DE10153850A1 - Verfahren zur Verbesserung des Lernens von Korrekturfaktoren für Radgeschwindigkeiten - Google Patents
Verfahren zur Verbesserung des Lernens von Korrekturfaktoren für RadgeschwindigkeitenInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren zum Verbessern der Ermittlung von Korrekturwerten für die Radgeschwindigkeiten eines Fahrzeugs, bei dem die ermittelten oder gemessenen Radgeschwindigkeiten der Räder des Fahrzeugs gruppenweise, zumindest die Räder einer Achse, vorzugsweise der nichtangetriebenen Achse, verglichen und ausgewertet werden und aktuelle Querabgleich-Korrekturwerte QA fortlaufend ermittelt werden und mit zumindest einem jeweils zuvor ermittelten (alten) Querabgleich-Korrekturwert und zumindest einem anschließend ermittelten (neuen oder neuesten) Querabgleich-Korrekturwert verglichen werden.
Description
Die Erfindung betrifft Verfahren zum Verbessern der
Ermittlung von Korrekturwerten für die Radgeschwindigkeiten
der Räder eines Fahrzeugs, bei dem die ermittelten oder
gemessenen Radgeschwindigkeiten zumindest der Räder einer
Achse, vorzugsweise einer nicht angetriebenen Achse,
verglichen und ausgewertet werden und nach Maßgabe der
Auswertung ein Querabgleich-Korrekturwert ermittelt wird.
Radgeschwindigkeiten werden üblicherweise mittels
Radsensoren gemessen. Ihrer Konstruktion nach sind diese
Radsensoren üblicherweise so, dass sie
Winkelgeschwindigkeiten messen, beispielsweise indem sie
das Vorbeiziehen von Markierungen, die sich mit dem Rad
mitbewegen, an einem Sensor überwachen. Dadurch wird
beispielsweise eine Impulsfolge gewonnen, deren Frequenz
mit der Raddrehgeschwindigkeit steigt. Die
Radgeschwindigkeit ist mit der Dreh- bzw.
Winkelgeschwindigkeit des Rades über den Zusammenhang
v = ω r verknüpft sind, wobei v die Radgeschwindigkeit,
genauer die Radumfangsgeschwindigkeit, ist ω die
Winkelgeschwindigkeit des Rades und r der Reifenradius.
Damit geht der Reifenradius in die Berechnung der
Radgeschwindigkeit ein. Der Reifenradius kann z. B. aus
Herstellerangaben ermittelt werden, indem ein mittlerer
Wert verwendet wird, der innerhalb der
herstellungsbedingten Toleranzen liegt.
Da die Reifenradien an den einzelnen Rädern eines Fahrzeugs
unterschiedlich sein können, beispielsweise aufgrund von
Abnutzung, herstellungsbedingten Toleranzen, Montage von
Reifen von unterschiedlichen Herstellern etc., und die
exakten Werte der Radien nicht bekannt sind, kann aus der
unmittelbar gemessenen und ggf. gefilterte
Winkelgeschwindigkeit des betrachteten Rades nur
näherungsweise die Radgeschwindigkeit berechnet werden.
Bei vergleichsweise genauen Schlupf- und
Stabilitätsregelungen, aber auch für
Fahrzustandserkennungsalgorithmen, bei denen z. B. der
Radschlupf oder die Radgeschwindigkeitsdifferenzen, usw.
verwendet werden, ist es daher erforderlich, den störenden
Einfluss der unterschiedlichen Reifenradien zu eliminieren.
Demnach sind für jedes Rad Korrekturwerte zu ermitteln, mit
denen die entsprechende Radgeschwindigkeit korrigiert
werden kann, da die Radgeschwindigkeiten meist unter der
Annahme von Rädern mit exakt denselben Reifenradien
bestimmt werden.
Aus der DE 44 24 318 C2 ist ein Antriebsschlupfregelsystem
bekannt, in dem Bedingungen für die Ermittlung von
Korrekturfaktoren festgelegt sind. Die Fahrzeugseiten
(links bzw. rechts) werden getrennt betrachtet. Eine
Reifentoleranzberechnung wird zugelassen, wenn bestimmte
Bedingungen einerseits hinsichtlich des
Drosselklappenwinkels und andererseits hinsichtlich des
Verhältnisses der Geschwindigkeiten der Räder von
angetriebener und nicht angetriebener Achse an einer
betrachteten Fahrzeugseite erfüllt sind.
