DE10130859B4 - Kugelgleichlauffestgelenk mit mehrteiligem Gelenkaussenteil - Google Patents
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Abstract
Kugelgleichlauffestgelenk (11) mit einer Längsachse A, umfassend
– ein Gelenkaußenteil (12) mit einem Ringkörper (13) und einem davon separat hergestellten Gelenkboden (14), der mit dem Ringkörper (13) verbunden ist,
– ein Gelenkinnenteil (23), das sich axial zumindest mittelbar am Gelenkboden (14) des Gelenkaußenteils (12) abstützt,
– jeweils in durch die Längsachse A verlaufenden Ebenen liegende erste Kugelbahnen (22) im Gelenkaußenteil (12) und zweite Kugelbahnen (25) im Gelenkinnenteil (23) mit gekrümmten Mittellinien,
– Kugeln (16), die in Paaren von einander zugeordneten ersten Kugelbahnen (22) und zweiten Kugelbahnen (25) laufen,
– einen Käfig (17), der umfangsverteilte Käfigfenster (18) zur Aufnahme von Kugeln (16) aufweist und diese in einer gemeinsamen Ebene hält,
– der Käfig (17) ist in einer Innenfläche im Gelenkaußenteil (12) axial in beiden Richtungen formschlüssig gehalten,
– das Gelenkinnenteil (23) ist in einer ersten axialen Richtung zum Gelenkboden (14) hin unmittelbar abstützungsfrei...
– ein Gelenkaußenteil (12) mit einem Ringkörper (13) und einem davon separat hergestellten Gelenkboden (14), der mit dem Ringkörper (13) verbunden ist,
– ein Gelenkinnenteil (23), das sich axial zumindest mittelbar am Gelenkboden (14) des Gelenkaußenteils (12) abstützt,
– jeweils in durch die Längsachse A verlaufenden Ebenen liegende erste Kugelbahnen (22) im Gelenkaußenteil (12) und zweite Kugelbahnen (25) im Gelenkinnenteil (23) mit gekrümmten Mittellinien,
– Kugeln (16), die in Paaren von einander zugeordneten ersten Kugelbahnen (22) und zweiten Kugelbahnen (25) laufen,
– einen Käfig (17), der umfangsverteilte Käfigfenster (18) zur Aufnahme von Kugeln (16) aufweist und diese in einer gemeinsamen Ebene hält,
– der Käfig (17) ist in einer Innenfläche im Gelenkaußenteil (12) axial in beiden Richtungen formschlüssig gehalten,
– das Gelenkinnenteil (23) ist in einer ersten axialen Richtung zum Gelenkboden (14) hin unmittelbar abstützungsfrei...
Description
- Die Erfindung betrifft ein Kugelgleichlauffestgelenk mit einer Längsachse, umfassend
- – ein Gelenkaußenteil mit einem Ringkörper und einem davon separat hergestellten Gelenkboden, der mit dem Ringkörper verbunden ist,
- – ein Gelenkinnenteil, das sich axial zumindest mittelbar am Gelenkboden des Gelenkaußenteils abstützt,
- – jeweils in durch die Längsachse A verlaufenden Ebenen liegende erste Kugelbahnen im Gelenkaußenteil und zweite Kugelbahnen im Gelenkinnenteil mit gekrümmten Mittellinien,
- – Kugeln, die in Paaren von einander zugeordneten ersten Kugelbahnen und zweiten Kugelbahnen laufen,
- – einen Käfig, der umfangsverteilte Käfigfenster zur Aufnahme von Kugeln aufweist und diese in einer gemeinsamen Ebene hält.
- Festgelenke dieser Art sind im weiteren Sinne als Rzeppa-Festgelenke (RF-Gelenke) bekannt. Sie schließen im Sinne der vorliegenden Erfindung speziell Angular-Contact-Gelenke (AC-Gelenke) und Undercutfree-Gelenke (UF-Gelenke) ein. Diese Gelenke erfüllen jeweils die allgemeine Gesetzmäßigkeit von Kugelgleichlaufgelenken, nach denen die gekrümmten Mittellinien der ersten Kugelbahnen und der zweiten Kugelbahnen symmetrisch zueinander verlaufen, wobei als Symmetriebene die Ebene der Kugelmittelpunkte bzw. die winkelhalbierende Ebene zwischen einer Längsachse des Gelenkaußenteils und einer Längsachse des Gelenkinnenteils in Erscheinung tritt. Gelenke dieser Art haben die Eigenheit, daß sich unter Drehmoment resultierende Axialkräfte zwischen Gelenkaußenteil und Gelenkinnenteil aufbauen, die das Gelenkinnenteil ins Innere des Gelenkaußenteils drängen. Diese Kräfte müssen vom Kugelkäfig aufgefangen werden, der dadurch sehr hoch belastet ist.
