE102004004976A1 - Vorrichtung zum Verstellen von Leitschaufeln - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verstellen von Leitschaufeln einer Gasturbine. DOLLAR A Die Leitschaufeln (12) sind über je einen Stellhebel (16) mit einem Stellring (17) schwenkbar verbunden, wobei der oder jeder Stellhebel (16) mit einem ersten Ende an dem Stellring (17) und mit einem dem ersten Ende gegenüberliegenden zweiten Ende eines Schafts (15) der jeweiligen Leitschaufel (12) angreift. DOLLAR A Erfindungsgemäß ist dem Stellring (17) ein Läufer eines Torquemotors zugeordnet, wobei ein Ständer (18) des Torquemotors den Läufer des Torquemotors konzentrisch umschließt.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verstellen von Leitschaufeln gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
- Gasturbinen, insbesondere Flugtriebwerke, bestehen aus mehreren Baugruppen, so zum Beispiel aus einem Lüfter (Fan), einer Brennkammer, vorzugsweise mehreren Verdichtern sowie mehreren Turbinen. In einer Turbine sowie in einem Verdichter der Gasturbine sind mehrere feststehende Leitschaufeln sowie mehrere rotierende Laufschaufeln angeordnet. Die Leitschaufeln sind gegenüber einem Gehäuse der Gasturbine feststehend ausgebildet. Die Laufschaufeln sind mindestens einem Rotor zugeordnet und rotieren gegenüber den feststehenden Leitschaufeln sowie dem feststehenden Gehäuse. Verfügt die Turbine bzw. der Verdichter über mehrere Stufen, so sind in axialer Richtung bzw. in Strömungsrichtung hintereinander abwechselnd Leitschaufeln und Laufschaufeln angeordnet, wobei an einer axialen Position, d.h. entlang des Umfangs des Rotors bzw. des Gehäuses, ebenfalls mehrere Laufschaufeln bzw. Leitschaufeln angeordnet sind, die sogenannte Leitschaufelkränze oder Laufschaufelkränze bilden.
- Die feststehenden Leitschaufeln eines Verdichters bzw. einer Turbine können um eine Achse verstellbar bzw. schwenkbar ausgebildet sein. So offenbart zum Beispiel die
DE 39 13 102 C1 eine Vorrichtung zur Verstellung von Leitschaufeln, bei der Leitschaufeln eines Leitschaufelkranzes außerhalb eines Gehäuses der Gasturbine über Stellhebel mit einem Stellring schwenkbar verbunden sind, wobei der oder jeder Stellhebel mit einem ersten Ende an dem Stellring und mit einem dem ersten Ende gegenüberliegenden zweiten Ende an einem Ende eines Schafts der jeweiligen Leitschaufel angreift. Nach dem Stand der Technik erfolgt die Verstellung der Leitschaufeln über hydraulische Mittel, vorzugsweise über Hydraulikkolben. - Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zu Grunde, eine neuartige Vorrichtung zum Verstellen von Leitschaufeln zu schaffen.
- Dieses Problem wird dadurch gelöst, dass die eingangs genannte Vorrichtung zum Verstellen von Leitschaufeln durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1 weitergebildet ist. Erfindungsgemäß ist dem Stellring ein Läufer eines Torquemotors zugeordnet, wobei ein Ständer des Torquemotors den Läufer des Torquemotors konzentrisch umschließt. Vorzugsweise ist der Stellring als Läufer des Torquemotors ausgebildet.
- Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird die zum Betreiben des Torquemotors benötigte, elektrische Energie von einem Generator der Gasturbine bereitgestellt, wobei der Generator einen Ständer und einen Läufer aufweist, und wobei der Läufer des Generators als freilaufende Generatorturbine ausgebildet ist, die angetrieben von einer Gasströmung relativ zu dem Ständer des Generators rotiert und so aus der Bewegungsenergie der Gasströmung elektrische Energie erzeugt.
