DE10156574A1

DE10156574A1 - Rasierflüssigkeit für einen Rasierapparat

Info

Publication number: DE10156574A1
Application number: DE10156574A
Authority: DE
Inventors: Petra Allef; Dietmar Korn; Gerhard Finger
Original assignee: Braun GmbH
Current assignee: Braun GmbH
Priority date: 2001-11-21
Filing date: 2001-11-21
Publication date: 2003-06-05
Also published as: WO2003043592A1; US20040247558A1; EP1448158A1; AU2002352006A1

Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf eine Rasierflüssigkeit in einem Haarentfernungsgerät, die einen oder mehrere Alkohole, einen oder mehrere Emollienten, einen oder mehrere Emulgatoren und/oder einen oder mehrere Tenside umfasst.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Rasierflüssigkeit in einem Haarentfernungsgerät, vorzugsweise in einem elektrischen Trockenrasierer.
Herkömmliche elektrische Trockenrasierer können bei empfindlichen Menschen sowie bei Menschen mit normaler Haut, deren Haut durch Schwitzen feucht ist, beispielsweise bedingt durch Klima oder körperliche Anstrengung, zu Hautreizungen führen. Diese sind durch eine erhöhte Gleitreibung des Rasierers auf feuchter Haut hervorgerufen. Hierbei kann der dynamische Gleitreibungskoeffizient, der bei trockener Haut bei 0,3-0,4 liegt, bei feuchter Haut bis auf 1,5 ansteigen.
Dieses Problem wird durch die Verwendung von Pre Shaves gelöst. Sie trocknen die Haut und führen so zu einer niedrigeren Hautreibung. Eine weitere Funktion besteht im Aufrichten der Haare, damit diese besser vom Rasierer erfasst werden können. Nachteilig ist hierbei jedoch, dass die Benutzung eines Pre Shaves bis zu zwei weitere Arbeitsschritte erfordert. Das Pre Shave muss nämlich vor der Rasur appliziert, muß ca. 2 Minuten auf der Haut verbleiben, um den Trocknungseffekt zu erzielen und, je nach dessen Formulierung, nach der Rasur wieder abgewaschen werden.
In dem US-Patent 5 914 103 wird ein Pre Shave beschrieben, das vor der Rasur aufgetragen und nach der Rasur in die Haut einmassiert werden muss. In diesem Patent wird es als vorteilhaft angesehen, dass das Pre Shave nicht mehr abgewaschen werden muss.
In der WO 98/47474 wird eine Rasierflüssigkeit oder ein Gel für einen Elektrorasierer beschrieben. Das Gel bzw. die Flüssigkeit wird während der Rasur appliziert und wirkt wie ein Rasierschaum. Als nachteilig wird hierbei angesehen, dass die Flüssigkeit bzw. das Gel nach der Rasur abgewaschen werden muss, da sie/es einen klebrigen Film auf der Haut hinterläßt. Trocknet die Flüssigkeit ein, wird zudem die Gleitreibung auf ein nachteiliges Maß erhöht. Die Flüssigkeit bzw. das Gel zeigt ferner keinen haaraufrichtenden Effekt. Da die Flüssigkeit nach der Rasur durch Waschen mit Wasser von der Haut entfernt werden muss, kann der Benutzer sich nicht an jedem Ort rasieren. Weil die pflegenden Komponenten der Formulierung sofort nach der Rasur abgewaschen werden, können diese nur einen geringen pflegenden Einfluss auf die Haut ausüben.
After Shaves haben den Nachteil, dass sie zum einen einen zusätzlichen Arbeitsschritt darstellen, zum anderen die Hautreizungen lediglich nach der Rasur zu lindern vermögen.
In der Offenlegungsschrift DE 199 07 025 A1 wird ein Haarentfernungsgerät, wie z. B. ein Trockenrasierapparat, mit einem Flüssigkeitstransportsystem beschrieben. Unter den darin zu speichernden und abzugebenden Flüssigkeiten sind Rasierhilfsmittel zu verstehen, wie z. B. ein Pre Shave oder ein After Shave und/oder ein Gleitmittel zur Verbesserung der Gleitbewegungen eines Obermessers auf der Haut.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rasierflüssigkeit in einem Haarentfernungsgerät bereitzustellen, das die geschilderten Nachteile des Standes der Technik überwindet. Insbesondere soll die Rasierflüssigkeit ein angenehmes Rasiergefühl sicherstellen, die Reibung zwischen dem Rasierer und der Haut verringern und den sogenannten stick/slip-Effekt vermeiden.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe durch eine Rasierflüssigkeit in einem Haarentfernungsgerät gelöst, die dadurch gekennzeichnet ist, dass sie einen oder mehrere Alkohole, einen oder mehrere Emollienten, einen oder mehrere Emulgatoren und/oder einen oder mehrere Tenside umfasst.
Die Applikation der Rasierflüssigkeit während der Rasur kann, wie in der DE 199 07 025 A1 beschrieben, erfolgen. Dabei ist die Formulierung der Rasierflüssigkeit so gewählt, dass sie die Kunststoffteile des Haarentfernungsgeräts bzw. des elektrischen Trockenrasierers nicht angreift bzw. wird der entsprechende Werkstoff des Rasierers geeignet angepaßt.
Der besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Rasierflüssigkeit in einem Haarentfernungsgerät besteht darin, dass es sich hierbei um ein Pre und After Shave in einem handelt. Es wird also die Reibung des Rasierers auf der Haut auf dem bestehenden Niveau gehalten bzw. auf ein niedriges Niveau gebracht. Darüber hinaus muss die Rasierflüssigkeit, da sie selbständig einzieht, nicht eingerieben werden und nach der Rasur nicht abgewaschen werden, da die Rasierflüssigkeit keine dicke, klebrige Schicht auf der Haut bildet. Die Formulierung ist dabei so gewählt, daß keine zweiminütige Wartezeit erforderlich ist.
