DE10136358B4 - Kontaktloser Leitfähigkeitsdetektor mit Sender-Empfänger-Elektrode - Google Patents

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Abstract

Leitfähigkeitsdetektor (AP1) für ein Fluid in einem Kanal (118) mit einer Kanalwand (117, der folgende Merkmale umfaßt:
eine erste Erdungselektrode (113), die mit dem Fluid durch die Kanalwand kapazitiv gekoppelt und auf einem Massepotential gehalten wird;
eine Signalelektrode (109), die mit dem Fluid durch die Kanalwand (117) kapazitiv koppelt, so dass die erste Erdungselektrode (113) und die Signalelektrode (109) über das Fluid elektrisch gekoppelt sind;
einen Empfänger (107), der mit der Signalelektrode elektrisch verbunden ist, um ein Ausgangssignal als Funktion eines sich an der Signalelektrode entwickelnden Signals zu liefern;
einen Erfassungswiderstand (105), der mit der Signalelektrode (109) elektrisch verbunden ist; und
einen Wechselsignalsender (103), der durch den Erfassungswiderstand (105) mit der Signalelektrode (109) elektrisch verbunden ist.

Description

  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die analytische Chemie und insbesondere auf Leitfähigkeitsdetektoren, die beispielsweise verwendet werden, um Probenfluidkomponenten zu erfassen, während dieselben in einem Kanal durch eine Erfassungsregion fließen. Eine Hauptaufgabe der Erfindung ist es, eine einfachere und unaufwendigere kontaktlose Leitfähigkeitserfassung zu liefern.
  • Ein großer Teil des heutigen Fortschritts bei der Medizin-, Umwelt-, forensischen und anderen Wissenschaften kann Fortschritten bei der analytischen Chemie zugeschrieben werden. Eine wichtige Klasse analytischer Werkzeuge trennt Komponenten eines Probenfluids (typischerweise eine Mischung aus Probenkomponenten und Nichtprobenkomponenten, wie z. B. Träger, Puffer und oberflächenaktive Mittel) durch Bewegen derselben entlang eines Trennkanals mit unterschiedlichen Raten. Sobald die Komponenten getrennt sind, ist es normalerweise wünschenswert, die Komponenten quantitativ zu bestimmen und vielleicht zu identifizieren. Dies erfordert typischerweise die Erfassung der Komponenten. Es stehen Detektoren zur Verfügung, um bestimmte Parameter zu überwachen, wie z. B. Leitfähigkeit, Fluoreszenz oder Absorption von ultravioletter (UV) elektromagnetischer Energie, während die Komponenten durch eine Erfassungsregion verlaufen.
  • Die Leitfähigkeitserfassung ist wichtig beider Elektrophorese, bei der Komponenten durch ein elektrisches Feld gemäß ihrer elektrophoresischen Bewegbarkeit getrennt werden. Komponenten, die durch Elektrophorese getrennt sind, weisen notwendigerweise eine meßbare elektrische Leitfähigkeit auf, die der elektrophoretischen Beweglichkeit derselben zugeordnet ist. Allgemeiner gesagt, die Leitfähigkeitser fassung ist nützlich zum Erfassen der Komponenten mit meßbarer Leitfähigkeit, unabhängig davon, wie dieselben an der Detektorregion ankommen.
  • Die Leitfähigkeitserfassung, kann durch Positionieren von Elektroden auf den Innenwänden eines elektrophoretischen Kanals in direktem Kontakt mit dem Probenfluid implementiert werden. Typischerweise liegen „Übertragungs-" (oder „Treiber-") und „Empfänger-" oder („Erfassungs"-) Elektroden einander über eine transversale Breite oder einen transversalen Durchmesser des elektrophoretischen Kanals gegenüber. Da die Elektroden jedoch in Kontakt mit dem Probenfluid sind, können elektrochemische Reaktionen an den Elektroden sowohl die Elektroden als auch die Probe beeinflussen. Eine solche Interaktion bzw. Wechselwirkung kann ungewünschte Artefakte innerhalb eines Durchgangs bewirken und untergräbt die Wiederholbarkeit zwischen den Durchgängen. Diese ungewünschte Interaktion zwischen Probe und Elektroden wird durch eine „kontaktlose" Leitfähigkeitserfassung vermieden.
