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Die Erfindung betrifft eine Antriebskette, insbesondere eine Rollenkette für ein Fahrrad, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Das französische Patent mit der Publ.-Nr. 2 753 512 (
FR 2753512 A1 ) offenbart eine Kette für Fahrräder, die aus Kettengliedern mit Außenlaschen und solchen mit Innenlaschen besteht, welche jeweils Bohrungen aufweisen und nach dem Zusammenfügen der Kettenglieder miteinander durch Bolzen verbunden werden. In Verbindung mit Rollen ergibt sich somit eine an sich bekannte Rollenkette, die mit einer Vielzahl von miteinander verbundenen Kettengliedern ein Antriebselement zwischen zwei Zahnrädern zum Antrieb des Fahrrades bildet. Dabei sollte ein besonders leichtes und doch in seiner Belastbarkeit dem Stand der Technik adäquates Antriebselement bereitgestellt werden, was durch Gewichtserleichterung an zwei Stellen erreicht wird.
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Ferner ist mit dem US-Patent Nr. 5,362,282 (
US 5362282 A1 ) unter dem Titel ”MASTER CHAIN LINK” ein Verschlussglied für eine Rollenkette für ein Fahrrad bekannt geworden, welches zweiteilig ausgeführt ist, wobei jedes der Teile aus einer äußeren Speziallasche und einem Spezialbolzen besteht, die miteinander verpresst sind. Sollen nun zum Verschließen der Rollenkette zwei innere Kettenglieder miteinander verbunden werden, so wird das Erste der L-förmigen Teile mit dem Spezialbolzen in das erste innere Kettenglied und das zweite L-förmige Teil mit dem Spezialbolzen von gegenüber in das zweite innere Kettenglied gesteckt und gleichzeitig durch Öffnungen der jeweils gegenüberliegenden Speziallasche geschoben. Die Bolzen weisen an ihrem freien Ende einen Kopf auf, der durch eine Hinterdrehung entsteht, die als Führung und Halterung in einem Schloss der Öffnung der Speziallasche dient. Der Vorteil dieses Verschlussgliedes liegt in einer gewünschten geringen Beweglichkeit quer zur Schwenkrichtung der Rollenkette bei Querkräften und in der Kombinierbarkeit mit der Rollenkette nach dem vorliegenden Erfindungsvorschlag, bei der es unmöglich ist, eine Kettenkürzung durch Auspressen eines Bolzens durch zu führen.
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Gemäß dem Dokument
FR 974976 A ist eine Rollenkette gezeigt, die über rohrförmige Bolzen verfügt. Diese Bolzen können aus einem flachen Rohling gerollt werden und weisen demzufolge entlang ihrer gesamten Länge einen Schlitz auf, was für die mechanische Stabilität nachteilig ist. Bei der Montage der Rohrbolzen werden die Enden der Rohrbolzen konisch umgeformt, wobei sich der Schlitz aufweitet. Neben den erwähnten Problemen der mechanischen Stabilität haben derartige Ketten mit geschlitzten Rohrbolzen auch aufgrund ihrer nicht geschlossenen, d. h. geschlitzten Form Verschleißprobleme.
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Das Dokument
US 4978327 A zeigt eine Antriebskette mit massiven Rohrbolzen. Diese hat neben den Gewichtsproblemen der eingangs bezeichneten Art darüber hinaus auch das Problem, dass deren Herstellung, insbesondere die Verformung der massiven Bolzen, aufwändig und zeitintensiv ist. Eine ähnliche Kette mit massiven Bolzen ist in
US 5362282 A beschrieben.
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Schließlich beschreibt das Dokument
FR 2652627 A1 einen mehrteiligen Bolzen bestehend aus einem rohrförmigen ersten Teil und einen nietförmigen zweiten Teil. Auch eine Kette mit einem derartigen Bolzen steht dem Erfordernis einer Gewichtsreduzierung entgegen. Darüber hinaus lassen sich mit derartigen Konstruktionen kaum Ketten mit einer geringen Breite realisieren, wie es bei Kettenschaltungen mit einer großen Anzahl von Ritzeln auf der Hinterradachse heutzutage erforderlich ist. Ein ähnliches Problem zeigt die Kette gemäß dem eingangs erwähnten Dokument
FR 2753512 A1 , bei der seitlich über die äußeren Kettenglieder vorstehende Bolzenabschnitte bei der Montage lediglich lokal deformiert werden.
