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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Anzeigen von notwendigen
Servicearbeiten an einem Kraftfahrzeug mit einem Anzeigemittel zur
Anzeige der Servicearbeiten, wobei von einer Auswerteeinheit Signale
von Sensoren verarbeitet werden, die jeweils ein Signal über einen
Betriebsparameter des Kraftfahrzeuges an die Auswerteeinheit übermitteln.
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Aus
der Praxis der Kraftfahrzeugtechnik ist es bekannt, einem Nutzer
eines Kraftfahrzeuges über
geeignete Anzeigemittel im Armaturenbrett mitzuteilen, dass ein
Werkstattbesuch zur Durchführung notwendiger
Servicearbeiten fällig
ist. Hierfür
werden verschiedene Betriebsparameter des Kraftfahrzeuges mit geeigneten
Sensoren überwacht,
wobei die Sensoren ein entsprechendes Signal, das den Betriebsparameter
wiedergibt, an eine Auswerteeinheit übermitteln. Die verschiedenen
Betriebsparameter sind u. a. die aktuelle Laufleistung des Kraftfahrzeuges,
Zustand und Alter des Schmieröls
im Motor oder weiterer Betriebsstoffe, der Zustand der Bremsbeläge bzw.
der Bremsscheiben, der Kühlmittel-Füllstand und
weitere dem Fachmann bekannte Betriebsparameter, die bei der Beurteilung,
ob ein Werkstattbesuch zur Durchführung einer Servicearbeit notwendig ist,
relevant sind.
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Des
Weiteren ist es bekannt, dass unterschiedliche Nutzungsprofile des
Kraftfahrzeuges z. B. häufiger
Stadtverkehr oder häufige Überlandfahrten
zu unterschiedlichen Verschleißzuständen oder einer
unterschiedlichen Alterung des Schmieröls führen. Derartige Benutzungsprofile
können
in der Auswerteeinheit abgelegt sein und bei der Bewertung, ob ein
Werkstattbesuch fällig
ist, mit üblichen
Berechnungsalgorithmen herangezogen werden.
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Die
US 5 680 328 A beschreibt
ein elektronisches System zur Verwendung bei einer Fahrzeugflotte,
wobei mit dem System die durchzuführenden Inspektionsarbeiten
an den einzelnen Fahrzeugen überwacht
und die durch verschiedene Mechaniker durchgeführten Arbeiten registriert
werden.
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Die
DE 100 29 634 A1 offenbart
ein Kontrollverfahren für
die Wartung eines Kraftfahrzeuges, wobei Verschleißteile und
Betriebsstoffe mit geeigneten Sensoren überwacht werden. Falls mindestens
ein gemessener Parameter eines Verschleißteils oder Betriebsstoffs
ein vorgegebenes Maß an
Abweichung gegenüber
dem Sollwert aufweist, wird ein Warnsignal zur Durchführung einer
Wartungsmaßnahme
ausgegeben.
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Aus
der
EP 0 863 490 A2 ist
eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Berechnung und Anzeige von Serviceintervallen
bekannt, wobei die verschiedenen Betriebsparameter jeweils mit einem
Bewertungsfaktor versehen werden, je nachdem wie ihre Abweichung
von einem Sollwert zur Durchführung
einer Wartungsarbeit relevant ist oder nicht. Aus diesen gewichteten
Parametern kann ein Signal zur Durchführung von Servicearbeiten abgeleitet
werden.
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Die
DE 102 44 297 A1 (nachveröffentlicht) beschreibt
eine Vorrichtung zum Anzeigen von Wartungsmaßnahmen, wobei eine vorzunehmende
Wartungsmaßnahme
als Markierung auf einem Zeitstrahl darstellbar ist. Des Weiteren
können
auch Wartungsmaßnahmen,
die künftig,
d. h. nach der ersten vorzunehmenden Maßnahme, zu erwarten sind, auf
der Zeitstrahlgrafik maßstabsgetreu
dargestellt werden. Über
eine Anpassung an unterschiedliche Nutzungsprofile des Kraftfahrzeugs,
d. h. ob das Kraftfahrzeug z. B. häufig im Stadtverkehr oder häufig bei Überlandfahrten
eingesetzt wird, ist nichts offenbart. Es kann lediglich eine Anpassung
an den Fahrstil, d. h. beispielsweise eine „forsche Fahrweise", vorgenommen werden,
da eine solche Fahrweise einen höheren
Verschleiß der
Bremsbeläge
bedingt.
