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Die
Erfindung betrifft allgemein aluminiumhaltige Verbundhalbleiter,
insbesondere betrifft die Erfindung dertige Halbleiter, welche eine
Stromblende aufweisen, sowie ein Verfahren zu deren Herstellung.
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Aluminiumhaltige
Verbundhalbleiter werden insbesondere im Bereich der Optoelektronik
eingesetzt. Dort finden diese Halbleitermaterialien bei der Herstellung
von Photo- und Leuchtdioden, sowie speziell für Halbleiterlaser Verwendung.
Besonders bevorzugt werden diese Materialien zur Herstellung von
oberflächenemittierenden
Lasern mit vertikaler Kavität
(VCSEL, „vertival
cavity surface emitting laser")
eingesetzt.
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VCSEL-Vorrichtungen
umfassen im allgemeinen einen Schichtstapel mit Bragg-Reflektoren aus
halbleitenden Schichten. Um den Feldverlauf innerhalb des Schichtstapels
zu kontrollieren, ist es bekannt, in den Schichtstapel eine Isolationsschicht einzubringen,
welche eine Blende aufweist. Durch die Blende kann Strom zwischen
den beiderseitig der Isolationsschicht angeordneten Nachbarschichten fließen. Eine
derartige Anordnung ist beispielsweise in der
DE 198 07 783 A1 offenbart.
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Die
Isolationsschicht wird vielfach aus Aluminiumoxid hergestellt, was
sich insbesondere bei der Verwendung von aluminiumhaltigen Verbundhalbleiter-Schichten
anbietet. Hier kann eine Aluminiumoxid-Schicht in einfacher Weise
durch Oxidation einer Halbleiterschicht hergestellt werden. Allerdings
weisen die meisten Halbleiter im Sichtbaren und Infraroten vergleichsweise
hohe Brechungsindizes auf, wohingegen Aluminiumoxid in diesem Bereich
einen vergleichsweise niedrigen Brechungsindex hat. Beispielsweise
hat Galliumarsenid bei 1 μm
Wellenlänge einen
Brechungsindex von n = 3,9, während
Aluminiumoxid bei dieser Wellenlänge
einen Brechungsindex von nur n = 1,6 aufweist. Dies führt zu großen Brechungsindex-Sprüngen an
den Grenzflächen
des oder der aktiven Schichten. Insbesondere ergeben sich dementsprechend
auch hohe Brechungsindexsprünge
an den Rändern
der Blende. Durch den großen
Brechungsindex-Unterschied wird das optische Feld innerhalb der
Kavität
stark geführt.
Um so stärker
das optische Feld geführt
wird, um so mehr mögliche
Moden können
auftreten und/oder koexistieren. Wünschenswert für die optischen
Eigenschaften des Lasers, wie beispielsweise die erreichbare minimale Strahldivergenz
ist es aber, die Anzahl möglicher
Moden so weit als möglich
einzuschränken.
Ideal ist es, wenn ein VCSEL mit nur einer einzelnen Mode emittiert.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Halbleiterverbund
mit einer Isolationsschicht bereitzustellen, der verbesserte optische
Eigenschaften aufweist.
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Diese
Aufgabe wird bereits in höchst überraschend
einfacher Weise durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Demgemäß sieht
die Erfindung einen Verbundhalbleiter vor, welcher
- – ein
Substrat,
- – auf
einer Seite des Substrats zumindest eine erste, zumindest eine zweite
Halbleiterschicht und eine mit zumindest einer der beiden Halbleiterschichten
in Kontakt stehende Isolationsschicht
aufweist, wobei
die Isolationsschicht Aluminiumnitridhaltig ist.
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Gegenüber dem
herkömmlich
verwendeten Aluminiumoxid als Isolationsschicht weist Aluminiumnitrid
für die
insbesondere für
das Gebiet der Telekommunikations interessanten Welenlängenbereiche
einen wesentlich höheren
Brechungsindex auf. So hat Aluminiumnitrid bei 1 μm Wellenlänge einen Brechungsindex
von n = 2.0, gegenüber
n = 1,6 von Aluminiumoxid. Damit ist der Unterschied zum vergleichsweise
hohen Brechungsindex vieler für
optoelektronische Anwendungen geeigneter Halbleitermaterialien geringer
und das im Halbleiterverbund erzeugte Licht wird schwächer geführt.
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Der
erfindungsgemäße Verbundhalbleiter
ist aufgrund seiner verbesserten optischen Eigenschaften besonders
als Bestandteil eines VCSEL geeignet oder kann einen VCSEL umfassen.
Jedoch können auch
andere elektronische und optoelektronische Komponenten, die Isolationsschichten
zur Isolation von Halbleitermaterialien aufweisen können, einen erfindungsgemäßen Halbleiterverbund
umfassen oder mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt werden.
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Beispielsweise
kommen hier Feldeffekt-Transistoren in Betracht.
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Bevorzugt
werden die ersten und zweite Halbleiterschicht und die Isolationsschicht
aufeinanderfolgend aufgebracht, so daß diese Schichten zusammenhängen, beziehungsweise
miteinander in Kontakt stehen. Dementsprechend steht dabei auch die
Isolationsschicht mit zumindest einer der beiden Halbleiterschichten
in Kontakt.
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Insbesondere
zur Realisierung eines VCSEL ist es außerdem vorteilhaft, wenn eine
der beiden Halbleiterschichten eine aktive Schicht umfaßt. Eine typische
aktive Schicht eines VCSELs kann auch insbesondere ein oder mehrere
Lagen aufweisen, die als Begrenzungen für einen oder mehrere Quantentöpfe ("quantum wells") dienen. Dementsprechend
kann die aktive Schicht auch mehrlagig sein. Geeignet für eine solche
Schicht ist beispielsweise eine Galliumarsenid-Schicht mit zusätzlichen Aluminium-Galliumarsenid-Lagen.
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Aluminiumnitrid
findet bereits als Material zur Herstellung von VCSELs und anderen
optoelektronischen Komponenten Verwendung. Allerdings wird Aluminiumnitrid
hier nicht als Isolator eingesetzt, sondern als Halbleiter, beispielsweise
für blaue
Laser oder Leuchtdioden. Dabei wird dieses Material durch Molekularstrahlepitaxie
abgeschieden. Dieses Abscheidungsverfahren führt zu quasi einkristallinen Schichten,
welche aufgrund dieser Morphologie eine hinreichende Leitfähigkeit
zur Herstellung von Halbleiter-Bauelementen
aufweisen. Derartige Aluminiumnitrid-Schichten wären jedoch als Isolationsschichten
nur schlecht geeignet. Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weist daher der Verbundhalbleiter keine einkristalline,
sondern vielmehr eine pseudomorphe Struktur auf. Im Sinne der Erfindung
wird pseudomorph dabei als polykristallin und/oder amorph verstanden.
