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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Druckprüfung von Scheinwerfergehäusen, wobei nach
Zusammenbau des Scheinwerfergehäuses eine
Druckprüfeinrichtung
unter Bildung eines Drucklufteinlasses und eines Druckluftauslasses
an mindestens einer Belüftungsöffnung des
Scheinwerfergehäuses
angelegt wird.
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Ferner
betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens zur Druckprüfung.
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Zur
Druckprüfung
von Scheinwerfergehäusen
ist es üblich,
an mindestens einer rückseitig
am Gehäuse
angebrachten Belüftungsöffnung eine Druckprüfeinrichtung
anzuschließen.
Mittels der Druckprüfeinrichtung
kann insbesondere eine Vollständigkeitsprüfung der
Scheinwerferhülle
erfolgen, wobei das Fehlen von Teilen der Hülle in Folge eines Montagefehlers
oder falscher Montage der Teile festgestellt werden können. Darüber hinaus
kann auch eine für
das spätere
Betriebsverhalten des Scheinwerfers relevante Dichtigkeit desselben
geprüft
werden. Zu diesem Zweck wird das Scheinwerfergehäuse bzw. die Scheinwerferhülle gezielt
an den Stellen durch die Druckprüfeinrichtung
abgedichtet, die im späteren
Betrieb Öffnungen
beispielsweise zum Zweck der Be- oder Durchlüftung, der Kühlung etc. bilden.
Vorzugsweise wird die Druckprüfeinrichtung mittels
einer ersten Zuführleitung
an einem Öffnungsstutzen
einer ersten Belüftungsöffnung des
Scheinwerfergehäuses
angeschlossen, wobei die Zuführleitung
mit einem Ventil und einer Druckluftquelle verbunden ist. An einem Öffnungsstutzen
einer zweiten Belüftungsöffnung des
Scheinwerfergehäuses
wird eine Messleitung der Druckprüfeinrichtung angeschlossen,
an der stromabwärtsseitig
ein Drucksensor (Druckmesssonde) angeordnet ist. Die gegebenenfalls
vorhandenen weiteren Öffnungen
des Scheinwerfergehäuses
werden durch geeignete Mittel abgedichtet.
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Nach
Beaufschlagung des Scheinwerfergehäuses mit einem vorgegebenen
Luftüberdruck
oder -unterdruck kann anhand des detektierten Druckverlaufs die
Vollständigkeit
bzw. Dichtigkeit der Scheinwerferhülle überprüft werden. Nach erfolgreicher Überprüfung werden
die Belüftungsöffnungen üblicher
Weise mit einem flexiblen Aufsetzteil versehen, das winkelförmig angeordnet
ist und eine Orientierung der Belüftungsöffnung vertikal nach unten
ermöglicht,
so dass beim späteren
Betrieb im Fahrzeug keine Schmutzpartikel bzw. Spritzwasser in den
Innenraum des Scheinwerfergehäuses
eindringen können.
Nachteilig an dem bekannten Verfahren ist jedoch, dass die Aufsteckteile
erst nach der Druckprüfung
aufgesetzt werden können.
Dies ist einerseits von wirtschaftlichem Nachteil (Vormontagegruppe), andererseits
lässt sich
das Vorhandensein bzw. der korrekte Sitz der Aufsteckteile selbst
durch die Druckprüfung
nicht kontrollieren.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Druckprüfung von
Scheinwerfergehäusen
derart weiterzubilden, dass eine Druckprüfung auch bei bereits auf die
Belüftungsöffnungen
des Scheinwerfergehäuses
montierten flexiblen Aufsetzteilen ermöglicht wird.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe ist das erfindungsgemäße Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass
die Belüftungsöffnung jeweils
zuerst mit einem nachgiebigen Aufsetzteil versehen wird, dass der Drucklufteinlass
oder Druckluftauslass zum Verbinden der Druckprüfeinrichtung mit dem Scheinwerfergehäuse durch
einen nach Entfernen derselben selbsttätig verschließenden Durchtritt
gebildet wird, an dem ein Luftkopplungsaggregat während des Prüfvorgangs
dichtend gelagert ist.
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Vorteilhaft
ermöglicht
das erfindungsgemäße Verfahren
die Durchführung
einer Druckprüfung
eines Scheinwerfergehäuses
nach Montage eines flexiblen Aufsetzteils an einer Belüftungsöffnung des Gehäuses. Diese
vollständige
und zu verlässige
Prüfung
beinhaltet einen Pumpvorgang, bei dem mittels einer Pumpe so lange
Luft in das Gehäuse
gedrückt bzw.
herausgezogen wird, bis sich ein bestimmter Differenzdruck zur Umgebung
aufgebaut hat. Anschließend
wird der zeitliche Verlauf der Druckdifferenz zwischen dem Gehäuseinnenraum
und der Umgebung gemessen und bezüglich Auffälligkeiten ausgewertet und
interpretiert.
