DE10135883A1 - Verfahren zur Messung der Temperatur und zum Überwachen des Betriebs eines Fahrzeugreifens sowie Fahrzeugreifen sowie Verfahren zum Einbringen eines Temperatursensors in einen Fahrzeugreifen - Google Patents
Verfahren zur Messung der Temperatur und zum Überwachen des Betriebs eines Fahrzeugreifens sowie Fahrzeugreifen sowie Verfahren zum Einbringen eines Temperatursensors in einen FahrzeugreifenInfo
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Abstract
Ein Fahrzeugreifen enthält wenigstens einen an einer kritischen Stelle in ihn eingebetteten Temperatursensor (22) und eine Übertragungseinrichtung zum Übertragen des Ausgangssignals des Temperatursensors an eine Stelle außerhalb des Fahrzeugreifens. Mit einem solchen Temperatursensor kann die Temperatur eines Fahrzeugreifens genau gemessen werden und der Betrieb des Fahrzeugreifens überwacht werden.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Messung der Temperatur eines Fahrzeugreifens. Die Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zum Überwachen des Betriebs eines Fahrzeugreifens. Zusätzlich betrifft die Erfindung einen Fahrzeugreifen und ein Verfahren zum Einbringen eines Temperatursensors in einen Fahrzeugreifen.
- Reifen von Fahrzeugen unterliegen im Betrieb erheblichen Belastungen. Neben den Umwelteinflüssen durch Gase, Licht und Flüssigkeiten sowie mechanische Beanspruchungen ist für die Lebensdauer eines Reifens der Reifenfülldruck, das heißt, der innerhalb des Reifens herrschende Luftdruck, von maßgeblicher Bedeutung. Insbesondere zu geringer Luftdruck führt zu übermäßiger Walkarbeit des Reifens, wodurch sich die Reifentemperatur insbesondere im Bereich der Reifenschulter, das heißt, im Übergang zwischen der Lauffläche und der Seitenwand erhöht. Eine hohe Temperatur schädigt nicht nur den Reifengummi selbst, sondern auch dessen Verbindung mit der Karkasse und weiteren Reifeneinlagen, beispielsweise einem Gürtel. Eine Kenntnis der Temperatur des Reifens insbesondere im Schulterbereich ermöglicht daher Aussagen über den Zustand des Reifens bzw. eine mögliche Schädigung.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Messung der Temperatur insbesondere zur direkten Messung der Temperatur des Reifengummis eines Fahrzeugreifens anzugeben. Weiter liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, nach dem sich der Betrieb eines Fahrzeugreifens, insbesondere hinsichtlich möglicher Schädigungen überwachen läßt. Der Erfindung liegt weiter die Aufgabe zugrunde, einen Fahrzeugreifen anzugeben, dessen Betriebssicherheit überwachbar ist.
- Der das Verfahren betreffende Teil der Erfindungsaufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
- Gemäß den Ansprüchen 2 und 3 kann das von dem in den Reifen eingebetteten Temperatursensor gelieferte Ausgangssignal berührungslos oder mittels Kontakten an eine Auswerteeinrichtung übertragen werden.
- Der auf die Überwachung des Betriebs eines Fahrzeugreifens gerichtete Teil der Erfindungsaufgabe wird mit den Merkmalen der Ansprüche 4 und 5 gelöst.
- Der Anspruch 6 kennzeichnet den grundsätzlichen Aufbau eines Fahrzeugreifens zur Lösung des diesbezüglichen Teils der Erfindungsaufgabe.
- Der erfindungsgemäße Fahrzeugreifen wird mit den Merkmalen der Ansprüche 7 bis 12 in vorteilhafter Weise weiter gebildet.
- Die Ansprüche 13 und 14 sind auf ein vorteilhaftes Verfahren zum Einbringen eines Temperatursensors in einen Fahrzeugreifen gerichtet, das sich insbesondere zum nachträglichen Anbringen des Temperatursensors eignet.
- Die Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen beispielsweise und mit weiteren Einzelheiten erläutert.
- Es stellen dar:
- Fig. 1 einen Querschnitt durch die obere Hälfte eines Fahrzeugreifens,
- Fig. 2 ein Blockschaltbild von an einen Transponder angeschlossenen Temperatursensoren,
- Fig. 3 eine Ansicht ähnlich der Fig. 1 einer abgeänderten Ausführungsform,
- Fig. 4 einen Viertelquerschnitt durch eine weitere Ausführungsform eines Reifens mit einem Blockschaltbild und
- Fig. 5 Skizzen zur Erläuterung eines Verfahrens zum nachträglichen Anbringen eines Temperatursensors an einem Reifen.
- Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch einen Reifen in Radialbauweise, der eine Karkasse 4 aufweist, die beispielsweise aus zwei radial verlaufenden Lagen aus Rayon-Fäden zusammengesetzt ist und radial einwärts in Wülsten 6 endet. Zur Stabilisierung der Wülste 6 sind in deren radial innere Endbereiche Kerne 8 eingelagert. Auf dem radial äußeren Bereich der Karkasse 4 ist ein Gürtel 10 angeordnet, der beispielsweise aus zwei gekreuzten Lagen von Stahlfäden und zwei umlaufenden Lagen von Nylon-Fäden besteht. Über die Karkasse 4 beziehungsweise den Gürtel 10 ist eine Gummischicht 11 vulkanisiert, die im radial äußeren Bereich den Laufstreifen 12 bildet und im seitlichen Bereich verhältnismäßig dünne Seitenstreifen 14 bildet.
- Die Wülste 6 sind in Schultern 16 einer Felge 18 aufgenommen, die wiederum einteilig mit einer nicht dargestellten Radschüssel verbunden ist. Bei dem Reifen handelt es sich um eine luftdichte Konstruktion, so dass das Reifeninnere über ein in die Felge eingesetztes Ventil 20 mit Druckluft beaufschlagt werden kann.
- Die beschriebene Reifenkonstruktion ist an sich bekannt und wird daher nicht weiter erläutert. Die Konstruktion ist nur beispielsweise. Die Erfindung kann auch für Reifen abgeänderter Bauart verwendet werden.
- Die Beanspruchung des Reifens ist im Übergangsbereich von den relativ biegsamen Seitenwänden in den steifen Laufflächenbereich besonders hoch, da dort, insbesondere wenn mit zu geringem Luftdruck gefahren wird, bei dem Abrollen des Reifens auf der Fahrbahn Verformungen auftreten, aufgrund derer das Reifenmaterial erwärmt wird. Diese Erwärmungen können das Gummimaterial selbst schädigen und zu Ablösungen zwischen dem Gummi und dem Gürtel beziehungsweise der Karkasse führen.
- Erfindungsgemäß ist daher in die Gummischicht 11 im Bereich der Reifenschulter wenigstens eine Temperatursensoreinheit 22 eingebettet.
- Im dargestellten Beispiel ist die Temperatursensoreinheit 22 durch einen Transponder mit integriertem Temperatursensorelement gebildet. Das Temperatursensorelement kann beispielsweise ein temperaturabhängiger Widerstand, ein temperaturabhängiger Kondensator, eine temperaturabhängige Induktivität, usw., sein, die die Frequenz eines von dem Transponder abgestrahlten Signals oder eine andere Größe eines von dem Transponder abgestrahlten Signals verändert. Das Sensorelement kann unmittelbar in das Substrat bzw. den Grundkörper des Transponders integriert sein.
- Eine fahrzeugfeste Sende-/Empfangseinrichtung 24, die an eine Auswerteeinrichtung 26 angeschlossen ist, dient zur bidirektionalen Datenkommunikation mit dem Temperatursensorelement 22 beziehungsweise Transponder und zu dessen Energieversorgung. Aufbau und Funktion solcher Transponder sind an sich bekannt und werden daher nicht erläutert.