- Aus der
DE 42 28 482 A1 ist es bereits bekannt, UF-Gelenke so auszuführen, daß sich das Gelenkinnenteil unmittelbar oder mittelbar am Gelenkboden des Gelenkaußenteils abstützt. - Aus der
DE 42 30 639 A1 ist es bereits bekannt, UF-Gelenke mit einem als separates Bauteil ausgebildeten Gelenkboden auszuführen, an dem sich das Gelenkinnenteil unmittelbar oder mittelbar abstützt. - In beiden Fällen erfolgt die Gelenkmontage vollständig von der Öffnungsseite des Gelenkaußenteils her, durch die Käfig, Kugeln und Gelenkinnenteil eingeführt werden.
- Aus der älteren nachveröffentlichten
DE 199 63 653 A1 ist ein Kugelgleichlauffestgelenk mit einer Längsachse bekannt, das folgende Merkmale umfaßt. - – ein Gelenkaußenteil mit einem Ringkörper und einem davon separat hergestellten Gelenkboden, der mit dem Ringkörper verbunden ist,
- – ein Gelenkinnenteil, das sich axial zumindest mittelbar am Gelenkboden des Gelenkaußenteils abstützt,
- – jeweils in durch die Längsachse verlaufenden Ebenen liegende erste Kugelbahnen im Gelenkaußenteil und zweite Kugelbahnen im Gelenkinnenteil mit jeweils gekrümmten Mittellinien,
- – Kugeln, die in Paaren von einander zugeordneten ersten Kugelbahnen und zweiten Kugelbahnen laufen,
- – einen Käfig, der umfangsverteilte Käfigfenster zur Aufnahme von Kugeln aufweist und diese in einer gemeinsamen Ebene hält,
- – der Käfig ist in einer Innenfläche im Gelenkaußenteil axial in beiden Richtungen formschlüssig gehalten,
- – das Gelenkinnenteil ist in einer ersten axialen Richtung zum Gelenkboden hin unmittelbar abstützungsfrei gegenüber dem Käfig,
- – das Gelenkinnenteil stützt sich in einer zweiten axialen Richtung zur Gelenköffnung mittelbar über die Kugeln und den Käfig am Gelenkaußenteil ab,
- – das Gelenkinnenteil ist im Querschnitt kleiner als eine Bodenöffnung im Ringkörper für den Gelenkboden,
- – der Gelenkboden ist in der Bodenöffnung im Ringkörper festgesetzt.
- Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Kugelgleichlauffestgelenke der aus den vorveröffentlichten Dokumenten bekannten Art kostengünstig herzustellen und mit verbesserten Eigenschaften auszustatten. Die Lösung hierfür liegt in Kugelgleichlaufgelenken der eingangs genannten Art mit den Merkmalen
- – der Käfig ist in einer Innenfläche im Gelenkaußenteil axial in beiden Richtungen formschlüssig gehalten,
- – das Gelenkinnenteil ist in einer ersten axialen Richtung zum Gelenkboden hin unmittelbar abstützungsfrei gegenüber dem Käfig,
- – das Gelenkinnenteil stützt sich in einer zweiten axialen Richtung zur Gelenköffnung mittelbar ausschließlich über den Käfig am Gelenkaußenteil ab, wobei die Kugeln freigestellt sind,
- – das Gelenkinnenteil ist im Querschnitt kleiner als eine Bodenöffnung im Ringkörper für den Gelenkboden,
- – der Gelenkboden ist in der Bodenöffnung im Ringkörper axial festgesetzt.
