DE10135515B4 - Umformwerkzeug - Google Patents
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Abstract
Umformwerkzeug
zum Anformen eines Außenbördels an
ein Rohrende (50), mit einer das Rohr (52) haltenden Spanneinrichtung
(54) und einem auf den Überstand
des Rohrendes (50) wirkenden Bördelstempel
(12), wobei der Bördelstempel
(12) einen in das Rohrende (50) einfahrbaren Dorn (48) und einen
den Dorn (48) umgebenden Umformstempel (40) aufweist und der Dorn (48)
und der Umformstempel (40) in einem Gehäuse (10) gehalten sind, und
ein den Umformstempel (40) umgebender Begrenzungsstempel (24) vorgesehen
ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Begrenzungsstempel (24) eine
zylindrische Innenumfangsfläche
aufweist, die im Umformbereich einen gleichbleibenden und sich bis
zum offenen Ende erstreckenden Innenquerschnitt aufweist und sowohl den
Außendurchmesser
des Außenbördels definiert
als auch als Führungsfläche für den Umformstempel
(40) dient.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Umformwerkzeug für Rohrenden mit einer das Rohr haltenden Spanneinrichtung und einem auf den Überstand des Rohrendes einwirkenden Bördelstempel, wobei der Bördelstempel einen in das Rohrende einfahrenden Dorn und einen den Dorn umgreifenden Umformstempel aufweist und der Dorn und der Umformstempel in einem Gehäuse gehalten sind, und ein den Umformstempel umgebender Begrenzungsstempel vorgesehen ist.
- Derartige Umformwerkzeuge werden zum Anstauchen bzw. Druckumformen von Rohrenden, d.h. zum Verformen des Rohrendes benötigt. Als Rohre kommen hauptsächlich z.B. Hydraulik- oder Pneumatikrohre aus Metall, insbesondere Stahl oder Aluminium in Frage, die insbesondere in Kraftfahrzeugen zum Führen von Fluiden verwendet werden. Diese Rohre müssen fluiddicht angeschlossen werden, wofür deren Enden entsprechend vorbereitet werden müssen. Die Rohrenden werden durch plastische Verformung mit einem Umfangswulst versehen, wobei die endseitige, radial nach innen gerichtete, Wulstlippe vom Rohrende gebildet wird.
- Zum Umformen wird ein Werkzeug verwendet, wie es z.B. in den
4 und5 dargestellt ist. Nachdem das Rohr152 derart in einer Spanneinrichtung154 fixiert worden ist, dass das Rohrende ein vorgegebenes Maß über die Spanneinrichtung154 übersteht, wird dieses Rohrende150 mittels eines Bördelstempels112 axial plastisch umgeformt. Dabei wird zuerst ein Dorn148 in das Rohrende150 eingeführt und anschließend der hinter dem vom Dorn148 abgestützten Ende liegende Bereich des Rohrendes150 mittels eines Umformstempels140 aufgeweitet. Der Bördelstempel112 wird solange axial in Richtung auf das Rohrende150 zugestellt, bis sein Gehäuse110 an der Spanneinrichtung154 oder einem entsprechenden Anschlag anliegt. - Es hat sich dabei herausgestellt, dass aufgrund der Einspanntoleranzen des Rohres
152 , d.h. aufgrund unterschiedlicher überstehender Maße für das Rohrende150 , eine nicht unbedeutende Anzahl an unbrauchbaren Umformungen erzeugt werden. Es besteht nämlich die Gefahr, dass bei zu großem Überstand ein Teil des Rohrmaterials zwischen das Gehäuse110 und der Spanneinrichtung154 eingequetscht wird, was in6 dargestellt ist. Dieser ausgetriebene Kragen bzw. Grat158 verhindert das Überwerfen einer Anschlussmutter auf das Rohrende150 . - Aus der
FR 1 472 178 A - Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Umformwerkzeug für Rohrenden bereitzustellen, mit dem der am Rohrende angeformt Außenbördel präziser hergestellt werden kann, auch wenn der Rohrüberstand über die Spanneinrichtung hinaus unterschiedliche Werte besitzt.
