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Die
Erfindung betrifft einen gasbetätigten Kontraktionsantrieb,
mit einem Kontraktionsschlauch und mindestens zwei pyrotechnischen
Gasgeneratoren zur Erzeugung eines Antriebsgases für eine Druckbeaufschlagung
eines von dem Kontraktionsschlauch begrenzten Beaufschlagungsraumes,
wobei die mindestens zwei pyrotechnischen Gasgeneratoren jeweils
eine Längenkontraktion
des Kontraktionsschlauches bewirken.
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Ein
derartiger Kontraktionsantrieb ist beispielsweise aus dem deutschen
Gebrauchsmuster
DE
202 05 653 U1 bekannt. Die pyrotechnischen Gasgeneratoren
sind beispielsweise elektrisch zündbar. Üblicherweise
ist ein solcher Kontraktionsantrieb jedoch für eine Einmalbetätigung vorgesehen.
Nachdem der oder die Gasantriebe ausgelöst worden sind, ist der Kontraktionsantrieb
sozusagen verbraucht und muss gegen einen neuen, noch unverbrauchten
Kontraktionsantrieb ausgetauscht werden.
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Ein
typisches Anwendungsgebiet für
gasbetätigte
Kontraktionsantriebe ist beispielsweise die Automobiltechnik. Ein
Kontraktionsantrieb kann beispielsweise sicherheitstechnische Aufgaben
lösen, z.B.
eine Motorhaube aufstellen, um die ver letzungen eines Fußgängers beim
Aufprall auf ein Fahrzeug zu vermindern.
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Nach
einem Unfallereignis muss ein bekannter gasbetätigter Kontraktionsantrieb
ausgetauscht werden, was zeitaufwendig ist und Kosten verursacht.
Zudem ist das Fahrzeug bis zum Austausch des Kontraktionsantriebs
sicherheitstechnisch mangelhaft und kann möglicherweise sogar nicht benutzt werden.
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Aus
der französischen
Patentanmeldung
FR 2 851 799 ist
es bekannt, bei einem Aktor zwei Gasgeneratoren nacheinander zu
starten. Diese beiden Gasgeneratoren sind jeweils in voneinander
separaten Druckkammern angeordnet, so dass es nicht zu unerwünschten
Wechselwirkungen zwischen den beiden nacheinander gestarteten Gasgeneratoren kommen
kann. Beispielsweise versetzt ein erster, einer ersten Druckkammer
zugeordneter Gasgenerator ein drehbares Aktorglied des Aktors in
eine erste Drehbewegung in Richtung einer zweiten Druckkammer, der
ein zweiter Gasgenerator zugeordnet ist. Das Starten des zweiten
Gasgenerators bewirkt eine Druckbeaufschlagung der zweiten Druckkammer,
so dass Aktorglied abgebremst wird bzw. in eine Gegenbewegung in
Richtung der ersten Druckkammer zurückgelenkt wird. Die beiden
Druckkammern sind durch das Aktorglied voneinander separiert und
die beiden diesen Druckkammern jeweils zugeordneten Gasgeneratoren
wirken einander entgegengesetzt. Der zweite Gasgenerator bewirkt
ein Abbremsen.
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Die
deutsche Patentanmeldung
DE
199 45 844 A1 betrifft eine druckbeaufschlagbare Betätigungseinrichtung
mit wenigstens einer Kolben-Zylinder-Einheit, deren bewegbarer Teil
in einem festen Gehäuse
angeordnet ist, mit einem Betätigungsmittel in
Verbindung steht und deren Druckraum mit einer Gasgeneratorkammer
verbunden ist, die mit wenigstens einem pyrotechnischen Gaserzeugungssatz ladbar
und mit einer Zündeinrichtung
verbunden ist.
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Es
ist daher die Aufgabe der Erfindung, einen Kontraktionsantrieb der
eingangs genannten Art mehrfach verwendbar auszugestalten.
