DE10159534B4 - Verfahren zur Behandlung organisch belasteter Abwässer und Behandlungsanlage zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents

Verfahren zur Behandlung organisch belasteter Abwässer und Behandlungsanlage zur Durchführung des Verfahrens Download PDF

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Abstract

Verfahren zur Behandlung mit organischen Stoffen, insbesondere Kohlenwasserstoffen, belasteter Abwässer bzw. Suspensionen, bei dem ein Abbau emulgierter organischer Bestandteile durch Mikroorganismen zunächst aerob und danach anaerob erfolgt und dem anaeroben Abbau eine Trennung des aerob vorbehandelten Abwassers in eine wasserreiche und eine wasserarme Phase vorangeht, dadurch gekennzeichnet, dass der anaerobe Abbau nach der Trennung unmittelbar in der wasserarmen Phase stattfindet.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung mit organischen Stoffen, insbesondere Kohlenwasserstoffen, belasteter Abwässer bzw. Suspensionen, bei dem ein Abbau emulgierter organischer Bestandteile durch Mikroorganismen zunächst aerob und danach anaerob erfolgt und dem anaeroben Abbau des aerob vorbehandelten Abwassers eine Trennung in eine wasserreiche und eine wasserarme Phase vorausgeht, sowie eine Behandlungsanlage zur Durchführung des Verfahrens.
  • Aus der DE 196 10 225 A1 ist ein Verfahren zur Behandlung von organische Stoffe enthaltendem Abwasser bekannt. Bei diesem Verfahren werden im Abwasser emulgierte organische Substanzen, z.B. Öle und Fette, in einem Reaktionsbehälter abgebaut. Der Abbau erfolgt ausschließlich aerob durch Mikroorganismen, die auf einem Festbett angesiedelt sind und nach dem in der DE 196 10 225 A1 beschriebenen SBR-Verfahren nach gezieltem Zusatz von Emulgatoren eingesetzt werden.
  • Ein Verfahren der eingangs erwähnten Art geht aus der DE 42 05 787 C1 hervor. Im Abwasser emulgierte Kohlenwasserstoffe und Tenside werden in einem Reaktor aerob abgebaut, wobei die aus dem Reaktor austretende Mischphase in einer Trennvorrichtung in eine wasserarme Flotationsphase, eine wasserarme Sedimentationsphase und eine wasserreiche Phase getrennt werden. Während die wasserarmen Phasen in den Reaktor zurückgeführt werden, wird die wasserreiche Phase einem weiteren Reaktor zugeführt, in welchem ein anaerober Abbau stattfindet. Der Abbau in der genannten Reihenfolge erfolgt in zwei Stufen, wobei in einer Stufe vorrangig die Kohlenwasserstoffe und in der anderen Stufe vorrangig die Tenside abgebaut werden. Der Kohlenwasserstoffgehalt der nach diesem Verfahren behandelten Abwässer beträgt 1000 bis 2500 mg/l.
  • Aus der DE 36 27 253 C2 ist ein weiteres Verfahren der eingangs erwähnten Art bekannt, bei dem nach einer aeroben Behandlungsstufe behandeltes Abwasser einer Sedimentationsstufe zugeführt wird, wo Wasser abgezogen wird. Danach wird abgesetzter Schlamm z.B. mittels Zentrifugen eingedickt und einer Solvolyse unterzogen, bei der sich ein Teil der Feststoffe löst. Die Lösung wird dann anaerob behandelt und anschließend, vor Wiedereinleitung in die aerobe Behandlungsstufe, werden Phosphorverbindungen mit Kalk ausgefällt und Stickstoffverbindungen als NH3 ausgestrippt. Die nach der Solvolyse verbleibenden Feststoffe werden entsorgt.
  • Gemäß der DE 41 02 966 C1 wird emulgierte Kohlenwasserstoffe enthaltendes Abwasser nach einer anaeroben Behandlung in einer Trennstufe in eine wasserreiche und in eine wasserarme Phase getrennt. Die wasserarme Phase wird nach Trennung in schwimmfähige und nicht schwimmfähige Anteile wieder dem Reaktor zugeführt. Die wasserreiche Phase wird in weiteren Reaktoren (Restabbauzellen) anaerob weiterbehandelt.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein neues Verfahren der eingangs erwähnten Art zu schaffen, das zur Behandlung weitaus höher mit organischen Stoffen belasteter Abwässer geeignet ist.
  • Das diese Aufgabe lösende Verfahren nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass der anaerobe Abbau nach der Trennung unmittelbar in der wasserarmen Phase stattfindet.