Dieses Verfahren hat den Nachteil, dass aufgrund des
Vergleichs der nicht korrigierten Radgeschwindigkeiten die
Abgleichsbedingungen bei einem stark abweichenden Rad sehr
häufig erfüllt sind, wodurch die Genauigkeit eines
nachgeschalteten Abgleichverfahrens sehr beeinträchtigt
wird. Des weiteren werden keine Kriterien für den Abgleich
der Radgeschwindigkeiten der linken Fahrzeugseite zur
rechten Fahrzeugseite angegeben.
Aus der DE 37 18 421 ist ein Verfahren zur
Kurvenfahrterkennung und zur Ermittlung eines
Korrekturfaktors bekannt, mit dem das Verhältnis der
Reifenradien der nicht angetriebenen Achse ermittelt wird.
Das Verfahren geht von der Annahme aus, dass der von der
Kurvenfahrt abhängige Einfluss auf die Ermittlung über eine
Langzeitfilterung von 30 bis 40 s eliminiert werden kann.
Diese Annahme ist jedoch bei kurvigem Streckenverlauf nicht
gerechtfertigt, so dass entweder ungenaue Ergebnisse
ermittelt oder wesentlich höhere Zeitkonstanten für die
Filterung gewählt werden müssten, was zu sehr langen
Lernzeiten führen würde.
Aus der DE 198 32 483 A1 ist ein Verfahren zur Ermittlung
von Korrekturwerten für die Radgeschwindigkeiten eines
Fahrzeugs bekannt, bei dem die Radgeschwindigkeiten der
Räder des Fahrzeugs während der Fahrt ermittelt werden und
bei dem die Radgeschwindigkeiten der Räder des Fahrzeugs
gruppenweise für zumindest eine Fahrzeugachse und zumindest
eine Fahrzeugseite ausgewertet werden und nach Maßgabe der
Auswertungsergebnisse Korrekturwerte für die einzelnen
Räder des Fahrzeugs ermittelt werden. Die Auswertung
innerhalb einer Gruppe wird hier und im folgenden als
"Abgleich" bezeichnet und das Ergebnis der Auswertung als
"Korrekturwert" bezeichnet.
Es werden zunächst Einzelabgleiche für die linke und rechte
Fahrzeugseite sowie vorzugsweise für die nicht angetriebene
Fahrzeugachse oder als die nicht angetrieben angesehene
Fahrzeugachse vorgenommen. Ausgehend von diesen
Einzelabgleichen wird dann der Gesamtabgleich zur
Ermittlung von Gesamt-Korrekturwerten vorgenommen.
Dabei erfolgt auch eine gruppenweise Auswertung der
Radgeschwindigkeiten der Räder an der nicht angetriebenen
Achse, die hier und im folgenden als "Querabgleich"
bezeichnet wird, wodurch als Ergebnis ein jeweils aktueller
"Querabgleich-Korrekturwert" ermittelt wird. Im Grundsatz
können Bedingungen für den Querabgleich, vorzugsweise an
der nicht angetriebenen Achse oder als an der nicht
angetriebenen angesehenen Achse, unabhängig von Bedingungen
für den Längsabgleich links und unabhängig von Bedingungen
für den Längsabgleich rechts überprüft werden.
