DE10146437A1

DE10146437A1 - Wirbelsäulentherapiesystem

Info

Publication number: DE10146437A1
Application number: DE10146437A
Authority: DE
Inventors: Gerhard Ibel; Werner Richter; Kurt Schmidt
Original assignee: N O M MED GmbH
Current assignee: N O M MED GmbH
Priority date: 2001-09-20
Filing date: 2001-09-20
Publication date: 2003-04-24

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Wirbelsäulentherapiesystem zur Behandlung von Rückenbeschwerden, die auf Fehlfunktionen der Wirbelsäule zurückzuführen sind. Das Wirbelsäulentherapiesystem weist eine flexible Matte 1 mit einer im Lendenwirbelbereich einer daraufliegenden Person integral mit der Matte 1 ausgebildeten Stützrippe 2 auf. Eine Vielzahl von Traktionsrippen 3a, 3b ist beidseitig der Stützrippe 2 vorgesehen, wobei die Traktionsrippen 3a, 3b so ausgebildet sind, daß mindestens beim Daraufliegen einer Person die Traktionsrippen 3a, die in bezug auf die Stützrippe 2 in Kopfrichtung angeordnet sind, in Kopfrichtung verbogen werden und die Traktionsrippen, die in Fußrichtung angeordnet sind, in Fußrichtung verbogen werden, wobei an der Unterseite der Matte 1 ein flexibler Flächenheizkörper 4 angeordnet ist.

