DE10158129A1 - Entstaubungsanlage für Fahrzeugkarossen - Google Patents
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Abstract
Die seitlichen Vogelfederwalzen einer Karossenentstaubungsanlage sind an einem dreiachsig bewegbaren Handgelenk am einen Ende eines Armes montiert, dessen anderes Ende außerhalb der die Anlage enthaltenden Kabine gelagert ist und sich durch eine Öffnung der Kabinenwand erstreckt.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Entstaubungsanlage nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- In Beschichtungsanlagen für die Serienbeschichtung von Fahrzeugkarossen müssen diese vor der Beschichtung von Staub- und Schmutzpartikeln gereinigt werden. Zu diesem Zweck werden die Karossen bekanntlich durch eine Entstaubungsanlage gefördert, die üblicherweise eine horizontale Dachwalze und ein oder zwei Walzenpaare für die unteren und oberen Seitenflächen der Karossen enthält, wobei untere Seitenwalzen vertikal und obere Seitenwalzen schräg angeordnet sein können (US 4777687 und 4689749; DÜRR/BEHR Technisches Handbuch 04/1999). Die rotierenden Walzen sind vorzugsweise mit Straußenfedern besetzt, die besonders gute elektrostatische Eigenschaften haben. Zur Entstaubung der Karossen streichen die Federn der rotierenden Walzen mit geringem Druck über die Karossenflächen, wobei die Staubteilchen durch elektrostatische Ladungseffekte von den Federn aufgenommen werden. Die rotierenden Federwalzen können die mit Staubpartikeln behafteten Federn in eine in den Walzengehäusen eingebaute Ionisationsluftschleuse zur Neutralisierung der Federn transportieren, aus der die Staubpartikel dann abgesaugt werden.
- Die Seitenwalzen der üblichen Entstaubungsanlagen sind zweiachsig, d. h. mit zwei Freiheitsgraden verstellbar: Sie sind längs der Längsrichtung des Armes bis zur Anlage an der Karosse verschiebbar und zur Anpassung an die Karossenform um eine horizontale Achse kippbar. Die Kippbarkeit ermöglicht nur eine relativ grobe Anpassung der Walzenstellung an die unterschiedlichen Formen der zu reinigenden Karossen. Eine weitergehende Anpassung wird nur in begrenztem Maße durch die Nachgiebigkeit der Walzenfedern beim Andrücken der Walze erreicht. Insbesondere bei stark gerundeten Seitenflächen ergibt sich damit keine optimale Reinigung.
- Eine Möglichkeit zur Lösung dieses Problems besteht darin, die Federwalze mit einem innerhalb der Kabine ggf. verfahrbar angeordneten Roboter üblicher Art über die Karossenseitenfläche zu führen. Abgesehen von der kaum zu verhindernden Verschmutzung des gesamten Roboters während des Reinigungsbetriebes kann diese Lösung aber wegen des im Vergleich mit den konventionellen Entstaubungsanlagen größeren Platzbedarfes der Roboter in der Kabine unzweckmäßig sein. Die Kabinenbreite kann insbesondere den Kostenaufwand erheblich vergrößern.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine automatische Entstaubungsanlage anzugeben, mit der soweit wie möglich eine ständige Linienberührung zwischen der Reinigungswalze und der Karossenseitenfläche erreichbar ist, ohne dass eine im Bereich der Walzen unerwünscht breite Kabine erforderlich ist.
- Diese Aufgabe wird durch die in den Patentansprüchen gekennzeichnete Entstaubungsanlage gelöst.
- Durch die drei frei programmierbar angetriebenen Achsen des demgemäß vorgesehenen Gelenks, deren Achslinien einander jeweils senkrecht in einem Punkt schneiden oder wenigstens in der Nähe eines gemeinsamen Punktes quer zueinander verlaufen können, wird eine ständige Linienberührung der Walzen im dreidimensionalen Raum ermöglicht, so dass alle durch die Karossenform vorgegebenen Konturen erreicht werden können, ohne dass auf jeder Seite der Karossen innerhalb der Kabine ein Roboter installiert werden muss.
