-
Die
Erfindung geht aus von einem Verdichter im Ansaugtrakt einer Brennkraftmaschine,
mit einem in einem Verdichtereinlasskanal drehbar gelagerten Verdichterrad, über das
zugeführte
Verbrennungsluft auf einen erhöhten
Ladedruck komprimierbar ist, und mit einem Zusatzkanal, der in den
Verdichtereinlasskanal einmündet,
wobei im Verdichtereinlasskanal stromauf des Verdichterrades ein
einstellbarer Kolben und im Mündungsbereich
des Zusatzkanals in den Verdichtereinlasskanal eine einstellbare
Dralleinrichtung angeordnet ist, wobei der Kolben die Dralleinrichtung
beaufschlagt und eine Stellbewegung des Kolbens eine Verstellung
der Dralleinrichtung erzeugt, gemäß der Gattung von Anspruch
1.
-
Ein
solcher Verdichter ist in der bisher unveröffentlichten
DE 102 527 67.9 beschrieben, der
als Bestandteil eines Abgasturboladers für eine Brennkraftmaschine in
deren Ansaugtrakt angeordnet ist. Der Abgasturbolader umfasst weiterhin
eine von Abgasen angetriebene Abgasturbine, welche den Verdichter
treibt. Der Verdichter verdichtet angesaugte Verbrennungsluft auf
einen erhöhten
Ladedruck und weist in dem axialen Verdichtereinlasskanal ein drehbar
gelagertes Verdichterrad auf, welches axial zugeführte Verbrennungsluft
auf einen erhöhten
Druck verdichtet. Parallel zum Verdichtereinlasskanal verläuft der
separat ausgebildete Zusatzkanal im Verdichtergehäuse, der
in Höhe
des Verdichterrades radial in den Verdichtereinlasskanal einmündet. Über den
Zusatzkanal kann ebenfalls Verbrennungsluft zugeführt werden,
die unmittelbar auf die Radschaufeln des Verdichterrades auftrifft
und dadurch dem Verdichterrad einen antreibenden Drehimpuls versetzt, der
insbesondere in Betriebszuständen
der Brennkraftmaschine mit niedriger Last und Drehzahl für ein erhöhtes Drehzahlniveau
des Laders sorgt. Stromauf des Verdichterrades befindet sich im
Bereich einer Abzweigung einer Zufuhrleitung zum Verdichtereinlasskanal
und dem Zusatzkanal ein einstellbarer Kolben, über den die jeweiligen Luftmassenströme in den
axialen Verdichtereinlasskanal bzw. den Zusatzkanal steuerbar sind.
-
Dem
Verdichter genügt
ein einziges Stellglied, um in Abhängigkeit des aktuellen Last-
und Betriebszustandes der Brennkraftmaschine sowohl den Kolben im
Verdichtereinlasskanal als auch die Dralleinrichtung im Mündungsbereich
des Zusatzkanals in den Verdichtereinlasskanal zu verstellen. Die
Einstellung erfolgt dadurch, dass der Kolben im Verdichtereinlasskanal
in einer definierten Bewegungsphase die Dralleinrichtung im Mündungsbereich
von Zusatzkanal zum Verdichtereinlasskanal beaufschlagt, wodurch
die Stellbewegung des Kolbens auf die Dralleinrichtung übertragen
und diese verstellt wird. Der Kolben übernimmt somit die zusätzliche
Funktion eines Stellgliedes für
die Dralleinrichtung. Auf ein weiteres Stellglied kann verzichtet
werden. Mit nur einer Stelleinrichtung können beim Verdichter zwei separate
Drosseleinrichtungen betätigt
werden, was grundsätzlich
dadurch ermöglicht
wird, dass die Einstellung des Kolbens im Verdichtereinlasskanal
und die Einstellung der Dralleinrichtung im Mündungsbereich des Zusatzkanals
in unterschiedlichen Last- und Betriebszuständen erfolgen, denen unterschiedliche Stellbewegungen
des Kolbens zugeordnet werden.
-
Die
Einstellung der Dralleinrichtung findet vorzugsweise bei niedrigen
Lasten und Drehzahlen der Brennkraftmaschine statt, bei denen im
Ansaugkanal üblicherweise
ein Unterdruck herrschen muss, was durch einen sogenannten Kaltluftturbinenbetrieb zu
realisieren ist, bei dem die Verbrennungsluft zweckmäßig ausschließlich über den
Zusatzkanal geleitet wird und unter einem Drall auf das Verdichterrad
auftrifft, welches hierdurch eine Drehbeschleunigung erfährt.