  • Die kontaktlose Leitfähigkeitserfassung wird gelehrt von Jose A. Fracassi da Silva & Claudimir L. do Lago, „An Oscillometric Detector for Capillary Electrophoresis", Analytical Chemistry, Bd. 70, 1998, S. 4.339 – 4.343; Jirí Vacik, Jirí Zuska & Iva Muselasova, „Improvement of the Performance of a High-Frequency Conductivity Detector for Isotachophoresis", Chromatography, 17,322, 1985, 5 Seiten; Andress J. Zemann, Erhard Schnell, Dietmar Volger & Günther K. Bonn, „Contactless Conductivity Detection for Capillary Electrophoresis", Analytical Chemistry, Bd. 70, 1998, S. 563 – 567. Außerdem ist ein antisynchron getriebener kontaktloser Leitfähigkeitsdetektor der Gegenstand der US 64 91 805 B1 eingereicht am 23. Mai 2000, mit dem Titel „Sample-analysis system with antisynchronously driven contactless conductivity detection" von Gary B. Gordon und Tom A. van de Goor, die an den Bevollmächtigten der vorliegenden Erfindung übertragen ist.
  • Bei der kontaktlosen Leitfähigkeitserfassung sind Elektroden durch eine Kanalwand kapazitiv an das Probenfluid gekoppelt. Zu diesem Zweck können die Elektroden auf der äußeren Oberfläche der Kanalwand gebildet sein. Da die Elektroden nicht mit dem Probenfluid in Kontakt sind, werden Artefakte aufgrund chemischer Interaktionen an den Elektroden eliminiert und die Reproduzierbarkeit verbessert.
  • Da die Kanalleitfähigkeit durch Kanalwände gemessen wird, ist die Erfassungsempfindlichkeit ein Thema für kontaktlose Leitfähigkeitsdetektoren. Bei vielen kontaktlosen Leitfähigkeitsdetektoren ist die Empfindlichkeit bei einer Spitzenfrequenz maximal und fällt bei geringeren und größeren Frequenzen ab. Unvorteilhafterweise variiert die Spitzenfrequenz typischerweise mit der Fluidleitfähigkeit, die der zu messende Parameter und somit unbekannt ist. Dies kann es schwierig machen, die Detektorausgangssignale zu interpretieren. Darüber hinaus kann die Empfindlichkeit leiden, wenn die Erfassungsfrequenz nicht richtig an das Probenfluid angepaßt ist.
  • Die Treiberfrequenz kann durchgefahren werden, um sicherzustellen, daß jede Probenkomponente an ihre Spitzenfrequenz angepaßt ist. Um eine optimale Erfassungsempfindlichkeit sicherzustellen, kann die Erfassungselektronik synchron mit der Treiberelektronik eingestellt werden. Obwohl dieser Lösungsansatz durchführbar ist, erhöht derselbe die Kosten und die Komplexität eines kontaktlosen Leitfähigkeitsdetektors erheblich. Außerdem beschränkt der Bereich der Frequenzdurchfahrbeschränkungen den Bereich der Leitfähigkeiten, die erfaßt werden können. Was benötigt wird, ist ein einfacherer und unaufwendigerer Lösungsansatz für kontaktlose Leitfähigkeitserfassung.
