DE10150901A1 - Aufzugssystem - Google Patents

Aufzugssystem

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DE10150901A1 DE2001150901 DE10150901A DE10150901A1 DE 10150901 A1 DE10150901 A1 DE 10150901A1 DE 2001150901 DE2001150901 DE 2001150901 DE 10150901 A DE10150901 A DE 10150901A DE 10150901 A1 DE10150901 A1 DE 10150901A1
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    • B66HOISTING; LIFTING; HAULING
    • B66BELEVATORS; ESCALATORS OR MOVING WALKWAYS
    • B66B1/00Control systems of elevators in general
    • B66B1/24Control systems with regulation, i.e. with retroactive action, for influencing travelling speed, acceleration, or deceleration
    • B66B1/28Control systems with regulation, i.e. with retroactive action, for influencing travelling speed, acceleration, or deceleration electrical
    • B66B1/32Control systems with regulation, i.e. with retroactive action, for influencing travelling speed, acceleration, or deceleration electrical effective on braking devices, e.g. acting on electrically controlled brakes

Abstract

Ein Aufzugssystem weist eine Steuereinrichtung auf, die vor dem Ausführen eines Fahrbefehls zunächst den Strom für den Aufzugsmotor derart einregelt, dass der Aufzugsmotor die Kabine im Wesentlichen in der Ausgangslage hält. Der hierfür erforderliche Strom wird gegebenenfalls unter Berücksichtigung einer Korrektur entsprechend den Motorparametern mit einem Referenzwert verglichen. Nach der Korrektur entspricht der Stromwert in direkt proportionaler Weise den vom Motor aufzubringenden Moment und damit dem Gewicht der Aufzugskabine. Erst wenn festgestellt wird, dass die Belastung der Kabine kleiner ist als ein zulässiger Grenzwert, wird der Fahrbefehl freigegeben.

Description

  • Die bekannten Aufzugssysteme weisen einen Aufzugsmotor auf, der dazu dient, eine Seiltrommel anzutreiben, an der ein oder zwei Seile befestigt sind. An einem der beiden Seile hängt die Aufzugskabine, während das andere Seil mit einem Gegengewicht verbunden ist. In dem Maße, indem das Gegengewicht nach oben läuft, wird die Kabine abgesenkt und umgekehrt.
  • Der Aufzugsmotor wird in der Regel von einer Wechselstrommaschine üblicherweise einem Asynchronmotor gebildet, kann aber auch aus einer Gleichstrommaschine bestehen. Letztere ist insbesondere dann von Vorteil, wenn ein ruckfreies Anlaufen gewährleistet sein muss, andererseits aber der Aufwand für Wechselrichter oder polumschaltbare Motoren eingespart werden soll.
  • Im Stillstand wird die Aufzugskabine festbremst. Hierzu wirkt eine mechanische Bremse auf den Getriebestrang zwischen dem Motor und der Seiltrommel ein. Häufig arbeitet die Bremse unmittelbar mit der Ankerwelle des Motors zusammen, weil dort die geringsten Momente auftreten.
  • Die Tragfähigkeit von Aufzügen richtet sich nach der konstruktiven Auslegung. Bei Überschreiten der konstruktiven Grenze können gefährliche Bedingungen auftreten, weshalb Vorkehrungen getroffen werden müssen, um das Gewicht in der Aufzugskabine vor der Fahrt zu ermitteln. Insbesondere im Fall der Verwendung eines Asynchronmotors zum Antrieb besteht die Gefahr, dass bei einer Überlastung die Kippgrenze überschreitet. Das Überschreiten der Kippgrenze bedeutet eine signifikante Reduzierung des vom Motor abzugebenden Drehmoments mit der Konsequenz, dass die Kabine abstürzt.
  • Um das Gewicht vor der Kabine vor der Fahrt zu messen, ist es bekannt, Sensoren zu verwenden, die das an der Antriebseinheit auftretende Reaktionsmoment mechanisch erfassen und in ein elektrisches Signal umwandelt. Beispiele für derartige Sensoren sind Dehnungsmessstreifen, die an geeigneter Stelle sitzen und die durch das Gewicht der Kabine auftretende Verformung ermitteln. Wenn die Verformung ein konstruktiv zulässiges Maximalmaß überschreitet, wird die Steuerung für den Aufzug gesperrt, so dass keine Aufzugsfahren mehr möglich sind.