- Die Funktion der Anordnung gemäß Fig. 1 ist folgende:
Über eine geeignete, von der Sende-/Empfangseinrichtung abgestrahlte Frequenz werden die Transponder 22 (auf jeder Seite des Reifens ist im Schulterbereich ein Transponder eingebettet) mit Energie versorgt und aktiviert. Die Transponder senden Signale mit Information über die in ihnen herrschende Temperatur. Diese Signale werden von der Sende- /Empfangseinrichtung 24 aufgenommen und an die Auswerteeinrichtung 26 übertragen. Die Auswerteeinrichtung 26 enthält einen Mikroprozessor mit zugehörigen Speichereinrichtungen und in an sich bekannter Weise ein Bedienfeld, eine Anzeigeeinheit, usw.. Die Auswerteeinrichtung wertet die von den Transpondern gesendeten Temperatursignale getrennt für jeden Transponder aus. Bei Überschreiten einer kritischen Temperatur erfolgt ein Warnsignal. Weiter können die im Betrieb auftretenden Temperaturdaten gespeichert werden, so dass die Zeitdauern ausgewertet werden können, während derer der Reifen auf bestimmten Temperaturen war. Die Schädigung des Reifens ist um so größer, je länger und höher eine Temperatur vorherrschte. Auf diese Weise können Schädigungen ermittelt werden und es ist eine sichere Aussage über die Intaktheit, eine Vorschädigung oder eine Schädigung bis zu einem gefährlichen Zustand des Reifens möglich. Die mit dem erfindungsgemäßen System gewonnenen Aussagen sind erheblich aussagekräftiger als Aussagen, die mittels herkömmlicher Luftdruckkontrollvorrichtungen möglich sind. - Das Einbetten der Temperatursensorelemente beziehungsweise Transponder 22 in die Gummischicht 11 geschieht in der Form, in der der Reifen hergestellt wird. Je nach Zweck und Aufwand kann ein Reifen nur mit einem Transponder oder mehreren Transpondern versehen werden, die in einer oder beiden Reifenschultern eingebettet werden können.
- Die Datenkommunikation zwischen Transponder und Sende-/Empfangseinheit kann auch unidirektional sein, wobei der Transponder ständig oder in vorbestimmten Zeitabständen sendet und von der Sende-/Empfangseinheit lediglich mit Energie versorgt wird.
- Fig. 2 zeigt eine abgeänderte Ausführungsform einer Temperatursensoreinheit 30. Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 sind die eigentlichen Temperatursensorelemente 32 von dem Transponder 34 entfernt im Reifen angeordnet. Die Temperatursensorelemente 32 können beispielsweise Leiterbahnelemente mit temperaturabhängigem Widerstand sein, die in die Gummischicht im Bereich der Reifenschulter in Umfangsrichtung voneinander entfernt eingebettet sind und über ebenfalls in die Gummischicht eingebettete Drähte 36 miteinander verbunden sind. Die Drähte 36 sind beispielsweise zusätzlich in die Seitenstreifen 14 der Gummischicht integriert, beispielsweise mit der Karkasse 4 vernäht, und verbinden die Temperatursensorelemente 32 mit dem Transponder 34, der in den radial inneren Bereich des Reifenwulstes beispielsweise nach dem Heißvulkanisieren des Reifens eingesetzt und eingebettet wird, so dass er nicht den hohen Temperaturen ausgesetzt wird, die während der Herstellung des Reifens herrschen. In Fig. 2 sichtbar ist eine Empfangsantenne 38 des Transponders 34, die zu dessen Energieversorgung dient, ein Mikroprozessor 40 zur Auswertung der Werte der Temperatursensorelemente 32 und deren Umwandlung in Sendesignale, die über eine Sendeantenne 42 gesendet werden. Es versteht sich, dass auch die Sende- und Empfangsantenne, die zu einem Bauelement zusammengefasst sein können, von dem Transponder entfernt und beispielsweise in die Seitenwand des Reifens eingenäht sein können.
- Wie aus Fig. 2 ersichtlich, können in die Reifenschulter mehrere Temperatursensorelemente 32 eingebettet werden, die in Reihe geschaltet sind, so dass ihre Funktionstüchtigkeit mittels einer Durchgangsprüfung überprüft werden kann.
- Fig. 3 zeigt eine ohne Transponder arbeitende, in den Reifen integrierte Meßanordnung.
- Gemäß Fig. 3 ist in den Reifen im Bereich von dessen Schulter ein Temperatursensorelement 32 integriert, das über in die Gummischicht 11 integrierte Drähte 42 mit im Bereich des Wulstes 6 freiliegenden Kontakten 44 verbunden ist. Die reifenfesten Kontakte 44 sind in elektrischer Verbindung mit Kontakten 46, die an der Felge 18 vorgesehen sind. Die felgenfesten Kontakte 46 sind über an der Felge beziehungsweise der nicht dargestellten Radschüssel vorgesehene Leiterbahnen mit radfesten Kontaktringen 50 verbunden, die mit fahrzeugfesten Schleifkontakten 52 elektrisch verbunden sind, von denen Leitungen 54 an eine Auswerteeinrichtung 26 führen. Die strichpunktierte Linie A bezeichnet die Drehachse des Rades.