- Vorzugsweise sind der Ständer des Torquemotors und der Ständer des Generators an einer gemeinsamen Halterung gelagert, wobei der Ständer des Generators den Ständer des Torquemotors konzentrisch umschließt, die beide aus einem Blechschnitt gefertigt sind. Demnach umschließt der Ständer des Torquemotors den Läufer des Torquemotors, der Ständer des Generators umschließt den Ständer des Torquemotors und damit auch den Läufer des Torquemotors, und der Läufer des Generators umschließt den Ständer des Generators und damit auch den Ständer sowie den Läufer des Torquemotors.
- Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
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1 einen schematisierten Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Gasturbine im Bereich eines Hochdruckverdichters. - Nachfolgend wird die hier vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf die
1 in größerem Detail beschrieben. -
1 zeigt einen ausschnittsweisen Querschnitt durch einen Hochdruckverdichter10 einer Gasturbine, nämlich eines Flugtriebwerks. So zeigt1 einen Strömungskanal11 des Hochdruckverdichters10 , wobei in dem Strömungskanal11 in axialer Richtung bzw. in Durchströmungsrichtung desselben hintereinander feststehende Leitschaufeln12 sowie rotierende Laufschaufeln13 positioniert sind. An einer axialen Position und über den Umfang des Hochdruckverdichters10 verteilt angeordnete Leitschaufeln12 bilden Leitschaufelkränze, an einer axialen Position angeordnete Laufschaufeln13 bilden Laufschaufelkränze. In1 ist lediglich ein Leitschaufelkranz bestehend aus Leitschaufeln12 und ein Laufschaufelkranz bestehend aus Laufschaufeln13 gezeigt. Es ist selbstverständlich, dass in Durchströmungsrichtung des Hochdruckverdichters11 mehrere derartige Leitschaufelkränze sowie Laufschaufelkränze wechselweise hintereinander angeordnet sein können. - Der Strömungskanal
11 des Hochdruckverdichters wird von einem Gehäuse14 begrenzt. Die feststehenden Leitschaufeln12 verfügen an einem radial außenliegenden Ende über einen Schaft15 , mit welchem dieselben das Gehäuse14 durchdringen. An dem Schaft15 einer jeden verstellbaren Leitschaufel12 greift ein Stellhebel16 an, wobei der Stellhebel16 ferner mit einem Stellring17 verbunden ist. Alle Stellhebel16 der Leitschaufeln12 eines Leitschaufelkranzes sind mit demselben Stellring17 verbunden. Über Verdrehen des Stellrings17 können demnach alle Leitschaufeln12 eines Leitschaufelkranzes gemeinsam verstellt bzw. verschwenkt werden. - Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung ist dem Stellring
17 ein Läufer eines Torquemotors zugeordnet, wobei der Stellring17 vorzugsweise als Läufer des Torquemotors ausgebildet ist. Ein Ständer18 des Torquemotors umschließt den als Läufer des Torquemotors ausgebildeten Stellring17 konzentrisch, nämlich radial außen. - Die zum Betreiben des Torquemotors benötigte elektrische Energie wird von einem Generator
19 der Gasturbine bereitgestellt. Der Generator19 der Gasturbine verfügt ebenso wie der Torquemotor über einen Läufer20 sowie einen Ständer21 . Der Läufer20 des Generators19 ist als eine freilaufende Generatorturbine ausgebildet, die angetrieben von einer Gasströmung relativ zum Ständer21 des Generators19 rotiert und so aus der Bewegungsenergie der Gasströmung elektrische Energie erzeugt. Der Läufer20 des Generators19 wird dabei vorzugsweise von einer Gasströmung eines nicht-dargestellten Fans bzw. Fanmoduls der Gasturbine angetrieben. Hierzu ist der Generator19 stromabwärts des Fans bzw. Fanmoduls positioniert, wobei ein den Generator aufweisendes Generatormodul am stromabwärts liegenden Ende des Fanmoduls lösbar mit dem Fanmodul verbunden ist. Der Generator19 bzw. der Läufer20 des Generators19 wird vorzugsweise von einer Bypass-Gasströmung des Fans bzw. Fanmoduls angetrieben und erzeugt demnach aus dieser Bypass-Gasströmung elektrische Energie. - Der als freilaufende Generatorturbine ausgebildete Läufer