  • Ausgehend hiervon ist es Aufgabe der Erfindung, ein Aufzugssystem zu schaffen, dass ohne derartige zusätzliche Sensoren auskommt.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit dem Aufzugssystem mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Aufzugssystem ist eine Steuereinrichtung vorgesehen, die vor dem Beginn einer Fahrt zunächst die Haltebremse lüftet und sodann den Motorstrom so einregelt, dass die Kabine im Wesentlichen ihre Lage beibehält. Der hierzu erforderliche Strom ist ein Maß für das von dem Motor aufzubringende Drehmoment, um die Kabine in der gleichen Höhe zu halten. Damit ist der Haltestrom gleichzeitig auch indirekt ein Maß für das Gewicht der Kabine. Durch Vergleich mit einem Referenzwert lässt sich überprüfen, ob eine Überlastung der Kabine vorliegt, oder ob eine gefahrlose Fahrt möglich ist.
  • Selbst wenn eine extreme Überlastung vorliegt, die so stark ist, dass der Motor das Gewicht der Kabine bei gelüfteter Bremse nicht halten könnte, kann das neue Aufzugssystem problemlos eingesetzt werden. Es genügt, wenn lediglich die Bremse wieder angezogen wird, falls eine Sitiuation auftritt, bei der auch beim maximal mögliche n Strom ein Durchsacken der Kabine auftritt. Da die Messung sehr schnell erfolgt, treten auch beim Bremsen keine gefährlichen Zustände auf, denn die Kabine bewegt sich bis zum erneuten Anbremsen durch die Haltebremse nur mit einer geringen Geschwindigkeit. Die kinetische Energie ist verschwindend klein, und nur die potentielle Energie muss von der Bremse aufgenommen werden.
  • Zweckmäßigerweise ist eine spezielle Strommesseinrichtung vorhanden, um unmittelbar den vom Motor aufgenommenen Strom zu erfassen.
  • Im Falle der Verwendung eines Wechselrichters, regelt der Wechselrichter und/oder die Steuereinrichtung die Drehfeldfrequenz derart ein, dass die Aufzugskabine im Wesentlichen ihre Lage beibehält. Die bei dieser Schlupffrequenz auftretenden Motorströme stellen ein Maß für das vom Motor aufgebrachte Moment dar.
  • In Verbindung mit sonstigen Motorparametern können aus den gemessenen Motorströmen unmittelbar jene Stromanteile berechnet werden, die dem Motormoment direkt proportional sind. Dadurch kann die Messung noch genauer gestaltet werden. Ähnliches gilt bei der Verwendung einer Gleichstrommaschine, bei der ebenfalls der gemessene Strom um die Motorparameter in Gestalt von Verlusten korrigiert wird, womit der erhaltene Wert unmittelbar dem Motormoment proportional wird.
  • Die ermittelten Stromwerte, und zwar sowohl die direkt als auch die indirekt ermittelten Werte ebenso wie die korrigierten oder nicht korrigierten Werte können mit einem Referenzwert verglichen werden. Die Steuereinrichtung sorgt dafür, dass die Fahrt der Aufzugskabine nur begonnen wird, wenn der gemessene Strom und damit das ermittelte Drehmoment, das wiederum dem Gewicht der Aufzugskabine proportional ist, unterhalb einer Grenze liegen. Die Grenze kann unmittelbar der Referenzwert sein, oder eine um einen Prozentwert erhöhter Wert gegenüber dem Referenzwert.
  • Die Steuereinrichtung weist zweckmäßigerweise Einrichtungen auf, um den Referenzwert und/oder die Motorparameter vorzugeben.
  • An die Steuereinrichtungen sind ferner Bedientableaus angeschlossen, die dazu dienen, der Steuereinrichtung Fahrbefehle von Benutzern zu übermitteln.