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Es
hat sich gezeigt, daß eine
zumindest teilweise nitridierte aluminiumhaltige Schicht, insbesondere
eine zumindest teilweise nitridierte Halbleiterschicht besonders
geeignet ist, um als Isolationsschicht dienen zu können. Dementsprechend
sieht die Erfindung auch ein Verfahren zur Herstellung eines Verbundhalbleiters
vor, bei welchem auf einem Substrat zumindest eine erste Halbleiterschicht,
eine Isolationsschicht und zumindest eine zweite Halbleiterschicht
erzeugt werden, wobei das Herstellen der Isolationsschicht das Aufbringen
einer aluminiumhaltigen Schicht und das zumindest teilweise Nitridieren der
Schicht umfasst. Die Isolationsschicht ist dabei mit zumindest einer
der beiden Halbleiterschichten in Kontakt.
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Dabei
wird das Nitridieren bevorzugt unter Bildung von Aluminiumnitrid
durchgeführt,
um einen hohen Brechungsindex der Schicht zu erreichen.
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Im
Unterschied zu sonst üblicherweise
in der Optoelektronik verwendeten Aluminiumnitrid-Schichten wird
die Aluminiumnitrid-haltige Schicht des erfindungsgemäßen Halbleiterverbunds
nicht durch Molekularstrahlepitaxie aufgetragen, sondern durch eine chemische
Umwandlung in der Schicht selbst erzeugt. Dadurch wird keine epitaktisch
gewachsene, im wesentliche einkristalline und halbleitende Schicht,
sondern eine polykristalline und/oder amorphe, isolierende Schicht
erzeugt.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird für
die Erzeugung der Isolationsschicht eine aluminiumhaltige Halbleiterschicht
nitridiert.
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Insbesondere
kann die Isolationsschicht eine nitridierte AlxGa1–xAs-Schicht
umfassen, beziehungsweise durch Nitridierung einer AlxGa1–xAs-Schicht hergestellt
werden. Besonders geeignet, um die erforderlichen Isolationseigenschaften
zu erreichen sind dabei hoch aluminiumhaltige Schichten mit x > 0,95.
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AlxGa1–xAs-Schichten bieten
sich insbesondere bei der Verwendung von Galliumarsenid als Halbleitermaterial
für die
hableitenden Schichten des erfindungsgemäßen Verbundhalbleiters an.
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Zumindest
eine der zwei Halbleiterschichten des erfindungsgemäßen Halbleiterverbunds
kann außerdem
Galliumarsenid aufweisen. Dieses Material ist insbesondere für optoelektronische
Bauelemente gut geeignet und kann mit hoher Reinheit hergestellt
werden. Auch sind nitridierte AlxGa1–xAs-Schichten
in Verbindung mit Galliumarsenid als Halbleitermaterial für den erfindungsgemäßen Halbleiterverbund
leicht auf dem Substrat herstellbar.
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Auch
kann zumindest eine der zwei Halbleiterschichten Aluminium aufweisen.
Beispielsweise kann zumindest eine der zwei Halbleiterschichten AlxGa1–xAs mit x < 0,95 als Halbleitermaterial
umfassen.
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Außer den
oben genannten Materialien kommen aber auch andere Materialien in
Betracht. Beispielsweise können
eine oder beide Halbleiterschichten Indiumphosphid aufweisen.
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Sowohl
für die
Halbleiterschichten, als auch als Ausgangsmaterial für die Isolationsschicht
ist auch Indium-Aluminium-Gallium-Phosphid
geeignet. Prinzipiell können
als Ausgangsmaterial für
die Isolationsschicht und auch für
die beiden Halbleiterschichten alle gängigen III-V-Halbleiter verwendet
werden, die mit Aluminium verknüpfbar
sind, beziehungsweise, die Aluminium enthalten.
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Eine
besonders wichtige Anwendung einer Isolationsschicht in einem optoelektronischen
Bauelement, wie insbesondere einem VCSEL ist die Funktion als Stromblende.
Dazu wird die Isolationsschicht gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung so hergestellt, daß sie zumindest einen die Isolationsschicht
durchbrechenden halbleitenden oder leitenden Bereich aufweist. Durch
diesen Bereich kann Strom zwischen den an die Isolationsschicht
angrenzenden Schichten fließen,
wobei der Stromfluß örtlich begrenzt
wird.
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Eine
solche Isolationsschicht kann hergestellt werden, indem zunächst eine
aluminiumhaltige, leitende oder halbleitende Schicht aufgebracht
wird, welche anschließend
geeignet maskiert wird. Insbesondere kann die Schicht an einem für einen
die Schicht durchbrechenden leitenden oder halbleitenden Bereich
vorgesehenen Oberflächenbereich
maskiert werden. Die Schicht wird daraufhin zumindest teilweise
nitridiert. Durch die Maskierung des Oberflächenbereiches wird dieser nicht
der Nitridierungsathmosphäre
ausgesetzt und dementsprechend bei der Nitridierung ausgespart.
Nach Abschluß der
Nitridierung kann die Maskierung dann entfernt werden. Der Bereich
der Schicht unter dem vorher maskierten Oberflächenbereich bleibt so in seiner
ursprünglichen
leitenden oder halbleitenden Zusammensetzung und bildet daher einen
die Isolationsschicht durchbrechenden halbleitenden oder leitenden
Bereich.
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Eine
weitere Ausführungsform
des Verfahrens sieht vor, daß die
Nitridierung mit einer entlang der Oberfläche der aluminiumhaltigen Schicht
variierenden Aluminiumnitrid-Konzentration
erfolgt. Diese Variation kann auch insbesondere graduell oder wenigstens
teilweise kontinuierlich sein.