  • Aus der US 5,341,100 ist ein System zur Charakterisierung von Fluiden bekannt, einschließlich der Messung der Leitfähigkeit von Wasser. Dabei wird unter Verwendung einer Koaxialübertragungsleitung als eine Flussröhre in einem Multitestergerät eine elektromagnetische Welle erzeugt, die sich durch das Fluid in einem transversalen elektromagnetischen Mode ausbreitet. Phasenverschiebung und Dämpfung der elektromagnetischen Welle werden gemessen, um das Fluid bezüglich dielektrischer Konstante und Leitfähigkeit zu charakterisieren.
  • Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen einfacheren und unaufwendigeren kontaktlosen Leitfähigkeitsdetektor sowie ein einfacheres und unaufwendigeres kontaktloses Verfahren zum Messen der Leitfähigkeit eines Fluids in einem Kontakt mit einer Kanalwand zu schaffen.
  • Diese Aufgabe wird durch einen Leitfähigkeitsdetektor gemäß Anspruch 1 und durch ein Verfahren gemäß Anspruch 5 gelöst.
  • Die vorliegende Erfindung schafft einen kontaktlosen Leitfähigkeitsdetektor, bei dem eine „Signal"-Elektrode verwendet wird, um sowohl das Erregungssignal zu treiben als auch die Antwort zu erfassen. In anderen Worten, die gleiche Elektrode wird sowohl für die Übertragung (zum Treiben) als auch den Empfang (zur Erfassung) verwendet. Eine oder mehrere Masseelektroden halten das Probenfluid an einem Abstand von der Signalelektrode auf einem bekannten Potential (Wechselsignalmasse). Die Treiberelektronik umfaßt einen Erfassungswiderstand und einen Oszillator, der durch den Erfassungswiderstand mit der Signalelektrode gekoppelt ist. Die Erfassungselektronik liest das Signal, das an der Signalelektrode erzeugt wird.
  • Die Signalelektrode ist der Zentralknoten eines Spannungsteilers, der zwischen dem Erfassungswiderstand und dem Widerstandswert liegt, der dem Probenfluid zugeordnet ist, das sich zwischen der Signalelektrode und der Masseelektro de erstreckt. Die Wechselsignalamplitude an dem Spannungsteilerknoten variiert mit dem elektrischen Widerstandswert des Fluids, der der Kehrwert der Leitfähigkeit desselben ist. Durch Überwachen der Wechselsignalamplitude an der Signalelektrode kann die Fluidleitfähigkeit über die Zeit charakterisiert werden; somit können getrennte Komponenten seriell erfaßt werden, während sie eine Region eines Fluidkanals durchlaufen, die durch den Detektor überwacht wird.
  • Wenn ein Kapillarrohr als Fluidkanal verwendet wird, können sich Erdungselektroden sowohl stromaufwärts als auch strom abwärts von der Signalelektrode befinden. Geeigneterweise können die Erdungselektroden monolithisch sein (d. h. ein Teil von) dem Metallgehäuse, das die Detektorelektronik von externen elektrischen Einflüssen elektrisch trennt. Alternativ können die Erdungselektroden auf den Kapillarwänden gebildet sein. In dem alternativen Fall kann das Gehäuse die Erdungselektroden kontaktieren. In beiden Fällen kann die Kapazität der Erdungselektroden sehr groß sein und im wesentlichen ein Wechselsignalmassepotential in dem Fluidkanal an der Betriebsfrequenz liefern. Außerdem ist ein kompakterer Detektor vorgesehen, da nur eine Elektrode (die Signalelektrode) im Inneren des Gehäuses sein muß (im Gegensatz zu zwei oder mehreren beim Stand der Technik).
  • In dem Fall eines planaren Ausführungsbeispiels können die Signalelektrode, die Treiberelektronik und die Erfassungselektronik herkömmlicherweise hergestellt sein und auf einer Seite des Kanals verbunden sein. Nur eine Erdungselektrode und eine Masseverbindung müssen auf der gegenüberliegenden Seite definiert sein. Diese Topologie vereinfacht die Herstellung des planaren Detektors erheblich, mit gleichzeitigen wirtschaftlichen Vorteilen.