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Es hat sich in der Praxis gezeigt, dass Rollenketten, die an Fahrrädern mit Kettenschaltungen Verwendung finden, bei ihrer Kraftübertragung von einem Zahnrad auf ein nicht zu diesem fluchtenden zweiten Zahnrad Querkräften standhalten müssen, die in der Lage sind, die Verbindung der Laschen durch die Bolzen auf zu sprengen, wodurch das vernietete Ende des Bolzens durch die Bohrung der Außenlasche hindurch gezogen wird. Die Vernietung des Bolzens in der Außenlasche alleine ist also kein hinreichender Schutz vor einer Zerstörung der Rollenkette bei hohen Belastungen im Fahrbetrieb.
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Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine Antriebskette, insbesondere eine Rollenkette zu schaffen, die eine erhöhte Sicherheit gegen Aufsprengen der Verbindung von Außenlaschen und Bolzen bei erhöhter Belastung durch Querkräfte bietet und schmal ist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Antriebskette mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Sie wird durch die Merkmale aus den Unteransprüchen vorteilhaft weitergebildet.
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Die vorliegende Erfindung verbessert den Stand der Technik dadurch, dass die Verbindung des Endes des Bolzens mit der Außenlasche in Richtung zu einem verbesserten Formschluss verändert wird, sodass vermieden wird, dass das Ende des Bolzens durch die Bohrung der Außenlasche hindurch gezogen wird. Dies wird durch eine Bohrung in der Außenlasche erreicht, die vor der Montage nicht zylindrisch ausgebildet ist, sondern vielmehr eine trichterförmige nach außen gerichtete Aufweitung aufweist. Diese trichterförmige Bohrung geht mit dem Bolzen an ihrer nach innen gerichteten engeren Stelle zwar immer noch einen Presssitz ein, weist aber durch die zurückweichende Kontur der Bohrung nach außen ein grösser werdendes Spiel gegenüber dem Bolzen auf. Der Bolzen wird nun vernietet und das Ende des Bolzens füllt den vom Spiel vorgegebenen Freiraum aus.
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Kommt Vollmaterial für den Bolzen zum Einsatz, so kann diese Nietung nur mit Hilfe des Verfahrens der Taumelnietung vollzogen werden, da eine herkömmliche bei Rollenketten nach dem Stand der Technik übliche Nietung den Durchmesser des gesamten Bolzens verändern würde, wodurch die inneren Kettenglieder auf dem Bolzen festgesetzt und die Funktion der Rollenkette beeinträchtigt wäre.
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Wird als Material für den Bolzen schlitzfreies geschlossenes Rohrmaterial vorgesehen, so ergibt sich erfindungsgemäß neben dem Vorteil des erleichterten Gewichts auch ein kostengünstigeres Verfahren der Vernietung. Es wird nämlich ein Werkzeug verwendet, das zwei Stempel aufweist, die sich dem Bolzen axial von beiden Seiten nähern und die Enden des Bolzens vom Innendurchmesser her aufweiten. Ein solcher Stempel weist einen Einführungsdurchmesser, einen Aufweitungskegel und zur Bestimmung der Länge des Bolzens eine Kalibrierungsfläche auf. Der Aufweitungskegel ist der Kontur der Bohrung experimentell angepasst, sodass es möglich ist, den Presssitz des Endes des Bolzens entlang der trichterförmigen Bohrung unterschiedlich stark zu gestalten. Es ist sogar möglich, diesen nach außen hin gegen 0 gehen zu lassen, oder sogar ein definiertes Spiel im äußeren Bereich zu realisieren, welches dann erforderlich ist, wenn das von den Außenlaschen und den Bolzen gebildete Rechteck bei Auftreten von Querkräften diesen nachgeben und ein Parallelogramm bilden soll.