- Mit dieser konstruktiven Lösung ist ein Verfahren zur Montage eines Gelenks mit den vorgenannten Merkmalen mit den folgenden Montageschritten verbunden
- – der Kugelkäfig wird von der Gelenköffnung des Gelenks her in den Ringkörper eingesetzt,
- – die Kugeln werden vom Inneren des Kugelkäfigs aus in die Käfigfenster eingeführt,
- – das Gelenkinnenteil wird durch die für den Gelenkboden vorgesehene Bodenöffnung in den Ringkörper eingeführt,
- – gegebenenfalls wird ein Zwischenelement durch die Bodenöffnung in den Ringkörper eingesetzt und in Anlage mit dem Gelenkinnenteil gebracht,
- – der Gelenkboden wird in den Ringkörper eingesetzt, gegebenenfalls mit dem Zwischenelement oder unmittelbar mit dem Gelenkinnenteil in Anschlag gebracht wird
- – der Gelenkboden wird im Ringkörper festgelegt.
- Nach diesem Verfahren kann nach dem Erreichen der genannten Anschlagposition der Gelenkboden spielfrei zum Zusatzelement bzw. zum Gelenkinnenteil im Ringkörper festgesetzt werden oder zunächst um einen definierten Betrag axial zurückgezogen und dann im Ringkörper festgesetzt werden, um ein definiertes Spiel im Gelenk zu erzeugen.
- Insbesondere ist vorgesehen, daß die auf Seiten der Gelenköffnung liegende Innenöffnung des Käfigs kleiner ist als das Gelenkinnenteil im Querschnitt. Hierdurch erhält der Käfig eine höhere Festigkeit auf seiner durch Kugelkräfte belasteten Hälfte an der Gelenköffnung.
- Charakteristisch ist hierbei, daß das Gelenkaußenteil aus zwei separaten Bauteilen, nämlich dem Ringkörper und dem Gelenkboden gefügt ist, wobei jedes für sich mit geringerem Umformgrad darstellbar ist, als ein einstückiges glockenförmiges Gelenkaußenteil. Infolge dieser Bauweise kann eine Montage durchgeführt werden, bei der das Gelenkinnenteil in koaxialer Ausrichtung zum Gelenkaußenteil durch die für den Gelenkboden vorgesehene Bodenöffnung im Ringkörper eingeführt wird. Hieraus ergibt sich eine zumindest mittelbare axiale Abstützung des Gelenkinnenteils am Gelenkboden (Gelenkinneren) nach innen, die mit einer mittelbaren axialen Abstützung des Gelenkinnenteils über den Kugelkäfig am Gelenkaußenteil (zur Gelenköffnung) einhergeht. Innerhalb dieser genannten Abstützung kann auch ein definiertes Spiel vorgesehen sein. Der Kugelkäfig wird hierbei stark entlastet, insbesondere wird er frei von Zugkräften gehalten. Durch die genannte Art der Abstützung wird eine axiale Verbauung mit geringen Toleranzen möglich, da die axiale Positionierung der Gelenkteile relativ zueinander durch die relativ genau zu fertigenden sphärischen Flächen zwischen Gelenkinnenteil und Käfig und zwischen Käfig und Ge lenkaußenteil bestimmt wird, während die Kugeln freigestellt sind; anders als bei einer Abstützung gemäß der älteren Patentanmeldung
DE 199 63 653 A1 der Anmelderin, bei der die Verbauung der Gelenkteile relativ zueinander durch die Anlage der Kugeln in den Kugelrillen mitbestimmt wird, deren Herstellung wesentlich stärker toleranzbehaftet ist. - In bevorzugter Ausgestaltung kann der Gelenkboden in dem Ringkörper des Gelenkaußenteils zentriert sein. Hierfür können beispielsweise am Gelenkboden und am Ringkörper ineinander greifende Wellenverzahnungen vorgesehen sein, die ineinandergesetzt werden, wobei eine axiale Fixierung beispielsweise durch eine Umbördelung am Ringkörper erfolgt. Es ist auch möglich, eine gehärtete Wellenverzahnung an einem der beiden Teile in das zuvor unbearbeitete Gegenstück einzupressen und danach die axiale Sicherung vorzunehmen.
- Hierbei kann vorgesehen sein, daß zwischen dem Gelenkboden und dem Gelenkinnenteil eine Stützscheibe einliegt, die eine innenkugelige Ring- oder Kalottenfläche bildet, in der sich das Gelenkinnenteil mit einer Kugelfläche abstützt, oder daß zwischen dem Gelenkinnenteil und dem Gelenkboden eine Endkappe einliegt, die eine Kugelfläche bildet, die sich an einer innenkugeligen Ring- oder Kalottenfläche des Gelenkbodens abstützt. Sofern die Stützscheibe gegenüber dem Gelenkboden oder die Endkappe gegenüber dem Glenkinnenteil radial verschiebbar sind, eine Möglichkeit zur freien radialen Einstellung des Gelenkinnenteil zum Gelenkboden gegeben ist.