Die Erfindung bezieht sich auf die Applikation der Rasierflüssigkeit während der Trockenrasur. Dabei ist es wesentlich, dass die Applikation unmittelbar mit dem Haarentfernungsgerät verbunden ist und folglich während der Rasur stattfindet.
Als Alkohole können die allgemein in Rasiermitteln eingesetzten Alkohole verwendet werden, wobei Ethanol bevorzugt ist.
Als Emollienten, Emulgatoren und Tenside können die in der Kosmetik bekannten Emulgatoren Emollienten und Tenside verwendet werden. Dazu zählen beispielsweise Polyethylenglycol- und Polypropylenglycolderivate. Die Emollienten bzw. Emulgatoren wirken als Gleitmittel.
Da bei der erfindungsgemäßen Rasierflüssigkeit in einem Haarentfernungsgerät die Wirkungen herkömmlicher Pre und After Shaves in einem verwirklicht werden, ist das Aufbringen eines After Shaves nicht mehr nötig, wodurch ein Arbeitsschritt eingespart werden kann. Dadurch, dass die Flüssigkeit während der Rasur appliziert und eine Nachbehandlung der Haut überflüssig wird, kann die Rasur zu jeder Zeit und an jedem Ort durchgeführt werden. Die Rasierflüssigkeit entfeuchtet durch ihren Alkoholgehalt die Haut und führt so zu einer deutlich herabgesetzten Gleitreibung des Haarentfernungsgeräts auf der Haut. Ferner wird hierdurch eine Aufrichtung der Haare erreicht. Dadurch lassen sich die Haare besser vom Haarentfernungsgerät erfassen, wodurch die Rasur gründlicher wird. Diese beiden Effekte erfolgen jedoch im Gegensatz zu herkömmlichen Pre Shaves durch die Anordnung der Rasierflüssigkeit in einem Haarentfernungsgerät während der Rasur. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass beim Antrocknen der Rasierflüssigkeit die Gleitreibung des Rasierers auf der Haut nicht erhöht wird.
Durch die Trocknung der Haut durch die erfindungsgemäße Rasierflüssigkeit gleitet das Haarentfernungsgerät auf feuchter bzw. geschwitzter Haut besser, so dass die Rasur schonender und angenehmer wird. Durch die Herabsetzung der Gleitreibung wird die Hautreizung während der Rasur stark gemindert.
Da die Rasierflüssigkeit während und nach der Rasur nicht klebrig wird, muss sie nach der Rasur nicht abgewaschen werden und kann auf diese Weise die Haut zusätzlich pflegen.
Gleichzeitig wird der Anwendungsbereich des Haarentfernungsgeräts dadurch deutlich erweitert.
In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Emulgatoren oder Tenside nichtionisch und weisen höchstens eine OH-Gruppe auf. Vorteilhaft ist es, wenn der Emulgator oder das Tensid zur Gruppe der alpha-Hydroxycarbonsäureester oder Polyethylenglycolderivate oder Fettsäureester gehört. Hierunter fallen beispielsweise Alkyllactat, Oleth-5 und Isopropylmyristat.
Wird als Emollient beispielsweise Liposome eingesetzt, ist ein Reinigung des Rasierers bzw. seiner betroffenen Teile mittels Wasser möglich, wodurch die Benutzerfreundlichkeit erhöht wird.
Die Rasierflüssigkeit kann entzündungshemmende und/oder antiirritative Stoffe umfassen. Auf diese Weise wird die durch die verminderte Gleitreibung der Rasierflüssigkeit schon stark herabgesetzte Hautirritation noch weiter abgemildert. Im Gegensatz zu einem herkömmlichen After Shave tritt dieser Effekt bereits während der Rasur ein.
Die Rasierflüssigkeit kann desweiteren Antioxidantien umfassen. Diese dienen der Stabilisierung der Inhaltsstoffe und der zusätzlichen Pflege.
Um den Verzicht auf ein separates After Shave zu gewährleisten, kann die Rasierflüssigkeit ein Parfum oder einen Duftstoff umfassen.
Desweiteren kann die Rasierflüssigkeit antibakterielle und/oder pilzhemmende Stoffe umfassen. Dadurch wird die durch den Alkohol bereits gegebene, desinfizierende Wirkung der Rasierflüssigkeit zusätzlich erhöht. Durch die Verwendung von antibakteriellen oder pilzhemmenden Stoffen wird die Haltbarkeit der Formulierung der Rasierflüssigkeit auch im Haarentfernungsgerät selbst erhöht.
Desweiteren kann die Rasierflüssigkeit Menthol und ein oder mehrere Mentholderivate umfassen. Durch diese Additive wird ein Kühleffekt auf der Haut erzielt, was die Rasur erfrischender und angenehmer macht.
Ferner können der Rasierflüssigkeit zur Viskositätserhöhung kosmetisch zugelassene Polymere zugesetzt werden. Hierbei ist Voraussetzung, dass das Polymer in Ethanol quellbar ist. Geeignete Polymere sind Polysaccharide, wie Xanthan, Polyacrylate oder Polyethylenglycole.
Die Rasierflüssigkeit kann ferner pflegende Stoffe umfassen, wie z. B. Öle natürlichen und synthetischen Ursprungs, Silikone, Lipide, Liposome, Pflanzenextrakte oder Vitamine. Durch zusätzliche Pflegestoffe kann eine glattere Haut erzielt und der Hautalterung entgegengewirkt werden. Durch die Verwendung von mikroverkapselten Wirkstoffen können auch sensiblere Pflegestoffe zum Einsatz kommen.
Desweiteren ist der Einsatz weiterer Zusatzstoffe, wie Konservierungsmittel, Farbstoffe oder sonstiger in der Kosmetik eingesetzter Wirkstoffe möglich. Beispiele 1. Beispiel

