DE10151878C2 - Mehrstufiges Getriebe mit Wellgetriebe - Google Patents
Mehrstufiges Getriebe mit WellgetriebeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Getriebe gemäß dem Hauptpatent DE 101 05 814 C1.
Die Funktion eines - auch als Harmonic Drive oder als Ringband-Getriebe bekannten -
Wellgetriebes als trotz einstufiger Auslegung sehr stark untersetzendem, selbsthemmen
dem System mit zur Antriebswelle koaxialer Abtriebswelle beruht darauf, daß ein rotierend
angetriebener so genannter Well-Generator einen auch als Flexband bezeichneten Innen
rad-Reifen umlaufend radial verformt und dadurch dessen Außenmantelfläche umlaufend
lokal nach außen gegen die hohlzylindrische Innenmantelfläche geringfügig größeren Um
fanges eines gehäusefest stationären, als formstabiler Stützring dienenden Hohlrades an
drückt. Infolgedessen wälzt sich das Innenrad selbst oder ein darauf verdrehbar gelagerter
Radreifen bzw. Riemen kraftschlüssig über Reibflächen oder z. B. als Zahnriemen form
schlüssig über Verzahnungen im Stützring ab, wobei das Rad bzw. sein Reifen sich nach
Maßgabe der Umfangs- bzw. Zähnedifferenz zwischen Stützring und Innenrad langsamer
als der motorisch angetriebene Triebkern des Wellgenerators dreht. Diese gegenüber dem
Antrieb stark verlangsamte Drehbewegung wird vorzugsweise über eine Außenverzahnung
des Innenrad-Reifens auf die Innenverzahnung eines weiteren Außenringes, des zum Stütz
ring konzentrischen aber im Gegensatz zu jenem nicht stationär sondern koaxial verdreh
bar im Getriebegehäuse angeordneten Abtriebsringes übertragen, der z. B. topf oder hau
benförmig gestaltet und mit einer konzentrisch zur Antriebswelle ihr gegenüber im Getrie
begehäuse gelagerten Abtriebswelle ausgestattet ist. Im Eingriff vom Innenrad zum Ab
triebsring kann dabei noch eine weitere Untersetzung der Drehgeschwindigkeit infolge
unterschiedlichen Umfanges (also unterschiedlicher Zähnezahl) erfolgen. Der Antrieb des
Well-Generators erfolgt üblicherweise über einen koaxial angeflanschten hochtourigen
Kleinspannungs-Gleichstrommotor, dessen schnelle Rotation so in eine sehr viel langsame
re Drehbewegung entsprechend größeren Drehmomentes untersetzt wird, was vielfältig
Anwendung etwa als Stellelement für das Motor- und Klimamanagement und für andere
insbesondere manuelle Eingriffe ersetzende Funktionen im Kraftfahrzeug findet.
Bei den vom Deutschen Gebrauchsmuster 296 14 738 bekannten und in dem Beitrag "Ge
nial einfach" von H. Hirn (KEM Antriebstechnik Heft 10/1996) näher beschriebenen Aus
führungsformen solcher Wellgetriebe wird als Wellgenerator ein unrunder (im Axial-
Querschnitt etwa dreieckförmiger oder bevorzugt ovaler) Triebkern konzentrisch in der
Nabe eines axial breiten, radial verformbaren Innenrades gedreht. Dieses kann ein einstü
ckiges Spritzgußteil mit speichenartig radial orientierten Stößeln zwischen der radial ver
formbaren Innenrad-Nabe und dem ebenfalls radial verformbaren, außen verzahnten Innen
rad-Reifen sein. Die insoweit in ihrer Längsrichtung formstabilen Speichen zwischen der
vom Triebkern umlaufend radial verformten Nabe und dem Reifen bewirken, daß die Au
ßenverzahnung entsprechend ihrer umlaufenden radialen Verformung jeweils nur über das
begrenzte, sich umlaufend verlagernde Bogenstück mit den koaxialen, axial gegeneinander
versetzten Innenverzahnungen des Stützringes und des Abtriebsringes in Eingriff gerät.
Hinsichtlich einer Lösung der dabei aus der relativ hochfrequenten Wechselbeanspruchung
resultierenden thermischen und Standfestigkeits-Probleme wird voll inhaltlich auf die Of
fenbarung in der eigenen, nicht vorveröffentlichten DE-A 100 27 539 Bezug genommen.