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Herkömmliche Rollenketten reagieren auf Querkräfte dadurch, dass die inneren Kettenglieder auf ihren Bolzen ausweichen und dadurch eine verschleißfördernde Kantenlast erzeugen, die ein erstes Mal beim Verlassen des ersten Zahnrades eines nicht zueinander fluchtenden Zahnradpaares und ein zweites Mal beim Auflaufen auf das zweite Zahnrad auf der anderen Seite des Bolzens stattfindet. Bildet sich bei Querkräften jedoch das vorbeschriebene Parallelogramm sowohl am ersten wie auch in umgekehrter Richtung am zweiten Zahnrad aus, so wird diese Kantenlast verhindert und der Verschleiß verringert. Es ist sinnfällig, dass die Verarbeitung eines Bolzens aus Rohrmaterial der eines solchen aus Vollmaterial vorzuziehen ist, da Taumelnieten als Herstellungsverfahren für Rollenketten aus Zeitgründen nicht in Frage kommt.
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Schließlich bedarf es der Erwähnung, dass es bei der erfindungsgemäßen Antriebskette gegenüber dem Stand der Technik nicht mehr möglich ist, einen Bolzen der Rollenkette zum Zwecke ihrer Öffnung und/oder Demontage aus zu pressen, da dies die stark verdickten Enden der Bolzen nicht zulassen. Soll die Rollenkette also geöffnet werden, so müssen mindestens zwei Enden von zwei Bolzen abgeschliffen werden, um die zwei zur Verbindung notwendigen inneren Kettenglieder frei zu legen. Die Kombination des als ”MASTER CHAIN LINK” in der vorgenannten US-Schrift bezeichneten Verschlussgliedes mit der als Erfindung vorgeschlagenen Rollenkette wird daher als zusätzlicher Erfindungsgedanke vorgeschlagen.
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Ferner sind noch die folgenden Lösungsvorschläge für die gestellte Aufgabe zu erwähnen:
Es ist neben den vorgenannten Argumenten für die Gestaltung der Rollenkette speziell für deren Verwendung auf einem Zahnradsatz an der Hinterradachse des Fahrrades wichtig, dass die Rollenkette durch ihre Gestaltung einen möglichst geringen Abstand zwischen den Zahnrädern dieses Zahnradsatzes ermöglicht, um auf dem begrenzten Raum der Hinterradachse neben einem der Speichenflansche eine maximale Anzahl an Kettenrädern unter zu bringen. Die wichtigste Bedingung hierfür ist, dass über die Außenkontur der Rollenkette, die durch die Außenfläche der Außenlasche im wesentlichen bestimmt wird, keine Bauteile hinausreichen. Hier ist in erster Linie der Bolzen zu nennen, der gemäß dem Stand der Technik eine Kante außerhalb dieser Außenkontur aufweist, die zudem Unregelmäßigkeiten durch die Vernietung des Bolzens aufweisen kann. Kanten dieser Art verfangen sich schnell an einer Verzahnung eines benachbarten Zahnrades, speziell eines größeren, und bewirken ungewollte Schaltvorgänge, Verschleiß oder zumindest Geräusche. Stehen aber die Enden des Bolzens über die Kontur der Rollenkette hinaus, so muss sichergestellt werden, dass diese Enden wenigstens keine Kanten aufweisen, die an dem benachbarten Kettenrad hängen bleiben können. Ein solcher Fall ist gegeben, wenn das Ende des Bolzens beim Vernieten ballig ausgebildet wird oder anderweitig vorsteht, so dass die Kante mit der Außenkontur der Rollenkette und so mit der Außenlasche zusammen fällt. Bei einer Berührung des derart ausgebildeten Endes des Bolzens mit dem benachbarten Kettenrad wird die Antriebskette dort abgewiesen und in ihrer Funktion beeinträchtigt. Dies gilt für Bolzen aus Rundmaterial gleichermaßen wie für Bolzen aus Rohrmaterial, wobei letztere eine teilweise ballige Kontur oder einfach eine Schräge aufweisen.
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Zur Realisierung eines die Außenkontur der Rollenkette nicht beeinträchtigenden Endes des Bolzens ist die Bohrung der Außenlasche mit einem zylindrischen Abschnitt und mit einem außenkonturnahen kegeligen Abschnitt zu versehen, wobei der kegelige Abschnitt auf einer Erstreckung angeordnet ist, die etwa ein Drittel einer Dicke der Außenlasche ausmacht. Auf diese Weise kann die Kante des ursprünglich längeren Bolzens in die Außenkontur der Rollenkette verlegt werden.