20 des Generators19 verfügt über mehrere rotierende Schaufeln22 , wobei die Schaufeln22 an einem radial innenliegenden Ende über eine Plattform23 mit einem äußeren Lagerring26 eines Lagers27 verbunden sind. Den radial innenliegenden Enden der Schaufeln22 bzw. der Plattform23 sind Polstücke24 zugeordnet. Wie1 entnommen werden kann, umschließt der Läufer20 des Generators19 zusammen mit den Polstücken24 radial außen den Ständer21 des Generators19 . Der Ständer21 umfasst Wicklungen sowie magnetische Schaltkreise, um letztendlich elektrische Energie aus der Bewegung bzw. Rotation des Läufers20 des Generators19 zu erzeugen. Die im Ständer21 des Generators19 erzeugte elektrische Energie wird zumindest teilweise dem Ständer18 des Torquemotors zugeführt und dort zur Bewegung bzw. zum Antrieb des als Läufer des Torquemotors ausgebildeten Stellrings17 verwendet. - Wie
1 entnommen werden kann, sind der Ständer21 des Generators19 und der Ständer18 des Torquemotors an einer gemeinsamen Halterung28 gelagert. Der Ständer21 des Generators19 umschließt dabei den Ständer18 des Torquemotors konzentrisch und bildet mit diesem eine Einheit. Demnach umschließt der Ständer18 des Torquemotors den Läufer des Torquemotors; der Ständer21 des Generators19 umschließt den Ständer18 des Torquemotors und damit auch den Läufer des Torquemotors; der Läufer20 des Generators19 umschließt den Ständer21 des Generators19 und damit auch den Ständer18 sowie den Läufer des Torquemotors. Bei dem Läufer des Torquemotors handelt es sich um den Stellring17 . - Der Ständer
18 des Torquemotors umfasst wiederum Wicklungen und dem Stellring17 sind magnetische Elemente25 zugeordnet. Über den Umfang des Stellrings17 sind mehrere derartige magnetische Elemente25 verteilt positioniert, wobei der Abstand zwischen zwei benachbarten magnetischen Elementen25 derart bemessen ist, dass zwischen denselben die zu den Leitschaufeln12 führenden Stellhebel16 befestigbar sind. - In
1 ist lediglich ein Leitschaufelkranz mit verstellbaren Leitschaufeln12 gezeigt. Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung können auch die Leitschaufeln mehrerer Leitschaufelkränze wie oben beschrieben verstellt werden. Hierbei sind dann die verstellbaren Leitschaufeln eines jeden Leitschaufelkranzes über jeweils einen Stellring verstellbar, wobei vorzugsweise jedem Stellring jedes Leitschaufelkranzes ein Läufer eines Torquemotors zugeordnet ist. - Mit der hier vorliegenden Erfindung wird ein völlig neues Konzept zur Verstellung von Leitschaufeln an einer Gasturbine vorgeschlagen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Verstellen von Leitschaufeln eliminiert die nach dem Stand der Technik benötigen Hydraulikkolben zum Verstellen des Stellrings. Mit der Erfindung ist es möglich, die von einem Generator erzeugte elektrische Energie zur elektrischen Verstellung der Leitschaufeln zu verwenden und zwar mit nur geringem zusätzlichen Gewicht für die Gasturbine. Mithilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist ein besonders schnelles Verstellen der Leitschaufeln möglich, da auf konventionelle elektromotorische Antriebe mit Getriebe verzichtet wird.
