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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur übertragerlosen Spannungsversorgung
eines Busgerätes
eines Kommunikationsbusses, insbesondere der Gebäudesystemtechnik, über ein
Schaltnetzteil. Sie bezieht sich weiter auf eine Einrichtung zur
Durchführung
des Verfahrens.
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Aus
der
EP 1 124 299 A1 ist
ein Netzteil mit einer Einrichtung für eine dezentrale Spannungsversorgung
für einen
Bus bekannt, der Information und Energie für Bordnetze von Busankopplern
und Busgeräten
führt,
wobei jeweils zwischen zwei Sendeimpulsen ein Ausgleichsimpuls im
Sinne der Erzielung eines in der Summe möglichst konstanten Gleichspannungspotentials
generiert wird und wobei an Schnittstellen von Busankopplern Busgeräte für Anwenderfunktionen
anschließbar
sind und wobei das Netzteil für
aktive Strombegrenzung und für
Entkopplung, um eine parallele Anordnung mehrerer Netzteile zu ermöglichen,
eingerichtet ist und wobei ein Energiespeicher zur Speicherung von
Energie zwischen zwei Sendeimpulsen ausgebildet ist; hierbei ist
vorgesehen, dass die Einrichtung für dezentrale Spannungsversorgung
jeweils in einer Spannungsversorgungseinheit angeordnet ist, die
für aktive
Strombegrenzung eingerichtet ist und dass ein für mehrere Spannungsversorgungseinheiten
gemeinsames Übertragungsmodul
für die
Generierung von Ausgleichsimpulsen eingerichtet ist und dass es
mit dem Energiespeicher versehen ist.
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In
der
DE 100 01 368
A1 ist eine Datenübertragungsvorrichtung
offenbart, die über
eine Übertragungsleitung
ein zu übertragendes
Ausgangssignal erzeugt, welches sich aus einem Sendesignal und einer
DC-Speisespannung zusammensetzt. Mit Hilfe eines Regelkreises, der
die ausgangsseitige DC-Speisespannung der Sendeeinrichtung derart nachführt, dass
der Pegel der DC-Speisespannung nicht
abnimmt, kann sichergestellt werden, dass sowohl vorgegebene Anforderungen
an den maximal zulässigen
ausgangsseitigen DC-Spannungsabfall als auch vorgegebene Anforderungen
an die Reflexionsdämpfung
erfüllt
werden können.
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Aus
der
DE 198 50 125
A1 ist ein Netzteil für die
Spannungsversorgung eines Busses bekannt, der Information und Energie
für die
Bordnetze von Busankopplern und Busgeräten führt, wobei an einer Schnittstelle
eines Busankopplers Busgeräte
für Anwenderfunktionen
anschließbar
sind; hierbei ist vorgesehen, dass eine erste aktive Strombegrenzungseinrichtung
eine Stromentnahme aus dem Netzteil begrenzt, und dass eine zweite
Strombegrenzungseinrichtung mit vergleichsweise höherem Innenwiderstand
zur Entkopplung parallel geschalteter Netzteile und unter übertragungstechnischen
Belangen ausgeführt
ist, wobei zwischen beiden Strombegrenzungseinrichtungen eine energiespeichernde
Pufferschaltung angeordnet ist, die zur Speicherung von Energie
zwischen zwei Sendeimpulsen der Informationsübertragung ausgelegt ist.
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Ein
Bus der Gebäudesystemtechnik,
insbesondere der Europäische
Installationsbus EIB der European Installation Bus Association (EIBA),
weist in der Regel ein Leitungssystem mit zwei Drähten auf,
die zur Vermeidung von Störeinstrahlung
verdrillt sind (twisted pair). Eine Spannungsversorgung des Busses
ist üblicherweise
von einem Energieversorgungsnetz, z. B. einem 230 V/50 Hz-Netz,
galvanisch entkoppelt. Ebenso sind an den Bus oder Kommunikationsbus
angekoppelte Busgeräte,
die über
den Bus sowohl mit Energie versorgt werden als auch Informationen übertragen,
vom Bus üblicherweise
galvanisch entkoppelt. Eine galvanische Entkoppelung kann mit einem Übertrager
oder, wie z. B. aus der
DE 199
01 196 A1 bekannt, mit einer Schaltung, die in ihrem Verhalten
einen übertrager
nachbildet, realisiert werden. Eine solche übertragerlose Schaltung lässt sich
raumsparend bauen, da der Raumbedarf für einen Übertrager entfällt.
