DE10130726C2 - Verfahren und Einrichtung zur Herstellung einer Verbindung zwischen sich überlappenden plattenförmigen Bauteilen - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur Herstellung einer Verbindung zwischen sich überlappenden plattenförmigen BauteilenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur
Herstellung einer Verbindung zwischen sich überlappenden
plattenförmigen Bauteilen nach den Oberbegriffen des 1. und
4. Patentanspruches.
Es ist nach DE 36 13 324 A1 bekannt, ungelochte
plattenförmige Bauteile zwischen einem Stempel und einer mit
einer Ausnehmung versehenen Matrize anzuordnen und durch eine
Vorhubbewegung des Stempels in Richtung zur Matrize den
Werkstoff der Bauteile in die Ausnehmung der Matrize zu
formen, wobei der Werkstoff des in Stempelrichtung liegenden
Bauteiles in der Art eines Hinterschnittes in den Werkstoff
des zweiten Bauteiles fließt und der Werkstoff beider
Bauteile in die Ausnehmung der Matrize geformt wird. Es
ergibt sich an der Fügeposition an der Angriffstelle des
Stempels eine Ausnehmung und an der gegenüberliegenden Seite
eine Erhabenheit entsprechend der Tiefe und Kontur der
Ausnehmung der Matrize. Für viele Einsatzfälle sind jedoch
derartige Erhabenheiten hinderlich. Es ist bereits bekannt,
(Dr. F. Riedel: Clinchen mit Kaltpreßschweißen erweitert
Einsatzpotential, Geclinchte Bleche bleiben einseitig eben;
Industrieanzeiger 28/2000, S. 38-39) einseitig ebene
Blechverbindungen herzustellen, ohne die Bleche vorzulochen.
Dabei wird an der Verbindungsstelle zusätzlich zur Umformung
mittels Stempel eine Kaltpressverschweißung vorgenommen. Die
Matrize, auf welcher die zu fügenden Bleche aufliegen ist
dabei eben, so dass sich auch eine einseitig ebene Verbindung
ergibt. Zur Erzeugung einer Kaltpressschweißverbindung ist
jedoch eine zu aufwändige Oberflächenbehandlung erforderlich
(säubern, entfetten, bürsten, beizen).
In der DE 37 10 929 C2 wird ein Verfahren und ein Werkzeug
zum Verbinden aufeinanderliegender dünner Platten
beschrieben, bei dem während eines Tiefziehprozesses der
Werkstoff in eine Ausnehmung der Matrize eingeformt wird, und
sich dadurch eine Erhabenheit an der dem Stempeleindruck
gegenüberliegenden Seite bildet. In einem sich daran
anschließenden zusätzlichen Arbeitsgang wird durch Bewegen
des Stempels und der Matrize in die entgegengesetzte Richtung
die sich durch den Werkstofffluss gebildete Erhabenheit in
die Plattenebene der unteren Platte eingepresst. Als Ergebnis
entsteht ebenfalls eine einseitig fast ebene Verbindung ohne
Erhabenheiten.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine
Einrichtung zur Herstellung einer Verbindung zwischen sich
überlappenden plattenförmigen Bauteilen zu schaffen, wobei
mit geringem Zeit- und gerätetechnischem Aufwand während des
Fügevorganges an der dem Stempeleindruck gegenüberliegenden
Seite die Ausbildung einer sichtbaren bzw. die Funktion
beeinträchtigenden Erhabenheit verhindert wird.
Verfahrensgemäß erfolgt das Herstellen einer Verbindung
zwischen wenigstens zwei sich überlappenden plattenförmigen
nicht vorgelochten Bauteilen unter Verwendung eines Stempels,
eines Niederhalters und eines Gegenwerkzeuges, wobei ein
erstes Bauteil in Richtung zum Stempel angeordnet ist und ein
zweites Bauteil an dem Gegenwerkzeug anliegt, und Werkstoff
des ersten Bauteiles durch einen Stempel mit einer
Stempelkraft in Richtung zum Gegenwerkzeug in das zweite
Bauteil eingeformt wird. Dabei stellt sich erfindungsgemäß
mit einer einzigen Hubbewegung des Stempels in Richtung zum
Gegenwerkzeug ein Hinterschnitt des eingeformten Werkstoffes
des ersten Bauteiles zum zweiten Bauteil ein, wobei das
Gegenwerkzeug während der gesamten Hubbewegung des Stempels
seine am zweiten Bauteil anliegende Position beibehält und
damit ein Austreten des Werkstoffes über die Plattenebene des
Bauteiles hinaus in Richtung zum Gegenwerkzeug verhindert.