-
Bei
höheren
Lasten und Drehzahlen der Brennkraftmaschine dagegen ist der Kolben
im Verdichtereinlasskanal mehr oder weniger weit geöffnet, so
dass die Verbrennungsluft unmittelbar axial durch den Verdichtereinlasskanal
dem Verdichterrad zugeführt
wird, das in dieser Betriebsweise von einem separaten Antrieb betätigt wird,
insbesondere von der Abgasturbine, welche im Abgasstrang der Brennkraftmaschine
angeordnet sein kann und von den unter Druck stehenden Abgasen der
Brennkraftmaschine betrieben wird.
-
Besonders
bei hohen Drehzahlen der Brennkraftmaschine und niederen Lasten,
also bei großem Unterdruck
im Verdichtereinlasskanal wird der Kolben durch die Druckkräfte in Richtung
Dralleinrichtung gezogen, da auf der Verdichtereinlasskanal zugewandten
Druckseite ein niedriger Druck und auf der von der vom Verdichtereinlasskanal
abgewandten Druckseite des Kolbens Umgebungsdruck herrscht. Folglich
sind entsprechende Verstellkräfte zum
Rückstellen
bzw. zum Abheben des Kolbens von der Dralleinrichtung notwendig.
-
Der
vorliegenden Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, einen
Verdichter der eingangs erwähnten
Art derart weiter zu entwickeln, dass er leichter und kleiner baut
und kostengünstiger fertigbar
ist.
-
Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
-
Vorteile der
Erfindung
-
In
dem Mittel zum Druckausgleich zwischen einer dem Verdichtereinlasskanal
zugewandten Druckseite des Kolbens und einem von der vom Verdichtereinlasskanal
abgewandten Druckseite des Kolbens begrenzten Raum vorgesehen sind,
wirkt auch innerhalb des Raumes der Druck, der im Verdichtereinlasskanal
herrscht, so dass sich die am Kolben wirkenden Druckkräfte gegenseitig
aufheben. Infolgedessen sind geringere Stellkräfte ausreichend, um den Kolben
gegen den saugenden Unterdruck im Verdichtereinlasskanal zu verstellen.
Das den Kolben betätigende
Stellglied muss dann lediglich die innerhalb des Antriebsstranges
wirkenden Kräfte
wie beispielsweise Reibungskräfte überwinden
und kann folglich kleiner dimensioniert werden.
-
Durch
die in den Unteransprüchen
aufgeführten
Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der Erfindung
möglich.
-
Besonders
bevorzugt ist der Raum durch das Stellglied für den Kolben, den Kolben und
durch eine flexible Wandung druckdicht begrenzt, wobei die flexible
Wandung durch einen einendseitig am Verdichtergehäuse und
anderendseitig am Kolben gehaltenen Faltenbalg gebildet wird. Ein
solcher Faltenbalg ist einfach zu montieren und stellt überdies
ein kostengünstiges
Bauelement dar. Eine Abdichtung über O-Ringe
des bewegten Kolbens zur Wandung des Verdichtergehäuses ist
eine alternative Lösungsmöglichkeit.
-
Gemäß einer
Weiterbildung ist die Dralleinrichtung im Mündungsbereich des Zusatzkanals über ein
Federelement in eine ihrer Endstellungen kraftbeaufschlagt, insbesondere
in Richtung ihrer Öffnungsstellung,
so dass bei geöffnetem
Kolben im Verdichtereinlasskanal – in dieser Stellung bleibt
die Dralleinrichtung unbeaufschlagt vom Kolben – auch die Dralleinrichtung
in ihrer Öffnungsposition
steht. Mit dem Schließen
des Kolbens und Abriegeln des Verdichtereinlasskanals gelangt das
Sperrorgan in Anschlagstellung zu der Dralleinrichtung und beginnt
bei weiterer Verstellung, die Dralleinrichtung gegen die Kraft des
Federelementes aus der Öffnungsposition
in Richtung Stauposition zu überführen. Bei
einer Verstellung des Kolbens in Gegenrichtung wird die Dralleinrichtung
durch die Federkraft selbsttätig
wieder aus der Stauposition in ihre Öffnungsposition überführt. Zusammenfassend
wird daher in einem ersten Bewegungsabschnitt der Stellbewegung
ausschließlich
der Kolben und in einem darauf folgenden zweiten Bewegungsabschnitt
der Kolben zusammen mit der Dralleinrichtung verstellt.
