DE10164011C1 - Verfahren zum Graphitieren von Kathodenblöcken - Google Patents
Verfahren zum Graphitieren von KathodenblöckenInfo
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Abstract
Verfahren zum Graphitieren von Kathodenblöcken für die elektrolytische Gewinnung von Aluminium nach der Methode der Längsgraphitierung, wobei in einem Längsgraphitierungsofen die Kathodenblöcke so angeordnet sind, daß sie sich in der Länge um mindestens 500 mm überlappen, und ein Mindestabstand zwischen den längsgerichteten Oberflächen der Kathodenblöcke von 5 mm eingehalten wird, wobei der Stromübergang zwischen den einzelnen Kathodenblöcken durch leitfähige Körper vermittelt wird, und wobei die Kathodenblöcke und die leitfähigen Körper derart aufeinanderliegen, daß der Kontakt zwischen den Kathodenblöcken und den leitfähigen Körpern durch die auf die Kathodenblöcke wirkende Gewichtskraft vermittelt wird, die so hergestellten Kathodenblöcke und ihre Verwendung bei der Aluminiumgewinnung.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Graphitieren von Kathodenblöcken insbesondere
für die elektrolytische Herstellung von Aluminium.
Bei der elektrolytischen Herstellung von Aluminium nach dem Hall-Héroult-Verfahren
werden Elektrolysezellen eingesetzt, die einen aus einer Vielzahl von Blöcken
zusammengesetzten Boden umfassen, der als Kathode wirkt. Der Elektrolyt ist eine Schmelze,
im wesentlichen eine Lösung von Aluminiumoxid in Kryolith. Die Arbeitstemperatur liegt
beispielsweise bei ca. 1000°C. Das elektrolytisch abgeschiedene geschmolzene Aluminium
sammelt sich auf dem Boden der Zelle unter einer Schicht des Elektrolyten. Um die Zellen ist
ein metallisches Gehäuse (bevorzugt Stahl) mit einer Auskleidung aus
hochtemperaturbeständigem Material.
Das Material der Kathodenblöcke ist wegen der erforderlichen chemischen und thermischen
Beständigkeit bevorzugt Kohlenstoff, der durch thermische Behandlung teilweise oder
vollständig graphitiert sein kann. Zur Herstellung solcher Kathodenblöcke werden
Mischungen von Pechen, Koksen, Anthrazit und/oder Graphit in ausgewählten
Teilchengrößen bzw. Teilchengrößenverteilungen für die Feststoffe gemischt, geformt und
gebrannt und gegebenenfalls (teilweise) graphitiert. Das Brennen (Carbonisierung) erfolgt
üblicherweise bei Temperaturen von ca. 1200°C, die Graphitierung üblicherweise bei
Temperaturen von über ca. 2400°C.
Während graphitierte Kathoden wegen ihrer höheren elektrischen Leitfähigkeit bevorzugt
werden, zeigen sie eine stärkere Abnutzung während des Betriebs, entsprechend einer
mittleren jährlichen Abnahme ihrer Dicke von bis zu 80 mm. Diese Abnutzung ist nicht
gleichmäßig über die Länge der Kathodenblöcke (entsprechend der Breite der Zelle) verteilt,
sondern verändert die Oberfläche der Kathodenblöcke zu einem W-förmigen Profil. Durch
den ungleichmäßigen Abtrag wird die Nutzungsdauer der Kathodenblöcke begrenzt durch die
Stellen mit dem größten Abtrag.
Eine Möglichkeit, den Abtrag über die Länge des Kathodenblocks zu vergleichmäßigen und
damit die Nutzungsdauer zu verlängern, besteht darin, die Kathodenblöcke so auszuführen,
daß ihr elektrischer Widerstand über die Länge variiert, derart daß die Stromdichte (und
damit die Abnutzung) über ihre Länge gleichmäßig ist oder zumindest eine möglichst geringe
Abweichung über die Länge von ihrem Mittelwert aufweist.