Der radiale, den Hinterschnitt bewirkende Werkstofffluss des
Werkstoffes der Bauteile kann dabei durch die
Stempelgestaltung gezielt beeinflusst werden.
Es ist ebenfalls möglich, zusätzlich zur Umformung über den
Stempel durch wenigstens ein, in Richtung zu den Bauteilen am
Gegenwerkzeug angeordnetes erstes Formelement und/oder am
Niederhalter angeordnetes zweites Formelement den Werkstoff
des am Gegenwerkzeug und/oder am Niederhalter anliegenden
Bauteiles in Richtung zum sich anschließenden Bauteil
umzuformen. Dabei kann durch das erste Formelement des
Gegenwerkzeuges und/oder durch das zweite Formelement des
Niederhalters zusätzlich zur Umformung des Werkstoffes eine
partielle Kaltpressschweißverbindung zwischen den Bauteilen
erzeugt werden.
Der radiale, einen Hinterschnitt bewirkende, Werkstofffluss
des Werkstoffes der Bauteile kann durch die Gestaltung des
Gegenwerkzeuges und/oder des Niederhalters und/oder des
Stempels beeinflußt werden, z. B. durch die Ausbildung des
ersten und/oder zweiten Formelementes.
Die Einrichtung zur Herstellung der Verbindung weist
bekannterweise mindestens einen Stempel mit einer
Druckfläche, einen Niederhalter und ein Gegenwerkzeug auf.
Erfindungsgemäß weist bei einem einstufigen Umformvorgang das
Gegenwerkzeug im Fügebereich eine ebene Anlagefläche auf,
wobei zwischen dem Außendurchmesser des Stempels und dem
Innendurchmesser des Niederhalters ein Spalt vorhanden ist.
Der Stempel kann dabei z. B. zwischen seinem Außenumfang und
seiner Druckfläche eine konvexe Wölbung mit einem Radius
oder in Richtung zu seiner Druckfläche eine
Durchmessererweiterung oder eine Durchmesserverringerung
aufweisen.
Es ist auch möglich, in Richtung zur Druckfläche des Stempels
erst eine Durchmesserverringerung und eine sich anschließende
Durchmessererweiterung vorzusehen oder umgekehrt.
Es ist auch möglich, den Übergang zur Durchmessererweiterung
oder zur Durchmesserverringerung des Stempels rechtwinklig,
abgeschrägt oder radienförmig auszubilden.
Die Druckfläche des Stempels kann konvex oder konkav
gestaltet sein oder auch Aussparungen aufweisen oder
segmentiert sein.
Weiterhin kann das Gegenwerkzeug in seiner Anlagefläche
wenigstens ein erstes Formelement aufweisen, um den
Werkstofffluss zu beeinflussen. Das erste Formelement ist
z. B. ringförmig ausgebildet und kann einen dreieckigen
Querschnitt aufweisen.
Es ist weiterhin möglich, das erste Formelement segmentartig
auszubilden. Die Anordnung des ersten Formelementes am
Gegenhalter kann innerhalb und/oder außerhalb der Flucht der
Druckfläche des Stempels erfolgen.
Analog zur Gestaltung des Gegenwerkzeuges kann auch der
Niederhalter an seiner Pressfläche wenigstens ein zweites
Formelement aufweisen, welches ringförmig umlaufend oder
segmentiert ist.
Auch das zweite Formelement kann in seinem Querschnitt
dreieckig gestaltet sein und sich an den Innendurchmesser des
Niederhalters anschließen oder davon beabstandet sein.