- Nach einer abweichenden Ausgestaltung kann während der Montage zunächst eine radiale Verstellbarkeit des Gelenkbodens gegenüber dem Gelenkinnenteil vorgesehen sein, wobei sich der Gelenkboden auf dem Gelenkinnenteil zentrieren kann und danach die Festsetzung des Gelenkbodens gegenüber dem Ringkörper erfolgt, insbesondere durch Verschweißen der beiden Teile. Der Kugelkäfig kann zum Gelenkboden eine zum Teil innenzylindrische Innenfläche haben und auf Seiten der Gelenköffnung eine Innenfläche haben, die im Sinne einer Wandverstärkung des Käfigs nach innen eingezogen ist und eine axiale Abstützfunktion für das Gelenkinnenteil übernimmt.
- Zwischen Gelenkinnenteil und Gelenkboden bzw. den entsprechenden Zwischen- oder Einsatzkörpern kann zum Spielausgleich ein Federelement vorgesehen sein. Die gleiche Funktion kann durch eine höhere Elastizität der genannten Stützscheibe bzw. der genannten Endkappe bewirkt werden.
- Durch die vorgegebene Montageart kann das Gelenkinnenteil nahtlos einstückig mit der anschließenden Welle ausgeführt werden, da aufgrund der Axialmontage Beugebewegungen wärend der Montage, die durch die Welle behindert werden könnten entfallen. Die Teilezahl kann hierdurch reduziert werden. Das Gelenkinnenteil kann durch Anstauchen der Welle gebildet werden.
- In ähnlicher Weise kann der Gelenkboden einstückig mit einem angeformten Wellenzapfen ausgeführt werden. Dieser Zapfen kann als Vollzapfen oder als Hohlzapfen ausgebildet werden.
- Das erfindungsgemäße Gelenk zeichnet sich durch folgende Vorteile aus.
- Das Gelenk weist eine axial bestimmte Verbauung auf, mit der Spiele und Toleranzen bei der Montage ausgeglichen werden können, d. h. sie sind am fertig montierten Gelenk eliminiert. Hierdurch kann gegebenenfalls eine Hartbearbeitung der Kugel bahnen vollständig entfallen und gleichzeitig auf ein Klassieren von Gelenkbauteilen zur Reduzierung der Spiele verzichtet werden.
- Die Käfigfenster können in Umfangsrichtung sehr kurz ausgeführt werden, da eine Überlänge wie sie beim Überbeugen des Gelenks zur Montage der Kugeln notwendig ist, nicht erforderlich wird. Die Festigkeit des Käfigs wird somit gesteigert.
- Eine Anpassung an unterschiedliche Einbaubedingungen des Gelenks kann durch Auswahl des Gelenkbodens mit angeformten Wellenzapfen bei Beibehaltung der übrigen Gelenkkomponenten in unveränderter Form erfolgen. Hierdurch reduziert sich die Teilevielfalt innerhalb eines Gesamtprogrammes.
- Durch die separate Herstellung von Ringkörper und Gelenkboden mit angeformtem Wellenzapfen können neue Fertigungsverfahren in der Fertigung des Gelenkaußenteils am Ringkörper eingesetzt werden, wie Blechumformung eines geschweißten Ringkörpers, Blechumformung eines nahtlosen Rohrkörpers, spanende Bearbeitung aus einem ringförmigen Rohteil und anderes.
- Durch die separate Herstellung von Ringkörper und Gelenkboden mit angeformtem Wellenzapfen können für diese Komponenten unterschiedliche, der jeweiligen Beanspruchung angepaßte Werkstoffe und Wärmebehandlungsverfahren vorgesehen werden, z. B. Verwendung eines einsatzgehärteten Ringkörpers in Verbindung mit einem induktivgehärteten Wellenzapfen oder einem aus vergütetem Material bestehenden Wellenzapfen.
- Die Länge des Kugelkäfigs von der Mitte aus betrachtet zum Gelenkboden hin kann erheblich reduziert werden, da das Gelen kinnenteil in Richtung zum Gelenkboden axial abstützungsfrei gegenüber dem Kugelkäfig ist.