Eine Lösung ist in DE 20 61 263 beschrieben, wobei zusammengesetzte Kathoden gebildet
werden entweder aus mehreren Kohlenstoffblöcken mit unterschiedlicher elektrischer
Leitfähigkeit, die so angeordnet werden, daß sich eine gleichmäßige oder annähernd
gleichmäßige Stromverteilung ergibt, oder aus Kohlenstoffblöcken, deren elektrische
Widerstände in Richtung der kathodischen Ableitungen kontinuierlich zunehmen. Die
Anzahl der Kohlenstoffblöcke und deren elektrischer Widerstand richten sich jeweils nach
Zellengröße und Zellentyp, sie müssen für jeden Fall neu errechnet werden. Kathodenblöcke
aus einer Vielzahl von einzelnen Kohlenstoff-Blöcken erfordern einen hohen Aufwand bei der
Konstruktion; auch müssen die Stoßstellen jeweils gut abgedichtet werden, um ein Ausfließen
des flüssigen Aluminiums an den Stoßstellen zu vermeiden.
In der WO 00/46426 ist eine Graphitkathode beschrieben worden, die aus einem einzelnen
Block besteht, der eine über seine Länge veränderliche elektrische Leitfähigkeit aufweist,
wobei die Leitfähigkeit an den Enden des Blocks niedriger ist als in der Mitte. Diese
ungleichmäßige Verteilung der elektrischen Leitfähigkeit wird erreicht, indem während der
Graphitierung die Endzonen auf eine Temperatur von 2200 bis 2500°C gebracht werden,
während die mittlere Zone einer Temperatur von 2700 bis 3000°C ausgesetzt wird. Diese
unterschiedliche Wärmebehandlung kann gemäß dieser Lehre durch zwei Weisen erreicht
werden: einmal kann die Wärmeableitung im Graphitierungsofen unterschiedlich begrenzt
werden, oder es können Wärmesenken in der Nachbarschaft der Endzonen eingebracht
werden, die den Wärmeverlust erhöhen. Bei einer Quergraphitierung wird dabei die Dichte
der wärmeisolierenden Schüttung so verändert, daß der Wärmeverlust über die Länge der
Kathoden ungleichmäßig wird und damit die gewünschten Temperaturen eingestellt werden.
Auch bei der Längsgraphitierung kann durch unterschiedliche Ausführung der
wärmeisolierenden Schüttung der Wärmeverlust in der Nähe der Enden vergrößert werden,
oder es werden zu diesem Zweck wärmeableitende Körper bevorzugt aus Graphit in deren
Nähe eingebracht, die einen stärkeren Wärmeabfluß nach außen zur Ofenwand hin bewirken.
Gemäß einer anderen Methode kann der Unterschied der Wärmebehandlung durch lokale
Veränderung der Stromdichte erfolgen, mit der Folge unterschiedlicher Wärmeentwicklung.
Diese Veränderung der Stromdichte kann gemäß der Lehre durch unterschiedliche
Widerstände der leitenden Schüttung zwischen zwei Kathoden in einem Acheson-Ofen
(Quergraphitierung) erfolgen, für ein Längsgraphitierungsverfahren ist kein derartige Lösung
angegeben.
Diese bekannten Methoden weisen für die Praxis erhebliche Nachteile auf. Ein Unterschied
von 500°C für die gewünschten Graphitierungstemperaturen in der Mitte und an den Enden
der Kathoden ist durch Wärmesenken allein nicht erreichbar. Unterschiedliche
Wärmeableitung nach außen in dem erforderlichen Maße bringt einen erheblichen
Energieverlust, der die Fertigung wesentlich verteuert. Der höhere Wärmeverlust nach der
Seite des Ofens bedeutet auch eine höhere thermische Beanspruchung, die die Konstruktion
des Ofens verteuert oder seine Lebensdauer vermindert. Schließlich ist eine Inhomogenität der
wärmeisolierenden bzw. der leitenden Schüttung wenig praktikabel, da das
Schüttungsmaterial zur Befüllung in mehreren Schritten eingebracht werden müßte und nach
dem Abschluß des Ofenzyklus und dem Entfernen der Kathoden wieder entsprechend seiner
Wärmeleitung bzw. elektrischen Leitfähigkeit klassiert werden müßte.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein praktikables Verfahren zur
Verfügung zu stellen, um Kathoden herzustellen, die über ihre Länge eine unterschiedliche
elektrische Leitfähigkeit aufweisen.