- Die über mechanische Kontakte arbeitende Anordnung gemäß Fig. 3 kann in vielfältiger Weise abgeändert werden. Längs des Umfangs des Reifens können mehrere Temperatursensorelemente 32 angeordnet werden. Die Temperatursensorelemente 32 können kapazitiv oder in anderer zur Temperaturmessung an sich bekannter Weise arbeiten. Die Datenübertragung zwischen dem Fahrzeugrad und dem Fahrzeug muß nicht über Schleifringe erfolgen, sondern kann induktiv, optisch oder sonstwie erfolgen.
- Die erfindungsgemäße Temperaturmessung, die eine kurzzeitige Überwachung des Reifenzustandes zulässt, indem bei Überschreiten einer vorbestimmten Temperatur ein Warnsignal erzeugt wird, und die eine Langfristüberwachung des Reifens ermöglicht, indem die Temperaturbelastung des Reifens in ihrem Zeitverlauf erfasst wird und beispielsweise ein Zeitintegral der Temperatur ermittelt wird, das ein Maß für die Reifenschädigung ist, kann in einem Fahrzeug selbst eingesetzt werden oder lediglich auf einem Reifenprüfstand eingesetzt werden, wo beispielsweise die Temperatur der Reifenschulter abhängig von verschiedenen Luftdrücken und Belastungen des Reifens ermittelt wird, um die Qualität des Reifens zu überwachen. Bei Einsatz im Fahrzeug selbst ist die Auswerteeinrichtung vorteilhafterweise in einen Bordrechner integriert und erzeugt beispielsweise ein Warnsignal bei zu hoher Reifenschultertemperatur als Anzeige zu geringen Luftdrucks und/oder ein anderes Warnsignal, wenn der Reifen während seiner Betriebsdauer unzulässig lang mit hohem Luftdruck gefahren wurde und dadurch geschädigt sein kann.
- Der erfindungsgemäß in dem Reifen angebrachte Temperatursensor kann zusammen mit einer geeigneten Auswerteeinrichtung für zahlreiche weitere Funktionen verwendet werden, wie
- - Einschaltung eines Lüfters, der einen zu heißen Reifen gezielt kühlt,
- - Auslösen eines Motorstops bei unzulässig hoher Temperatur,
- - Optimierung der Reifeneigenschaften durch temperatur- und fahrzustandsabhängige Steuerung des Reifenfülldrucks,
- - Anzeige der Notwendigkeit eines Reifenwechsels (augenblicklich wegen einer Panne und langfristig wegen Verschleiß und Alterung,
- - Speicherung von Reifenkennwerten, wie Solltemperaturen, Sollfülldrucke in Abhängigkeit von der Fahrzeugbelastung, der Fahrgeschwindigkeit usw.
- Der letztgenannte Einsatzzweck, bei dem auf einem auslesbaren Speicher entsprechende Reifenkennwerte gespeichert sind, hat den großen Vorteil, dass durch Auslesen der gespeicherten Kennwerte entsprechende fahrzeugfeste Überwachungs- und Steuereinrichtungen unmittelbar auf den entsprechenden Reifen eingestellt werden. In einer vereinfachten Ausführungsform kann der Temperatursensor fehlen und nur eine reifenfeste, herstellerseitig programmierte Speichereinrichtung vorgesehen sein, die auslesbar sind und deren Speicherwerte, wie zulässige Höchstgeschwindigkeit, Reifenfülldrucke, Herstelldatum und ggfs. auch der Verschleißzustand in einem fahrzeugfesten Display oder auf einem Handy anzeigbar sind.
- Fig. 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung, wobei der Aufbau eines Reifens detaillierter als in Fig. 1 gezeigt ist. Der Laufstreifen 12 besteht vorteilhafterweise aus einer anderen Gummimischung als der Seitenstreifen 14. Der Gürtel 10 ist ebenso wie die Karkasse 4 zweilagig aufgebaut. Innerhalb der Karkasse findet sich eine Kappenlage 56, die auf der Außenseite einer Innenseele 58 angeordnet ist.
- Am radial inneren Endbereich des Reifens geht der Seitenstreifen 14 in den Wulst über, der den aus einer Kernfahne 8 0, einem Kernprofil 81 und dem eigentlichen Kern 8 2 bestehenden Kernbereich radial außen überdeckt.
