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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur bildgebenden Diagnose von
Gewebe unter wahlweiser Anwendung von zwei Diagnosemethoden,
nämlich einem Arbeitsmodus zur bildgebenden Weißlichtdiagnose und
einem Arbeitsmodus zur bildgebenden Autofluoreszenzdiagnose, mit einer
Lichtquelle, deren Licht über ein Endoskop zum Gewebe geleitet wird, und
mit einer Bildübertragungseinheit und einer Bildaufnahmeeinheit, welche
mit einer Bildverarbeitungseinheit in Verbindung steht, über welche ein
Monitor mit einem Bildsignal versorgt wird.
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Die Therapie von prä- bzw. frühmalignen Läsionen verspricht die besten
Heilungschancen, während die Erfolgsaussichten bei einem kurativen
Behandlungsversuch ab dem Stadium des invasiven Karzinoms rapide
abnehmen. Daher kommt der Diagnose von prä- bzw. frühmalignem
Gewebe eine hohe Bedeutung zu.
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Der Prozess der Karzinogenese von den ersten Zellatypien bis zum Stadium
des invasiven Karzinoms erstreckt sich über einen Zeitraum von mehreren
Jahren. Diese prä- und frühmaligne Phase bietet daher ein großes
diagnostisches Zeitfenster, in welchem eine erfolgreiche Behandlung des
Patienten und eine Tumorprävention gegeben sind. Leider konnte dieser
Zeitrahmen für therapeutische Zwecke bisher nur unzureichend genutzt
werden, was sich in der seit Jahrzehnten nahezu unverändert geringen
Fünf-Jahres-Überlebensrate bei Patienten mit Bronchialkarzinom
widerspiegelt. Diese Überlebensrate liegt nach wie vor nur zwischen 10% und
15%.
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Der Grund für diese bisher unzureichenden Nutzungsmöglichkeiten im
gegebenen langen Zeitrahmen liegt darin, dass die Sensitivität der
konventionellen Diagnoseformen - dazu zählt auch die
Weißlichtendoskopie - für prä- und frühmaligne Läsionen sehr gering ist. Dementsprechend
kann die Detektion bzw. Lokalisierung und daran anschließend eine
Therapie der Läsionen nicht oder nur in wenigen Fällen erfolgen.
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Bei der Untersuchung eines Patienten im Bronchialbereich ist es für den
untersuchenden Arzt wünschenswert, zunächst eine gewöhnliche
Weißlichtdiagnose durchzuführen, um sich dabei unter Weißlicht einen
Überblick zu verschaffen und eine Vorabdiagnose zu erstellen. Hierbei wird
nach entzündetem und malignem Gewebe, wie zum Beispiel
exophytischen Tumoren, aber auch nach frühmalignem Gewebe gesucht, soweit
dieses bereits unter Weißlicht sichtbar ist.
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Bei der konventionellen Weißlichtdiagnose ist jedoch häufig prä- und
frühmalignes Gewebe nicht von benignem Gewebe zu unterscheiden,
weshalb es nicht aufgefunden werden kann. Die Weißlichtdiagnose hat
hierfür eine unzureichende Sensitivität. Dementsprechend kann die
Notwendigkeit einer lebensrettenden oder zumindest deutlich
lebensverlängernden Therapie nicht erkannt werden. Hier stellt die bildgebende
Autofluoreszenzdiagnose einen entscheidenden Vorteil dar: Sie verbessert die
Sichtbarmachung bzw. die Möglichkeit der Differenzierung von prä- und
frühmalignem Gewebe gegenüber gesundem, entzündetem oder
lediglich metaplastisch verändertem Gewebe wesentlich.
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Dabei ist hinsichtlich der bildgebenden Autofluoreszenzdiagnose bei der
Diagnose von prä- bzw. frühmalignen Läsionen zu deren Unterscheidung
von gesundem Gewebe folgendes festzustellen: Gesundes Gewebe
unterscheidet sich von krankem Gewebe zum einen in der
Fluoreszenzintensität integral über den gesamten Emissionsbereich betrachtet, d. h. in
der Helligkeit, und zum anderen in der Fluoreszenzfarbe (beim Betrachter
hervorgerufener integraler Farbeindruck, verursacht durch eine
wechselnde Gewichtung der spektralen Anteile im vom Gewebe abgegebenen
Fluoreszenzlicht).
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Zur Abhängigkeit der Fluoreszenzintensität vom Gewebezustand wird auf
Fig. 1 hingewiesen: Dort ist beispielhaft für eine Anregungswellenlänge von
405 nm die spektrale Fluoreszenzintensität IS über der Wellenlänge W in
Nanometer für verschiedene Gewebezustände dargestellt (Healthy:
gesund; Metapl./Infl.: Metaplasie/Entzündung, d. h. gutartige und damit
als nicht maligne einzustufende Gewebeatypien; Dyspasia/CIS:
Dysplasie/Carcinoma in situ). Aus Fig. 1 wird ersichtlich, dass mit zunehmendem
Grad der Gewebeatypie bzw. mit zunehmendem Malignitätsgrad die
integrale Intensität abnimmt.
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Die Abhängigkeit der Fluoreszenzfarbe vom Gewebezustand, d. h. des
beim Betrachter hervorgerufenen integralen Farbeindrucks, wird aus der
Darstellung gemäß Fig. 2 ersichtlich: Hier sind die auf das erste
Fluoreszenzmaximum (im grünen Spektralbereich, also um etwa 500 nm) normierten
Kurvenverläufe der spektralen Fluoreszenzintensitäten IS dargestellt. Der
Unterschied zu der Darstellung gemäß Fig. 1 besteht lediglich in der
Normierung zur Hervorhebung der Farbverschiebung. Die Kurven für die
unterschiedlichen Gewebezustände sind jedoch als solche identisch mit
denjenigen aus Fig. 1.
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Wie zu erkennen ist, gilt, dass mit zunehmendem Grad der Gewebeatypie
bzw. mit zunehmendem Malignitätsgrad der Anteil der Rotfluoreszenz
(Wellenlängen zwischen etwa 600 nm und 700 nm) gegenüber der
Grünfluoreszenz (Wellenlängen kleiner als etwa 570 nm) zunimmt und damit das
Gewebe mit zunehmendem Grad der Gewebeatypie bzw. mit
zunehmendem Malignitätsgrad für den Betrachter in zunehmendem Maße rötlich
erscheint.
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Die ausschließliche Bewertung der gewebezustandsabhängigen
Fluoreszenzintensität für die Gewebedifferenzierung und damit für die
Diagnose prä- und frühmaligner Läsionen, d. h. die Nichtbeachtung der vom
Gewebezustand abhängigen integralen Farbwiedergabe bzw.
Farbverschiebung, indem beispielsweise im Arbeitsmodus der
Autofluoreszenzdiagnose der ohnehin intensitätsschwache rote Spektralbereich in die
Gewebebewertung nicht miteinbezogen wird, ist problembehaftet, da als
Ursache für einen Rückgang der Gesamtfluoreszenzintensität nicht
ausschließlich Gewebeatypien in Betracht gezogen werden dürfen. Der
Rückgang der Intensität kann auch gewebemorphologisch bedingt sein.
Beispielsweise wirken sowohl mikroskopisch stark strukturiertes, aber
gesundes Gewebe als auch makroskopische Oberflächenunebenheiten, wie
evtl. Gewebefalten bei gesundem Gewebe, hinsichtlich des
Fluoreszenzanregungslichts und auch bezüglich der Emission von Fluoreszenzlicht wie
"Lichtfallen" und reduzieren dadurch das vom Auge oder von der Kamera
detektierbare Fluoreszenzlicht. Damit wirkt dieses Gewebe u. U. ähnlich
wie krankes Gewebe intensitätsschwächer.
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Der Versuch der Gewebebewertung hinsichtlich prä- bzw. frühmaligner
Läsionen allein auf der Basis der Fluoreszenzintensität kann deshalb
vermehrt zu Falschpositiv-Resultaten führen und somit zu einer verminderten
Spezifität. Unter diesem Aspekt spielt beim bildgebenden
Autofluoreszenzdiagnoseverfahren für das Auffinden prä- bzw. frühmaligner Läsionen die
vom Gewebezustand bzw. Malignitätsgrad abhängige Farbe des
Gewebes und der so dem Betrachter vermittelte Farbeindruck eine
entscheidende Rolle. Ein bildgebendes Fluoreszenzdiagnosesystem sollte daher so
konzipiert sein, dass die vom Grad der Gewebeatypie abhängige Farbe,
d. h. der Wechsel in der Gewichtung der spektralen Fluoreszenzanteile,
dem Betrachter auch tatsächlich sichtbar gemacht wird.
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Aus Fig. 1 wird allerdings auch ersichtlich, dass die integrale
Fluoreszenzintensität von frühmalignem und malignem Gewebe gegenüber
gesundem Gewebe ausserordentlich stark zurückgeht. In Verbindung mit der
endlichen bzw. begrenzten Dynamik von konventionellen Farbkameras
auch und des menschlichen Auges kann dann die Farbverschiebung
gegenüber gesundem Gewebe unter Umständen kaum noch oder gar
nicht mehr wahrgenommen werden; die verdächtige Stelle erscheint
lediglich dunkel, und Farben sowie Farbverschiebungen sind dadurch nur
eingeschränkt zu erkennen. Eine Helligkeitsanhebung führt lediglich dazu,
dass das die verdächtige Stelle umgebende gesunde Gewebe überstrahlt
wirkt und deshalb die Farbveränderungen besonders bei kleineren
verdächtigen Stellen dann auch nicht wahrgenommen werden können.
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Zu berücksichtigen ist außerdem, dass die gegenüber gesundem Gewebe
stark reduzierte Fluoreszenz von prä- und frühmalignem Gewebe (siehe
Fig. 1) dazu führt, dass die von der Kamera in diesen Gewebebereichen
erzeugten Signale gegebenenfalls schon von einem vergleichsweise
starken Rauschen überlagert sind, so dass eine Helligkeitsanhebung,
beispielsweise in Form von elektronischer Verstärkung, ohnehin nur bedingt
möglich ist.
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Daraus ergibt sich eine Problematik, die vergleichbar mit derjenigen sein
kann, welche bereits oben beschrieben wurde: Frühmaligne und maligne
Läsionen können aufgrund ihrer stark reduzierten Fluoreszenzintensität und
deshalb nur noch begrenzt wahrnehmbaren Farbverschiebung kaum von
solchem gesunden Gewebe unterschieden werden, welches
beispielsweise allein aufgrund einer veränderten Oberflächenstruktur sowohl
hinsichtlich des Anregungslichts als auch bezüglich des dadurch erzeugten
Fluoreszenzlichts "lichtschluckend" wirkt und welches deshalb gleichfalls
weniger Fluoreszenzlicht als normal strukturiertes gesundes Gewebe dem
Beobachter zuführen kann.
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Unsicherheiten bei der Beurteilung solchen Gewebes macht in all solchen
Fällen eine Probeentnahme obligatorisch, um möglichst alle potentiellen
frühmalignen bzw. malignen Herde zu erfassen. Dadurch steigt aber die
Falschpositiv-Rate, d. h. die Spezifität sinkt. In gleichem Maße steigt der
Zeitaufwand; es entstehen dadurch bedingt zusätzliche Kosten, und es
sind außerdem zusätzliche, gleichfalls zusätzliche Kosten verursachende
Biopsien erforderlich. Außerdem kann jede Probeentnahme zu Blutungen
führen, welche die weitere Untersuchung behindern.
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Ungünstig beim Bestreben, in die Gewebedifferenzierung unter den
gegebenen Umständen die Farbverschiebung miteinzubeziehen, ist, dass mit
zunehmendem Malignitätsgrad bzw. mit zunehmender Atypie des
Gewebes nicht nur die Fluoreszenz im grünen Spektralbereich rückläufig ist,
sondern auch die Fluoreszenz im roten Spektralbereich - wenn auch
weniger ausgeprägt (siehe Fig. 1). Aus mehrfacher Sicht wäre es aber
vorteilhaft, wenn das detektierte Rotlicht bezüglich des Gewebezustands
beispielsweise unverändert, d. h. konstant bliebe, wobei der dem
Betrachter zugeführte Rotanteil zusätzlich idealerweise so hoch sein sollte, dass er
einerseits von den durch die Grünfluoreszenz des gesunden Gewebes
herrührenden Signalen klar dominiert wird, so dass also das gesunde
Gewebe dem Betrachter grün erscheint, dass dieser Rotanteil aber
andererseits die von der Grünfluoreszenz von krankem Gewebe herrührenden
Signale, die etwa um einen Faktor 10 geringer sind als diejenigen, welche
vom gesunden Gewebe stammen (siehe Fig. 1), deutlich übertrifft, so dass
das kranke Gewebe dem Betrachter rot erscheint.
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Ein vom Gewebezustand unabhängiger Rotanteil in der oben
beschriebenen Art würde folgende Vorteile mit sich bringen: Es würde einerseits zu
einer Verbesserung des Farbkontrasts zwischen gesundem und krankem
Gewebe und damit zu einer Steigerung der Sensitivität führen, bedingt
durch eine deutlich verbesserte Farbverschiebung zum Roten hin beim
kranken Gewebe gegenüber dem gesunden Gewebe, und andererseits
das schwach fluoreszierende kranke Gewebe heller erscheinen lassen,
bedingt durch den dann höheren Rotanteil. Außerdem wäre eine bessere
Differenzierung des kranken Gewebes auch von solchem gesunden
Gewebe möglich, welches aufgrund einer mikroskopisch oder makroskopisch
stärker strukturierten Oberflächenbeschaffenheit Licht verschluckt und
deshalb dunkler erscheint als "glattes" gesundes Gewebe; letzteres
erschiene dunkel, das frühmaligne und maligne Gewebe hingegen rot.
