Die Verwendung von Hyperlinks ist
allgemein bekannt. Hyperlinks werden insbesondere dazu verwendet,
um ein Ausgangsdokument im Internet mit einem Zieldokument zu verknüpfen. Durch
die Hyperlinks wird der Benutzer gewissermaßen von einem Ausgangsdokument
zu einem Zieldokument geführt.
Dies geht typischerweise so vor sich, daß der Benutzer zunächst das
Ausgangsdokument mit einem Browser öffnet. Durch Anklicken des
Hyperlinks wird der Browser veranlaßt, das mit dem Hyperlink verknüpfte Zieldokument
anzuzeigen.
Die gleiche Technik zum Verknüpfen von
Dokumenten wird auch in Dokumentensammlungen verwendet, in denen
Unternehmen ihre Produkte beschreiben oder Hilfe zur Bewältigung
der beim Betrieb der Produkte auftretenden Probleme anbieten. Die
Unternehmen haben ein Interesse daran, die den Benutzern, also den
Mitarbeitern und Kunden, zur Verfügung stehende Information möglichst
so aufzubereiten, daß die
Benutzer möglichst
rasch zu der von ihnen benötigten
Information gelangen können. Diesem
Zweck dienen in den Dokumenten auf Schlüsselwörter gesetzte Hyperlinks. Die
Benutzer können
sich dann anhand von Schlüsselwörtern nacheinander
diejenigen Dokumente anzeigen lassen, die das jeweilige ausgewählte Schlüsselwort enthalten.
Die Verwaltung und Pflege dieser
Dokumentensammlungen ist jedoch mühsam und zeitaufwendig, da
eine derartige Dokumentensammlung ständigen Veränderungen unterworfen ist.
So kommt es häufig
vor, daß in
einem Ausgangsdokument gesetzte Hyperlinks auf ein Zieldokument
verweisen, das bereits aus der Dokumentensammlung entfernt wurde.
Bislang mußten
die Hyperlinks permanent von Hand ausgetestet werden, um zu verhindern,
daß derartige
Fälle auftreten.
Da dies ein mühsamer
Vorgang ist, werden Hyperlinks, wenn überhaupt, nur sparsam verwendet.
Damit büßen allerdings
diese Dokumentensammlungen eine wesentliche vorteilhafte Eigenschaft
ein, nämlich
die Vernetzbarkeit der hinterlegten Dokumente.
Aus der Offenlegungsschrift
DE 197 18 834 A1 ist
eine Navigation in Hypermedien unter Verwendung weicher Hyperlinks
bekannt, wobei diese weichen Hyperlinks aus Abfrageformulierungen
mit Abfrageattributen und Werten dieser Attribute bestehen und Links
aus einer Datenbank ermittelt werden, deren Attributwerte der Abfrageformulierung
genügen.
Aus der Offenlegungsschrift
DE 197 29 911 A1 ist
ein System zur Verbesserung der Organisation von Daten in einer
Dokumentation bekannt, bei dem bestimmte Linktypen vorgesehen sind,
die eine generische Vorschrift möglicher
Quellinstanzen von Strukturelementen der Datenobjekte mit möglichen Zielinstanzen
anderer Strukturelemente derselben oder anderer Datenobjekte enthalten.
Aus der Offenlegungsschrift
DE 198 59 838 A1 ist
ein Verfahren zum rechnergestützten
Recherchieren nach Dokumenten in einer elektronischen Datenbank
bekannt, wobei erstens Suchbegriffe oder Referenzdokumente benannt
werden, zweitens ein relativer Informationsgehalt nach Häufigkeit
und Verteilung dieser Suchbegriffe zugeordnet wird und drittens
für jedes
Dokument ein hinsichtlich der Suchanfrage relevantes Ähnlichkeitsmaß definiert
wird, nach welchem die Dokumente sortiert ausgegeben werden.
