DE10146619C2 - Verfahren zur Generation einer zweidimensionalen Photomaske - Google Patents
Verfahren zur Generation einer zweidimensionalen PhotomaskeInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Generation einer zweidimensionalen Photomaske, ins
besondere ein Verfahren zur Generation einer Photomaske,
die zur Erzeugung eines Belichtungsbildes entsprechend ei
nem vorbestimmten Grauwertbild auf einem Target einge
richtet ist. Die Erfindung betrifft auch eine unter Verwen
dung eines derartigen Verfahren hergestellte zweidimensio
nale Photomaske.
Die allgemein bekannte photolithographische
Strukturierung von Halbleiteroberflächen basiert auf der Be
lichtung eines lichtempfindlichen Lackes (Resist) auf der
Halbleiteroberfläche mit einem bestimmten Belichtungs
bild, einer nachfolgenden Strukturierung der Lackschicht
entsprechend den belichteten und unbelichteten Teilberei
chen des Belichtungsbildes, so dass Teile der Halbleiter
oberfläche frei liegen, und schließlich einer Bearbeitung der
frei liegenden Teile der Halbleiteroberfläche z. B. durch nas
schemisches Ätzen, durch Sputterätzen, durch eine Dotie
rung oder dgl.. Nach Ablösen der strukturierten Lackschicht
ist die entsprechend strukturierte Halbleiteroberfläche gege
ben.
Die in Fig. 1 schematisch illustrierte Erzeugung
des Belichtungsbildes 20 erfolgt unter Verwendung einer
Photomaske 10. Diese wird beispielsweise durch eine dünne
Glas- oder Quarzscheibe 11 mit einer lichtundurchlässigen
Maskierungsschicht 12 gebildet, die entsprechend dem ge
wünschten Belichtungsbild Durchbrechungen oder licht
durchlässige Bereiche 13 aufweist, an denen die Photo
maske lichtdurchlässig ist. Die lichtdurchlässigen Bereiche
13 werden mit einem Strukturierungsverfahren bei der Her
stellung der Photomaske erzeugt.
In der konventionellen Chipproduktion werden
Photomasken verwendet, deren lichtdurchlässige Bereiche
ein Abbild der zweidimensionalen Gestaltung der jeweils zu
bearbeitenden Chipoberfläche, z. B. mit Leiterbahnen oder
Dotierungsbereichen für einen elektronischen Schaltkreis
darstellen. Bei der photolithographischen Bearbeitung von
Halbleiteroberfläche sind verschiedene Lithographieverfah
ren bekannt, die je nach der Zahl der verwendeten Photo
masken (oder "Layer") und der Zahl der verwendeten Be
lichtungswellenlängen als 1-Schritt-(Onestep-), Mehr
schritt-(Multistep-) oder Mehrwellen-(Multiwave-)-Litho
graphie bezeichnet werden. Die Mehrwellen-Multiwave-
)Lithographie ist allerdings bisher nur ein theoretisches Mo
dell und existiert angeblich in der Praxis noch nicht, da die
Waverstepper immer auf eine bestimmte Wellenlänge opti
miert sind. In Zukunft wäre dies aber durchaus denkbar, so
wie man die Vorteile erkannt hat und es technologisch um
setzen kann. Wenn die Bestrahlung der Oberfläche mit Elek
tronenstrahlen oder Röntgenstrahlen erfolgt, wird das Ver
fahren entsprechend als Elektronenstrahl- oder Röntgenli
thographie bezeichnet.
In der Mikrosystemtechnik und der sog. Nanotech
nologie werden auch nicht-elektronische Komponenten auf
Chipoberflächen gebildet, die bspw. Sensoren, mechanische
Aktuatoren, Fluidikelemente, Motoren, und optische Bau
elemente umfassen (siehe z. B. B. Wagner in "End. Surg.",
Bd. 3, 1995, S. 204 bis 209). Diese Komponenten besitzen
dreidimensionale Strukturen, wie z. B. Wölbungen, Gruben,
Stufen, Stege, Kugelflächen o. dgl.. Dreidimensionale
Strukturen lassen sich analog zum oben genannten Verfah
ren lithographisch herstellen, wobei die mit der Photomaske
auf dem Resist erzeugten Belichtungsbilder gezielt Grau
werte oder Grautöne aufweisen. Im Ergebnis der Bearbei
tung wird die Chipoberfläche je nach den örtlich gegebenen
Grauwerten unterschiedlich stark abgetragen.
Belichtungsbilder mit relativen Belichtungen im
Intervall [0, 1] werden unter Ausnutzung von Interferenzer
scheinungen sowie von Reflexions- und Streuverhältnissen
bei der Belichtung der Chipoberfläche durch die Photo
maske erzeugt. Die lichtdurchlässigen Elemente umfassen
beispielweise geometrische Elemente (Pixel) in der Maskie
rungsschicht der Photomaske. An jedem Pixel wird Licht
gebeugt, außerdem kommt es zur Interferenz mit dem Licht,
das an benachbarten Pixeln durchtritt. Das mit einer gegebe
nen Photomaske hergestellte Belichtungsbild auf einem Tar
get (z. B. Chipoberfläche, die bearbeitet werden soll), ist
wellenoptisch in guter Näherung berechenbar.
Im Unterschied zur zweidimensionalen Chipstruk
turierung kann mit einer Photomaske nicht ein genaues Ab
bild der dreidimensionalen Gestaltung der zu bearbeitenden
Chipoberfläche dargestellt werden. Die Photomaske wird so
generiert, dass das Belichtungsbild auf dem Target mög
lichst gut an ein ideales Grauwertbild angenähert ist, dessen
Grauwerte dem Höhenverlauf der gewünschten dreidimen
sionalen Struktur entspricht.
Die Generation einer Photomaske für die dreidi
mensionale Strukturierung stellt eine Optimierungsaufgabe
dar. Bei dieser Optimierung sind prozessbezogene und phy
sikalische Bedingungen zu berücksichtigen (sog. Con
straints), die im folgenden allgemein als Prozessbedingun
gen bezeichnet werden. Zu den prozessbezogenen Bedin
gungen zählt beispielweise, dass die lichtdurchlässigen Ele
mente eine bestimmte Mindestgröße und Kanten besitzen
müssen, die einem prozessbedingten Gitter oder Raster ent
sprechen. So können die Maschinen zur Herstellung von
Photomasken lichtdurchlässige Pixel nur mit einem be
stimmten Rastermaß s (z. B. s = 0.1 µm) erzeugen, das das
laterale Auflösungsvermögen des Strukturierungsverfahrens
zur Herstellung der Photomaske festlegt. Ein lichtdurchläs
siges Pixel besitzt eine bestimmte Mindestgröße oder mini
male Kantenlänge, die beispielsweise dem 6-fachen Raster
maß entspricht. Als physikalische Bedingungen sind insbe
sondere der Verlauf des idealen Grauwertbildes, die Gesetz
mäßigkeiten der Wellenoptik und die Reflexions- und Streu
verhältnisse im Chip-Resist-Verbund zu berücksichtigen.
Die Reflektionen und Streuungen im Verbund aus
dem Substrat 31 und der Lackschicht 32 sind schematisch in
Fig. 2 illustriert. Die primäre Belichtung 21 wird in der
Lackschicht 32 durch Streuung aufgeweitet, so dass sich ein
Belichtungsprofil 22 ergibt. Es erfolgt, insbesondere bei der
Verwendung von Elektronen- oder Röntgenstrahlen, ein
Eintritt in das Substrat 31, aus dem gegebenenfalls eine
Rückstreuung, die das Profil 22 beeinflusst, und eine Emis
sion 23 von Auger-Elektronen oder Röntgenquanten erfol
gen. Die in einem konkreten System auftretenden Streuef
fekte hängen insbesondere von der Charakteristik der primä
ren Belichtung 21, der Strahlungsart, den Materialien und
der Geometrie des Verbundes aus Substrat und Lackschicht
ab. Die in einem Raumpunkt der Lackschicht 32 wirksame
Strahlungsdosis ist mit den Gesetzmäßigkeiten der Wellen
optik berechenbar.