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Beispielsweise
kann dazu die Oberfläche
der aluminiumhaltigen Schicht zumindest teilweise maskiert werden,
wobei die Nitridierung der Schicht von den unbedeckten Bereichen
her entlang der Oberfläche
des maskierten Bereichs erfolgt. Der Stickstoff dringt dabei dementsprechend
von den unbedeckten Bereichen der Schicht her in die von der Maskierung oder
Abdeckung bedeckten Bereiche der Schicht ein. Anders ausgedrückt erfolgt
hier eine zumindest teilweise Nitridierung der Schicht auch unterhalb
der Maskierung. Beispielsweise kann dazu die Oberfläche der
Schicht vollständig,
aber unter Ausschluß der Kantenbereiche
oder Kantenflächen
maskiert werden. Die Nitridierung erfolgt dann von Rand der Schicht
her zu deren Mittelpunkt hin.
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Gemäß einer
Weiterbildung des Verfahrens ist vorgesehen, eine oder mehrere der
aufgebrachten Halbleiterschichten zu strukturieren, wobei Bereiche der
Schichten entfernt werden, um eine Mesa-Struktur des Verbundhalbleiters
herzustellen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform des
Verfahrens wird die Nitridierung vorgenommen, nachdem die aluminiumhaltige
Schicht von zumindest einer weiteren Schicht des Verbundhalbleiters bedeckt
worden ist. Eine Maskierung wird dementsprechend dabei von einer
oder mehreren Schichten des Verbundhalbleiters selbst gebildet.
Auch bei dieser Ausführungsform
der Erfindung erfolgt die Nitridierung der Schicht dann vom unbedeckten
Kantenbereich her entlang der bedeckten Oberfläche der Schicht.
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Insbesondere
können
die aluminiumhaltige Schicht und eine oder mehrere, die aluminiumhaltige Schicht
bedeckende Schichten vor der Nitridierung strukturiert werden, um
eine Mesa-Struktur zu erhalten. Dazu werden Bereiche dieser Schichten
entfernt und eine freie Kantenfläche
der aluminiumhaltigen Schicht erzeugt. Das Strukturieren kann photolithographisch
mit reaktivem Ionenätzen,
Trocken- und/oder
Nassätzen
erfolgen. Durch geeignete Auswahl von Aluminiumgehalt und Schichtdicke
der aluminiumhaltigen Schicht kann dann der anschließende Nitridierungsprozeß so eingestellt
werden, daß eine
Nitridierung im wesentlichen nur in dieser Schicht erfolgt und diese
in eine Isolationsschicht umgewandelt wird.
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Eine
Isolationsschicht mit variierender Aluminiumnitrid-Konzentration kann
hinsichtlich ihrer optischen Eigenschaften für optoelektronische Bauelemente
von Vorteil sein. Die variierende Aluminiumnitrid-Konzentration
führt zu
einer entsprechenden Variation des Brechungsindex. Unter anderem
auf diese Weise kann die Isolationsschicht so durch graduelle, beziehungsweise
kontinuierliche Variation beispielsweise eine Linse bilden. Diese
ist dann dementsprechend in den Verbundhalbleiter integriert.
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Selbstverständlich kann
dieser Effekt auch teilweise bei einer Maskierung nur eines Bereiches der
Oberfläche
auftreten, so daß beispielsweise
im Randbereich der Maskierung eine nach innen zu dessen Zentrum
hin abnehmende Aluminiumnitridkonzentration in der Isolationsschicht
erzeugt wird.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung kann die Isolationsschicht auch zumindest eine Öffnung als
Stromblende aufweisen. Die Schicht kann dazu beispielsweise entsprechend
photolithographisch strukturiert werden.
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Insbesondere,
um ein VCSEL mit dem erfindungsgemäßen Verbundhalbleiter zu realisieren, kann
der Verbundhalbleiter außerdem
zumindest zwei Bragg-Reflektor-Schichtstapel
aufweisen, zwischen welchen die erste und zweite Halbleiterschicht und
die Isolationsschicht angeordnet sind. Die Bragg-Reflektoren können dann
zusammen mit einer erfindungsgemäßen Isolationsschicht
mit Stromblende die räumliche
Anordnung und Ausdehnung der Kavität des VCSEL definieren.
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Neben
Aluminiumnitrid kann eine Isolationsschicht eines erfindungsgemäßen Halbleiterverbunds
auch andere Aluminium-Verbindungen
aufweisen. Insbesondere kann die Schicht neben Aluminiumnitrid auch
Aluminiumoxid enthalten.
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Eine
solche Schicht kann in einfacher Weise hergestellt werden, indem
die aluminiumhaltige Schicht teilweise unter Bildung von Aluminiumoxid oxidiert
wird. Nitridieren und Oxidieren kann nacheinander oder auch parallel,
beispielsweise in einer Stickstoff- und Sauerstoffhaltigen Atmosphäre durchgeführt werden.
Um die optischen Eigenschaften der Isolationsschicht zu beeinflussen,
kann die Isolationsschicht auch mit einem variierenden Aluminiumoxid-Gehalt
hergestellt werden.
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Für die Nitridierung
ist unter anderem eine NH3-haltige Atmosphäre geeignet.
Insbesondere kann zur Nitridierung vorteilhaft auch eine Atmosphäre mit einem
NH3- und H2-Gemisch eingesetzt
werden.
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Lateral
und vertikal variierende Schichtzusammensetzungen der Isolationsschicht
können
außerdem
vorteilhaft erzeugt werden, indem das Nitridieren in einer Atmosphäre erfolgt,
deren Zusammensetzung während
der Nitridierung geändert
wird. Insbesondere kann das Verhältnis
von Sauerstoff zu Stickstoff in der Atmosphäre während der Nitridierung geändert werden,
um vertikal und oder lateral entlang der Isolationsschicht zueinander
zumindest bereichsweise graduell variierende Aluminiumoxid- und
Aluminiumnitridgehalte zu erhalten.
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Für die Nitridierung
werden gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung außerdem Temperaturen
in einem Bereich von 500°C
bis 1000°C
eingesetzt. Bei der Nitridierung sollte es unter dem Temperatureinfluß nicht
zur Degradation einer oder mehrerer der Schichten des Halbleiterverbundes
kommen. Dazu darf die Temperatur des Verbundes nicht zu hoch werden.
Andererseits steigt die Reaktionsgeschwindigkeit mit steigender
Temperatur. Pozeßtemperaturen
im Bereich von 500°C
bis 1000°C
erweisen sich dabei als besonders günstig.