In der DE 197 08 310 A1 ist - als Alternative zum unrunden Triebkern in Gleitreibung zur
Innenradnabe - für das umlaufende radiale Verformen des Innenrad-Reifens oder derglei
chen Flexband auch eine planetenradähnliche Anordnung beschrieben. Die Antriebswelle
als Getriebe-Eingangswelle ist hierfür drehstarr mit einem Drehsteg oder mit einem Son
nenrad zum Verdrehen von zwei oder drei in gleichmäßigem peripherem Abstand achspa
rallel gelagerten Rollen verbunden, die nun anstelle des gleitenden Kernes im Innern des
Flexbandes abwälzen und dieses so wieder an zwei bzw. drei Umfangsstellen radial gegen
das Innere der beiden axial einander benachbarten hohlen Außenräder andrücken.
Dagegen sind in der DE 199 14 555 A1 im abtriebsseitigen Ende eines Motorgehäuses ein
echtes Planetengetriebe und dann ein Wellgetriebe axial aufeinander folgend unterge
bracht; mit der Besonderheit, am Wellgenerator ein nur außen gezahntes Flexband einzu
setzen, in dem als Wellgenerator unverzahnte Rollen ablaufen, die mit den Planetenrädern
umlaufend vom Planetensteg gehaltert sind. Das ist allerdings eine hinsichtlich der vielen
separat zu erstellenden und zu montierenden Funktionsteile recht aufwendige Konstrukti
on, welche die Vorteile eines leicht in unterschiedlichen Übersetzungsabstufungen kaska
dierbaren mehrstufigen Getriebes nach dem Hauptpatent weitgehend wieder aufhebt.
Hinsichtlich äußerst flexibler Einsatzmöglichkeiten bestechend ist nämlich die baukasten
artige Kaskadierung mehrerer bauartgleicher kleinbauender Wellgetriebe mit Triebkern-
Wellgeneratoren gemäß dem Hauptpatent DE-C 101 05 814. Für die praktischen Belange
nachteilig bleibt jedoch das an sich vorteilhafte große Untersetzungsverhältnis eines Well
getriebes von typisch 20 : 1 und 400 : 1, so daß sich durch Kaskadierung nur dieser beiden
Standardtypen schon die Abstufungen 20 : 1 - 400 : 1 - 8.000 : 1 - 160.000 : 1 realisieren las
sen - weshalb aber gerade im Übersetzungs-Mittelbereich vorkommende Abstufungsanfor
derungen damit u. U. nicht erfüllt werden können.
In Erkenntnis dieser Zusammenhänge setzt die Erfindung ein. Gesucht wird eine insofern
einfache Auslegung eines mehrstufigen Wellgetriebes, daß sie sich im Baukastensystem
mittels einfacher handwerklicher Maßnahmen funktionszuverlässig kaskadieren läßt und
damit zu auch feineren Abstufungen der wirksamen Untersetzungsverhältnisse führt.
Gemäß der im Hauptanspruch angegebenen Kombination der wesentlichen Merkmale ist
diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das mehrstufige Getriebe nach dem
Hauptpatent ein zweistufiges Getriebe enthält, das in einem Gehäuse in als solcher bekann
ter Weise aus einem nicht auf das Flexband arbeitenden, vorgeschalteten konventionellen
Planetenradgetriebe vergleichsweise kleinen Untersetzungsverhältnisses und einem Well
getriebe kombiniert ist, welches infolge eines im Stößelrad rotierenden Triebkernes aus
wenigen bewegten Teilen einfach aufgebaut und außerordentlich leicht zusammenbaubar
ist. Bei dem Eingangsgetriebe handelt es sich dabei um ein Planetenradgetriebe, dessen
Planetensteg mit einem Wellgenerator-Triebkern austauschbar bestückt ist. Wenn für die
ses Eingangsgetriebe etwa typisch ein Untersetzungsverhältnis 3 : 1 gewählt wird, dann er
gibt dessen wahlweise Bestückung mit einem der Wellgetriebe vorgenannter Kaskadie
rungs-Auslegung aus dem Hauptpatent die zusätzlichen Untersetzungs-Stufen 60 : 1 und
1.200 : 1 aus nur zwei kaskadierten Getrieben, so daß mit diesem Baukastensatz nun der
untere bis mittlere Bereich ebenfalls gut abgedeckt ist. Hinzu kommt der betriebs
technische Vorteil, daß infolge der Eingangsuntersetzung die Drehzahl des Wellgenerators
spürbar verringert wird, was eine wesentliche Verringerung der thermischen Belastung
aufgrund mechanischer Wechselbeanspruchung und eine dementsprechend vergrößerte
Standfestigkeit, also Betriebssicherheit zur Folge hat.
