DE10136017A1 - Anzeigevorrichtung in einem Kraftfahrzeug - Google Patents
Anzeigevorrichtung in einem KraftfahrzeugInfo
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Abstract
Verfahren zur Anzeige eines Betriebszustandswechsels eines Rückhaltesystems in einem Kraftfahrzeug mit einer Anzeigevorrichtung. Die Anzeigevorrichtung umfasst eine Anzeigeeinheit, welche eine Information oder eine Warnung an den Fahrer ausgibt und eine Signalauswerteeinheit, welche die Anzeigeeinheit in Abhängigkeit des Betriebszustands eines Rückhaltesystems ansteuert. Wird von der Signalauswerteeinheit ein Wechsel des Betriebszustands des Rückhaltesystems ermittelt, so wird die Anzeigeeinheit derart angesteuert, dass für einen eng begrenzten Zeitraum eine vorgebbare Information oder Warnung ausgegeben wird, um den Fahrer oder eine andere Person über den Wechsel des Betriebszustands des Rückhaltesystems zu informieren.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Anzeigevorrichtung in einem Kraftfahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Ein großer Teil der heute hergestellten Kraftfahrzeuge ist mit Rückhaltesystemen in Form von Airbags ausgerüstet. Diese Airbags werden von einem Airbagsteuergerät ausgelöst, falls vorgegebene Kriterien erfüllt sind, beispielsweise wenn ein erfasster Beschleunigungswert eine vorgegebene Schwelle überschreitet.
- Um die erwünschte Schutzwirkung zu erreichen, muss ein Airbag sehr schnell, ca. innerhalb 10-50 ms, aufgeblasen werden. Während dieser Aufblaszeit breitet sich der Airbag mit einer Geschwindigkeit aus, welche über 100 km/h liegen kann. Hierdurch ergibt sich eine Gefährdung für diejenigen Personen, welche sich während des Aufblasvorgangs des Airbags in dessen Entfaltungsbereich befinden. Befinden sich während des Aufblasvorgangs Gegenstände im Entfaltungsbereich des Airbags, so können bei der Airbagentfaltung hohe Kräfte auf diese Gegenstände und von diesen wiederum auf Fahrzeuginsassen übertragen werden. Es ergibt sich hieraus eine mittelbare Gefährdung der Insassen. Beispielsweise kann ein Kindersitz, welcher gegen die Fahrtrichtung eingebaut ist und sich im Entfaltungsbereich eines Airbags befindet, durch eine Airbagauslösung stark beschleunigt werden, so dass ein darin befindliches Kind einem hohen Verletzungsrisiko ausgesetzt ist.
- Um eine Gefährdung von Fahrzeuginsassen durch einen sich entfaltenden Airbag zu reduzieren, wird der Airbag in vorgegebenen Situationen abgeschaltet. Dies kann manuell erfolgen, wird aber zunehmend automatisch von einem Steuergerät durchgeführt. Beispielsweise wird von Sensoren erkannt, ob sich ein Kindersitz auf dem Fahrzeugsitz befindet, und falls dies der Fall ist, wird der Airbag deaktiviert, so dass auch bei einem Unfall eine Airbagauslösung für diesen Sitzplatz unterbleibt.
- Um den Betriebszustand eines Airbags für den Fahrer erkenntlich zu machen, sind in vielen Fahrzeugen Anzeigeeinrichtungen vorgesehen, welche bei einem abgeschalteten Airbag leuchten und hierdurch anzeigen, dass der Airbag deaktiviert ist. Häufig wird eine gelbe Leuchtdiode als eine solche Anzeigeeinrichtung verwendet.
- Eine ähnliche optische Anzeigevorrichtung, in Form einer Warnleuchte zur Anzeige der Nichtbetriebsbereitschaft eines Lebenserhaltungssystems, wie beispielsweise eines Airbags, ist auch bereits aus der gattungsbildenden DE 32 20 442 A1 bekannt.
- Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung einen Fahrzeuginsassen, insbesondere den Fahrer so über den Wechsel des Betriebszustands eines Rückhaltesystems zu informieren, dass dieser Betriebszustand des Rückhaltesystems besser wahrgenommen wird.
- Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen und der Figurenbeschreibung angegeben.
- Die Erfindung ist gegeben durch ein Verfahren zur Anzeige eines Betriebszustandswechsels eines Rückhaltesystems in einem Kraftfahrzeug. Ein Signal, welches indikativ für einen Betriebszustand eines Rückhaltesystems ist, wird von einer Signalauswerteeinheit erfasst und im Hinblick auf einen Betriebszustandswechsel des Rückhaltesystems ausgewertet. Das heißt, es wird überprüft, ob ein Rückhaltesystem von einen aktivierten in einen deaktivierten Betriebszustand oder von einem deaktivierten in einen aktivierten Betriebszustand wechselt, wobei sich das Rückhaltesystem im aktivierten Betriebszustand in Auslösebereitschaft befindet. Eine Anzeigeeinheit wird in Abhängigkeit des erfassten Signals beziehungsweise des Auswerteergebnisses angesteuert.
- Das Signal, welches indikativ für den Betriebszustandswechsel ist, wird beispielsweise von einem Datenbus im Fahrzeug ausgelesen oder direkt von einem Airbagsteuergerät bereit gestellt. Erfindungsgemäß wird von der Signalauswerteeinheit bei einem ermittelten Wechsel des Betriebszustands des Rückhaltesystems die Anzeigeeinheit derart angesteuert, dass für einen begrenzten Zeitraum eine Information oder eine Warnmeldung ausgegeben wird. Ein Wechsel des Betriebszustands, also beispielsweise das Umschalten von aktiviertem Airbag zu deaktiviertem Airbag wird von der Signalauswerteeinheit erkannt und führt zur Ausgabe der Warnmeldung. Ein solches Umschalten des Betriebszustands eines Airbags kann verursacht werden, durch eine Positionserkennungsvorrichtung, eine Kindersitzerkennungsvorrichtung oder eine Sitzbelegungserkennungsvorrichtung. Die Anzeigeeinheit kann auf optische oder akustische Weise die Warnmeldung ausgeben. Die Warnmeldung wird aufgrund ihrer zeitlich begrenzten Dauer, welche ungefähr im Bereich von ca. 10 Sekunden liegt und eventuell wiederholt wird, früher und mit höherer Wahrscheinlichkeit wahrgenommen als dies bei einer Dauermeldung der Fall ist. Vorteil der Erfindung ist es daher, dass die Änderung des Betriebszustands eines Rückhaltesystems, insbesondere während der Fahrt, vom Fahrer (und/oder Insassen) bemerkt wird.
- Eine Deaktivierung oder Aktivierung eines Rückhaltesystems kann verursacht werden durch systembedingte Fehler, wie sie beispielsweise durch fahrdynamische Einflüsse oder aufgrund temperaturbedingter oder lebensdauerbedingter Veränderungen von Insassenerkennungssensoren entstehen. Einflüsse von Sitzauflagen und Sitzkissen, Kindersitzvorrichtungen und unterschiedlichen Sitzpositionen und Sitzhaltungen auf die Auslösung von Rückhaltesystemen werden dem Fahrer leicht wahrnehmbar übermittelt.
- In einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfasst die Signalauswerteeinheit ein Signal, welches indikativ für einen Betriebszustand des Fahrzeugs ist und steuert die Anzeigeeinheit in Abhängigkeit des Betriebszustands des Fahrzeugs an. Beispiele für Betriebszustände des Fahrzeugs sind Parken, Stehen mit laufendem Motor oder Fahren. Signale, welche indikativ für diese Betriebszustände sind, sind beispielsweise Motorsteuersignale, Motordrehzahl, Fahrzeugschlüsselstellung oder Raddrehzahlen.