  • Die Stromversorgung kann aus am Netz betriebenen Frequenzumrichtern, auch Stromumrichter genannt, oder aus pulsweitenmodulierten Spannungs- bzw. Stromwandlern bestehen.
  • Eine sehr genaue Höhenregulierung wird erreicht, wenn die Lage der Aufzugskabine unmittelbar über eine Rotation der Motorwelle erfasst wird.
  • Ein sehr schnelles Einregeln auf denjenigen Strom, bei dem die Kabine ihre Position beibehält, lässt sich erreichen, wenn die Steuereinrichtung einen PID-Regler enthält.
  • Im übrigen sind Weiterbildungen Gegenstand von Unteransprüchen. Dabei sollen auch solche Merkmalskombinationen als beansprucht angesehen werden, auf die kein ausdrückliches Ausführungsbeispiel gerichtet ist.
  • In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung dargestellt. Die einzige Figur der Zeichnung zeigt das Prinzipschaltbild des erfindungsgemäßen Aufzugssystems.
  • Die Figur veranschaulicht das erfindungsgemäße Aufzugssystem in einem Blockschaltbild. Das Blockschaltbild ist stark vereinfacht, um das Wesentliche der Erfindung besser erkennen zu können.
  • Zu dem Aufzugssystem gehört ein Aufzugsmotor 1 in Gestalt einer Gleichsstrommaschine, die über ihre Motor- oder Ankerwelle 2 eine Seiltrommel 3 antreibt. Auf der Seiltrommel 3 sind zwei Seile 4 und 5 auf- bzw. abwickelbar, an denen einerseits ein Gegengewicht 6 und andererseits eine Aufzugskabine 7 hängen. Die Stützeinrichtungen zum Halten des Aufzugsmotors 1 in dem nicht veranschaulichten Gebäude sind ebenfalls nicht gezeigt, da sie zum Verständnis der Erfindung nichts beitragen.
  • Mit der Motorwelle 2 ist ferner eine mechanische Haltebremse 8 gekuppelt, die schematisch veranschaulicht ist. Die mechanische Haltebremse 8 enthält bewegliche mit der Motorwelle 2 gekuppelte Bremsglieder 9 sowie feststehende Bremsglieder 11, die mittels eines nicht weiter veranschaulichten Magneten außer Eingriff gebracht werden. Mittels einer ebenfalls nicht gezeigten Vorspannfeder sind die beiden Bremsglieder 9 und 11 in Eingriffsstellung vorgespannt. Bei abgeschaltetem Magneten ist die Motorwelle 2 festgebremst.
  • Schließlich sitzt auf der Motorwelle 2 noch ein Drehgeber 12, beispielsweise in Gestalt eines Strichcodedrehgebers, der in bekannter Weise gestaltet ist, um an seinem Signalausgang 13 digitale Signale erzeugen zu können, aus denen der Drehwinkel und die Drehrichtung ermittelt werden können.
  • Die elektrische Stromversorgung des Aufzugsmotors 1 erfolgt mittels einer Stromversorgungseinrichtung 14, die eingangsseitig an ein Zwei- oder Dreiphasennetz 15 angeschlossen ist. Ausgangsseitig ist die Stromversorgungseinrichtung 14 über eine Leitung 16 mit den Anschlussklemmen des Motors 1 verbunden. Im Falle der Verwendung einer Gleichstromschiene, die als Hauptschlussmotor arbeitet, genügt eine zweipolige Verbindung. Die Stromversorgungseinrichtung 14 enthält eine schematisch angedeutet Vollbrücke 17 aus Halbleitern, um eine Pulsweitenmodulation zu ermöglichen.
  • Die Stromversorgungseinrichtung 14 ist so gestaltet, dass sie den Aufzugsmotor 1 mit einem variablen Strom beaufschlagen kann.
  • Elektrische Schaltungen für derartige Stromversorgungseinrichtungen sind aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt und brauchen hier an sich im Detail nicht weiter erläutert zu werden. Es genügt, wenn wie oben festgehalten wird, mit Hilfe einer Pulsweitenmodulation aus der speisenden konstanten Wechselspannung an den Eingangsanschlüssen 15 ein Strom mit einem variablen Mittelwert für den Aufzugsmotor 1 erzeugt werden kann.