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Es hat sich gezeigt, dass das Ende eines Bolzens aus Rohrmaterial sich am besten mit dem vorgenannten kegeligen Abschnitt vernieten lässt, wenn die Stempel des Werkzeuges mit ihren Aufweitungskegeln dort einen Konuswinkel von 55° bis 65° erzeugen.
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Zur Erfüllung der vorgenannten Funktion kann auch ein Rohrbolzen zum Einsatz kommen, der in seinem mittleren Bereich einen Abschnitt mit Vollquerschnitt aufweist, wobei die Länge des Hohlquerschnittes an seinen beiden rohrförmigen Enden mindestens der Länge des kegeligen Abschnittes in der Bohrung der Außenlasche entspricht, um eine zuverlässige Prägung nach dem vorbeschriebenen Verfahren zu erreichen. Die Umformung des Endes des Bolzens aus Rohrmaterial zur Herstellung eines zuverlässigen Kontaktes mit dem kegeligen Abschnitt der Bohrung in der Außenlasche könnte auch durch ein Verfahren erreicht werden, das aus einer Synthese des Prägeverfahrens und des Taumelnietverfahrens besteht. Hier kommen Stempel zum Einsatz, die einen Aufweitungskegel mit einem geringeren Winkel aufweisen, die aber nach dem Anprägen des Bolzens dann in eine Taumelbewegung versetzt werden, um den erforderlichen Konuswinkel von 55° bis 65° im Ende des Bolzens her zu stellen.
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Zu dem Thema der schmalen Bauweise der Rollenkette gehört auch die Überlegung, die Laschen so schmal zu machen, wie es nur möglich ist. Da die Versuche und die Berechnungen ergeben haben, dass die Laschen an den Wangen schwächer sein können als im Bereich der Bohrungen, wird vorgeschlagen, die Außenlasche an ihrem schlanken Mittelteil mit einer reduzierten Dicke zu versehen, wobei sie auf ihrer zur Innenlasche weisenden Seite zurück genommen ist. Da ein Schaltvorgang fast immer durch Einfangen von Zähnen des benachbarten Zahnrades durch die Außenlasche erfolgt, funktioniert dieser um so besser, je weiter außen die Innenseite der Außenlasche an der Kontaktstelle ist. Es ist also optimal, die Außenlasche über die gesamte Breite ihres schlanken Mittelteils mit der reduzierten Dicke zu versehen.
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Die Montage der Rollenkette in Großserie kann erleichtert werden, wenn die Enden eines modifizierten Bolzens je einen Anschlag aufweisen, der von der Stirnfläche des Bolzens einen Abstand von etwa der Dicke der Außenlasche aufweist, wobei der Bereich des Bolzens in der Außenlasche sowie deren Bohrung einen reduzierten Durchmesser gegenüber dem normalen Durchmesser des Bolzens und der Bohrung der Innenlasche aufweist.
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Schließlich wird die Verwendung eines Verschlussgliedes gemäß den Vorschlägen des französischen Patentes Nr. 2 652 627 (
FR 2652627 A1 ; Reg. Nat. 89 12752) mit dem Titel „ACCESSOIRE DE JONCTION POUR CHAINE DE TRANSMISSION” vorgeschlagen, wodurch die Rollenkette zu einer betriebsfähigen Einheit werden kann, wenn man ein erstes Element und ein zweites Element ineinander verpresst, wobei die beiden Elemente den Raum eines Bolzens einnehmen und in eingepresstem Zustand ein äußeres Kettenglied mit einem inneren Kettenglied verbinden. In Abwandlung der Vorschläge aus
FR 2652 627 A1 weist die Außenlasche an ihrer Außenkontur um die Bohrung an der Stelle des Verbindungsgliedes je eine Ansenkung auf, in die sich ein Flachkopf fügt, der an beide Elemente angeformt ist. Auf diese Weise ergeben sich keine schädlichen Kanten, die die Schaltqualität der Rollenkette beeinträchtigen könnten.
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Die Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit den Ansprüchen und den Zeichnungen.