  • Günstigerweise liefert der erfindungsgemäße Detektor eine eher flache Antwort auf Leitfähigkeit über eine Bereich von Frequenzen. Dies bedeutet, daß für einen ganzen Probenlauf eine einzige Treiberfrequenz verwendet werden kann. Die Frequenzdurchfahrelektronik, die erforderlich ist, um einige herkömmliche kontaktlose Leitfähigkeitsdetektoren zu optimieren, ist nicht erforderlich. Als Folge ist eine einfachere und unaufwendigere Leitfähigkeitserfassung geschaffen. Diese und andere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden von der nachfolgenden Beschreibung offensichtlich werden.
  • Bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend bezugnehmend auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 eine schematische Darstellung eines kontaktlosen Leitfähigkeitsdetektors gemäß der vorliegenden Erfindung;
  • 2 ein Schaltbild, das eine vereinfachte Ersatzschaltung für den Leitfähigkeitsdetektor von 1 zeigt;
  • 3 ein Verfahren der Erfindung, das im Zusammenhang mit dem Detektor von 1 anwendbar ist;
  • 4 eine Graphik von Detektorausgangssignalen als eine Funktion von Frequenz für einen Bereich von Probenkomponentenleitfähigkeiten für den Detektor von 1. Die Leitfähigkeiten sind als Widerstandswerte von 1 MΩ bis 111 MΩ in 10-MΩ-Schritten ausgedrückt; und
  • 5 eine schematische Darstellung eines weiteren kontaktlosen Leitfähigkeitsdetektors gemäß der vorliegenden Erfindung und für eine planare Trennsäule.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung umfaßt ein kontaktloser Leitfähigkeitsdetektor AP1 für eine kapillare Trennsäule 101 einen Sender 103, einen Erfassungswiderstand 105, einen Empfänger 107, eine Signalelektrode 109 und ein geerdetes Metallgehäuse 111, wie in 1 gezeigt. Die Säule 101 erstreckt sich durch das Gehäuse 111, das zu der Säule 101 benachbarte Gehäusemetall definiert ein Paar von Erdungselektroden 113 und 115. Die kapillare Trennsäule 101 umfaßt eine Kanalwand 117, die einen inneren Fluidflußkanal 118 definiert. Die Migrationsrichtung entlang des Kanals 118 ist durch einen Pfeil 119 angezeigt.
  • Der Sender 103 umfaßt einen Oszillator 121, der eine Wechselspannung vt liefert. Der Sender 103 umfaßt außerdem ei nen inhärenten Reihenwiderstand Rt, der durch den Widerstand 123 dargestellt ist. Der Erfassungswiderstand 105 weist einen zugeordneten Widerstandswert Ry auf. Der Empfänger 107 liefert ein Ausgangssignal Vout, das proportional ist zu der Wechselgröße der Spannung vy an der Signalelektrode 109. Der Empfänger 107 ist mit einem Spitzendetektor 125 gezeigt, der verwendet wird, um das Wechselsignal vy zu dem Gleichausgangssignal Vout umzuwandeln. Außerdem umfaßt der Empfänger 107 einen Wechselsignalverstärker, der eine verstärkte Version einer Signalelektrodenspannung vy zu dem Spitzendetektor 125 liefert, und einen Gleichstromverstärker, der das Ausgangssignal des Spitzendetektors 125 verstärkt, um das Ausgangssignal Vout zu erzielen. Alternative Ausführungsbeispiele verwenden unterschiedliche Empfänger mit unterschiedlichen Einrichtungen zum Erfassen der Wechselsignalgröße.