- Diese Aufgabe wird mit einem Umformwerkzeug gelöst, das die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist.
- Der im erfindungsgemäßen Umformwerkzeug vorgesehene Begrenzungsstempel schafft den wesentlichen Vorteil, dass das über die Spanneinrichtung überstehende Ende des Rohres vor der Umformung vollständig umschlossen wird, so dass dieses Ende beim Umformen maximal bis zur Anlage an den Begrenzungsstempel aufgeweitet werden kann. Dadurch wird vermieden, dass sich ein Kragen oder Grat ausbildet, der ein Aufschieben der Überwurfmutter verhindern würde.
- Vorteilhaft bildet der Begrenzungsstempel die dem Rohrende zugewandte vorderste Stirnfläche des Umformwerkzeugs. Während des Umformvorganges ist somit das freie Rohrende vollständig vom Begrenzungsstempel umgeben und der Begrenzungsstempel liegt an der Spanneinrichtung an und verschließt dadurch den Umformraum. Der Begrenzungsstempel überragt dabei das Gehäuse axial in Richtung des Rohrendes.
- Bei einem Ausführungsbeispiel ist der Begrenzungsstempel in axialer Richtung über eine Feder federnd nachgiebig gelagert. Dies bedeutet, dass während der Umformung der Begrenzungsstempel in das Gehäuse eingefahren wird, so dass er für das an die Spanneinrichtung heranfahrende Gehäuse kein Hindernis darstellt. Dabei ist der Begrenzungsstempel in einer axialen Bohrung des Gehäuses geführt. Mit Vorzug besitzt der Begrenzungsstempel eine Hülsenform.
- Bei einer anderen Ausführungsform weist die Spanneinrichtung eine Aufnahme für den Begrenzungsstempel auf, der zumindest während der Umformung in die Spanneinrichtung eingefahren wird, so dass er die axiale Zustellung des Gehäuses in Richtung der Spanneinrichtung nicht behindert.
- Der Begrenzungsstempel besitzt eine Hülsenform, die insbesondere einen kreisförmigen Innenquerschnitt aufweist. Dieser Innenquerschnitt begrenzt den Außenquerschnitt bzw. formt diesen Außenquerschnitt des Endwulstes. Dabei kann diesem Endwulst auch eine von der Kreisform abweichende Form aufgeprägt werden.
- Bei einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass der Begrenzungsstempel ein Axiallager für den Umformstempel bildet, so dass der Umformstempel axial verschieblich im Begrenzungsstempel geführt ist. Der Begrenzungsstempel seinerseits ist in einer axialen Bohrung des Gehäuses geführt. Dadurch wird vermieden, dass Rohrmaterial bei der Umformung zwischen den Begrenzungsstempel und den Umformstempel getrieben wird.
- Bei einer bevorzugten Variante ist vorgesehen, den Umformstempel axial verschieblich auf dem Dorn zu lagern. Durch diese Maßnahme entfällt ein separates Axiallager für die radiale innere Abstützung des Umformstempels. Weiterhin ist eine einfache zentrale Schmierung für den Umformstempel und den Begrenzungsstempel möglich.
- Um die Umformkraft zu begrenzen, ist der Umformstempel entgegen der Kraft einer Feder axial in das Gehäuse einfahrbar. Sowohl die Feder für den Umformstempel als auch die Feder für den Begrenzungsstempel können als mechanische, magnetische, hydraulische oder pneumatische Feder ausgebildet sein. Die Federn stützen sich dabei am Gehäuse ab und sind insbesondere einstellbar.
- Eine einfache Montage des erfindungsgemäßen Bördelstempels wird dadurch erreicht, dass das Gehäuse eine dreistufige Bohrung aufweist und alle Bauteile von dem dem Rohrende abgewandten Ende in das Gehäuse einsetzbar sind. Dadurch werden auch Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten erleichtert. Außerdem entfallen zusätzlich Lagerungselemente, da die einzelnen Bauteile ineinander geschachtelt sind und sich gegenseitig abstützen.