Die bekannten Verfahren zur Ermittlung von Korrekturwerten
gehen dabei davon aus, dass die Geradeausfahrt statistisch
am häufigsten vorliegt und somit in diesen Situationen
Korrekturfaktoren für die Radgeschwindigkeiten ermittelt
werden können. Diese Annahme ist im normalen Fahrbetrieb in
den meisten Fällen richtig, berücksichtigt aber nicht
Fahrsituationen einer Kreisfahrt mit einem konstanten
Radius. Derartige Situationen können im normalen
Straßenverkehr, z. B. beim Befahren eines Kreisverkehrs,
aber insbesondere im Versuchsbetrieb auftreten oder bewusst
erzeugt werden. Es werden z. B. bei Versuchen zur
Bremsleistungsmessung in Kurven Kreise mit konstantem
Radius in wechselnder Richtung gefahren, um möglichst
konstante Verhältnisse zu erzeugen. Dadurch werden
Radgeschwindigkeitsmuster erzeugt, die als Geradeausfahrt
interpretiert werden, wodurch zuvor richtig gelernte oder
ermittelte Korrekturfaktoren insbesondere für eine
Querabgleich (Querabgleich-Korrekturwerte) wieder verlernt
werden können. Dies hat zur Folge, dass falsche Schlupf-
und Querbeschleunigungswerte entstehen, die aus den
korrigierten Radgeschwindigkeiten erzeugt werden. Dies kann
zu instabilem Fahrverhalten, sowie zu ungenügender
Bremsleistung führen.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Verfahren und
Vorrichtungen des Standes der Technik zu verbessern und
insbesondere für den Fall einer Kurvenfahrt mit einem
relativ konstanten Kurvenradius eine schnelle, zuverlässige
und genaue Ermittlung des Querabgleich-Korrekturwerts zu
gewährleisten.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des unabhängigen
Anspruchs gelöst. Abhängige Ansprüche sind auf bevorzugte
Ausführungsformen der Erfindung gerichtet.
Wesentlich für die Erfindung ist, dass aktuelle
Querabgleich-Korrekturwerte QA fortlaufend ermittelt werden
und mit zumindest einem jeweils zuvor ermittelten (alten)
Querabgleich-Korrekturwert und zumindest einem anschließend
ermittelten (neuen oder neuesten) Querabgleich-
Korrekturwert verglichen werden. Durch die erfindungsgemäße
vergleichende Betrachtung des jeweils neuen mit einem zuvor
ermittelten (älteren) und einem neueren (neuesten)
Querabgleich-Korrekturwert wird die
Korrekturfaktorermittlung insbesondere bei einer
Kurvenfahrt mit konstanten Radien und ggf. wechselnder
Richtung optimiert.
Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, dass ein neuer
Querabgleich-Korrekturwert QAn ermittelt wird und mit einem
Querabgleich-Korrekturausgangswert QAo verglichen wird und
dass ein neuester Querabgleich-Korrekturwert QAnn ermittelt
wird und mit dem neuen Querabgleich-Korrekturwert QAn
verglichen wird.
Nach der Erfindung werden die ermittelten Querabgleich-
Korrekturwerte in Zwischenspeichern zumindest zeitweise
gespeichert.
Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, dass aktuelle
Querabgleich-Korrekturwerte QA ermittelt werden und der
erste, aktuelle Querabgleich-Korrekturwert QA1 als
Korrektur-Ausgangswerts QAo gespeichert wird, anschließend
ein neuer aktueller, zweiter Korrekturwerts QA2 ermittelt
wird und der zweite aktuelle Querabgleich-Korrekturwert QA2
als neuer Querabgleich-Korrekturwert QAn gespeichert wird,
wenn der neue Querabgleich-Korrekturwert QAn von dem
Querabgleich-Korrekturausgangswerts QAo abweicht,
anschließend ein neuer aktueller, dritter Querabgleich-
Korrekturwert QA3 ermittelt wird und der dritte aktuelle
Querabgleich-Korrekturwert QA3 als neuester Querabgleich-
Korrekturwert QAnn gespeichert wird, anschließend der
neueste Querabgleich-Korrekturwert QAnn als ein neuer
Querabgleich-Korrekturwert QAn gespeichert wird, wenn der
neueste Querabgleich-Korrekturwert QAnn von dem neuen
Querabgleich-Korrekturwert QAn abweicht und anschließend
der neue Querabgleich-Korrekturwert QAn als ein neuer
Querabgleich-Korrekturausgangswerts QAo gespeichert wird,
wenn der neueste Querabgleich-Korrekturwert QAnn von dem
neuen Querabgleich-Korrekturwert QAn für einen bestimmten,
vorgegebenen Zeitraum nicht abweicht.
Vorzugsweise wird der zweite aktuelle Querabgleich-
Korrekturwert QA2 als neuer Querabgleich-Korrekturwert QAn
gespeichert, wenn die Abweichungen zwischen dem neuen
Querabgleich-Korrekturwert QAn und dem Querabgleich-
Korrekturausgangswert QAo größer als eine Schwelle ist,
insbesondere größer 0,1%, vorzugsweise größer 0,3%,
bezogen auf die Fahrzeugreferenzgeschwindigkeit Vref
beträgt.