  • Durch diese Erfindungslösung, nach welcher der anaerobe Abbau in einer Phase erfolgt, in der die abzubauenden organischen Stoffe stark angereichert sind, nachdem eine nur noch gering belastete, wasserreiche Phase abgetrennt worden ist, lassen sich in einem kontinuierlichen Prozess effizient große Abwassermengen mit hohen Ausgangskonzentrationen an organischen Stoffen entsorgen, z.B. Mischkonzentrationen mit einem CSB-Wert von 30.000 bis 40.000 mg/l. Dieser Wert liegt ungefähr um den Faktor 10 höher, als der in der DE 42 05 787 C1 angegebene Wert. Das Verfahren eignet sich insbesondere zur Behandlung von Emulsionen, wie sie bei der spanabhebenden Bearbeitung metallischer Werkstoffe als Kühl- und Schmiermittel verwendet werden.
  • In der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Abwassertrennung durch Filtration des aerob vorbehandelten Abwassers, während des aeroben Abbaus oder/und danach. Zum Abbau in der wasserreichen Phase verbliebener organischer Bestandteile genügt die Einleitung dieser Phase in eine Pflanzenkläranlage.
  • Ein besonders effizienter Abbau lässt sich erreichen, wenn gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ein anaerobe Gärungsprozess zweistufig in einer mesophilen und/oder einer thermophilen Phase abläuft.
  • In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung erfolgt nach dem anaeroben Abbau eine Entwässerung, wobei abgeschiedenes Wasser unter Vermeidung von Entsorgungsbedarf wieder dem Abbauprozess zugeführt wird.
  • In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung erfolgt vor dem aeroben Abbau eine Einstellung der Konzentration der organischen Abwasserbestandteile auf einen konstanten Wert. Somit bestehen für die abbauenden Mikroorganismen stets die gleichen Bedingungen, an die sie sich optimal anpassen und so für einen sehr effizienten biologischen Abbau sorgen können.
  • Während die Einstellung der Konzentration durch Zugabe größerer oder kleinerer Wassermengen an reinem Wasser erfolgen kann, wird in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung zur Konzentrationseinstellung organisch hoch belastetes Abwasser vor dem aeroben Abbau mit üblichem, im Vergleich zu den genannten Emulsionen gering belastetem Sanitärabwasser vermischt. So lässt sich zusammen mit den belasteten Abwässern auch Sanitärwasser entsorgen. Vorteilhaft liefert das Sanitärabwasser auch noch Zusatznährstoffe, z.B. Stickstoff und Phosphate, welche den Abbau insbesondere langkettiger Kohlenwasserstoffe durch Mikroorganismen fördern.
  • Zweckmäßig wird beim anaeroben Abbau anfallendes Biogas zur Energiegewinnung genutzt, wobei u.a. ein verfahrenbedingter Bedarf an elektrischer und thermischer Energie, z.B. für Pumpen und Heizung, durch die gewonnene Energie teilweise gedeckt wird.
  • Eine Reaktorstufe zum aeroben Abbau umfasst vorzugsweise einen kaskadierten Schlaufenreaktor, während eine Reaktorstufe zum anaeroben Abbau vorteilhaft durch einen zweistufigen, z.B. in der DE 32 08 977 C2 beschriebenen Pfropfenreaktor gebildet ist, in welchem der mesophile und thermophile Abbauprozess abläuft.
  • Die Erfindung soll nun anhand eines Ausführungsbeispiels und der beiliegenden, sich auf dieses Ausführungsbeispiel beziehenden Zeichnung näher erläutert werden.
  • Die Zeichnung zeigt eine biologische Abwasserbehandlungsanlage, die z.B. in einem auf Zerspanungsbearbeitung von Werkstücken eingerichteten Betrieb installiert werden kann.
  • In einen Misch- und Ausgleichsbehälter 1 münden ein Zulauf 2 sowie ein Zulauf 3 ein. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel werden dem Misch- und Ausgleichsbehälter 1 über den Zulauf 2 kohlenwasserstoffhaltige Emulsionen, z.B. Bohrflüssigkeit, zugeführt, die bei Zerspanungsbearbeitungen als Kühl- und Schmiermittel verwendet werden und als Abfallsuspensionen anfallen.