In einer weiteren Ausführungsform kann das erste Formelement
des Gegenwerkzeuges mit einer dazu fluchtenden ersten
Ausnehmung des Stempels oder zweiten Ausnehmung des
Niederhalters korrespondieren.
Es ist auch möglich, das erste und/oder das zweite
Formelement zur Erzeugung einer partiellen
Kaltpressschweißverbindung auszubilden.
Mit der Erfindung ist es erstmalig möglich, eine Verbindung
zwischen sich überlappenden Bauteilen in einem einstufigen
Umformvorgang zu erzeugen, die innerhalb der Gesamtblechdicke
der Bauteile liegt oder kaum sichtbare bzw. keine die
Funktion beeinträchtigende Erhabenheit auf der Stempelseite
aufweist. Diese Verbindung ist auf einfache Weise ohne
aufwändige Vorbehandlung bei geringem vorrichtungstechnischen
Aufwand herstellbar. Durch die Möglichkeit der zusätzlichen
Schaffung einer Kaltpressschweißverbindung kann die
Festigkeit der Verbindung weiter erhöht werden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von
Ausführungsbeispielen und zugehörigen Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1
- a) Schnitt vor dem Fügen, wobei der Stempel einen Radius aufweist (linke Darstellung),
- b) Schnitt vor dem Fügen, wobei der Stempel in Richtung zur Druckfläche eine Durchmesser erweiterung mit radienförmigen Verlauf aufweist (rechte Darstellung),
Fig. 2
- a) Darstellung gem. Fig. 1 nach Beendigung des Fügevorganges (links) - Stempel mit Radius,
- b) Darstellung gem. Fig. 1 nach Beendigung des Fügevorganges (rechts) - Stempel mit Durchmesser erweiterung,
Fig. 3 Stempel mit konvexer Druckfläche,
Fig. 4 Stempel mit konkaver Druckfläche,
Fig. 5 Stempel mit kegelförmiger Durchmesserverringerung,
Fig. 6 Stempel mit zylinderförmiger Durchmesser
verringerung,
Fig. 7 Stempel mit balliger Durchmessererweiterung,
Fig. 8 Niederhalter mit einem in Richtung zum Bauteil
weisenden umlaufendem zweiten Formelement in Form
eines Absatzes am Außenumfang seiner Pessfläche,
Fig. 9 Niederhalter mit einem in Richtung zum Bauteil
weisenden zweiten umlaufendem Formelement mit
dreieckigem Querschnitt am Außenumfang seiner
Pressfläche,
Fig. 10 Niederhalter mit einem in Richtung zum Bauteil
weisenden zweiten umlaufendem Formelement in Form
eines Absatzes am Innenumfang seiner Pressfläche,
Fig. 11 Niederhalter mit einem in Richtung zum Bauteil
weisenden zweiten umlaufendem Formelement mit
dreieckigem Querschnitt am Innenumfang seiner
Pressfläche,
Fig. 12 Niederhalter mit einem in Richtung zum Bauteil
weisenden zweiten umlaufendem Formelement mit
dreieckigem Querschnitt an der Mitte seiner
Pressfläche,
Fig. 13 Niederhalter mit einem in Richtung zum Bauteil
weisenden zweiten umlaufendem Formelement mit
balligem (radienförmigen) Querschnitt an der Mitte
seiner Pressfläche,
Fig. 14 Vorrichtung nach dem Fügen zweier Bleche, wobei das
Gegenwerkzeug und der Niederhalter in Richtung zum
Blech weisende zueinander versetzte Formelemente
mit dreieckigem Querschnitt aufweisen,
Fig. 15 Vorrichtung nach dem Fügen zweier Bleche, wobei das
Gegenwerkzeug und der Niederhalter in Richtung zum
Blech weisende zueinander fluchtende Formelemente
mit dreieckigem Querschnitt aufweisen,
Fig. 16 Vorrichtung nach dem Fügen zweier Bleche, wobei
der untere Niederhalter das in Richtung zum Blech
weisende segmentierte zweite Formelement mit
dreieckigem Querschnitt und der obere Niederhalter
dazu korrespondierende Aussparungen aufweist,
Fig. 17 Niederhalter mit segmentartigen zweiten
Formelementen.