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Außerdem ist
es zur Vermeidung einer Degradation günstig, wenn die Schichten schnell
auf die erforderliche Prozesstemperatur gebracht werden, um die
Dauer des Nitridierungsprozesses so kurz wie wie möglich zu
halten. Dazu werden gemäß einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
steile Temperaturrampen gefahren. Insbesondere ist dabei vorgesehen,
daß die
Prozesstemperatur der Nitridierung mit einer Temperaturrampe von zumindest
5°C pro
Sekunde angefahren wird.
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Die
optischen und elektrischen Eigenschaften der Isolationsschicht können auch
vorteilhaft dadurch beeinflusst werden, indem die aluminiumhaltige
Schicht strukturiert hergestellt wird. Eine Strukturierung kann
beispielsweise photolithographisch oder mittels Abscheiden durch
eine Maske erfolgen.
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Hier
sind eine Vielzahl möglicher Schichtstrukturen
denkbar. Zum Beispiel kann die aluminiumhaltige Schicht eine lateral
stufenförmig und/oder
stetig variierende Schichtdicke und/oder eine oder mehrere Öffnungen
aufweisen. Durch die Nitridierung wird dann eine entsprechend ausgebildete
Isolationsschicht erhalten.
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Die
Erfindung wird nachfolgend genauer anhand beispielhafter Ausführungsformen
und unter Bezugnahmen auf die beigefügten Figuren näher erläutert. Dabei
verweisen gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche
Teile.
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Es
zeigen:
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1 Teile
einer ersten Ausführungsform der
Erfindung,
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2A bis 2C anhand
schematischer Querschnittansichten Verfahrensschritte zur Herstellung
eines erfindungsgemäßen Verbundhalbleiters,
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3A bis 3C anhand
von schematischen Querschittansichten Verfahrensschritte gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
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4 eine
Variante der anhand von 3C gezeigten
Verfahrensschritte,
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5A und 5B Verfahrensschritte
zur Herstellung eines Verbundhalbleiters gemäß einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung,
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6 schematische
Verläufe
der Feldintensität
entlang einer als Stromblende ausgebildeten Isolationsschicht,
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7 eine
als VCSEL ausgebildete Ausführungsform
der Erfindung, und
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8 einen
Temperaturverlauf während
der Nitridierung.
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In 1 sind
Teile einer ersten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen, als
Ganzes mit dem Bezugszeichen 1 bezeichneten Verbundhalbleiters
in schematischer Schnittansicht dargestellt.
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Der
Verbundhalbleiter 1 umfaßt ein Substrat 3 mit
einer ersten Seite 5 und einer der Seite 5 gegenüberliegenden
zweiten Seite 7. Auf der ersten Seite 5 des Verbundhalbleiters 1 befinden
sich aufeinander abfolgend, beziehungsweise miteinander zusammenhängend eine
erste Halbleiterschicht 10, eine zweite Halbleiterschicht 30 und
eine zwischen den beiden Schichten 10, 30 angeordnete Isolationsschicht 20.
Erfindungsgemäß ist die
Isolationsschicht 20 dabei Aluminiumnitrid-haltig.
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Der
Verbundhalbleiter 1 ist bevorzugt Bestandteil eines VCSEL,
wobei zwischen den Schichten 10, 20, 30 und
dem Substrat 3 auch weitere Schichten angeordnet sein können.
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Die
Isolationsschicht 20 umfaßt bevorzugt eine zumindest
teilweise nitridierte aluminiumhaltige Schicht, wobei insbesondere
eine Halbleiterschicht als Ausgangsschicht für die Herstellung der Isolationsschicht 20 durch
Nitridierung geeignet ist.
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Durch
die Nitridierung von in der Ausgangsschicht vorhandenem Aluminium
wird erreicht, daß anders
als bei der sonst in der Optoelektronik üblichen Herstellung von Aluminiumnitrid-haltigen Schichten
mittels Molekularstrahlepitaxie eine pseudomorphe Struktur der nitridierten
Schicht 20 entsteht.
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Die
Ausgangsschicht für
die nachfolgende Nitridierung umfaßt bevorzugt eine AlxGa1–xAs-Schicht. Besonders
geeignet zur Erzielung einer Isolationsschicht 20 mit den
gewünschten optischen
und elektrischen Eigenschaften ist insbesondere eine hoch aluminiumhaltige AlxGa1–xAs-Schicht mit x > 0,95.
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Für die Halbleiterschichten 10 und 30 ist
beispielsweise GaAs geeignet, wobei die Halbleiterschichten 10, 30 entsprechend
der Funktion des Halbleiterverbunds dotiert sein können.
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Zumindest
eine der zwei Halbleiterschichten 10, 30 kann
auch Aluminium enthalten. Beispielsweise können die Schichten 10, 30 AlxGa1–xAs-Schichten mit x < 0,95 sein.
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Außer AlxGa1–xAs-Schichten können auch beispielsweise
Indium-Aluminium-Gallium-Phosphid-Schichten für die Halbleiterschichten 10, 30 und/oder
die in nitridierter Form für
die Isolationsschicht 20 verwendet werden.
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Bei
der in 1 dargestellten Ausführungsform der Erfindung ist
die Isolationsschicht außerdem zur
Bildung einer Stromblende von einem halbleitenden Bereich 23 durchbrochen.
Die Isolationsschicht 20 weist dementsprechend einen isolierenden
Bereich 21 auf, welcher den halbleitenden Bereich 23 umgibt.
Der halbleitende Bereich 23 stellt damit eine elektrische
Verbindung zwischen den an die Isolationsschicht 20 angrenzenden
Halbleiterschichten 10 und 30 her. Wird eine Spannung
zwischen den beiden Halbleiterschichten 10, 30 angelegt,
so wird der Stromfluß in
Richtung senkrecht zur Seite 5 des Substrats 3 durch
die mit der als Stomblende ausgebildeten Isolationsschicht 20 räumlich auf
den Bereich des die Isolationsschicht 20 durchbrechenden
halbleitenden Bereichs 23 begrenzt.
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Der
Verbundhalbleiter 1 kann Bestandteil verschiedener optoelektronischer
Bauelemente sein. Insbesondere ist der Verbundhalbleiter 1 als
Bestandteil eines VCSEL geeignet. Ebenso kann der Verbundhalbleiter
aber auch Bestandteil eines Streifenlasers oder einer Leuchtdiode
sein oder als Wellenleiter einer optoelektronischen Komponente dienen.
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Ist
das in 1 gezeigte Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Halbleiterverbunds 1 Bestandteil
eines VCSELs, so wird dementsprechend durch die räumliche
Begrenzung des Stromflusses auch die seitliche Begrenzung der Kavität, beziehungsweise
des lichterzeugenden Bereichs des VCSELs festgelegt.
