DE10150346A1 - Verfahren zur geschützten Schnelltestung auf Kontamination mit biologischen Kampfstoffen - Google Patents

Verfahren zur geschützten Schnelltestung auf Kontamination mit biologischen Kampfstoffen

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    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12QMEASURING OR TESTING PROCESSES INVOLVING ENZYMES, NUCLEIC ACIDS OR MICROORGANISMS; COMPOSITIONS OR TEST PAPERS THEREFOR; PROCESSES OF PREPARING SUCH COMPOSITIONS; CONDITION-RESPONSIVE CONTROL IN MICROBIOLOGICAL OR ENZYMOLOGICAL PROCESSES
    • C12Q1/00Measuring or testing processes involving enzymes, nucleic acids or microorganisms; Compositions therefor; Processes of preparing such compositions
    • C12Q1/02Measuring or testing processes involving enzymes, nucleic acids or microorganisms; Compositions therefor; Processes of preparing such compositions involving viable microorganisms
    • C12Q1/04Determining presence or kind of microorganism; Use of selective media for testing antibiotics or bacteriocides; Compositions containing a chemical indicator therefor

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Abstract

Es wird ein Verfahren zur Schnelltestung von biologischen Kampfstoffen auf Papierprodukten beschrieben. Dabei wird nicht der Erreger selbst sondern Reste des Aufzuchtmediums durch eine Kombination spezifischer Reaktionen detektiert. Die Schnelltestung wird in einer Flow-Bench vorgenommen.

Description

Besonders die Erreger von Pest (Yersinia pestis) und Milzbrand (Bacillus anthracis) eignen sich als Kampfstoffe für Terroristen. Unter diesem Blickwinkel sind massgebliche Vorteile:
  • - Sehr leichte Kultur und Massenvermehrung
  • - Geringer apparativer Aufwand
  • - Selbstschutz durch Antibiotika-Medikation möglich.
Die Milzbrandfälle im Oktober 2001 in den USA haben gezeigt, dass eine Verbreitung der Kampfstoffe ganz einfach über den Briefversand möglich ist. Dabei wurde das Material als Pulver oder in Zellstoff imprägniert versandt. Da das Vorhandensein von Pulver in Briefen beim Öffnen jedoch sofort Verdacht auslöst, ist als Verfeinerung der "Technik" zusätzlich eine Imprägnierung des Briefpapiers mit Biologischen Kampfstoffen zu befürchten.
Neben Briefen können weiterhin viele andere Papiermaterialien für eine Kontamination in Frage kommen: Zeitschriften, Zeitungen, Klopapier, Papiertaschentücher, Geld. Unter der Annahme einer hohen kriminellen Energie können Szenarien eines Massenversandes in Frage kommen.
In diesen Fällen ist es notwendig, in gesicherter Umgebung mittels Schnelltests eine Kontamination zu entdecken, und zwar bei einer großen, vielleicht in die hohen Millionen gehende Menge von Papierprodukten. Das Ergebnis muss sofort vorliegen, um die betreffende Kontamination sofort lokalisieren zu können.
Für diese Aufgabenstellung sind die klassischen Methoden, beispielsweise der Kultur, ungeeignet. Auch biochemische oder Antikörper-Schnelltests scheinen aufgrund der hohen notwendigen Stückzahlen und der hohen Vielzahl an möglichen Schaderregern wenig geeignet.
Das erfindungsgemässe Verfahren umfasst einen abgeschlossenen und steril zu haltenden Raum, in dem die Prüfung vorgenommen wird, vorzugsweise eine Sterilbank oder Flow-Bench, sowie einen Schnelltest, der nun nicht das mögliche Vorhandensein eines Schadorganismus zum Nachweis nutzt.
Vielmehr wird auf Reststoffe des Kultur-, des Puffer- des Behandlungs-Mediums, des Imprägnierungsmediums oder auf Vorhandensein von Bakterien-DAN ganz allgemein geprüft.
Erfindungsgemäss können zum Nachweis dieser Reststoffe oder genauer derer chemische oder physikalische Wirkungen die bekannten Verfahren des Schnelltests verwendet werden, z. B. Papierfiltertests mit Farb-Reagenzien oder Kombinationselektroden mit beispielsweise elektro-chemischem Nachweis.
Insbesondere werden folgende Nachweisreaktionen durchgeführt und vorteilhafterweise auf einem Teststreifen aggregiert:
  • 1. pH-Wert: Der pH-Wert ist im Vergleich zum unkontaminierten Papierprodukt verändert.
  • 2. Leitfähigkeit: Die Leitfähigkeit ist der kontaminierten Probe erhöht.
  • 3. Eiweißgehalt: Der Eiweißgehalt ist in der kontaminierten Probe erhöht.
  • 4. Vorhandensein von Aminosäuren: Aminosäurengehalte sind in der kontaminierten Probe erhöht.
  • 5. Phosphatgehalt: erhöhte Werte in der kontaminierten Probe.
  • 6. DNA: Erhöhte Werte in der kontaminierten Probe.
  • 7. ATP/ADP/AMP: Erhöhte Werte in der kontaminierten Probe.
Vorzugsweise enthalten die Teststreifen vorkonfektioniert eine entsprechende Pufferlösung, wenn die Kontaktreaktion ein wässriges Medium erfordert. In einer improvisierten Version kann Wasser oder eine entsprechende Lösung auch händisch zugegeben werden.
Die Teststreifen können nach Vorliegen spezifischer biochemischer Nachweisreaktionen gegen die Erreger selbst zur Absicherung entsprechend ergänzt werden.
Die eingehende Post wird nun im Unternehmen in die Flow-Bench verbracht und dort unter mit einem Luftvorhang mikrobiell abgeschlossenen Bedingungen geöffnet. Die Bedienperson ist mit entsprechenden Schutzmitteln ausgestattet, wie Latexhandschuhe und Einweg-Schutzkleidung. Verdächtiges Material wie Pulver oder Zellulose-Stücke wird nun erkannt und innerhalb der Flow-Bench in ein steriles Behältnis (Steri-Bag u. ä.) zur weiteren Untersuchung verbracht.
Briefe können mit dem Schnelltest getestet werden. Wenn sie negativ getestet wurden, können sie entnommen und ausserhalb wie üblich weiterbehandelt werden. Positiv getestete Briefe werden wie o. g. behandelt. Die Sterilität der Flow-Bench wird über Nacht z. B. mittels UV-Bestrahlung nach üblichen Verfahren hergestellt.
Weiterhin ist ein Einbau der erfindungsgemässen Schnelltests in Geräte zur Handhabung der zu untersuchenden Erzeugnisse vorgesehen. Dabei können Kombinationselektroden oder automatisch wechselnde und z. B. in einem Spektrometer kontinuierlich oder absätzig abzulesende Teststreifen in Druckmaschinen, Briefsortier- und Öffnungsmaschinen oder Geldzählmaschinen eingebaut werden. Auch die Geräte zur Echtheitsprüfung von Geldscheinen können entsprechend aufgerüstet werden. Entsprechende Verpackungseinheiten können Teststreifen für den Privaten Gebrauch beinhalten.