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Da also die Rotfluoreszenz gemäß Fig. 1 eine nicht vernachlässigbare
Abhängigkeit vom Grad der Gewebeatypie aufweist, nämlich mit
zunehmender Gewebeveränderung wie die Grünfluoreszenz gleichfalls
rückläufig ist, wenn auch weniger stark ausgeprägt, kann die Bereitstellung
eines vom Gewebezustand unabhängigen Rotanteils nur über eine
Bestrahlung des Gewebes mit zusätzlichem Rotlicht (neben dem
Fluoreszenzanregungslicht) erfolgen; das dadurch vom Gewebe remittierte Rotlicht ist
im Gegensatz zur Rotfluoreszenz vom Grad der Gewebeatypie
weitgehend unabhängig. Gleichzeitig muß aber dafür gesorgt werden, dass die
durch die Rotfluoreszenz bedingten Signalunterschiede bei
unterschiedlichen Gewebezuständen gegenüber dem von der Rotremission erzeugten
Signal im Rotkanal eliminiert werden oder zumindest nahezu
bedeutungslos werden.
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Aus der US 5 590 660 ist ein Diagnosesystem bekannt, bei dem von einer
Lichtquelle bereitgestelltes und dann am Gewebe remittiertes Rotlicht in
die Gewebebewertung eingeht, und zwar zusätzlich zu dem vom Gewebe
emittierten Fluoreszenzlicht. Insofern ist die Konzeption des Systems und der
Lichtquelle so geändert, dass eine verbesserte Farbdifferenzierung und
damit eine verbesserte Sensitivität von prä- und frühmalignem Gewebe
gegenüber derjenigen Vorgehensweise erreicht wird, bei welcher der
Farbeindruck und damit der Gewebezustand nur auf der Basis der
Autofluoreszenz des Gewebes bewertet werden. Allerdings ist dabei die
Vorgehensweise derart, dass als Detektionseinheit zwei Kameras eingesetzt
werden müssen, deren Sensoren optische Bandpaßfilter vorgelagert sind,
welche Sonderanfertigungen darstellen in dem Sinne, dass sie nicht den
Filterspezifikationen herkömmlicher, für die Weißlichtendoskopie
geeigneter 3-Chip-Kameras entsprechen. Die der US 5 590 660 zu Grunde liegende
Idee ist nämlich die, dass der gesamte detektierte Wellenlängenbereich
aufgeteilt wird in zwei vollkommen separate spektrale Bereiche: Einen
ersten Wellenlängenbereich, in welchem im Wesentlichen das gesamte
Autofluoreszenzlicht liegt oder zumindest der weitaus größte Teil
(Wellenlängen zwischen 500 nm und 650 nm, entsprechend der Empfindlichkeit
der dort verwendeten Sensoren ist das jenseits von 650 nm detektierte
Autofluoreszenzsignal verschwindend klein), das der ersten Kamera
zugeführt wird, deren Signale einem ersten Farbeingang eines Monitors (z. B.
Grün) zugeführt werden, und einen zweiten Wellenlängenbereich, welcher
sich mit dem ersten Wellenlängenbereich nicht überschneidet und in
welchem spektral das zusätzliche Beleuchtungslicht aus der Lichtquelle
liegt (Rotlicht, Wellenlängen größer als 700 nm), welches nach Remission
am Gewebe der zweiten Kamera zugeführt wird, deren Signale einem
zweiten Farbeingang des Monitors (z. B. Rot) zugeführt werden.
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Die in der US 5 590 660 beschriebene Vorgehensweise hat die Eigenschaft,
dass das dem zweiten Farbkanal des Monitors zugeführte Signal vom Grad
der Gewebeatypie unabhängig ist (mit den bezüglich der
Farbdifferenzierung oben ausführlich beschriebenen Vorteilen), denn der
Detektionsbereich der zweiten Kamera, die diesem zweiten Monitoreingang die
Signale liefert, liegt außerhalb des Wellenlängenbereichs der emittierten
Gewebeautofluoreszenzsignale, deren Intensität wiederum vom
Gewebezustand abhängig sind. Dem bezüglich des Gewebezustands konstanten
zweiten Signal kann sich also kein von der Autofluoreszenz herrührendes
und damit gewebezustandsabhängiges Signal überlagern, und derzweite
Kanal kann bei entsprechender Dosierung des zusätzlichen
Beleuchtungslichts als Farbreferenz gegenüber den gewebezustandabhängigen
Schwankungen der in den ersten Kanal eingespeisten Signale benutzt
werden.
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Andererseits ergibt sich aber bei der in der US 5 590 660 beschriebenen
Vorgehensweise der Nachteil, dass die zu verwendenden Kameras bzw.
deren Sensoren nicht Teil einer konventionellen und damit
uneingeschränkt farbbildtauglichen (im Hinblick auf naturgetreue
Farbwiedergabe) 3-Chip-Kamera sein können, da der erste Detektionsbereich
den Wellenlängenbereich des gesamten Autofluoreszenzlichts umfaßt,
welches aus Grün-, aber auch aus Rotlicht besteht, während sich der
zweite Detektionsbereich nicht mit diesem ersten Bereich überschneiden
darf und dementsprechend erst im langwelligen roten Spektralbereich
liegen kann. Eine konventionelle 3-Chip-Kamera jedoch trennt Rot und
Grün bereits in einem wesentlich kurzwelligeren Bereich, und außerdem
findet dort immer eine Überschneidung der den jeweiligen Sensoren
zugeordneten Transmissionsbereiche statt. Soll also bei der
Diagnosevorrichtung gemäß dieser Lösung eine Weißlichtdiagnose mit einer 3-Chip-
Kamera durchgeführt werden, ist eine weitere konventionelle Farbkamera
notwendig. Die Vorrichtung nach der US 5 590 660 ist dann entsprechend
aufwändig aufgebaut und damit für den Anwender zum einen unhandlich
und zum anderen teuer. Der Umstand, dass der der ersten Kamera
zugeführte Wellenlängenbereich so breit ist bzw. so weit in den roten
Spektralbereich reicht - was in Verbindung mit einem konventionellen Monitor
in einem Falschfarbenbild resultiert -, wirkt sich auch insofern nachteilig
aus, als dass sich die Fluoreszenzkurven für die unterschiedlichen
Gewebezustände zum Langwelligen hin, insbesondere aber mit Beginn des gelben
und roten Spektralbereiches immer mehr einander annähern und
insofern - bei Einbezug auch dieser längerwelligen spektralen Bereiche -
die Möglichkeit der Gewebedifferenzierung immer verwaschener und
damit ungünstiger wird, wenn der der ersten Kamera zugeführte
Spektralbereich bis ins Rote hineinreicht.
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Des weiteren ist ein endoskopischer Direkteinblick, d. h. der Verzicht auf die
Kameras im Modus der Autofluoreszenzdiagnose, nicht ohne weiteres
möglich, da der Umfang des zusätzlich bereitgestellten Rotlichts auf die
Falschfarbendarstellung der Spezialkamera angepaßt wurde.
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Ferner ist aus der US 5 772 580 ein Diagnosesystem bekannt, das vollständig
auf die Detektion von Rotlicht bei der Gewebebewertung verzichtet, d. h.
sowohl auf die Rotfluoreszenz als auch auf zusätzliches von der Lichtquelle
bereitgestelltes und am Gewebe remittiertes Rotlicht. Der
Transmissionsbereich des dort zum Einsatz kommenden Sensors liegt zwischen 480 nm
und 600 nm. Dadurch erzielt man zwar einerseits ebenfalls eine gesteigerte
Sensitivität für prä- bzw. frühmaligne Läsionen, andererseits entstehen aber
auch die oben erwähnten, mit dem Verzicht auf die Rotreferenz
verbundenen Nachteile, vor allem die reduzierte Spezifität durch eine erhöhte
Falschpositiv-Rate. Zwar ist mit der Vorrichtung gemäß dieser Schrift auch
eine Weißlichtdiagnose möglich, jedoch ist hierfür eine zweite Kamera
notwendig. Des weiteren bedeutet der Verzicht auf die Detektion von
Rotlicht (sowohl Fluoreszenz als auch am Gewebe remittiertes Rotlicht) ein
Verlust an Helligkeit. Deshalb verwendet das System auch große, schwere
und unhandliche Bildverstärker, um dennoch ein ausreichend helles Bild zu
erzeugen.
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Bekannt sind auch noch Diagnosevorrichtungen, bei denen anstatt
zusätzlichem, von der Lichtquelle emittiertem und am Gewebe remittiertem
Rotlicht Blaulicht detektiert wird mit dem Ziel der verbesserten
Farbkontrastierung des Gewebes im Diagnosemodus der Autofluoreszenz. Bei
dieser Vorgehensweise wird ein geringer Anteil des von der Lichtquelle für
die Fluoreszenzanregung zur Verfügung gestellten Blaulichts, welcher aber
vom Gewebe nicht absorbiert, sondern am Gewebe remittiert wird, von
der Kamera detektiert und nicht wie bei den anderen bekannten
Systemen komplett im Bildpfad geblockt (beispielsweise durch optische Filter).
Dabei ist der die Kamera erreichende Blauanteil mittels optischer
Filtertechnik so spezifiziert und damit das Verhältnis von Grünfluoreszenz und
remittiertem Blauanteil so festgelegt, dass gesundes Gewebe dem
Betrachter grün erscheint, während krankes Gewebe bläulich wirkt. Die
Beurteilung des Krankheitsgrades des Gewebes erfolgt also im
Wesentlichen durch die Bewertung der unterschiedlichen, vom Gewebezustand
abhängigen Grün-Blau-Anteile. Nachteilig bei dieser Vorgehensweise ist,
dass im Gegensatz zu Rotlicht das kurzwelligere blaue Licht eine geringere
Gewebeeindringtiefe hat. Dadurch ist beim vom Gewebe remittierten
Blaulicht der gerichtet reflektierte Anteil größer als bei Rotlicht, der
homogen zurückgestreute Anteil indes geringer als bei Rotlicht. Da das
Gewebefluoreszenzlicht jedoch nahezu unabhängig vom Einfallswinkel des
Anregungslichtes relativ homogen emittiert wird (isotrop), ist somit der beim
Betrachter durch die Summe aus Fluoreszenz und vom Gewebe
remittierten Blaulicht hervorgerufene Farbeindruck stark vom Einfallswinkel des
Anregungs- und Beleuchtungslichtes abhängig, und zwar viel stärker als
bei der Detektion von Fluoreszenzlicht und von vom Gewebe remittertem
Rotlicht. Die Gewebebeurteilung ist also vom Einfallswinkel des
Beleuchtungs- und Anregungslichts abhängig, was natürlich keinesfalls
erwünscht ist.
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Diese Nachteile können mit einem System vermieden werden, das in der
älteren deutschen Patentanmeldung 101 16 859.4 beschrieben ist und bei
dem die Dämpfung von Rot elektronisch in der Kamera bzw. deren
Controller vorgenommen wird. Allerdings erfordert diese Vorgehensweise eine
Kamera, bei welcher beim Wechsel zwischen den Diagnosemethoden
Kameraparameter verändert werden müssen (z. B. die Rotverstärkung).
Dies verlangt zum einen, dass man eine separate Zugriffsmöglichkeit auf
diese Parameter hat, und zum anderen, dass im Hinblick auf eine
bequeme, einfache und vor allen Dingen schnelle Umschaltmöglichkeit diese
Parameter über eine externe Steuereinheit elektronisch angesteuert und
verändert werden können. Diese Anforderungen erlauben es nicht, auf
eine beliebige, konventionelle endoskopische Kamera zurückzugreifen.
Zumindest der Controller weicht insofern von einer herkömmlichen
Bildverarbeitungseinheit ab. Der Anwender hat damit nicht die Möglichkeit, auf
ein beliebiges Gerät, in dessen Besitz er vielleicht schon ist, zurückzugreifen.
Es bestehen diesbezüglich keine Möglichkeiten, die Systemkosten zu
reduzieren.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine
Diagnosevorrichtung zur bildgebenden Diagnose von Gewebe - insbesondere für die
Untersuchung des Bronchialbereichs - unter wahlweiser Anwendung der
bildgebenden Weißlichtdiagnose und der bildgebenden
Autofluoreszenzdiagnose zu schaffen, mit der im Modus der bildgebenden
Autofluoreszenzdiagnose einerseits eine gesteigerte Sensitivität, d. h. eine verbesserte
Farbkontrastierung und damit eine verbesserte
Unterscheidungsmöglichkeit zwischen gesundem und prä- bzw. frühmalignem Gewebe
ermöglicht wird gegenüber jener Vorgehensweise, bei welcher im Modus
der Autofluoreszenzdiagnose ausschließlich die Bewertung des
Autofluoreszenzlichts selbst herangezogen wird, und andererseits eine gesteigerte
Spezifität, d. h. eine verbesserte Unterscheidungsfähigkeit von prä- und
frühmalignem Gewebe vor allen Dingen auch gegenüber solchem
gesunden Gewebe, welches aufgrund seiner mikro- und/oder makrostrukturell
unebenen und deshalb lichtschluckenden Oberfläche dem Empfänger
vergleichsweise wenig Fluoreszenzlicht zuführt und deshalb
fälschlicherweise als krankes Gewebe eingestuft werden könnte, ermöglicht wird.
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Dabei soll zusätzlich der dem Betrachter im Autofluoreszenzmodus
entstehende Farbeindruck des Gewebes vom Betrachtungswinkel, d. h. vom
Winkel des Endoskops gegenüber der Gewebeoberfläche, weitestgehend
unabhängig sein im Gegensatz zu derjenigen Vorgehensweise
beispielsweise, bei welcher im Modus der Autofluoreszenzdiagnose für die
Gewebebeurteilung zusätzlich am Gewebe remittiertes Blaulicht herangezogen
wird.