Die Darstellung in Fig. 1 zeigt auf der linken Seite a den
Längsschnitt vor dem Fügen, wobei der Stempel 1 in Richtung
zur Druckfläche 1a einen Übergangsradius 1b aufweist und auf
der rechten Seite b den Längsschnitt vor dem Fügen, wobei der
Stempel 1 an seiner Druckfläche 1a eine Durchmesser
erweiterung mit einem in Richtung zu dem ersten Bauteil W1
weisenden Radius 1b' aufweist. Die Druckfläche 1a des in a
(links) dargestellten Stempels 1 ist eben und die Druckfläche
1a des in der rechten Darstellung b abgebildeten Stempels 1
ist konkav ausgebildet.
Den Stempel 1 umgibt in beiden Ausführungen ein ringförmiger
Niederhalter 2. Die in Richtung zum ersten Bauteil W1
weisende Pressfläche 2a in der linken Darstellung a ist eben
ausgebildet.
Die Pressfläche 2a des Niederhalters 2 gemäß Darstellung b in
Fig. 1 ist in einem äußeren Bereich 2a' eben und in einem
inneren Bereich 2a" konkav gestaltet, wodurch sich ein
zweites Formelement F2 am Niederhalter 2 ergibt. Weiterhin
ist der Innendurchmesser d2 des Niederhalters 2 beabstandet
vom größten Durchmesser D1 des Stempels 1, wodurch ein Spalt
S gebildet wird.
Unter dem ersten Bauteil W1 ist das zweite Bauteil W2
positioniert und liegt auf einer ebenen Anlagefläche 3a eines
Gegenwerkzeuges 3 auf. Zur Herstellung der Fügeverbindung
vollführen der Niederhalter 2 und der Stempel 1 in
Pfeilrichtung eine Vorschubbewegung in Richtung der Bauteile
W1, W2, wodurch diese mittels Niederhalter 2 mit einer
Niederhalterkraft FN geklemmt werden und mit dem Stempel 1
mit einer Stempelkraft FS die Umformung erfolgt.
Die Darstellung nach Beendigung des Fügevorganges wird in
Fig. 2 gezeigt - wiederum auf der linken Seite a mit dem
mittels Radius 1a abgerundeten Stempel 1 und auf der rechten
Seite b mit der Durchmessererweiterung 1a'.
Der Werkstoff des Bauteiles W1 wurde dabei so in den
Werkstoff des Bauteiles W2 eingeformt, dass ein Hinterschnitt
H gebildet wird. Die Größe des Hinterschnittes H ist dabei in
der rechten Darstellung b wesentlich größer, da der radiale
Werkstofffluss durch die Gestaltung von Stempel 1 und
Niederhalter 2 begünstigt wurde. In dieser Darstellung gem.
Fig. 2, b fließt der Werkstoff des Bauteiles W2 in den Spalt
S, wodurch sich jedoch keine, die Funktion beeinträchtigende
Erhabenheit ergibt.
In den Darstellungen gem. Fig. 3 bis 7 werden mögliche
Stempelformen und in Fig. 8 bis 13 mögliche
Niederhalterformen gezeigt.
Die Stempel 1 können dabei konvexe (Fig. 3) und konkave
(Fig. 4) Druckflächen 1a aufweisen. Weiterhin ist es möglich,
in Richtung zur Druckfläche 1a eine z. B. kegelförmige
Durchmesserverringerung 2c (Fig. 5) oder eine zylinderförmige
Durchmesserverringerung 2d (Fig. 6) vorzusehen. Auch ist
gem. Fig. 7 ein Stempel 1 mit balliger Durchmessererweiterung
2e möglich.
Einen Niederhalter 2 mit einem in Richtung zum Bauteil W1
weisenden umlaufendem zweiten Formelement F2 in Form eines
Absatzes am Außenumfang Pressfläche 2a und einen Niederhalter
2 mit einem in Richtung zum Bauteil weisenden zweiten
umlaufendem Formelement F2 mit dreieckigem Querschnitt am
Außenumfang seiner Pressfläche 2a sind in Fig. 8 und 9
dargestellt. Entsprechend am Innendurchmesser der Pressfläche
2a des Niederhalters 2 angeordnete zweite Formelemente F2
zeigen Fig. 10 und 11. Alternativ ist es auch möglich gem.