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Die
DE 101 29 457 C1 offenbart
ein Verfahren zur Festlegung von Zeitpunkt und Umfang von Wartungsvorgängen, wobei
hier stets ein minimaler Wartungsabstand zu einem vorhergehenden
Wartungsvorgang eingehalten werden muss, so dass, trotz einer eventuell
anstehenden Wartungsarbeit, die zur Fahrsicherheit des Kraftfahrzeugs
durchzuführen
ist, ein entsprechender Hinweis unterbleiben kann, falls diese Zeitspanne
noch nicht verstrichen ist. Zudem wird bei zukünftig anstehenden Wartungsmaßnahmen,
die eventuell bei einer anstehenden ersten Wartungsmaßnahme zeitlich
vorgezogen werden, zusätzlich
eine Abwägung
hinsichtlich der zu erwartenden bzw. einzusparenden Kosten vorgenommen.
Dies kann zu dem Ergebnis führen,
dass eine zukünftig
durchzuführende
Wartungsarbeit lediglich aus Kostengründen nicht vorgezogen wird,
obwohl dies für
die Aufrechterhaltung der Fahrsicherheit des Kraftfahrzeugs sinnvoll
wäre. Über eine
Anpassung an unterschiedliche Nutzungsprofile des Kraftfahrzeugs
ist nichts ausgesagt.
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Die
DE 199 41 962 C2 beschreibt
ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Informationsaufbereitung
von Fahrzeugzuständen
und Umgebungsinformationen. Dabei können in Abhängigkeit von den Fahrzeugzustandsdaten,
z. B. dem Pegelstand der Bremsflüssigkeit,
Serviceintervalle berechnet und dynamisch aktualisiert werden. Ein
Vorziehen von zukünftig
durchzuführenden
Servicemaßnahmen
bei Fälligkeit
einer ersten Servicemaßnahme
ist nicht offenbart. Ebenso ist eine Anpassung an unterschiedliche
Nutzungsprofile nicht beschrieben.
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Die
bekannten Verfahren und Vorrichtungen zum Anzeigen von Servicearbeiten
sind insofern nachteilig, als eine notwendige Servicearbeit bereits dann
angezeigt wird, wenn ein erster Betriebsparameter über ein
gewisses Maß von
einem Sollwert abweicht. Dies hat zur Folge, dass lediglich diese
Wartungsarbeit durchgeführt
wird und bereits kurze Zeit später
ein anderer Betriebsparameter zur Anzeige einer erneut notwendigen
Wartungsarbeit führen
kann. Es ist zwar möglich,
die Betriebsparameter mit einem Gewichtungsfaktor zu versehen, jedoch
treten hierbei stets Abweichungen vom tatsächlichen Verschleißzustand
auf, da die Gewichtungsfaktoren nur für eine durchschnittliche Fahrweise
ausgelegt sind.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Anzeigen von notwendigen
Servicearbeiten an einem Kraftfahrzeug der eingangs genannten Art
anzugeben, mit dem die Zahl der Werkstattbesuche zur Durchführung der
erforderlichen Wartungsarbeiten verringert wird und bei dem bei
jedem Werkstattbesuch eine größtmögliche Anzahl
von Wartungsarbeiten durchgeführt
werden können.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe dadurch gelöst,
dass die Signale der Sensoren mit einem in einer Speichereinheit
abgelegten Serviceplan verglichen werden und bei Fälligkeit
einer ersten Servicearbeit alle anderen Betriebsparameter auf ihre
jeweilige Fälligkeit
hin überprüft werden.