Es wurde nun gefunden, daß durch gestaffelte überlappende Lage der zu graphitierenden
Kathodenblöcke in zwei übereinanderliegenden Ebenen erreicht werden kann, daß die
Stromdichteverteilung entlang der Länge der Kathodenblöcke ungleichmäßig ist derart, daß
die Stromdichte im Bereich der Mitte der Länge der Kathodenblöcke größer ist als im Bereich
der Enden. Dementsprechend werden die Kathodenblöcke über ihre Länge unterschiedlich
stark aufgeheizt und damit unterschiedlich schell graphitiert.
Die Erfindung betrifft daher ein Verfahren zum Graphitieren von Kathodenblöcken für die
elektrolytische Gewinnung von Aluminium nach der Methode der Längsgraphitierung, wobei
in einem Längsgraphitierungsofen die Kathodenblöcke so in zwei übereinanderliegenden
Ebenen angeordnet sind, daß sie sich in der Länge um mindestens 500 mm überlappen, und
ein Mindestabstand zwischen den längsgerichteten Oberflächen der Kathodenblöcke von 5 mm
eingehalten wird, wobei der Stromübergang zwischen den einzelnen Kathodenblöcken
durch leitfähige Körper vermittelt wird, und wobei die Kathodenblöcke und die leitfähigen
Körper derart aufeinanderliegen, daß der Kontakt zwischen den Kathodenblöcken und den
leitfähigen Körpern durch die auf die Kathodenblöcke wirkende Gewichtskraft vermittelt
wird.
Die Erfindung wird durch die Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt die Fig. 1 einen Schnitt
entlang einer senkrecht und in Richtung der langen Achse der Kathodenblöcke gerichteten
Ebene durch einen Längsgraphitierungsofen. Dabei sind mehrere Kathodenblöcke 4, 4' und 4"
zu sehen, die in zwei Ebenen übereinander in dem Ofen angeordnet sind. Schüttung und
Ofenwand wurden der Übersichtlichkeit halber weggelassen. Der Strom verläuft wie durch
die mit I bezeichnete Linie angedeutet bevorzugt durch einen Teil der Kathodenblöcke 4, 4'
und 4" sowie die schraffiert dargestellten leitfähigen Körper 8. Je nach der gewählten
Überlappungslänge kann der Stromweg beeinflußt werden und damit die
Temperaturverteilung im Inneren der Kathodenblöcke beim Graphitierungsvorgang. Die
leitfähigen Körper 8 sind bevorzugt aus Graphit, da dies Material die auftretenden
Temperaturen von bis zu 3000°C ohne weiteres überstehen kann. Der für einen effizienten
Stromübergang erforderliche Anpreßdruck wird durch die Gewichtskraft der aufliegenden
Kathodenblöcke (in der Fig. 1 die Blöcke 4 und 4") erzeugt.
In bevorzugter Weise haben die leitfähigen Körper ungefähr die Form eines Quaders, wenn
die Kathodenblöcke in der Umgebung der Auflagefläche hinreichend eben sind. Die Maße der
leitfähigen Körper werden vorteilhaft so gewählt, daß ihre Ausdehnung in Längsrichtung der
Kathodenblöcke mindestens 30 und höchstens 75% der Länge der Überlappung der mit ihnen
in Kontakt stehenden Kathodenblöcke beträgt. Ihre Ausdehnung senkrecht zur Längsrichtung
der Kathodenblöcke und parallel zu den einander zugewandten Flächen der mit ihnen in
Kontakt stehenden Kathodenblöcke sollte vorteilhafterweise mindestens 50% und höchstens
120% der Breite der einander zugewandten Kathodenoberflächen an dieser Stelle betragen.