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Ein
Verbundhalbleiter 1 kann auch weitere Isolationsschichten
mit oder ohne Stromblenden aufweisen, die Halbleiterschichten voneinander
isolieren, um komplexere Strukturen aufzubauen.
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Die 2A bis 2C zeigen
anhand schematischer Querschnittansichten Verfahrensschritte zur
Herstellung eines erfindungsgemäßen Verbundhalbleiters.
Zunächst
wird auf dem Substrat 3 eine erste Halbleiterschicht 10,
beispielsweise eine Galliumarsenid-Schicht abgeschieden. Das Abscheiden erfolgt
bevorzugt mittels Molekularstrahlepitaxie. Vor dem Abscheiden dieser
Schicht 10 können
auch weitere, in 2A nicht dargestellte Schichten,
wie insbesondere weitere Halbleiter-Schichten aufgebracht sein,
so daß in
diesem Fall entsprechend zwischen der Schicht 10 und der
Seite 5 des Substrats 3 weitere Schichten angeordnet
sind. Auf die Schicht 10 wird eine Ausgangsschicht 19 für die Erzeugung
einer Isolationsschicht aufgebracht. Die Ausgangsschicht ist gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
eine hoch aluminiumhaltige AlxGa1–xAs-Halbleiterschicht mit
x > 0,95 und wird
ebenfalls mittels Molekularstrahlepitaxie abgeschieden. Für die Funktion
des späteren
Verbundhalbleiters kann die Ausgangsschicht 19 außerdem dotiert
sein. Diese Ausgangsschicht 19 wird auf ihrer Außenseite
dann, wie in 2B dargestellt mit einer Maskierung 40 versehen.
Die Maskierung deckt einen Oberflächenbereich der Ausgangsschicht 19 ab,
der einen vorgesehenen, die fertige Isolationsschicht durchbrechenden, halbleitenden
Bereich der Isolationsschicht festlegt. Das Maskieren kann in einfacher
Weise durch Aufbringen einer Deckschicht und photolithographisches Strukturieren
der Deckschicht, beispielsweise durch Auftrag von Photolack, Belichtung
und Entwicklung der Photolackschicht und Freilegen der Ausgangsschicht
durch reaktives Ionenätzen
(RIE, "reactive ion
etching") erfolgen.
Als Deckschicht ist beispielsweise eine Galliumarsenid-Schicht geeignet.
Unmittelbar vor der Nitridierung kann natürliches Oxid auf der Ausgangsschicht
beispielsweise durch Ätzen
mit Flussäure
entfernt werden.
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Anschließend wird
die maskierte aluminiumhaltige Schicht 19 unter Bildung
von Aluminiumnitrid nitridiert. Das Nitridieren erfolgt bevorzugt
in einer NH3- und H2-haltigen
Atmosphäre
bei Normaldruck und Temperaturen im Bereich von 500°C bis 1000°C. Besonders
günstig
hat sich dabei ein NH3 zu H2-Verhältnis von
1:1 und eine Temperatur von mindestens 750°C erwiesen. Außerdem kann
die Atmosphäre zur
Nitridierung auch Sauerstoff enthalten, so daß neben einer Nitridierung
auch eine teilweise Oxidation erfolgt und die fertige Isolationsschicht
neben Aluminiumnitrid auch Aluminiumoxid aufweist.
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Eine
weitere Möglichkeit
besteht darin, die Schicht zunächst
in einer sauerstoffhaltigen Atmosphäre zumindest teilweise zu oxidieren
und anschließend
das entstandene Aluminiumoxid in Aluminiumnitrid umzuwandeln. Der
Brechzahlverlauf läßt sich so
beispielsweise auch durch Einstellung der Zusammensetzung der Atmosphäre prozeßgesteuert
einstellen.
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2C zeigt
die Fertigungsstufe nach Abschluß der Nitridierung, wobei die
Ausgangsschicht 19 in eine Isolationsschicht 20 umgewandelt
wurde, welche einen nitridierten Bereich 21 mit pseudomorpher
Struktur und einen diesen Bereich 21 durchbrechenden halbleitenden
Bereich 23 aufweist, welcher im wesentlichen noch die ursprüngliche
Schichtzusammensetzung, beispielsweise in Form von dotiertem AlxGa1–xAs-Halbleitermaterial
hat.
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Nach
Abschluß der
Nitridierung wird die Maskierung 40 entfernt und eine zweite
Halbleiterschicht 30 aufgebracht. Der Schichtverbund auf
dem Substrat 3 wird anschließend photolithographisch beispielsweise
unter Verwendung von reaktivem Ionenstrahlätzen strukturiert, wobei Bereiche
der Schichten entfernt werden, so daß ein Verbundhalbleiter 1,
wie er in 1 dargestellt ist, erhalten
wird.
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Nachfolgend
wird auf die 3A bis 3C bezug
genommen, die anhand schematischer Querschnittansichten die Verfahrensschritte
gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zeigen. Zunächst
werden, wie 3A zeigt, die Schichten 10, 20, 30 aufgebracht. Vor
dem Aufbringen dieser Schichten können auf dem Substrat auch
noch weitere, in 3A nicht dargestellte Schichten
auf dem Substrat 3 hergestellt worden sein. Außerdem können auf
der zweiten Halbleiterschicht 30 weitere Schichten abgeschieden werden.
Insbesondere können
die Schichten 10, 20, 30 dabei zwischen
zwei Bragg-Reflektor-Schichtstapel eingebettet werden.
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Anschließend wird
der so hergestellte Schichtverbund photolithographisch strukturiert,
wobei Bereiche der Schichten entfernt und damit eine Mesa-Struktur 12 hergestellt.
Damit wird auch die äußere Form
der späteren
Stromblende festgelegt. Diesen Fertigungsschritt zeigt 3B.
Das Entfernen der Bereiche erfolgt beispielsweise durch reaktives Ionenätzen.
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Nachdem
die Mesa-Struktur hergestellt worden ist, kann die Nitridierung
der aluminiumhaltigen Halbleiterschicht 19 durchgeführt werden.
Die Nitridierung der Schicht 19 erfolgt dann von den unbedeckten
Bereichen der Schicht 19 her, also den Kanten 18 entlang
der Oberfläche
der Schicht 19. Dies führt
zu einer Isolationsschicht 20 mit einer entlang der Schicht 20 variierenden
Aluminiumnitrid-Konzentration.