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Der
Kerngedanke der Erfindung besteht darin, dass ein kompletter Serviceplan
für das
Kraftfahrzeug in einer der Auswerteeinheit zugeordneten Speichereinheit
abgelegt ist. Dabei werden sämtliche beim
Betrieb des Kraftfahrzeuges anfallenden Wartungs- oder Servicearbeiten
in Abhängigkeit
von der jeweils zugeordneten Laufleistung in diesem Serviceplan
gespeichert, u. a. eine maximale Laufleistung, bei der ein Ölwechsel
vorgenommen werden muss, oder sonstige Verschleißteile, wie Keil- oder Zahnriemen
oder Bremsbeläge
oder -scheiben, die ausgetauscht werden müssen. So ist es z. B. notwendig,
einen Ölwechsel
nach spätestens
30.000 km vorzunehmen und einen Zahnriemen nach spätestens 60.000
km auszutauschen. Wird nun von der Auswerteeinheit anhand der von
den jeweiligen Sensoren übermittelten
Signale, die die überwachten
Betriebsparameter wiedergeben, festgestellt, dass eine Wartungsarbeit
zur Behebung eines Verschleißzustands
bei einem Betriebsparameter notwendig ist, wird über das an sich bekannte Anzeigemittel,
beispielsweise eine Leuchte im Armaturenbrett des Kraftfahrzeuges,
dem Fahrer die Fälligkeit
einer Servicearbeit angezeigt. Bei der Durchführung der notwendigen Servicearbeit
können
nun alle anderen Betriebsparameter auf ihren jeweiligen Zustand
hin überprüft werden.
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Beispielhaft
wird dies für
Bremsbeläge
erläutert.
Es ist möglich,
dass der Verschleißzustand
der Bremsbeläge
nach weiteren 500 km Laufleistung ausgetauscht werden müssten. Dies
kann mit hierfür geeigneten
Mitteln aus der Auswerteeinheit ausgelesen werden. Dabei findet
in der Auswerteeinheit, die hard und/oder softwaremäßig entsprechend
ausgelegt ist, eine Überprüfung sämtlicher
Betriebsparameter daraufhin statt, wann für den jeweiligen Betriebsparameter
eine Wartungsarbeit fällig
ist. Folglich kann festgestellt werden, dass bereits kurze Zeit nach
der aktuell durchgeführten
Servicearbeit, die beispielsweise ein Ölwechsel ist, erneut eine Wartung
notwendig wird. Diese Wartung kann nun kostengünstig sofort durchgeführt werden.
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Es
können
alle diejenigen Wartungsarbeiten gesondert angezeigt oder aus der
Auswerteeinheit ausgelesen werden, die z. B. in der Zeit bis zu
einem nächsten
fäl ligen Ölwechsel,
der üblicherweise
die häufigste
Wartungsarbeit ist, durchgeführt
werden müssten.
Somit können
diese Arbeiten bereits bei diesem Werkstattbesuch ausgeführt werden
und führen
nicht zu einem weiteren Werkstattbesuch mit dem damit verbundenen
Aufwand.
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Der
Vorteil der Erfindung liegt darin, dass mit dem Verfahren die Zahl
der notwendigen Werkstattbesuche erheblich reduziert wird, da bei
einem Werkstattbesuch von der Auswerteeinheit bereits sämtliche
in naher Zukunft anstehenden Wartungsarbeiten angezeigt werden können, um
diese Arbeiten sogleich mit zu erledigen. Damit ist der Nutzwert
des Kraftfahrzeuges erhöht,
da die nutzbare Zeit des Kraftfahrzeuges vergrößert ist. Die entsprechende Auslegung
der Auswerteeinheit bzw. die Hinterlegung eines Serviceplans in
einer der Auswerteeinheit zugeordneten Speichereinheit kann vom
Fachmann in einfacher Weise durchgeführt werden, wobei vorzugsweise
die gesamte Auswerteeinheit in einer bereits vorhandenen elektronischen
Steuereinheit für sämtliche
Funktionen des Kraftfahrzeuges integriert ist, wodurch für die Durchführung des
Verfahrens kein zusätzlicher
Montageaufwand bei der Herstellung des Kraftfahrzeuges notwendig
ist.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung werden die Betriebsparameter aus
der Auswerteeinheit ausgelesen. Dies kann beispielsweise mit herkömmlichen
Diagnosegeräten,
die in Kraftfahrzeug-Werkstätten
vorhanden sind, durchgeführt
werden. Hierzu sind geeignete Auslesemittel am Kraftfahrzeug vorgesehen,
die eine Datenverbindung des Diagnosegeräts mit der Auswerteeinheit
ermöglichen.