- Eine mechanische Hartbearbeitung des innenzylindrischen Teils der Käfiginnenfläche kann entfallen, da dem Kugelkäfig in diesem Bereich lastfrei ist. Gegebenenfalls kann auf eine Härtung der genannten zum Gelenkboden hingelegenen Hälfte des Kugelkäfigs ganz verzichtet werden oder es kann gegebenenfalls der Kugelkäfig in seiner Käfigquerschnittsfläche erheblich schwacher ausgelegt werden, da eine günstigere Käfigbeanspruchung, insbesondere ein Wegfall der Zugbeanspruchung in den Käfigstegen vorliegt.
- Der Umschlingungswinkel des Kugelkäfigs durch das Gelenkaußenteil kann auf der Seite der Gelenköffnung reduziert werden, d. h. das Gelenkaußenteil kann gekürzt werden, da die Käfigbelastung wie vorher angegeben wesentlich günstiger ausfällt und eine verminderte Abstützung des Kugelkäfigs durch die Führungsfläche hingenommen werden kann. Dies ermöglicht eine Vergrößerung des Gelenkbeugewinkels oder eine Vergrößerung des Wellendurchmessers.
- Die Reibung zwischen Gelenkinnenteil und Gelenkboden im Bereich der gegenseitigen axialen Abstützung kann durch Verwendung von gut gleitfähigen Mitteln reduziert werden, z. B. durch reibungsarme Beschichtung des Gelenkinnenteils oder durch Bestückung mit einem reibungsmindernden Zusatzelement zwischen Gelenkinnenteil und Gelenkboden, z. B. aus Sintermetall.
- Eine Wärmebehandlung des Gelenkbodens auf der Innenseite kann entfallen, wenn ein hartes verschleißfestes Zusatzelement im Gelenkboden eingesetzt wird. Durch die direkte axiale Abstüt zung des Gelenkinnenteiles am Gelenkboden können die Wirkungsgradverluste reduziert werden.
- Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der Zeichnungen dargestellt.
-
1 zeigt ein erfindungsgemäßes Gelenk in einer ersten Ausführung; -
2 zeigt ein erfindungsgemäßes Gelenk in einer zweiten Ausführung; -
3 zeigt ein erfindungsgemäßes Gelenk in einer dritten Ausführung; -
4 zeigt ein erfindungsgemäßes Gelenk in einer vierten Ausführung; - Die
1 bis4 werden nachstehend, soweit sie konstruktiv übereinstimmen, zunächst gemeinsam beschrieben. - In den
1 bis4 ist jeweils ein erfindungsgemäßes Gleichlauffestgelenk11 mit axial hinterschnittfreien Bahnen, also ein UF-Gelenk (undercut free) dargestellt. Dieses Gelenk umfaßt ein Gelenkaußenteil12 , das aus einem Bahnen bildenden Ringkörper13 und einem Gelenkboden14 zusammengesetzt ist. Am Gelenkboden14 ist einstückig ein Wellenzapfen15 angeformt. Die Achse des Gelenkaußenteils ist mit A1 bezeichnet. Innerhalb des Gelenkaußenteils12 sitzt ein Gelenkinnenteil23 ein, das einstückig mit einer Welle24 verbunden ist. Die Achse des Gelenkinnenteils ist mit A2 bezeichnet. Bei Abbeugung des Ge lenkes bilden die Achsen A1, A2 einen Beugewinkel im Gelenkmittelpunkt M. Im Gelenkaußenteil12 sind erste Kugelbahnen22 ausgeführt, im Gelenkinnenteil23 zweite Kugelbahnen25 . In den Paaren von22 ,25 Kugelbahnen ist jeweils eine der Kugeln16 geführt, die von einem Kugelkäfig17 in umfangsverteilten Käfigfenstern18 aufgenommen sind. Den offenen Zwischenraum zwischen dem Gelenkaußenteil12 und der Welle24 überbrückt ein Faltenbalg19 , der mit Spannbändern20 ,21 auf den genannten Teilen festgelegt ist. Der Ringkörper13 des Gelenkaußenteils12 verfügt über eine innenkugelige Führungsfläche31 , die von den ersten Kugelbahnen22 unterbrochen ist und in der der Kugelkäfig17 mit einer außenkugeligen Außenfläche32 geführt ist. Hiermit ist eine relative axiale Abstützung zwischen dem Gelenkaußenteil12 und dem Kugelkäfig17 gegeben. Der Kugelkäfig17 verfügt zumindest ab der Mittelebene