Und aus der internationalen Anmeldung
WO 00/42531 ist eine Vorrichtung
und ein Verfahren zur Abstrahierung von Dokumenten einer Auszeichnungssprache
bekannt, wobei eine zusammengefasste Version des Dokuments gebildet
wird und die Zusammenfassung beispielsweise durch Gruppierung einer
fest vorgegebenen Anzahl von Knoten erfolgt.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zum
Setzen von Hyperlinks zwischen Dokumenten zu schaffen sowie die
Verwendung so gesetzter Hyperlinks für ein Verfahren zum verbesserten
Aufruf eines Zieldokuments aus einem Ausgangsdokument anzugeben.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Verfahren mit folgenden Verfahrensschritten gelöst:
- – automatisches
Erstellen einer Wortliste von in einer Menge von Dokumenten vorkommenden Worten;
- – Aufnahme
von aus der Wortliste ausgewählten Schlüsselworten
in eine Schlüsselwortliste;
- – Umwandlung
der in den Dokumenten vorkommenden Schlüsselwörter in auf einen Linkmanager
verweisende Hyperlinks; und
- – Erstellen
eines Schlüsselwortverzeichnisses,
in dem die in dem jeweiligen Dokument vorkommenden Schlüsselwörter verzeichnet
sind.
Zentraler Bestandteil des Verfahrens
ist das Schlüsselwortverzeichnis,
aus dem hervorgeht, welche Schlüsselworte
in welchen Dokumenten vorhanden sind. Dieses Schlüsselwortverzeichnis
kann automatisch erstellt und stets auf dem neuesten Stand gehalten
werden. Ferner zeichnen sich die beiden Verfahren durch die Verwendung
eines zwischengeschalteten Linkmanagers aus. Im Gegensatz zum Stand
der Technik verweisen die im Ausgangsdokument gesetzten Hyperlinks
nicht unmittelbar auf ein Zieldokument, sondern auf den Linkmanager,
der auf der Grundlage des Schlüsselwortverzeichnisses
dem Benutzer eine stets aktuelle Auswahl von Zieldokumenten anbieten
kann. Bei Anwendung der Verfahren gemäß der Erfindung kann daher
nicht länger
wie beim Stand der Technik der Fall eintreten, daß ein im Ausgangsdokument
gesetzter Hyperlink auf ein nicht mehr existierendes Zieldokument
verweist.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens zum Setzen von Hyperlinks wird das Schlüsselwortverzeichnis
mit einer hierarchischen Datenstruktur versehen. In einem derartigen
hierarchisch strukturierten Schlüsselwortverzeichnis
werden Synonyme oder Schlüsselwörter mit ähnlichem Sinngehalt
zu Gruppen zusammengefaßt
und mit einem gemeinsamen Oberbegriff gekennzeichnet.
Ein hierarchisch strukturiertes Schlüsselwortverzeichnis
bietet den Vorteil, daß die
Schlüsselwörter von
Ausgangsdokument und Zieldokument nicht Buchstabe für Buchstabe übereinstimmen
müssen,
denn in technischen Dokumenten werden häufig technische Standards und
Normen in unterschiedlicher Schreibweise zitiert. Ohne die Berücksichtigung des
gleichen oder ähnlichen
Sinngehalts der Schlüsselwörter von
Ausgangs- und Zieldokument wäre, insbesondere
bei Dokumenten mit technischem Inhalt, die dem jeweiligen Benutzer
angebotene Auswahlliste unvollständig.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens zum Aufruf eines Zieldokuments aus einem Ausgangsdokument
werden die dem Benutzer in der Auswahlliste zur Auswahl angebotenen
Zieldokumente in der Auswahlliste nach dem Grad ihrer Ähnlichkeit
zu dem Ausgangsdokument sortiert. Als Kriterium für den Grad
der Ähnlichkeit
bietet sich die Zahl der übereinstimmenden
Schlüsselwörter an. Durch
die nach dem Grad der Ähnlichkeit
sortierte Anzeige der Zieldokumente ist die Wahrscheinlichkeit höher, daß der Benutzer
ohne Umwege zu der von ihm gesuchten Information gelangt.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
hat der Benutzer die Möglichkeit,
eine Vorauswahlliste anzulegen, die diejenigen Schlüsselwörter enthält, zu denen
der Benutzer Information sucht. In diesem Fall werden nur diejenigen
Dokumente in die Auswahlliste aufgenommen, die die in der Vorauswahlliste
enthaltenen Schlüsselwörter enthalten.