Aus der Praxis ist allgemein bekannt, Aufgaben,
die einer analytischen Lösung nicht zugänglich sind, durch
eine lineare Optimierung zu lösen. Eine lineare Maskenopti
mierung würde jedoch zahlreiche Variablen und damit einen
hohen Rechenaufwand erfordern. Es wären daher nur Mas
kenflächen optimierbar, die für praktische Anforderungen
zu klein sind. Außerdem wäre die lineare Optimierung an
sich für die vorliegende Optimierungsaufgabe schlecht ge
eignet, da bei der Maskenabbildung nicht-lineare Erschei
nungen auftreten. Fig. 10 zeigt beispielhaft eine linear opti
mierte Photomaske 10' (linkes Teilbild, die hellen Punkte
entsprechen den lichtdurchlässigen Bereichen) zur Erzeugung
einer Viertelkugel-förmigen Oberfläche und die mit
dieser Photomaske erzeugte Struktur (rechtes Teilbild). Es
ergibt sich eine nur grobe Annäherung an die gewünschte
Kugelform mit einer hohen Oberflächenrauhigkeit.
Es ist ferner ein nicht-lineares Optimierungsver
fahren allgemein bekannt, das die Nichtlinearitäten bei der
Belichtung berücksichtigt. Die Photomaske wird aus einer
Vielzahl von Zellen 14' zusammengesetzt, die jeweils vor
bestimmte zulässige Elementformen 15' repräsentieren.
Jede Zelle besitzt eine Seitenlänge entsprechend dem bei
spielsweise 18-fachen Wert des produktionsbedingten Ra
stermaßes a. Allgemein erfüllen die Elementformen die ge
gebenen Prozessbedingungen. Einige Elementformen 15'
der bei diesem Verfahren verwendeten Zellen sind beispiel
haft in Fig. 11 illustriert.
Das nicht-lineare Verfahren besitzt den Nachteil ei
ner beschränkten Ortsauflösung. Die Elementformen er
möglichen einen nur beschränkten Formenschatz. Die zur
Komplexitätsreduzierung eingeführte Granularisierung er
gibt eine schlechte Oberflächenapproximation und eine
große Oberflächenrauhigkeit der prozessierten Struktur.
Beispielsweise sind glatte Krümmungen, wie z. B. runde
Strukturen nicht befriedigend herstellbar. Statt einer ge
wünschten Rampenform ergibt sich eine Treppenstruktur.
Ein weiterer Nachteil herkömmlicher Verfahren
zur Erzeugung von Photomasken für die dreidimensionale
Strukturierung besteht darin, dass immer nur eine Maske be
rechenbar ist. Eine gleichzeitige Optimierung mehrerer
Masken, z. B. für eine Mehrschritt-Lithographie ist ausge
schlossen.
Es besteht ein Interesse an Photomasken, deren
Belichtungsbilder möglichst gut an die gewünschten Grau
wertbilder angepasst sind, um die dreidimensionalen Struk
turen mit einer hohen Genauigkeit (insbesondere hohe
Oberflächenapproximation, geringe Oberflächenrauhigkeit)
und Reproduzierbarkeit herstellen zu können.
Es ist bekannt, bei der Lösung von Optimierungs
problemen evolutionäre Algorithmen (oder: Evolutionsstra
tegien) anzuwenden. Im Unterschied zu berechnenden Me
thoden, bei denen das Optimum als Extremum einer Merk
malsfunktion analytisch ermittelt wird, und zu Suchmetho
den, bei denen alle möglichen Lösungen aufeinanderfolgend
oder nach einem zufallsbasierten Auswahlprinzip geprüft
werden, werden beim evolutionären Algorithmus nicht zu
fällige Stellen des Lösungsraumes betrachtet. Die Suche
nach einer optimalen Lösung erfolgt durch Anwendung so
genannter evolutionärer Operatoren auf eine bereits gefun
dene Lösung und auf der Prüfung, ob die Anwendung des
Operators eine Verbesserung der Lösung erbracht hat. Ein
zelheiten der an sich bekannten evolutionären Algorithmen
werden beispielsweise von T. Bäck et al. in "Evolutionary
Computation 1", Band 1, 1993, Seiten 1-23 beschrieben.
Die Anwendung von evolutionären Algorithmen zur Lösung
praktischer Optimierungsaufgaben ist bisher in der Praxis
oft schwierig und daher beschränkt, da es keine allgemein
gültigen Regeln für die Konstruktion der genetischen Ope
ratoren gibt.
Evolutionäre Algorithmen werden bisher für die
Optimierung von Produktionsvorgängen, wie z. B. bei der
Planung von Materialflüssen oder der Steuerung von kom
plexen Maschinen oder von Transportvorgängen verwendet.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes
Verfahren zur Generation von Photomasken anzugeben, mit
dem die Nachteile herkömmlicher Techniken überwunden
werden. Das Verfahren soll insbesondere geeignet sein, mit
hoher Effektivität und praktikabler Rechenzeit Photomas
ken für die Grautonlithographie zu liefern, mit denen im
Rahmen industrieller Anwendungen, insbesondere in der
Mikrotechnologie dreidimensionale Strukturen mit großer
Genauigkeit herstellbar sind. Die Aufgabe der Erfindung ist
es auch, Photomasken für die Grautonlithographie bereitzu
stellen, mit denen Belichtungsbilder auf Substraten mit ei
ner verbesserten Anpassung an das gewünschte Grauwert
bild erzeugt werden können.
Diese Aufgaben werden durch ein Verfahren zur
Generation von Photomasken und Photomasken mit den
Merkmalen gemäß den Patentansprüchen 1 oder 8 gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen und Anwendungen der Er
findung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Die Grundidee der Erfindung ist es insbesondere,
ein Verfahren zur Generation einer zweidimensionalen Pho
tomaske mit lichtdurchlässigen Bereichen bereitzustellen,
die jeweils aus einzelnen oder einer Vielzahl von Masken
elementen bestehen und so angeordnet werden, dass bei Be
lichtung eines Targets durch die Photomaske auf dem Target
ein Belichtungsbild erzeugt wird, das an ein vorbestimmtes
Grauwertbild angepasst ist, wobei die Anzahl, Geometrie
und Positionen der Maskenelemente mit einer evolutionären
Auswahlprozedur ermittelt werden. Die evolutionäre Aus
wahlprozedur zeichnet sich durch die schrittweise aufeinan
derfolgende und/oder parallele Erzeugung veränderter Ver
teilungen von Maskenelementen aus, bis eine ausreichende
Anpassung des Belichtungsbildes an das Grauwertbild er
reicht ist. Mit der evolutionären Auswahlprozedur wird ein
zur Generation von Photomasken erstmalig verwendetes
Optimierungsprinzip realisiert, das vorteilhafterweise eine
nichtdeterministische Suche nach der optimalen Verteilung
von Maskenelementen darstellt. Vorteilhafterweise ergibt
sich die Photomaske aus einer effektiven Suche in einem
Lösungsraum, der in seiner kombinatorischen Vielfalt den
herkömmlichen Verfahren nicht zugänglich war.
Bei der evolutionären Auswahlprozedur werden
insbesondere ausgehend von einer Startverteilung von Mas
kenelementen mit einem Operator, der aus einer Gruppe von
vorbestimmten statistischen Operatoren ausgewählt ist, auf
einanderfolgend jeweils eine abgewandelte Verteilung von
Maskenelementen erzeugt werden, bis ein vorbestimmtes
Abbruchkriterium erfüllt ist. Jede Erzeugung einer abge
wandelten Verteilung wird als Mutationsschritt bezeichnet.
Vorzugsweise wird ein neuer Mutationsschritt jeweils an der
beim vorhergehenden Mutationsschritt erhaltenen aktuellen
Verteilung ausgeführt. Alternativ ist es auch möglich, meh
rere Mutationsschritte aufeinander folgend durchzuführen
und die dabei erzielten Verteilungen zwischenzuspeichern,
wobei das nach mehreren Schritten erhaltene Ergebnis als
aktuelle Verteilung betrachtet wird. Für jede aktuelle Vertei
lung werden das zugehörige Belichtungsbild, das sich bei
Belichtung des Targets durch eine Photomaske mit der aktu
ellen Verteilung ergeben würde, und eine Approximations
güte ermittelt, die für die Anpassung des Belichtungsbildes
an das Grauwertbild charakteristisch ist. Das Abbruchkrite
rium ist erfüllt, wenn die Approximationsgüte einen vorbe
stimmten Grenzwert erreicht hat oder über eine vorbe
stimmte Anzahl von Mutationsschritten sich nicht wesent
lich verbessert.