- In einer Ausgestaltung des Verfahrens wird die Warnmeldung nur dann ausgegeben, wenn zusätzlich zur Änderung des Betriebszustands des Rückhaltesystems diejenige Fahrzeugtür geschlossen ist, welche zu demselben Sitzplatz gehört, zu dem auch das Rückhaltesystem gehört, welches den Betriebszustand gewechselt hat. Hierdurch wird ausgeschlossen, dass eine unerwünschte Warnmeldung während eines Ein- oder Aussteigevorgangs erfolgt.
- In einer alternativen Ausgestaltung des Verfahrens zur Anzeige eines Betriebszustandswechsels eines Rückhaltesystems wird die Warnmeldung nur dann ausgegeben, wenn zusätzlich zur Änderung des Betriebszustands des Rückhaltesystems alle Fahrzeugtüren geschlossen sind. Mit dieser Ausgestaltung sollen ebenfalls unerwünschte Warnmeldungen verhindert werden.
- In einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens erfolgt die Warnmeldung an den Fahrer (oder die Fahrzeuginsassen) akustisch. Beispielsweise kann ein charakteristischer Signalton oder ein verbaler Hinweis mittels eines Sprachausgabesystems erfolgen. Dies hat den Vorteil, dass der Fahrer seinen Blick nicht auf eine optische Anzeige richten muss, bevor er die Information wahrnehmen kann.
- Auch eine Kombination aus optischer und akustischer Warnmeldung, beispielsweise aus Signalton und detaillierter optischer Information ist vorteilhaft.
- Es ist vorteilhaft, eine Warnmeldung bei einen Betriebszustandswechsel eines Rückhaltesystems auszugeben, um die Wahrnehmungswahrscheinlichkeit zu erhöhen, und ergänzend den Betriebszustand mittels einer Statusanzeige, beispielsweise einer Leuchtdiode, anzuzeigen. Hierdurch wird der Fahrer kurzzeitig auf einen Betriebszustandswechsel und dauerhaft auf den Betriebszustand aufmerksam gemacht, und hat zudem die Möglichkeit den aktuellen Betriebszustand eines Rückhaltesystems zu kontrollieren.
- Zur weiteren Erhöhung der Wahrnehmungswahrscheinlichkeit kann die Warnmeldung so lange wiederholt werden, bis der Fahrer eine Rückmeldung gibt, beispielsweise indem er einen Tastschalter betätigt.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert:
Die einzige Figur zeigt ein Flussdiagramm einer vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens zur Anzeige eines Betriebszustandswechsels eines Rückhaltesystems. Das Verfahren wird in Schritt 1 gestartet nachdem eine vorgebbare Startbedingung erfüllt ist, beispielsweise im Anschluss an einem Startvorgang des Fahrzeugs oder nach dem Betätigen eines Schalters, wie dem Gurtschlossschalter. Alternativ kann das Verfahren auch gestartet werden, falls an einer Klemme eine Spannung anliegt oder ein elektrisches Steuer- oder Datensignal erfasst wird. In den Schritten 2 und 3 wird überwacht, ob ein Betriebszustandswechsel eines Rückhaltesystems erfolgt. In Schritt 2 wird geprüft, ob eine Deaktivierung eines aktivierten Rückhaltesystems, insbesondere eines Airbags erfolgt. Ist dies nicht der Fall, so wird in Schritt 3 geprüft, ob eine Aktivierung eines bisher deaktivierten Rückhaltesystems erfolgt. Ist auch dies nicht der Fall, so wird zurückverzweigt und die Überwachung der Änderung des Betriebszustands eines Rückhaltesystems in den Schritten 2 und 3 wiederholt. Ergibt einer der beiden Schritte 2 und 3, dass eine Änderung des Betriebszustands vorliegt, also dass ein aktiviertes Rückhaltesystem deaktiviert oder ein deaktiviertes Rückhaltesystem aktiviert wurde, so wird vom betreffenden Schritt nach Schritt 4 verzweigt, in dem eine oder mehrere zusätzliche Bedingungen abgefragt werden. Beispielsweise wird abgefragt, ob die Fahrzeugtüren geschlossen sind, um eine Warnmeldung beim Ein- oder Aussteigen zu unterdrücken. Um eine Warnmeldung bei einem ruhenden Fahrzeug auszuschließen, können die Motordrehzahl oder die Raddrehzahlen herangezogen werden. Sind die Bedingungen in Schritt S erfüllt, wird ein Warn- oder Informationssignal ausgegeben, welches Fahrer und Insassen auf den Betriebszustandswechsel des Rückhaltesystems hinweist. Beispielsweise erfolgt der akustische Hinweis: "Achtung, der Airbag des Beifahrersitzes wurde deaktiviert, da der Beifahrer zu weit vorne sitzt", oder nach einem Signalton erscheint in einem Display die Anzeige: "Achtung, der Beifahrerairbag wurde aktiviert, da der Kindersitz entfernt wurde".