-
Gemäß einer
ersten Ausführungsform
stellen die Mittel zum Druckausgleich in beliebiger Stellung des
Kolbens stets eine Strömungsverbindung zwischen
der dem Verdichtereinlasskanal zugewandten Druckseite des Kolbens
und dem von der vom Verdichtereinlasskanal abgewandten Druckseite
des Kolbens begrenzten Raum her. In diesem Fall ist der Kolben stets
beidseitig drucklos, mit den eingangs genannten Vorteilen. Hierzu
können
die Mittel zum Druckausgleich wenigstens eine außerhalb eines Anschlagbereichs
des Kolbens an der Dralleinrichtung angeordnete und mit dem Verdichtereinlasskanal kommunizierende
Durchgangsbohrung im Kolben beinhalten.
-
Gemäß einer
weiteren Ausführungsform können die
Mittel zum Druckausgleich derart ausgebildet sein, dass während des
ersten Bewegungsabschnitts der Stellbewegung eine Strömungsverbindung
zwischen der dem Verdichtereinlasskanal zugewandten Druckseite des
Kolbens und dem auf der vom Verdichtereinlasskanal abgewandten Druckseite des
Kolbens begrenzten Raum vorhanden und diese Strömungsverbindung während des
darauf folgenden zweiten Bewegungsabschnitts unterbrochen ist. In
diesem Fall greifen an dem Kolben nur während des ersten Bewegungsabschnitts
keine Druckkräfte an,
also insbesondere dann, wenn er gegen die Wirkung des Unterdrucks
im Verdichtereinlasskanal von der Dralleinrichtung entfernt wird,
woraus sich die oben bereits erwähnten
Vorteile ergeben.
-
Hingegen
findet während
des zweiten Bewegungsabschnitts wegen der gesperrten Strömungsverbindung
kein Druckausgleich statt, so dass der an der Dralleinrichtung anschlagende
Kolben durch den saugenden Unterdruck im Verdichtereinlasskanal
beaufschlagt wird. Dies ist insofern beim Verstellen er Dralleinrichtung
gegen das Federelement von Vorteil, als dann der saugende Unterdruck
gegen die Federkraft wirkt und folglich eine Verstellbewegung des Kolbens
unterstützt.
Durch die beschriebene selektive Beaufschlagung des Kolbens mit
Druckkräften
abhängig
vom jeweils vorliegenden Bewegungsabschnitt der Stellbewegung können daher
die erforderlichen Kolbenstellkräfte
in vorteilhafter Weise weiter reduziert werden. Dies kann in einfacher
Weise beispielsweise dadurch realisiert werden, dass die Durchgangsbohrung
in einem Anschlagbereich des Kolbens an der Dralleinrichtung angeordnet
und bei einem Anschlag des Kolbens an der Dralleinrichtung druckdicht
verschlossen ist.
-
Die
Stellbewegung des Kolbens erfolgt insbesondere in Achsrichtung des
Verdichterrades bzw. des Verdichtereinlasskanals. Dies wird zweckmäßig durch
einen axial verschieblichen Kolben erreicht, der mittels des Stellglieds
zwischen einer ersten axialen Endposition, die der Öffnungsstellung
des Kolbens entspricht, einer Zwischenposition, die der Schließstellung
des Kolbens entspricht und in der der Kolben in Anschlagposition
zur Dralleinrichtung steht, und einer zweiten axialen Endposition,
in welcher die Dralleinrichtung in ihrer Stauposition steht, zu
verstellen ist. Auch die Dralleinrichtung wird in dieser Ausführung zweckmäßig axial
zwischen ihrer Öffnungs-
und ihrer den Mündungsquerschnitt
reduzierenden Staustellung verschoben. Hierfür ist vorteilhaft ein der Dralleinrichtung
zugeordneter Axialschieber vorgesehen, der gehäusefest gelagert ist und in Achsrichtung
des Verdichterrades zu verschieben ist und von dem Federelement
beaufschlagt wird. In Stauposition überdeckt der Axialschieber
das Drallgitter, wobei gegebenenfalls ein Restspalt im Mündungsquerschnitt
geöffnet
bleiben kann.