  • Die Größe des Stroms, mit dem der Aufzugsmotor 1 betrieben werden soll, wird an einem Steuereingang 18 vorgegeben.
  • Die Ansteuerung des Elektromagneten der elektromagnetischen mechanischen Haltebremse 8 geschieht mittels einer Leistungselektronik 19, die über Leitungen 21 mit dem Elektromagneten der Haltebremse 8 verbunden ist und die andererseits mit Leitungen 22 an die Netzstromversorgung angeschlossen ist.
  • Die Steuerung erfolgt mittels einer Steuereinrichtung 23, an die über mehrpolige Leitungen 24 ein oder mehrere Bedientableaus 25 angeschlossen sind. Mit Hilfe der Bedientableaus kann ein Benutzer Fahrbefehle an die Steuereinrichtung 23 übermitteln.
  • Die Steuereinrichtung 23 verfügt ferner über einen Eingang 26, an den ein Stromsensor 27 angeschlossen ist, der den Momentanwert des Stroms zu dem Motor 1 misst. Ein weiterer Eingang 28 ist mit dem Drehgeber 12 verbunden.
  • Schließlich weist die Steuereinrichtung zwei Steuerausgänge 29 und 31 auf. Mit dem Steuereingang 29 wird die Leistungselektronik 19 für den Elektromagneten der Haltebremse 8 angesteuert, während der Ausgang 31 das Stellsignal für den Signaleingang 18 der Stromversorgungseinrichtung 14 liefert. An die Steuereinrichtung 23 ist eine schematisch angedeutete Eingabeeinrichtung 32 angeschlossen, über die veränderbare Parameter der Steuereinrichtung 23 übermittelt werden können.
  • Soweit Kennwerte über die Eingabeeinrichtung 32 einzugeben sind, werden diese Kennwerte im Zusammenhang mit der nachstehenden Funktionsbeschreibung erläutert.
  • Das insoweit beschriebene Aufzugssystem arbeitet wie folgt:
    Im Ruhezustand steuert die Steuereinrichtung 23 die Leistungselektronik derart an, dass der Magnet der mechanischen Haltebremse 8 entregt ist. Die dort vorhandene Vorspannfeder drückt die Bremsglieder 9 und 11 zusammen, so dass die Motorwelle 2 festgebremst ist.
  • An ihrem Ausgang 31 liefert die Steuereinrichtung 23 ein Signal, dass die Stromversorgungseinrichtung 14 veranlasst keinen Motorstrom an die Leitung 16 abzugeben.
  • Wenn der Benutzer eine Fahrt der Aufzugskabine 7 wünscht, gibt er über das Bedientableau 25 die gewünschte Fahrt an. Dieser Befehl wird über die Leitung 24 der Steuereinrichtung 23 übermittelt. Die Steuereinrichtung 23 gibt daraufhin an dem Ausgang 29 ein Steuersignal ab, das die Leistungselektronik einschaltet, in dem Sinne, dass der Magnet die mechanische Bremseinrichtung 8 lüftet. Gleichzeitig mit dem Lüften der mechanischen Haltebremse 8 liefert sie aus dem Steuerausgang 31 ein Steuersignal an den Steuereingang 18, das die Stromversorgungseinrichtung 14 veranlasst, einen Strom mit einem ansteigenden Mittelwert über die Leitung 16 in den Aufzugsmotor 1 einzuspeisen.
  • Der zu dem Motor 1 fließende Strom wird über den Stromsensor 27 von der Steuereinrichtung 22 gemessen. Sie überprüft ferner über den Steuereingang 28, ob sich die Motorwelle 2 in Gang setzt und wenn ja, mit welcher Drehrichtung.