Mit dem Begriff "Fahrzeugreferenzgeschwindigkeit Vref" ist
die durch die Raddrehzahlsensoren ermittelte momentane
Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs gemeint.
Vorzugsweise wird der neueste Querabgleich-Korrekturwert
QAnn als neuer Querabgleich-Korrekturwert QAn gespeichert,
wenn die Abweichung zwischen dem neuesten Querabgleich-
Korrekturwert QAnn und dem neuen Querabgleich-Korrekturwert
QAn größer als eine Schwelle ist, insbesondere größer
0,1%, vorzugsweise größer 0,3%, bezogen auf die
Fahrzeugreferenzgeschwindigkeit Vref, beträgt.
Vorzugsweise wird der neue Querabgleich-Korrekturwert QAn
als ein neuer Korrektur-Ausgangswerts QAo gespeichert, wenn
die Abweichung zwischen dem neuesten Querabgleich-
Korrekturwert QAnn und dem neuen Querabgleich-Korrekturwert
QAn geringer als eine Schwelle ist, insbesondere geringer
als 0,1%, vorzugsweise geringer als 0,3%, bezogen auf die
Fahrzeugreferenzgeschwindigkeit Vref, beträgt und/oder wenn
die Abweichung zwischen dem neuesten Querabgleich-
Korrekturwert QAnn und dem neuen Querabgleich-Korrekturwert
QAn für einen vorgegebenen Zeitraum von 50 sec. bis
500 sec., vorzugsweise ca. 300 sec., vorliegt oder für einen
vorgegebenen Zeitraum von 1 sec. bis 7 sec., vorzugsweise
ca. 3 sec., vorliegt und sich wiederholt, ca. 3 mal,
bestätigt.
Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, dass ein
Bestätigungszähler Z auf einen bestimmten, vorgegebenen
Wert Zmax hochgesetzt wird, wenn der Querabgleich-
Korrekturausgangswert QAo gespeichert wird, dass der
Bestätigungszähler Z dekrementiert wird, wenn die
Abweichung zwischen dem neuen aktuellen Querabgleich-
Korrekturwert QAn und dem neuesten Querabgleich-
Korrekturwert QAnn geringer als eine Schwelle ist,
insbesondere geringer als 0,1%, vorzugsweise geringer
0,5%, bezogen auf die Fahrzeugreferenzgeschwindigkeit Vref,
beträgt und auf den bestimmten, vorgegebenen Wert Zmax
hochgesetzt wird, wenn die Abweichung zwischen dem neuen
aktuellen Querabgleich-Korrekturwert QAn und dem neuesten
Querabgleich-Korrekturwert QAnn größer als eine Schwelle
ist, insbesondere größer als 0,1%, vorzugsweise größer als
0,3%, bezogen auf die Fahrzeugreferenzgeschwindigkeit
Vref, beträgt, dass der neue Querabgleich-Korrekturwert QAn
als ein neuer Querabgleich-Korrekturausgangswert QAo
vorgesehen wird, wenn der Bestätigungszähler Z einen
bestimmten, vorgegebenen Grenzwert Zgrenz unterschreitet
und anschließendes der Bestätigungszählers wieder auf den
bestimmten, vorgegebenen Wert Zmax hochgesetzt wird, so
dass nur wenn der neue Querabgleich-Korrekturwert QAn und
neuesten Querabgleich-Korrekturwert QAnn über einen
hinreichend langen Zeitraum einen geringen Unterschied
aufweisen, der neue Querahgleich-Korrekturausgangswert QAo
durch den neuen Querabgleich-Korrekturwert QAn ersetzt
wird.
Nach der Erfindung gilt ein Querabgleich-Korrekturwert nur
dann als ermittelt, wenn die Auswertung für die
Radgeschwindigkeiten bezugnehmend auf
Radgeschwindigkeitswerte erfolgt, die während eines
Fahrzustands ermittelt werden, in dem für die Auswertung
der Radgeschwindigkeitswerte günstige Bedingungen vorliegen
oder vorlagen. Allgemein gesprochen liegen günstige
Verhältnisse für die Räder einer Gruppe insbesondere dann
vor, wenn zwischen den Rädern dieser Gruppe keine
Geschwindigkeitsunterschiede z. B. aufgrund von
unterschiedlichem Schlupf oder aufgrund von geometrischen
Verhältnissen die bei Kurvenfahrt auftreten können, denn
dann kann davon ausgegangen werden, dass festgestellte
Geschwindigkeitsverhältnisse innerhalb einer Gruppe
tatsächlich auf die momentanen Reifenradien zurückzuführen
sind und nicht auf transiente Störungen. Für den
Querabgleich bedeutet dies, dass keine Kurve gefahren
werden sollte, weil dann schon aufgrund der
unterschiedlichen Kurvenradien für Kurveninneres und
Kurvenäußeres Rad Geschwindigkeitsunterschiede auftreten.