  • Der Zulauf 3 steht mit einer Grobreinigungsanlage 4 in Verbindung, der über einen Zulauf 5 die Sanitärabwasser des Betriebs zugeleitet werden. Die Grobreinigungsanlage 4 umfaßt ein Rechenwerk zum Abtrennen fester Bestandteile, wie z.B. Toilettenpapier. Die durch das Rechenwerk abgetrennten Feststoffbestandteile lassen sich durch eine Austragseinrichtung 6 von der Grobreinigungsanlage abführen.
  • Der Misch- und Ausgleichsbehälter 1 steht über eine Leitung 7 mit einer ersten Reaktorstufe 8 in Verbindung, in welcher organische Bestandteile des aus dem Misch- und Ausgleichsbehälter 1 zugeführten Abwassers durch Mikroorganismen aerob abgebaut werden. Ein Verdichter 9 führt über eine Leitung 10 der Reaktorstufe 8 Luft zu, so dass für den aeroben Abbau genügend Sauerstoff zur Verfügung steht. In dem betreffenden Ausführungsbeispiel ist die Reaktorstufe 8 durch zwei kaskadierte Schlaufenreaktoren gebildet.
  • Die Verbindungsleitung 7 mündet in eine Zirkulationsleitung, wo eine Vermischung des zugeführten Abwassers mit einem Kreislaufstrom erfolgt, welcher dann als Treibstrahl für in der Reaktorstufe angeordnete Ejektoren dient, welche die von dem Verdichter 9 zugeführte Luft in feinen Blasen im Reaktor verteilen. Die eingebrachte Luft ändert im Reaktor lokal die Dichte, woraus Kräfte resultieren, die den Antrieb einer Strahlschlaufe um einen inneren Leitapparat bewirken. Pumpen zum Zuführen des Abwassers aus dem Behälter 1 über die Leitung 7 in dem Reaktor 8 sind in der Figur nicht gezeigt.
  • Gemäß Pfeil 11 steht die Reaktorstufe 8 mit einer Filtriereinrichtung 12 in Verbindung, die in dem gezeigten Ausführungsbeispiel Membranfilter aufweist.
  • Eine Strichlinienumrahmung 13 soll andeuten, dass die Reaktorstufe 8 und die Filtriereinrichtung 12 in einer Baueinheit zusammengefasst sind. Die Filtriereinrichtung 12 könnte von der Reaktorstufe 8 auch räumlich getrennt und mit dieser über eine Leitung verbunden sein.
  • An die Reaktorstufe 8 schließt sich über eine Abluftleitung 14 ein Biofilter 15 an.
  • Die Filtriereinrichtung 12 dient zur Trennung des der aeroben Abbaubehandlung unterzogenen Abwassers in eine wasserreiche Phase und eine wasserarme, schlammartige Phase.
  • Die nach dem aeroben Abbau organisch nur noch gering belastete wasserreiche Phase lässt sich über eine Leitung 16 einer Pflanzenkläranlage 17 mit einem Ablauf 18 zuführen. In dem beschriebenen Ausführungsbeispiel weist die Pflanzenkläranlage ein Pflanzenbeet auf, das in zwei gleichflächige Felder unterteilt ist. Die zulaufende wasserreiche Phase wird gleichmäßig auf die Fläche des Pflanzenbeetes verteilt.
  • Die wasserarme, schlammartige Phase ist über eine Leitung 19 einer zweiten Reaktorstufe 20 zuführbar, in welcher ein anaerober Abbau des in dieser Phase enthaltenen organischen Materials durch Mikroorganismen erfolgt. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel besteht die zweite Reaktorstufe 20 aus zwei kaskadierten, phasendurchmischten Pfropfenstromreaktoren mit wärmeisolierenden Außenmänteln, wobei in der ersten Stufe ein mesophiler Abbau bei 37°C und in der zweiten Stufe ein thermophiler Abbau bei 55°C betrieben wird. Der Abbau könnte jedoch auch nur in einer oder zwei Stufe(n) mesophil oder thermophil erfolgen.
  • Das abzubauende Material tritt unten in den jeweiligen Pfropfenstromreaktor ein und mischt sich mit der entstandenen Biozynose. Das Material steigt dann als Pfropfenstrom allmählich durch den rohrförmig ausgebildeten Reaktor aufwärts, wie dies in der DE 32 08 977 C2 beschrieben ist. Durch den anaeroben Abbau erzeugtes Biogas sammelt sich im Dombereich und gelangt in eine Biogasleitung 21.