Vorteilhafterweise ermöglicht die evolutionäre
Auswahlprozedur, dass bei jedem Mutationsschritt geprüft
werden kann, ob die aktuelle Verteilung von Maskenele
menten vorbestimmte Prozessbedingungen erfüllt. Dadurch
führt das erfindungsgemäße Verfahren automatisch zu einer
Photomaske, die prozessbezogene und physikalische Bedin
gungen ihrer Herstellung erfüllt.
Die Prüfung des Abbruchkriteriums erfolgt vor
zugsweise durch Vergleich der aktuellen Approximations
güte mit einem sogenannten Fortschrittsintervall. Das Fort
schrittsintervall ist ein Bereich zulässiger Werte der Approximationsgüte,
der je nach der aktuellen Phase der Auswahl
prozedur gewählt wird. In einer Initialisierungs-Phase und
einer Ambitions-Phase, in denen vorbestimmte statistische
Operatoren ausgeführt werden, muss die Approximations
güte bei jedem Mutationsschritt verbessert werden oder we
nigstens gleich bleiben. In einer Optimierungs-Phase muss
die Approximationsgüte bei jedem Mutationsschritt besser
als ein vorbestimmter Referenzwert einer Optimierungs
kurve ist. Die Durchführung des Auswahlverfahrens in ver
schiedenen Phasen, die im einzelnen unten erläutert werden,
besitzt den besonderen Vorteil einer hohen Verfahrenseffek
tivität.
Als Approximationsgüte werden vorzugsweise die
durchschnittliche Abweichung zwischen dem aktuellen Be
lichtungsbild und dem Grauwertbild und/oder ein Oberflä
chenrauhigkeitsparameter ermittelt, der für die Oberflächen
rauhigkeit charakteristisch ist, die sich bei Verwendung ei
ner Photomaske mit dem aktuellen Belichtungsbild ergeben
würde. Diese Parameter besitzen den Vorteil, mit der prakti
schen Vorstellung des Optimierungsverlaufs kompatibel zu
sein.
Das erfindungsgemäße Verfahren besitzt eine
breite Anwendbarkeit. Es kann ohne Einschränkung auf be
stimmte Strukturen unter Berücksichtigung der konkreten
Prozessbedingungen für verschiedene lithographische Ver
fahren, insbesondere die 1-Schritt-, Mehrschritt- oder Mehr
wellen-Lithographie angewendet werden. Die erfindungsge
mäß generierte Maske kann zur Strukturierung insbesondere
von Halbleiter-(insbesondere Silizium-) oder Kunststoff
oberflächen entsprechend einer Prozedur der Photo-, UV-,
Elektronenstrahl- oder Röntgenstrahllithographie verwen
det werden.
Unter Generation einer zweidimensionalen Photo
maske wird hier in erster Linie die Bereitstellung einer binä
ren Verteilung von lichtdurchlässigen Maskenelementen
und lichtundurchlässigen Bereichen, z. B. in Form einer
Auflistung, Matrix, Funktionsdarstellung o. dgl. verstanden,
die als Maske oder Maskenmuster bei Belichtung eines Tar
gets das gewünschte Belichtungsbild ergeben würde. Im
weiteren Sinne wird unter der Generation einer Photomaske
allerdings auch ein Strukturierungsverfahren zur materiellen
Herstellung der Photomaske verstanden, bei dem die ge
nannte Verteilung bspw. in eine Schicht auf einem Träger
oder in eine freitragende Schicht aufgeprägt oder aufge
bracht wird. Strukturierungsverfahren zur Maskenherstel
lung sind an sich bekannt und werden daher hier im einzel
nen nicht erläutert.
Gegenstand der Erfindung ist auch eine Photo
maske für die Grautonlithographie, die entsprechend dem
gewünschten Belichtungsbild Maskenelemente aufweist,
die lichtdurchlässige Bereiche bilden. Der Kantenverlauf
und/oder die Anordnung der lichtdurchlässigen Bereiche ist
so gebildet, dass an den Kanten von lichtdurchlässigen Be
reichen Stufen gebildet sind und/oder zwischen Kanten ver
schiedener lichtdurchlässiger Bereiche senkrechte Abstände
gegeben sind, die kleiner als eine minimale Kantenlänge der
Maskenelemente sind. Gemäß einem wichtigen Merkmal
können sich bei einer erfindungsgemäßen Photomaske je
weils zwei benachbarte Maskenelemente auch so berühren,
dass sie lediglich einen gemeinsamen Eckpunkt besitzen.
Die erfindungsgemäße Photomaske besitzt den Vorteil einer
im Vergleich zu herkömmlichen Photomasken erheblich er
weiterten Variabilität der Anordnung der Maskenelemente.
Die Granularisierung der Belichtungsbilder ist vermindert.
Die Maskenelemente sind entsprechend einem Git
ter mit vorbestimmten Gitterdimensionen angeordnet, die
gleich vorbestimmten minimalen Längen sind, die dem late
ralen Auflösungsvermögen des zur Herstellung der Photo
maske verwendeten Strukturierungsverfahrens entsprechen.
Die Maskenelemente werden vorzugsweise mit einem
Strukturierungsverfahren unter Verwendung des erfindungs
gemäßen Generationsverfahrens erzeugt. Die Maskenele
mente bilden einen statistisch unregelmäßigen Kantenver
lauf der lichtdurchlässigen Elemente. Die erfindungsgemäße
Photomaske wird durch einen Träger, insbesondere eine
dünne Glas- oder Quarzscheibe, auf dem die lichtundurch
lässige Maskierungsschicht angeordnet ist, oder durch die
lichtundurchlässige Maskierungsschicht selbst gebildet.
Die Erfindung besitzt die folgenden weiteren Vor
teile. Es wird ein sogenanntes "free-floating" der Masken
elemente realisiert. Dies bedeutet, dass Maskenelemente frei
von einem festen Platzierungsraster auf der Maske angeord
net werden können. Dies ist eine Voraussetzung, damit
rechteckige, runde und auch unregelmäßige Oberflächen
geometrien gleichermaßen gut approximiert werden kön
nen. Selbst komplexe Oberflächenstrukturen wie mikro
strukturierte Fresnel-Linsen können mit einer erfindungsge
mäßen Photomaske bei einer kleinsten Kantenlänge der
Maskenelemente von rd. 0.7 µm mit einer Oberflächenap
proximation von unter 2% Abweichung und einer Oberflä
chenrauhigkeit von unter 2% an den jeweiligen Messstellen
hergestellt werden. Bei einer Strukturhöhe von z. B. 16 µm
entspricht dies einer Approximationsgenauigkeit von weni
ger als 320 nm, was in der Regel unterhalb der verwendeten
Lichtwellenlänge liegt.
Speziell das Problem der Photomaskenoptimie
rung unter konsequenter Berücksichtigung der produktions
bedingten und physikalischen Randbedingungen (Con
straints) wird gelöst. Dies ist von Vorteil, wenn herkömmli
che, in der Masken- und Chipfertigung eingesetzte Verfah
ren ohne Umstellung entsprechend für die Erzeugung drei
dimensionaler Chipoberflächen genutzt werden sollen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist mit an sich
bekannten Lithographieverfahren, z. B. zur Chipproduktion
kompatibel, die massenproduktionstauglich sind, durch jah
relangen Einsatz gut beherrscht werden und kostengünstig
arbeiten. Die Erfindung ermöglicht die kostengünstigste
Fertigung dreidimensionaler Chipoberflächen, die zudem
durch die Anzahl der eingesetzten Masken (Layer) in der
Qualität, in den Kosten und in der erforderlichen Berech
nungszeit einfach an die konkreten Nutzeranforderungen
angepasst werden können. Zur Produktion von 3D-mikro
strukturierten Chipoberflächen ist prinzipiell keine Ände
rung am Produktionsprozess erforderlich, da die 3D-Mikro
strukturierung allein durch die Elementanordnung der Pho
tomaske(n) bestimmt wird. Es fallen somit auch keine Um
rüstkosten an.