  • Über einen in der Steuereinrichtung 23 enthaltenen PID-Regler 33 wird das den Stromwert vorgebende Ausgangssignal an dem Steuerausgang 31 solange nach oben oder unten verstellt, bis die Stromversorgungseinrichtung 14 einen Strom abgibt, bei dem der Antriebsmotor 1 im Wesentlichen stillsteht. Dabei soll unter im Wesentlichen stillstehend auf eine kleine Oszillation um eine Nulllage verstanden werden, die unter Umständen durch geringfügige Regelschwingungen verursacht wird.
  • Wenn zu Beginn der Regelung der Motorstrom zunächst noch zu klein sein wird und die Kabine 7 sich im Sinne eines Durchsackens bewegen will, wird der Motorstrom von der Steuereinrichtung 23 kontinuierlich angehoben, bis die Sinkbewegung, das heißt eine der Sinkbewegung der Kabine entsprechende Rotation der Motorwelle 2 zum Stillstand kommt. Falls dabei ein Strom entsteht, der bestrebt wäre, die Kabine 7 anzuheben, veranlasst die Steuereinrichtung 22 eine entsprechende geringfügige Reduktion des Motorstroms.
  • Nach einer Zeit von zwischen 250 ms bis höchstens 500 ms wird ein zumindest quasi stationärer Zustand erreicht werden, bei dem die Kabine 7 ihre Position hält und der Mittelwert des Stromes der auf der Leitung 16 fließt nurmehr geringfügig oder überhaupt nicht mehr schwankt. Die Steuereinrichtung 23 wird mit Hilfe des Stromsensors 27 diesen Strom messen und ihn mit einem Referenzwert vergleichen, der über die Eingabeeinrichtung 32 vorgegeben ist.
  • Der in diesem Gleichgewichtszustand gemessene Strommittelwert stellt ein Maß für das Drehmoment dar, das von dem Motor 1 aufgebracht werden muss, um die Kabine 7 in der Position zu halten. Deswegen ist der Strommittelwert auch ein Maß für die Belastung der Kabine 7. Der über den Stromsensor 27 gemessene Stromwert ist allerdings nicht unmittelbar proportional dem Gewicht der Kabine 7, weil der Aufzugsmotor 1 selbst Verluste aufweist und auch das Antriebssystem. Allerdings sind die Verluste bekannt und können im Rahmen eines in der Steuereinrichtung 23 vorhandenen Programms berücksichtigt werden, so dass am Schluss nur noch derjenige Stromanteil zum Vergleich mit den Referenzwert herangezogen wird, der unmittelbar dem Moment des Aufzugsmotors 1 proportional ist.
  • Dementsprechend wird der Referenzwert so festgelegt, dass der Mittelwert des Motorstrom diesen Referenzwert nur dann übersteigt, wenn die Kabine 7 überbelastet ist und die konstruktiven Grenzwerte abzüglich der Sicherheitsreserve überschreiten würde.
  • Wenn die Steuereinrichtung 23 feststellt, dass der Strommittelwert und damit die Belastung der Kabine 7 unterhalb des vorgegebenen Grenzwertes liegt, gibt sie den vom Benutzer angeforderten Fahrbefehl frei und veranlasst, an dem Steuereingang 18 der Stromversorgungseinrichtung 14 ein Signal, das den Motor mit der gewünschten Nenngeschwindigkeit 1 laufen lässt. Hierzu wird wiederum der Drehgeber 13 herangezogen, über den eine Drehzahlmessung möglich ist.
  • Entsprechend der gewünschten Position wird sodann über Rampen der Motor angefahren bzw. rechtzeitig vor Erreichen des gewünschten Stockwerks allmählich abgebremst. Bei Erreichen des gewünschten Stockwerks veranlasst die Steuereinrichtung 23 ein vollständiges Ausschalten des Stroms für den Aufzugsmotor 1 und gleichzeitig ein Einrücken der mechanischen Bremse 8.
  • Wird bei der zuvor erläuterten Messung im Stillstand festgestellt, zum Halten der Kabine 7 in der gewünschten Position ist ein Motorstrom erforderlich, der den vorgegebenen Grenzwert übersteigt, wird der Lüftestrom für die mechanische Bremse 8 umgehend wieder abgeschaltet und es wird auch die Stromversorgungseinrichtung 14 ausgeschaltet, in dem Sinne, dass sie keinen Strom mehr an den Aufzugsmotor 1 liefert.