Der Verlauf der Aluminiumnitrid-Konzentration
wird dabei auch von der durch das Ätzen der Mesa-Struktur bestimmten äußeren Form
und der Schichtdicke der aluminiumhaltigen Halbleiterschicht 19 bestimmt.
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Eine
Nitridierung kann selektiv im wesentlichen in der aluminiumhaltigen
Halbleiterschicht 19 erreicht werden, wenn der Aluminiumgehalt
dieser Schicht höher
als der Aluminiumgehalt der anderen Schichten ist, und/oder wenn
die Schichtdicke der Schicht 19 größer als die Schichtdicke anderer
aluminiumhaltiger Schichten des Schichtstapels ist.
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Die
Aluminiumnitrid-Konzentration nimmt dabei außerdem entlang der Schicht
zum Mittelpunkt des bedeckten Bereiches hin kontinuierlich ab. Damit einhergehend
weist die Schicht auch einen von der unbedeckten Kante zur Mitte
der Schicht hin kontinuierlich variierenden Brechungsindex auf,
wobei die Mitte der Schicht aufgrund des dort niedrigen oder nicht
vorhandenen Aluminiumnitrid-Gehalts außerdem halbleitend bleibt und
eine Stromblende bildet. Durch den variierenden Brechungsindex der
Isolationsschicht 20 kann diese Schicht zumindest bereichsweise
eine Linse bilden oder Bestandteil einer in den Verbundhalbleiter 1 integrierten
Linse sein.
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Das
Verfahren kann außerdem
vorteilhaft weitergebildet werden, indem zusätzlich eine Oxidation der Schicht
vorgenommen wird. Beispielsweise kann die maskierte Ausgangsschicht 19 zuerst
teilweise unter Bildung von Aluminiumoxid von der Kante 18 her
oxidiert und anschließend
unter Einsatz einer stickstoffhaltigen Atmosphäre ebenfalls von den Kante 18 her
nitridiert werden. Eine derartig hergestellte Isolationsschicht 20 weist
dementsprechend sowohl einen entlang der Schicht 20 variierenden Aluminiumoxidgehalt,
als auch einen entlang der Schicht 20 variierenden Aluminiumnitridgehalt
auf.
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In 4 ist
eine Variante der anhand der 3A bis 3C dargestellten
Verfahrensschritte gezeigt. Bei der anhand von 4 gezeigten
Variante erfolgt die Nitridierung ebenfalls mit einer entlang der
Oberfläche
der aluminiumhaltigen Schicht 19 variierenden Aluminiumnitrid-Konzentration. Die
Nitridierung erfolgt aber, bevor weitere Schichten des Verbundhalbleiters
auf die Schicht 19 aufgebracht werden.
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Dazu
wird die Oberfläche
der aluminiumhaltigen Schicht 19, beispielsweise eine Aluminiumarsenid-Schicht
mit einer Schicht 40 maskiert, wobei die Kanten 18 der
Schicht 19 frei bleiben. Die Nitridierung der Schicht 19 erfolgt
dann wie bei dem Verfahren der 2A bis 2C von
den unbedeckten Bereichen der Schicht 19 her, also den
Kanten 18 entlang der Oberfläche des maskierten Bereichs
der Schicht.
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Nach
erfolgter Nitridierung wird die Maskierung 40 entfernt
und eine zweite halbleitende Schicht auf die Isolationsschicht 20 aufgebracht,
so daß eine Konfiguration ähnlich wie
in 1 dargestellt, erhalten wird.
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Diese
Variante des anhand der 3A bis 3C gezeigten
Verfahrens ist beispielsweise von Vorteil, wenn die Zusammensetzung
und/oder Schichtdicke von auf der aluminiumhaltigen Halbleiterschicht 19 aufgebrachten
Schichten auch zu einer unerwünschten
Nitridierung dieser Schichten führen würde.
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Der
Effekt, daß sich
bei der Nitridierung Aluminiumnitrid auch unter dem maskierten Bereich
bildet, kann auch bei einer nur teilweisen Maskierung der Oberfläche, wie
sie in den 2B und 2C gezeigt
ist, ausgenutzt werden, um eine ähnlich
wie in 4 dargestellte Isolationsschicht 20 mit
entlang der Schicht zumindest bereichsweise kontinuierlich variierendem
Aluminiumnitrid-Gehalt zu erhalten.
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Die 5A und 5B zeigen
Verfahrensschritte zur Herstellung eines Verbundhalbleiters gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung. Gemäß dieser
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die aluminiumhaltige Schicht 19 strukturiert hergestellt.
Dies kann beispielsweise durch Abscheiden der Schicht 19 durch
eine Maske hindurch und/oder durch photolithographisches Strukturieren
der Schicht 19 erfolgen. Eine derart hergestellte Schicht
zeigt 5A. Bei dem in 5A gezeigten
Ausführungsbeispiel
weist die Schicht 19 als laterale Strukturierung eine Öffnung 25 auf.
Als weitere Strukturierung sind die Kanten 27 der Öffnung 25 außerdem abgeschrägt, so daß die Schicht 19 dementsprechend
eine lateral variierende Schichtdicke aufweist. Diese aluminiumhaltige
halbleitende und einkristalline oder quasi-einkristalline Schicht 19 wird
anschließend
nitridiert, um eine entsprechend geformte Isolationsschicht mit
Aluminiumnitrid und pseudomorpher Struktur zu erhalten. Eine Maskierung
vor dem Nitridieren ist bei dem in 5A gezeigten
Ausführungsbeispiel
nicht notwendig, kann aber zusätzlich
vorgenommen werden, um etwa einen lateral variierenden Aluminiumnitrid-Gehalt
zu erhalten.
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Auf
die aus der Schicht 19 erhaltene nitridierte Isolationsschicht 20 wird
dann die zweite Halbleiterschicht 30 auf der Isolationsschicht
abgeschieden. 5B zeigt den Verbundhalbleiter 1 nach
diesem Schritt. Je nach Funktion des Verbundhalbleiters 1 können noch
weitere Schichten, wie beispielsweise Schichten eines Bragg-Reflektor-Schichtstapels
auf der Schicht 30 aufbebracht werden. Die Strukturierung
der Isolationsschicht 20 wird auch der zweiten Halbleiterschicht 30 und
eventuellen in 5B nicht dargestellten weiteren
Schichten aufgeprägt.