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Außerdem soll es im Gegensatz zu denjenigen bekannten Systemen,
welche im Modus der Autofluoreszenzdiagnose ebenfalls zusätzlich vom
Gewebe remittiertes Rotlicht für die Gewebebewertung einbeziehen,
möglich sein, erstens die Mittel für die Bildaufnahme und Bildverarbeitung
der Autofluoreszenzbilder uneingeschränkt auch für die konventionelle
Weißlichtdiagnose verwenden zu können und zweitens dabei gleichzeitig
sogar auf eine beliebige, evtl. bereits beim Anwender ohnehin zur
Verfügung stehende endoskopische Kamera zurückgreifen zu können, d. h., es
kann beispielsweise eine konventionelle Farbkamera Verwendung finden,
deren Controller nicht in Kommunikation mit einer zentralen
Systemsteuereinheit, welche insbesondere beim Wechsel zwischen Weißlichtmodus und
Autofluoreszenzmodus aktiv wird, oder in Kommunikation mit anderen
Systemkomponenten stehen muß und der somit keinerlei
diagnosemethodegebundene (elektrische) Statusänderung beim Umschaltvorgang
zwischen bildgebender Weißlichtdiagnose und bildgebender
Autofluoreszenzdiagnose erfahren muß. Das gleiche gilt bei Verwendung eines
Videoendoskops für dessen Controller. Ist also der Anwender bereits im
Besitz einer Farbkamera oder eines Videoendoskopsystems, dann kann er
auf dieses Gerät oder zumindest, was das Videoendoskopsystem betrifft,
auf Komponenten davon zurückgreifen, und der Preis für das
Gesamtsystem wird für ihn deutlich geringer.
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Das System soll so aufgebaut sein, dass ein einfacher und schneller, d. h.
nur an einen Tastendruck gebundener Wechsel zwischen bildgebender
Weißlichtdiagnose und bildgebender Autofluoreszenzdiagnose realisiert
werden kann. Im Modus der bildgebenden Weißlichtdiagnose darf die
Bildqualität und dabei insbesondere die Farbwiedergabe, obwohl für
beide Diagnosemethoden dieselbe Bildverarbeitungseinheit verwendet
wird, keinerlei Einschränkungen erfahren. Und schließlich muss auch der
direkte endoskopische Einblick, also der Verzicht auf Kamera oder
Videoendoskop, mit den gleichen Vorzügen im Hinblick auf eine Sensitivitäts-
und Spezifitätssteigerung möglich sein.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist die eingangs erwähnte Vorrichtung dadurch
gekennzeichnet, dass die Lichtquelle im Arbeitsmodus der bildgebenden
Autofluoreszenzdiagnose neben dem Fluoreszenzanregungslicht zusätzlich
noch Rotlicht emittiert und dass der Bildpfad, welcher sich u. a. aus
Bildübertragungseinheit und Bildaufnahmeeinheit zusammensetzt, gleichzeitig
optische Mittel aufweist, mit denen das dem roten Spektralbereich
zugehörige Licht gedämpft wird, wobei die Höhe der Dämpfung an die
Intensität des zusätzlich emittierten Rotlichts gekoppelt ist beziehungsweise
vom Verhältnis zwischen Fluoreszenzanregungslicht und zusätzlich von der
Lichtquelle bereitgestelltem Rotlicht abhängt und umgekehrt.
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Hierdurch wird erreicht, dass der Rotanteil des vom Sensorsystem der
Bildaufnahmeeinheit detektierten Lichts erstens vom Grad der
Gewebeatypie praktisch unabhängig ist und als Referenz gegenüber dem vom Grad
der Gewebeatypie sehr stark abhängigen Grünanteil herangezogen
werden kann und zweitens quantitativ zwischen der relativ starken
Grünfluoreszenz von gesundem Gewebe und der stark reduzierten
Grünfluoreszenz von prä- bzw. frühmalignem Gewebe liegt, um so u. a. eine
Verbesserung des Farbkontrastes zwischen benignem und prä- bzw.
frühmalignem Gewebe zu realisieren. Mit diesen Maßnahmen kann sowohl die
Sensitivität als auch die Spezifität der Diagnosevorrichtung gesteigert
werden, wobei trotzdem ein einfacher apparativer Aufbau beibehalten
werden kann und insbesondere die bildgebende Darstellung in beiden
Arbeitsmoden mittels einer beliebigen, konventionellen endoskopischen
Kamera oder eines Videoendoskops, dessen Controller in konventioneller
Form aufgebaut ist, vorgenommen werden kann. Des weiteren kann
aber - auch im Autofluoreszenzmodus und unter Beibehaltung der hier
vorgestellten Vorzüge im Hinblick auf die Steigerung von Sensitivität und
Spezifität - der endoskopische Direkteinblick vorgenommen werden, d. h.
auf eine Kamera oder ein Videoendoskop verzichtet werden. Außerdem
ist die Farbwiedergabe des Gewebes im Arbeitsmodus der bildgebenden
Autofluoreszenzdiagnose vom Winkel zwischen der Gewebenormalen und
dem Endoskop weitgehend unabhängig.
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Wie bereits ausgeführt basiert der vom Grad der Gewebeatypie bzw. vom
Malignitätsgrad abhängige und dem Betrachter vermittelte Farbeindruck
des Gewebes im Modus der bildgebenden Autofluoreszenzdiagnose auf
einem stark zunehmenden Rückgang der Grünfluoreszenz und einem
weniger stark ausgeprägten, aber ungünstigerweise nicht
vernachlässigbaren Rückgang der Rotfluoreszenz mit zunehmender Atypie des
Gewebes. Gesundes Gewebe erscheint dadurch grün, prä- bzw. frühmalignes
Gewebe mit wachsender Atypie zunehmend rötlich bzw. rotbraun. Der
Farbunterschied und damit die Unterscheidungsfähigkeit zwischen
benignem und prä- bzw. frühmalignem Gewebe wäre allerdings ausgeprägter
und deutlicher und damit die Sensitivität des Systems bezüglich prä- bzw.
frühmalignen Läsionen erhöht, wenn der Rotanteil nicht ebenfalls mit
zunehmender Gewebeatypie bzw. mit zunehmendem Malignitätsgrad
abnehmen würde, sondern beispielsweise konstant oder zumindest nahezu
konstant bliebe und dem Rotanteil somit eine Referenzfunktion gegenüber
dem gewebezustandsabhängigen Grünanteil zukäme. Des weiteren wäre
es im Hinblick auf die Farbdifferenzierung von Vorteil, wenn ausserdem der
nun konstante Rotanteil gegenüber dem gewebezustandsabhängigen
Grünanteil ohne eine Verschlechterung des Signal-Rausch-Verhältnisses
gerade so hoch eingestellt werden könnte, dass gesundes Gewebe
deutlich grün und (früh-)malignes Gewebe klar rot erschiene, mathematisch
ausgedrückt also das Verhältnis von Grünfluoreszenz von gesundem
Gewebe zu Rotanteil gleich dem Verhältnis von Rotanteil zu Grünanteil von
krankem Gewebe wäre.
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Dies wird bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung u. a. dadurch erreicht,
dass die Fluoreszenzanregungslichtquelle nicht nur das
Fluoreszenzanregungslicht - bei der Autofluoreszenzanregung im Bronchialbereich in der
Regel Violett-/Blaulicht - sondern auch noch zusätzlich Rotlicht zur
Verfügung stellt und an das zu untersuchende Gewebe heranführt.
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Da bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung eine vor allen Dingen auch
bezüglich der optischen Eigenschaften des Kamerakopfes konventionelle
Kamera oder aber ein bezüglich der optischen Eigenschaften der
Sensoreinheit konventionelles Videoendoskop verwendet wird, um
gleichermaßen auch eine konventionelle Weißlichtendoskokpie zu ermöglichen,
findet - im Gegensatz zu der Vorgehensweise gemäß der US 5 590 660,
deren Bildaufnahmeeinheit für den konventionellen Weißlichtbetrieb nicht
taugt - in der Bildaufnahmeeinheit eine Überlagerung von vom Gewebe
remittiertem und vom Grad der Gewebeatypie unabhängigem rotem
Beleuchtungslicht und von vom Grad der Gewebeatypie abhängigem
rotem Fluoreszenzlicht statt. Bei Verwendung konventioneller Kopf- bzw.
Sensortechnik, welche auch einen hinsichtlich der Farbeigenschaften
uneingeschränkten Weißlichtbetrieb zuläßt und insofern keine
Falschfarbenbilder erzeugen darf, wie dies beispielsweise das System
nach der US 5 590 660 tut, deren dem Sensorsystem vorgelagerten
optischen Filter also auf die genormten Empfänger-Primärstrahler
herkömmlicher Monitore abgestimmt sind [1], ist deshalb die Schaffung einer (durch
zusätzlich von der Lichtquelle bereitgestelltem und am Gewebe
remittierten Rotlicht) Rotreferenz, welche quantitativ zwischen dem Grünanteil von
gesundem Gewebe und dem Grünanteil von (früh-)maligenem Gewebe
liegt, zunächst nicht möglich, da eine Eliminierung oder gar Ausschaltung
des von der Gewebeatypie abhängigen roten Fluoreszenzlichts bei
gleichzeitiger Etablierung eines von der Lichtquelle bereitgestellten
Konstantrotanteils nicht realisierbar ist.
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Die Problematik wird nachfolgend am Beispiel einer konventionellen,
uneingeschränkt weißlichttauglichen 3-Chip-Kamera erläutert, gilt aber im
Prinzip genauso für andere Kameras und Videoendoskopsysteme:
Bei der konventionellen 3-Chip-Kamera wird das im Kamerakopf
eintreffende Licht mittels dichroitischer Filter aufgeteilt in "Blaulicht", "Grünlicht" und
"Rotlicht" und dann unterschiedlichen Sensoren zugeführt. Da bei der hier
betrachteten Autofluoreszenzanregung praktisch kein Blaulicht induziert
wird, wird der Blaulichtpfad in diesem Arbeitsmodus nachfolgend nicht
weiter betrachtet. Zunächst jedoch problematisch für die beschriebene
Vorgehensweise bei der Autofluoreszenzdiagnose ist, dass der "Rotsensor"
einer 3-Chip-Kamera mit konventionellem und damit
weißlichtdiagnosetauglichem Kamerakopf bzw. das dem "Rotsensor" vorgelagerte optische
Filter so spezifiziert ist, dass dieses nicht nur das von der Lichtquelle
zusätzlich bereitgestellte, vom Gewebe remittierte und vom Grad der
Gewebeatypie unabhängige rote Beleuchtungslicht detektiert, um so die oben
angesprochene Rotreferenz realisieren zu können, sondern gleichzeitig
auch das vom Malignitätsgrad abhängige rote Fluoreszenzlicht, denn der
Transmissionsbereich des dem "Rotsensor" vorgelagerten optischen Filters,
welches den spektralen Detektionsbereich des "Rotsensors" bestimmt,
beginnt üblicherweise bereits bei Wellenlängen, die deutlich kleiner als
600 nm sind. Bei diesen Wellenlängen ist die Autofluoreszenz des Gewebes
allerdings noch keinesfalls vernachlässigbar gering, und das im Rotkanal
der Kamera verarbeitete und dem Monitor zu Verfügung gestellte Signal,
welches also als Summe aus Fluoreszenzsignal und Remissionssignal
betrachtet werden kann, unterliegt deshalb gewebezustandsbedingten
Schwankungen, welche auf die malignitätsgradabhängigen
Schwankungen des Fluoreszenzlichts zurückzuführen sind.
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Soll dennoch trotz Verwendung einer konventionellen 3-Chip-Kamera ein
vom Grad der Atypie des Gewebes praktisch unabhängiges Rotsignal
realisiert werden, dann ist der von der Lichtquelle im roten Spektralbereich
bereitgestellte Anteil so hoch zu bemessen, dass das vom Gewebe
remittierte Rotlicht, dessen Intensität unabhängig vom Malignitätsgrad des
Gewebes ist, das rote und vom Malignitätsgrad des Gewebes abhängige
Fluoreszenzlicht um ein Vielfaches dominiert; d. h. beispielsweise bei der
Verwendung einer breitbandigen Weißlichtquelle ist der Transmissionsgrad
des Fluoreszenzanregungsfilters in der Lichtquelle im roten Spektralbereich
so hoch zu wählen, dass das Rotfluoreszenzlicht gegenüber dem von der
Lichtquelle stammenden und am Gewebe remittierten Rotlicht keine oder
nur eine vernachlässigbare Rolle spielt. Je größer der Anteil des
Remissionslichts gegenüber dem Fluoreszenzlicht am gesamten von der Kamera
detektierten Rotlicht ist, um so größer ist die Unabhängigkeit des dem
Monitor zugeführten Rotkanalsignals vom Grad der Gewebeatypie und
damit um so besser die Möglichkeit der Differenzierung von prä- bzw.
frühmalignem Gewebe von gesundem Gewebe (stärkere
Rotverschiebung beim früh- und malignen Gewebe gegenüber dem benignen
Gewebe).
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Gleichzeitig muß aber in einem zweiten Schritt im Diagnosemodus der
bildgebenden Autofluoreszenzdiagnose das Licht oder das Signal, welches
seinen Ursprung im roten Spektralbereich hat, gedämpft werden, und
zwar entsprechend der Intensität des zusätzlichen Rotlichts
beziehungsweise entsprechend dem Verhältnis des Fluoreszenzanregungslichts (im
Blauen/Violetten) zum zusätzlichen Rotlicht. Die hohe Intensität des
zusätzlichen Rotlichts, die idealerweise so hoch gewählt ist, dass die
Rotfluoreszenz gegenüber der Rotremission am Gewebe vernachlässigbar
oder nahezu vernachlässigbar wird, und die dementsprechend starke
Rotremission am Gewebe würde nämlich sonst - ohne Dämpfung des
Rotkanalsignals - die Grünfluoreszenz sowohl von krankem, u. U. aber
auch von gesundem Gewebe dominieren, und das Gewebe erschiene
somit durchweg rot oder zumindest rötlich, und zwar sowohl das kranke als
auch das gesunde. Es gäbe also fast keine oder eine zumindest
verschlechterte Unterscheidungsmöglichkeit anhand des vermittelten
Farbeindrucks.