  • Die Messung zur Belastung der Kabine 7 in der oben beschriebenen Weise geschieht so schnell, dass keine nennenswerte Anfahrverzögerung der Kabine 7 auftritt. Selbst wenn an der elektrischen Messung eine Überlastung erfasst werden sollte, besteht dennoch nicht die Gefahr eines Durchsackens, auch dann nicht, wenn der Motor kein ausreichendes Drehmoment erzeugen kann. Die Steuereinrichtung 23 erfasst die Situation, in der die Stromversorgungseinrichtung 14 den maximal möglichen Motorstrom liefert und gleichzeitig sich der Motor 1 im Sinne eines Sinkens der Kabine 7 dreht. Bereits nach einem sehr kurzen Wegstück wird die Steuereinrichtung 23 den Elektromagneten für die mechanische Bremse 8 abschalten, so dass umgehend ein mechanisches Anbremsen erfolgt. Gleichzeitig wird wiederum der Strom für den Aufzugsmotor 1 ausgeschaltet.
  • Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung und Steuerung wurde oben in Verbindung mit einer Gleichstrommaschine 1 erläutert. Es ist unschwer zu erkennen, dass die erfindungsgemäße Anordnung nicht auf die Verwendung von Gleichstrommaschinen beschränkt ist, sondern auch bei Wechselstrommaschinen eingesetzt werden kann. Hierzu wird zur Stromversorgungseinrichtung 14 ein Frequenzumrichter verwendet, der derart geschaltet ist, dass er die Schlupffrequenz auf einen gewünschten Motorstromwert einstellt. Damit verhält sich die gesamte Anordnung in der selben Weise wie dies oben in Verbindung mit einer Gleichstrommaschine erläutert ist.
  • Frequenzumrichter, die einen Stromsteuereingang aufweisen und abhängig davon die Drehfeldfrequenz mit der der Aufzugsmotor 1 gespeist wird, regeln, sind aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt und brauchen an dieser Stelle deswegen nicht im einzelnen erläutert zu werden. Wechselrichter mit solchen Eigenschaften sind unter der Bezeichnung feldorientierte Wechselrichter bekannt.
  • Die Steuereinrichtung 23 ist im Falle der Verwendung einer Wechselstrommaschine so gestaltet, dass sie gegebenenfalls zusätzlich noch ein Signal bekommt, dass der Drehfrequenz, wie sie die Stromversorgungseinrichtung 14 in diesem Falle der Frequenzumrichter liefert, wiedergibt. Aus der speisenden Drehfeldfrequenz in Verbindung mit den gemessenen Strangströmen und den bekannten Motorparametern, die beispielsweise über die Eingabeeinrichtung 32 eingegeben sind, berechnet die Steuereinrichtung 23 wiederum den Momenten erzeugenden Stromanteil und vergleicht ihn mit dem bereits oben erwähnten Referenzwert. Die Anordnung verhält sich in der selben Weise, wie dies oben erläutert ist.
  • Ein Aufzugssystem weist eine Steuereinrichtung auf, die vor dem Ausführen eines Fahrbefehls zunächst den Strom für den Aufzugsmotor derart einregelt, dass der Aufzugsmotor die Kabine im Wesentlichen in der Ausgangslage hält. Der hierfür erforderliche Strom wird gegebenenfalls unter Berücksichtigung einer Korrektur entsprechend den Motorparametern mit einem Referenzwert verglichen. Nach der Korrektur entspricht der Stromwert in direkt proportionaler Weise dem vom Motor aufzubringenden Moment und damit dem Gewicht der Aufzugskabine. Erst wenn festgestellt wird, dass die Belastung der Kabine kleiner ist, als ein zulässiger Grenzwert wird der Fahrbefehl freigegeben.