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Grundgedanke
der Erfindung ist es, in einer Wandung des Aufsetzteils einen Durchtritt
für die
Zuführung
oder Abführung
von Luft in den Gehäuseinnenraum
bzw. aus dem Gehäuseinnenraum
vorzusehen, wobei sichergestellt wird, dass sich nach Beendigung
der Druckprüfung
dieser Durchtritt selbsttätig verschließt, so dass
durch denselben keine Schmutzpartikel bzw. Spritzwasser in den Innenraum des
Scheinwerfergehäuses
eindringen können.
Die Erfindung gewährleistet,
dass zum einen die Funktion des flexiblen Aufsetzteils nicht beeinträchtigt wird und
zum anderen die Qualität
der Druckprüfung
verbessert wird.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung wird der Durchtritt in der Wandung
des Aufsetzteils durch einen Einschnitt gebildet, der durch eine
die Druckluft zuführende
Nadel erzeugt wird. Dabei schmiegen sich Randlappen des Einschnitts
dichtend an die Mantelfläche
der Nadel an. Nach Beendigung des Prüfvorganges gelangen die Randlappen
des Schlitzes selbsttätig
in eine ebene Position, in der sie unmittelbar so dicht aneinander
liegen, dass ein Eindringen von Schmutzpartikeln bzw. Spritzwasser
verhindert wird.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung erfolgt die Bildung des Einschnittes
in einer Wandung des Aufsetzteils, nachdem der betreffende Wandungsteil
unter Beaufschlagung einer andauernden Druckkraft in eine die Belüftungsöffnung verschließende Schließposition
gebracht worden ist. Vorteilhaft kann hierdurch ein sauberer Einschnitt
erzeugt werden, der das selbsttätige
Verschließen
desselben und damit spätere
Abdichten der Wandung erleichtert. Vorteilhaft kann bei Integration
der Hohlnadel in den die Wandung des Aufsetzteils verschließenden Stempel
ein definierter Einschnitt an einer vorgesehen Position vorgenommen
werden.
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Zur
Lösung
der Aufgabe weist die Erfindung ferner eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens auf, so dass quasi eine beschädigungsfreie Druckprüfung unter
Einschluss von auf Stutzen von Belüftungsöffnungen aufgesetzten Aufsetzteilen
ermöglicht
wird.
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Aufgabe
der Erfindung ist es ferner, ein Scheinwerfergehäuse für Fahrzeuge bereitzustellen, so
dass eine Druckprüfung
nach vollständiger
Montage des Scheinwerfergehäuses
ohne Beeinträchtigung
von Funktionsteilen desselben erfolgen kann.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe weist die Erfindung die Merkmale des Patentanspruchs
8 auf.
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Vorteilhaft
ist eine Belüftungsöffnung des Scheinwerfergehäuses mit
einem Öffnungsstutzen versehen,
an dem ein nachgiebiges Aufsetzteil festlegbar ist, wobei das Aufsetzteil
derart ausgebildet ist, dass es an einer Wandung mit einem selbsttätig verschließbaren Schlitz
versehen ist.
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Dieser
Schlitz kann als eine Öffnung
dienen zur Zuführung
von Druckluft in den Innenraum des Scheinwerfergehäuses mittels
eines an demselben angelegten Druckluft-Zuführaggregat einer Dichtigkeitsprüfeinrichtung.
Dadurch, dass nach der Druckprüfung
sich der Schlitz selbsttätig
verschließt,
können
keine Schmutzpartikel bzw. Spritzwasser durch die Wandung in das
Aufsetzteil bzw. den Innenraum des Scheinwerfergehäuses gelangen.
Die Funktionalität
des Aufsetzteils ist daher im Betriebszustand des Scheinwerfergehäuses gewährleistet.
