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Die Erfindung betrifft ein Lamellensystem insbesondere zur Anwendung als Licht- oder
Sichtschutz, als Raumteiler oder für Fenster oder für andere Anwendungen, bei denen
die Eigenschaften und Vorteile eines Lamellensystems genutzt werden sollen.
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Lamellensysteme sind in Form von horizontalen oder vertikalen Jalousien allgemein
bekannt, die üblicherweise an einem Fensters angebracht werden, um einen Sichtschutz
oder einen Schutz vor Sonneneinstrahlung zu erzielen.
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Ein Nachteil hierbei besteht jedoch darin, dass die Befestigung dieser Jalousien
zuweilen mit Schwierigkeiten verbunden sein kann. Außerdem müssen die Jalousien an eine
bestimmte Fenstergröße angepasst sein, so dass sie nach einer ersten Montage in vielen
Fällen nicht mehr an anderen Fenstern angebracht werden können.
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Eine Aufgabe, die der Erfindung zugrunde liegt, besteht deshalb darin, ein
Lamellensystem zu schaffen, das wesentlich einfacher und flexibler anwendbar ist.
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Weiterhin soll ein Lamellensystem geschaffen werden, bei dem die Lamellen in
einfacher Weise ausgewechselt werden können.
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Schließlich soll auch ein Lamellensystem geschaffen werden, das ohne Klebstoffe oder
Klebebänder in einfacher und umweltfreundlicher Weise aufgebaut und auch wieder
abgebaut werden kann.
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Gelöst wird die Aufgabe mit einem Lamellensystem, das sich gemäß Anspruch 1
dadurch auszeichnet, dass mindestens ein Tragrohr und eine Mehrzahl von Lamellen
vorgesehen ist, die jeweils an mindestens einer Auflage an dem Tragrohr ruhen.
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Dadurch, dass die Lamellen an einem Tragrohr ruhen und nicht von durch diese
hindurchgeführten sowie seitlich verlaufenden Schnüren gehalten werden, ergeben sich
wesentliche Vorteile. Einerseits muss das Lamellensystem nicht aufgehängt werden,
sondern kann auch frei stehend installiert werden, und zwar überall dort, wo es benötigt
wird. Diese Flexibilität eröffnet eine Reihe von weiteren Anwendungen, die den
eingangs genannten üblichen Jalousien verschlossen sind. Hierzu gehört zum Beispiel die
Anwendung als Paravent und als Raumteiler oder zum Abschirmen von Regalen oder
anderen Möbeln oder zur Aufstellung als "American Shutter".
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Ein weiterer Vorteil dieser Lösung besteht darin, dass das Lamellensystem wesentlich
stabiler ausgeführt werden kann, als es bei den bekannten Jalousien möglich ist.
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Durch die relativ einfache Konstruktion des erfindungsgemäßen Lamellensystems kann
dieses in kurzer Zeit aufgebaut und auch genauso schnell wieder abgebaut werden. Der
Transport des Lamellensystems in abgebautem Zustand erfordert nur wenig Platz, und
beschädigte Lamellen können einfach und schnell ausgewechselt werden. All dies führt
zu erheblichen Kostenvorteilen gegenüber solchen bekannten System, die
Führungsbänder, Schnüre, Cordeln oder ähnliches aufweisen und bei denen die Montage der
Lamellen sehr zeitaufwendig ist.
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Wenn die Lamellen aus einem entsprechend harten bzw. widerstandsfähigen Material
gefertigt werden und das Lamellensystem entsprechend aufgestellt bzw. montiert wird,
kann auch eine Schutzwirkung gegen Einbruch oder unbefugten Zutritt erzielt werden.
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Die Unteransprüche haben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung zum Inhalt.
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Mit der Ausführung gemäß Anspruch 3 wird der zusätzliche Vorteil erreicht, dass die
Lamellen an der Auflage (zum Beispiel jeweils ein Spalt) allein aufgrund ihres
Gewichtes ruhen und trotzdem sicher fixiert sind und nicht herausrutschen können, ohne dass
zusätzliche Befestigungsmittel wie zum Beispiel Klebstoffe oder eine klemmende
Befestigung in Spalten erforderlich ist.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform anhand der Zeichnung. Es
zeigt:
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Fig. 1 eine schematische Gesamtansicht eines erfindungsgemäßen Lamellensystems;
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Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines Teils eines Tragrohres;
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Fig. 3 eine Draufsicht auf ein Tragrohr; und
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Fig. 4 schematische Darstellungen eines Aufsatzes für ein Tragrohr.