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Die Dämpfung des Rotsignals im Modus der bildgebenden
Autofluoreszenzdiagnose wird daher derart vorgenommen, dass die Überlagerung
von Gewebefluoreszenz und von der Lichtquelle zusätzlich
bereitgestelltem und vom Gewebe remittiertem Rotlicht dazu führt, dass gesundes
Gewebe grün erscheint, was gleichbedeutend ist mit einer Dominanz der
Grünfluoreszenz gegenüber der gewebezustandsunabhängigen
Rotremission - die Rotfluoreszenz spielt nun fast keine Rolle mehr - und prä-
bzw. frühmalignes Gewebe rot erscheint, was einer Dominanz der
gewebezustandsunabhängigen Rotremission gegenüber der im Vergleich zu
gesundem Gewebe bei krankem Gewebe stark reduzierten
Grünfluoreszenz gleichkommt. Quantitativ liegt also das im Wesentlichen von durch
am Gewebe remittiertem Rotlicht bestimmte Rotkanalsignal nach der
Dämpfung zwischen dem Grünkanalsignal, welches von
Grünfluoreszenzlicht von gesundem Gewebe erzeugt wird, und dem Grünkanalsignal,
welches von Grünfluoreszenzlicht von krankem Gewebe erzeugt wird.
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Bei der in der vorerwähnten älteren deutschen Patentanmeldung
beschriebene Vorrichtung wird die Dämpfung von Rot elektronisch in der
Kamera bzw. deren Controller vorgenommen. Diese Vorgehensweise ist
jedoch mit mehreren Nachteilen verbunden:
Eine elektronische Dämpfung des Rotkanalsignals erfordert eine
Zugriffsmöglichkeit auf einen speziellen Teil der Kameraelektronik, welche über
die von außen zugänglichen Bedienelemente einer konventionellen
endoskopischen Kamera gewöhnlicherweise nicht vorliegt. Außerdem
muss diese elektronische Rotdämpfung im Modus der Weißlichtdiagnose
rückgängig gemacht werden, um eine Cyanstichigkeit des Weißlichtbildes
zu vermeiden. Wird dann wieder zurückgeschaltet in den
Autofluoreszenzmodus, muss die elektronische Rotdämpfung wieder zugeschaltet werden.
Soll diese Ab- und Zuschaltung zum Zweck einer bequemen Handhabung
des Systems automatisch erfolgen und nicht manuell ausgeführt werden
müssen, ist es weiterhin erforderlich, dass die Kamera mit einer zentralen
Steuereinheit kommunizieren kann, über welche die Umschaltvorgänge
zwischen den beiden Arbeitsmoden beispielsweise über Tastendruck
zentral koordiniert werden und welche die entsprechenden
diagnosemodusgebundenen Statussignale zentral vergibt. Diese beiden
Anforderungen an die Kamera bzw. deren Controller erlauben es nicht, eine
beliebige endoskopische Kamera, die der Anwender beispielsweise vielleicht
ohnehin schon besitzt, einzusetzen. Das Gesamtsystem wird dadurch
aufwändiger und potentielle Systempreisvorteile durch Verwendung einer
bereits vorhandenen Kamera sind damit ausgeschlossen.
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Sehr schwer wiegt aber bei der Rotdämpfung auf elektronischem Wege
vor allen Dingen auch der Nachteil, dass beim Versuch, die durch die
Abhängigkeit der Rotfluoreszenz vom Grad der Gewebeatyppie
ausgelösten Schwankungen der Rotsignale durch einen sehr hohen Anteil von
zusätzlich von der Lichtquelle bereitgestelltem Rotlicht idealerweise
nahezu vollständig zu eliminieren und so den gewünschten konstanten, d. h.
vom Grad der Gewebeatypie unabhängigen Rotanteil zu generieren
(Rotreferenz), die Kamera leicht in Sättigung gehen kann, ohne dass sich
dies dem Anwender wie sonst üblich über zu helle Monitorbilder andeuten
würde. Auch dieses Verhalten kann am Beispiel der 3-Chip-Kamera gut
erläutert werden, gilt aber prinzipiell auch für andere
Bildaufnahmeeinheiten: Bei der elektronischen Rotkanalsignaldämpfung erfolgt die
Dämpfung und damit auch die Reduktion der am Monitor vermittelten
Helligkeitsverhältnisse erst, nachdem bereits das Rotlicht vom "Rotsensor"
der 3-Chip-Kamera detektiert wurde und ein elektronisches Signal im
Sensor erzeugt wurde. Die Höhe der vorgenommenen Dämpfung orientiert
sich, wie das oben bereits erläutert wurde, am Grünfluoreszenzsignal, d. h.,
die Intensität des am Monitor wahrnehmbaren Rotlichts liegt - unabhängig
zu dem am "Rotsensor" eintreffenden Umfang an Rotlicht - immer in der
Größenordnung des Grünfluoreszenzlichts, idealerweise ungefähr beim
Mittelwert von der Grünfluoreszenz von gesundem Gewebe und der
Grünfluoreszenz von krankem Gewebe, was u. U. aber völlig im Gegensatz
zur Intensität des tatsächlich vom "Rotsensor" detektierten Rotlichts
gegenüber dem vom "Grünsensor" detektierten Grünlicht ist.
Helligkeitsregelmechanismen, wie beispielsweise eine vom Anwender vorgenommene
Abstandsreduktion der Endoskopspitze zum Gewebe zur Steigerung der
Bildhelligkeit im Autofluoreszenzmodus, werden aber durch die vom
Monitor vermittelten scheinbaren Helligkeitsverhältnisse bestimmt, welche aber
nicht den tatsächlichen Helligkeitsverhältnissen an den Sensoren
entsprechen, da den "Rotsensor" tatsächlich wesentlich mehr Licht erreicht. Wird
also beispielsweise der Abstand Endoskopspitze - Gewebe so weit
reduziert, dass die intensitätgschwache Autofluoreszenz zu einem ausreichend
hellen Bild führt, dann ist - bei entsprechend hoch gewähltem Anteil von
zusätzlich von der Lichtquelle bereitgestelltem Rotlicht zur Schaffung einer
echten Rotreferenz - das tatsächlich am "Rotsensor" eintreffende Rotlicht
wesentlich stärker als dies der Monitor dem Betrachter vermittelt.
Entsprechend liefert der Monitor ein Bild mit gewünschter Bildhelligkeit,
während sich aber der "Rotsensor" schon längst in Sättigung befindet. Letzteres
führt aber dazu, dass das von der Lichtquelle zusätzlich bereitgestellte und
am Gewebe remittierte Rotlicht nicht mehr seiner Referenzfunktion
gerecht wird.
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Dieses Problem kann nur gelöst werden, indem man durch Limitierung des
zusätzlich von der Lichtquelle bereitgestellten Rotlichts dafür sorgt, dass
das vom Gewebe remittierte Rotlicht nicht oder nur geringfügig intensiver
ist als das induzierte Autofluoreszenzlicht von gesundem Gewebe. Eine
Limitierung des zusätzlich von der Lichtquelle bereitgestellten Rotlichts
bedeutet aber andererseits eine nur eingeschränkte Möglichkeit der
Eliminierung der unerwünschten Rotschwankungen, welche durch die vom
Grad der Gewebeatypie abhängige Rotfluoreszenz verursacht werden;
dem Ziel der Etablierung einer vom Grad der Gewebeatypie
unabhängigen echten Rotreferenz kann man sich dementsprechend nur mehr oder
weniger gut nähern, man kann es aber nicht tatsächlich realisieren.
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Eine Vermeidung der oben geschilderten Probleme bei gleichzeitigem
Erhalt der Vorteile, die dieses Verfahren mit sich bringt, vor allen Dingen die
Verbesserung von Sensitivität und Spezifität gegenüber der alleinigen
Bewertung der Gewebefluoreszenz kann dadurch erreicht werden, dass
statt der elektronischen Dämpfung des Rotkanalsignals erst in der
Bildverarbeitungseinheit eine optische Dämpfung des Lichts, welches dem roten
Spektralbereich zuzuordnen ist, erfindungsgemäß bereits in der
Bildübertragungseinheit und/oder in der Bildaufnahmeeinheit vorgenommen
wird. Das bedeutet, dass eine Dämpfung von "Rot" bereits vorgenommen
wird, bevor es überhaupt erst das Sensorsystem erreicht mit den
nachfolgenden, vorteilhaften Konsequenzen:
Eine unerwünschte Sättigung des Sensorsystems in der oben
beschriebenen Form, also eine Sättigung, welche durch die absichtliche Bereitstellung
eines vergleichsweise hohen Quantums an zusätzlichem Rotlicht ausgelöst
wird, obwohl das Monitorbild dabei keinesfalls überstrahlt wirkt (bedingt
durch die im Controller vorgenommenen elektronische Dämpfung), ist
nicht mehr möglich, da das Rotlicht der Lichtquelle in seinem vollem
Umfang das Sensorsystem nun gar nicht mehr erreichen kann, sondern
eben nur noch in gedämpfter Form.
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Durch die Transformation der elektronischen Dämpfung in eine optische
Dämpfung ist es nicht länger notwendig, beim Umschalten zwischen den
beiden Arbeitsmoden (Weißlichtdiagnose und Autofluoreszenzdiagnose)
in die Elektronik der Bildverarbeitungseinheit einzugreifen.
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Durch die Verlagerung der Rotdämpfung in einen Bereich außerhalb der
Bildverarbeitungseinheit und durch die zumindest partielle Unterbringung
der Rotdämpfung in den Bereich der Bildübertragungseinheit ist es nicht
mehr erforderlich, die Kamera oder das Videoendoskopsystem mit einer
zentralen Steuereinheit kommunizieren zu lassen, welche
diagnosemodusgebundene Statusänderungen an den Bildverarbeitungseinheiten
vornehmen würde.
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Nur so wird es möglich, auf eine beliebige konventionelle Kamera
zurückzugreifen und mit dieser in einfachster Weise sowohl eine
Autofluoreszenzdiagnose als auch eine Weißlichtdiagnose durchführen zu können. Keine
andere derzeit bekannte Vorgehensweise oder gar bereits verfügbares
System bietet die Möglichkeit, eine beliebige konventionelle Kamera in
das System zu integrieren und dabei noch alle die oben genannten
Vorteile umzusetzen, vor allen Dingen eine verbesserte Sensitivität und Spezifität.
Wird statt der Kamera ein Videoendoskopsystem verwendet, dann kann
zumindest auf einen gewöhnlichen Videoendoskop-Controller, u. U. aber
sogar auch auf das konventionelle Videoendoskop selbst zurückgegriffen
werden.
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Durch die Transformation der elektronischen Dämpfung in eine optische
Dämpfung ist es außerdem in einfacher Weise möglich, einen
Endoskopdirekteinblick zu realisieren, also auf Kamera oder Videoendoskop zu
verzichten, ohne dabei die genannten Vorzüge hinsichtlich der gesteigerten
Sensitivität und Spezifität aufgeben zu müssen. Es muß lediglich dafür
gesorgt werden, dass die Mittel zur optischen Dämpfung im Bildpfad, also
in diesem Fall zwischen zu untersuchendem Gewebe und menschlichem
Auge, erhalten bleiben. Die Beleuchtungs- bzw. Anregungsseite erfährt
keine Veränderungen.
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Dieses Vorgehen führt in vorteilhafter Weise zu einer deutlichen Steigerung
der Sensitivität für prä- bzw. frühmalignes Gewebe gegenüber dem Fall,
dass im roten Spektralbereich nur Fluoreszenzlicht und kein von der
beleuchtenden und Fluoreszenz anregenden Lichtquelle zusätzlich emittiertes
und am Gewebe remittiertes Rotlicht detektiert wird, welches
anschließend im Bildpfad in der oben beschriebenen Form weiter
verarbeitet wird.
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Der von der Bildaufnahmeeinheit detektierte Rotanteil ist nun nicht mehr
oder zumindest kaum noch vom Malignitätsgrad des Gewebes abhängig
und nimmt deshalb nicht mehr oder kaum noch mit zunehmendem
Malignitätsgrad ab. Krankes Gewebe erfährt dadurch einerseits eine
deutlichere Rotverschiebung und strahlt andererseits bei entsprechender
Einstellung der Rotdämpfung kräftiger, da die Rotdämpfung idealerweise so
vorgenommen wird, dass der vom Gewebe remittierte, hinsichtlich der
Gewebeatypie konstante Rotanteil ein deutlich stärkeres Rotsignal
erzeugt, als die reduzierte Rotfluoreszenz beim kranken Gewebe, so dass also
nicht nur das kranke Gewebe eine stärkere Rotstichigkeit erhält, sondern
dass es auch heller erscheint und damit besser wahrgenommen werden
kann, als wenn ausschließlich Fluoreszenzlicht betrachtet wird.
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Für die Ausgestaltung der Lichtquelle bestehen verschiedene
Möglichkeiten. Gemäß einer ersten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die
Lichtquelle aus einer Weißlichtquelle, d. h. einer breitbandig über den
gesamten sichtbaren Spektralbereich emittierenden Lampe besteht, die
ihr Licht zumindest zeitweise, nämlich im Modus der
Autofluoreszenzdiagnose, über einen optischen Filter abgibt, der eine Lichttransmission im
blauen/violetten Spektralbereich und in einem Spektralbereich im Roten,
welcher idealerweise am langwelligen Ende des Sichtbaren liegt, erlaubt.