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- 10
- Hochdruckverdichter
- 11
- Strömungskanal
- 12
- Leitschaufel
- 13
- Laufschaufel
- 14
- Gehäuse
- 15
- Schaft
- 16
- Stellhebel
- 17
- Stellring
- 18
- Ständer
- 19
- Generator
- 20
- Läufer
- 21
- Ständer
- 22
- Schaufel
- 23
- Plattform
- 24
- Polstück
- 25
- magnetische Elemente
- 26
- Lagerring
- 27
- Lager
- 28
- Halterung
Claims (9)
- Vorrichtung zum Verstellen von Leitschaufeln einer Gasturbine, bei der Leitschaufeln (
12 ) über je einen Stellhebel (16 ) mit einem Stellring (17 ) schwenkbar verbunden sind, wobei der oder jeder Stellhebel (16 ) mit einem ersten Ende an dem Stellring (17 ) und mit einem dem ersten Ende gegenüberliegenden zweiten Ende an einem Ende eines Schafts (15 ) der jeweiligen Leitschaufel (12 ) angreift, dadurch gekennzeichnet, dass dem Stellring (17 ) ein Läufer eines Torquemotors zugeordnet ist, wobei ein Ständer (18 ) des Torquemotors den Läufer des Torquemotors konzentrisch umschließt. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Stellring (
17 ) als Läufer des Torquemotors ausgebildet ist, wobei ein Ständer (18 ) des Torquemotors den Stellring (17 ) und damit den Läufer des Torquemotors konzentrisch umschließt. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zum Betreiben des Torquemotors benötigte elektrische Energie von einem Generator (
19 ) der Gasturbine bereitgestellt wird, wobei der Generator (19 ) einen Ständer (21 ) und einen Läufer (20 ) aufweist, und wobei der Läufer (20 ) des Generators (19 ) als freilaufende Generatorturbine ausgebildet ist, die angetrieben von einer Gasströmung relativ zu dem Ständer (21 ) des Generators (19 ) rotiert und so aus der Bewegungsenergie der Gasströmung elektrische Energie erzeugt. - Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, der Generator (
19 ) stromabwärts eines Fanmoduls positioniert ist, derart, dass der als freilaufende Generatorturbine ausgebildete Läufer (20 ) des Generators (19 ) von einer Gasströmung des Fanmoduls angetrieben wird. - Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Generator (
19 ) in ein Generatormodul integriert ist, wobei das Generatormodul am stromabwärts liegenden Ende des Fanmoduls mit demselben verbunden ist, und wobei der Generator (19 ) aus einer Bypass-Gasströmung des Fanmoduls elektrische Energie erzeugt. - Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der als freilaufende Generatorturbine ausgebildete Läufer (
20 ) des Generators (19 ) mehrere rotierende Schaufeln (22 ) mit den Schaufeln (22 ) zugeordneten Polstücken (24 ) aufweist, wobei die Polstücke radial innenliegenden Enden der rotierenden Schaufeln (22 ) des als freilaufende Generatorturbine ausgebildeten Läufers (20 ) zugeordnet sind, wobei der Läufer (20 ) den Ständer (18 ) des Generators (19 ) radial außen umschließt. - Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Ständer (
18 ) des Torquemotors und der Ständer (21 ) des Generators (19 ) an einer gemeinsamen Halterung (28 ) gelagert sind, wobei der Ständer (21 ) des Generators (19 ) den Ständer (18 ) des Torquemotors konzentrisch umschließt. - Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Läufer des Torquemotors über den Umfang desselben verteilt mehrere magnetische Elemente (
25 ) aufweist. - Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen den magnetischen Elementen (
25 ) derart bemessen ist, dass zwischen zwei benachbarten magnetischen Elementen (25 ) ein zu einer verstellbaren Leitschaufel (12 ) führender Stellhebel (16 ) befestigbar ist.
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