  • An die Reaktorstufe 20 ist über die Biogasleitung 21 ein Speicher 22 für die Aufnahme des in der Reaktorstufe 20 erzeugten Biogases angeschlossen. Über eine weitere Biogasleitung 23 steht der Speicher 22 mit einem Blockheizkraftwerk 24 in Verbindung, welches, wie durch Pfeile 25 und 26 angedeutet werden soll, elektrischen Strom bzw. Heizwärme liefert. Der Speicher 22 steht über eine dritte Biogasleitung 27 ferner mit einer Fackelverbrennungsanlage 28 zum Abbrennen überschüssigen Biogases in Verbindung.
  • Zur Konstanthaltung der Temperaturen der Pfropfenstromreaktoren der Reaktorstufe 20 ist eine Temperaturregelung vorgesehen, in deren Rahmen eine Beheizung mit Warmwasser erfolgt, dass durch das Blockheizkraftwerk 24 erzeugt wird.
  • An die zweite Reaktorstufe 20 schließt sich über eine Leitung 29 ferner eine Entwässerungseinrichtung 30 an, in welche nach dem anaeroben Abbau im Reaktor 20 verbliebenes Restschlammmaterial geleitet wird. Das über einen Austrag 31 entnehmbare, mechanisch entwässerte Material lässt sich z.B. als Dünger verwerten. In dem betreffenden Ausführungsbeispiel weist die Entwässerungseinrichtung eine Kammerfilterpresse auf.
  • Über eine Rückführungsleitung 32 lässt sich in der Entwässerungseinrichtung abgetrenntes Wasser in den Misch- und Ausgleichsbehälter 1 oder in die Leitung 7 zurückführen.
  • Die vorangehend beschriebene Behandlungsanlage ist mit einer nicht gezeigten Einrichtung zur umfassenden Steuerung aller Anlagenkomponenten und ihres Zusammenwirkens ausgerüstet.
  • In den Misch- und Ausgleichsbehälter 1 der für einen kontinuierlichen Betrieb ausgelegten Behandlungsanlage lassen sich in dem betreffenden Ausführungsbeispiel vor allem Kohlenwasserstoffe enthaltende Emulsionen in einer Menge von ca. 20.000 m3 pro Jahr einleiten, wobei der für den Gehalt an organischen Substanzen maßgebende chemische Sauerstoffbedarf (CSB-Wert) bei ca. 70.000 mg/l liegt. Etwa die gleiche Jahresmenge an Sanitärabwasser lässt sich dem Misch- und Ausgleichsbehälter 1 über die Grobreinigungsanlage 4 zuführen. Der CSB-Wert des Sanitärwassers liegt bei ca. 1200 mg/l. Das in der Grobreinigungsanlage 4 anfallende Feststoffmaterial kann nach Trocknung durch Verbrennung entsorgt werden.
  • Im Misch- und Ausgleichsbehälter 1 erfolgt durch geeignete Mischung der Emulsion mit Sanitärabwasser eine Einstellung auf einen konstanten CSB-Wert, der in dem gezeigten Ausführungsbeispiel bei ca. 35.000 mg/l liegt. In diesem Behälter bzw. Becken ist zweckmäßig ein Rührwerk angeordnet, das für eine schnelle Durchmischung und einen schnellen Ausgleich der Konzentration an organischen Substanzen sorgt.
  • In der nachgeordneten Reaktorstufe 8 erfolgt eine Intensivbelebung des Abwassers, d.h. ein Abbau der darin enthaltenen organischen Substanzen durch Mikroorganismen unter aeroben Bedingungen. Das Sanitärabwasser liefert den Abbau insbesondere langer Kohlenwasserstoffketten fördernde Zusatznährstoffe, wie z.B. Stickstoff und Phosphate, die auch gesondert zugegeben werden können. Die Verweilzeit in der Reaktorstufe 8 beträgt ca. 2 Tage. Gleichzeitig erfolgt eine Filtration durch die in der Reaktorstufe 8 integrierte Filtriereinrichtung 12 unter Trennung des behandelten Materials in die wasserreiche und die wasserarme Phase. Während die wasserarme, schlammartige Phase über die Leitung 19 der Reaktorstufe 20 zugeführt wird, gelangt die wasserreiche, wie reines Wasser leichtflüssige Phase über die Leitung 16 in die Pflanzenkläranlage 17. Diese, nur noch mit einem CSB-Wert von maximal 2000 mg/l belastete Phase lässt sich in der Pflanzenkläranlage so weit aufbereiten, dass eine Abgabe des Wassers an die Umwelt oder eine betriebliche Nutzung als Brauchwasser erfolgen kann.