  • Die Elektroden 109, 113 und 115 sind mit dem Fluid in dem Kanal 118 durch die Kanalwand 117 kapazitiv gekoppelt. Somit ist eine Kapazität Cg0 der Signalelektrode 119 zugeordnet, eine Kapazität Cg1 ist der Erdungselektrode 113 zugeordnet und eine Kapazität Cg2 ist der Erdungselektrode 115 zugeordnet. Die Kapazitäten Cg0 und Cg1 sind durch das Fluid im Kanal 118 zwischen der Signalelektrode 109 und der Erdungselektrode 113 elektrisch gekoppelt, dieser elektrischen Kopplung sind ein Widerstandswert Rf1 und eine Kapazität Cf1, parallel mit dem Widerstandswert Rf1, zugeordnet. Gleichartig dazu sind die Kapazitäten Cg0 und Cg2 durch einen Widerstandswert Rf2 und eine Kapazität Cf2, die dem Kanalfluid zwischen der Signalelektrode 109 und der Erdungselektrode 115 zugeordnet ist, elektrisch gekoppelt. Inhärent gibt es eine Lastkapazität CL und einen Lastwiderstandswert RL, der dem Empfänger 107 zugeordnet ist, die Lastkapazität CL sollte so klein wie möglich sein.
  • Der elektrische Weg von dem Oszillator 121 durch den Widerstand 123, den Erfassungswiderstand 105, die Signalelektrode 109, die benachbarte Region der Kanalwand 117, das Fluid in dem Kanal 118, die Region der Kanalwand 117 an der Erdungselektrode 113, zu der Erdungselektrode 113 definiert einen Spannungsteiler, wobei die Signalelektrode 109 an dem Spannungsteilerzentrumsknoten vy liegt. Die Spannungsteileranordnung ist am besten in dem Ersatzschaltbild in 2 gezeigt, bei dem Rf1||Rf2 der Widerstandswert (Rf1 Rf2)/(Rf1 + Rf2) ist, der den Parallelwiderstandswerten Rf1 und Rf2 zugeordnet ist. Der Widerstandswert Rt + Ry ist konstant, aber der Fluidwiderstandswert Rf1||Rf2 variiert inversiv mit der Fluidleitfähigkeit. Somit variiert die Größe der Spannung vy mit der Probenfluidleitfähigkeit. Die gleiche Analyse gilt für den parallelen Weg von dem Oszillator 121 zu der Erdungselektrode 115.
  • Ein Verfahren M1, das unter Verwendung des Leitfähigkeitsdetektors AP1 durchgeführt werden kann, ist in 3 in einem Flußdiagramm dargestellt. In dem Schritt ST1 wird ein Wechselsignal über einen Erfassungswiderstand zu einer Signalelektrode übertragen, wobei die Signalelektrode durch einen Trennkanal mit einer Erdungselektrode gekoppelt ist. In dem Schritt ST2, der gleichzeitig mit dem Schritt ST1 ausgeführt wird, wird ein Detektorausgangssignal erzeugt als eine Funktion der Größe des Wechselsignals, das an der Signalelektrode entwickelt wird. Selbstverständlich ermöglicht es das Verfahren, daß die Signalelektrode durch den Trennkanal mit zwei oder mehr Erdungselektroden gekoppelt ist. Die Erdungselektroden können Teil des Gehäuses sein. Die Elektroden können longitudinal angeordnet sein, wobei die Signalelektrode in der Mitte liegt. Alternativ kann die Signalelektrode transversal zu einer Erdungselektrode angeordnet sein, wie es nachfolgend näher erklärt ist.
  • Eine SPICE-erzeugte Simulationsgraphik der Ausgangsspannung aufgetragen gegen die Frequenz für unterschiedliche Fluidwiderstandswerte ist in 4 dargestellt. Die unterschiedlichen Kurven stellen 10-MΩ-Inkremente von Hochfrequenz von 1 MΩ bis 111 MΩ dar. Es ist zu beachten, daß die 11-MΩ- bis zu der 111-MΩ-Kurve zwischen 100 kHz und 1 MHz relativ flach sind. Eine Wechselsignalfrequenz von beispielsweise 500 kHz könnte zuverlässig unterschiedliche Fluidleitfähigkeiten unterscheiden. Die Nichtflachheit der 1-MΩ-Kurve wird durch ihre sehr unterschiedliche Größe von den anderen Kurven ausgeglichen.