Description

Die Erfindung betrifft ein Wirbelsäulentherapiesystem zur Behandlung von Rückenbeschwerden, die auf Fehlfunktionen der Wirbelsäule zurückzuführen sind.
Zur Behandlung von Rückenbeschwerden sind aus dem Stand der Technik flexible Liegematten bekannt, die eine Vielzahl aufwärtsgerichteter Rippen aufweisen. Wenn eine Person auf einer solchen Matte liegt, werden die Rippen unter dem Einfluß des Gewichts der Person vorbestimmt deformiert, wodurch eine gewünschte Streckung der Wirbelsäule erzielbar ist.
Eine solche Liegematte ist in der DE 30 10 122 beschrieben. In Fig. 3 ist eine perspektivische Darstellung eines Mattenabschnitts mit den aufwärtsgerichteten Traktionsrippen dargestellt, und die Fig. 4 zeigt in der Seitenansicht die Anwendung und die Wirkungsweise dieser Liegematte. Aus der Fig. 4 ist die Traktionswirkung erkennbar, denn durch die Biegung der Traktionsrippen unter dem Gewicht der darauf liegenden Person werden die einzelnen Wirbel der Wirbelsäule in einem gewünschten medizinisch begründeten Maß traktioniert, d. h. auseinandergezogen.
Obwohl mit dieser Mattenanordnung bereits ein guter Therapieeffekt erzielbar ist, besteht die Aufgabe der Erfindung darin, den Therapieeffekt weiter zu verbessern.
Die Aufgabe der Erfindung wird mit einem Wirbelsäulentherapiesystem nach Anspruch 1 gelöst.
Das erfindungsgemäße Wirbelsäulentherapiesystem besteht aus einer flexiblen Matte, auf der im Lendenwirbelbereich eine an der Matte angeordnete Stützrippe vorgesehen ist, die vorzugsweise mit der Matte integral ausgebildet ist. Ausgehend von der Stützrippe ist eine Vielzahl von Traktionsrippen vorgesehen, die so ausgebildet sind, daß mindestens beim Aufliegen einer Person die Traktionsrippen, die in bezug auf die Stützrippe in Kopfrichtung angeordnet sind, demzufolge in Kopfrichtung verbogen werden und die Traktionsrippen, die in Fußrichtung angeordnet sind, in Fußrichtung verbogen werden. Die Biegung der Traktionsrippen in die vorbestimmte Richtung kann durch eine geometrische Ausbildung, z. B. Schrägstellung, oder durch eine Materialbeschaffenheit erzielt werden. Es ist dabei unerheblich, wie die Stellung und die Form der Traktionsrippen im unbelasteten Zustand sind, sondern es kommt vielmehr darauf an, daß die Traktionsrippen im belasteten Zustand, d. h., wenn eine Person auf der Matte liegt, eine Traktion der Wirbelsäule erzeugen. Es ist weiterhin unerheblich, aus welchem Material die Matte besteht, solange die vorstehend beschriebene Funktion erzielt wird, d. h., es kommen vorzugsweise diverse Schaumstoffmaterialien zur Anwendung. Es ist jedoch auch möglich, Verbundmaterialien, wie z. B. Schaumstoff mit einer geschlossenen Oberfläche einzusetzen. Es ist weiterhin prinzipiell möglich, einen aufblasbaren Folienkörper zu verwenden, der im aufgeblasenen Zustand die erforderlichen Traktionseigenschaften aufweist. An der Unterseite der Matte aus den o. g. Materialien ist erfindungsgemäß ein flexibler Flächenheizkörper angeordnet. Durch die von dem Flächenheizkörper erzeugte Temperaturerhöhung der Matte und der Rippen wird bei gleichzeitiger Streckung der Wirbelsäule ein hoher therapeutischer Effekt erzielt.
Nach Anspruch 2 ist an der Unterseite des Flächenheizkörpers eine Wärmeisolationsschicht fest angeordnet. Diese Ausführungsform der Erfindung verhindert einen Wärmeverlust durch Wärmeleitung in den Fußboden.
Nach Anspruch 3 ist an der Unterseite der Wärmeisolationsschicht eine Reflexionsschicht fest angeordnet. Diese Ausführungsform der Erfindung verhindert zusätzlich den Wärmeverlust durch Wärmeleitung in den Fußboden.
Nach Anspruch 4 weist die Matte in Bereichen, an denen keine Traktionsrippen angeordnet sind, Löcher auf. Durch diese Löcher oder Durchbrüche gelangt die vom Flächenheizkörper ausgehende Wärmestrahlung unmittelbar auf den Rücken des Patienten, wodurch der Therapieeffekt weiter verbessert wird. Die Löcher sind so ausgebildet, daß sie auch während der Deformation der Traktionsrippen beim Aufliegen des Patienten für Wärmestrahlung durchgängig bleiben.
Nach Anspruch 5 ist der Flächenheizkörper mit der Matte durch Klebung verbunden. Diese Ausführungsform der Erfindung führt zu einer einstückigen Bauweise und somit zu einer einfachen Handhabung im Gebrauch.
Nach Anspruch 6 ist der Flächenheizkörper mit der Matte durch einen Klettverschluß oder ein ähnlich wirkendes lösbares Verbindungsmittel verbunden. Diese Ausführungsform der Erfindung ermöglicht, die Matte bei Bedarf zu reinigen oder zu desinfizieren, ohne daß hinsichtlich Feuchteresistenz an den Flächenheizkörper besondere Anforderungen gestellt werden müssen.
Nach Anspruch 7 sind die Matte und der Flächenheizkörper mit einem Textil- oder Folienüberzug umschlossen, wobei der Flächenheizkörper nicht mit der Matte verbunden ist, sondern lediglich durch den Überzug an der Mattenunterseite gehalten wird. Es ist für den Fachmann klar, daß der Überzug ausreichend elastisch sein muß, um die Bewegungen der Traktionsrippen und somit deren Wirkung nicht zu beschränken. Diese Ausführungsform der Erfindung ermöglicht eine einfache Handhabung des Systems beim Austausch der Komponenten, z. B. bei Verschleiß oder Defekt.
Nach Anspruch 8 ist der Flächenheizkörper so ausgebildet, daß der Kopfbereich des Patienten ausgespart ist. Durch diese Maßnahme wird die medizinisch-therapeutisch unerwünschte Erwärmung des Kopfes vermieden.
Fig. 1 zeigt eine erste Ausführungsform der Erfindung.
Fig. 2 zeigt eine zweite Ausführungsform der Erfindung.
Fig. 3 zeigt eine perspektivische Darstellung eines Mattenabschnitts einer herkömmlichen Traktionsmatte.
Fig. 4 zeigt die herkömmliche Traktionsmatte bei der Anwendung.
Die Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht eines Wirbelsäulentherapiesystems gemäß der vorliegenden Erfindung mit einer flexiblen Matte 1 aus Schaumstoff, auf der eine zu behandelnde Person liegt. Im Lendenwirbelbereich ist eine Stützrippe 2 angeordnet, die mit der Matte 1 einstückig ausgebildet ist. Ebenfalls sind mit der Matte 1 Traktionsrippen 3a, 3b integral verbunden, die beidseitig der Stützrippe 2 angeordnet sind. Die Traktionsrippen 3a sind nach links, d. h. in Kopfrichtung geneigt und die Traktionsrippen 3b in der entgegengesetzten Richtung. An der Unterseite der Matte 1 ist eine flexible Heizfolie 4 angeordnet, die über eine Zuleitung 9 mit einer Sicherheits-Kleinspannungsquelle verbindbar ist. Flexible Heizfolien sind dem Fachmann bekannt, so daß dazu keine näheren Erläuterungen erforderlich sind. Wenn die Heizfolie mit der Sicherheits-Kleinspannungsquelle verbunden wird, erwärmt sich die Mattenunterseite durch Wärmeleitung. Die Wärme wird dann durch den Körperkontakt der Rippen und durch Wärmestrahlung auf den Rücken des Patienten geleitet. Die Form der Heizfolienfläche ist so gewählt, daß der Kopf des Patienten nicht erwärmt wird. Zur Vermeidung von Wärmeverlusten in den Fußboden ist die Heizfolie 4 mit einer Wärmeisolationsschicht 5 aus Schaumstoff von 6 mm Dicke und einer 0,3 mm dicken Aluminiumfolie 6 zur Wärmerückstrahlung verklebt. Über die Matte 1 und die Heizfolie 4 ist ein Bezug aus einem dehnbaren Textilgewebe (nicht gezeigt) gezogen, so daß die Matte 1 und die Heizfolie 4 eine Einheit bilden, wodurch die Heizfolie 4 weitgehend unverrückbar an der Unterseite der Matte 1 gehalten wird.
Die Fig. 2 zeigt eine Matte 1, die zwischen den Rippen Durchbrüche 7 aufweist. Diese Durchbrüche bewirken, daß die von der Heizfolie abgestrahlte Wärme unmittelbar an den Rücken des Patienten gelangt. Dadurch werden die Aufheizzeitdauer verkürzt und der therapeutische Effekt verstärkt.
Die Fig. 3 und 4 zeigen eine herkömmliche Traktionsmatte, die einleitend beschrieben wurde.