Das Verfahren ist zur simultanen abgestimmten
Optimierung mehrerer Layer zur Approximation einer
Oberfläche geeignet. Auch wenn es gilt, die gewünschte
Qualität mit möglichst wenigen Masken (Ziel: 1-Schritt-Li
thographie) zu erreichen, so ist es dennoch möglich, belie
big viele Layer parallel zu optimieren, mit deren Applika
tion eine entsprechend höhere Oberflächengüte erzielt wer
den kann. Dabei ist die gewünschte Anzahl der Masken
theoretisch unbeschränkt. Die Erfüllung der Prozessbedin
gungen wird bei der Generation von mehreren Masken ver
einfacht.
Die Umsetzung des erfindungsgemäßen Verfah
rens benötigt nur relativ wenig Speicherplatz. Der Speicher
platz, der für die Daten zur Generation der Maske benötigt
wird, spielt nur insofern eine Rolle, dass er im Rahmen des
sen liegen muss, was von den Maschinen einzulesen ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich
insbesondere dadurch aus, dass die jeweils ermittelte Vertei
lung von Maskenelementen zur Herstellung einer Photomaske
in deren Eigenschaften und bei Anwendung der Pho
tomaske in die physikalischen Eigenschaften der Festkörp
eroberflächen umgesetzt wird, die strukturiert werden sol
len. Mit einer erfindungsgemäß hergestellten Photomaske
wird in einer Vorrichtung zur Belichtung eines Targets (z. B.
Wafer) die parallele Bestrahlung so gesteuert, dass die Be
strahlungswellen die gewünschte Dosisverteilung (z. B.
Grautonverteilung) auf dem Target erzeugen. Bei der erfin
dungsgemäßen kombinatorischen Optimierung der Vertei
lung von Maskenelementen werden technische Parameter
der konkreten Aufgabenstellung, insbesondere anlagenbe
dingte Beschränkungen und physikalische Vorgaben be
rücksichtigt.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung
werden aus der Beschreibung der beigefügten Zeichnungen
ersichtlich. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung von Teilen ei
ner Vorrichtung zur Targetbelichtung,
Fig. 2 eine Illustration der am Verbund aus Sub
strat und Resist auftretenden Streuvorgänge,
Fig. 3-7 Flussdiagramme zur Illustration von Ein
zelheiten des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 8, 9 Illustrationen von Eigenschaften erfin
dungsgemäß hergestellter Photomasken, und
Fig. 10, 11 Illustrationen zu herkömmlichen Opti
mierungsverfahren (Stand der Technik).
Die Erfindung wird im folgenden ohne Beschrän
kung unter Bezug auf die Generation einer einzelnen Photo
maske für eine einmalige Belichtung eines Targets (z. B.
Wafer) bei der 1-Schritt-Lithographie beschrieben. Eine Im
plementierung für die Mehrschritt-Technologie oder die par
allele Generation mehrerer, für die Herstellung einer Struk
tur vorgesehener Photomasken ist in analoger Weise mög
lich.
Das erfindungsgemäße Verfahren enthält die Lö
sung eines kombinatorischen Optimierungsproblems. Die
Frage ist zu beantworten, wie auf einer Photomaske rechtec
kige, lichtdurchlässige Maskenelemente (Löcher) als licht
durchlässige Bereiche verschiedener Formen und/oder ver
schiedener Größen anzuordnen sind, so dass nach einer Be
lichtung auf einer Target-Oberfläche durch diese Photo
maske eine gewünschte Grautonverteilung erzielt wird. Die
Tatsache, dass überhaupt unterschiedliche Grautöne erzeugt
werden, resultiert aus der Beugung der senkrecht und homo
gen auf die Photomaske gesandten vorzugsweise parallelen
Lichtwellen an den Kanten zwischen Loch und Nicht-Loch
der Maske, sowie den auftretenden Streuprozessen. Die auf
dem Target erzeugte Lichtintensität ist von der Maskenele
mentgröße abhängig, sie nimmt in der Umgebung der Abbil
dung des Maskenelements mit zunehmender Entfernung
zum Mittelpunkt der Abbildung ab.
Die Oberfläche eines Substratmaterials, z. B. die
Oberfläche eines Siliziumchips soll mit einer bestimmten
dreidimensionalen Struktur versehen werden. Zu jedem
Punkt (Ortskoordinaten x, y) der in einer Ebene aufgespann
ten Oberfläche existiert eine Höhenkoordinate h(x, y), die
der Höhe der gewünschten Struktur über der Ebene ent
spricht. Die Höhenausdehnung der Struktur erstreckt sich
z. B. über 16 µm. Für eine gerade Rampe beispielsweise ist
h(x) eine lineare und h(y) eine konstante Funktion.
Zur photolithographischen Strukturierung der
Oberfläche muss der Resist auf der Chipoberfläche entspre
chend mit einem Grauton-Belichtungsbild belichtet werden,
dessen Dosis- oder Grauwertverteilung oder Grauwertfunk
tion gerade der (normierten) Verteilung der Höhenkoordina
ten entspricht. Da die Grauwertverteilung nicht genau in die
Höhenkoordinaten umsetzbar ist, sondern auch die Eigenar
ten des Anwendersystems (insbesondere der konkret reali
sierten Prozessparameter und des verwendeten Photolacks)
sich auf die erzielte Höhenkoordinatenverteilung auswirken,
ist zusätzlich eine Korrekturfunktion zu berücksichtigen.
Die Korrekturfunktion gibt an, wie die theoretische Dosis-
Höhen-Beziehung an einer Koordinate ggf. zu korrigieren
ist, um die gewünschte Strukturhöhe zu erzielen. Die Grau
wertfunktion, ggf. mit der Korrekturfunktion, bilden eine
Oberflächenfunktion f(x, y), die einen Ausgangspunkt des
Verfahrens darstellt. Die Oberflächenfunktion wird bei
spielsweise analytisch oder als Wertetabelle vorgegeben.
Gegeben sind die gewünschte Oberflächenfunktion
f(x, y) und die Menge M = {m1, m2, . . ., mn}, n ∈ N aller
möglichen Maskenelemente. Gesucht ist die theoretische
Menge M*(M* ⊃ M) von Maskenelementen, deren Anord
nung und Geometrie den Prozessbedingungen genügen
müssen und die die beste Approximation
g*(x, y) = Σmi ∈ M*Gi(x, y)
an f(x, y) liefert, wobei Gi(x, y) den Grauwert repräsentiert,
den das Maskenelement mi an der Stelle (x, y) erzeugt. Da
die Berechnung der zu verwendenden Maskenelemente für
eine optimale Approximation über die Funktion g*(x, y) we
gen der zur berücksichtigenden Prozessbedingungen analy
tisch nicht möglich ist, wird erfindungsgemäß eine Approxi
mation von
g(x, y) = Σmi ∈ M'Gi(x, y)
an f(x, y) geliefert, wobei auch die praktisch gesuchte
Menge M' ⊃ M ist. Die Werte Gi(x, y) sind mit den Gesetz
mäßigkeiten der Wellenoptik berechenbar.
Die Menge M' ist eine kombinatorische Anord
nung von Maskenelementen an bestimmten Positionen, die
die lichtdurchlässigen Bereiche jeweils mit einer bestimm
ten Form und Größe bilden. Sowohl die während des Ver
fahrens als Zwischenzustände ermittelten Mengen von Mas
kenelementen als auch die gesuchte Menge M' sind als bi
näre Funktion mit den Werten 0 oder 1 an den einzelnen Pi
xeln (Primärelemente, kleinste Einheiten) darstellbar, wobei
die Primärelemente mit dem Wert 1 die lichtdurchlässigen
Maskenelemente umfassen.
Allgemein wird die Photomaske durch die Mas
kengrößen in x- und y-Richtung (X [mm], Y [mm]), die mi
nimale Kantenlänge der Maskenelemente (a [µm]), den ver
wendeten Messpunkteabstand (g [µm]), die Menge der Pro
zessbedingungen (C), und die Menge M der Maskenele
mente e bestimmt. Des weiteren können eine Abhängigkeit
von Varianten F, wie z. B. die Einbeziehung eines Rahmens,
die Ausnutzung einer Punktsymmetrie oder die Generierung
von Überhängen, und eine Unterteilung der Maskenfläche in
Sx und Sy Sektoren in x- oder y-Richtung vorgesehen sein.