  • Die Kapazitäts- und Widerstandswerte, die verwendet werden, um die Graphik von 4 zu erzeugen, folgen nun. Ry ist 5 MΩ, Rt ist 100 Ω (und kann somit ignoriert werden). Die Kapazitäten Cf1, Cf2 sind jeweils 1 Femtofarad. Cg1 und Cg2 sind jeweils etwa 5 Picofarad (pF) , während Cg0 0,4 pF ist. CL entspricht der Eingangskapazität eines modellierten Empfängers, weniger als 1 pF. Diese Werte entsprechen der Detektorimplementierung auf Kapillarbasis. Eine alternative planare Implementierung ist nachfolgend näher beschrieben.
  • Drei Frequenz-Break-Points ω1, ω2 und ω3 sind in 4 identifiziert. Wenn man Rt ignoriert und Symmetrie annimmt, so daß Rf2 = Rf1 ist und Cg2 = Cg1, können die Break-Points unter Verwendung der folgenden Formel bestimmt werden: ω1 = ((Rf1/2 + Ry)·Cg0)–1 + ((Rf1/2 + Ry)·(Cg1)–1 ω2 = (Rf1/2·Cg0)–1 + (Rf1/2·Cg1)–1 ω3 = (Ry·CL)–1 + (Rf1/2·CL)–1 + (RL·CL)–1
  • Die flache Region erstreckt sich von ω2 bis ω3. Um dieselbe zu vergrößern, kann ω2 reduziert werden, z. B. durch Erhöhen von Cg0, und/oder ω3 kann erhöht werden, z. B. durch Reduzieren von CL.
  • Je breiter die flache Region ist, desto weniger kritisch ist die Übertragungsfrequenz. Eine breitere flache Region kann durch Erhöhen der Kapazität Cg0 zwischen dem Fluid und der Signalelektrode und/oder durch Verringern der Lastkapazität CL erreicht werden. Die Kapillarwandkapazität kann durch Verlängern der Signalelektrode erhöht werden, aber dies verringert die räumliche Auflösung. Alternativ kann die Kapillarwand dünner gemacht werden, oder mit einem Material mit einer höheren dielektrischen Konstante oder beides. In der Praxis sollte CL minimiert werden, und Cg0 sollte optimiert werden, um einen vorteilhaften Kompromiß zwischen Empfindlichkeit und Auflösung zu schaffen. Der Detektor AP1 kann für maximale Empfindlichkeit für einen speziellen Frequenzbereich durch Einstellen des Werts des Erfassungswiderstands 105 eingestellt werden.
  • Ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung liefert ein Erfassungssystem AP2 für einen planaren Trennkanal 201. Ähnlich wie das System AP1 umfaßt das Erfassungssystem AP2 einen Sender 203, einen Erfassungswiderstand 205, einen Empfänger 207 und eine Signalelektrode 209. Alle diese Komponenten sind auf oder in einer planaren Polyimidanordnung 211 hergestellt, die ein Substrat und eine Abdeckung umfaßt. Bei alternativen Ausführungsbeispielen werden andere Materialien und mechanische Konfigurationen verwendet.
  • Der Trennkanal 201 wird in das Substrat geätzt. Eine Erdungselektrode 213 ist auf der Basis des Substrats gebildet und mit der Masse verbunden. Der Sender 203, ein Erfassungswiderstand 205, ein Empfänger 207 und eine Signalelektrode 209 sind auf der Abdeckung für die Polyimidanordnung 211 gebildet. Es ist anzumerken, daß die Signalelektrode 209 und die einzelne Erdungselektrode 213 bezüglich des Trennkanals 201 transversal angeordnet sind (im Gegensatz zu der longitudinalen Anordnung bei dem Detektorsystem AP1). Andernfalls sind der Betrieb und die Leistungsfähigkeitsbetrachtungen ähnlich.