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Der
Kommunikationsbus führt
in der Regel Gleichspannung für
die Bordnetzversorgung der angeschlossenen Busgeräte und Wechselspannung
für Informationen,
insbesondere in Form von Impulsen. Beispielsweise kann eine logische
Null durch eine im Wesentlichen rechteckförmige Spannungsabsenkung dargestellt
werden. Für
die permanente Spannungsversorgung der Busgeräte oder Busteilnehmer steht
daher nur das abgesenkte Spannungsniveau zur Verfügung. Ein
erheblicher Teil der elektrischen Leistung des auch als Bussystem
bezeichneten Kommunikationsbusses kann daher nicht für die Busteilnehmer
genutzt werden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein besonders geeignetes Verfahren
zur übertragerlosen
Spannungsversorgung für
ein Busgerät
eines Kommunikationsbusses, insbesondere der Gebäudesystemtechnik, anzugeben.
Des Weiteren soll eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens angegeben
werden.
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Diese
Aufgabe wird bezüglich
des Verfahrens erfindungsgemäß gelöst durch
die Merkmale des Anspruchs 1. Hierbei wird ein Busgerät an den Ausgang
eines Schaltnetzteils angeschlossen, wobei die Spannung am Eingang
des Schaltnetzteils größer ist
als die Spannung am Ausgang des Schaltnetzteils. Während der
Spannungsherabsetzung beim Senden eines Signals wird mit einer sogenannten Abzweigschaltung
ein Strom am Schaltnetzteil vorbei zum Busgerät geleitet. Zusätzlich ist
vorteilhafterweise eine Zwischenspeicherung der dem Busgerät vom Bus
oder Kommunikationsbus zugeführten
Energie vorgesehen. Mit diesem Verfahren steht dem Busgerät auch bei
der Absenkung der Busspannung während
eines Sendeimpulses eine ausreichende Spannung zur Verfügung. Auch
wird die Stromzuführung aus
dem Bus zum Busgerät
während
eines Sendeimpulses nicht oder zumindest nur unwesentlich eingeschränkt.
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In
besonders vorteilhafter Weise wird für die Eingangsspannung des
Schaltnetzteils oder interne Spannung ein Wert zwischen der nicht
abgesenkten und der abgesenkten Busspannung gewählt. Auf diese Weise kann der
Energiespeicher in Zeitabschnitten ohne Spannungsabsenkung geladen
und in Zeitabschnitten mit Spannungsabsenkung entladen werden. Damit – und aufgrund
der Abzweigschaltung – wird
ein im Vergleich zu herkömmlichen
Bussystemen hoher Wirkungsgrad des Bussystems erzielt. Ein besonders
hoher Wirkungsgrad wird dadurch erreicht, dass die interne Spannung
auf einen Wert nur geringfügig
unterhalb der Busspannung gelegt wird. Aufgrund der in jedem Betriebszustand
ausreichenden Energieversorgung des Busgerätes wird eine ungewünschte Signaldämpfung vermieden
und damit eine hohe Signalreichweite gewährleistet.
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Des
Weiteren ist es vorteilhaft, die Anstiegsgeschwindigkeit des Stromes,
der dem Schaltnetzteil zugeführt
wird, schaltungstechnisch zu begrenzen, z. B. durch entsprechende
Steuerung einer Stromquelle.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung wird der durch das Busgerät fließende Strom
begrenzt, wobei bei unzulässigem
Stromanstieg die das Schaltnetzteil umgehende Abzweigschaltung unterbrochen wird.
Anstelle oder zusätzlich
zu einer Strombegrenzung kann auch eine Spannungsbegrenzung am Busgerät vorgesehen
werden.
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Bezüglich der
Einrichtung wird die genannte Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch
die Merkmale des Anspruchs 7. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand
der auf diesen rückbezogenen
Unteransprüche.
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
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1 schematisch
ein bekanntes Bussystem,
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2 den
Strom- und Spannungsverlauf während
der Übertragung
eines Signals bei einem bekannten Bussystem sowie – in vereinfachter
Weise – bei
der erfindungsgemäßen übertragerlosen
Spannungsversorgung,
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3 schematisch
das Schaltungskonzept der übertragerlosen
Spannungsversorgung, und
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4 eine
prinzipielle Schaltung des in 3 dargestellten
Schaltungskonzeptes.
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Einander
entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
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In 1 ist
ein Kommunikationsbus oder Bussystem 1 mit einer Busspannungsversorgung 2, einer
Busleitung 3 und Busgeräten
G1 bis Gn dargestellt.
Die Busspannungsversorgung 2 wird mit Wechselspannung W
(230 V, 50 Hz) versorgt und erzeugt eine Gleichspannung UBUS von 21 V bis 30 V, die an Adern 4, 5 der
Busleitung 3 anliegt. Die Busgeräte G1 bis
Gn sind jeweils über eine Spannungsversorgung 6 mit
der Busleitung 3 verbunden.
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Solange
keine Information übertragen
wird, liegt an der Busleitung 3 des Bussystems 1 die
konstante Gleichspannung oder Busspannung UBUS an. Eine
zu übertragende
Information wird der Gleichspannung UBUS derart überlagert,
dass eine im Wesentlichen rechteckförmige Spannungsabsenkung einem
Bit entspricht. Hierbei wird durch die Spannungsabsenkung eine logische
Null dargestellt. Für das
Senden einer logischen Eins wird die Busspannung UBUS nicht
verändert.