-
Weitere
Vorteile und zweckmäßige Ausführungen
sind den weiteren Ansprüchen,
der Figurenbeschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen. Es zeigen:
-
1 einen
Schnitt durch eine Ausführungsform
eines Verdichters gemäß der Erfindung,
mit einem Verdichterrad, dem über
einen axialen Verdichtereinlasskanal und einen parallelen Zusatzkanal Verbrennungsluft
zuführbar
ist, dargestellt mit einem Kolben im Verdichtereinlasskanal in Öffnungsposition
und einer ebenfalls in Öffnungsposition
stehenden Dralleinrichtung im Mündungsbereich
des Zusatzkanals;
-
2 einen
Schnitt durch eine weitere Ausführungsform
eines Verdichters gemäß der Erfindung.
-
In
den Figuren sind gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
-
Beschreibung
der Ausführungsbeispiele
-
Der
in 1 dargestellte Verdichter 1 wird insbesondere
in Brennkraftmaschinen eingesetzt und ist zweckmäßig Teil eines Abgasturboladers,
bei dem die im Abgasstrang angeordnete Abgasturbine über eine
Welle 4 das Verdichterrad 2 im Verdichtergehäuse 27 antreibt,
die drehbar in einem Verdichtereinlasskanal 5 gelagert
ist. Die aus einem vorgelagerten, im Verdichtergehäuse 27 angeordneten
Luftsammelraum 6 über
eine Eintrittsöffnung 7 in
den axialen Verdichtereinlasskanal 5 gelangende Verbrennungsluft
wird von den rotierenden Verdichterradschaufeln 3 auf einen
erhöhten
Ladedruck verdichtet und radial in einen Diffusor 13 im
Verdichtergehäuse abgeleitet,
von dem aus die komprimierte Verbrennungsluft üblicherweise zunächst in
einem Ladeluftkühler
gekühlt
und anschließend
unter Ladedruck in die Zylinder der Brennkraftmaschine geleitet
wird. Die Rotationsachse des Verdichterrades 2 ist mit
der Verdichterachse 11 identisch, die auch zugleich die Längsachse
des Verdichtereinlasskanals 5 ist. Der vorgelagerte Luftsammelraum 6 ist
als Ringraum ausgebildet und weist gegenüber der Verdichterachse 11 einen
radialen Abstand auf. Die Eintrittsöffnung 7, welche Teil
des Verdichtereinlasskanals 5 ist und über die die Verbrennungsluft
aus dem Luftsammelraum 6 in Pfeilrichtung 8 in
den Verdichtereinlasskanal 5 strömt, ist halbaxial ausgerichtet
und schließt mit
der Verdichterachse 11 einen Winkel ein.
-
Axial
in Pfeilrichtung 10 verschieblich ist in dem Verdichtereinlasskanal 5 ein
Kolben oder Sperrorgan 9 angeordnet, bei dessen axialer
Bewegung der Querschnitt der Eintrittsöffnung 7 zwischen
der in 1 dargestellten Öffnungsstellung und einer nicht gezeigten
Schließstellung
zu verschieben ist, in welcher die Eintrittsöffnung 7 vollständig abgesperrt
ist und ein Übertritt
von Verbrennungsluft aus dem Luftsammelraum 6 in den Verdichtereinlasskanal 5 unterbunden
ist. Bei der Überführung von
der Öffnungsposition
bis zum Erreichen der Schließposition
legt der Kolben 9 einen axialen Stellweg S1 zurück. Der
Kolben 9 wird mit Hilfe eines Stellgliedes 12 axial
verschoben.
-
In Öffnungsstellung
ist die Eintrittsöffnung 7 zwischen
der Außenkontur
des Kolbens 9 und einem Axialschieber 14 gebildet,
der ebenfalls in Achsrichtung verschoben werden kann und einen axial
verlaufenden, radial jedoch außerhalb
des Verdichtereinlasskanals 5 verlaufenden Zusatzkanal 15 gegenüber dem
Verdichtereinlasskanal 5 abtrennt. Der Zusatzkanal 15 kommuniziert
einenends ebenfalls mit dem Luftsammelraum 6 und mündet anderenends über einen
Mündungsbereich 16 radial
in Höhe
des Verdichterrades 2 in den Verdichtereinlasskanal 5. Die über den
Zusatzkanal 15 zugeführte
Verbrennungsluft trifft näherungsweise
radial auf die Verdichterradschaufeln 3 auf und beaufschlagt
diese mit einem beschleunigenden Drall. Zur Verbesserung der Drallwirkung
ist im Mündungsbereich 16 ein
Drallgitter 17 angeordnet, welches beispielsweise über den Umfang
des Drallgitters verteilte Leitschaufeln aufweist, die den Strömungsverlauf
der auftreffenden Verbrennungsluft beeinflussen.