Weitere Einzelheiten der Erfindung
sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
Nachfolgend wird die Erfindung im
einzelnen anhand der beigefügten
Zeichnung erläutert.
Es zeigt:
1 ein
Blockdiagramm, in dem das Verfahren zum Erstellen von Hyperlinks
und das Verfahren zum Aufruf eines Zieldokuments aus einem Ausgangsdokument
veranschaulicht ist.
In 1 ist
eine Sammlung 1 von Dokumenten 2 und 3 dargestellt,
wobei das Dokument 3 ein Ausgangsdokument ist, das ein
Schlüsselwort 4 enthält, und
die Dokumente 2 Zieldokumente sein sollen. Durch eine Vorrichtung 5 zur
automatischen Informationsgewinnung ("information retrieval system") werden die Dokumente 2 und 3 einer
Analyse 6 unterzogen, durch die eine Wortliste 7 der
in den Dokumenten 2 und 3 enthaltenen Worte erstellt
wird. Aus der Wortliste 7 wird durch einen Benutzer 8 durch manuelle
Auswahl 9 eine Schlüsselwortliste 10 erstellt,
anhand derer eine Markiervorrichtung 11 zum Setzen von
Hyperlinks die in den Dokumenten 2 und 3 vorkommenden
ausgewählten
Schlüsselworte
in einem Markiervorgang 12 mit Hyperlinks versieht. Von
einem Verzeichnisgenerator 13 wird auf der Grundlage der
Schlüsselwortliste 10 ein
Schlüsselwortverzeichnis 14 in
einem Vorgang 15 erzeugt. Im Schlüssel wortverzeichnis 14 sind
jeweils diejenigen Schlüsselwörter aufgeführt, die
in einem bestimmten Dokument 2 oder 3 enthalten
sind. Das Schlüsselwortverzeichnis
kann eine zentrale Datenbank oder auch eine einzelne Datei mit einer
hierarchischen Datenstruktur sein. Es ist auch möglich, die Dokumente 2 und 3 mit
einem Anhang zu versehen, in dem die in dem jeweiligen Dokument 2 oder 3 enthaltenen Schlüsselwörter aufgeführt werden.
In diesem Fall ist das Schlüsselwortverzeichnis über mehrere
der Dokumente 2 und 3 verteilt.
Durch dieses Verfahren zum Setzen
von Hyperlinks steht dem Benutzer nun die Sammlung 1 in einer
Form zur Verfügung,
in der sämtliche
in der Schlüsselwortliste 10 ausgewählten Schlüsselwörter als
Hyperlinks ausgebildet sind. Hervorzuheben ist dabei, daß die Auswahl 9 der
Schlüsselwörter für die Schlüsselwortliste 10 nur
einmal zu erfolgen braucht. Die Analyse 6 der Dokumente 2 und 3,
sowie der Markiervorgang 12 können vollautomatisch ablaufen, wobei
die Auswahl 9 der Schlüsselwörter für die Schlüsselwortliste 10 übersprungen
wird. Folglich können
die Hyperlinks in den Dokumenten 2 und 3 ohne
das Eingreifen eines Benutzers 8 aktuell gehalten werden.
Gleiches gilt für
das Schlüsselwortverzeichnis 14,
das ebenfalls automatisch auf der Grundlage der Schlüsselwortliste 10 erstellt
werden kann.