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Es zeigen:
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1 eine Rollenkette, bestehend aus äußeren und inneren Kettengliedern, die wiederum Außenlaschen und Innenlaschen sowie Bolzen und Rollen umfassen, in Teilschnittdarstellung gemäß dem Stand der Technik;
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2 die Rollenkette gemäß 1 in einer Ansicht um 90 Grad gedreht;
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3 einen Schnitt der Rollenkette quer zur Längsrichtung zur Kenntlichmachung speziell der Lage des Bolzens zur Außenlasche;
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4 eine schematische Darstellung eines Verschlussgliedes zwischen den Enden der Rollenkette, insbesondere zwischen zwei inneren Kettengliedern;
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5 ein Werkzeug zur Aufweitung der Enden des Bolzens und somit zur Auffüllung des durch eine trichterförmige Aufweitung der Bohrung in der Außenlasche entstandenen Spiels;
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6 die Anordnung der Rollenkette auf zwei nicht zueinander fluchtenden Zahnrädern;
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7 die Außenlasche im Schnitt durch die Bohrung, die einen zylindrischen und einen kegeligen Abschnitt aufweist;
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8 den Bolzen aus Rohrmaterial mit einem angeprägten Konuswinkel zur Befestigung im kegeligen Abschnitt der Bohrung;
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9 einen Rohrbolzen, der in seinem mittleren Bereich einen Vollquerschnitt aufweist;
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10 einen nicht zur Erfindung gehörigen Bolzen mit einer quer über seine Stirnfläche verlaufenden Anprägung;
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11 einen nicht zur Erfindung gehörigen Bolzen mit einer Anprägung in Kreuzform;
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12 eine Außenlasche mit einer im schmalen Mittelteil angeordneten und zur Innenlasche weisenden reduzierten Dicke
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13 ein Verschlussglied, bestehend aus zwei Elementen, die miteinander verpressbar sind und je einen Flachkopf aufweisen;
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14 einen Bolzen mit einem Anschlag und einem reduzierten Durchmesser zur Aufnahme der Außenlasche.
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Wird mit 1 eine Rollenkette zum Antrieb eines Fahrrades bezeichnet, so besteht diese im Allgemeinen aus äußeren Kettengliedern 2 und inneren Kettengliedern 3, die durch Bolzen 4, 5 schwenkbar verbunden sind. Um die Bolzen 4, 5 können Rollen 13 angeordnet sein, die mit Verzahnungen von Zahnrädern 21, 22 zusammenwirken. Gemäß 1 weisen die äußeren Kettenglieder 2 Außenlaschen 8 und die inneren Kettenglieder 3 Innenlaschen 9 auf, die an ihren kreisrunden Enden 10 jeweils mit Bohrungen 11 versehen sind, durch die die Bolzen 4, 5 ragen und gemäß dem Stand der Technik bei der Montage der Rollenkette 1 außen an ihren Enden 6 bzw. 7 vernietet werden. Während der Bolzen 4 aus Rundmaterial besteht, wird für den Bolzen 5 Rohrmaterial vorgeschlagen, das in der Rollenkette 1 gemäß 2 vorgesehen ist. Dort ist auch ersichtlich, dass sich bei den Außenlaschen 8 und bei den Innenlaschen 9 zwischen den beiden kreisrunden Enden 10 jeweils ein schlankes Mittelteil 12 erstreckt, welches die axiale Lage der Rollenkette 1 auf den Zähnen der Zahnräder 21, 22 bestimmt.
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3 veranschaulicht einen Schnitt durch die Rollenkette 1 quer zu ihrer Längsrichtung, wo der Bolzen 5 aus Rohrmaterial im Zusammenbau mit insbesondere den Außenlaschen 8 dargestellt ist. Ferner umgeben den Bolzen 5 die Innenlaschen 9 mit einer in diesem Falle großen Lagerfläche durch eine Abwinkelung im Bereich ihrer Bohrungen 11 sowie die Rollen 13, die auf den Abwinkelungen gelagert sind. Die Außenlaschen 8 weisen an ihrer Bohrung 11 eine Kontur 14 auf, die sich nach außen trichterförmig öffnet und zu den Enden 7 der Bolzen 5 ein nach außen größer werdendes Spiel 15 bildet. Die Enden 7 ihrerseits sind vom Innendurchmesser des Bolzens 5 bereits aufgeweitet, jedoch gerade nur soweit, dass sich das vorgenannte Spiel 15 im µ-Bereich entwickeln kann, um eine geringe Beweglichkeit dieser Pressverbindung zu erhalten.