Alternativ ist es möglich, dass die Lichtquelle aus einer blaulichtgefilterten
Weißlichtquelle und einer zusätzlichen Rotlichtquelle besteht. Diese
zusätzliche Rotlichtquelle kann beispielsweise ein Rotlichtlaser, z. B. ein
Halbleiterlaser, oder auch eine rote LED oder ein Array von roten LEDs sein.
Weiterhin kann die Lichtquelle auch aus einem Blau-/Violettlichtlaser und aus
einem Rotlichtlaser bestehen. In diesem Falle kann zwecks Durchführung
der Weißlichtdiagnose außerdem ein Grünlichtlaser vorgesehen werden,
der zusammen mit dem blauen und roten Laser das Weißlicht erzeugt. Um
eine gegenüber der Version mit den Lasern verbesserte Farbwiedergabe
im Weißlichtmodus zu realisieren, kann auch ein Array von relativ
breitbandig, in unterschiedlichen spektralen Bereichen emittierenden
Leuchtdioden verwendet werden, welche in der Summe idealerweise den
gesamten sichtbaren Spektralbereich abdecken.
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Abhängig von den getroffenen Maßnahmen zur optischen Rotdämpfung
im Bildpfad kann es passieren, dass das Weißlichtbild cyanstichig erscheint,
da die Mittel zur optischen Rotdämpfung aus Gründen der bequemen
Handhabung des Systems im Sinne eines einfachen und schnellen
Wechsels zwischen den beiden Diagnosemethoden auch im Weißlichtmodus an
ihrem Platz im Bildpfad bleiben können sollen. Wird also beispielsweise im
Okular des Endoskops ein zusätzliches optisches Filterplättchen
untergebracht mit einer Beschichtung, welche im blauen und grünen
Spektralbereich eine nahezu hundertprozentige Transmission ermöglicht, während
die Transmission im Roten auf einen Bruchteil reduziert ist, dann fehlen
diese Rotanteile bei der Bildwiedergabe im Modus der Weißlichtdiagnose.
Dies könnte theoretisch durch einen Weißabgleich korrigiert werden, bei
welchem in der Bildverarbeitungseinheit eine kompensatorische,
elektronische Rotsignalverstärkung durchgeführt würde. Da jedoch eine
beliebige konventionelle Kamera nicht in Kommunikation mit einer zentralen
Steuereinheit, welche die Modenumschaltvorgänge koordiniert, treten
kann - eine beliebige Kamera ist nicht für einen Signalaustausch mit dieser
Steuereinheit konzipiert - und diese beim Weißabgleich hervorgerufene
Rotsignalverstärkung deshalb auch beim Umschalten in den Modus der
Autofluoreszenzdiagnose beibehalten würde, fände auch dort, also im
Modus der Autofluoreszenzdiagnose, eine elektronische Kompensation der
dort ursprünglich absichtlich herbeigeführten optischen Rotdämpfung
statt.
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Will man also die absichtlich herbeigeführte optische Rotdämpfung im
Modus der Autofluoreszenzdiagnose beibehalten und dennoch im
Weißlichtmodus ein Bild ohne Farbstichigkeit generieren, dann muß in den
Strahlengang der Lichtquelle beim Umschalten in den Modus der
Weißlichtdiagnose ein optisches Filter eingeschwenkt werden, welches zu oben
beispielhaft angeführtem optischen Filterplättchen im Okular des
Endoskops als Mittel der optischen Rotdämpfung optisch komplementär ist.
Optisch komplementär bedeutet, dass die Überlagerung des sich im
Okular in allen Moden fest befindlichen Filterplättchens mit demjenigen,
welches beim Umschalten in den Weißlichtmodus in den Strahlengang der
Lichtquelle eingeschwenkt wird, in einer idealerweise konstanten
Transmission über den gesamten sichtbaren Spektralbereich resultiert. Das im
Weißlichtmodus in den Strahlengang der Lichtquelle eingeschwenkte
Filterplättchen hätte also im roten Spektralbereich eine nahezu
hundertprozentige Transmission und eine Transmission im Blauen und Grünen,
welche auf einen Wert reduziert ist, welcher der Rottransmission des
Filterplättchens im Okular des Endoskops entspricht.
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Die Umschaltvorgänge zwischen dem Arbeitsmodus der Weißlichtdiagnose
und der Autofluoreszendiagnose werden von einer zentralen
Steuereinheit koordiniert, die im Hinblick auf eine gute Systemkompaktheit
zweckmäßigerweise in der Lichtquelle untergebracht ist und über
Tastendruck angesteuert werden kann. Diese zentrale Steuereinheit sorgt dafür,
dass im Modus der Autofluoreszenzdiagnose das
Fluoreszenzanregungsfilter mit der zusätzlichen Rottransmission, wenn man auf zusätzliche
Rotlichtquellen verzichten will, in den Strahlengang der Lichtquelle
eingeschwenkt ist und dass im Modus der konventionellen Weißlichtdiagnose,
sofern erforderlich (dies ist abhängig von den Mitteln der optischen
Rotdämpfung), das Filter mit der reduzierten Blau- und Grüntransmission in den
Strahlengang der Lichtquelle eingeschwenkt ist. Durch die hier vorgestellte
Vorgehensweise gelingt es also, die durch den Wechsel zwischen den
Arbeitsmoden erforderlichen Systemparameterveränderungen auf
Komponenten in der Lichtquelle zu konzentrieren und damit weitere Geräte
und insbesondere die Kamera von diesen arbeitsmodusbedingten
Veränderungen auszuschließen. Nur so ist es möglich, beispielsweise eine
beliebige konventionelle Kamera, deren Remote-Konzept in der Regel
nicht auf ein bestimmtes System für die kombinierte Autofluoreszenz- und
Weißlichtdiagnose abgestimmt ist, dennoch in das System zu integrieren.
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Wie bei der Lichtquelle bestehen auch bei der Ausgestaltung der
Bildübertragungseinheit verschiedene Möglichkeiten. Als Bildübertragungseinheit
wird hier zunächst ganz allgemein diejenige Ansammlung von
Komponenten verstanden, welche für die Abbildung des zu untersuchenden Objekts
auf das Sensorsystem der Bildaufnahmeeinheit verantwortlich ist. Wählt
man als Bildaufnahme- und Bildverarbeitungseinheit beispielsweise eine
Kamera, besteht die Bildübertragungseinheit in der Regel zunächst aus
einem Endoskopobjektiv, welches das zu untersuchende Objekt,
beispielsweise Bronchialschleimhaut, auf die Stirnfläche eines Bildfaserbündels oder
den Eingang eines mehrteiligen (Stab-)Linsensystems abbildet. Von dort
findet gewöhnlich eine Bildübertragung auf das Okularlinsensystem des
Endoskops statt. Das abschließende Element der Bildübertragungseinheit
bildet in der Regel das Kameraobjektiv, welches das vom Okular erzeugte
virtuelle Zwischenbild auf das Sensorsystem der Bildaufnahmeeinheit
abbildet.
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Verwendet man statt der Kamera ein Videoendoskop, besteht die
Bildübertragungseinheit lediglich aus einem Objektiv, welches das zu
untersuchende Objekt direkt auf das Sensorsystem des Videoendoskops abbildet.
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Für die Realisierung der optischen Rotdämpfung gibt es diverse
Möglichkeiten. Sämtliche oben genannten optischen Komponenten des
Bildpfades können beispielsweise mit einer Beschichtung versehen werden,
welche eine nahezu hundertprozentige Transmission im Kurzwelligen und
eine reduzierte Transmission im Roten erzeugt. Es können aber für die
optischen Komponenten des Bildpfades Materialien verwendet werden
mit einer reduzierten Transmission im roten Spektralbereich. Denkt man zum
Beispiel an die Verwendung eines Fiberendoskops, dann könnte eine
Bildfaser mit reduzierter Rottransmission Verwendung finden. In diesem Fall
kann auf eine zusätzliche, rotdämpfende Beschichtung der optischen
Komponenten des Bildpfades verzichtet werden. Eine weitere Möglichkeit
besteht im Einbringen eines optischen Filterplättchens mit den
entsprechenden optischen Spezifikationen in den Bildpfad. Dessen Positionierung
ist an den unterschiedlichsten Orten denkbar, beispielsweise wie im obigen
Beispiel im Okular des Endoskops oder auch im oder am Kameraobjektiv.
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Eine zumindest partielle Dämpfung von Licht, welches dem roten
Spektralbereich zuzuordnen ist, kann aber auch schon durch den Einsatz einer
entsprechenden Bildaufnahmeeinheit erzielt werden.
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Alle bekannten Systeme für die bildgebende Darstellung der
Autofluoreszenz verwenden spezielle Kameras. Fast alle verwenden
Bildaufnahmeeinheiten mit einer maximalen Transmission im Spektralbereich der
Autofluoreszenz und dabei insbesondere mit einer maximalen Transmission
auch im Roten. Diese Vorgehensweise hat vor allen Dingen zwei Vorteile:
Da die Gewebefluoreszenz nur sehr schwach ist, kann mit der
bestmöglichen Detektion des Fluoreszenzlichts, d. h. mit der Detektion von
idealerweise dem gesamten erzeugten und vom Bildpfad eingefangenen
Fluoreszenzlicht, mit vergleichsweise bescheidenem Aufwand doch noch ein
ausreichend helles Monitorbild erzeugt werden. Außerdem kann die
spektrale Gewichtsverschiebung weg von der Grünfluoreszenz hin zur
Rotfluoreszenz und damit die Farbverschiebung zum Roten mit zunehmender
Atypie des Gewebes nur dann optimal dargestellt werden, wenn auch
tatsächlich das gesamte Rotfluoreszenzlicht am Sensorsystem der
Bildaufnahmeeinheit ankommt und nicht bereits im Bildpfad partiell geblockt
wird. Ansonsten erschiene atypisches Gewebe nicht in einem rötlichen
Farbton, sondern lediglich abgedunkelt, aber u. U. immer noch von der
Grünfluoreszenz dominiert, und könnte so mit solchem gesunden Gewebe
verwechselt werden, welches beispielsweise aufgrund seiner
lichtschluckenden Oberflächenstruktur gleichfalls abgedunkelt erscheint.
Eine die Rotdämpfung kompensierende elektronische Rotverstärkung
käme einer Verschlechterung des Signal-Rausch-Verhältnisses gleich, was
bei den ohnehin geringen Rotfluoreszenzen kaum akzeptiert werden kann.
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Im Gegensatz dazu sind konventionelle, ursprünglich für die
Weißlichtendoskopie konzipierte und im Hinblick auf eine ideale Farbwiedergabe
optimierte Bildaufnahmeeinheiten, also beispielsweise der Kopf einer
konventionellen 3-Chip-Kamera, hinsichtlich ihrer spektralen Detektion auf die
(genormten) Empfänger-Primärstrahler angepaßt [1], d. h., die den
Sensoren dieser Bildaufnahmeeinheiten vorgelagerten optischen Filter erzeugen
im gelben und roten Spektralbereich eine reduzierte Transmission und
damit eine optische Dämpfung, welche mit ansteigender Wellenlänge
sogar zunimmt. Dadurch wird also allein schon durch den Einsatz einer
konventionellen, für eine optimale Farbwiedergabe bei der
Weißlichtendoskopie konzipierten Bildaufnahmeeinheit eine wenn auch noch nicht
optimale, so doch zumindest partielle Rotdämpfung erzielt. Die
unerwünschten und durch die Abhängigkeit der Rotfluoreszenz vom Grad der
Gewebeatypie verursachten Schwankungen des vom Monitor
wiedergegebenen Rotlichts werden dadurch bereits merklich reduziert.
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Insofern ist eine gewöhnliche für die Weißlichtendoskopie konzipierte
Bildaufnahmeeinheit gegenüber einer solchen, welche nahezu das
gesamte Rotlicht detektieren kann, zu bevorzugen: Neben dem
uneingeschränkt guten Weißlichtbild liefert sie bereits einen Beitrag zu der hier
angestrebten Vorgehensweise bei der Steigerung von Sensitivität und
Spezifität durch Etablierung einer Rotreferenz.
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Bei der Bildaufnahmeeinheit handelt es sich damit entweder um einen
gewöhnlichen Kamerakopf, beispielsweise dem Kopf einer 1-Chip- oder 3-
Chip-Kamera, oder um das gewöhnliche Sensorsystem eines
Videoendoskops. Die Bildverarbeitungseinheit wird durch den jeweils zugehörigen
Controller repräsentiert. Auch hierbei handelt es sich um eine in jeglicher
Sicht konventionelle Komponente: Da bei der hier beschriebenen
Vorgehensweise das Problem der Rotdämpfung erstens optisch gelöst wird
und zweitens außer den gerade beschriebenen und in der
Bildaufnahmeeinheit vorgenommenen Maßnahmen (Anpassung der dort sich
befindlichen optischen Filter an die Empfänger-Primärstrahler) die Mittel zur
Rotdämpfung in die Bildübertragungseinheit verlegt werden, entfällt die
Notwendigkeit der Zugriffsmöglichkeit auf den Controller beim Umschalten
zwischen den beiden Arbeitsmoden, es existieren also keinerlei speziellen
Anforderungen an diese Komponente.