- Ein relativ einfacher Zugang zu den einzelnen Bauteilen wird dadurch erreicht, dass das vom Rohrende abgewandte Ende des Gehäuses einen Schraubverschluss aufweist. Stützt sich die eine und/oder andere Feder am Schraubverschluss ab, kann durch diesen außerdem die Federkraft eingestellt werden. Diese kann selbstverständlich auch durch Änderung des Fluiddruckes oder durch Austausch der eingesetzten Feder geändert werden.
- Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Dabei können die in der Zeichnung dargestellten und in den Ansprüchen sowie in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein.
- Dabei zeigen:
-
1 einen Längsschnitt durch den erfindungsgemäßen Bördelstempel, der sich in Ruhelage befindet; -
2 einen Längsschnitt durch das Umformwerkzeug mit an die Spanneinrichtung angelegtem Bördelstempel und teilweise umgeformtem Rohrende; -
3 einen Längsschnitt wie in2 mit vollständig umgeformtem Rohrende; -
4 einen Längsschnitt durch ein Umformwerkzeug gemäß dem Stand der Technik mit teilweise umgeformtem Rohrende; -
5 einen Längsschnitt durch ein Umformwerkzeug gemäß dem Stand der Technik mit vollständig umgeformtem Rohrende; und -
6 eine vergrößerte Wiedergabe des Ausschnitts VI gemäß5 . - Bei dem in der
1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist mit dem Bezugszeichen10 ein Gehäuse eines insgesamt mit12 bezeichneten Bördelstempels bezeichnet. Dieser Bördelstempel12 besitzt eine dreistufige Durchgangsbohrung14 mit einem kleinen Durchmesser16 , einem mittleren Durchmesser18 und einem großen Durchmesser20 . Das den großen Durchmesser20 aufweisende freie Ende der Durchgangsbohrung14 ist mit einem Schaubstopfen22 verschlossen. - In die Durchgangsbohrung
14 mit kleinem Durchmesser16 ist ein hutförmiger Begrenzungsstempel24 axial verschieblich eingesetzt. Dabei hintergreift eine das innere Ende des Begrenzungsstempels24 bildende radial nach außen abragende Schulter26 den Absatz28 vom mittleren Durchmesser18 zum kleinen Durchmesser16 der Durchgangsbohrung14 . Der Begrenzungsstempel24 wird so am Herausfallen aus dem Gehäuse10 gehindert. Die Schulter26 stützt sich ihrerseits an einer Schraubendruckfeder30 ab, deren anderes Ende von einer Auflagescheibe32 und einem Sicherungsring34 gehalten wird. Die Feder30 stützt sich also am Gehäuse10 ab und ermöglicht ein axiales Einfahren des Begrenzungsstempels24 . Dieser Begrenzungsstempel24 überragt in einer Ruhelage das freie Ende36 des Gehäuses10 um einen Überstand38 . - Der hülsenförmige Begrenzungsstempel
24 dient als Axiallager für einen Umformstempel40 , der ebenfalls hutförmig und hülsenförmig ausgebildet ist. Die Schulter42 hintergreift einen Absatz44 vom großen Durchmesser20 zum mittleren Durchmesser18 und stützt sich an einem Tellerfederpaket46 ab, das am Schraubstopfen22 anliegt. Dadurch wird ein axiales Einfahren des Umformstempels40 ermöglicht. - Der hülsenförmige Umformstempel
40 nimmt einen Dorn48 auf, der gehäusefest ist und dessen Außendurchmesser den endgültigen Innendurchmesser des freien Endes50 eines umgeformten Rohres52 bestimmt, was in3 dargestellt ist. - Nachfolgend wird die Funktion des erfindungsgemäßen Bördelstempels
12 beschrieben. Der Bördelstempel12 wird derart in Richtung des freien Endes50 des Rohres52 gefahren, dass der Dorn48 in dieses freie Ende50 eintritt. Dabei wird das Rohr52 von einer Spanneinrichtung54 gehalten. Außerdem legt sich das freie Ende des Überstandes38 des Begrenzungsstempels24 an der Stirnfläche56 der Spanneinrichtung54 an. Dies kann vor oder kurz nach Beginn der Umformung des Rohrendes50 erfolgen. Das Rohrende50 ist somit vollständig umschlossen. - Wird das Gehäuse
10 weiter in Richtung der Spanneinrichtung54 verlagert, dann fährt der Begrenzungsstempel24 entgegen der Kraft der Feder30 in das Gehäuse10 ein. Außerdem wird das freie Ende50 des Rohres52 mittels des Umformstempels40 in üblicher Weise umgeformt. - Um eine Beschädigung des Bördelstempels
12 oder des fertig umgeformten Endes50 des Rohres52 nach der Umformung zu vermeiden, ist der Umformstempel40 ebenfalls axial verschieblich gelagert, so dass dieser einer Materialanhäufung im Umformbereich ausweichen kann. Dies ist z.B. dann der Fall, wenn der Überstand des freien Endes50 des Rohres52 toleranzbedingt zu groß ist. - Ein Kragen oder Grat
158 am freien Ende50 des Rohres52 kann sich nicht ausbilden, da das freie Ende50 jederzeit, auch während des Umformvorganges, bei dem der Begrenzungsstempel24 in das Gehäuse10 einfährt, von diesem umgeben ist.