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Zur
Lösung
der Aufgabe ist bei einem Kontraktionsantrieb der eingangs genannten
Art vorgesehen, die pyrotechnischen Gasgeneratoren einzeln ansteuerbar
sind, so dass der Kontraktionsantrieb nach der Zündung eines oder mehrerer Gasgeneratoren
anhand mindestens eines noch startbaren Gasgenerators weiterverwendbar
ist.
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Der
Kontraktionsantrieb kann eine Steuerungseinrichtung zum individuellen
Ansteuern der pyrotechnischen Gasgeneratoren aufweisen oder einer solchen
Steuerungseinrichtung zugeordnet sein.
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Der
Erfindung liegt die Erkenntnis zu Grunde, dass der Kontraktionsantrieb,
insbesondere der Kontraktionsschlauch, auch bei mehrfachem Betreiben
des Kontraktionsantriebs, nicht verbraucht ist. Der Kontraktionsantrieb
kann erneut betätigt werden. Dazu
startet die Steuerungseinrichtung einen oder mehrere weitere der
Gasgeneratoren.
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Der
erfindungsgemäße Kontraktionsantrieb kann
insbesondere im Fahrzeugbereich vorteilhaft eingesetzt werden. Der
Kontraktionsantrieb kann bereits im Vorfeld eines möglichen
Unfallereignisses betätigt
werden. Derartige Pre-Crash-Applikationen sind beispielsweise eine
Verwendung des erfindungsgemäßen Kontraktionsantriebs
bei einem Gurtstraffer, im Bereich des Fußgängerschutzes oder dergleichen.
Bei erhöhter
Unfallgefahr, beispielsweise bei entsprechender Annäherung an
ein Hindernis, beim Erkennen eines Fußgängers oder dergleichen, betätigt die
Steuerungseinrichtung den Kontraktionsantrieb, wobei beispielsweise
ein Gurt gestrafft wird, eine Kopfstütze aufgestellt oder eine Motorhaube
um ein vorbestimmtes Maß angehoben
wird. Nach einer vorbestimmten Zeit – auch wenn es nicht zu dem
Unfallereignis kommt – stellt
sich der Kontraktionsantrieb beispielsweise wieder in seine Ausgangsstellung
zurück,
wobei beispielsweise ein Gurt wieder frei beweglich ist, und die
Motorhaube in ihre Ausgangsstellung bzw. Ruhelage zurückgestellt
wird. Weil der erfindungsgemäße Kontraktionsantrieb
dann nicht verbraucht ist, sondern beispielsweise durch Starten weiterer,
noch nicht verbrauchter Gasgeneratoren wieder benutzt werden kann,
stehen die sicherheitstechnischen Funktionen des Fahrzeugs nach
wie vor zur Verfügung.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen sowie der
Beschreibung.
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Mit
jedem der Gasgeneratoren kann z.B. jeweils einzeln eine gewünschte Längenkontraktion
erzielt werden. Es ist auch möglich,
die Gasgeneratoren gruppenweise, beispielsweise in Gruppen mit jeweils
zwei Gasgeneratoren, zu starten.
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Zweckmäßigerweise
ist die Steuerungseinrichtung zur Ansteuerung von Verbrauchsanzeigemitteln
zur Anzeige des Verbrauchs von mindestens einem der Gasgeneratoren
ausgestaltet. Die Verbrauchsanzeigemittel enthalten beispielsweise
optische und/oder akustische Anzeigemittel, z.B. eine Warnleuchte,
ein Lautsprecher oder dergleichen. Die Verbrauchsanzeigemittel signalisieren
beispielsweise, dass einer oder mehrere Gasgeneratoren ausgetauscht
werden müssen.
Ferner kann die erfindungsgemäße Steuerungseinrichtung
mit den Verbrauchsanzeigemitteln, die zweckmäßigerweise einen Bestandteil
der Steuerungseinrichtung bilden, anzeigen, dass der Lebenszyklus
des Kontraktionsantriebes beendet ist, beispielsweise wenn die pyrotechnischen
Gasgeneratoren bereits mehrfach ausgetauscht worden sind.