Dabei werden von der Auswerteeinheit dem Diagnosegerät die tatsächlich durchzuführenden
Servicearbeiten sowie die in naher Zukunft anstehenden Servicearbeiten,
die anhand des hinterlegten Serviceplans ermittelt werden, mitgeteilt, so
dass die entsprechenden Tätigkeiten
von einem Monteur vorgenommen werden können.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung wird die jeweilige Fälligkeit
für eine
Servicearbeit der weiteren Betriebsparameter angezeigt. Das bedeutet,
dass beim Auslesen in ein Diagnosegerät für sämtliche. von der Auswerteeinheit überwachten
Betriebsparameter ihr aktueller Verschleiß- oder Betriebszustand sowie
anhand des in der Speichereinheit hinterlegten Serviceplans die
für jeden
Betriebsparameter zu erwartende Zeitdauer bis zu der hierfür notwendigen Servicearbeit
angezeigt wird. Dies ermöglicht
es dem Monteur oder dem Nutzer des Kraftfahrzeuges eine Auswahl
zu treffen, welche Servicearbeiten bereits jetzt durchgeführt werden
sollen bzw. eine Bewertung vorzunehmen, ob der weitere Verschleiß dieses Betriebsparameters
erst bei einem späteren
Werkstattbesuch gewartet werden muss. Eine solche Bewertung kann
auch von der Auswerteeinheit selbst durchgeführt werden, wobei ein entsprechender
Algorithmus unter Zugrundelegung des Serviceplans in der Auswerteeinheit
hinterlegt sein kann. Ebenso ist es möglich, dass über ein
Anzeigemittel, z. B. ein Display im Armaturenbrett, die jeweilige
Fälligkeit
für eine
Servicearbeit bezüglich
der verschiedenen Betriebsparameter anzeigbar ist. Dabei kann der
Nutzer des Kraftfahrzeuges die verschiedenen Betriebsparameter mit
einer hierfür
geeigneten Menüsteuerung anwählen, um
sich deren aktuellen Verschleißzustand
und die Zeitdauer bis zur nächsten
notwendigen Servicearbeit anzeigen zu lassen.
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Bevorzugt
werden über
die vorstehend beschriebenen Auslesemittel auch die tatsächlich durchgeführten Servicearbeiten
in die Auswerteeinheit eingegeben, so dass für diese Betriebsparameter der
Beginn eines neuen Verschleißzyklus
angenommen wird. Eine hierfür
geeignete Eingabeeinheit kann hard- und/oder softwaremäßig in der
Auswerteeinheit integriert sein.
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Zur
Verbesserung der Vorhersage, wann tatsächlich eine oder mehrere Servicearbeiten
durchgeführt
werden müssen,
wird zweckmäßigerweise
das Nutzungsprofil des Kraftfahrzeuges bei der Auswertung der Signale
der Sensoren berücksichtigt.
Somit können
die unterschiedlichen Fahrtsituationen des Kraftfahrzeuges, wie
häufiger
Stadtverkehr oder häufige Überlandfahrten,
die zu unterschiedlichen Verschleißgraden führen, bei der Anzeige einer
notwendigen Servicearbeit berücksichtigt
werden. Hierfür
ist in der Auswerteeinheit ein entsprechender Algorithmus, der die
unterschiedlichen Nutzungsprofile berücksichtigt, in einer geeigneten
Bewertungseinheit hinterlegt.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten Merkmale nicht nur
in der jeweils angegebenen Kombination sondern auch in anderen Kombinationen
verwendbar sind. Der Rahmen der vorliegenden Erfindung ist nur durch
die Ansprüche
definiert.