92,90% Ethanol

5,00% Alkyllactat

1,00% Alpha-Bisabolol

0,50% Vitamin-E-acetat

0,30% Liposome

0,30% Parfum

100,00%

2. Beispiel

91,50% Ethanol

5,00% Alkyllactat

1,00% Avocado-Öl

1,00% Vitamin-E-acetat

1,00% Alpha-Bisabolol

0,50% Parfum

100,00%

3. Beispiel

90,00% Ethanol

5,00% Oleth-5

3,00% Avocado-Öl

1,00% Vitamin-E-acetat

1,00% Alpha-Bisabolol

100,00%

4. Beispiel

94,90% Ethanol

5,00% Isopropylmyristat

0,10% Menthol

100,00%
Durch die Verwendung der Rasierflüssigkeit gemäß den beschriebenen vier Beispielen in einem Haarentfernungsgerät reduziert sich der dynamische Gleitreibungskoeffizient bei feuchter Haut von 1,5 auf Werte von 0,3-0,4, was einen Bereich darstellt, der der Reibung auf trockener Haut entspricht. Der Gleitreibungskoeffizient steigt beim Antrocknen der Flüssigkeit nur unwesentlich bis nicht an.

Claims

1. Rasierflüssigkeit in einem Haarentfernungsgerät, dadurch gekennzeichnet, dass die Rasierflüssigkeit einen oder mehrere Alkohole, einen oder mehrere Emollienten, einen oder mehrere Emulgatoren und/oder einen oder mehrere Tenside umfasst.

2. Rasierflüssigkeit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Emulgator oder das Tensid nichtionisch ist und höchstens eine OH-Gruppe aufweist.

3. Rasierflüssigkeit nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Emulgator oder das Tensid zur Gruppe der alpha-Hydroxycarbonsäureester oder Polyethylenglycolderivate oder Fettsäureester gehört.

4. Rasierflüssigkeit nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Emulgator oder das Tensid Alkyllactat, Oleth-5 oder Isopropylmyristat ist.

5. Rasierflüssigkeit nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass der Emollient nicht zur Gruppe der mehrwertigen Alkoholderivate gehört.

6. Rasierflüssigkeit nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass die Rasierflüssigkeit entzündungshemmende und/oder antiirritative Stoffe umfasst.

7. Rasierflüssigkeit nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, dass die Rasierflüssigkeit Antioxidantien umfasst.

8. Rasierflüssigkeit nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, dass die Rasierflüssigkeit ein Parfum und/oder Duftstoffe umfasst.

9. Rasierflüssigkeit nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, dass die Rasierflüssigkeit antibakterielle und/oder pilzhemmende Stoffe umfasst.

10. Rasierflüssigkeit nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, dass die Rasierflüssigkeit Menthol und/oder ein oder mehrere Mentholderivate umfasst.