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Zweckmäßigerweise
sind die Gasgeneratoren auswechselbar am Kontraktionsantrieb angeordnet.
Beispielsweise sind sie patronenartige Bauteile. Zumindest einige
der Gasgeneratoren sind vorteilhafterweise an einer auswechselbaren
Kartuschen einheit angeordnet. Durch Austausch der Kartuscheneinheit
können
gleichzeitig mehrere Gasgeneratoren ausgewechselt werden.
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An
einem Ende oder an beiden Enden des Kontraktionsschlauches sind
vorteilhafterweise Kraftabgriffselemente vorhanden, an denen z.B.
eine Gurt, eine Motorhaube eines Fahrzeugs oder dergleichen angelenkt
werden können.
An dem oder den Kraftabgriffselementen kann eine Aufnahme für mindestens
einen der Gasgeneratoren vorhanden sein.
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Zwischen
die Gasgeneratoren und den Kontraktionsschlauch ist vorzugsweise
eine Drosselanordnung geschaltet. Die Drosselanordnung kann beispielsweise
ein Bestandteil der vorgenannten Kartuscheneinheit bilden. Die Drosselanordnung
begrenzt die Zufuhr des Antriebsgases in den Beaufschlagungsraum.
Bei mehreren Gasgeneratoren ist zweckmäßigerweise jedem Gasgenerator
eine separate Drosselanordnung zugeordnet, z.B. jeweils eine Lochblende.
Die separaten Drosselanordnungen sind vorteilhafterweise gasdicht
mit dem jeweiligen Gasgenerator verbunden.
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Vorzugsweise
ist im Bereich der Gasgeneratoren eine Abluftdrosselanordnung vorhanden,
aus der das Antriebsgas nach der Betätigung des Kontraktionsantriebes
entweichen kann.
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Prinzipiell
können
die Gasgeneratoren gleichartig ausgestaltet sein. Vorzugsweise sind
jedoch unterschiedliche Gasgeneratoren vorhanden, beispielsweise
Gasgeneratoren zur Erzeugung unterschiedlicher Antriebsgas-Mengen,
Gasgeneratoren mit unterschiedlichem Ansprechverhalten oder dergleichen.
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Zweckmäßigerweise
sind die Gasgeneratoren im Bereich eines Endes des Kontraktionsschlauches
angeordnet. Prinzipiell können
aber auch an beiden Enden des Kontraktionsschlauches je einer oder
mehrere Gasgeneratoren vorhanden sein.
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Die
(lokale) Steuerungseinrichtung weist vorteilhafterweise eine Schnittstelle
für eine übergeordnete
Haupt-Steuerungseinrichtung auf. Über die Schnittstelle kann
die Haupt-Steuerungseinrichtung Steuerbefehle
an die lokale, dem Kontraktionsantrieb zugeordnete Steuerungseinrichtung
senden. Ferner kann die lokale Steuerungseinrichtung des Kontraktionsantriebes über die
Schnittstelle Informationen, beispielsweise über den Verbrauch eines oder
mehrerer Gasgeneratoren, an die übergeordnete Haupt-Steuerungseinrichtung
senden.
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Die
erfindungsgemäße Steuerungseinrichtung
kann die pyrotechnischen Gasgeneratoren auch gleichzeitig ansteuern,
beispielsweise wenn eine entsprechende Antriebsleistung benötigt wird.
Es ist auch möglich,
dass die Steuerungseinrichtung die Gasgeneratoren stufenweise schaltet,
beispielsweise zunächst
einen ersten Gasgenerator startet und noch während dieser An triebsgas erzeugt
einen zweiten und gegebenenfalls weitere Gasgeneratoren hinzuschaltet.
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Nachfolgend
werden Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es
zeigen:
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1 ein
erstes Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Kontraktionsantriebs
in unbetätigtem
Zustand in einer schematisierten Seitenansicht,
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2 den
Kontraktionsantrieb gemäß 1 in
betätigtem
Zustand, und
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3 ein
zweites Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Kontraktionsantriebes
in einer perspektivischen Ansicht.