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Gemäß 5 wird ein Prägewerkzeug 16 vorgeschlagen, das in eine Kettennietmaschine einzubauen ist und im wesentlichen aus zwei Stempeln 17 besteht, die mit einem Einführungsdurchmesser in die hohlen Enden 7 des Bolzens 5 aus Rohrmaterial eingeführt werden, dann beim Zusammenfahren der Stempel 17 die Enden 7 durch die an den Einführungsdurchmesser anschließenden Aufweitungskegel 18 aufweiten und zum Abschluss des Prägevorgangs die Enden 7 mittels einer Kalibrierungsfläche 20 in ihrer Länge sowie in der Form ihrer Stirnflächen kalibrieren.
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Gemäß 4 ist die Rollenkette 1 dargestellt, die durch ein Verschlussglied 19 verschlossen werden soll, wobei sich zu diesem Zweck zwei innere Kettenglieder 3 gegenüber liegen. Das zweiteilige Verschlussglied 19 wird mit seinem ersten Teil, bestehend aus einem Spezialbolzen und einer Speziallasche, mit dem ersten inneren Kettenglied 3 verbunden, ebenso das zweite Teil, das mit dem ersten identisch ist, mit dem zweiten inneren Kettenglied 3. Danach lassen sich durch Hinterschneidungen angeformte Köpfe der vorbeschriebenen Spezialbolzen in Öffnungen der Speziallaschen fügen, wobei die Öffnungen angeprägte Schlösser aufweisen, in welchen die Köpfe der Spezialbolzen lösbar verankert werden.
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Aus 6 geht hervor, welcher Kurvenbahn die Rollenkette 1 folgen muss, wenn sie einen Antrieb mit nicht zueinander fluchtenden Zahnrädern 21 und 22 bildet. In diesem Falle werden die Kettenglieder 2 und 3 parallelogrammförmig verwunden, was durch das eingebaute Spiel 15 zwischen den Außenlaschen 8 und den Bolzen 4 oder 5 ermöglicht wird. Eine Beweglichkeit zwischen den Bolzen 4, 5 und den Außenlaschen 8 ist auch dann möglich, wenn das Spiel 15 gegen 0 geht.
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Aus 7 geht hervor, dass die Bohrung 11 der Außenlasche 8 nicht eine Kontur 14, sondern einen zylindrischen Abschnitt 30 und einen kegeligen Abschnitt 29 auf einer Erstreckung 31 aufweist, wobei die Erstreckung 31 ein Drittel einer Dicke 28 der Außenlasche 8 ausmacht. Der kegelige Abschnitt weist vorzugsweise einen Öffnungswinkel von 40° bis 60° auf, um dort eine wirksame Verbindung des Endes 6, 7 des Bolzens 4, 5 her zu stellen.
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Laut 8 ist der Bolzen 5 in der Außenlasche 8 im eingepressten und vernieteten Zustand dargestellt, wobei durch das Einpressen ein Konuswinkel 27 angeprägt ist, dessen Größe 55° bis 65° sein muss, da es nur so zu einem kraftschlüssigen Kontakt mit dem kegeligen Abschnitt in der Außenlasche 8 kommt. Die Stirnflächen des Bolzens 5 haben sich zu balligen Schrägen verändert, die die Schaltqualität solange nicht verändern, wie an der Außenkontur der Rollenkette 1 keine Kante entstanden ist.
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9 zeigt einen Rohrbolzen 23, der in seinem mittleren Bereich einen Vollquerschnitt und an seinen rohrförmigen Enden 25 Vertiefungen 24 aufweist, die vorzugsweise nur eine Länge 26 von der Dicke 28 der Außenlasche 8 aufweisen. Auf diese Weise kann der Rohrbolzen 23 wie ein normaler Bolzen 5 aus Rohrmaterial verarbeitet werden und bietet als besonderen Vorteil an, sich im mittleren Bereich des Vollquerschnittes nicht plastisch zu verformen, d. h., es entstehen in diesem Bereich keine Ausbauchungen durch die Prägekräfte auf die Stirnflächen des Rohrbolzens 23.
