DE10135824A1

DE10135824A1 - Elektronisches Steuergerät zur Gangwechselsteuerung von automatisch schaltenden Getrieben für Kraftfahrzeuge

Info

Publication number: DE10135824A1
Application number: DE2001135824
Authority: DE
Inventors: Juergen Eder
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 2001-07-23
Filing date: 2001-07-23
Publication date: 2003-07-24

Abstract

Bei einem elektronischen Steuergerät zur Gangwechselsteuerung von automatisch schaltenden Getrieben für Kraftfahrzeuge, das Sensorsignale zur Erkennung einer Bergfahrt auswertet, wobei die Gangwechselsteuerung ein Bergfahrtprogramm durchführt, wenn eine Bergfahrterkennung vorliegt, wertet das Steuergerät auch Sensorsignale zur Erkennung eines Lenkeinschlags aus und schaltet das Bergfahrtprogramm nicht aus, wenn aufgrund der Sensorsignale zur Erkennung einer Bergfahrt das Ende einer Bergfahrt erkannt wird, aber gleichzeitig die Sensorsignale zur Erkennung eines Lenkeinschlags auf einen Lenkwinkel schließen lassen, der größer als eine vorgegebene Schwelle ist.

Description

Die Erfindung betrifft ein elektronisches Steuergerät zur Gangwechselsteuerung von automatisch schaltenden Getrieben für Kraftfahrzeuge nach dem Oberbegriff des einzigen Patentanspruchs.

Ein derartiges Steuergerät ist beispielsweise aus der DE 196 25 936 A1 bekannt.

Zur Erkennung von Bergfahrt werden für Automatikgetriebe oder für automatisierte Handschaltgetriebe beispielsweise Signale von Neigungssensoren ausgewertet. Bergfahrt kann jedoch auch indirekt durch die Auswertung der Sensorsignale zur Erfassung der Fahrzeuggeschwindigkeit und des Drosselklappenöffnungswinkels erkannt werden. Liegt beispielsweise ein großer Drosselklappenöffnungswinkel aber nur eine geringe Beschleunigung vor, wird eine Bergauffahrterkennung ausgelöst. Das Ende der Bergfahrt wird meist über dieselben Signale erkannt. Relevant ist die Unterscheidung zwischen einer flachen Strecke und einer Strecke mit bestimmtem Steigungsausmaß.

Bei Vorliegen einer Bergfahrterkennung, schaltet das elektronische Steuergerät üblicherweise auf ein Bergfahrtprogramm (bzw. auf ein Berg- Schaltkennfeld) um, durch das grundsätzlich Hoch- und Rückschaltungen bei höheren Drehzahlen vorgenommen werden als auf flachen Strecken. Um Pendelschaltungen zu vermeiden, wird das Bergfahrtprogramm meist erst dann eingeschaltet, wenn Bergfahrt schon eine bestimmte vorgegebene Zeitdauer (Zeitverzögerung) erkannt wurde. Wird das Ende einer Bergfahrt erkannt, wird das Bergfahrtprogramm wieder ausgeschaltet.

Problematisch hierbei sind Bergfahrten mit abwechselnd steilen und flachen Streckenabschnitten, wie beim Berg-Serpentinenfahren mit zahlreichen flachen Kehren. Bei den bekannten Gangwechselsteuerungen kann in flachen Kehren die Bergfahrterkennung bzw. das Bergfahrtprogramm ausgeschaltet werden. Durch die bewusste Zeitverzögerung zwischen Bergfahrt-(Wieder-)Erkennung und Auslösung des Bergfahrtprogramms, liegt nach der Kehre bei Vorliegen einer anschließenden abfallenden oder ansteigenden Neigung nicht gleich die optimal situationsangepaßte Gangwechselsteuerung vor. Wird das Bergfahrtprogramm nach der Zeitverzögerung eingeschaltet und durch eine nachfolgende weitere flache Kehre bald wieder ausgeschaltet, können auch hier unkomfortable Pendelschaltungen erzeugt werden.

Es ist Aufgabe der Erfindung, das vorgenannte Problem zu lösen. Insbesondere sollen Pendelschaltungen und Schaltungen bei zu niedrigen Drehzahlen verhindert werden.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des einzigen Patentanspruchs gelöst.

Das erfindungsgemäße elektronische Steuergerät zur Gangwechselsteuerung von automatisch schaltenden Getrieben für Kraftfahrzeuge wertet Sensorsignale zur Erkennung einer Bergfahrt und Sensorsignale zur Erkennung eines Lenkeinschlags aus. Die Gangwechselsteuerung führt grundsätzlich ein Bergfahrtprogramm durch, wenn eine Bergfahrterkennung vorliegt. Das Steuergerät schaltet das Bergfahrtprogramm nicht aus, wenn aufgrund der Sensorsignale zur Erkennung einer Bergfahrt das Ende einer Bergfahrt erkannt wird, aber gleichzeitig die Sensorsignale zur Erkennung eines Lenkeinschlags auf einen Lenkwinkel schließen lassen, der größer als eine vorgegebene Schwelle ist.

Im Lichte dieser Erfindung wird die oben genannte Berg-Serpentinenfahrt nochmals betrachtet. Da die typischen Berg-Serpentinenfahrt zahlreiche Kehren aufweist, die in der Regel flach gegenüber den geraden Bergstreckenabschnitten sind, kann nach dem Stand der Technik in der Kehre ein Austritt aus dem Bergfahrtprogramm mit einer anschließenden Hochschaltung erfolgen. Liegt nach der Kehre wieder Bergfahrterkennung vor, wird nach einer Verzögerungszeit das Bergfahrtprogramm mit nachfolgender Rückschaltung wieder eingeschaltet.

Hier greift die Erfindung ein: In einer (flachen) Kehre liegt ein Lenkeinschlag vor. Dieser wird beispielsweise mittels eines Lenkwinkelsensors erfasst. Ist der Lenkwinkel größer als eine vorgegebene Schwelle wird das Ausschalten der Bergerkennung bzw. des Bergfahrtprogramms unterdrückt. Die Unterdrückung kann vorteilhafterweise noch für eine vorgegebene Zeitverzögerung beibehalten werden, nachdem die vorgegebene Lenkwinkelschwelle wieder unterschritten wurde.

Durch diese Erfindung wird der Komfort einer Gangwechselsteuerung insbesondere für die geschilderte Situation spürbar gesteigert.

Claims

Elektronisches Steuergerät zur Gangwechselsteuerung von automatisch schaltenden Getrieben für Kraftfahrzeuge, das Sensorsignale zur Erkennung einer Bergfahrt auswertet, wobei die Gangwechselsteuerung grundsätzlich ein Bergfahrtprogramm durchführt, wenn eine Bergfahrterkennung vorliegt, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergerät auch Sensorsignale zur Erkennung eines Lenkeinschlags auswertet und das Bergfahrtprogramm nicht ausschaltet, wenn aufgrund der Sensorsignale zur Erkennung einer Bergfahrt das Ende einer Bergfahrt erkannt wird, aber gleichzeitig die Sensorsignale zur Erkennung eines Lenkeinschlags auf einen Lenkwinkel schließen lassen, der größer als eine vorgegebene Schwelle ist.