-
Axialschieber 14 und
Drallgitter 17 bilden gemeinsam eine Dralleinrichtung, über die
der Mündungsquerschnitt
des Mündungsbereiches 16 zwischen
der in 1 dargestellten Öffnungsposition und einer Stauposition
zu verstellen ist, in welcher der Mündungsquerschnitt auf ein Minimum
reduziert ist, gegebenenfalls auch vollständig abgesperrt ist. Die Verstellung
des Mündungsquerschnittes
erfolgt durch eine axiale Verschiebung des Axialschiebers 14 in
Pfeilrichtung 10; der maximal mögliche Stellweg des Axialschiebers 14 bei
der Überführung zwischen dessen Öffnungsposition
und dessen Stauposition ist in 1 mit S2 gekennzeichnet.
-
Der
Axialschieber 14 ist am Verdichtergehäuse 27 verschieblich
gelagert und wird von einem Federelement 19 in seine Öffnungsstellung
beaufschlagt. Zur Überführung aus
der in 1 dargestellten Öffnungsstellung in die Staustellung
wird der Axialschieber 14 entgegen der Federkraft des Federelementes 19 verschoben;
hierbei wird das Drallgitter 17 in eine axiale Aufnahmeöffnung 20 im
Axialschieber 14 eingeschoben.
-
In
der Schließstellung
des Kolbens 9, nach Zurücklegen
des axialen Stellwegs S1 ist die Eintrittsöffnung 7 des
Verdichtereinlasskanals 5 abgesperrt, wobei die Außenkontur
des Kolbens 9 die Außenkontur
des Axialschiebers 14 berührt, so dass die Eintrittsöffnung 7 geschlossen
ist. Der Axialschieber 14 befindet sich dann noch in seiner Öffnungsstellung
und ist noch nicht in Richtung seiner Staustellung verschoben. In
dieser Konfiguration nimmt der Verdichter die Funktion einer Kaltluftturbine
ein, da der über den
Zusatzkanal 15 zugeführte
Verbrennungsluftstrom aufgrund eines Druckgefälles das Verdichterrad 2 antreibt
und stromab des Verdichterrades 2 auf einen Unterdruck
entspannt wird.
-
In
der Staustellung des Axialschiebers 14 ist der Kolben 9 nunmehr
soweit in Richtung Verdichterrad 2 um den weiteren Stellweg
S2 axial verschoben, dass der von dem Kolben 9 beaufschlagte
Axialschieber 14 gegen die Kraft des Federelements 19 in seine
Stauposition verstellt ist, in welcher der Querschnitt des Mündungsbereiches 16 auf
ein Minimum reduziert ist. Das Drallgitter 17 ist in Stauposition
beinahe vollständig
in der axialen Aufnahmeöffnung 20 im
Axialschieber 14 aufgenommen. Durch den verbleibenden Spalt im
Mündungsbereich 16 kann
nur ein verhältnismäßig geringer
Luftmassenstrom hindurchströmen,
so dass das Verdichterrad 2 auch nur einen entsprechend
geringen Drehimpuls erfährt.
-
Bei
einer Verschiebung des Kolbens 9 in Gegenrichtung – weg vom
Verdichterrad 2 – wird
zunächst
der Axialschieber 14 unter dem Einfluss des Federelementes 19 aus
der Stauposition in seine Öffnungsposition
verschoben, wobei in dieser Phase die Eintrittsöffnung 7 zum Verdichtereinlasskanal 5 noch geschlossen
bleibt. Nach dem Erreichen seiner Öffnungsposition, welche durch
einen Anschlag gesichert sein kann, wird bei einem weiteren Verschieben des
Kolbens 9 weg vom Verdichterrad 2 auch die Eintrittsöffnung 7 wieder
geöffnet.