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Gemäß 10 ist das eingepresste Ende 6 des nicht zur Erfindung gehörigen Bolzens 4 in der Außenlasche 8 im Schnitt und in der Draufsicht dargestellt, wo die Vernietung des Bolzens 4 durch eine Anprägung 32 quer über dessen Stirnfläche verläuft und zwei gegenüberliegende Kontaktprägungen 34 am kegeligen Abschnitt 29 der Bohrung 11 erzeugt. Möchte man auf geringfügige Schwenkbewegungen bei einem Antrieb über nicht fluchtende Zahnräder 21, 22 verzichten, so kann gemäß 11 eine Anprägung 33 in Kreuzform mit vier Kontaktprägungen 34 zur Anwendung kommen, wodurch ähnliche Festigkeitswerte wie bei einer Rundumvernietung zu erreichen sind. Zu achten ist hier auf die Vermeidung von Kanten, die bei der ungleichmäßigen plastischen Verformung der Stirnfläche des Bolzens 4 leicht entstehen können.
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Aus 12 ist ersichtlich, dass eine Außenlasche 8 quer über den Bereich ihres schlanken Mittelteils 12 eine reduzierte Dicke 35 aufweist, um die Funktion der schmalen Rollenkette 1 beim Schaltvorgang zu erhalten oder zu verbessern. Ebenfalls zur Verbesserung der Funktion trägt es bei, wenn die reduzierte Dicke 35 über den gesamten Bereich zwischen den Innenlaschen 9 und auch entlang einer Schnittfläche 42 quer zur Längsrichtung der Rollenkette 1 verläuft.
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Aus 13 geht ein Verschlussglied 36 hervor, das aus einem ersten Element 43 und einem zweiten Element 44 besteht und so gestaltet ist, dass diese ineinander verpresst werden können und dann den Bauraum eines Bolzens 4, 5 einnehmen. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, an beide Elemente 43, 44 je einen Flachkopf 37 an zu formen, der sich in eine Ansenkung 38 der Außenlasche 8 einfügt, ohne eine Kante außerhalb der Außenkontur der Rollenkette 1 zu bilden.
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Als Montagehilfe für eine Rollenkette 1 wird mit der 14 ein Bolzen 40 vorgestellt, der gemessen von seinen Stirnflächen im Abstand von der Dicke 28 der Außenlasche 8 beidseitig einen Anschlag 41 aufweist, der einen außen liegenden reduzierten Durchmesser 39 vom eigentlichen normalen Durchmesser der herkömmlichen Bolzen 4, 5, 23 trennt. Beim Aufschieben der Außenlaschen im Montageautomaten erreicht die Außenlasche 8 ihre vorbestimmte Position, wenn sie gegen den Anschlag 41 trifft, wodurch ein Messvorgang entfallen und der Reckvorgang erleichtert werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Rollenkette
- 2
- äußeres Kettenglied
- 3
- inneres Kettenglied
- 4
- Bolzen aus Rundmaterial
- 5
- Bolzen aus Rohrmaterial
- 6
- Ende des Bolzens aus Rundmaterial
- 7
- Ende des Bolzens aus Rohrmaterial
- 8
- Außenlasche
- 9
- Innenlasche
- 10
- kreisrundes Ende
- 11
- Bohrung
- 12
- Schlankes Mittelteil
- 13
- Rolle
- 14
- Kontur
- 15
- Spiel
- 16
- Prägewerkzeug
- 17
- Stempel
- 18
- Aufweitungskegel
- 19
- Verschlussglied
- 20
- Kalibrierungsfläche
- 21
- Zahnrad
- 22
- Zahnrad
- 23
- Rohrbolzen
- 24
- Vertiefung
- 25
- Rohrförmiges Ende
- 26
- Länge
- 27
- Konuswinkel
- 28
- Dicke
- 29
- Kegeliger Abschnitt
- 30
- Zylindrischer Abschnitt
- 31
- Erstreckung
- 32
- Anprägung
- 33
- Anprägung in Kreuzform
- 34
- Kontaktprägung
- 35
- Reduzierte Dicke
- 36
- Verschlussglied
- 37
- Flachkopf
- 38
- Ansenkung
- 39
- reduzierter Durchmesser
- 40
- Bolzen
- 41
- Anschlag
- 42
- Schnittfläche
- 43
- Erstes Element
- 44
- Zweites Element