  • Obwohl die vorhergehenden Ausführungsbeispiele Trennkanäle umfassen, liefert die Erfindung Leitfähigkeitsmessung unabhängig von der Vorgeschichte des Probenfluids. Die Erfindung kann verwendet werden, um die Leitfähigkeit eines einheitlichen Fluids zu messen. Die Erfindung kann verwendet werden, um eine Reihe von Proben zu erfassen, die nie ge mischt wurden, aber statt dessen zu unterschiedlichen Zeitpunkten in einen fließenden Träger eingeführt wurden.
  • Die vorliegende Erfindung findet industrielle Anwendbarkeit in Feldern, die chemische Analyse von Proben erfordern. Diese Felder umfassen medizinische, pharmazeutische, forensische und Umweltwissenschaften. Diese und andere Anwendungen sind durch die vorliegende Erfindung, deren Schutzbereich durch die folgenden Ansprüche definiert ist, vorgesehen.

Claims (5)

  1. Leitfähigkeitsdetektor (AP1) für ein Fluid in einem Kanal (118) mit einer Kanalwand (117, der folgende Merkmale umfaßt: eine erste Erdungselektrode (113), die mit dem Fluid durch die Kanalwand kapazitiv gekoppelt und auf einem Massepotential gehalten wird; eine Signalelektrode (109), die mit dem Fluid durch die Kanalwand (117) kapazitiv koppelt, so dass die erste Erdungselektrode (113) und die Signalelektrode (109) über das Fluid elektrisch gekoppelt sind; einen Empfänger (107), der mit der Signalelektrode elektrisch verbunden ist, um ein Ausgangssignal als Funktion eines sich an der Signalelektrode entwickelnden Signals zu liefern; einen Erfassungswiderstand (105), der mit der Signalelektrode (109) elektrisch verbunden ist; und einen Wechselsignalsender (103), der durch den Erfassungswiderstand (105) mit der Signalelektrode (109) elektrisch verbunden ist.
  2. Leitfähigkeitsdetektor gemäß Anspruch 1, der eine zweite Erdungselektrode (115) umfaßt, die auf dem Erdungspotential gehalten wird und mit dem Fluid durch die Kanalwand kapazitiv koppelt, so daß die zweite Erdungselektrode (115) und die Signalelektrode (109) über das Fluid gekoppelt sind, wobei die Signalelektrode (109) longitudinal zwischen der ersten Erdungselektrode (113) und der zweiten Erdungselektrode (115) angeordnet ist.
  3. Leitfähigkeitsdetektor gemäß Anspruch 2, der ein Metallgehäuse (111) aufweist, das die Signalelektrode, den Erfassungswiderstand, den Sender und den Empfänger umfaßt, wobei die erste und die zweite Erdungselektrode (113, 115) monolithisch bezüglich des Metallgehäuses (111) sind.
  4. Leitfähigkeitsdetektor gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem der Kanal (118) eine Querdimension orthogonal zu der longitudinalen Dimension definiert, wobei die Signalelektrode (109) transversal von der ersten Erdungselektrode (113) beabstandet ist.
  5. Verfahren (M1) zum Messen der Leitfähigkeit eines Fluids in einem Kanal mit einer Kanalwand, wobei das Verfahren folgende Schritte umfaßt: Übertragen (ST1) eines Wechselsignalverlaufs über einen Widerstand zu einer Signalelektrode, die resistiv und kapazitiv durch das Fluid und die Kanalwand mit einer Erdungselektrode gekoppelt ist und Erzeugen (ST2) eines Ausgangssignals als Funktion eines Signals, das sich an der Signalelektrode entwickelt.
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