Darüber hinaus ergeben sich aufgrund anderer
fahrdynamischer Effekte Geschwindigkeitsunterschiede, die
nicht auf die unterschiedlichen Reifengrößen zurückzuführen
sind. Demnach wäre für den Querabgleich die Kurvenfahrt ein
Ausschlusskriterium. Vorzugsweise ist es demnach
vorgesehen, dass diejenigen ermittelten
Radgeschwindigkeiten der Räder des Fahrzeugs ausgewertet
werden, die während einer Geradeausfahrt des Fahrzeugs
ermittelt werden oder wurden.
Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen und
einer Abbildung (Figur) näher erläutert.
Zunächst werden die aktuellen Querabgleich-Korrekturwerte
QA laufend ermittelt. Sie sollten durch normale
Fahrsituationen mit vorwiegend Geradeausfahrt ermittelt
oder "eingelernt" werden. Dabei werden die Unterschiede im
Abrollumfang der Räder in den Korrekturfaktoren abgebildet
und durch mehrmaliges Auftreten des gleichen oder ähnlichen
Wertes wird dieser immer wahrscheinlicher. Die
Wahrscheinlichkeit, dass der gelernte Wert den
Abrollunterschied bei Geradeausfahrt widerspiegelt, wird
vorzugsweise durch einen anwachsenden Bestätigungszähler
dokumentiert. Der Zähler integriert die Zeiträume, in denen
die Räder auf Geradeausfahrt schließen lassen. Der Zähler
kann einen willkürlich festgesetzten aber geeigneten
Endstand, z. B. 30, erreichen. Hat dieser Zähler einen
Zwischenstand, z. B. 9, erreicht, werden die ermittelten
Werte als hinreichend sicher angesehen und in die
Berechnung der Radgeschwindigkeit einbezogen. Der hier als
relevant betrachtete Wert des gelernten Abrollunterschiedes
zwischen zwei Rädern unterschiedlicher Fahrzeugseiten, wird
in Folge als Querabgleich-Korrekturwert bezeichnet.
Wenn bei einem bestätigtem Querabgleich-Korrekturwert nun
eine Kurvenfahrt mit konstanten Verhältnissen vorliegt, die
nach den bestehenden Lernalgorithmen auf eine
Geradeausfahrt schließen lassen, wurde bisher der
Bestätigungszähler dekrementiert, ohne den neuen Wert auf
dessen Ähnlichkeit in Bezug auf vorangegangene zu prüfen.
Dies hatte zur Folge, dass konstante Verhältnisse auf
unterschiedlichen Niveaus zum Dekrementieren des
Bestätigungszählers führte, was bei Unterschreiten eines
bestimmten Zählerstandes eine Veränderung des Querabgleich-
Korrekturwerts erlaubte, wodurch falsche Werte "gelernt"
werden konnten.
Nach der Erfindung (siehe Fig) wird ein eingangs
bestätigter Querabgleich QA, z. B. 1% (Beispiel 1 und 2),
(Schritt 1) zunächst als "wahrer" erster Querabgleich-
Korrekturwert QA1 angenommen. Der erste aktuelle Wert QA1
wird als Ausgangswert QAo genommen (Schritt 2) und in einem
ersten Zwischenspeicher DKFAC_BUF (MEM1) abgelegt (Schritt
3). Ein Zähler Z wird auf einen maximalen Wert Zmax, z. B.
den Wert 30, als Startwert gesetzt (Schritt 4). Wird
anschließend wieder ein neuer aktueller Wert QA, z. B. 2,5%
(Beispiel 1) oder 2,0% (Beispiel 2), als zweiter aktueller
Querabgleich QA2 ermittelt (Schritt 5), wird der aktuelle
Wert QA2 als neuer Querabgleich-Korrekturwert QAn
betrachtet (Schritt 6) und mit dem alten Wert QAo
verglichen (Schritt 7). Weicht der neue Wert QAn von dem
zuvor gelernten Wert QAo ab, z. B. um 1,5% (Beispiel 1) oder
1% (Beispiel 2), so wird der neue Querabgleich-
Korrekturwert QAn in einem zweiten Zwischenspeicher
DFAC_STORE (MEM2) abgelegt (Schritt 8). Wenn nun erneut ein
aktueller gültiger Querabgleich-Korrekturwert QA3, z. B.