Durch Anklicken 16 des Schlüsselworts 4 im Ausgangsdokument 3 wird
ein Linkmanager 17 aufgerufen. Beim Aufruf des Linkmanagers 7 werden dem
Linkmanager 7 eine Kennung des Ausgangsdokuments 3 und
eine Kennung für
das angeklickte Schlüsselwort 4 übermittelt.
Der Linkmanager 17 erstellt unter Berücksichtigung 18 des
Schlüsselwortverzeichnisses 14 eine
Auswahlliste 19 der Zieldokumente 2. Zweckmäßigerweise
sorgt der Linkmanager 17 auch für eine Sortierung 20 nach
dem Grad der Ähn lichkeit
der Zieldokumente 2 mit dem Ausgangsdokument 3.
Der Grad der Ähnlichkeit
kann beispielsweise über
die Zahl der übereinstimmenden
Schlüsselwörter definiert
werden.
Außerdem kann es sinnvoll sein,
unter Berücksichtigung 21 einer
Vorauswahlliste 22 die Zieldokumente 2 zu filtern.
Die Vorauswahlliste 22 wurde nämlich von einem Benutzer 23 durch
eine Auswahl 24 aus der Schlüsselwortliste 10 oder
der Wortliste 7 erstellt und enthält diejenigen Schlüsselwörter, die
für den
Benutzer 23 von besonderem Interesse sind.
Falls die Dokumente 2 und 3 mit
Hilfe eines Browsers angezeigt werden, der von einem Client aus
auf einen Server zugreift, kann die Vorauswahlliste 22 beispielsweise
in der Form eines Cookies auf dem Client abgelegt sein.
Aus der Auswahlliste 19 kann
der jeweilige Benutzer dann diejenigen Zieldokumente 2 auswählen, die
für ihn
von Interesse sind. Der Linkmanager besorgt dann den Aufruf 25 der
angeforderten Zieldokumente 2.
Die hierarchische Gliederung des
Schlüsselwortverzeichnisses
ist insbesondere bei Dokumenten 2 und 3 mit technischem
Inhalt vorteilhaft, da technische Normen und Standards häufig unterschiedlich
zitiert oder geschrieben werden. Beispielsweise wird die serielle
Standardschnittstelle eines Computers als RS 232, V24, V.24, COM
1 bezeichnet. Diese Bezeichnungen für die serielle Standardschnittstelle
können
zum Beispiel unter dem Oberbegriff "serielle Schnittstelle" zusammengefaßt und zusammen
mit den Bezeichnungen für
sonstige physikalische Schnittstellen unter dem Oberbegriff "Schnittstellen" in einem hierarchisch
gegliederten Schlüsselwortverzeichnis
abgelegt werden. Falls dann durch den Benutzer der Begriff RS 232 angeklickt
wird, werden in der Auswahlliste 19 auch diejenigen Dokumente 2 angezeigt,
die unter dem Oberbegriff "serielle
Schnittstelle" zusammengefaßte Einzelbezeichnungen
enthalten. Gegebenenfalls kann dem Benutzer die Einstellung gestattet
werden, wieviele Ebenen des Verzeichnisbaums des Schlüsselverzeichnisses
für die
Auswahlliste 19 berücksichtigt werden
sollen.
Es ist auch denkbar, das Schlüsselwortverzeichnis
als Datenbank zu strukturieren, in der die Schlüsselworte 4 untereinander
und mit den Dokumenten 2 und 3 verknüpft sind.
Die Verknüpfung
der Schlüsselworte 4 untereinander
kann dabei nach dem Grad der Ähnlichkeit
der Schlüsselwortpaare quantifiziert
werden, so daß beim
Erstellen der Auswahlliste 19 nicht nur die Zahl der übereinstimmenden
Schlüsselwörter beim
Erstellen der Auswahlliste 19, sondern auch der Grad der Ähnlichkeit
unterschiedlicher Schlüsselwörter berücksichtigt
werden kann.