Diese Strukturierung kann vorteilhaft auch die Lichtführung entlang
des Verbundhalbleiters beeinflussen. Beispielsweise können die
Schichten mit geeigneter Strukturierung eine fokussierende oder
defokussierende Wirkung auf Licht, welches im Verbundhalbleiter
erzeugt oder in diesen eintritt, ausüben.
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Die
Anhebung des Brechungsindex in der Isolationsschicht 20 durch
den Aluminiumnitrid-Gehalt und der damit verbundenen schwächeren Führung des
optischen Feldes in einem erfindungsgemäßen Verbundhalbleiter ist in 6 verdeutlicht. 6 zeigt
eine wie bei den oben erläuterten
Ausführungsbeispielen
als Stromblende ausgebildete Isolationsschicht 20 mit einem
die Schicht durchbrechenden halbleitenden Bereich 23 und
einem isolierenden Bereich 21. Darunter sind schematische
Verläufe
der optischen Feldintensität
von in einem mit einer solchen isolierenden Schicht ausgestatteten
Verbundhalbleiter erzeugtem Licht entlang der darüber abgebildeten
Isolationsschicht 20 dargestellt.
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Der
mit dem Bezugszeichen 45 gekennzeichnete Intensitätsverlauf
wird bei einer Isolationsschicht erzielt, bei welcher der isolierende
Bereich aus Aluminiumoxid besteht. Durch den hohen Brechungsindex-Unterschied zu den
angrenzenden Halbleiterschichten wird das optische Feld stark geführt und
ist entsprechend auf die Mitte des halbleitenden Bereiches konzentriert.
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Wird
dagegen erfindungsgemäß Aluminiumnitrid
als Isolationsmaterial des isolierenden Bereichs 21 eingesetzt,
so ist der Brechungsindex-Unterschied geringer und das optische
Feld, beziehungsweise dessen Intensität erstreckt sich entsprechend über einen
größeren Bereich.
Ein solcher Intensitätsverlauf
ist in 6 mit dem Bezugszeichen 46 bezeichnet.
Der Intensitätsverlauf 46 schließlich wird
in einer Isolationsschicht mit kontinuierlich variierendem Aluminiumnitrid-Gehalt
erreicht, wie sie in den Ausführungsbeispielen
der 2C und 3 dargestellt ist.
Mit dem kontinuierlich zur Mitte hin variierenden Aluminiumnitrid-Gehalt
geht ein entsprechend entlang der Schicht 20 kontinuierlicher
oder gradueller Brechungsindex-Verlauf einher, der eine Linsenwirkung
der Isolationsschicht 20 zur Folge hat. Durch die Linsenwirkung
wird ein Plateau oder zumindest eine Abplattung der Feldintensität in der
Mitte des halbleitenden Bereichs 23 und damit eine bessere räumliche
Begrenzung des optischen Feldes erreicht.
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Im
folgenden wird auf 7 Bezug genommen, welche eine
als VCSEL ausgebildete Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Verbundhalbleiters 1 zeigt.
Als Material für
das Substrat 3 ist beispielsweise Galliumarsenid geeignet.
Auf der Seite 5 des Substrats 3 ist ein Bragg-Reflektor-Schichtstapel 50 aufgebracht.
Auf dem Bragg-Reflektor-Schichtstapel 50 ist
weiterhin die erste halbleitende Schicht 10 aufgebracht,
auf welcher eine als Stromblende ausgebildete Aluminiumnitrid-haltige
Isolationsschicht 20 erfindungsgemäß durch bereichsweise Nitridierung einer
aluminiumhaltigen Halbleiterschicht hergestellt wurde. Auf dieser
Isolationsschicht ist die zweite Halbleiterschicht 30,
sowie weitere Halbleiterschichten, die einen weiteren Bragg-Reflektor-Schichtstapel 52 bilden.
Die zweite Halbleiterschicht 30 kann gleichzeitig Bestandteil
des weiteren Bragg-Reflektor-Schichtstapels 52 sein.
Ebenso kann auch die erste Halbleiterschicht 10 in den
Bragg-Reflektor-Schichtstapel 10 integriert sein. Alle
Halbleiterschichten der in 7 dargestellten
Ausführungsform
können
vorteilhaft durch Molekularstrahlepitaxie abgeschieden werden.
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Entsprechend
dem oben beschriebenen Aufbau sind bei der in 7 beschriebenen
Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Verbundhalbleiters 1 die
erste und zweite Halbleiterschicht 10, 30 und
die Isolationsschicht 20 zwischen den zwei Bragg-Reflektor-Schichtstapeln 50, 52 angeordnet. Die
Schichtstapel 50, 52 bilden dabei die vertikale Begrenzung
und der halbleitende Bereich 23 der Isolationsschicht die
laterale Begrenzung der Kavität des
VCSELs. Die Begriffe lateral und vertikal sind dabei selbstverständlich nicht
absolut, sondern vielmehr als relativ und in Bezug zur Seite 5 des
Substrats 3 zu verstehen.
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Beide
Bragg-Reflektor-Schichtstapel 50, 52 sind gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung aus AlxGa1–xAs-Schichten mit von
Schicht zu Schicht alternierender Zusammensetzung aufgebaut. Insbesondere
ist vorteilhaft, den Schichtstapel aus AlxGa1–xAs-Schichten
mit zwei von Schicht zu Schicht abwechselnden Werten für x aufzubauen. Dadurch
wird von Schicht zu Schicht dementsprechend das Verhältnis von
Aluminium- zu Galliumgehalt zwischen zwei Werten alterniert, wodurch
auch der Brechungsindex von Schicht zu Schicht abwechselt. Beispielsweise
können
sich die Schichtstapel 50, 52 aus einander abwechselnden AlxGa1–xAs-Schichten mit x = 0,3 und x > 0,9 zusammensetzen.
Auch die zweite Halbleiterschicht 30 wird bevorzugt aus
einer solchen AlxGa1–xAs-Schicht
aufgebaut und kann so bei entsprechender Wahl des x-Wertes auch
Bestandteil des Reflektor-Schichtstapels 52 sein.
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Um
den als VCSEL ausgebildeten Verbundhalbleiter für die Spannungszuführung zu
kontaktieren, ist auf der zweiten Seite 7 des Substrats 3 eine Substrat-Kontaktschicht 55 und
auf dem Bragg-Reflektor-Schichtstapel 55 eine Ringkontaktschicht 57 aufgebracht.