Hinsichtlich weiterer Vorteile sowie besonderer Ausbildungen und Weiterbildungen und
deren Vorteilen wird auf die nachstehende Be
schreibung eines bevorzugten Realisierungsbeispieles zur erfindungsgemäßen Lösung Be
zug genommen. Die einzige Figur der Zeichnung zeigt im Axial-Längsschnitt unter Be
schränkung auf das konstruktiv Wesentliche nicht ganz maßstabsgerecht ein zweistufiges
Getriebe, bei dem erfindungsgemäß der Steg eines Planetenrad-Eingangsgetriebes mit dem
Triebkern eines Stößelrad-Wellgenerators bestückt ist.
Das in der Zeichnung im Axial-Längsschnitt skizzierte, komplett aus Kunststoff-Spritz
gußteilen fertigbare zweistufige Getriebe 7 weist hinter einem Planetenradgetriebe 8 als
Eingangsgetriebe 9 ein Wellgetriebe 10 im gemeinsamen Gehäuse 11 auf.
Ein zentrales Durchgangs-Loch 13 in einer kreisscheibenförmigen Grundplatte 12 dient
dem Eingriff der Antriebswelle 14 eines Antriebsmotors 15 in das Getriebe 7. Der Durch
messer des Loches 13 ist aber größer als derjenige der Welle 14, so daß hier keine radiale
Lagerfunktion auftritt, wenn es sich bei der Antriebswelle 14 um die im Motor 15 gela
gerte Motorwelle handelt. Andererseits kann die Grundplatte 12 auch unmittelbar Teil des
Motor-Lagerschildes und deshalb mit einem Lager 16 ausgerüstet sein.
Die Grundplatte 12 ist in ihrem Randbereich mit Profilierungen zum formschlüssigen Ein
griff komplementärer Profilierungen im Stirnbereich eines gehäusefest anzuordnenden
Stützringes 18 mit formstabilen Innenverzahnungen 19 (19p und 19w) ausgestattet. So
kann der Stützring 18 unabhängig vom übrigen Gehäuse 11 in ausgesucht formstabilem
Material präzisionsgefertigt und dann konzentrisch zum Durchgangsloch 13 drehstarr an
der Grundplatte 12 festgelegt werden. Ein so separat gefertigter und auf die Grundplatte 12
montierter Stützring 18 erbringt gegenüber einem fertigungsseitig in das hohlzylindrische
Gehäuse 11 integrierten Stützring u. a. den besonderen Vorteil, dessen Innenverzahnungen
19 präziser formhaltend kreisrund herstellen und dadurch einen formstabil verlustarmen,
also auch unter Last besonders geräuscharmen Getriebelauf erreichen zu können. Das ist
von besonderer praktischer Bedeutung, wenn die Innenverzahnung 19 des Stützringes 18
gemäß dem skizzierten Ausführungsbeispiel abgestuft ist, weil für die gewünschte Ein
gangsuntersetzung die Planetenräder 33 innerhalb eines größeren Durchmessers der Innen
verzahnung 19p umlaufen müssen, als das Flexband 28 in den Innenverzahnungen 10w
und 26. Entgegen dieser gezeichneten Abstufung können im Rahmen vorliegender Erfin
dung bei entsprechenden Übersetzungs- und Auslegungsanforderungen die beiden Innen
verzahnungen 19 p/w des Stützringes 18 aber auch gleiche Durchmesser aufweisen und
dann auch als gemeinsame Verzahnung für das Planeten- und das Wellgetriebe 8, 10 ver
wirklicht sein, was fertigungstechnische Vorteile erbringt.
In den Stützring 18 ist der Grundplatte 12 gegenüber ein Abtriebsring 27 mit Innenverzah
nung 26 verdrehbar eingelegt. Der benachbarte Deckel 23 des Gehäuses 11 verschließt
dessen freie Stirnseite und damit auch das Getriebe 7. Er enthält die eigentliche Lagerung
24 dieses Getriebes 7, nämlich für seine koaxial zur Motor-Antriebswelle 14 hindurchra
gende Getriebe-Abtriebswelle 25. Diese ist drehstarr mit einem topf oder haubenförmigen,
mit ebenfalls formstabiler Innenverzahnung 26 versehenen Abtriebsring 27 verbunden, der
zwischen dem Gehäuse-Stützring 18 und der innenseitigen Oberfläche des Gehäu
se-Deckels 23 axial geführt ist. Die radiale Halterung des gegenüber dem Gehäuse 11
drehbaren Abtriebsringes 27 erfolgt wie schon erwähnt mittels seiner im Haubenboden
verankerten oder einstückig damit ausgebildeten Abtriebswelle 25 in der Gehäuse-Lage
rung 24.