- An dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1 einen Teil der Entstaubungsanlage mit zwei einander gegenüberliegenden Seitenwalzen; und
- Fig. 2 eine vergrößerte Ansicht zur Erläuterung der Walzenlagerung.
- In Fig. 1 ist die eine Seitenwand 1 einer Kabine angedeutet, durch die die zu reinigenden Karossen in Richtung des Pfeils 2 gefördert werden. Außerhalb der Kabine befindet sich hinter einer Öffnung 3 der Seitenwand 1 eine geschlossene Kasten- oder Rahmenkonstruktion 4, in der ein Teil der Lagerung einer Vogelfederwalze 10 an sich üblicher Art untergebracht ist. Die gleiche Anordnung mit einer (offen und ohne Kabinenwand dargestellten) Rahmenkonstruktion 4' und der zweiten Vogelfederwalze 10' befindet sich auf der gegenüberliegenden Kabinenseite.
- Darstellungsgemäß ist in der Rahmenkonstruktion 4 bzw. 4' außerhalb der Kabinenwand ein Arm 12 horizontal quer zu der Förderrichtung (Pfeil 2) verschiebbar gelagert, beispielsweise teleskopartig auf einer Schiene 13. Die Verschiebung kann durch einen automatisch gesteuerten Antrieb und/oder manuell durchgeführt werden. Die Walze 10' ist in einer Lage dargestellt, in der sie von ihrem sich durch die Öffnung 3' der Kabinenwand erstreckenden Arm 12 in das Kabineninnere geschoben ist, während die andere Walze 10 in einer zurückgezogenen Lage dargestellt ist, in der sie teilweise oder ganz durch die Öffnung 3 hindurch aus der Kabine herausbewegt werden kann.
- An seinem freien vorderen Ende ist an dem Arm 12 ein dreiachsiges Gelenk 15 angeordnet, das genauer in Fig. 2 erkennbar ist. An dem Gelenk 15 ist ein Gehäusekörper 17 montiert, in dem die Walze 10 bzw. 10' um eine zu der Achslinie der letzten Achse des Gelenks parallele Achse drehbar gelagert ist. Die Walzen 10, 10' werden jeweils von einem an dem Gehäusekörper 17befestigten Motor 20 in Rotation versetzt. Die Rotationsachse der Walze 10 ist durch den Pfeil 19 angedeutet.
- Bei dem Gelenk 15 kann es sich um ein an sich konventionelles Handgelenk handeln, wie es beispielsweise bei Lackier- oder sonstigen Robotern üblich ist. Die verschiedenen Achslinien solcher Gelenke treffen sich typisch in einem gemeinsamen Punkt oder in dessen Nähe. Gemäß der schematischen Darstellung in Fig. 2, die den Arm 12 mit der in die Kabine geschobenen Walze 10 zeigt, sind der Gehäusekörper 17 und damit die Walze 10 erstens um die horizontale Armlängsachse drehbar, zweitens um eine quer hierzu liegende Achse schwenkbar und drittens um eine die letzte Gelenkachse bildende vertikal dargestellte Achse verdrehbar (mit "Achsen" werden entsprechend der üblichen Roboterterminologie die Freiheitsgrade des Handgelenks bezeichnet). Infolge dessen kann die Walze um einen gedachten Punkt verdreht, nach vorne in Richtung zur Karosse gekippt und gleichzeitig zur Seite geneigt werden. Antriebswellen für die drei Achsen des Gelenkes verlaufen durch den hohl ausgebildeten Arm 12.
- Der Gehäusekörper 17 kann am Umfang der Walze 10 bzw. 10' eine Absaugeinrichtung bilden oder enthalten, von der ein (nicht dargestellter) Absaugschlauch durch die Öffnung 3 bzw. 3' in die Rahmenkonstruktion 4 bzw. 4' führt.
- Die Öffnungen 3 und 3' sind im Betrieb zweckmäßig durch eine den Arm 12 und ggf. den Absaugschlauch umgebende Abdeckeinrichtung (nicht dargestellt) verschlossen, beispielsweise durch eine der bei Beschichtungsmaschinen üblichen Abdeckbandkonstruktionen, so dass der in der Rahmenkonstruktion 4, 4' befindliche Teil der Anlage vor Verschmutzung geschützt ist.