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Fig. 1 zeigt eine schematische Gesamtansicht eines Lamellensystems in aufgestelltem
Zustand. Das System umfasst im wesentlichen zwei Tragrohre (Halterohre) 1, 2, die mit
einem ersten unteren Ende im wesentlichen vertikal an einem gemeinsamen Fuß 3
befestigt sind, so dass das Lamellensystem frei aufgestellt werden kann. Das zweite obere
Ende der Tragrohre ist jeweils mit einem kappenähnlichen Aufsatz 10, 20
abgeschlossen. Alternativ dazu könnten die Tragrohre jedoch mit ihrem zweiten oberen Ende auch
an einem Deckenbereich eines Raumes o. ä. aufgehängt werden.
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Das System umfasst weiterhin eine Mehrzahl von Lamellen 4, die an den Tragrohren 1,
2 parallel zueinander und senkrecht zu den Tragrohren fixiert sind. Die Lamellen 4
können verschiedene Breiten haben, und auch deren Längen können entsprechend der
gewünschten Breite des Lamellensystems im wesentlichen frei gewählt werden. Die
Lamellen 4 können nahezu beliebige Anstellwinkel zur horizontalen Ebene aufweisen. Sie
müssen auch nicht unbedingt senkrecht zu den Tragrohren 1, 2 verlaufen, sondern
können andere Winkel mit den Tragrohren einschließen.
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Die Tragrohre 1, 2 sind im wesentlichen hohl und haben vorzugsweise einen
quadratischen Querschnitt. Sie können alternativ dazu jedoch auch andere Querschnittsformen
wie zum Beispiel rechteckige, runde, ovale usw. Formen aufweisen. Die Länge der
Tragrohre kann entsprechend der vorgesehenen Anwendung bzw. Aufstellung ebenfalls
im wesentlichen frei gewählt werden.
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Fig. 2 zeigt schematisch eine perspektivische Ansicht des Bereiches des zweiten
oberen Endes eines Tragrohres 1 (2) bei abgenommenem Aufsatz 10 (20).
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Wie in dieser Darstellung zu erkennen ist, sind in das Tragrohr 1 (2) Spaltenpaare 111
(211), 121 (221); 112 (212), 122 (222); . . . eingebracht, wobei in jedes Spaltenpaar
jeweils eine Lamelle 4 eingesetzt wird.
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Jedes Spaltenpaar ist durch eine erste Spalte 111 (211); 112 (212); 113 (213); . . . in einer
ersten Seite des Tragrohres 1 (2) sowie eine zweite Spalte 121 (221); 122 (222); 123
(223); . . . in einer angrenzenden zweiten Seite des Tragrohres gebildet, wobei die Spalten
eines Spaltenpaares an einer gemeinsamen Kante K zwischen den beiden Seiten
zusammenlaufen und sich von dieser Kante ausgehend mit einem Winkel von jeweils
vorzugsweise etwa 45 Grad zur Längsrichtung des Tragrohres nach unten erstrecken. Dieser
Winkel bestimmt gleichzeitig den Anstellwinkel der eingesetzten Lamellen, der jedoch,
wie bereits erwähnt wurde, auch einen anderen Wert haben kann.
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Die Breite der Spalte ist mindestens so groß, wie die Dicke der einzusetzenden
Lamellen 4.
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Fig. 3 zeigt schematisch eine Draufsicht auf eines der Tragrohre 1 (2) bei
abgenommenem Aufsatz 10 (20). In dieser Darstellung ist auch eine der Lamellen 4 gezeigt, die
in eines der Spaltenpaare eingesetzt ist.