Innerhalb der beiden koaxial gehalterten, axial einander benachbarten Ringe 18-27 ist das
Wellgetriebe 10 mit seinem radial verformbaren Flexband 28 auf einem radial verformbaren
Stößelrad 22 angeordnet. Beide sind axial breiter als jede einzelne der beiden einander
axial benachbarten formstabilen Innenverzahnungen 19w und 26 der Ringe 18 bzw. 27, so
daß die Außenverzahnung 29 des Flexbandes 28 über das (vom Schnitt der Skizze gerade
erfaßte) radial ausgebeulte Bogenstück mit jenen beiden Innenverzahnungen 19w, 26
gleichzeitig kämmt. Für das Umlaufen des infolge Radialverformung kämmenden Bogen
stückes des Flexbandes 28 nimmt die hohle, ebenfalls radial verformbare Nabe 21 des Stö
ßelrades 22 radial spielfrei einen im Querschnitt unrunden, vorzugsweise ovalen hülsen
förmigen Triebkern 30 auf.
Der Triebkern 30 wird koaxial zur Getriebeachse 20 austauschbar drehstarr auf Steckbol
zen 37 vom Planetensteg 35 des Planetenradgetriebes 8 getragen. Dessen drehstarr mit der
Antriebswelle 14 verbundenes Sonnenrad 31 treibt zwei einander bezüglich der Getriebe
achse 20 einander diametral gegenüber am Planetensteg 35 auf Wellen 38 gelagerte Pla
netenräder 33, die über ihre Stirnverzahnungen 34 zwischen dem Sonnenrad 31 und der
gehäusefesten Außenverzahnung 19p ablaufen und so den Planetensteg 35 frei um die
Welle 14 drehen. Diese kann wie in der Skizze berücksichtigt zum Vermeiden von Kipp
momenten im Getriebe 7 durch das Wellgetriebe 10 koaxial frei hindurchgreifen, um sie
der Grundplatte 12 gegenüber nahe dem Deckellager 24 im Haubenboden des Abtriebsrin
ges 27 radial zu lagern.
Zum Zusammenstellen eines solchen zweistufigen Getriebes 7, das sich aufgrund seines
moderat vorgebbaren Übersetzungsverhältnisses insbesondere (aber nicht nur) als Ein
gangsgetriebe für kaskadierte Wellgetriebe nach dem Hauptpatent eignet, braucht lediglich
die Antriebswelle 14 mit der Grundplatte 12 und dem Planetenradgetriebe 9 bestückt, dann
der Gehäuse-Stützring 18 darüber gestülpt, sodann das Wellgetriebe 10 eingelegt und
schließlich der Deckel 23 aufgesetzt zu werden. Die Antriebswelle 14 dreht als erste, ver
gleichsweise geringfügig untersetzende Stufe des Getriebes 7 mittels des Sonnenrades 31
über die Planetenräder 33 den Planetensteg 35 und somit den davon getragenen Triebkern
30 im Wellgenerator des Wellgetriebes 10. Infolge der dadurch hervorgerufenen umlau
fenden Radialverformung des Stößelrades 22 wälzt sich dessen Flexband 28 längs der In
nenverzahnungen 19w und 26 ab und verdreht so mit gegenüber der ersten Stufe sehr gro
ßer Untersetzung über den Abtriebsring 27 die Abtriebswelle 25.
Claims (1)
- Mehrstufiges Getriebe (7) mit einem ausgangsseitigen Wellgetriebe (10), das auf einer Grundplatte (12) einen Wellgenerator mit einem unrunden Triebkern (30) in der Nabe (21) eines Stößelrades (22) aufweist (nach Patent DE 101 05 814 C1), dadurch gekennzeichnet, daß in einem gemeinsamen Gehäuse (11) auf der Grundplatte (12) ein Planetenradgetriebe (8) vor dem Wellgetriebe (10) angeordnet ist, dessen Wellgenerator-Triebkern (30) dreh fest mit dem Planetensteg (35) des Planetenradgetriebes (8) verbunden auf vom Planeten steg (35) zur Getriebeachse (20) parallel gehalterte Stifte (37) austauschbar aufgesteckt ist.
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DE2503762A1 (de) | Planetengetriebe |
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