  • Durch die Abtrennung der wasserreichen Phase erfolgt eine erhebliche Volumenreduzierung des in der zweiten Reaktorstufe 20 anaerob abzubauenden Materials, das nun konzentriert in Schlammform vorliegt. Bei geeigneter Verweilzeit erfolgt durch die Vergärung ein Abbau der organischen Substanzen unter Bildung von Biogas.
  • Das in der Reaktorstufe 20 kontinuierlich anfallende, im Speicher 22 zwischengespeicherte Biogas wird nach Trocknung dem Blockheizkraftwerk 24 zugeführt, welches Strom und/oder Heizwärme erzeugt. Bei geringer Abnahme durch das Blockheizkraftwerk lässt sich anfallendes Biogas, das der als Puffer wirkende Speicher 22 nicht mehr aufnehmen kann, notfalls durch die Fackelverbrennungsanlage 28 beseitigen.
  • Als Heizwärme wird die beim Verbrennungsprozess entstehende Abwärme aus den Motorkühlkreisen des Blockheizkraftwerkes genutzt, die mit den Kühlwasserpumpen zirkuliert und über Wärmetauscher an das Heizungssystem abgegeben wird.

Claims (15)

  1. Verfahren zur Behandlung mit organischen Stoffen, insbesondere Kohlenwasserstoffen, belasteter Abwässer bzw. Suspensionen, bei dem ein Abbau emulgierter organischer Bestandteile durch Mikroorganismen zunächst aerob und danach anaerob erfolgt und dem anaeroben Abbau eine Trennung des aerob vorbehandelten Abwassers in eine wasserreiche und eine wasserarme Phase vorangeht, dadurch gekennzeichnet, dass der anaerobe Abbau nach der Trennung unmittelbar in der wasserarmen Phase stattfindet.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem aeroben Abbau organisch hoch belastetes Abwasser mit Sanitärabwasser, vorzugsweise im Verhältnis 1:1, gemischt wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Abwassertrennung durch Filtration während des aeroben Abbaus oder/und danach erfolgt.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die wasserreiche Phase einer Kläranlage, vorzugsweise einer Pflanzenkläranlage (17), zugeführt wird.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der anaerobe Abbau zweistufig in einer mesophilen und/oder einer thermophilen Phase abläuft.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem anaeroben Abbau verbliebenes Restmaterial entwässert und abgetrenntes Wasser in den Behandlungsprozess zurückgeführt wird.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem aeroben Abbau eine Einstellung der Konzentration der organischen Abwasserbestandteile auf einen konstanten Wert erfolgt.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass beim anaeroben Abbau anfallendes Biogas zur Energiegewinnung genutzt wird.
  9. Anlage zur Behandlung organisch belasteter Abwässer unter Abbau im Abwasser emulgierter organischer Bestandteile durch Mikroorganismen, mit einer ersten Reaktorstufe (8) zum aeroben Abbau und einer dieser Stufe nachgeordneten zweiten Reaktorstufe (20) zum anaeroben Abbau, gekennzeichnet durch eine in die erste Reaktorstufe integrierte oder dieser nachgeordnete Filtriereinrichtung (12) zur Trennung des Abwassers nach dem aeroben Abbau in eine wasserreiche und eine wasserarme, der zweiten Reaktorstufe (20) zuzuleitende Phase.
  10. Behandlungsanlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kläranlage (17), vorzugsweise Pflanzenkläranlage, zur Aufnahme der wasserreichen Phase vorgesehen ist.
  11. Behandlungsanlage nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Reaktorstufe (8) einen Schlaufenreaktor, vorzugsweise kaskadierter Schlaufenreaktor, umfasst.
  12. Behandlungsanlage nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Reaktorstufe (20) einen zweistufigen, ggf. zum Abbau in einer mesophilen und/oder einer thermophilen Stufe vorgesehenen Pfropfenreaktor umfasst.
  13. Behandlungsanlage nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der ersten Reaktorstufe (8) ein Misch- und Ausgleichsbehälter (1) zur Einstellung eines konstanten Gehalts an abzubauenden organischen Stoffen vorgeordnet ist.
  14. Behandlungsanlage nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Reaktorstufe (20) mit einer Verwertungseinrichtung (2226) für in der Reaktorstufe (20) anfallendes Biogas verbunden ist.
  15. Behandlungsanlage nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der zweiten Reaktorstufe (20) eine Entwässerungseinrichtung (30) nachgeordnet und die Entwässerungseinrichtung zur Rückführung abgetrennten Wassers mit dem Misch- und Ausgleichsbehälter (1) oder/und der ersten Reaktorstufe (8) verbunden ist.
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