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Die Länge der einzelnen Spalten wird in Abhängigkeit von der Breite der Lamellen so
gewählt, dass diese gemäß der Darstellung in Fig. 3 bis etwa zur Hälfte ihrer Breite in
ein Spaltenpaar 111 (211), 121 (221); 112 (212), 122 (222); . . . eingesetzt werden
können, um auf diese Weise einen sicheren Halt zu gewährleisten. Die hierzu erforderliche
Länge der Spalten bestimmt natürlich auch die Mindestbreite der Seiten des Tragrohres
1 (2).
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Die Abstände der Spaltenpaare in Längsrichtung des Tragrohres 1, 2 können variieren
und sind zum Beispiel von dem gewünschten Anstellwinkel der Lamellen 4, von der
Breite der Lamellen sowie davon abhängig, ob sich die Lamellen überlappen sollen oder
nicht.
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Wie in Fig. 3 weiterhin zu erkennen ist, weist jede Lamelle 4 in dem Bereich, der in
eingesetztem Zustand der Lamelle in der Darstellung gemäß Fig. 3 jeweils von dem
Bereich der Ecke eines Tragrohres 1 (2) überdeckt wird, ein Loch 41 (42) auf. Durch die
übereinanderliegenden Löcher aller Lamellen 4 des Lamellensystems wird eine Stange
11 (21) geführt, die somit innerhalb des Tragrohres 1 (2) verläuft und verhindert, dass
sich die Lamellen, die nur aufgrund ihres Gewichtes in den Spalten ruhen,
unbeabsichtigt verschieben oder aus den Spalten herausgleiten können. Dadurch ist es nicht
erforderlich, dass die Lamellen zum Beispiel durch Klemmung oder mit Klebstoff oder auf
andere Weise in den Spalten befestigt werden. Um bei der Montage die Stangen 11 (21)
leicht einführen zu können, werden die Löcher vorzugsweise entsprechend der
Schrägstellung der Lamellen ovalförmig eingebracht.
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Durch die durch die Lamellen 4 geführten Stangen 11 (21) wird gleichzeitig auf
einfache Weise eine hohe Stabilität des gesamten Lamellensystems erzielt.
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Fig. 4 zeigt schließlich schematisch einen Aufsatz 10 (20) für die Tragrohre 1 (2), und
zwar in Fig. 4(a) in einer Seitenansicht, in Fig. 4(b) von unten sowie in Fig. 4(c)
von oben.
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Der Aufsatz 10 (20) weist gemäß Fig. 4(a) einen unteren ersten Abschnitt 101 (201),
einen mittleren zweiten Abschnitt 102 (202) und einen oberen dritten Abschnitt 103
(203) auf und ist an seinem unteren Abschnitt 101 (201) mit einer Bodenfläche 101b
(201b) abgeschlossen.
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Der untere erste Abschnitt 101 (201) ist mit seinen äußeren Abmessungen an die innere
obere Öffnung des Tragrohres angepasst, so dass er in das Tragrohr 1 (2) bis zu einem
Absatz 101a (201a), an dem der mittlere zweite Abschnitt 102 (202) beginnt, eingesetzt
werden kann. Zur Erleichterung des Einsetzens befindet sich zwischen der Bodenfläche
101b (201b) und der Seitenwand des ersten Abschnitts 101 (201) ein Übergang 101c
(201c) in Form einer Anphasung.
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In der Darstellung des Aufsatzes von unten gemäß Fig. 4(b) wird deutlich, dass sich in
der Bodenfläche 101b (201b) des Aufsatzes ein Loch 104 (204) befindet, das mit den
Löchern 41 (42) in den Lamellen in deren eingesetztem Zustand korrespondiert und das
obere Ende der eingesetzten Stange 11 (21) aufnimmt, wenn der Aufsatz 10 (20) auf das
Tragrohr 1 (2) aufgesetzt wird.
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Die Stange 11 (21) kann in gleicher Weise auch durch ein Loch im Fuß 3 zusätzlich
gehalten werden, wobei jedoch diese beiden Fixierungen an den Enden der Stange nicht
unbedingt erforderlich sind.
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In der Draufsicht gemäß Fig. 4(c) wird schließlich deutlich, dass der obere dritte
Abschnitt 103 (203) pyramidenförmig gestaltet ist. Er kann verschiedene Höhen aufweisen.