Claims (10)

1. Verfahren zur geschützten Schnelltestung auf Kontamination mit biologischen Kampfstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß nicht auf den Schaderreger direkt untersucht wird, sondern Reststoffe des Kultur-, Puffer- oder Behandlungs-Mediums sowie auf das Imprägnierungsmedium.
2. Verfahren lt. Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf den pH-Wert, die Leitfähigkeit, den Eiweißgehalt, das Vorhandensein von Aminosäuren, der Phosphatgehalt, DNA oder ATP einzeln oder in beliebiger Kombination untersucht wird.
3. Verfahren lt. Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Papierfiltertests mit Farb-Reagenzien oder Kombinationselektroden mit beispielsweise elektro-chemischen Nachweis eingesetzt werden.
4. Verfahren lt. Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Teststreifen vorkonfektioniert eine entsprechende Pufferlösung enthalten, wenn die Kontaktreaktion ein wässriges Medium erfordert.
5. Verfahren lt. Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Wasser oder eine entsprechende Lösung händisch zugegeben werden.
6. Verfahren lt. Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Teststreifen durch spezifische biochemische Nachweisreaktionen gegen die Erreger selbst ergänzt werden.
7. Verfahren lt. Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Einbau in Geräte zur Handhabung der zu untersuchende Erzeugnisse erfolgt, wie in Druckmaschinen, Briefsortiermaschinen, Geldzählautomaten, Geräte zur Echtheitsprüfung von Geldscheinen.
8. Verfahren lt. Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß Kombinationselektroden oder automatisch wechselnde und z. B. in einem Spektrometer kontinuierlich oder absätzig abzulesende Teststreifen eingesetzt werden.
9. Verfahren lt. Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnelltestung von Postmaterialien in einem durch einen Luftvorhang abgetrennten und sterilisierbaren Behältnis in der Art einer Flow-Bench vorgenommen wird.
10. Verfahren zur Überprüfung von Eingangspost auf Vorliegen einer Kontamination mit biologischen Kampfstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß die Post in ein durch einen Luftvorhang abgetrenntes und sterilisierbares oder dekontaminierbares Behältnis in der Art einer Flow-Bench verbracht, dort geöffnet und durch Augenschein überprüft wird und verdächtige Post dann in diesem Behältnis in ein steril abschließbares Behältnis in der Art eines Steri-Bags verbracht wird, welches der Vorrichtung zur weiteren Untersuchung entnommen werden kann.
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