Je nach dem lateralen Auflösungsvermögen des zur
Herstellung der Photomaske verwendeten Strukturierungs
verfahrens werden die Maskenelemente entsprechend einem
Gitter angeordnet. Die kleinste Gittereinheit oder Positio
nierungseinheit beträgt beispielsweise 0.1 µm. Die mini
male Kantenlänge beträgt beispielsweise a = 0.6 µm oder a
= 0.7 µm. Die maximale Anzahl der möglichen Maskenele
mente imax ergibt sich entsprechend aus der Maskengröße
und der minimalen Kantenlänge. Für die Optimierung von
einem mm2 Maskenfläche werden allein zur Darstellung des
Zustands der Photomaske rund 220 MB benötigt. Bei Verringerung
der minimalen Kantenlänge kann sich eine Erhö
hung des Speicherbedarfs auf über 500 MB ergeben.
Bei der Herstellung der Photomaske müssen Pro
zessbedingungen eingehalten werden. Die Prozessbedin
gungen lauten insbesondere:
- 1. Die Länge jeder Kante eines lichtdurchlässigen Be reiches, der gegebenenfalls aus mehreren Maskenele menten besteht, ist größer oder gleich der Minimal länge eines Maskenelements.
- 2. Parallele Kanten eines lichtdurchlässigen Bereiches müssen einen senkrechten Abstand besitzen, der größer oder gleich der minimalen Kantenlänge eines Masken elements ist.
- 3. Parallele Kanten verschiedener lichtdurchlässiger Bereiche müssen einen senkrechten Abstand besitzen, der größer als ein vorbestimmter Mindestabstand ist (der Mindestabstand beträgt beispielsweise 0.6 µm).
- 4. Lichtdurchlässige Bereiche dürfen sich in einem Punkt berühren, wenn dieser ein Eckpunkt ist.
- 5. Der Rand der Maskenfläche ist als Kante eines licht durchlässigen Bereiches zu betrachten.
- 6. Lichtdurchlässige Bereiche dürfen sich nicht über schneiden. 7. Alle Kanten von lichtdurchlässigen Be reichen dürfen nur auf einem Gitter mit einem Raster maß s platziert werden.
- 7. Jeder lichtdurchlässige Bereich darf auf jeder seiner Kanten einen Randstreifen beliebiger Länge und Breite entsprechend dem Rastermaß s aufsetzen.
Die im Verfahrensverlauf jeweils zu überprüfen
den Prozessbedingungen richten sich nach dem aktuell an
gewendeten Operator. Es ist in der Regel bereits durch die
Auswahl eines bestimmten Operators nicht mehr notwen
dig, jeweils alle Prozessbedingungen zu überprüfen. Die
Überprüfung erfolgt vorzugsweise hierarchisch, wobei zu
erst eine Gruppe sogenannter inhärenter Prozessbedingun
gen, anschließend eine Gruppe sogenannter vorgezogener
Prozessbedingungen und schließlich eine Gruppe sogenann
ter M-Bedingungen geprüft wird.
Die erste Gruppe wird allein durch die oben ge
nannte Prozessbedingung 7. gebildet. Die Überprüfung die
ser Prozessbedingung muss praktisch nicht ausgeführt wer
den, da sie inhärent im Verfahrensablauf durch die Defini
tion der Koordinaten der Maskenelemente sichergestellt ist.
Die zweite Gruppe wird durch die Prozessbedin
gungen 1. (minimale Kantenlänge) 2. (Abstand paralleler
Kanten eines Elements) und 5. (Rand der Maskenfläche) ge
bildet. Diese Prozessbedingungen werden bereits vor der ei
gentlichen Überprüfung getestet. Die Prozessbedingungen
1. und 2. werden durch die Operatoren CREATE, RESIZE
und SPLIT (siehe unten) sichergestellt. Die Beachtung des
Randes muss bei der Anwendung der Operatoren CREATE,
MOVE und RESIZE überprüft werden.
In der dritten Gruppe der sogenannten M-Prozess
bedingungen befinden sich die übrigen Prozessbedingungen
3. (Abstand paralleler Kanten verschiedener Bereiche), 4.
(Punktkontakt), 6. (Überlagerung) und 8. (Randstreifen).
Diese Prozessbedingungen werden anhand des Maskenmu
sters M überprüft, das durch den aktuell angewendeten Ope
rator erzielt wird.
Die vierte Prozessbedingung (Punktkontakt) stellt
ein wesentliches Merkmal erfindungsgemäßer Photomasken
dar. Maskenelemente können sich in gemeinsamen Eck
punkten berühren. Dadurch wird die Variabilität der Grau
tonerzeugung erheblich erweitert. Die Form einzelner Mas
kenelemente kann beispielsweise viereckig oder dreieckig
sein.
Die Ermittlung der gesuchten Menge M' erfolgt er
findungsgemäß mit einem evolutionären Auswahlverfahren,
das schematisch in Fig. 3 illustriert ist und vorzugsweise
eine Initialisierungs-Phase 100, eine Ambitions-Phase 200,
eine Optimierungs-Phase 300 und eine Speicher- und/oder
Anzeige-Phase 400 umfasst. Es wird unterstrichen, dass das
evolutionäre Auswahlverfahren erfindungsgemäß aus
schließlich mit der Optimierungsphase 300 ohne die Phasen
100 und 200 umgesetzt werden kann. Die aufeinanderfol
gende Durchführung aller drei Phasen 100 bis 300 wird je
doch in Betracht eines effektiven Verfahrensablaufs bevor
zugt. Die Phasen 100 bis 300 sind mit weiteren Einzelheiten
in den Fig. 4 bis 6 illustriert. Die Speicher- und/oder An
zeige-Phase 400 umfasst eine Speicherung und/oder An
zeige der erfindungsgemäß ermittelten Maskenelemente vor
der eigentlichen Herstellung der binär strukturierten Photo
maske.
Beim erfindungsgemäßen evolutionären Auswahl
verfahren werden einzelne oder mehrere Operatoren ver
wendet, die aus der im folgenden erläuterten Gruppe der
Operatoren CREATE, ERASE, RESIZE, MOVE, SPLIT
und UNDO ausgewählt sind. Welche Operatoren ausge
wählt werden, hängt einerseits von Phase der Optimierung
und andererseits von statistischen Auswahlprinzipien ab.
Allgemein ist ein Operator eine Rechenoperation
oder -vorschrift. Mit einem Operator wird eine Verteilung
von Maskenelementen (Maskenmuster) zum Zeitpunkt t in
ein neues Maskenmuster zum Zeitpunkt t + 1 überführt, wo
bei beide Maskenmuster den geltenden Prozessbedingungen
genügen müssen. Die Überführung wird auch als Mutation
bezeichnet.
Der Operator CREATE erzeugt ein rechteckiges
Maskenelement mit seinen Koordinateneckpunkten. Die
Maßeinheit beträgt dabei entsprechend dem minimalen Plat
zierungsraster s z. B. 0.1 µm. Die Auswahl der Koordinaten
eines zu erzeugenden Maskenelements kann, gegebenen
falls unter inhärenter Berücksichtigung der Prozessbedin
gungen, unter Verwendung eines Zufallsgenerators erfol
gen.
Der Operator ERASE entfernt zum Zeitpunkt t ein
Maskenelement e, wobei auch nach Anwendung dieses
Operators die Prozessbedingungen zu überprüfen sind.
Der RESIZE-Operator dient der Vergrößerung
oder Verkleinerung eines aus mehreren Maskenelementen
bestehenden lichtdurchlässigen Bereiches. Der RESIZE-
Operator hat die Möglichkeit, eine oder mehrere der Kanten
des lichtdurchlässigen Bereiches in positiver oder negativer
Richtung um ganzzahliges Vielfaches der minimalen Kan
tenlänge eines Maskenelements zu verschieben.
Wenn ein Maskenelement oder ein lichtdurchlässi
ger Bereich aus mehreren Maskenelementen in seiner Größe
unverändert bleiben und an einem anderen Ort platziert wer
den soll, so wird der MOVE-Operator angewendet. Der
MOVE-Operator umfasst zwei Teilschritte, die entspre
chend mit dem CREATE-Operator und dem ERASE-Opera
tor beschrieben werden können.