- Mit 60 ist der Bereich bezeichnet, innerhalb dessen der bzw. die Temperatursensorelemente 32 (Fig. 2) bzw. die Temperatursensoreinheit 22 vorteilhafterweise angeordnet ist. Dabei kann der Temperatursensor seitlich neben einer der Gürtelschichten angeordnet werden, beispielsweise vor dem Vulkanisieren mit der Karkasse vernäht werden, oder in dem Bereich zwischen den auslaufenden Gürtelschichten angebracht werden. Das Anbringen des bzw. der Temperatursensorelemente im Bereich 60 hat den Vorteil, dass die Temperatur des Reifens unmittelbar dort erfasst wird, wo sie wegen der Walkarbeit am höchsten wird und die Funktionstauglichkeit des Reifens gegebenenfalls beeinträchtigt. Es versteht sich, dass es auch möglich ist, den Temperatursensor nachträglich auf der Innenseite des Bereiches 60 an der Innenseele 58 anzubringen.
- Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 4 ist die Sende-/Empfangseinrichtung, die die Temperatursignale empfängt, mit einer Auswerteeinrichtung 26 verbunden, die weitere Eingänge 62 aufweist, die beispielsweise der Fahrzeuggeschwindigkeit entsprechende Signale, der Fahrzeugbeladung entsprechende Signale, usw., empfangen. In der Auswerteeinrichtung 26 ist ein Kennfeld gespeichert, das die optimale Reifentemperatur abhängig von der Fahrzeuggeschwindigkeit, der Fahrzeugbeladung und der Dauer, während der die jeweilige Geschwindigkeit gefahren wird, sowie weiteren, die Reifentemperatur beeinflussenden Parametern, wie die Außentemperatur, Nässe der Straße, usw., abgelegt. Die Auswerteeinrichtung 26 weist zwei Ausgänge 64 und 66 auf, wobei am Ausgang 64 ein Warnsignal erscheint, wenn die Reifentemperatur von der im Kennfeld gespeicherten Temperatur über ein vorbestimmtes Maß abweicht. Am Ausgang 66 erscheint ein Steuersignal für eine Reifenluftdrucksteuereinrichtung 68, die eine in ihrem Aufbau an sich bekannte Vorrichtung steuert, mittels der der Reifeninnendruck durch Zuführen und Abführen von Luft veränderbar ist. Solche unter der Fahrt betätigbaren Reifenluftdruckveränderungsvorrichtungen enthalten eine fahrzeugfeste Luftpumpe, die über zwischen Felge und Radträger vorgesehene Drehdurchführungen mit dem Innenraum der Reifen verbunden ist, wobei in der jeweiligen Verbindungsleitung ein elektrisch ansteuerbares Ventil angeordnet ist. Bei über einem Sollwert liegender Temperatur wird der Luftdruck erhöht. Bei unter einem Sollwert liegender Temperatur wird der Luftdruck vermindert. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass das Fahrzeug jeweils mit dem Luftdruck betrieben wird, bei dem der Reifen seine optimalen Eigenschaften entfaltet. Es versteht sich, dass das System der Fig. 4 insgesamt vierkanalig ausgebildet ist, d. h., der Luftdruck jedes Reifens über die Überwachung der Reifentemperatur gesteuert wird. Weiter versteht sich, dass bei der Anordnung gemäß Fig. 4 die Ausführungsformen der Temperaturüberwachungsvorrichtung gemäß Fig. 1, 2 oder 3 verwendet werden können. Die vorteilhafteste Stelle zum Anbringen des Temperatursensors ist der Reifengummi im Bereich der Reifenschulter nahe der Karkasse und/oder dem Gürtel der Temperatursensor oder insbesondere ein Datenspeicher mit Reifenkennwerten kann jedoch auch an der Innenseite des Reifens im Bereich der Schulter oder der Lauffläche durch Kleben oder Vulkanisieren angebracht werden.
- Anhand der Fig. 5 wird im Folgenden ein Verfahren zum nachträglichen Einbringen eines Temperatursensorelements 32 in einen Reifen erläutert:
Fig. 5a) stellt eine perspektivische Teilansicht auf eine Reifenschulter dar. Im Bereich des Übergangs zwischen dem Seitenstreifen 14 und dem Laufstreifen 12 ist der Laufstreifen 12 mit Profilerhöhungen 70 und zwischen diesen in Umfangsrichtung des Reifens beabstandeten Profilvertiefungen 72 ausgebildet. Zur Mitte des Reifens hin ist eine in Umfangsrichtung verlaufende Rille 76 ausgebildet, an die sich weitere Laufbereiche und Rillen anschließen. - Die gekrümmten Linien stellen Einschnitte in den Laufstreifen dar, die dessen Haftvermögen verbessern.