1,8% (Beispiel 1) oder 3% (Beispiel 2), ermittelt wird
(Schritt 9), wird dieser aktuelle Querabgleich-
Korrekturwert QA3 als neuester Querabgleich-Korrekturwert
QAnn betrachtet (Schritt 10) und in einen dritten Speicher
DVFIL_CROSSSTORE (MEM3) gespeichert (Schritt 11). Dann
werden beide Werte, d.h der neue Wert QAn und der neueste
Wert QAnn verglichen (Schritt 12). Wenn der in
DVFIL_CROSSSTORE gespeicherte neueste Querabgleich-
Korrekturwert QAnn dem in DFAC_STORE gespeicherten neuen
Querabgleich-Korrekturwert QAn in engen Grenzen, z. B.
0,3%, d. h. insbesondere ± 0,3%, ähnlich ist, wird der
Bestätigungszähler Z dekrementiert (Schritt 13). Da aber in
diesem Beispiel der in DVFIL_CROSSSTORE eingetragene
Querabgleich-Korrekturwert QAnn von dem Wert QAn in
DFAC_STORE über definierte Grenzen, z. B. 0,4% (Beispiel 1)
oder ± 0,3% (Beispiel 2), hinaus abweicht, wird der
Bestätigungszähler Z auf den Wert Zmax, z. B. 30,
zurückgesetzt (Schritt 14). Das neu vermutete Niveau für
den Querabgleich-Korrekturwert hat sich hier also nicht
bestätigt. Daher gilt der Querabgleich-
Korrekturausgangswert QAo in DKFAC_BUF vorerst weiterhin
als bestätigt und wird zur "endgültigen" Bildung der
Korrekturwerte herangezogen. Für den nächsten Vergleich
wird der Wert von DVFIL_CROSSSTORE nach DFAC_STORE kopiert
(Schritt 15) und in DVFIL_CROSSSTORE wieder ein neuer
Querabgleich-Korrekturwert, z. B. 1,9% (Beispiel 1) oder
3% (Beispiel 2), gelernt, wenn aus einem aktuellen Wert QA
ein neuer aktueller Querabgleich-Korrekturwert ermittelt
wurde, d. h. insbesondere wenn wieder eine Geradeausfahrt
vermutet wurde (Schritt 16). In einem Schritt 17 wird der
aktuelle Zählerstand verglichen mit einem Grenzwert Zgrenz,
z. B. den Zählerwert 9. Wird der Bestätigungszähler Z durch
das oben beschriebene Verfahren auf einen Zählerwert
kleiner als der Grenzwert, z. B. 9, heruntergezählt (Schritt
17), d. h. ist der aktuelle Zählerstand nicht größer als der
Grenzwert Zgrenz, dann wird der Stand von DFAC_STORE, z. B.
2,0% (Beispiel 1) oder 3,0% (Beispiel 2), in DKFAC_BUF
übertragen (Schritt 18) und der Bestätigungszähler wird auf
den Ausgangswert Zmax, z. B. 30, gesetzt (Schritt 19). Der
Querabgleich-Korrekturwert, z. B. 2,0% (Beispiel 1) oder
3,0% (Beispiel 2), in DKFAC_BUF gilt nun als neuer
gelernter Korrekturwert für den Querabgleich.