-
Über eine
Verschiebung eines Anschlags, welcher die Öffnungsstellung des Axialschiebers 14 markiert,
kann das Verhältnis
der Querschnittsflächen
von Mündungsbereich 16 des
Zusatzkanals 15 zur Eintrittsöffnung 7 zum Verdichtereinlasskanal 5 beeinflusst
werden.
-
Erfindungsgemäß sind Mittel
zum Druckausgleich zwischen einer dem Verdichtereinlasskanal 5 zugewandten
Druckseite des Kolbens 9 und einem von der vom Verdichtereinlasskanal 5 abgewandten Druckseite
des Kolbens 9 begrenzten Raum 22 vorgesehen. Vorzugsweise
ist der Raum 22 durch das Stellglied 12 für den Kolben 9,
den Kolben 9 und durch eine flexible Wandung 23 druckdicht
begrenzt, wobei die flexible Wandung vorzugsweise durch einen einendseitig
am Verdichtergehäuse 27 und
anderendseitig am Kolben 9 gehaltenen Faltenbalg 23 gebildet
wird.
-
Gemäß der in 1 gezeigten
Ausführungsform
können
die Mittel zum Druckausgleich in beliebiger Stellung des Kolbens 9 stets
eine Strömungsverbindung
zwischen der dem Verdichtereinlasskanal 5 zugewandten Druckseite
des Kolbens 9 und dem von der vom Verdichtereinlasskanal 5 abgewandten Druckseite
des Kolbens 9 begrenzten Raum 22 herstellen. Hierzu
beinhalten die Mittel zum Druckausgleich beispielsweise wenigstens
eine außerhalb eines
Anschlagbereichs des Kolbens 9 am Axialschieber 14 angeordnete
und mit dem Verdichtereinlasskanal 5 kommunizierende Durchgangsbohrung 24 im
Kolben 9. Hierdurch herrscht in dem Raum 22 stets
der gleiche Druck wie im Verdichtereinlasskanal 5. Die
Abdichtung des Verdichtereinlasskanals 5 bzw. des Raumes 22 gegenüber der
Umgebung kann durch am Kolben 9 oder am Axialschieber 14 aufgenommene
Dichtungen, beispielsweise O-Ringe 25, welche Anschlagbereich
des Kolbens 9 am Axialschieber 14 angeordnet sind,
verbessert werden.
-
Gemäß einer
weiteren, in 2 gezeigten Ausführungsform
sind die Mittel zum Druckausgleich derart ausgebildet, dass während eines
ersten Bewegungsabschnitts der Stellbewegung, also während der
Kolben 9 den axialen Stellweg S1 zurücklegt,
eine Strömungsverbindung
zwischen der dem Verdichtereinlasskanal 5 zugewandten Druckseite
des Kolbens 9 und dem auf der vom Verdichtereinlasskanal 5 abgewandten
Druckseite des Kolbens 9 begrenzten Raum 22 vorhanden
und diese Strömungsverbindung
während
des darauf folgenden zweiten Bewegungsabschnitts unterbrochen ist,
welcher durch den Stellweg S2 gekennzeichnet
ist. Hierzu ist eine Durchgangsbohrung 24a in einem Anschlagbereich des
Kolbens 9 am Axialschieber 14 angeordnet, die bei
einem Anschlag des Kolbens 9 am Axialschieber 14 druckdicht
verschlossen wird. Die Wirkungen und Vorteile dieser Ausgestaltungen
sind bereits eingangs ausführlich
beschrieben worden, deshalb soll hier nicht weiter darauf eingegangen
werden.
-
Gemäß einer
weiteren, nicht gezeigten Ausführungsform
können
die Mittel zum Druckausgleich ein beispielsweise elektronisch gesteuertes
Ventil beinhalten, welches je nach Bedarf eine Strömungsverbindung
zwischen der dem Verdichtereinlasskanal 5 zugewandten Druckseite
des Kolbens 9 und dem auf der vom Verdichtereinlasskanal 5 abgewandten
Druckseite des Kolbens 9 begrenzten Raum 22 herstellt
oder diese sperrt. Schließlich
kann der Kolben 9 durch eine Federeinrichtung 26 in
eine Notlaufposition vorgespannt sein, welche sich einerseits am
Verdichtergehäuse 27 und
andererseits am Kolben 9 abstützt.