Eine weitere Mutation, die zwar keine strukturelle
Veränderung der aktuellen Maskenelementverteilung be
deutet, diese aber im weiteren Verlauf der evolutionären
Auswahl ermöglicht, ist das Aufteilen von lichtdurchlässi
gen Bereichen mit dem SPLIT-Operator. Ein lichtdurchläs
siger Bereich wird in seiner Größe oder Lage nicht verän
dert. Es erfolgt lediglich eine Aufteilung in mindestens zwei
Teilbereiche. Der SPLIT-Operator eröffnet vorteilhafter
weise neue Freiheitsgrade bei der weiteren Optimierung der
Photomaske.
Mit dem UNDO-Operator werden zuvor durchge
führte Operationen rückgängig gemacht. Dies ist insbeson
dere dann vorgesehen, wenn ein nach einer Operation erhal
tenes Maskenmuster gegen eine Prozessbedingung verstößt
oder die durch die vorangegangene Operation erzielte Ap
proximationsgüte außerhalb des Fortschrittintervalls (siehe
Optimierungs-Phase) liegt. Der UNDO-Operator entspricht
der Anwendung der inversen Operation nach der jeweils
vorangegangenen Operation.
In der Initialisierungs-Phase 100 wird nicht-deter
ministisch eine Ausgangsverteilung von Elementen auf der
Photomaske erzeugt, welche in den nachfolgenden Phasen
optimiert wird. Während der Initialisierungsphase kommen
lediglich die Operatoren CREATE und UNDO unter Be
rücksichtigung der Prozessbedingungen zum Einsatz. Der
Operator CREATE erzeugt ein rechteckiges Primärelement
mit vorbestimmten Koordinateneckpunkten. Mit dem Ope
rator CREATE wird somit für eine bestimmte Position der
Wert 1 in die Darstellung der aktuellen Maskenelementver
teilung geschrieben. Mit dem Operator UNDO wird
CREATE rückgängig gemacht und entsprechend ein Primär
element vernichtet, d. h. ein Wert 1 wird in einen Wert 0 um
gewandelt.
Die Initialisierungsphase 100 umfasst gemäß Fig.
4 zunächst einen Schritt 101, bei dem eine Startverteilung
von Primärelementen aufgebracht wird. Die Startverteilung
umfasst beispielsweise eine homogene Verteilung von licht
durchlässigen Masken- oder Primärelementen (z. B. auf
50% der Maskenfläche). Es ist mindestens ein Primärele
ment als Startverteilung vorgesehen. Die Startverteilung
kann auch in Abhängigkeit von vorbestimmten Informatio
nen über die voraussichtlich optimale Maskenelementver
teilung gewählt werden, beispielsweise wenn die ge
wünschte 3-dimensionale Struktur bestimmte vorbekannte
Teilstrukturen (z. B. Kugelflächen) enthält. Anschließend
wird bei Schritt 102 mit dem CREATE-Operator ein weite
res Primärelement mit statistisch gewählten Koordinaten
aufgebracht. Die Prozessbedingungen (Constraints) werden
im Rahmen des Schrittes 102 durch Zulassung nur solcher
neuer Elemente erfüllt, die den Prozessbedingungen ent
sprechen. Andernfalls kann auch ein gesonderter Testschritt
vorgesehen sein.
Die Konformität der aktuellen Verteilung von Mas
kenelementen mit den Prozessbedingungen wird anhand der
Koordinaten der Maskenelemente oder durch eine simu
lierte Abbildung des aktuellen Maskenzustandes geprüft.
Die Verwendung einer unabhängigen Abbildung zur Prü
fung der Prozessbedingungen wird bevorzugt, da die Abbil
dung vorteilhafterweise eine direkte Information über das
aktuelle Maskenlayout liefert.
Bei Schritt 103 wird geprüft, ob und ggf. wie stark
sich die Approximation (Anpassung der Approximations
funktion g an die Oberflächenfunktion f) verbessert hat oder
nicht. Falls eine Verbesserung erhalten wurde, wird Schritt
101 mit einem weiteren Primärelement erneut durchgeführt.
Andernfalls wird das gerade erzeugte Primärelement bei
Schritt 104 wieder gelöscht. Jedes Löschen 104 stellt einen
Fehlversuch dar. Die Zahl der aufeinanderfolgend erhalte
nen Fehlversuche wird bei Schritt 105 gezählt. Mit ihr be
rechnet sich die Wahrscheinlichkeit, dass sich bei Hinzufü
gung eines weiteren Elements die Approximation verbes
sert.
Die Initialisierungsphase 100 wird nach Schritt
106 in Abhängigkeit vom Test eines Abbruchkriteriums be
endet. Das Abbruchkriterium umfasst beispielsweise die
Frage, wie stark sich die Approximation mit den letzten
neuen Elementen verbessert hat und/oder wie viele Fehlver
suche in Folge auftraten. Wenn sich die Anpassung der Ap
proximationsfunktion g an die Oberflächenfunktion f wäh
rend einer vorbestimmten Anzahl von neu erzeugten Ele
menten weniger als ein vorgegebener Grenzwert verbessert
hat, so wird die Phase 100 beendet. Ebenso wird die Über
schreitung einer bestimmten Anzahl von Fehlversuchen so
gewertet, dass die Initialisierungs-Phase keine weitere Ver
besserung der aktuellen Verteilung von Maskenelementen
liefert.
Im Ergebnis der zufallsbasierten Initialisierungs-
Phase 100 wird eine Verteilung von Maskenelementen ge
funden, die im Lösungsraum ein lokales Minimum darstellt.
In der Ambitions-Phase 200 wird das Ergebnis der
Initialisierungs-Phase 100 durch den Einsatz weiterer Ope
ratoren verbessert. Die Ambitions-Phase 200 wird auch we
gen der Wahl des steilsten Optimierungsanstiegs als Hill-
climbing-Phase oder Einbahn-Optimierungsphase bezeich
net. Zusätzlich zu den während der Initialisierung ausge
führten Operatoren CREATE und UNDO werden die Opera
toren ERASE, MOVE und RESIZE verwendet. Die in Fig. 5
schematisch illustrierte Ambitions-Phase wird mit einer
analogen Strategie wie die Initialisierungs-Phase 100 durch
geführt, so dass sich ein ähnliches Bild wie in Fig. 4 ergibt.
Der wesentliche Unterschied besteht lediglich darin, dass
mehr Operatoren zur Veränderung der aktuellen Maskenele
mentverteilung zur Verfügung stehen, wobei der aktuell an
zuwendende Operator nach einer Wahrscheinlichkeitsbe
trachtung ausgewählt wird.
Zuerst erfolgt bei Schritt 201 die Auswahl eines
Maskenelements, auf das im nächsten Schritt der Operator
angewendet werden soll. Die Auswahl des Maskenelements
erfolgt zufällig.
Bei Schritt 202 wird einer der genannten Operato
ren ausgewählt und auf das Maskenelement angewendet.
Die Auswahl des Operators erfolgt wiederum zufällig oder
vorzugsweise in Abhängigkeit von der Wahrscheinlichkeit,
ob ein bestimmter Operator eine Verbesserung der Approxi
mation liefert oder nicht. Diese Wahrscheinlichkeit wird aus
den bisherigen Fehlversuchen mit dem jeweiligen Operator
innerhalb eines vorbestimmten vorhergehenden Zeitberei
ches ermittelt. Alternativ ist es auch möglich, zur Auswahl
des wirkenden Operators aufeinanderfolgend jeden Opera
tor einmalig anzuwenden, die damit erzielte Approximati
onsgüte zu bestimmen und anschließend mit dem UNDO-
Operator wieder rückgängig zu machen. Zum weiteren Ver
fahren wird dann der Operator mit der besten Approximati
onsgüte verwendet.
Die Schritte 203 bis 206 erfolgen analog zu den
Schritten 103 bis 106 gemäß Fig. 4. Der Vorteil der Ambiti
ons-Phase 200 besteht in der schnellen Verbesserung der
Approximation. Die im Ergebnis der Ambitions-Phase 200
vorliegende Maskenelementverteilung bildet die Grundlage
für die anschließende Optimierungs-Phase 300.
Beim Test 206 des Abbruchkriteriums wird die
Anpassung der Funktion g an die Zielfunktion f bewertet.
Die Bewertung erfolgt auf der Grundlage von mindestens
einem der folgenden Gütekriterien. Ein erstes Kriterium
wird durch die durchschnittliche Abweichung bezüglich der
Approximation zwischen beiden Funktionen gegeben. Die
Approximation At zum Zeitpunkt t berechnet sich aus der
Summe über die Betragsdifferenzen aus den Funktionen f
und g über alle Messstellen.