Für einen möglichst guten Stromübergang ist es günstig, wenn die leitfähigen Körper
mindestens eine der mit ihnen in Kontakt stehenden Kathodenblöcke flächig berühren.
Wegen der thermischen Beanspruchung ist es bevorzugt, daß die leitfähigen Körper zu
mindestens 50% ihrer Masse aus Graphit bestehen. Ihr spezifischer elektrischer Widerstand
sollte bevorzugt höchstens 8 µΩ.m betragen.
Es ist auch möglich, die Kathodenblöcke in mehr als zwei Ebenen anzuordnen. Dabei sollte
jeder der Kathodenblöcke an einem seiner Enden mit mindestens zwei anderen
Kathodenblöcken überlappen und mit ihnen über die leitfähigen Körper leitend verbunden
sein.
Es ist weiter möglich, das Verfahren so auszubilden, daß der Stromdurchgang nicht durch die
Endflächen der Kathodenblöcke erfolgt, sondern ausschließlich durch die leitfähigen Körper,
die im Bereich zwischen 25 und 75% der Überlappungslänge jeweils zweier Kathodenblöcke
in den Ofen eingebracht werden.
Claims (9)
1. Verfahren zum Graphitieren von Kathodenblöcken für die elektrolytische Gewinnung
von Aluminium nach der Methode der Längsgraphitierung, dadurch gekennzeichnet, daß in
einem Längsgraphitierungsofen die Kathodenblöcke so angeordnet sind, daß sie sich in der
Länge um mindestens 500 mm überlappen, wobei ein Mindestabstand zwischen den
längsgerichteten Oberflächen der Kathodenblöcke von 5 mm eingehalten wird, daß der
Stromübergang zwischen den einzelnen Kathodenblöcken durch leitfähige Körper vermittelt
wird, und daß die Kathodenblöcke und die leitfähigen Körper derart aufeinanderliegen, daß
der Kontakt zwischen den Kathodenblöcken und den leitfähigen Körpern durch die auf die
Kathodenblöcke wirkende Gewichtskraft vermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die leitfähigen Körper
ungefähr die Form eines Quaders besitzen.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausdehnung der
leitfähigen Körper in Längsrichtung der Kathodenblöcke mindestens 30 und höchsten 75%
der Länge der Überlappung der mit ihnen in Kontakt stehenden Kathodenblöcke beträgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausdehnung der
leitfähigen Körper senkrecht zur Längsrichtung der Kathodenblöcke und parallel zu den
einander zugewandten Flächen der mit ihnen in Kontakt stehenden Kathodenblöcke
mindestens 50% und höchsten 120% der Breite der einander zugewandten
Kathodenoberflächen an dieser Stelle beträgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die leitfähigen Körper
mindestens eine der mit ihnen in Kontakt stehenden Kathodenblöcke flächig berühren.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die leitfähigen Körper zu
mindestens 50% ihrer Masse aus Graphit bestehen.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder der Kathodenblöcke
an einem seiner Enden mit mindestens zwei anderen Kathodenblöcken überlappt und mit
ihnen über die leitfähigen Körper leitend verbunden ist.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die leitfähigen Körper einen
spezifischen elektrischen Widerstand von höchstens 8 µΩ.m besitzen.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stromdurchgang nicht
durch die Endflächen der Kathodenblöcke erfolgt, sondern ausschließlich durch leitfähige
Materialien, die im Bereich von 25 bis 75% der Überlappungslänge zwischen jeweils zwei
Kathodenblöcken in den Ofen eingebracht werden.
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- 2001-12-28 DE DE2001164011 patent/DE10164011C1/de not_active Expired - Fee Related
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- 2002-12-19 WO PCT/EP2002/014549 patent/WO2003056069A1/de active Search and Examination
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AU2002367096A1 (en) | 2003-07-15 |
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