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Ein
in 1 gezeigter, mit Gas betätigbarer Kontraktionsantrieb 10 leistet
eine sicherheitsorientierte Antriebsfunktion in einem Fahrzeug 9.
Beispielsweise betätigt
der Kontraktionsantrieb 10 ein Funktionselement 8 des
Fahrzeugs 9, z.B. eine Motorhaube, einen Sicherheitsgurt,
eine Kopfstütze oder
dergleichen.
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Der
Kontraktionsantrieb 10 ist aber auch für beliebige andere Anwendungsbereiche,
auch außerhalb
eines Fahrzeugs, geeignet. Der Kontraktionsantrieb 10 kann
zwei oder mehr Körper
oder Strukturen relativ zueinander verlagern.
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Der
Kontraktionsantrieb 10 sowie das Fahrzeug 9 und
das Fahrzeugelement 8 sind in der Zeichnung lediglich schematisch
dargestellt. Zwischen zwei Kraftabgriffselementen 11, 12 des
Kontraktionsantriebs 10 erstreckt sich ein Kontraktionsschlauch 13.
Der Kontraktionsschlauch 13 oder ein sonstiges eine lineare
Erstreckung aufweisendes schlauchähnliches Gebilde werden von
den Kraftabgriffselementen 11, 12 gehalten. Der
Kontraktionsschlauch 13 und die Kraftabgriffselemente 11, 12 weisen
miteinander in Verbindung stehende Hohlräume auf und begrenzen insgesamt
einen Beaufschlagungsraum 14. Die Kraftabgriffselemente 11, 12 und/oder
der Kontraktionsschlauch 13 habe z.B. eine runde, mehreckige,
ovale oder sonstige Außenkontur.
Der Kontraktionsschlauch 13 enthält einen elastischen Schlauchkörper 15,
z.B. aus gummielastischem Material. Ferner enthält der Kontraktionsschlauch 13 eine
Zugfaseranordnung 16, die vorzugsweise zumindest partiell
in die Wandung des Schlauchkörpers 15 eingebettet
ist.
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Bei
Beaufschlagung des Beaufschlagungsraums 14 mit Antriebsgas 17 dehnt
sich der Kontraktionsschlauch 13 quer zu seiner Längserstreckungsrichtung 18 aus,
wie in 2 angedeutet ist. Dadurch verkürzt sich der Kontraktionsschlauch 13 in
Längserstreckungsrichtung 18 und
verlagert das am Kraftabgriffselement 12 angelenkte Fahrzeugelement 8 in
Zugrichtung 19 zum Kraftabgriffselement 12 hin,
das in nicht dargestellter Weise am Fahrzeug 9 befestigt
ist.
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Pyrotechnische
Gasgeneratoren 20 bis 23 stellen das Antriebsgas 17 bereit.
Die Gasgeneratoren 20 bis 23 sind beim Ausführungsbeispiel
zur Erzeugung unterschiedlicher Mengen des Antriebsgases 17 ausgestaltet,
wobei aber auch gleichartige Gasgeneratoren möglich sind. Die Gasgeneratoren 20 bis 23 werden
durch eine Steuerungseinrichtung 24 individuell, z.B. sequenziell,
angesteuert. Die Steuerungseinrichtung 24 sendet zur Ansteuerung der
Gasgeneratoren 20 bis 23 elektrische Steuerimpulse über elektrische
Verbindungsleitungen 25 zu den Gasgeneratoren 20 bis 23.
Die Steuerungseinrichtung 25 kann eine vom Kontraktionsantrieb 10 abgesetzte
Steuerungseinrichtung sein oder zumindest teilweise einen Bestandteil
des Kontraktionsantriebs 10 bilden.