At = Σij|f(i, j) - g(i, j)
Ein zweites Kriterium, welches wahlweise mit ver
wendet werden kann, ist durch die Oberflächenrauhigkeit R
gegeben. Diese ist als arithmetisches Mittel zwischen der
maximalen Betragsdifferenz zwischen f und g und der mini
malen Betragsdifferenz zwischen f und g bei einer gewähl
ten Soll-Strukturhöhe definiert.
Die Überprüfung des Abbruchkriteriums umfasst
den Test, ob die aktuell ermittelte Approximationsgüte einen
vorbestimmten Wert entsprechend den genannten Gütekrite
rien erreicht oder überschritten hat.
Die Optimierungs-Phase basiert auf der Anwen
dung der gleichen Operatoren wie in der Ambitions-Phase.
Im Unterschied zu Schritt 203 (siehe Fig. 4) werden jedoch
nicht nur Operationen zugelassen, die zu einer gleich guten
oder verbesserten Approximation führen. Diese Bedingung
ermöglicht lediglich das Auffinden eines lokalen Optimums
im Rahmen der Ambitions-Phase, nicht jedoch des globalen
Optimums unter den zur Verfügung stehenden Maskenele
mentverteilungen.
Nachdem analog zu den oben beschriebenen
Schritten auch in der Optimierungs-Phase 300 ein Masken
element ausgewählt (Schritt 301) und ein Operator ausge
wählt und angewendet worden ist (Schritt 302), erfolgt bei
Schritt 303 ein Test, ob die erzielte Approximation inner
halb eines vorbestimmten Fortschrittintervalls liegt oder
nicht. Das Fortschrittsintervall der Optimierungs-Phase 300
ist eine Referenzgröße, die empirisch festgelegt wird und
größer, gleich oder kleiner als die bisher erzielte Approxi
mationsgüte sein kann. Das Fortschrittsintervall wird in Ab
hängigkeit von der bisher erzielten Approximationsgüte lau
fend entsprechend einer Optimierungskurve verkleinert, so
dass die Optimierungs-Phase eine Strategie realisiert, die
auf dem an sich bekannten "Simulated Annealing"-Verfah
ren (siehe v. Laarhoven et al. in "Mathematics and its Appli
cations" Dordrecht, Kluver 1987) basiert. Die Optimie
rungskurve oder Abkühlfunktion des Fortschrittsintervalls
kann auch aus Vorversuchen ermittelt werden. Beispiele für
Abkühlfunktionen der Optimierungs-Phase 300 sind in Fig.
8 illustriert (siehe unten).
Wenn der aktuell ausgeführte Operator zu einer
Approximation führt, die innerhalb des Fortschrittsintervalls
liegt, so erfolgt der Rücksprung auf den nächsten Schritt
301. Andernfalls wird der Operator bei Schritt 304 rückgän
gig gemacht, der aktuelle Fehlversuch gezählt (Schritt 305)
und das Abbruchkriterium geprüft (Schritt 306). Das Ab
bruchkriterium ist erfüllt, wenn die Approximationsgüte ei
nen vorbestimmten Grenzwert erreicht hat oder über eine
vorbestimmte Anzahl von Mutationsschritten unverändert
geblieben ist
Die in den Fig. 3 bis 5 dargestellten Schritte erfol
gen aufeinanderfolgend jeweils für ein Maskenelement oder
Primärelement. Nach Anwendung eines Operators ist vor
zugsweise eine weitere Anwendung eines Operators oder
die Umkehrung des vorherigen Operators vorgesehen. Ge
mäß alternativen Ausführungsformen der Erfindung kann
auch eine mehrfache Ausführung des UNDO-Operators vor
gesehen sein, so dass aufeinanderfolgend mehrere Schritte
rückgängig gemacht werden. Des weiteren können abwei
chend von dargestellten Verfahrensweise auch mehrere
Maskenelemente gleichzeitig verändert werden, die in ge
genseitiger Nachbarschaft angeordnet sind.
Gemäß einer Ausführungsform des erfindungsge
mäßen Verfahrens kann eine Partitionierung der Maskenflä
che in mehrere Sektoren vorgesehen sein. Ein Sektor um
fasst einen Flächenbereich, der beispielsweise einer vorbe
stimmten Teilstruktur der angestrebten 3-dimensionalen
Strukturierung der Targetoberfläche entspricht. Die Verfah
ren gemäß den Fig. 3 bis 5 können vorteilhafterweise für
mehrere Sektoren gleichzeitig durchlaufen werden, wobei
die Maskenverteilungen an den Sektorengrenzen als Pro
zessbedingungen berücksichtigt werden.
Die Unterteilung der Maskenfläche in Sektoren be
sitzt mehrere Vorteile. Erstens wird der Speicherplatzbedarf
für die einzelnen Optimierungsvorgänge verringert. Außer
dem wird die Effektivität der Operatorauswahl im Verfah
rensverlauf verbessert.
In Fig. 7 ist ein Ausschnitt einer erfindungsgemä
ßen Photomaske mit drei lichtdurchlässigen Bereichen 13,
14, 19 schematisch illustriert. Als Hintergrund ist ein pro
zessbedingtes Raster eingezeichnet, mit dem das laterale
Auflösungsvermögen der Aufbringung von Maskenelemen
ten definiert ist. Das Rastermaß s beträgt beispielsweise
0.1 µm. Allgemein besitzen die Maskenelemente eine mini
male Kantenlänge von beispielsweise 6.s. Sie können aber
auch größere Kantenlängen besitzen.
Der lichtdurchlässige Bereich 13 wird durch ein
einzelnes Maskenelement mit der minimalen Kantenlänge
(6.s) gebildet. Der lichtdurchlässige Bereich 14 hingegen
umfasst drei Maskenelemente, von denen das Maskenele
ment rechts unten eine größere Kantenlänge besitzt. Der
senkrechte Abstand der benachbarten Bereiche entspricht
der minimalen Kantenlänge eines Maskenelements. Der
lichtdurchlässige Bereich 19 hat einen Punktkontakt mit
dem lichtdurchlässigen Bereich 14.
Ein besonderes Merkmal erfindungsgemäß herge
stellter Photomasken besteht darin, dass die Anordnung der
lichtdurchlässigen Bereiche und deren Umrandung eine der
art unregelmäßige Anordnung besitzen, dass über der Mas
kenfläche keine Periodizität erkennbar ist. Eine erfindungs
gemäße Photomaske zeichnet sich ausschließlich durch eine
Periodizität aus, die dem herstellungsbedingten Gitter (Ra
stermaß s) entspricht. So können in der Elementumrandung
Stufen auftreten, die kleiner als die minimale Kantenlänge
sind und beispielsweise gerade dem minimalen Rastermaß s
entsprechen (siehe Stufe 15 am lichtdurchlässigen Bereich
14 in Fig. 7). Entsprechende Stufen treten auch zwischen
benachbarten Bereichen als senkrechte Abstände 18 benach
barter Kanten auf, wie dies durch die Versetzung der Kanten
16 und 17 illustriert ist.
In den Fig. 8 und 9 sind beispielhaft erfindungsge
mäß hergestellte Photomasken und zugehörige 3-dimensio
nale Strukturen mit Messergebnissen illustriert. Die oberen
beiden Teilbilder von Fig. 8 zeigen eine Teilmaske und Tei
loberfläche der Kugeloberfläche. Wegen der Symmetrie der
Kugeloberfläche genügt es, lediglich ein Viertel der Mas
kendaten zu berechnen. In den unteren Teilbildern der Fig. 8
sind die Abweichungen von der idealen Oberflächenfunk
tion und der Approximationsverlauf des erfindungsgemäßen
Verfahrens illustriert.
Es wurden auf einer Fläche von 100 µm.100 µm
mit einer minimalen Kantenlänge der Maskenelemente von
0.7 µm insgesamt 3735 Maskenelemente platziert. Das er
findungsgemäße Verfahren beendete die Suche nach der op
timalen Verteilung von Maskenelementen bei einer Appro
ximationsabweichung von 0.465%. Die Teilbilder von Fig.