- Zum Einbringen eines Temperatursensorelements 32 (Fig. 5c)) wird eine Profilerhöhung 70 zunächst von beiden Seiten aus in Richtung der Pfeile derart angebohrt, dass sich die Bohrungen im Inneren des Gummis am Gürtel bzw. der Karkasse treffen. Von einer Seite aus wird dann ein vorteilhafterweise etwas biegsames Röhrchen (Fig. 5b)) durch die einen Kanal bildenden Bohrungen hindurchgeschoben, wobei das vordere Ende des Röhrchens ggfs. die Verbindung zwischen beiden Bohrungen durchsticht. Anschließend wird in das Röhrchen 76 das Temperatursensorelement 32 eingeschoben und mittels eines seiner Anschlussdrähte in der erwünschten tiefsten Position des Kanals bzw. an der Verbindungsstelle der Bohrungen gehalten, während das Röhrchen 76 herausgezogen wird. Das Temperatursensorelement wird vorteilhafterweise bereits vor seinem Einschieben mit einem Vulkanisiermittel oder einem Kleber bedeckt. Nach Entfernen des Röhrchens 76 wird in die Bohrungen zusätzlich Vulkanisiermittel oder ein Kleber eingebracht, sodass das Sensorelement 32 dicht und sicher in dem Reifen aufgenommen ist. Die Anschlussdrähte werden durch Vernähen und/oder durch Versenken in vorher ausgebildeten Rillen an Anschlüsse herangeführt, die beispielsweise an der Felge vorhanden sind.
- Vorteilhaft ist, wenn der Kanal bzw. die Bohrungen in Umfangsrichtung des Reifens verlaufen, weil das Sensorelement und dessen Anschlussdrähte dann bei einer Verformung des Reifens im Bereich von dessen Schulter nur geringen eigenen Verformungen ausgesetzt sind.
- Das geschilderte Verfahren, das sich beispielsweise zur Ausrüstung von Reifen für Prüfstands- oder Straßenversuche besonders gut eignet, kann in vielfältiger Weise abgeändert werden. Beispielsweise kann das Sensorelement ein Transponder ohne Verbindungsleitungen sein. Zum Einschieben in das Röhrchen 76 und Halten dient dann ein flexibles Stäbchen. In machen Fällen genügt es, nur eine Bohrung anzubringen, die, wiederum vorteilhafterweise in Umfangsrichtung des Reifens, von einer Oberflächenstelle zu einer tiefen Stelle in der Nähe der Karkasse führt.
- Von großer Wichtigkeit für einwandfreie Funktion der Temperatursensoren sind die verwendeten Leitungen, mit denen die in den Reifen eingebetteten Temperatursensoren, Speicherelemente oder sonstigen elektronischen Bauelemente an eine von ihnen entfernte Antenne, einen Schleifring oder eine sonstige Kontaktstelle angeschlossen sind und zwar sowohl im Falle einer werksseitigen Ausrüstung des Reifens mit einer Temperaturmesseinrichtung, wie z. B. gem. Fig. 2 und 3, oder bei einer nachträglichen Ausrüstung gem. Fig. 5. Beispiele für Anschlussleitungen sind ein dünnes, flexibles Stahlseil, vorteilhafterweise aus Edelstahl, mit einer Querschnittsfläche von z. B. 0,3 mm2, ein Carbon-Aramidfaden, wobei die Carbonfasern zur Stromleitung und die Aramidfasern zur Sicherstellung der erforderlichen mechanischen Wechselfestigkeit dienen, oder andere Kunstofffasern bzw -fäden mit elektrischer Leitfähigkeit Die Verbindung der Anschlussleitungen mit dem Temperatursensor oder sonstigen elektronischen Elementen kann in an sich bekannter Weise, beispielsweise durch Crimpen, Löten usw. erfolgen. Bezugszeichenliste 4 Karkasse
6 Wulst
8 Kern
10 Gürtel
11 Gummischicht
12 Laufstreifen
14 Seitenstreifen
16 Schulter
18 Felge
20 Ventil
22 Temperatursensoreinheit
24 Sende-/Empfangseinrichtung
26 Auswerteeinrichtung
30 Temperatursensoreinheit
32 Temperatursensorelemente
34 Transponder
36 Draht
38 Empfangsantenne
40 Mikroprozessor
42 Sendeantenne
44 Kontakt
46 Kontakt
50 Kontaktring
52 Schleifkontakt
54 Leitung
56 Kappenlage
58 Innenseele
60 Bereich
62 Eingang
64 Ausgang
66 Ausgang
68 Reifenluftdrucksteuereinrichtung
70 Profilerhebung
72 Profilvertiefung
74 Rille
76 Röhrchen
Claims (14)
1. Verfahren zur Messung der Temperatur eines Fahrzeugreifens, bei welchem Verfahren
wenigstens ein Temperatursensor (22; 32) in eine kritische Stelle des Fahrzeugreifens
eingebettet wird und ein Ausgangssignal des Temperatursensors an eine Auswerteeinrichtung (26)
übertragen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Ausgangssignal des Temperatursensors
berührungslos zu der Auswerteeinrichtung übertragen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Ausgangssignal des Temperatursensors über
Schleifkontakte (50, 52) zu der Auswerteeinrichtung (26) übertragen wird.