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Die
Steuerungseinrichtung 24 ist zweckmäßigerweise eine elektronische
Steuerungseinrichtung, deren Bestandteile in der Figur lediglich
schematisch dargestellt sind. Sie enthält eine Schnittstelle 26 zu
einer übergeordneten
Haupt-Steuerungseinrichtung 27. Die Haupt- oder Zentral-Steuerungseinrichtung 27 ist
beispielsweise zur Unfallerkennung, insbesondere Unfallfrüherkennung
vorgesehen. Die Haupt-Steuerungseinrichtung 27 enthält beispielsweise
einen oder mehrere Sensoren, z.B. Abstandssensoren, Beschleunigungssensoren
oder dergleichen oder ist mit derartigen Sensoren verbunden.
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Die
Haupt-Steuerungseinrichtung 27 sendet der lokalen Steuerungseinrichtung 24 beispielsweise einen
Auslösebefehl
zur Betätigung
des Kontraktionsantriebs 10. Auswertungsmittel 28 der
Steuerungseinrichtung 24, z.B. ein Prozessor oder sonstige
elektronische Bauelemente, analysieren den Steuerungsbefehl 30 und
steuern über
eine Schnittstelle 29 einen oder mehrere der Gasgeneratoren 20 bis 23 an.
Die Steuerungseinrichtung 24 steuert die Gasgeneratoren 20 bis 23 in
Abhängigkeit
von dem Steuerungsbefehl 30 an. Beispielsweise ist in dem Steuerungsbefehl 30 angegeben,
dass nur ein Gasgenerator 20 bis 23 gestartet
werden soll oder dass der Kontraktionsantrieb 10 mit ansteigender
Betätigungskraft
betätigt
werden soll.
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Im
ersten Fall startet die Steuerungseinrichtung 24 beispielsweise
nur den Gasgenerator 20.
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Im
zweiten Fall startet die Steuerungseinrichtung 24 beispielsweise
zunächst
den Gasgenerator 23, der in der Art einer Voreinspritzung
einen Teil des Antriebsgases 17 bereitstellt. Das Antriebsgas 17 steht
augenblicklich zur Verfügung,
so dass der Kontraktionsantrieb 10 sofort anspricht.
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Innerhalb
weniger Millisekunden verbrennt ein Treibladungspulver des Gasgenerators 23 und erzeugt
ein großes
Volumen an Antriebsgas 17, das in den Beaufschlagungsraum 14 einströmt. Dadurch weitet
sich der Kontraktionsschlauch 13 radial auf. Zugleich verkürzt sich
der Kontraktionsschlauch 13 in Längserstreckungsrichtung 18,
was insbesondere auf die Zugfaseran ordnung 16 zurückzuführen ist. Die
Zugfaseranordnung 16 enthält beispielsweise eine Vielzahl
hoch zugfester, biegbarer Fasern in Überkreuzkonfiguration. Die
Zugfaseranordnung 16 weist in radialer Richtung eine Art
Gitterstruktur auf. Bei Druckbeaufschlagung des Beaufschlagungsraums 14 von
innen verändert
sich der Gitterwinkel zwischen den Fasern der Zugfaseranordnung 16, was
zu der Längenkontraktion
in Längserstreckungsrichtung 18 führt, wobei
sich die Kraftabgriffselemente 11, 12 einander
annähern.
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Noch
während
der Gasgenerator 23 Antriebsgas 17 erzeugt, startet
die Steuerungseinrichtung 24 zusätzlich den Gasgenerator 20,
so dass erheblich mehr Antriebsgas 17 bereitgestellt wird
und sich der Kontraktionsschlauch 13 in noch stärkerem Maße in Zugrichtung 19 verkürzt.
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Prinzipiell
wäre es
aber auch möglich,
dass die Steuerungseinrichtung 24 zunächst den Gasgenerator 23 startet
und den Gasgenerator 20 erst dann startet, wenn der Gasgenerator 23 kein
Antriebsgas 17 mehr erzeugt.
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Von
den Gasgeneratoren 20 bis 23 erzeugtes Antriebsgas 17 kann
aus dem Beaufschlagungsraum 14 über eine Abluftdrosselanordnung 31 entweichen.