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Weitere vorteilhafte Merkmale der Vorrichtung sind in den
Unteransprüchen angegeben und werden auch anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
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Fig. 1 den Verlauf der spektralen Fluoreszenzintensität IS (willkürliche
Einheiten) von Gewebe der menschlichen
Bronchialschleimhaut für verschiedene Gewebezustände, beispielhaft für
eine Anregungswellenlänge von 405 nm, über der
Wellenlänge W in Nanometer,
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Fig. 2 die auf das erste Fluoreszenzmaximum im Grünen normierten
Kurvenverläufe der spektralen Fluoreszenzintensitäten IS aus
Fig. 1,
-
Fig. 3 schematisch den Aufbau der Diagnosevorrichtung,
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Fig. 4 die prinzipiellen spektralen Verläufe der Transmission T der
den jeweiligen Sensoren einer konventionellen
3-Chip-Kamera vorgelagerten optischen Filter im Kopfprisma über der
Wellenlänge W in Nanometer,
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Fig. 5 denn einer konventionellen Bildaufnahmeeinheit mittels Filter
erzeugte spektrale Verlauf der Transmission T am
langwelligen Rand des sichtbaren Bereichs über der Wellenlänge W
in Nanometer,
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Fig. 6 ein Ausführungsbeispiel für den spektralen Verlauf der
Transmission T eines zusätzlich in den Bildpfad eingebrachten
optischen Filters für eine zusätzliche Rotdämpfung über der
Wellenlänge W in Nanometer,
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Fig. 7 der spektrale Verlauf der Transmission T des zu Fig. 6 optisch
komplementären Filters, welches im Weißlichtmodus in den
Strahlengang der Lichtquelle eingeschwenkt wird, über der
Wellenlänge W in Nanometer,
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Fig. 8 der Verlauf der von der Bildaufnahmeeinheit detektierten,
spektralen Fluoreszenzintensität IS (willkürliche Einheiten) von
Gewebe der menschlichen Bronchialschleimhaut für
verschiedene Gewebezustände bei gleichzeitiger, zusätzlicher
Beaufschlagung des Gewebes mit Rotlicht aus dem
Anregungs- bzw. Beleuchtungspfad und optischer
Rotdämpfung im Bildpfad über der Wellenlänge W in Nanometer,
-
Fig. 9 der spektrale Verlauf der Transmission T des
Fluoreszenzanregungsfilters mit zusätzlicher Rottransmission über dem
sichtbaren Spektralbereich und
-
Fig. 10 die Hellempfindlichkeitskurve (relative Augenempfindlichkeit)
des menschlichen Auges über der Wellenlänge W in
Nanometer.
-
In Fig. 3 ist die Diagnosevorrichtung für die kombinierte bildgebende
Weißlichtdiagnose und bildgebende Autofluoreszenzdiagnose zu sehen.
Die Vorrichtung zur Untersuchung des Gewebes 1 weist eine Lichtquelle 2
auf, wobei eine inkohärente, breitbandig im sichtbaren Spektralbereich
emittierende Lichtquelle besonders gut geeignet ist. Die idealerweise
weißes Licht emittierende Lichtquelle 2 kann eine Kurzbogenlampe sein;
hier ist sowohl eine Xenonlampe vorteilhaft als auch eine
Gasentladungslampe mit Quecksilberanteilen oder eine Quecksilberhoch- oder gar
Quecksilberhöchstdrucklampe. Letztere haben ein breites
Strahlungsgrundkontinuum im Sichtbaren und die für das Quecksilber typischen
Linien im Blauen und Violetten. Diese liegen zum Teil ideal im
Absorptionsspektrum für die Fluoreszenzanregung der für die Autofluoreszenzdiagnose
relevanten körpereigenen Fluorochrome. Alternativ kommt auch eine
Halogenlampe in Betracht.
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Alle genannten Lampen haben den Vorteil, dass sie einerseits einen
Strahlungsanteil im Violetten/Blauen und einen, wenn auch bei manchen
Lampen kleinen, Anteil im Roten besitzen und andererseits auch in der
Lage sind, weißes Licht zu emittieren. Diese Lampen bieten damit ideale
Voraussetzungen für ein System, welches sowohl die konventionelle
Weißlichtdiagnose als auch die Autofluoreszenzdiagnose in ihrer hier
beschriebenen Form ermöglichen soll.
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Das Licht der Lichtquelle 2 gelangt über einen Lichtleiter 15 (Einzelfaser,
Faserbündel oder Flüssiglichtleitkabel) zu Endoskop 3. Für die
Lichteinkopplung in den Lichtleiter 15 kann die Lichtquelle 2 als Reflektorlampe
ausgebildet sein. Denkbar ist jedoch auch eine Kondensoranordnung. Das
Endoskop 3 leitet das Licht in bekannter Weise zum Gewebe 1. Mittels einer
Bildübertragungseinheit wird das Bild des zum untersuchenden Gewebes 1
zur Bildaufnahmeeinheit geleitet, welche im vorliegenden
Ausführungsbeispiel aus einem Kamerakopf 10 besteht. Mit 11 ist die
Bildverarbeitungseinheit bezeichnet, also der zum Kamerakopf 10 gehörige Controller. Die
Bildübertragungseinheit besteht im Ausführungsbeispiel aus einem
(Endoskop-)Objektiv 4, einem Bildfaserbündel 5 oder alternativ aus einem
Stab- oder GRIN-Linsensystem, einem Okular 6 und einem
Kameraobjektiv 7.
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Um im Modus der Autofluoreszenzdiagnose das vergleichsweise schwache
Autofluoreszenzlicht gegenüber dem intensitätsstarken, am Gewebe
remitterten Fluoreszenzanregunglicht überhaupt erst sichtbar werden zu
lassen, ist irgendwo im Bildpfad, beispielsweise zwischen Kameraobjektiv 7
und Kamerakopf 10, ein Fluoreszenzanregungslicht-Blockfilter 8
eingebracht, welches dafür sorgt, dass das am Gewebe remittierte
Fluoreszenzanregungslicht die Detektionseinheit der Kamera nicht erreichen kann.
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Dieses Blockfilter kann im Bildpfad entweder fest oder ein- und
ausschwenkbar angebracht sein. Dieses Blockfilter kann auch Teil des
Endoskops 3 sein, beispielsweise dort im Okular untergebracht sein.
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Bei der Kamera, bestehend aus Kamerakopf 10 und Controller 11, handelt
es sich im vorliegenden Ausführungsbeispiel um eine konventionelle,
beliebige endoskopische 3-Chip-Kamera, deren Kopf die drei Sensoren
10a, 10b und 10c aufweist, welche (in gängiger Weise) den drei spektralen
Farbbereichen blau (B), grün (G) und rot (R) zugeordnet sind. Die Kamera
kann damit ohne Einschränkungen, vor allen Dingen ohne Einbußen bei
der Farbwiedergabe, für die konventionelle Weißlichtendoskopie benutzt
werden. Sie kann als CCD-Kamera oder als CMOS-Kamera ausgeführt sein.
Eine strahlaufteilende Einheit (nicht abgebildet) im Kamerakopf 10 zerlegt
das dort ankommende Bild des zu untersuchenden Gewebes 1 in für 3-
Chip-Kameras bekannter Weise in die drei Spektralbereiche "blau" (B),
"grün" (G) und "rot" (R) und bildet dieses auf die Sensoren 10a, 10b und
10c ab.
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Über die Signalleitungen 12 werden die Signale der drei Sensoren 10a, 10b
und 10c zum Controller 11 geleitet. Von dort gelangen die Bildsignale zu
Monitor 13, auf dem sich der Arzt das Bild des zu untersuchenden
Gewebes 1 ansehen kann.
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Die Vorrichtung weist eine Steuereinheit 14 auf, mit der die Diagnosemodi
(Weißlichtdiagnose und Autofluoreszenzdiagnose) gesteuert bzw.
geschaltet werden können. Diese Steuereinheit ist vorzugsweise in der
Lichtquelle untergebracht. Soll beispielsweise vom Modus der
Weißlichtdiagnose in den Modus der bildgebenden Autofluoreszenzdiagnose
umgeschaltet werden, wird wie folgt vorgegangen:
Der Arzt betätigt einen Handschalter 16 oder einen Fußschalter 17. Das
Schaltersignal wird zur Steuereinheit 14 geleitet. Diese sorgt dafür, dass ein
Fluoreszenzanregungsfilter 18 in den Strahlengang der Lichtquelle 2
eingebracht wird. Auf diese Weise wird das zu untersuchende Gewebe 1 mit
Fluoreszenzanregungslicht bestrahlt. Das Filter 18 ist so ausgeführt, dass
neben dem Fluoreszenzanregungslicht - bei der angesprochenen
Indikation im blauen/violetten Bereich - auch rotes Licht zum Gewebe
gelangt. Das Gewebe wird also sowohl mit Fluoreszenzanregungslicht als
auch zusätzlich mit Rotlicht bestrahlt.
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Das erneute Betätigen der Schalter 16 bzw. 17 sorgt dafür, dass das
Fluoreszenzanregungsfilter 18 aus dem Strahlengang der Lichtquelle 2 wieder
ausgeschwenkt wird, so dass vom Modus der bildgebenden
Autofluoreszenzdiagnose zur Weißlichtdiagnose zurückgeschaltet werden kann.
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Mit der beschriebenen Diagnosevorrichtung wird also im Modus der
bildgebenden Autofluoreszenzdiagnose das zu untersuchende
Gewebe 1 - im Gegensatz zur "konventionellen" Autofluoreszenzdiagnose, bei
welcher lediglich das Autofluoreszenzlicht selbst detektiert und bewertet
wird - zusätzlich mit rotem Licht bestrahlt und das vom Gewebe remittierte
Licht für die Gewebebewertung herangezogen unter Verwendung einer
beliebigen, konventionellen endoskopischen 3-Chip-Kamera, die nicht in
Kommunikation mit dem restlichen System und/oder einer zentralen
Steuereinheit stehen muß und deshalb auch keine
diagnosemodusbedingten Statusveränderungen beim Umschalten zwischen den beiden
Arbeitsmoden erfahren muß. Im Ausführungsbeispiel transmittiert das
Filter 18 in der Lichtquelle zusätzlich zum blauen/violetten Licht wie
beschrieben rotes Licht. Alternativ zum dargestellten Aufbau kann jedoch
auch eine separate Rotlichtquelle, beispielsweise ein Rotlicht-Laser,
Verwendung finden.
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Die Vorgehensweise beim hier vorgestellten Verfahren und die damit
erzielte Wirkung wird nachfolgend anhand der Figuren erläutert, wobei
weiterhin die 3-Chip-Kamera des konkreten Ausführungsbeispiels zu
Grunde gelegt wird:
Wie bereits an anderer Stelle erläutert, versuchen die meisten bekannten
und verfügbaren Systeme für die bildgebende Autofluoreszenzdiagnose
ein Maximum des vom Gewebe emittierten Fluoreszenzlichts zu
detektieren. Dieser Optimierungsversuch gilt bei diesen Systemen auch für den
roten Spektralbereich aus zweierlei Gründen: So wird erstens ein Maximum
an Bildhelligkeit erzeugt und zweitens die Rotstichigkeit von
(früh-)malignem Gewebe und damit die Farbdifferenzierung gegenüber gesundem,
von grünem Fluorszenzlicht dominiertem Gewebe am besten dargestellt.
Der Kopf einer konventionellen 3-Chip-Kamera enthält ein beschichtetes
Prisma, welches eine Aufteilung der am Kopf eintreffenden Strahlung
entsprechend den in der Fig. 4 abgebildeten Kurven vornimmt. Diese
Kurven stellen das Transmissionsverhalten des Prismas für die drei
unterschiedlichen, dem Prisma zugeordneten Sensoren ("Blausensor",
"Grünsensor" und "Rotsensor") dar. Die Kurvenverläufe unterscheiden sich zwar
von Hersteller zu Hersteller, beispielsweise hinsichtlich der Steilheit und
exakten Lage der Filterkanten, geringfügig, sind aber im Hinblick auf ihr
prinzipielles spektrales Verhalten identisch.
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Insbesondere die nahezu gleichbleibend hohe Transmission im
Langwelligen (Roten) beim "Rotsensor" der 3-Chip-Kamera kommt den genannten
Bestrebungen, das differenzierte farbliche Verhalten von atypischem
Gewebe (Rotstichigkeit) bestmöglich darzustellen und auch eine gute
Bildhelligkeit zu erzeugen, entgegen. Ein Anbieter eines
Autofluoreszenzdiagnosesystems, welcher eine farbbildtaugliche 3-Chip-Kamera einsetzt,
nutzt auch tatsächlich aus besagten Gründen dieses spektrale Verhalten
des Prismas aus, indem er dafür sorgt, dass die anderen optischen
Systemkomponenten im Bildpfad und insbesondere diejenigen der
Bildaufnahmeeinheit keine weiteren wesentlichen Änderungen des spektralen
Transmissionsverhaltens erzeugen, also auch diese gute Rottransmission im
Wesentlichen beibehalten.
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Es wurde aber andererseits bereits ausführlich erläutert, dass nicht nur die
Grünfluoreszenz gewebezustandsbezogenen Schwankungen unterworfen
ist, sondern ungünstigerweise auch die Rotfluoreszenz (siehe dazu Fig. 1;
die dort dargestellten Kurven wurden bei einer
Fluoreszenzanregungswellenlänge von 405 nm ermittelt, wobei in einem dieser Wellenlänge
benachbarten Anregungswellenlängenbereich die Ergebnisse ähnlich
sind). Im Sinne einer verbesserten Sensitivität und Spezifität ist deshalb die
Schaffung einer (konstanten) Rotreferenz anzustreben (weil dadurch wie
bereits ausführlich erläutert eine verbesserte Farbdifferenzierung realisiert
werden kann), welche außerdem quantitativ zwischen der Grünfluoreszenz
von gesundem Gewebe und der Grünfluoreszenz von (früh-)malignem
Gewebe liegt.
