DE10136886B4 - Verfahren und Vorrichtung zur Ernte von Halmkulturen - Google Patents
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Abstract
Verfahren zur Ernte von Halmkulturen, insbesondere zur beschleunigten Abtrocknung von gemähtem Gras auf dem Feldboden, dadurch gekennzeichnet, dass das Halmgut vor dem Ablegen auf den Feldboden unter Verformung als rollfähiger Rohrschwad (8) ausgebildet wird.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Ernte von Halmgut mit den oberbegrifflichen Merkmalen der Patentansprüche 1 bzw. 3.
- Eine derartige Erntemaschine zur Grünfutteraufbereitung ist aus der
DE 43 27 592 A1 bekannt, welche zumindest eine zur Beschleunigung des Trocknungsprozesses von abgemähtem Halmgut vorgesehene und aus zumindest zwei einander zugeordneten Elementen, insbesondere Rollen, bestehende Pressvorrichtung aufweist, wobei die Elemente einen Pressspalt bilden, durch den das Halmgut zur Bildung einer Halmgutmatte geführt wird und zumindest ein Element (eine Rolle) der Pressvorrichtung elastisch verformbar und die Oberfläche zumindest eines Elementes profiliert ausgebildet und der Bereich zwischen den Erhebungen im wesentlichen hohlkehlenförmig ausgebildet ist. - Obwohl hierdurch ein verbessertes Abtrocknen des Halmgutschwads erreichbar scheint, ist jedoch nachteilig, das selbst die gewellte, genoppte oder gefaltete Halmgutmatte beim Durchlauf durch das Walzenpaar zu stark und unregelmäßig über die Breite verdichtet wird, was grundsätzlich einer raschen Abtrocknung des Schwads entgegensteht.
- Darüber hinaus sind aus der
DE 43 24 686 A1 Verfahren und Vorrichtungen bekannt, wobei die Halmgutmatte in überverdichteter Form auf dem Feldboden abgelegt wird. Die zuvor genannten Nachteile werden dadurch nicht beseitigt. - Aus der russischen Patentschrift
RU 2 040 143 C1 - Außerdem erscheint die erreichbare Schwadstabilität zu gering.
- Ferner ist aus der
DE 35 12 300 C2 eine Vorrichtung zur Bildung von Rohrschwaden bekannt. Diese ausgeführte Vorrichtung besteht aus einem vorgeschalteten Mähwerk oder einer Aufnahmetrommel, einer Aufbereitungseinrichtung und einer Schwadablegeeinrichtung, wobei die Aufbereitungseinrichtung aus einer Presseinrichtung mit einem Zinkenrotor und Presskanal besteht. - Die mit dieser Lösung erreichten Schwadablagen dienen zwar einer guten Trocknung, haben aber den Nachteil, dass sie nach der Abtrocknung über das gesamte Feld verteilt sind und mit einem hohen Transportaufwand aufgesammelt werden müssen. Außerdem erfordert das notwendige Pressen der Matten einen hohen Kraftaufwand.
- Die
DE 14 82 860 A beschreibt eine Halmgut-Strang-Spul-Transportvorrichtung, bei der über Walzen das Erntegut in einen Transportbehälter gedrückt wird. Eine beschleunigte Abtrocknung bereits auf dem Feld ist mit dieser Art der Strangbildung nicht möglich. - Auch aus den Druckschriften
DE 41 10 387 A1 ,DE 28 17 793 C3 undDE 74 15 395 U sind Lösungen zur Konditionierung von Erntegut mittels Walzen bekannt, die relativ aufwendig sind und keine Selbstsammlung des Halmgutes erlauben. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung anzugeben, die eine beschleunigte Abtrocknung und Transporterleichterung von Halmgut ermöglicht.
- Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren gemäss dem Patentanspruch 1 und eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 3.
- Durch die Bildung eines Rohrs aus dem Halmgutschwad und der Verformung der Halme wird eine erhebliche Lockerung des Halmgutschwads erreicht, so dass ein sehr guter Luftzutritt und damit eine rasche Abtrocknung des rohrförmigen Schwads mit den in diesem aufgeschlossenen Halmen erreicht wird.
- Durch die Überrollung der rohrförmigen Schwaden vom Wind wird eine Sammlung des Halmguts am Feldrand ermöglicht und deren Abtransportierung erleichtert.
- Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert und beschrieben. Hierbei zeigen:
-
1 : einen schematischen Längsschnitt durch eine Vorrichtung zur Rohrschwadbildung von Halmgut, -
2 : einen Querschnitt gemäss der Schnittlinie A-A in1 zur Verdeutlichung der Vorrichtung zur Rohrschwadbildung, -
3 : einen Querschnitt gemäss der Schnittlinie B-B in1 zur Variante mit kinematischer Verbindung der Rotorachse mit der Walzenachse, -
4a und4b : einen Schnitt entlang eines Rohres mit linearen (a) und spiralförmigen (b) Stollen, -
5a ,5b und5c : Walzen mit linearen (a) spiralförmigen (b) und kegelförmigen (c) Stollen, -
6 : eine perspektivische Darstellung der gebildeten Rohrschwaden. - In
1 ist eine Vorrichtung zur Rohrschwadbildung von Halmgut dargestellt, die mittels einer Aufnahmevorrichtung1 aufgenommen oder auch direkt von einer Mähvorrichtung zugeführt werden. - Das Halmgut wird dann, bevorzugt durch eine Förderschnecke
2 , seitlich zusammengefasst, bevor es durch eine Vorrichtung zur Rohrschwadbildung, bestehend aus einem Rohr3 und einem Rotor4 , gefördert wird. Der Rotor4 ist aus zwei Walzen5 gebildet, die mit einem Winkel6 zur Rotorachse7 befestigt sind, wobei die Walzen5 mit einem axialen Schlupf zur Innenseite des Rohres3 umlaufen. Hierdurch wird das Halmgut auf der inneren Seite des Rohres3 verteilt und durch Reib- und Quetscheffekte verletzt, verknüpft, gepresst und ausgepresst. Am Auslauf des Rohres3 wird somit ein Rohrschwad8 gebildet. - In
2 ist ein Querschnitt durch die Rohrschwadvorrichtung entlang der Schnittlinie A-A in1 dargestellt. Hieraus ist die Gestaltung der Walzen5 ersichtlich, wobei die hinte ren Achsenlager der Walzen5 durch die Hebel9 und die regulierbare Feder10 mit der Rotorachse7 verbunden sind. Somit wird die Wanddicke11 des Rohrschwads reguliert, indem die Platte12 gegenüber der Rotorachse7 eingestellt wird. Dadurch wird der Winkel6 bzw. die Geschwindigkeit des Schwadauslaufs reguliert. - In
3 ist eine kinematische Verbindung der Rotorachse7 mit der Walzenachse5 , hier durch ein Zahnpaar13 , dargestellt. Somit wird der Schlupf zwischen den Walzen5 und dem Rohr3 bzw. der Verformungseffekt vergrößert. - Die Stollen
14 und15 nach4 und16 ,17 ,18 nach5 sind gedacht, um den Verknüpfungseffekt zu verbessern. - In
6 ist ein durch das Verfahren bzw. die Vorrichtung hergestelltes Endprodukt in Form von auf dem Feldboden abgelegten Schwaden8 perspektivisch dargestellt. Es ist ersichtlich, dass durch die Gestalt der Rohrschwaden8 eine Überrollung an den Feldrand durch den Wind19 möglich ist.
Claims (10)
- Verfahren zur Ernte von Halmkulturen, insbesondere zur beschleunigten Abtrocknung von gemähtem Gras auf dem Feldboden, dadurch gekennzeichnet, dass das Halmgut vor dem Ablegen auf den Feldboden unter Verformung als rollfähiger Rohrschwad (
8 ) ausgebildet wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohrschwaden (
8 ) auf dem Feldboden quer zur Windrichtung und einander parallel abgelegt werden. - Vorrichtung zur Ernte von Halmkulturen, insbesondere zur beschleunigten Abtrocknung von gemähtem Gras auf dem Feldboden, dadurch gekennzeichnet, dass nach einer Aufnahmevorrichtung (
1 ) ein Rohr (3 ) angeordnet ist, in dem sich ein koaxial angeordneter Rotor (4 ) mit zumindest einer exzentrisch zugeordneten Walze (5 ) befindet. - Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Achsen der einen oder mehreren Walzen (
5 ) unter einem Winkel (6 ) zur Achse (7 ) des Rotors (4 ) angeordnet sind. - Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die in Transportrichtung des Halmgutes hinteren Achsenlager der Walzen (
5 ) bei Anordnung von zwei Walzen (5 ) durch Hebel (9 ), eine regulierbare Feder (10 ) und eine Platte (12 ) mit der Rotorachse (7 ) verbunden sind. - Vorrichtung nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Platte (
12 ) mit der Rotorachse (7 ) regulierbar verbunden ist. - Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die innere Seite des Rohres (
3 ) lineare (14 ), spiralförmige (15 ) oder andere Stollen hat. - Vorrichtung nach Anspruch 3, 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Walzen (
5 ) lineare (16 ), spiralförmige (17 ), kegelförmige (18 ) oder andere Stollen haben. - Vorrichtung nach Anspruch 3, 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Walzen (
5 ) eine elastische Oberfläche haben. - Vorrichtung nach Anspruch 3, 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Rotorachse (
7 ) mit der Achse der Walze (5 ) durch einen Antrieb (13 ) kinematisch verbunden ist.
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2001
- 2001-07-24 DE DE2001136886 patent/DE10136886B4/de not_active Expired - Fee Related
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