Der Kontraktionsschlauch 14 kann sich dabei entgegen der
Zugrichtung 19 wieder in die in 1 gezeigte
Ruhestellung zurückbewegen.
Eine hierfür
erforderliche Zugkraft wird beispielsweise vom Fahrzeugelement 8,
ei ner Gewichts- oder Federkraft oder dergleichen bereitgestellt.
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Nach
dem Verbrauch der Gasgeneratoren 20 und/oder 23 ist
der Kontraktionsantrieb 10 immer noch gebrauchsfähig, da
die Gasgeneratoren 21, 22 noch startbar sind.
Die Steuerungseinrichtung 24 kann die Gasgeneratoren 21 und 22 später zünden.
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Die
Abluftdrossel 31 ist am Kraftabtriebselement 11 angeordnet.
Prinzipiell wäre
es auch möglich,
dass am Kraftabgriffselement 12, also am andern Ende des
Kontraktionsschlauchs 13 eine Abluftdrossel 32 angeordnet
ist. Diese Variante ist in gestrichelten Linien eingezeichnet.
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Den
Verbrauch der Gasgeneratoren 20, 23 signalisiert
die Steuerungseinrichtung 24 an Verbrauchsanzeigemitteln 33,
die beispielsweise ein Bestandteil der Steuerungseinrichtung 24 bilden.
Ferner sendet die Steuerungseinrichtung 24 eine Meldung 34 an
die übergeordnete
Steuerungseinrichtung 27, in der sie der Steuerungseinrichtung 27 den
Verbrauch der Gasgeneratoren 20, 23 meldet.
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Die
Verbrauchsanzeigemittel 33 enthalten beispielsweise einen
Lautsprecher 35, eine Warnleuchte 36, z.B. eine
LED (Light Emitting Diode), sowie eine Balkenanzeige 37.
Beispielsweise aktivieren die Auswertungsmittel 28 Segmente 38, 39,
wenn die Gasgeneratoren 20, 23 verbraucht sind.
Wenn auch die beiden weiteren Gasgeneratoren 21 und 22 verbraucht
sind, aktiviert die Steuerungseinrichtung 24 weitere Segmente 40, 41 der
Balkenanzeige 37, bei der es sich beispielsweise um ein
LCD-Display handelt.
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Es
ist möglich,
dass die Steuerungseinrichtung 24 die Gasgeneratoren 20 bis 23 einzeln,
für jeweils
einen einzigen Betätigungsvorgang
des Kontraktionsantriebs 10 zündet. Ferner ist es möglich, dass
die Steuerungseinrichtung 24 die Gasgeneratoren 20 bis 23 in
Abhängigkeit
von weiteren Kriterien, beispielsweise einer geforderten Antriebskraft
des Kontraktionsantriebs 10, betätigt, beispielsweise für eine kleine
Antriebskraft, einen der beiden "kleineren" Gasgeneratoren 22 oder 23 und
für eine
größere Antriebskraft
einen der beiden "größeren" Generatoren 20, 21.
Ferner kann die Steuerungseinrichtung 24 auch Gruppen von
Gasgeneratoren starten, beispielsweise die Gasgeneratoren 22, 23 und/oder 21, 20 gleichzeitig.
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Nach
dem Verbrauch aller Gasgeneratoren 20 bis 23 betätigt die
Steuerungseinrichtung 24 die Warnleuchte 36 und/oder
den Lautsprecher 35, um zu signalisieren, dass kein weiterer
Betätigungshub des
Kontraktionsantriebs 10 möglich ist.
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Eine
Variante der Erfindung kann zwar vorsehen, das die Gasgeneratoren 20 bis 23 nicht
auswechselbar an dem Kontraktionsantrieb 10 angeordnet
sind. Nach dem Verbrauch aller Gas generatoren 20 bis 23 wird
der Kontraktionsantrieb 10 dann insgesamt ausgewechselt.