Claims

1. Wirbelsäulentherapiesystem mit einer flexiblen Matte (1), auf der im Lendenwirbelbereich einer daraufliegenden Person eine an der Matte (1) angeordnete Stützrippe (2) vorgesehen ist und eine Vielzahl von Traktionsrippen (3a, 3b) beidseitig der Stützrippe (2) vorgesehen sind, wobei die Traktionsrippen (3a, 3b) so ausgebildet sind, daß mindestens beim Aufliegen einer Person die Traktionsrippen (3a), die in bezug auf die Stützrippe (2) in Kopfrichtung angeordnet sind, in Kopfrichtung verbogen werden und alle Traktionsrippen, die in Fußrichtung angeordnet sind, in Fußrichtung verbogen werden, dadurch gekennzeichnet, daß an der Unterseite der Matte (1) ein flexibler Flächenheizkörper (4) angeordnet ist.

2. Wirbelsäulentherapiesystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Unterseite des Flächenheizkörpers (4) eine Wärmeisolationsschicht (5) fest angeordnet ist.

3. Wirbelsäulentherapiesystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der Unterseite der Wärmeisolationsschicht (5) eine Wärmerückstrahlschicht (6) fest angeordnet ist.

4. Wirbelsäulentherapiesystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Matte (1) Löcher (7) in Bereichen aufweist, in denen keine Rippen angeordnet sind, wobei die Löcher (7) so ausgebildet sind, daß sie auch während der Deformation der Traktionsrippen (3a, 3b) unter Belastung durch eine daraufliegende Person erhalten bleiben.

5. Wirbelsäulentherapiesystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Flächenheizkörper (4) mit der Matte (1) durch Klebung verbunden ist.

6. Wirbelsäulentherapiesystem nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Flächenheizkörper (4) mit der Matte (1) durch einen Klettverschluß verbunden ist.

7. Wirbelsäulentherapiesystem nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Matte (1) und der Flächenheizkörper (4) mit einem Textil- oder Folienüberzug umschlossen sind, wobei der Flächenheizkörper (4) nicht mit der Matte (1) verbunden ist.

8. Wirbelsäulentherapiesystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Flächenheizkörper (4) so ausgebildet ist, daß der Kopfbereich des Patienten ausgespart ist.