über eine rein zylindrische Innenfläche33 , innerhalb derer die im wesentlichen sphärische Außenfläche34 des Gelenkinnenteils23 axial unabgestützt verschiebbar ist. An diese schließt sich eine nach innen eingezogene Innenfläche39 nach links an, an der sich das Gelenkinnenteil23 axial nach links abstützt. Die Wandstärke des Käfigs ist hier erhöht. Das Gelenkaußenteil13 hat im Bereich des Gelenkbodens14 eine unmittelbar in diesem oder in einem Zwischenelement ausgeformte innenkugelige Anlagefläche35 . Mit dieser wirkt eine kugelige Anlagefläche36 am Gelenkinnenteil23 zusammen, die unmittelbar an diesem oder an einem mit diesem verbundenen Zusatzelement ausgeführt ist. Die zusammenfallenden Achsen A1 und A2 bilden die Längsachse A des gestreckten Gelenks. - In
1 ist sowohl die Abstützfläche35 unmittelbar im Gelenkboden14 ausgeformt als auch die Anlagefläche36 unmittelbar am Gelenkinnenteil23 ausgebildet. Ringkörper13 und Gelenkboden14 sind über eine Schweißnaht37 miteinander verbun den. Vor der Herstellung der Schweißnaht37 ist der Gelenkboden14 axial relativ zum Ringkörper13 verschiebbar und ebenfalls radial gegenüber diesem verlagerbar, so daß eine Möglichkeit zur Zentrierung der Abstützfläche35 gegenüber dem Gelenkinnenteil23 vor dem Herstellen der Schweißnaht37 gegeben ist. - In
2 ist abweichend von1 die Verbindung zwischen Ringkörper13 und Gelenkboden14 durch ineinandergreifende Wellenverzahnungen38 sowie eine am Ringkörper13 ausgebildete den Gelenkboden14 übergreifende Bördelung39 hergestellt. Die übrigen Merkmale sind in Übereinstimmung mit1 . - In
3 ist abweichend von1 am Gelenkinnenteil23 eine Endkappe42 aus einem gut gleitfähigen Werkstoff angesetzt, an dem die kugelige Anlagefläche36 unmittelbar ausgeführt ist. Die Endkappe42 kann gegenüber dem Gelenkinnenteil23 radial verschiebbar sein. Die Endkappe kann zugleich aus einem höher elastischen Material bestehen, so daß sie zugleich als Federelement zum Spiel- und Verschleißausgleich wirkt. Die übrigen Einzelheiten stimmen vollkommen mit denen in1 überein. - In
4 ist abweichend von1 in den Gelenkboden14 eine aus gut gleitfähigem Material bestehende Stützscheibe40 eingesetzt, in der die Abstützfläche35 unmittelbar ausgebildet ist. Die Stützscheibe40 ist in einer Ausdrehung41 im Gelenkboden14 radial verlagerbar, so daß eine zweite Möglichkeit zur Zentrierung der Abstützfläche35 gegenüber dem Gelenkinnenteil23 gegeben ist. Auch die Stützscheibe40 kann zugleich aus einem höher elastischem Material bestehen, so daß sie zugleich als Federelement zum Spiel- und Verschleißaus gleich wirkt. Die übrigen Einzelheiten stimmen vollkommen mit denen in1 überein. -
- 11
- Kugelgleichlauffestgelenk
- 12
- Gelenkaußenteil
- 13
- Ringkörper
- 14
- Gelenkboden
- 15
- Wellenzapfen
- 16
- Kugel
- 17
- Kugelkäfig
- 18
- Käfigfenster
- 19
- Faltenbalg
- 20
- Spannband
- 21
- Spannband
- 22
- erste Kugelbahn
- 23
- Gelenkinnenteil
- 24
- Welle
- 25
- zweite Kugelbahn
- 26
- Gelenköffnung
- 31
- Führungsfläche (innenkugelig)
- 32
- Außenfläche (außenkugelig)
- 33
- Innenfläche (zylindrisch)
- 34
- Außenfläche (sphärisch)
- 35
- Abstützfläche (innenkugelig)
- 36
- Anlagefläche (außenkugelig)
- 37
- Innenfläche (eingezogen)
- 38
- Wellenverzahnung
- 39
- Bördelung
- 40
- Stützscheibe
- 41
- Ausdrehung
- 42
- Endkappe
- 43
- Schweißnaht
Claims (20)
- Kugelgleichlauffestgelenk (