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Deshalb wird bei der hier geschilderten Vorgehensweise der
gewebezustandsabhängigen Rotfluoreszenz ein entsprechend hoher Anteil
zusätzlichen, gewebezustandsunabhängigen Rotlichts, welches von der
Lichtquelle stammt und am Gewebe remittiert wird, überlagert und im Bildpfad,
vor der Detektion durch den "Rotsensor", optisch gedämpft. Die Höhe der
optischen Dämpfung wird bestimmt durch das Verhältnis von
Fluoreszenzanregungslicht zu zusätzlich von der Lichtquelle bereitgestelltem Rotlicht.
Die optische Dämpfung muß so eingestellt werden oder umgekehrt der
Umfang des zusätzlichen Rotlichts an die optische Dämpfung so angepaßt
werden, dass gesundes Gewebe grün und krankes Gewebe rot erscheint.
Außerdem gilt: Je höher die optische Dämpfung im Bildpfad, um so stärker
kann der Anteil des zusätzlichen Rotlichts von der Lichtquelle im
Beleuchtungs- bzw. Anregungspfad gewählt werden. Je höher aber der
Anteil des zusätzlichen, gewebezustandsunabhängigen Lichtquellen-
Rotlichts gegenüber dem gewebezustandsabhängigem
Rotfluoreszenzanteil ist, um so besser nähert man sich der
gewebezustandsunabhängigen und damit optimierten Rotreferenz.
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Ein erster und für ein nichtoptimiertes System schon ausreicher der Schritt
dahingehend kann die Verwendung einer konventionellen 3-Chip-Kamera
mit einem gewöhnlichen Kopf sein. Bei einer 1-Chip-Kamera oder einem
Videoendoskop sind die Verhältnisse vergleichbar und damit die
Vorgehensweise entsprechend. Um eine Kompatibilität mit den Empfänger-
Primärstrahlern genormter Systeme herzustellen [1], ist bei diesem
konventionellen Kopf dem beschichteten Kopfprisma mit den in Fig. 4
dargestellten Transmissionskurven ein weiteres Filter vorgelagert, welches eine
optische Dämpfung im Roten ausführt. Ein typisches Beispiel für das
Transmissionsverhalten eines solchen Filters, welches in der Regel im
Eingangsfensterbereich eines Kamerakopfes untergebracht ist oder dieses sogar
bildet (10d in Fig. 3), ist in Fig. 5 dargestellt. Auch hier gibt es
herstellergebunden geringfügige Unterschiede, während das prinzipielle Verhalten
jedoch identisch und durch die genormten Empfänger-Primärstrahler
vorgegeben ist. Die dämpfende Wirkung dieses Filters im Roten sorgt also
bereits dafür, dass die vom Gewebe emittierte Rotfluoreszenz den
"Rotsensor" nicht mehr in ihrem in Fig. 1 dargestellten Umfang erreichen kann,
sondern bereits nur noch in abgeschwächter Form. Die Rotfluoreszenz
spielt damit im Gesamtfluoreszenzbild bereits eine untergeordnete Rolle
und (früh-)malignes Gewebe zeigt nicht mehr seine ursprünglich
vorhandene, starke Rotstichigkeit, sondern erscheint nun mehr in stark
abgedunkeltem, jedoch gründominiertem Licht.
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Durch zusätzliche Überlagerung von Rotlicht, welches von der Lichtquelle
zur Verfügung gestellt wird - im Ausführungsbeispiel durch entsprechende
Spezifizierung des Fluoreszenzanregungsfilters 18 im Lichtprojektor- und am
Gewebe remittiert wird, gelingt es nun, im Bild einen Rotanteil zu erzeugen,
welcher schon bedeutend unabhängiger vom Gewebezustand ist, als der
ursprünglich allein durch die Rotfluoreszenz erzeugte, und welcher damit
der gewünschten optimalen Rotreferenz schon einen merklichen Schritt
näher kommt. Die Menge dieses zusätzlichen Rotlichts wird einerseits
bestimmt durch die Forderung, dass das gesunde Gewebe in einem
kräftigen Grün und krankes Gewebe in einem deutlichen Rot erscheinen
soll und andererseits durch das Ausmaß der dämpfenden Wirkung des
Filters am Eingangsfenster des Kamerakopfes, welches selbstverständlich
in gleicher Weise auch auf dieses zusätzliche und vom Gewebe remittierte
Rotlicht wirkt. Durch die Bereitstellung von zusätzlichem Rotlicht ist es nun
ausserdem möglich, krankes Gewebe in einem wesentlich helleren Rot
darzustellen (ohne Einbußen im Signal-Rausch-Verhältnis), als wenn
ausschließlich Fluorszenzlicht in die Gewebebewertung einbezogen wird,
denn aus Fig. 1 wird auch ersichtlich, dass beim kranken Gewebe die
Rotfluoreszenz kaum höher ist als die Grünfluoreszenz.
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Eine weitere Reduktion der gewebezustandsbedingten
Rotfluoreszenzschwankungen und damit einen weiteren Schritt in Richtung Etablierung
einer echten optimierten Rotreferenz mit dem Ziel einer maximalen
Sensitivität und Spezifität gelingt durch die Positionierung weiterer Mittel zur
optischen Rotdämpfung im Bildpfad und dabei vorzugsweise nun in der
Bildübertragungseinheit statt in der Bildaufnahmeeinheit, da es sich bei der
Bildaufnahmeeinheit aus Systemkostengründen um eine beliebige
konventionelle Komponente handeln soll und diese deshalb keinerlei
Veränderungen erfahren soll.
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Dies kann im einfachsten Fall durch das zusätzliche Einbringen eines
weiteren Filterplättchens 9 in den Bildpfad, beispielsweise zwischen Blockfilter 8
und Kamerakopf 10 (siehe Fig. 3), geschehen. Bei dem Filterplättchen 9
kann es sich beispielsweise um ein beschichtetes Glasplättchen handeln.
Die Beschichtung kann auch so spezifiziert sein, dass sie sowohl den
Anforderungen an die Rotdämpfung und auch den Anforderungen an die
Blockung des Fluoreszenzanregungslichts gerecht wird. Das zusätzliche
Blockfilter 8 würde dann entfallen, es kann aber auch an einer anderen
Stelle im Bildpfad, beispielsweise im Okular des Endoskops, untergebracht
sein. Um aus Gründen einer bequemen Handhabung weitere separate
Komponenten im System zu vermeiden, kann das Filterplättchen 9 auch
Bestandteil einer ohnehin erforderlichen Systemkomponente sein,
beispielsweise des Endoskops 3 oder des Kameraobjektivs 8. Allerdings muss
berücksichtigt werden, dass dann diese Systemkomponenten zu speziellen
Komponenten werden, d. h. es können dafür nicht mehr länger
konventionelle Elemente verwendet werden. Will man jedoch ein preiswertes System
realisieren, welches insbesondere bei den teueren Bestandteilen (Kamera,
Endoskop, . . .) auf konventionelle und eventuell ohnehin bereits sich beim
Anwender befindliche Bausteine zurückgreifen kann, dann sollte das
Filter 9 in einem insofern günstigeren Element, beispielsweise im
Kameraobjektiv 7, untergebracht sein. Neben dem Lichtprojektor wäre damit das
Kameraobjektiv 7 das einzige spezielle Element des Systems, und die
Anzahl der notwendigen Komponenten wäre außerdem auf das übliche
beschränkt.
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Auf andere Maßnahmen der optischen Rotdämpfung, wie z. B. die
Beschichtung von sich im Bildpfad befindlichen optischen Bauteilen
(gleichfalls mit reduzierter Rottransmission) oder die Verwendung von optischen
Materialien, die im roten Spektralbereich eine reduzierte Transmission
aufweisen, z. B. spezielle Gläser oder Bildleiterfasern, wurde an anderer
Stelle bereits hingewiesen.
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Realisiert man die optische Rotdämpfung über ein Filterplättchen, kann
die Beschichtung im einfachsten Fall so spezifiziert sein, dass man im
blauen und grünen Spektralbereich eine konstante Transmission von
idealerweise nahezu hundert Prozent erreicht, während die Transmission im roten
Spektralbereich lediglich bei einem Bruchteil von hundert Prozent liegt und
in diesem Bereich gleichfalls, konstant ist (siehe das Beispiel in Fig. 6).
Andere Ausführungsformen des spektralen Transmissionsverhaltens des
Filterplättchens sind gleichfalls denkbar.
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Sollen die optischen Mittel für die Rotdämpfung, also beispielsweise das
zusätzlich im Bildpfad untergebrachte, eventuell im Kameraobjektiv
positionierte Filterplättchen, auch beim Wechsel in den Modus der
Weisslichtdiagnose fest im Bildpfad positioniert bleiben, um so einen schnellen,
einfachen und bequemen Wechsel zwischen den beiden Arbeitsmoden
zu gewährleisten, dann erhält man dort, also im Modus der
Weißlichtdiagnose, ohne weitere Maßnahmen zunächst ein cyanstichiges Farbbild,
da die durch die Rotdämpfung verlorengegangenen Rotanteile fehlen.
Ein automatischer Weißabgleich mit der Kamera schafft keine wirkliche
Abhilfe: Die so herbeigeführte, die optische Rotdämpfung
kompensierende elektronische Rotverstärkung durch die Bildverarbeitungseinheit
kompensiert dann auch im Modus der Autofluoreszenzdiagnose die dort
gewünschte Rotdämpfung, wenn in diesen Modus wieder zurückgeschaltet
wird.
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Echte Abhilfe kann dadurch geschaffen werden, dass in den Lichtprojektor
ein weiteres optisches Filter, in Fig. 3 das Element 19, eingebracht wird.
Dieses Filter 19 wird über die Steuereinheit 14 beim Umschalten in den
Modus der Weißlichtdiagnose in den Strahlengang der Lichtquelle 2
eingeschwenkt. Wird in den Modus der Autofluoreszenzdiagnose umgeschaltet,
wird über die Steuereinheit 14 das Filter 19 aus dem Strahlengang
ausgeschwenkt und das Fluoreszenzanregungsfilter 18 mit der zusätzlichen
Rottransmission in den Strahlengang eingeschwenkt.
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Die Beschichtung dieses Filters 19 sollte idealerweise so gewählt werden,
dass sich deren spektrales Transmissionsverhalten komplementär zum
spektralen Transmissionsverlauf der Beschichtung von Filter 9 verhält, d. h.,
dass bei Überlagerung von Filter 9 und Filter 19 ein über das sichtbare
Spektrum nahezu konstanter Transmissionsgrad resultieren sollte. Fig. 7 zeigt
das spektrale Transmissionsverhalten von Filter 19, welches komplementär
zum in Fig. 6 dargestellten, beispielhaften spektralen Transmissionsverlauf
des Filters 9 ist. So gelingt es, im Modus der Weißlichtdiagnose ein
optimales Farbbild ohne jegliche Farbstichigkeit zu generieren und im Modus der
Autofluoreszenzdiagnose die gewünschte Rotdämpfung, welche optisch
herbeigeführt wurde, beizubehalten.
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Die vorgeschlagenen Maßnahmen für die optische Rotdämpfung führen
also dazu, dass der an der Sensoreinheit der Bildaufnahmeeinheit
eintreffende Rotanteil der in Fig. 1 dargestellten Gewebsfluoreszenz stark
reduziert wird und dementsprechend auch die vom Grad der
Gewebeatypie abhängigen Schwankungen der Rotfluoreszenz im vom Monitor 13
dargestellten Bild keine Rolle mehr spielen (im Wesentlichen wird zunächst
nur noch der grüne Fluoreszenzanteil dargestellt). Wird nun von der
Lichtquelle im Modus der Autofluoreszenzdiagnose neben dem
Fluoreszenzanregungslicht zusätzlich Rotlicht bereitgestellt in einem Umfang, dass sich
nach der optischen Dämpfung dieses Rotlichts durch die im Bildpfad
getroffenen Maßnahmen beispielhaft der in Fig. 8 dargestellte
Kurvenverlauf für den Rotanteil ergibt (welcher nun nahezu unabhängig vom Grad
der Gewebeatypie ist) mit den daraus resultierenden
Rot-Grün-Intensitätsverhältnissen - diese Intensitätsverhältnisse entsprechen den Verhältnissen
der Fläche unter der Kurve im roten Spektralbereich zu den Flächen unter
den Kurven im grünen Spektralbereich - dann erreicht man, dass
gesundes Gewebe grün ausschaut (klare Dominanz der Grünfluoreszenz
gegenüber dem von der Lichtquelle zusätzlich abgegebenen und vom Gewebe
remittierten Rotlicht) und im Vergleich dazu krankes Gewebe in einem
hellen Rot erscheint (Dominanz des unverändert hohen Rotanteils
gegenüber der nun deutlich reduzierten Grünfluoreszenz).
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Fig. 9 zeigt beispielhaft das spektrale Transmissionsverhalten des im Modus
der Autofluoreszenzdiagnose in den Strahlengang der Lichtquelle 2
eingeschwenkten Fluoreszenzanregungslichtfilters mit der zusätzlichen
Rottransmission.
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Der vorgeschlagene Lösungsweg liefert auch klare Vorteile beim
endoskopischen Direkteinblick: Es ist in einfachster Weise möglich, auch im Modus
der Autofluoreszenzdiagnose, auf Bildaufnahme und
Bildverarbeitungseinheiten, also beispielsweise auf eine Kamera, zu verzichten und dennoch
die Vorzüge der gesteigerten Sensitivität und Spezifität zu genießen.
Realisiert man zunächst den auch oben beschriebenen einfachsten Fall, dass
die optische Rotdämpfung ausschließlich durch das sich im
Eingangsfensterbereich konventioneller Kameras befindliche Filter generiert wird
("eingeschränkte Rotdämpfung"), dann kann ohne zusätzliche
Maßnahmen auch ein endoskopischer Direkteinblick vorgenommen werden, da
die bei der Darstellung auf dem Monitor ausgeführte optische
Rotdämpfung durch das besagte Filter beim Direkteinblick vom menschlichen
Auge selbst vorgenommen wird. Dies wird deutlich, wenn man das
langweilige spektrale Verhalten des Bildaufnahmeeinheit-Filters (Fig. 5) mit
dem langwelligen spektralen Verhalten der Hellempfindlichkeitskurve des
menschlichen Auges (Fig. 10) vergleicht: die Kurvenverläufe der Fig. 5 und
Fig. 10 sind im roten Spektralbereich vergleichbar.