Claims (15)

1. Aufzugssystem
mit einem elektrischen Antriebsmotor (1),
mit einem von dem Antriebsmotor (1) angetriebenen Lastaufnahmemittel (4, 5), über das einerseits eine Aufzugskabine (7) und andererseits ein Gegengewicht (6) mit dem Antriebsmotor (1) verbunden sind,
mit einer mechanischen Haltebremse (8) für den Antriebsmotor (1), die elektrisch steuerbar ist,
mit einer steuerbaren Stromversorgungseinrichtung (14) für den Antriebsmotor (1), die einen Steuereingang (18) und einen Lastausgang (16) aufweist, an den der Antriebsmotor (1) angeschlossen ist,
mit einem Lagegeber (12) zum mittelbaren oder unmittelbaren Ermitteln von Bewegungen des Antriebsmotors (1) im Sinne eines Hebens oder Senkens der Aufzugskabine (7) und
mit einer Steuereinrichtung (23), an die der Lagegeber (12) angeschlossen ist und die ein Steuersignal () an die Stromversorgungseinrichtung (14) abgibt,
wobei die Steuereinrichtung (23) derart wirkt, dass die Steuereinrichtung (23) zunächst die Haltebremse (8) lüftet und sodann den Motorstrom derart einstellt, dass die Aufzugskabine (7) ihre Lage im Wesentlichen beibehält.
2. Aufzugssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Antriebsmotor (1) eine Gleichstrommaschine ist.
3. Aufzugssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Antriebsmotor (1) eine Mehrphasenwechselstrommaschine ist.
4. Aufzugssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (23) mit einer Strommesseinrichtung (27) zusammenwirkt, die den von dem Motor aufgenommenen Strom ermittelt.
5. Aufzugssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (23) derart gestaltet ist, dass sie aus dem gemessenen Strom den Stromanteil berechnet, der für die Drehmomenterzeugung kennzeichnend ist.
6. Aufzugssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Falle eines Wechselrichters als Stromversorgungseinrichtung (14) der Wechselrichters und/oder die Steuereinrichtung (23), die Drehfeldfrequenz derart einregelt, dass die Aufzugskabine (7) im Wesentliche ihre Lage beibehält, und dass aus der Schlupffrequenz und den gemessenen Motorströmen in Verbindung mit in der Steuereinrichtung (23) vorgegebenen Motorparametern, derjenige Stromanteil berechnet wird, der dem erzeugten Drehmoment der Wechselstrommaschine (1) proportional ist.
7. Aufzugssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (23) eine Vergleichseinrichtung enthält, um den Motorstrom, bei dem die Aufzugskabine (7) ihre Lage im Wesentlichen beibehält, mit einem Referenzwert vergleicht.
8. Aufzugssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (23) derart gestaltet ist, dass ein von einem Benutzer an die Steuereinrichtung (23) übermittelter Fahrbefehl erst ausgeführt wird, nachdem festgestellt wurde, dass der ermittelte Stromwert, bei dem die Aufzugskabine (7) im Wesentliche ihre Lage beibehält, kleiner als der Referenzwert ist, oder den Referenzwert, weniger als ein vorgegebenes Maß überschreitet, und dass ansonsten die Haltebremse (8) wieder angezogen und der Motorstrom abgeschaltet wird.
9. Aufzugssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (23) eine Eingabeeinrichtung (32) zur Eingabe wenigstens des Referenzwertes und/oder von Motorparametern aufweist.
10. Aufzugssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Bedientableaus (25) vorgesehen sind, die an die Steuereinrichtung (23) angeschlossen sind, um von einem Benutzer gewillkürte Fahrbefehle der Aufzugskabine (7) an die Steuereinrichtung (23) zu übermitteln.
11. Aufzugssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die steuerbare Stromversorgungseinrichtung (14) eine pulsweitenmodulierte Stromversorgungseinrichtung ist.
12. Aufzugssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stromversorgungseinrichtung (14) von einem an einem Netz betriebenen Wechselrichter gebildet ist.
13. Aufzugssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagegeber (12) von einem Strichcodedrehgeber gebildet ist.
14. Aufzugssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagegeber (12) unmittelbar mit der Motorwelle (2) verbunden ist.
15. Aufzugssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (23) einen PID-Regler (33) enthält.
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