11 ) mit einer Längsachse A, umfassend – ein Gelenkaußenteil (12 ) mit einem Ringkörper (13 ) und einem davon separat hergestellten Gelenkboden (14 ), der mit dem Ringkörper (13 ) verbunden ist, – ein Gelenkinnenteil (23 ), das sich axial zumindest mittelbar am Gelenkboden (14 ) des Gelenkaußenteils (12 ) abstützt, – jeweils in durch die Längsachse A verlaufenden Ebenen liegende erste Kugelbahnen (22 ) im Gelenkaußenteil (12 ) und zweite Kugelbahnen (25 ) im Gelenkinnenteil (23 ) mit gekrümmten Mittellinien, – Kugeln (16 ), die in Paaren von einander zugeordneten ersten Kugelbahnen (22 ) und zweiten Kugelbahnen (25 ) laufen, – einen Käfig (17 ), der umfangsverteilte Käfigfenster (18 ) zur Aufnahme von Kugeln (16 ) aufweist und diese in einer gemeinsamen Ebene hält, – der Käfig (17 ) ist in einer Innenfläche im Gelenkaußenteil (12 ) axial in beiden Richtungen formschlüssig gehalten, – das Gelenkinnenteil (23 ) ist in einer ersten axialen Richtung zum Gelenkboden (14 ) hin unmittelbar abstützungsfrei gegenüber dem Käfig (17 ), – das Gelenkinnenteil (23 ) stützt sich in einer zweiten axialen Richtung zur Gelenköffnung (26 ) mittelbar ausschließlich über den Käfig (17 ) am Gelenkaußenteil (12 ) ab, wobei die Kugeln (16 ) freigestellt sind, – das Gelenkinnenteil (23 ) ist im Querschnitt kleiner als eine Bodenöffnung im Ringkörper (13 ) für den Gelenkboden (14 ), – der Gelenkboden (14 ) ist in der Bodenöffnung im Ringkörper (13 ) festgesetzt. - Gelenk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die auf Seiten der Gelenköffnung (
26 ) liegende Innenöffnung des Käfigs (17 ) kleiner ist als das Gelenkinnenteil (23 ) im Querschnitt. - Gelenk nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Gelenkboden (
14 ) und dem Gelenkinnenteil (23 ) eine Stützscheibe (40 ) einliegt, die eine innenkugelige Ring- oder Kalottenfläche (35 ) bildet, in der sich das Gelenkinnenteil (23 ) mit einer Kugelfläche (36 ) abstützt. - Gelenk nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützscheibe (
40 ) radial zur Längsachse A im Gelenkboden (14 ) verschiebbar ist. - Gelenk nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Gelenkboden (
14 ) vor der Montage Radialspiel gegenüber dem Ringkörper (13 ) aufweist und auf dem Gelenkinnenteil (23 ) zentriert im Ringkörper (13 ) festgesetzt ist. - Gelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Gelenkboden (
14 ) im Ringkörper (13 ) eingeschweißt ist. - Gelenk nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Gelenkboden (
14 ) im Ringkörper (13 ) mittels in einandergreifender Wellenverzahnungen (38 ) zentriert ist. - Gelenk nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Gelenkboden (
14 ) mittels einer Umbördelung (39 ) am Ringkörper (13 ) axial gegenüber diesem fixiert ist. - Gelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß sich das Gelenkinnenteil (
23 ) mit einer unmittelbar an diesem ausgeführten Kugelfläche (36 ) an einer innenkugeligen Ring- oder Kalottenfläche (35 ) des Gelenkbodens (14 ) abstützt. - Gelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Gelenkinnenteil (
23 ) und dem Gelenkboden (14 ) eine Endkappe (42 ) einliegt, die eine Kugelfläche (36 ) bildet, die sich an einer innenkugeligen Ring- oder Kalottenfläche (35 ) des Gelenkbodens (14 ) abstützt. - Gelenk nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Endkappe (
42 ) radial zur Längsachse A gegenüber dem Gelenkinnenteil (23 ) verschiebbar ist. - Gelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Kugelkäfig (
17 ) zum Gelenkboden (14 ) hin eine innenzylindrische Innenfläche (33 ) hat, und auf Seiten der Gelenköffnung (26 ) eine Innenfläche (37 ) hat, die im Sinne einer Wandverdickung des Kugelkäfigs (17 ) nach innen eingezogen ist. - Gelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß ein Zapfen (