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Weitere
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 einen
teilweisen Vertikalschnitt durch eine Rückwand eines Scheinwerfergehäuses im
Bereich einer Belüftungsöffnung,
wobei auf einen Öffnungsstutzen
der Belüftungsöffnung ein
Aufsetzteil zur Umlenkung der Belüftungsöffnung nach unten aufgebracht
ist und sich in einer Ausgangsposition befindet,
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2 einen
Vertikalschnitt gemäß 1 im Bereich
der Belüftungsöffnung,
wobei eine Wandung des Aufsetzteils mittels eines Stempels in eine
die Belüftungsöffnung verschließende Schließposition verbracht
ist,
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3 einen
Vertikalschnitt gemäß 2, wobei
ein Luftkopplungsaggregat in der Wandung des Aufsetzteils einen
Durchtritt durch Einschneiden erzeugt für die Zuführung von Druckluft und
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4 einen
Vertikalschnitt gemäß 3, wobei
sich die Wandung des Aufsetzteils wieder in einer die Belüftungsöffnung öffnenden
Ausgangsposition befindet und Randlappen des Einschnitts unmittelbar
aneinander liegen.
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Ein
Scheinwerfergehäuse 1 eines
Kraftfahrzeugs ist üblicher
Weise schalenförmig
ausgebildet und enthält
eine Mehrzahl von lichttechnischen Komponenten, wie beispielsweise
eine Glühlampe,
einen Reflektor etc.. In Lichtaustrittsrichtung ist das Scheinwerfergehäuse 1 durch
eine transparente Abdeckscheibe abgedeckt. Zur Belüftung des
Scheinwerfergehäuses 1 weist
dasselbe an einer Rückseite 2 eine Mehrzahl
von Belüftungsöffnungen 3 auf.
Die Belüftungsöffnungen 3 werden
durch einen zylinderförmigen
Stutzen 4 gebildet, dessen Symmetrieachse 5 in horizontaler
Richtung verläuft.
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Am
Ende der Montage des Scheinwerfergehäuses 1 wird auf dem
Stutzen 4 ein flexibles (nachgiebiges) Aufsetzteil 6 haftend
unter Anlage eines Befestigungsrings 7 an der Außenseite
des Stutzens 4 befestigt. Das Aufsetzteil 6 ist
winkel- oder bogenförmig
ausgebildet, wobei sich an den Befestigungsring 7 eine
Umlenkwandung 8 anschließt, die eine Öffnung 9 in
vertikaler Richtung nach unten aufweist. Durch das Aufsetzteil 6,
das aus einem Gummimaterial hergestellt sein kann, wird verhindert,
dass Spritzwasser oder Schmutzpartikel in das Scheinwerfergehäuse 1 eindringen
können.
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Damit
eine erforderliche Druckprüfung
des Scheinwerfergehäuses 1 auch
nach Montage des Aufsetzteils 6 an dem Öffnungsstutzen 4 erfolgen kann,
wird in einem ersten Schritt gemäß 2 ein Stempel 10 derart
unter Mitnahme eines Teilbereichs der Umlenkwandung 8 in
horizontaler Richtung verfahren, dass Dichtlinien 11 zwischen
dem Öffnungsstutzen 4 und
der Umlenkwandung 8 bzw. der Umlenkwandung 8 und
dem Stempel 10 gebildet werden. Die Belüftungsöffnung 3 ist daher
im Bereich des Öffnungsstutzens 4 luftdicht
abgeschlossen. Die Dicke des Stempels 10 ist an den Durchmesser
des Öffnungsstutzens 4 angepasst.
Der Stempel 10 wird koaxial zu dem Stutzen 4 verfahren
und drückt
die Umlenkwandung 8 in eine die Belüftungsöffnung 3 abdichtenden
Schließposition.
Damit die Umlenkwandung 8 in der Schließposition nicht beschädigt wird,
weist der Stempel 10 stirneseitig eine weichelastische
Stirnfläche 12 auf,
die auf die Umlenkwandung 8 drückt. Durch das Anpressen der
Umlenkwandung 8 auf den Rand des Öffnungsstutzens 4 mittels
des Stempels 10 wird das Aufsetzteil 6 in eine die
Druckprüfung
ermöglichende
Prüflage
verbracht.
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Nach
einer ersten Ausführungsform
kann eine erste Belüftungsöffnung 3 bzw.
ein erstes Aufsetzteil 6 mit einem Drucklufteinlass 13 versehen sein,
siehe 3. Eine zweite Belüftungsöffnung 3 bzw. zweites
Aufsetzteil 6 ist mit einem nicht dargestellten Druckluftauslass
versehen. Der Drucklufteinlass 13 ist über eine Zuführleitung
mit einer Druckluftquelle (Luftpumpe) verbunden. Der Druckluftauslass ist über eine
Leitung mit einer Druckmesssonde verbunden. Hierdurch kann durch
geeignete Steuerungs- und Regelungsmaßnahmen der Pumpvorgang gesteuert
bzw. geregelt werden.
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Nach
einer zweiten Ausführungsform
kann die Druckluftquelle (Pumpe) und die Messsonde an demselben
Verbindungskanal angeschlossen werden.