8 (rechts unten) zeigen, dass innerhalb der ersten rund 2.5
Millionen Mutationen eine Approximationsabweichung von
rund 1% erreicht wurde. Die linke Kurve zeigt die Verbesse
rung der Abweichung im Bereich von 0.5% bis 3.5% für die
ersten 12.5.106 Mutationen. Die rechte Kurve zeigt den
weiteren Verlauf im Bereich von 0.46% bis 0.53% zu
7.5.107 Mutationen. Der Endwert wurde erst nach rund 70
Millionen Mutationen erzielt. Das linke untere Teilbild von
Fig. 8 zeigt eine hohe Approximation im Bereich der Kuge
loberfläche, lediglich am Rand und auf dem Gipfel der
Oberfläche kommt es zu Abweichungen (dunkel gepunktet).
Der Vergleich der Fig. 8 und 10 zeigt in beeindruc
kender Weise die Überlegenheit des erfindungsgemäßen
Verfahrens bei der Optimierung von Photomasken. Die
Oberflächenrauhigkeit hat sich im Vergleich zu der mit dem
herkömmlichen Verfahren gebildeten Kugeloberfläche er
heblich verbessert.
In Fig. 9 sind zwei weitere Beispiele von 3-dimen
sionalen Strukturen gezeigt, die mit einer erfindungsgemäß
generierten Photomaske erzeugt werden können. Im linken
Teil ist eine aus vier Teilstücken zusammengesetzte Pyra
mide gezeigt. Der rechte Teil von Fig. 9 zeigt den Aus
schnitt einer Fresnel-Linse, die durch Überlagerung einer
Vielzahl von Halbkugeln bzw. Halbkugelschalen gebildet
ist.
Erfindungsgemäß hergestellte Masken für die Li
thographie besitzen Anwendungen in der Mikromechanik,
Mikrotechnologie, Mikrosystemtechnik, Mikrostrukturtech
nik, inkl. Photovoltaik (Solarzellen, Ablösung bisheriger
chemischer oder mechanischer Verfahren, Optimierung
Struktur für Reflexion), "zellulären" Biotechnologie, und In
tegration von Sensoren und Aktuatoren in Halbleiter-Chips.
Claims (11)
1. Verfahren zur Generation einer zweidimensionalen
Photomaske, insbesondere für die Grautonlithographie,
wobei die Photomaske eine Vielzahl von lichtdurchläs
sigen Bereichen mit jeweils einem oder mehreren Mas
kenelementen aufweist, die so angeordnet werden, dass
bei Belichtung eines Targets durch die Photomaske auf
dem Target ein Belichtungsbild erzeugt wird, das an
ein vorbestimmtes Grauwertbild angepasst ist, da
durch gekennzeichnet, dass
die Anzahl, Größe und/oder Positionen der Maskenele mente mit einer evolutionären Auswahlprozedur mit einer Vielzahl von Mutationsschritten ermittelt werden, bei denen
ausgehend von einer Startverteilung von Maskenele menten mit einem Operator, der aus einer Gruppe von vorbestimmten statistischen Operatoren ausgewählt ist, aufeinanderfolgend jeweils eine abgewandelte Vertei lung von Maskenelementen erzeugt werden, bis ein vorbestimmtes Abbruchkriterium erfüllt ist, und
für jede aktuelle Verteilung das zugehörige Belich tungsbild ermittelt wird, das sich bei Belichtung des Targets durch eine Photomaske mit der aktuellen Ver teilung ergeben würde, wobei
das Abbruchkriterium erfüllt ist, wenn eine Approxi mationsgüte, die für die Anpassung des Belichtungsbil des an das Grauwertbild charakteristisch ist, einen vor bestimmten Grenzwert erreicht hat oder über eine vor bestimmte Anzahl von Mutationsschritten nicht ver bessert wurde.
die Anzahl, Größe und/oder Positionen der Maskenele mente mit einer evolutionären Auswahlprozedur mit einer Vielzahl von Mutationsschritten ermittelt werden, bei denen
ausgehend von einer Startverteilung von Maskenele menten mit einem Operator, der aus einer Gruppe von vorbestimmten statistischen Operatoren ausgewählt ist, aufeinanderfolgend jeweils eine abgewandelte Vertei lung von Maskenelementen erzeugt werden, bis ein vorbestimmtes Abbruchkriterium erfüllt ist, und
für jede aktuelle Verteilung das zugehörige Belich tungsbild ermittelt wird, das sich bei Belichtung des Targets durch eine Photomaske mit der aktuellen Ver teilung ergeben würde, wobei
das Abbruchkriterium erfüllt ist, wenn eine Approxi mationsgüte, die für die Anpassung des Belichtungsbil des an das Grauwertbild charakteristisch ist, einen vor bestimmten Grenzwert erreicht hat oder über eine vor bestimmte Anzahl von Mutationsschritten nicht ver bessert wurde.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, bei dem bei jedem
Mutationsschritt oder nach mehreren Mutationsschrit
ten geprüft wird, ob die aktuelle Verteilung von Mas
kenelementen vorbestimmte Prozessbedingungen er
füllt.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, bei dem der bei ei
nem Mutationsschritt ausgeführte Operator rückgängig
gemacht wird, falls die mit diesem erzielte aktuelle
Verteilung ein Belichtungsbild ergibt, dessen Approxi
mationsgüte außerhalb eines vorbestimmten Fort
schrittsintervalls liegt.
4. Verfahren gemäß Anspruch 3, bei dem sich das
Fortschrittsintervall in einer Initialisierungs-Phase
(100), in der ein CREATE- oder ein UNDO-Operator
ausgeführt wird, und einer Ambitioins-Phase (200), in
der ein CREATE-, MOVE-, RESIZE-, ERASE- oder
ein UNDO-Operator ausgeführt wird, dadurch aus
zeichnet, dass die Approximationsgüte bei jedem Mu
tationsschritt verbessert wird oder wenigstens gleich
bleibt.
5. Verfahren gemäß Anspruch 3, bei dem sich das
Fortschrittsintervall in einer Optimierungs-Phase
(300), in der ein CREATE-, MOVE-, RESIZE-,
ERASE- oder ein UNDO-Operator Operator ausge
führt wird, dadurch auszeichnet, dass die Approximati
onsgüte bei jedem Mutationsschritt besser als ein vor
bestimmter Referenzwert einer Optimierungskurve ist.
6. Verfahren gemäß den Ansprüchen 3 bis 5, bei dem
die Mutationsschritte zuerst in der Initialisierungs-
Phase (100), anschließend in der Ambitions-Phase
(200) und schließlich in der Optimierungs-Phase (300)
ausgeführt werden.
7. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden An
sprüche, bei dem als Approximationsgüte die durch
schnittliche Abweichung zwischen dem aktuellen Be
lichtungsbild und dem Grauwertbild und/oder ein
Oberflächenrauhigkeitsparameter R ermittelt wird, der
für die Oberflächenrauhigkeit charakteristisch ist, die
sich bei Verwendung einer Photomaske mit dem aktu
ellen Belichtungsbild ergeben würde.
8. Photomaske, die eine Vielzahl von lichtdurchlässi
gen Bereichen mit jeweils einem oder mehreren Mas
kenelementen aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass
der Kantenverlauf und/oder die Anordnung der licht
durchlässigen Bereiche so gebildet ist, dass an den
Kanten von lichtdurchlässigen Bereichen Stufen (15)
gebildet sind und/oder zwischen Kanten verschiedener
lichtdurchlässiger Bereiche senkrechte Abstände (18)
gegeben sind, wobei die Stufen oder senkrechten Ab
stände kleiner als eine minimale Kantenlänge der Mas
kenelemente sind.
9. Photomaske gemäß Anspruch 8, bei der die mini
male Kantenlänge der Maskenelemente gleich einem
ganzzahligen Vielfachen eines Rastermaßes (s) ist, das
dem lateralen Auflösungsvermögen des zur Herstel
lung der Photomaske verwendeten Strukturierungsver
fahrens entspricht.
10. Photomaske gemäß Anspruch 8 oder 9, bei der
Maskenelemente so angeordnet sind, dass sich jeweils
zwei Maskenelemente ausschließlich in einem gemein
samen Eckpunkt berühren.
11. Photomaske gemäß einem der Ansprüche 8 bis 10,
bei der die Anzahl und Anordnung der lichtundurchläs
sigen Maskenelemente mit einem Verfahren gemäß einem
der Ansprüche 1 bis 7 gebildet ist.
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