15 ) einstückig mit dem Gelenkboden (14 ) verbunden ist. - Gelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß eine Welle (
24 ) einstückig mit dem Gelenkinnenteil (23 ) verbunden ist. - Gelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Gelenkboden (
14 ) und Gelenkinnenteil (23 ) axiale Federmittel (40 ,42 ) wirksam sind. - Gelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Flächen im Bereich der gegenseitigen axialen Abstützung von Gelenkinnenteil (
23 ) und Gelenkboden (14 ) ein reibungsminderndes Element (40 ,42 ) eingesetzt ist. - Verfahren zur Montage eines Gelenkes nach einem der Ansprüche 1 bis 16 mit den folgenden Montageschritten, – der Kugelkäfig (
17 ) wird von der Gelenköffnung (26 ) des Gelenks her in den Ringkörper (13 ) eingesetzt, – die Kugeln (16 ) werden vom Inneren des Kugelkäfigs (17 ) aus in die Käfigfenster (18 ) eingeführt, – das Gelenkinnenteil (23 ) wird durch die für den Gelenkboden (14 ) vorgesehene Bodenöffnung in den Ringkörper (13 ) eingeführt, – ein Zusatzelement (42 ) wird durch die Bodenöffnung in den Ringkörper (13 ) eingesetzt und in Anlage mit dem Gelenkinnenteil (23 ) gebracht, – der Gelenkboden (14 ) wird in den Ringkörper (13 ) eingesetzt, mit dem Zusatzelement (42 ) in Anschlag gebracht und im Ringkörper (13 ) festgelegt. - Verfahren zur Montage eines Gelenkes nach einem der Ansprüche 1 bis 16 mit den folgenden Montageschritten, – der Kugelkäfig (
17 ) wird von der Gelenköffnung (26 ) des Gelenks her in den Ringkörper (13 ) eingesetzt, – die Kugeln (16 ) werden vom Inneren des Kugelkäfigs (17 ) aus in die Käfigfenster (18 ) eingeführt, – das Gelenkinnenteil (23 ) wird durch die für den Gelenkboden (14 ) vorgesehene Bodenöffnung in den Ringkörper (13 ) eingeführt, – ein Zusatzelement (42 ) wird durch die Bodenöffnung in den Ringkörper (13 ) eingesetzt und in Anlage mit dem Gelenkinnenteil (23 ) gebracht, – der Gelenkboden (14 ) wird in den Ringkörper (13 ) eingesetzt, mit dem Zusatzelement (42 ) in Anschlag gebracht, um ein definiertes Axialspiel zurückgezogen und im Ringkörper (13 ) festgelegt. - Verfahren zur Montage eines Gelenkes nach einem der Ansprüche 1 bis 16 mit den folgenden Montageschritten, – der Kugelkäfig (
17 ) wird von der Gelenköffnung (26 ) des Gelenks her in den Ringkörper (13 ) eingesetzt, – die Kugeln (16 ) werden vom Inneren des Kugelkäfigs (17 ) aus in die Käfigfenster (18 ) eingeführt, – das Gelenkinnenteil (23 ) wird durch die für den Gelenkboden (14 ) vorgesehene Bodenöffnung in den Ringkörper (13 ) eingeführt, – der Gelenkboden (14 ) wird in den Ringkörper (13 ) eingesetzt, mit dem Gelenkinnenteil (23 ) in Anschlag gebracht und im Ringkörper (13 ) festgelegt. - Verfahren zur Montage eines Gelenkes nach einem der Ansprüche 1 bis 16 mit den folgenden Montageschritten, – der Kugelkäfig (
17 ) wird von der Gelenköffnung (26 ) des Gelenks her in den Ringkörper (13 ) eingesetzt, – die Kugeln (16 ) werden vom Inneren des Kugelkäfigs (17 ) aus in die Käfigfenster (18 ) eingeführt, – das Gelenkinnenteil (23 ) wird durch die für den Gelenkboden (14 ) vorgesehene Bodenöffnung in den Ringkörper (13 ) eingeführt, – der Gelenkboden (14 ) wird in den Ringkörper (13 ) eingesetzt, mit dem Gelenkinnenteil (23 ) in Anschlag gebracht, um ein definiertes Axialspiel zurückgezogen und im Ringkörper (13 ) festgelegt.
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