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Werden weitere Maßnahmen für die optische Rotdämpfung ("erweiterte
Rotdämpfung") ergriffen, um die gewebezustandsbedingten
Rotfluoreszenz-Schwankungen nahezu vollständig zu eliminieren, dann
muss nur dafür gesorgt werden, dass diese Maßnahmen auch beim
endoskopischen Direkteinblick gewährleistet bleiben. Wird also beispielsweise
ein zusätzliches Filterplättchen 9 mit reduzierter Rottransmission in den
Bildpfad eingebracht, dann muss dies auch beim Direkteinblick im
Strahlengang zwischen zu untersuchendem Gewebe und menschlichem Auge
bleiben. War zum Beispiel dieses Filterplättchen bei der Bilddarstellung auf
dem Monitor im Kameraobjektiv 7 untergebracht, dann muss es nun beim
Direkteinblick, also ohne Kameraobjektiv 7, am Okulartrichter des
Endoskops 3 angebracht werden. Ansonsten wäre das Bild zu rotstichig, da das
Fluoreszenzanregungsfilter 18 und die dort spezifizierte Transmission des
zusätzlichen Rotlichts u. a. auf das dämpfende Verhalten dieses
Filterplättchens 9 abgestimmt wurde. Gleiches gilt für die alternativen Maßnahmen
zur optischen Rotdämpfung.
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Verwendet man statt der Kombination Endoskop-Kamera ein
Videoendoskopsystem und beschränkt sich auf die "eingeschränkte Rotdämpfung"
in der oben beschriebenen Form, dann kann ein beliebiges,
konventionelles Videoendoskopsystem herangezogen werden. Will man die "erweiterte
Rotdämpfung", dann kann zumindest beim Controller auf ein
konventionelles Gerät zurückgegriffen werden. Beim Endoskop selbst muss dann vor
der Sensoreinheit ein optisches Element mit einer reduzierten
Rottransmission positioniert sein.
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Der erfindungsgemäß vorgesehene Einbezug von vom Lichtprojektor im
Modus der Autofluoreszenzdiagnose zusätzlich bereitgestelltem und vom
Gewebe remittierten Rotlicht in die Gewebebewertung bei gleichzeitiger,
darauf abgestimmter optischer Dämpfung des von der
Bildübertragungseinheit übertragenen Rotlichts, bevor dieses die Sensoreinheit der
Bildaufnahmeeinheit erreicht, in der hier beschriebenen Form hat also folgende
Funktion und Vorteile:
Die Sensitivität für prä- bzw. frühmaligne Läsionen gegenüber benignem
Gewebe wird gesteigert, indem der dem Detektor zugeführte Rotanteil
nun nicht mehr oder kaum noch vom Grad der Gewebeatypie abhängig
ist (im Gegensatz zu den Verhältnissen bei der reinen Fluoreszenzdetektion)
und dementsprechend für einen verbesserten Farbkontrast zwischen
benignem und frühmalignem Gewebe gesorgt ist, weil das frühmaligne
Gewebe gegenüber dem benignen Gewebe deutlich röter erscheint.
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Dem Rotlicht kommt mit dieser "Fixierung" auf einen bezüglich des Grades
der Gewebeatypie nahezu unveränderlichen Wert gleichzeitig eine
Referenzfunktion zu: Es ist nur noch die Änderung der Grünfluoreszenz für die
Gewebebewertung von Bedeutung, da ja idealerweise das der Kamera
und damit dem Betrachter zugeführte Rotlicht vom Gewebezustand
nahezu unabhängig und diesbezüglich fast konstant ist. Bei entsprechend
vorgenommener optischer Dämpfung ist das Grünfluoreszenzlicht beim
gesunden Gewebe deutlich stärker als das detektierte Rotlicht und dieses
erscheint deshalb in einem kräftigen Grün, beim kranken Gewebe
hingegen ist das Grünfluoreszenzlicht deutlich schwächer als das detektierte
Rotlicht und letzteres erscheint deshalb in einem kräftigen Rot.
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Würde man allein diesen Aspekt berücksichtigen wollen, dass ohnehin nur
noch die Änderung der Grünfluoreszenz betrachtet wird, wäre eine völlige
Ausblendung des gesamten Rotlichts eine Alternative zur erläuterten
Vorgehensweise. Der zusätzliche Aufwand der Festlegung von
Filterspezifikationen für den Fluoreszenzanregungslichtfilter im Roten oder alternativ
eine zusätzliche rote Lichtquelle unter Beibehaltung der üblichen
Filterspezifikationen, d. h. die Anpassung des von der Lichtquelle
bereitgestellten und am Gewebe remittierten Rotlichts an die optische Rotdämpfung
und an den Umfang von verfügbarem Fluoreszenzanregungslicht, entfallen
somit. Der Farbeindruck bzw. die Farbverschiebung zwischen grün und rot
wiederum würde jedoch dann für die Gewebebewertung keine Rolle
mehr spielen, nur noch der Intensitätsrückgang im Grünen wäre für die
Gewebedifferenzierung relevant.
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Wie jedoch bereits erwähnt wurde, kann auch gesundes Gewebe, dessen
Oberfläche aufgrund morphologischer Unebenheiten wie eine "Lichtfalle"
wirkt, einen ähnlichen Fluoreszenzrückgang verursachen wie prä- bzw.
frühmalignes Gewebe, mit der Folge, dass hier kaum eine Differenzierung
möglich ist, was dann zu einem Rückgang der Spezifität führt. Wird jedoch
remittiertes Rotlicht in der beschriebenen Art in die Gewebebewertung mit
einbezogen, findet die Gewebebewertung in erster Linie wieder über den
dem Betrachter vermittelten Farbeindruck statt. Dieser ist unabhängig von
der Oberflächenstruktur des Gewebes, da die Lichtfallenwirkung bei
Rotlicht und Grünlicht gleichermaßen wirksam, also unabhängig von der
Wellenlänge ist und unabhängig vom Abstand Endoskop - Gewebe. Wie
gewünscht bewirkt also allein der Grad der Gewebeatypie eine
Farbänderung. Insofern kommt dem zusätzlich detetkierten, remittierten Rotlicht
im Vergleich zum völligen Verzicht jeglicher Rotlichtdetektion eine wichtige
Referenzfunktion zu.
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Schließlich liefert das zusätzliche, von der Lichtquelle zur Verfügung
gestellte und vom Gewebe remittierte Rotlicht gegenüber der Maßnahme
des völligen Ausblendens von Rotlicht aber auch gegenüber der
alleinigen Detektion von Fluoreszenzlicht über den gesamten Spektralbereich
(Grün- und Rotfluoreszenz) einen zusätzlichen Helligkeitsgewinn.
Gegenüber dem letzteren Fall besteht die Möglichkeit, durch eine
vergleichsweise starke optische Rotdämpfung und eine daran angepaßte,
entsprechend hohe zusätzliche Rotlichtmenge von der Lichtquelle das Signal-
Rausch-Verhältnis in diesem Spektralbereich zu verbessern. Vor dem
Hintergrund der ohnehin intensitätschwachen Fluoreszenzbilder und der in der
Regel gegenüber der Empfindlichkeit im Grünen geringeren
Empfindlichkeit konventioneller medizinischer Bildaufnahmeeinheiten im Roten -
bedingt durch das vor der Sensoreinheit angebrachte optische Filter mit
reduzierter Rottransmission, welches die Kompatibilität dieser
konventionellen Farbkameras mit den genormten Empfänger-Primärstrahlern herstellt,
siehe oben und [1]) - ist dieser Aspekt von größter Bedeutung. Es können
also ohne andere die Bildqualität beeinträchtigende Maßnahmen, wie
elektronische Verstärkung oder Anheben der Bildintegrationszeit, eine
Helligkeitsanhebung im Autofluoreszenzmodus und eine Verbesserung des
Signal-Rausch-Verhältnisses erzielt werden.
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Ein weiterer Vorteil der beschriebenen Anordnung, insbesondere
gegenüber dem in der US 5 590 660 beschriebenen Diagnosesystem, besteht
darin, dass insbesondere bei der "erweiterten Rotdämpfung" der gesamte
Spektralbereich, bei welchem die spektralen Intesitätsunterschiede
zwischen benignem und frühmalignem Gewebe gering sind, durch die
optische Rotdämpfung "ausgeblendet" wird und durch eine Rotreferenz
ersetzt wird, während nur der relativ schmale spektrale Bereich, bei
welchem diese Intensitätsunterschiede groß sind (Wellenlängen kleiner als
580 nm) auch dargestellt werden. Dies resultiert in einer vergleichsweise
starken, gewebezustandsbedingten Schwankung der Grünfluoreszenz
gegenüber der Rotreferenz und deshalb in einer farblichen
Kontrastanhebung gegenüber der in der US 5 590 660 beschriebenen Vorgehensweise,
bei welcher ein wesentlich breiterer spektraler Bereich bis zu Wellenlängen
von 650 nm, in welchem dann integral die gewebezustandsbedingten
Schwankungen der Fluoreszenz weniger ausgeprägt sind, dem Grünkanal
des Monitors zugeführt werden (Falschfarbenbild). Die Farbdifferenzierung
wird dadurch "verwaschener" und die Möglichkeiten der
Gewebedifferenzierung ungünstiger.
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Die zur Realisierung der erläuterten Vorgehensweise beschriebene
Vorrichtung erlaubt ferner in vorteilhafter Weise die Verwendung einer
einzigen konventionellen Bildaufnahmeeinheit für beide Arbeitsmodi
(Weißlicht und Autofluoreszenz) und damit zusammenhängend einen einfachen
Wechsel zwischen den beiden Arbeitsmodi der Weißlichtdiagnose und der
bildgebenden Autofluoreszenzdiagnose zu realisieren. Eine spezielle
Sensor- und Filterkonzeption der Bildaufnahmeeinheit und damit eine
Abweichung von der für die Weißlichtdiagnose optimalen optischen
Konfiguration sind nicht erforderlich, d. h., es bestehen hinsichtlich der Bild-
und Farbqualität auch im Weißlichtmodus optimale Voraussetzungen für
die Erzeugung guter Bilder. Da die Diagnosevorrichtung nur eine
Bildaufnahme- und Bildverarbeitungseinheit für beide Diagnosemodi
benötigt, ist die Voraussetzung für ein kleines, leichtes, handliches und
preiswertes System geschaffen, das trotzdem eine sehr gute Sensitivität
und eine hohe Spezifität aufweist.
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Da die Maßnahmen zur Rotdämpfung im Bereich der Optik liegen, also
nicht Bestandteil der Elektronik sind, kann auch eine beliebige,
konventionelle endoskopische Bildverarbeitungseinheit Verwendung finden. In
dieser müssen nun nicht mehr länger diagnosemodusbedingte
Umschaltvorgänge (z. B. Wechsel der Rotkanalsignalverstärkung) vorgenommen
werden. Eine diesbezügliche Ansteuerung der Bildverarbeitungseinheit ist
also nicht erforderlich.
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Nur dadurch ist es möglich, jede beliebige, konventionelle endoskopische
Bildaufnahme- und Bildverarbeitungseinheit in dieses System
miteinzubeziehen. Es ist beispielsweise nicht mehr länger eine spezielle Kamera mit
ansteuerbarem Controller erforderlich. Dies senkt die Systemkosten
erheblich, da der Anwender auf evtl. vorhandene Geräte zurückgreifen kann. Es
gibt kein anderes System, welches die an anderer Stelle ausführlich
beschriebenen Vorteile (verbesserte Sensitivität und Spezifität, einfachstes
Handling mit leichter und schneller Umschaltmöglichkeit zwischen den
Diagnosemethoden und dergleichen) aufweist und gleichzeitig
beispielsweise jede beliebige, konventionelle endoskopische Kamera verwenden
kann. Bei den anderen bekannten Systemen werden immer Kameras
mitangeboten, welche Bestandteil des Systems sind und an die mit der
entsprechenden Vorgehensweise zusammenhängenden Erfordernisse
angepaßt wurden. Dies ist auch in den selteneren Ausnahmen der Fall,
wenn es sich um farbbildtaugliche Kameras handelt.
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Bei der vorgestellten Vorgehensweise der optischen Rotdämpfung besteht
ausserdem nicht die Gefahr der Sensorsättigung, was sich durch ein zu
helles Monitorbild andeuten würde. Das Licht wird nämlich nun bereits
gedämpft, bevor es die Sensoreinheit erreicht.
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Da das neben dem Anregungslicht im Autofluoreszenzmodus zusätzliche,
für die Farbkontrastanhebung verwendete Licht im roten Spektralbereich
liegt, ist die Eindringtiefe vergleichsweise hoch, der gerichtet reflektierte
Anteil vergleichsweise niedrig und damit der erzielte Farbeindruck des
Gewebes nahezu unabhängig vom Winkel Endoskop-Gewebenormale
im Gegensatz zu Systemen, welche blaues Fluoreszenzanregungslicht
detektieren und für die Gewebebewertung miteinbeziehen. Der Effekt
kann noch dadurch gesteigert werden, indem das spektrale Band des von
der Lichtquelle 2 zusätzlich emittierten Rotlichts schmal gewählt wird und
an den langwelligen Rand des Sichtbaren gelegt wird.
Literatur
[1] Mäusl, Rudolf: "Fernsehtechnik: Übertragungsverfahren für Bild, Ton und
Daten"; 2., überarbeitete und erweiterte Auflage; Hüthig-Verlag, 1995