4. Verfahren zum Überwachen des Betriebs eines Fahrzeugreifens durch Messung der
Reifentemperatur nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Ausgangssignal des
Temperatursensors (22; 32) in der Auswerteeinrichtung (26) hinsichtlich seiner Höhe und/oder
seines zeitlichen Verlaufes ausgewertet wird.
5. Verfahren zum Überwachen des Betriebs eines Fahrzeugreifens durch Messung der
Reifentemperatur nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Ausgangssignal des
Temperatursensors (22; 32) in der Auswerteeinrichtung (26) ausgewertet wird und ein
Reifenfülldruck erhöht wird, wenn die Reifentemperatur bei Vorliegen vorbestimmter Fahrbedingungen
einen vorbestimmten Wert überschreitet.
6. Fahrzeugreifen, enthaltend wenigstens einen an einer kritischen Stelle in ihn
eingebetteten Temperatursensors (22; 32) und eine Übertragungseinrichtung (22; 34; 50, 52) zum
Übertragen des Ausgangssignals des Temperatursensors an eine Stelle außerhalb des
Fahrzeugreifens.
7. Fahrzeugreifen nach Anspruch 6, wobei der Temperatursensor (22; 32) in den
Reifengummi im Bereich der Reifenschulter eingebettet ist.
8. Fahrzeugreifen nach Anspruch 6 oder 7, wobei der Temperatursensor (22; 32) mit
einem in den Reifen eingebetteten Transponder (22; 34) verbunden ist, dessen
Ausgangssignal von der Temperatur des Temperatursensors abhängt.
9. Fahrzeugreifen nach Anspruch 8, wobei der Temperatursensor in den Transponder
(22) integriert ist.
10. Fahrzeugreifen nach Anspruch 8 oder 9, wobei in dem Transponder reifenspezifische
Daten gespeichert sind.
11. Fahrzeugreifen nach Anspruch 8, wobei der Transponder (34) in den Reifen an einer
Stelle nahe dem Reifenwulst (6) eingebettet ist.
12. Fahrzeugreifen nach Anspruch 6 oder 7, wobei der Temperatursensor (32) über in den
Reifen eingebettete elektrische Leiter (42) mit Kontakten (44) verbunden ist, die zur
Berührung mit an einer Felge (18) vorgesehenen Kontakten (46) freiliegen.
13. Verfahren zum Einbringen eines Temperatursensors in einen Fahrzeugreifen,
enthaltend folgende Schritte:
- Ausbilden eines Kanals im Reifengummi, welcher Kanal von einer ersten Stelle der
Reifenoberfläche ausgeht, durch den Reifengummi zu einer Messstelle nahe dem Reifengürtel
und/oder der Karkasse im Bereich der Reifenschulter führt und von dort zu einer von der
ersten Stelle entfernten zweiten Stelle der Reifenoberfläche führt,
- Einbringen eines Röhrchens in den Kanal,
- Einbringen des Temperatursensors in das Röhrchen derart, dass sich der
Temperatursensor im Bereich der Messstelle befindet,
- Entfernen des Röhrchens aus dem Kanal unter Festhalten des Temperatursensors und
- Verschließen des Kanals mit darin befindlichem Temperatursensor.
14. Verfahren nach Anspruch 12, wobei der Kanal insgesamt in Längsrichtung des
Reifens verläuft.
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