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In 2 ist
die Abhängigkeit
eines Stromes I sowie der Busspannung UBUS von
der Zeit t am Eingang der Spannungsversorgung 6 während der
Sendung einer logischen Null dargestellt. Die Busspannung UBUS wird während eines Sendeimpulses SI
von der Normalspannung U1 um eine Sendespannung
US auf eine reduzierte Spannung U2 herabgesetzt. Direkt an den rechteckförmigen Nachrichtenimpuls oder
Sendeimpuls SI schließt
sich ein Ausgleichsimpuls AI zur Erhöhung der Übertragungsweite des Sendeimpulses
SI an. Während
des Sendeimpulses SI wird der Strom I bei bekannten Verfahren abgesenkt.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren
wird der Strom I während
des Sendeimpulses SI auf einem Niveau, höchstens – wie mit gestrichelter Linie
eingezeichnet – unverändert auf
dem Wert von IBUS, gehalten.
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Diese
Konstanthaltung des Stroms I
BUS ist durch
die in
3 innerhalb der Spannungsversorgung
6 dargestellte
Abzweigschaltung
7 ermöglicht. Die
Abzweigschaltung
7 umfasst einen hier als Stromsensor ausgeführten Sensor
8 sowie
einen Kompa rator
9 und zwei Wechselschalter
10,
11,
mit denen ein Eingang
12 und ein Ausgang
13 eines Schaltnetzteils
14 verbunden
werden können.
Der Wechselschalter
10 am Eingang
12 des Schaltnetzteils
14 aktiviert
die Abzweigschaltung
7, sobald die Busspannung U
BUS kleiner ist als eine Eingangsspannung
U
E am Eingang
12 des Schaltnetzteils
14.
Dies ist während
der Sendung einer logischen Null durch eine gesteuerte Stromquelle
I
1 der Fall, wobei die Stromänderung
di/dt von einer (nicht dargestellten) Ansteuerschaltung gesteuert
wird, wie diese z. B. aus der
DE
44 24 907 bekannt ist.
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Von
der Busleitung 3, an der die Busspannung UBUS anliegt,
fließt
der Strom IBUS zur Stromquelle I1, von der aus ein Eingangsstrom IE – sofern
die Abzweigschaltung 7 nicht aktiviert ist – zum Eingang 12 beziehungsweise – sofern
die Abzweigschaltung 7 aktiviert ist – zum Ausgang 13 des
Schaltnetzteils 14 fließt. Der Eingangsstrom IE kann hierbei höchstens den Wert von IBUS erreichen. Die Spannungsversorgung 6 ist über zwei
Anschlüsse
A, B mit der Busleitung 3 verbunden. Beispielsweise liegt
an dem Anschluss A positives Potential und an dem Anschluss B negatives
Potential oder Erde.
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Am
Ausgang 13 des Schaltnetzteils 14 fließt ein Gerätestrom
IG durch das an die Spannungsversorgung 6 angeschlossene
Busgerät
G1, an dem eine Gerätespannung UG anliegt,
die kleiner als die Eingangsspannung UE und
die Busspannung UBUS ist. Mit dem Sensor 8 wird
der Gerätestrom
IG am Ausgang 13 des Schaltnetzteils 14 überwacht.
Eine Spannungsüberwachung
ist ebenfalls realisierbar. Bei Anstieg des Gerätestromes IG oder
der Gerätespannung
UG über
einen Stromschwellwert Imax beziehungsweise
einen Spannungsschwellwert Umax wird durch
den Komparator 9 die Umschaltung des Wechselschalters 11 und
damit die Deaktivierung der Abzweigschaltung 7 ausgelöst.
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Über die
Busleitung 3 der Spannungsversorgung 6 zugeführte Energie
kann in Energiespeichern 15, 16, die am Eingang 12 beziehungsweise
am Ausgang 13 des Schaltnetzteils 14 ange schlossen,
und z. B. als Kondensatoren ausgeführt sind, zwischengespeichert
werden. Die Energiespeicher 15, 16 stellen zusammen
mit der Abzweigschaltung 7 eine stets ausreichende Energieversorgung
des Busgerätes
G1 auch bei Absenkung der Busspannung UBUS während eines
Sendeimpulses SI sicher.
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Die 4 zeigt
eine prinzipielle Schaltung des in der 3 dargestellten
Schaltungskonzeptes. Die gesteuerte Stromquelle I1 ist
hierbei in an sich bekannter Weise aufgebaut. Der Wechselschalter 10 am
Eingang 12 des Schaltnetzteils 14 ist durch zwei Transistoren 17, 18 realisiert.
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Die
in den 3 und 4 wiedergegebenen Schaltungen
mit den darin enthaltenen konkreten Bauelementen können hinsichtlich
deren Funktionsweise oder Wirkung in einem integrierten Schaltkreis
realisiert sein.