Die Ringkontaktschicht 57 weist eine oberhalb des halbleitenden,
Bereichs 23 der Isolationsschicht 20 angeordnete
Aussparung auf, welche den Lichtaustrittsbereich 59 des
VCSEL umgibt. Als Material für
die beiden Kontaktschichten 55, 57 sind beispielsweise
verschiedene Goldlegierungen geeignet.
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Die
erste Halbleiterschicht 10 des Verbundhalbleiters 1 umfaßt bei der
in 7 dargestellten Ausführungsform die aktive Schicht
des VCSEL. Diese umfaßt
gemäß einer
Ausgestaltung der Erfindung eine undotierte Galliumarsenid-Schicht. Die aktive Schicht
kann auch mehrlagig sein, wobei Zwischenlagen als Begrenzung für einen
oder mehrere Quantentöpfe
dienen. Beispielsweise können
in der aktiven Schicht Aluminium-Galliumarsenid-Lagen als Begrenzungen
dienen und sich in der aktiven Schicht mit Galliumarsenid-Lagen abwechseln.
Bevorzugt umfasst eine derartige Schicht drei Quantentöpfe.
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Um
Elektronen und Löcher
in die aktive Schicht injizieren zu können, sind die Schichten der Bragg-Reflektor-Schichtstapel 50, 52 einschließlich der
zweiten Halbleiterschicht 30 unterschiedlich dotiert. Beispielsweise
können
die Schichten des Bragg-Reflektor-Schichtstapels 50 n-dotiert
und die Schichten des weiteren Schichtstapels, sowie die zweite
Halbleiterschicht 30 p-dotiert
sein. Auch der die Isolationsschicht 20 durchbrechende
halbleitende Bereich 23 kann vorteilhaft entsprechend den
darüberliegenden
Schichten dotiert sein. Beispielsweise kann die Isolationsschicht 20 dazu
mittels bereichsweiser Nitridation einer p-dotierten Aluminiumarsenid-Schicht
gemäß dem anhand
der 2A bis 2C, 3A bis 3C oder 4 erläuterten Verfahren
hergestellt werden.
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Bevorzugt
wird der Verbundhalbleiter entsprechend dem anhand der 3A bis 3C hergestellt.
Dazu werden auf den ersten Bragg-Reflektor-Schichtstapel 50 zunächst alle
weiteren Schichten 10, 20, 30 und der
zweite Bragg-Reflektor-Schichtstapel 52 aufgebracht
und dann die Mesa-Struktur 12 durch
photolithographische Strukturierung und reaktivem Ionenätzen hergestellt.
Daraufhin erfolgt die Nitridierung der aluminiumhaltigen Halbleiterschicht,
so daß die
Isolationsschicht 20 erhalten wird. Anschließend können dann
die Substrat-Kontaktschicht 55 und die Ringkontaktschicht 57 aufgebracht
werden.
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8 zeigt
einen Temperaturverlauf für
die Nitridierung gemäß einer
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung einer Isolationsschicht aus einer aluminiumhaltigen
Halbleiterschicht 19. Zunächst wird der Halbleiterverbund mit
der maskierten oder durch eine oder mehrere Halbleiterschichten
abgedeckten aluminiumhaltigen Halbleiterschicht für eine kurze
Zeit auf etwa 700°C gebracht,
wobei der Verbund bei dem in 8 gezeigten
Beispiel etwa 60 Sekunden auf dieser Temperatur gehalten wird. Dieses
Vorheizen hat sich als günstig
zur Formierung und Reinigung der aluminiumhaltigen Halbleiterschicht 19 erwiesen.
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Nachdem
die Halbleiterschicht auf etwa 400°C abgekühlt ist, wird sie zur Nitridierung
in einer NH3- und H2-haltigen Atmosphäre auf eine
Temperatur von etwa 700°C
aufgeheizt und auf dieser Temperatur gehalten. Die Dauer dieser
Phase richtet sich selbstverständlich
nach dem gewünschten
Grad der Nitridierung, dem Aluminiumgehalt und der Dicke der aluminiumhaltigen
Schicht 19. Bei dem in 8 gezeigten
Ausführungsbeispiel
wurde der Halbleiterverbund dabei etwa 4½ Minuten auf der Prozeßtemperatur
von etwa 700°C
gehalten und danach abgekühlt.
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Um
eine Degradierung der Schichten des Halbleiterverbundes zu vermeiden,
wird dabei die Prozeßtemperatur
für die
Nitridierung mit einer steilen Temperaturrampe angefahren. Es hat
sich dabei als vorteilhaft erwiesen, eine Temperaturrampe von mindestens
5°C pro
Sekunde zu fahren. Bei dem anhand von 8 dargestellten
Ausführungsbeispiel wurde
die Prozeßtemperatur
sogar ausgehend von der Basistemperatur von 400°C nach der ersten Temperaturbehandlung
mit einer Temperaturrampe von 13°C
pro Sekunde angefahren. Diese steilen Temperaturrampen können beispielsweise
in einer Graphitkammer mit Lampenheizung erreicht werden. Um die Zusammensetzung
der Gasatmospäre
bei der Nitridierung zu kontrollieren oder zu steuern kann außerdem die
Intensität
der optischen Linien der Gasbestandteile gemessen werden.
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Es
ist dem Fachmann ersichtlich, dass die Erfindung nicht auf die vorstehend
beschriebenen Ausführungsformen
beschränkt
ist, sondern vielmehr in vielfältiger
Weise variiert werden kann. Insbesondere können auch die Merkmale der
einzelnen beispielhaften Ausführungsformen
auch miteinander kombiniert werden.
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- 1
- Verbundhalbleiter
- 3
- Substrat
- 5
- erste
Seite von 3
- 7
- zweite
Seite von 3
- 10
- erste
Halbleiterschicht
- 12
- Mesa-Struktur
- 18
- Kante,
Kantenfläche
von 19, 20
- 19
- Ausgangsschicht
für 20
- 20
- Isolationsschicht
- 21
- isolierender
Bereich von 20
- 23
- halbleitender
Bereich von 20
- 25
- Öffnung in 19, 20
- 27
- Kanten
von 25
- 30
- zweite
Halbleiterschicht
- 40
- Maskierung
- 45,
46, 47
- Optische
Intensitätsverläufe
- 50,
52
- Bragg-Reflektor-Schichtstapel
- 55
- Substrat-Kontaktschicht
- 57
- Ringkontaktschicht
- 59
- Lichtaustrittsbereich