Das Verfahren zur Ermittlung des Korrekturwerts kann nach
Maßgabe bestimmter Bedingungen ausgelöst werden,
beispielsweise Ablauf einer bestimmten Zeitdauer, Anlassen
des Fahrzeugs, Vornahme von Wartungsarbeiten o. ä. Ein
permanentes Durchlaufen des Algorithmus ist vorteilhaft, da
Änderungen jederzeit ermöglicht werden müssen, da
Radienänderungen zu keinem Zeitpunkt auszuschließen sind
(z. B. Montage eines Notrades ohne Unterbrechung des
Zündungslaufs). Die gezeigte Reihenfolge in der Figur ist
als Ausführungsbeispiel zu verstehen, sie kann auch anders
als dargestellt sein, z. B. können bestimmte Schritte, wie
Speicherung eines neuen Werts und Zurücksetzen des Zählers
Z parallel ausgeführt sein.
Claims (10)
1. Verfahren zum Verbessern der Ermittlung von
Korrekturwerten für die Radgeschwindigkeiten der Räder
eines Fahrzeugs, bei dem die ermittelten oder
gemessenen Radgeschwindigkeiten zumindest der Räder
einer Achse, vorzugsweise einer nicht angetriebenen
Achse, verglichen und ausgewertet werden und nach
Maßgabe der Auswertung ein Querabgleich-Korrekturwert
ermittelt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass aktuelle Querabgleich-
Korrekturwerte QA fortlaufend ermittelt werden und mit
zumindest einem jeweils zuvor ermittelten (alten)
Querabgleich-Korrekturwert und zumindest einem
anschließend ermittelten (neuen oder neuesten)
Querabgleich-Korrekturwert verglichen werden.
2. Verfahren zum Verbessern der Ermittlung von
Korrekturwerten nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass ein neuer Querabgleich-
Korrekturwert QAn ermittelt wird und mit einem
Querabgleich-Korrekturausgangswert QAo verglichen wird
und dass ein neuester Querabgleich-Korrekturwert QAnn
ermittelt wird und mit dem neuen Querabgleich-
Korrekturwert QAn verglichen wird.
3. Verfahren zum Verbessern der Ermittlung von
Korrekturwerten nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass die ermittelten Querabgleich-
Korrekturwerte in Zwischenspeichern zumindest
zeitweise gespeichert werden.
4. Verfahren zum Verbessern der Ermittlung von
Korrekturwerten nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass aktuelle Querabgleich-
Korrekturwerte QA ermittelt werden und der erste,
aktuelle Querabgleich-Korrekturwert QA1 als Korrektur-
Ausgangswerts QAo gespeichert wird, anschließend ein
neuer aktueller, zweiter Korrekturwerts QA2 ermittelt
wird und der zweite aktuelle Querabgleich-
Korrekturwert QA2 als neuer Querabgleich-Korrekturwert
QAn gespeichert wird, wenn der neue Querabgleich-
Korrekturwert QAn von dem Querabgleich-
Korrekturausgangswerts QAo abweicht, anschließend ein
neuer aktueller, dritter Querabgleich-Korrekturwert
QA3 ermittelt wird und der dritte aktuelle
Querabgleich-Korrekturwert QA3 als neuester
Querabgleich-Korrekturwert QAnn gespeichert wird,
anschließend der neueste Querabgleich-Korrekturwert
QAnn als ein neuer Querabgleich-Korrekturwert QAn
gespeichert wird, wenn der neueste Querabgleich-
Korrekturwert QAnn von dem neuen Querabgleich-
Korrekturwert QAn abweicht und anschließend der neue
Querabgleich-Korrekturwert QAn als ein neuer
Querabgleich-Korrekturausgangswerts QAo gespeichert
wird, wenn der neueste Querabgleich-Korrekturwert QAnn
von dem neuen Querabgleich-Korrekturwert QAn für einen
bestimmten, vorgegebenen Zeitraum nicht abweicht.
5. Verfahren zum Verbessern der Ermittlung von
Korrekturwerten nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der zweite aktuelle
Querabgleich-Korrekturwert QA2 als neuer Querabgleich-
Korrekturwert QAn gespeichert wird, wenn die
Abweichung zwischen dem neuen Querabgleich-
Korrekturwert QAn und dem Querabgleich-
Korrekturausgangswert QAo größer als eine Schwelle
ist, insbesondere größer 0,1%, vorzugsweise größer
0,3%, bezogen auf die Fahrzeugreferenzgeschwindigkeit
Vref, beträgt.