Claims (14)
- Umformwerkzeug zum Anformen eines Außenbördels an ein Rohrende (
50 ), mit einer das Rohr (52 ) haltenden Spanneinrichtung (54 ) und einem auf den Überstand des Rohrendes (50 ) wirkenden Bördelstempel (12 ), wobei der Bördelstempel (12 ) einen in das Rohrende (50 ) einfahrbaren Dorn (48 ) und einen den Dorn (48 ) umgebenden Umformstempel (40 ) aufweist und der Dorn (48 ) und der Umformstempel (40 ) in einem Gehäuse (10 ) gehalten sind, und ein den Umformstempel (40 ) umgebender Begrenzungsstempel (24 ) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Begrenzungsstempel (24 ) eine zylindrische Innenumfangsfläche aufweist, die im Umformbereich einen gleichbleibenden und sich bis zum offenen Ende erstreckenden Innenquerschnitt aufweist und sowohl den Außendurchmesser des Außenbördels definiert als auch als Führungsfläche für den Umformstempel (40 ) dient. - Umformwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Begrenzungsstempel (
24 ) die dem Rohrende (50 ) zugewandte vorderste Stirnfläche des Bördelstempels (12 ) bildet. - Umformwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Begrenzungsstempel (
24 ) das Gehäuse (10 ) axial in Richtung des Rohrendes (50 ) überragt. - Umformwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Begrenzungsstempel (
24 ) in axialer Richtung über eine Feder (30 ) federnd nachgiebig gelagert ist. - Umformwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Begrenzungsstempel (
24 ) eine Hülsenform besitzt. - Umformwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Begrenzungsstempel (
24 ) in einer axialen Bohrung des Gehäuses (10 ) geführt ist. - Umformwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Umformstempel (
40 ) axial verschieblich im Begrenzungsstempel (24 ) geführt ist. - Umformwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Umformstempel (
40 ) axial verschieblich auf dem Dorn (48 ) gelagert ist. - Umformwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Umformstempel (
40 ) entgegen der Kraft einer Feder (46 ) in das Gehäuse (10 ) axial einfahrbar ist. - Umformwerkzeug nach Anspruch 4, 5 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder (
30 ,46 ) eine mechanische, magnetische, hydraulische oder pneumatische Feder ist. - Umformwerkzeug nach einem der Ansprüche 4, 5, 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Feder (
30 ,46 ) am Gehäuse (10 ) abstützt. - Umformwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (
10 ) eins dreistufige Bohrung (14 ) aufweist und alle Bauteile von der dem Rohrende (50 ) abgewandten Ende in das Gehäuse (10 ) einsetzbar sind. - Umformwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das dem Rohrende (
50 ) abgewandte Ende des Gehäuses (10 ) einen Schraubverschluss (22 ) aufweist. - Umformwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass über das dem Rohrende (
50 ) abgewandte Ende des Gehäuses (10 ) die Druckkraft des Umformstempels (40 ) einstellbar ist.
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