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In
beiden Fällen
wird der Drucklufteinlass 13 bzw. Druckluftauslass durch
einen Durchtritt 16 gebildet, in dem während des Prüfvorgangs
ein Luftkopplungsaggregat 14 angeordnet ist.
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Wie
aus 3 zu ersehen ist, läuft das Luftkopplungsaggregat 14 endseitig
spitz zu und verfügt über eine
Schneidkante 15, mittels der in der Umlenkwandung 8 ein
Einschnitt 16 erzeugt wird. Der Einschnitt 16 wird
durch Relativbewegung des als eine hohlförmige Nadel ausgebildeten Luftkopplungsaggregats 14 zu
dem Stempel 10 in Richtung des Öffnungsstutzens 4 bewirkt,
wobei sich eine abgeschrägte Öffnung 17 der
Hohlnadel 14 in der Endposition nach Durchtritt durch den
Einschnitt 16 der Umlenkwandung 8 innerhalb des Öffnungsstutzens 4 befindet.
Die Bildung des Durchtritts 16 in der Umlenkwandung 8 wird
dadurch erleichtert, dass der Stempel 10 die Umlenkwandung 8 in einem
leicht gewölbten
Spannzustand gebracht hat, so dass ein sauberer und definierter
Einschnitt 16 erfolgen kann. Nach Erzeugen des Einschnitts 16 liegen
Randlappen 18 desselben unmittelbar an einer Mantelfläche 19 des
hohlförmigen
Luftkopplungsaggregats 14 an.
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Dem
Luftkopplungsaggregat 14 kommt eine Doppelfunktion zu.
Zum einen dient es mit seiner Schneidkante 15 zum Erzeugen
des Einschnittes 16, so dass ein Drucklufteinlass gebildet
werden kann. Zum anderen ist es hohlförmig ausgebildet, so dass in
Folge des Anschlusses an die Druckluftquelle in der Einsetzlage
des Aggregats 14 Druckluft in den Innenraum des Scheinwerfergehäuses 1 zugeleitet werden
kann. Zu diesem Zweck ist das Luftkopplungsaggregat 14 als
eine Hohlnadel ausgebildet. Die Hohlnadel 14 ist mittels
einer Ringdichtung 20 in einer Axialbohrung 21 des
Stempel 10 gelagert.
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Nach
einer alternativen Ausführungsform kann
das Luftkopplungsaggregat 14 auch als eine genutete Vollnadel
ausgebildet sein, wobei der Hohlraum des Stempels 10 mit
dem Innenraum des Scheinwerfergehäuses 1 in Verbindung
steht. Die Abdichtung erfolgt durch eine entfernt von der Stirnfläche 12 des
Stempels 10 angeordneten nicht dargestellten Ringdichtung.
Bei dieser Ausführungsform kommt
den Randlappen 18 des Einschnitts 16 gar keine
Abdichtfunktion zu. Bei Einsatz einer Hohlnadel 15 können die
Randlappen eingeschränkt
eine Abdichtfunktion übernehmen.
Die Hauptabdichtfunktion wird allerdings durch die Ringdichtung 20 erzeugt.
Neben der Abdichtfunktion kommt der Ringdichtung 20 auch
eine Führungsfunktion
für die
Hohlnadel 14 zu. Der Ringraum zwischen der Ringdichtung 20 und
den Randlappen 18 ist Bestandteil des Innenraumes, der
mit Druckluft beaufschlagt wird.
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Nach
einer alternativen Ausführungsform kann
der Drucklufteinlass 13 bzw. der Druckluftauslass auf bereits
bei der Herstellung des Aufsetzteils 6 erzeugt werden,
so dass das Luftkopplungsaggregat 14 keine Einschneidfunktion
aufweisen muss.
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Nach
Beendigung der Druckprüfung
wird vorzugsweise zuerst die Hohlnadel 14 in den Stempel 10 zurückbewegt.
Anschließend
wird der Stempel 10 unter Freigeben der Öffnung 9 des
Aufsetzteils 6 zurückbewegt.
Die Druckprüfung
ist nunmehr abgeschlossen. Wie aus 4 zu ersehen
ist, hat sich der Einschnitt 16 in Folge seiner Eigenspannung
selbsttätig
geschlossen, wobei die Randlappen 18 desselben unmittelbar
aneinander liegen. Hierdurch wird eine ausreichende Dichtheit gegen
das Eindringen von Spritzwasser bzw. Schmutzpartikeln erreicht.
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Gegebenenfalls
kann die Dichtigkeit durch Aufbringen eines Klebers verbessert werden.