Claims (7)
1. Verfahren zur Anzeige eines Betriebszustandswechsels eines
Rückhaltesystems in einem Kraftfahrzeug mit einer
Anzeigevorrichtung, umfassend
eine Anzeigeeinheit, zur Ausgabe einer Information/Warnung an den Fahrer, und
einer Signalauswerteeinheit, zur Ansteuerung der Anzeigeeinheit in Abhängigkeit des Betriebszustands eines Rückhaltesystems,
dadurch gekennzeichnet,
dass von der Signalauswerteeinheit ein Wechsel des Betriebszustands des Rückhaltesystems ermittelt wird, und bei einem ermittelten Wechsel des Betriebszustands die Anzeigeeinheit derart angesteuert wird, dass für einen eng begrenzten Zeitraum eine vorgebbare Information/Warnung über den Wechsel des Betriebszustands ausgegeben wird.
eine Anzeigeeinheit, zur Ausgabe einer Information/Warnung an den Fahrer, und
einer Signalauswerteeinheit, zur Ansteuerung der Anzeigeeinheit in Abhängigkeit des Betriebszustands eines Rückhaltesystems,
dadurch gekennzeichnet,
dass von der Signalauswerteeinheit ein Wechsel des Betriebszustands des Rückhaltesystems ermittelt wird, und bei einem ermittelten Wechsel des Betriebszustands die Anzeigeeinheit derart angesteuert wird, dass für einen eng begrenzten Zeitraum eine vorgebbare Information/Warnung über den Wechsel des Betriebszustands ausgegeben wird.
2. Verfahren zur Anzeige eines Betriebszustandswechsels eines
Rückhaltesystems nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass von der Signalauswerteeinheit ein Signal erfasst wird,
welches indikativ für einen Betriebszustand des Fahrzeugs ist
und von der Signalauswerteeinheit die Anzeigeeinheit in
Abhängigkeit des Betriebszustands des Fahrzeugs angesteuert wird.
3. Verfahren zur Anzeige eines Betriebszustandswechsels eines
Rückhaltesystems nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Information/Warnung nur dann ausgegeben wird, wenn
zusätzlich die Fahrzeugtür geschlossen ist, welche zu demselben
Sitzplatz gehört, zu dem das Rückhaltesystem gehört, welches
den Betriebszustand gewechselt hat.
4. Verfahren zur Anzeige eines Betriebszustandswechsels eines
Rückhaltesystems nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Information/Warnung nur dann ausgegeben wird, wenn
zusätzlich alle Fahrzeugtüren geschlossen sind.
5. Verfahren zur Anzeige eines Betriebszustandswechsels eines
Rückhaltesystems nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Rückhaltesystem ein Airbag ist.
6. Verfahren zur Anzeige eines Betriebszustandswechsels eines
Rückhaltesystems nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Information/Warnung akustisch erfolgt.
7. Verfahren zur Anzeige eines Betriebszustandswechsels eines
Rückhaltesystems nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein akustischer Hinweis auf eine optische
Information/Warnung erfolgt.
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Owner name: DAIMLERCHRYSLER AG, 70327 STUTTGART, DE |
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