6. Verfahren zum Verbessern der Ermittlung nach Anspruch
4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, dass der neueste Querabgleich-
Korrekturwert QAnn als neuer Querabgleich-
Korrekturwert QAn gespeichert wird, wenn die
Abweichung zwischen dem neuesten Querabgleich-
Korrekturwert QAnn und dem neuen Querabgleich-
Korrekturwert QAn größer als eine Schwelle ist,
insbesondere größer 0,1%, vorzugsweise größer 0,3%,
bezogen auf die Fahrzeugreferenzgeschwindigkeit Vref,
beträgt.
7. Verfahren zum Verbessern der Ermittlung von
Korrekturwerten nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass der neue Querabgleich-
Korrekturwert QAn als ein neuer Korrektur-
Ausgangswerts QAo gespeichert wird, wenn die
Abweichung zwischen dem neuesten Querabgleich-
Korrekturwert QAnn und dem neuen Querabgleich-
Korrekturwert QAn geringer als eine Schwelle ist,
insbesondere geringer als 0,1%, vorzugsweise geringer
als 0,5%, bezogen auf die
Fahrzeugreferenzgeschwindigkeit Vref, beträgt.
8. Verfahren zum Verbessern der Ermittlung von
Korrekturwerten nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass der neue Querabgleich-
Korrekturwert QAn als ein neuer Korrektur-
Ausgangswerts QAo gespeichert wird, wenn die
Abweichung zwischen dem neuesten Querabgleich-
Korrekturwert QAnn und dem neuen Querabgleich-
Korrekturwert QAn für einen vorgegebenen Zeitraum von
50 sec. bis 500 sec., vorzugsweise ca. 300 sec.,
vorliegt oder für einen vorgegebenen Zeitraum von 1
sec. bis 7 sec., vorzugsweise ca. 3 sec., vorliegt und
sich wiederholt, d. h. ca. 3 mal, bestätigt.
9. Verfahren zum Verbessern der Ermittlung von
Korrekturwerten nach einem der Ansprüche 4 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Bestätigungszähler Z
auf einen bestimmten, vorgegebenen Wert Zmax
hochgesetzt wird, wenn der Querabgleich-
Korrekturausgangswert QAo gespeichert wird, dass der
Bestätigungszähler Z dekrementiert wird, wenn die
Abweichung zwischen dem neuen aktuellen Querabgleich-
Korrekturwert QAn und dem neuesten Querabgleich-
Korrekturwert QAnn geringer als eine Schwelle ist,
insbesondere kleiner 0,1%, vorzugsweise kleiner
0,5%, bezogen auf die Fahrzeugreferenzgeschwindigkeit
Vref, beträgt und auf den bestimmten, vorgegebenen
Wert Zmax hochgesetzt wird, wenn die Abweichung
zwischen dem neuen aktuellen Querabgleich-
Korrekturwert QAn und und dem neuesten Querabgleich-
Korrekturwert QAnn geringer als eine Schwelle ist,
insbesondere geringer als 0,1%, vorzugsweise geringer
als 0,3%, bezogen auf die
Fahrzeugreferenzgeschwindigkeit Vref, beträgt, dass
der neue Querabgleich-Korrekturwert QAn als ein neuer
Querabgleich-Korrekturausgangswert QAo vorgesehen
wird, wenn der Bestätigungszähler Z einen bestimmten,
vorgegebenen Grenzwert Zgrenz unterschreitet und
anschließendes der Bestätigungszählers wieder auf den
bestimmten, vorgegebenen Wert Zmax hochgesetzt wird.
10. Verfahren zum Verbessern der Ermittlung von
Korrekturwerten nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Querabgleich-
Korrekturwert nur dann als ermittelt gilt, wenn die
Auswertung für die Radgeschwindigkeiten bezugnehmend
auf Radgeschwindigkeitswerte erfolgt, die während
eines Fahrzustands ermittelt werden, in dem für die
Auswertung der Radgeschwindigkeitswerte günstige
Bedingungen vorliegen oder vorlagen, die vorzugsweise
während einer Geradeausfahrt des Fahrzeugs ermittelt
werden oder wurden.
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DE19858298C2 (de) * | 1998-12-17 | 2001-05-31 | Daimler Chrysler Ag | Verwendung einer Einrichtung in einem Fahrzeug, mit der die Umgebung des Fahrzeuges mittels Radarstrahlen erkannt werden kann |
-
2001
- 2001-11-02 DE DE10153850A patent/DE10153850B4/de not_active Expired - Fee Related
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