- Die hier beschriebene Entstaubungsanlage kann außer den Walzen 10 und 10' und der üblichen (nicht dargestellten) Dachwalze ein weiteres Walzenpaar enthalten, wobei dann beispielsweise die dargestellten Walzen 10, 10' die oberen Seitenflächenbereiche der Karossen und die beiden Walzen des anderen Paares die unteren Seitenflächenbereiche überstreichen können. Die zusätzlichen Walzen können entweder konventionell oder ebenfalls in der hier beschriebenen Weise dreiachsig bewegbar gelagert sein. Die Arme 12 und/oder die an ihnen gelagerten Seitenwalzen können in nicht dargestellter Weise auch vertikal auf- und abbewegbar sein. In an sich bekannter Weise können die verschiedenen vorhandenen Walzen oder Walzenpaare längs der Förderrichtung (Pfeil 2) versetzt angeordnet sein.
- Die nicht dargestellte Programmsteuereinrichtung für die frei programmierbaren Walzenbewegungen ist z. B. aus der Robotersteuertechnik bekannt und bedarf daher keiner Beschreibung.
Claims (10)
1. Entstaubungsanlage für zu beschichtende, vor der
Beschichtung serienweise in einer Kabine durch die
Entstaubungsanlage geförderte Werkstücke wie insbesondere Fahrzeugkarossen,
mit insbesondere mit Vogelfedern bestückten rotierenden
verstellbaren Reinigungswalzen (10, 10'), die in der Kabine auf
den beiden Seiten des Förderweges (2) der Werkstücke derart
angeordnet sind, dass sie mindestens einen Teilbereich der ihnen
zugewandten Seitenfläche der Werkstücke erreichen,
und mit einer Programmsteuereinrichtung zum selbsttätigen
freiprogrammierbaren Verstellen der Reinigungswalzen (10, 10'),
dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Reinigungswalzen (10,
10') jeweils an einem mindestens dreiachsigen programmgesteuert
bewegbaren Gelenk (15) gelagert sind,
und dass das dreiachsige Gelenk (15) am einen Ende eines Armes
(12) angebracht ist, der in einer Lage angeordnet ist oder in
eine Lage bewegbar ist, in der er sich durch eine Öffnung (3)
der Kabinenwand (1) erstreckt, und der mit seinem anderen Ende
außerhalb der Kabine gelagert ist.
2. Entstaubungsanlage nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass die Achslinien der drei Bewegungsachsen des
Gelenks (15) in der Nähe eines gemeinsamen Punktes quer
zueinander verlaufen oder einander in einem Punkt schneiden.
3. Entstaubungsanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass die Achslinie der ersten Gelenkachse auf
der Längsachse des Armes (12) liegt.
4. Entstaubungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gelenk (15) längs der
Längsrichtung des Armes (12) verschiebbar ist.
5. Entstaubungsanlage nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, bei der am Umfang der Reinigungswalze (10) eine an
einen Absaugschlauch angeschlossene Absaugeinrichtung (17)
angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Absaugschlauch
durch die Öffnung (3) der Kabinenwand (1) hindurchgeführt ist,
wenn sich die Walze (10) in der Kabine befindet.
6. Entstaubungsanlage nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungswalze (10)
in einem an dem Gelenk (15) gelagerten Gehäusekörper (17)
drehbar gelagert ist.
7. Entstaubungsanlage nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungswalze (10)
durch die Öffnung (3) der Kabinenwand (1) hindurch bewegbar
ist.
8. Entstaubungsanlage nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung (3) der
Kabinenwand (1) durch eine den Arm (12) und ggf. den Absaugschlauch
umgebende Abdeckeinrichtung verschlossen oder verschließbar
ist.
9. Entstaubungsanlage nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Arm (12) vertikal
verschiebbar ist.
10. Entstaubungsanlage nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Antriebswellen der drei
Gelenkachsen durch den Arm (12) hindurch verlaufen.
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