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Eine
bevorzugte Variante der Erfindung sieht jedoch vor, dass die Gasgeneratoren 20 bis 23 auswechselbar
sind. Die Gasgeneratoren 20 bis 23 sind vorliegend
patronenartig ausgestaltet. Die Gasgeneratoren 20 bis 23 sitzen
beispielsweise in Aufnahmen 42 an einer Kartuscheneinheit 43.
Die Kartuscheneinheit 43 bildet einen Bestandteil des Kraftabgriffselements 11.
Die Gasgeneratoren 20 bis 23 sind in die Aufnahmen 42 beispielsweise
eingesteckt, eingeschraubt oder dergleichen. Die Aufnahmen 42 sind an
einer Wandung 44 der Kartuscheneinheit 43 ausgebildet.
Die Wandung 44 begrenzt den Beaufschlagungsraum 14.
Die Aufnahmen 42 sind zum Beaufschlagungsraum 14 hin
offen, so dass aus den Gasgeneratoren 20 bis 23 ausströmendes Antriebsgas 17 in
den Beaufschlagungsraum 14 einströmen kann.
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An
der Kartuscheneinheit 43 sowie am Kraftabtriebselement 12 sind
Befestigungseinrichtungen 45, beispielsweise Ösen oder
dergleichen angeordnet, mit denen der Kontraktionsantrieb 10 an
Elementen des Fahrzeugs 9, beispielsweise an dem Fahrzeugelement 8,
befestigt werden kann.
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Beim
Kontraktionsantrieb 10 sind nicht nur die Gasgeneratoren 20, 23 einzeln
auswechselbar, sondern auch die Kartuscheneinheit 43 mit
gegebenenfalls daran montierten Gasgeneratoren 20 bis 23. Beispielsweise
ist die Kartuscheneinheit 43 mit einem Haltemanschettenteil 46 des
Kraftabgriffselements 11 verschraubt. Das Haltemanschettenteil 46 hält ein Ende
des Kontraktionsschlauches 14 und ist mit diesem beispielsweise
vernäht.
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Nach
dem Austausch verbrauchter Gasgeneratoren 20 bis 23 durch
neue Gasgeneratoren wird die Steuereinrichtung 24 beispielsweise
durch einen Rücksetzbefehl
der übergeordneten
Steuerungseinrichtung 27 zurückgesetzt. Dann deaktiviert
die Steuerungseinrichtung 24 die Verbrauchsanzeigemittel 33 und
schaltet dabei beispielsweise den Lautsprecher 35 und die
Warnleuchte 36 aus. Ferner schaltet die Steuerungseinrichtung 24 die
Segmente 38 bis 41 der Balkenanzeige 37 auf
inaktiv. Der Kontraktionsantrieb 10 kann dann wieder verwendet
werden.
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Mittels
einer Absolutzähleinrichtung 47 zählt die
Steuerungseinrichtung 24 den Gesamtverbrauch von Gasgeneratoren.
Sind beispielsweise die Gasgeneratoren 20 bis 23 dreimal
ausgewechselt worden, insgesamt z.B. zwölf Gasgeneratoren verbraucht worden,
steht der Absolutzähler
auf 12. Der Kontraktionsantrieb 10 hat
beispielsweise beim Zählerstand 16 das
Ende seines Lebenszyklusses erreicht und muss insgesamt ausgewechselt
werden.
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Die
Steuerungseinrichtung 24 kann die Warnleuchte 36 auch
bereits dann betätigen,
wenn noch einer oder zwei der Gasgeneratoren 20 bis 23 verfügbar ist.
Somit ist es möglich,
die Gasgeneratoren rechtzeitig auszutauschen und den Kontraktionsantrieb 10 stets
betriebsbereit zu erhalten.
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Ein
zweites Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in 3 gezeigt. Der dort gezeigte
Kontraktionsantrieb ist im wesentlichen gleichartig aufgebaut wie
der Kontraktionsantrieb 10, so dass für gleiche oder gleich funktionierende
Komponenten des Kontraktionsantrieb 50 die vom Kontraktionsantrieb 10 gewählten Bezugszeichen
auch beim Kontraktionsantrieb 50 verwendet sind.
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Beim
Kontraktionsantrieb 50 halten Kraftabgriffselemente 51, 52 einen
Kontraktionsschlauch 53. Das Kraftabgriffselement 51 ist
zweiteilig ausgeführt, wobei
ein Haltemanschettenteil 54 den Kontraktionsschlauch 53 hält und eine
Kartuscheneinheit 54 in der Art der Kartuscheneinheit 43 auf
das Haltemanschettenteil 54 z.B. aufgeschraubt ist. Die
Kartuscheneinheit 55 enthält Gasgeneratoren 56, 57, 58, 59,
die von einer Steuerungseinrichtung 60 in der Art der Steuerungseinrichtung 24 angesteuert
werden können.
Im Unterschied zu den Gasgeneratoren 20 bis 23,
die oben auf der Kartuscheneinheit 43 sitzen, sind die
Gasgeneratoren 56 bis 59 in Längserstreckungsrichtung des
Kontraktionsantriebs 50 orientiert. Die Gasgeneratoren 56 bis 59 sind
stirnseitig, am freien Ende des Kraftabgriffselements 51 angeordnet,
das heißt,
sie sind von der Seite her zugänglich
und gegebenenfalls auswechselbar. Die Steuerungseinrichtung 60 ist
beispielsweise außen
an der Wandung der Kartuscheneinheit 55 angeordnet.
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Zwischen
die Kartuscheneinheit 55 und das Haltemanschettenteil 54 ist
eine Drosselanordnung 61 geschaltet, die beispielsweise
in die Kartuscheneinheit 55 oder das Haltemanschettenteil 54 integriert
sein kann. Die Drosselanordnung 61 ist vorliegend eine
Art Scheibe mit einer oder mehreren Durchtrittsöffnungen 66 für Antriebsgas 17.
Die Drosselanordnung 61 begrenzt die Zufuhr von Antriebsgas 17 in
den durch den Kontraktionsschlauch 53 sowie die Kraftabgriffselemente 51, 52 begrenzten Druckbeaufschlagungsraum 14.
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Das
Antriebsgas 17 kann nach Betätigung des Kontraktionsantriebes 50 über eine
am Haltemanschettenteil 54 angeordnete Abluftdrossel 62 aus
dem Beaufschlagungsraum 14 entweichen.
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Die
Gasgeneratoren 56 bis 59 sind an der Kartuscheneinheit 54 auswechselbar.
Ferner ist die Kartuscheneinheit 55 auswechselbar, so dass
die Gasgeneratoren 56 bis 59 sozusagen auf einen Schlag
auswechselbar sind.
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Neben
den Gasgeneratoren 56 bis 59, die von der Steuerungseinrichtung 60 einzeln
nacheinander, gruppenweise oder stufenweise gezündet werden können, ist
an dem Kraftabgriffselement 54 ein weiterer Gasgenerator 63 angeordnet.
Der Gasgenerator 63 wird von der Steuerungseinrichtung 60 beispielsweise
dann gestartet, wenn die Gasgeneratoren 56 bis 59 verbraucht sind
und/oder wenn eine besonders große Antriebsleistung benötigt ist.
Der Gasgenerator 63 kann z.B. eine Art Reserve-Gasgenerator sein.
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Zur
Ansteuerung des Gasgenerators 63 ist beispielsweise eine
in der Figur nicht sichtbare Verbindungsleitung von der Steuerungseinrichtung 60 zum
Gasgenerator 63 vorhanden, die sich beispielsweise in einer
Wandung des Kontraktionsschlauches 53 befindet.
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Die
Steuerungseinrichtung 60 ist über eine Verbindungsleitung 64 ansteuerbar,
die beispielsweise in eine übergeordnete,
nicht dargestellte Steuerungseinrichtung einsteckbar ist. Den Verbrauch
eines oder mehrerer Gasgeneratoren 56 bis 59 signalisiert
die Steuerungseinrichtung 60 mittels Anzeigemitteln 65,
die beispielsweise eine Warnleuchte enthalten.