Fig. 12 zweite Formelemente F2 mit dreieckigem Querschnitt
oder gem. Fig. 13 mit balligem (radienförmigen) Querschnitt
an der Mitte der Pressfläche 2a am Niederhalter 2 anzuordnen.
Eine Vorrichtung nach dem Fügen zweier Bleche W1, W2, wobei
in Richtung zu den Blechen (Bauteile W1, W2) das
Gegenwerkzeug 3 ein radial umlaufendes erstes Formelement F1
mit dreieckigem Querschnitt (im Stempelbereich liegend) und
der Niederhalter 2 ein dazu versetztes Formelement F2 mit
dreieckigem Querschnitt aufweist zeigt Fig. 14. Zusätzlich
zum Hinterschnitt H wird in den Bereichen der Formelemente
F1, F2 eine Umformung zwischen des Bauteilen W1, W2 erzeugt.
Bei entsprechend großer Niederhalterkraft FN und Stempelkraft
FS erfolgt zusätzlich im Bereich der Formelemente F1, F2 eine
Kaltpressschweißverbindung, wenn die Formelemente F1, F2
entsprechend ausgebildet sind.
Eine ähnliche Vorrichtung, jedoch mit in Richtung zu den
Bauteilen W1, W2 weisenden zueinander fluchtenden sich
gegenüberliegenden zwei Niederhaltern 2, 2.1 ist in Fig. 15
dargestellt. Der zweite Niederhalter 2.1 umgibt dabei das
Gegenwerkzeug 3. In dem, den Stempel 1 umgebenden,
Niederhalter 2 sind zweite Formelemente F2 und dazu
gegenüberliegend im zweiten Niederhalter 2.1 dritte
Formelemente F3 angeordnet. Das zweite Formelement F2 und das
dritte Formelement F3 weisen einen dreieckigen Querschnitt
auf und sind zueinander fluchtend angeordnet. Bei dieser
Ausführung kann ebenfalls zusätzlich zur form-/kraft
schlüssigen Verbindung durch den Hinterschnitt H eine
stoffschlüssige Verbindung in der Art einer
Kaltpressschweißverbindung im Bereich der Formelemente F2, F3
erzeugt werden.
Es ist auch möglich, die Formelemente segmentiert
auszubilden, wobei dann z. B. die segmentierten zweiten
Formelemente (F2) des Niederhalters 2.1 in dazu
korrespondierende (nicht dargestellte) Aussparungen des
oberen Niederhalters eingreifen. Der Niederhalter 2.1 ist in
Fig. 17 in 3D dargestellt.
Die Oberflächenzustände der Bauteile oder entsprechende
Beschichtungen können den Stofffluss zur Ausbildung des
Hinterschnittes begünstigen. Soll zusätzlich eine
Kaltpressschweißverbindung erzeugt werden, ist dafür zu
sorgen, dass die Oberfläche der Bauteile frei von
unerwünschten Fremdschichten wie Fett- oder Oxidschichten
ist.
Claims (22)
1. Verfahren zur Herstellung einer Verbindung zwischen
wenigstens zwei sich überlappenden plattenförmigen, nicht
vorgelochten Bauteilen, unter Verwendung eines Stempels,
eines Niederhalters und eines Gegenwerkzeuges, wobei ein
erstes Bauteil (W1) in Richtung zum Stempel angeordnet ist
und ein zweites Bauteil (W2) an dem Gegenwerkzeug (3)
anliegt, und Werkstoff des ersten Bauteiles (W1) durch einen
Stempel (1) mit einer Stempelkraft (FS) in Richtung zum
Gegenwerkzeug (3) in das zweite Bauteil (W2) eingeformt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass sich mit einer einzigen
Hubbewegung des Stempels (1) in Richtung zum Gegenwerkzeug
(3) ein Hinterschnitt (H) des eingeformten Werkstoffes des
ersten Bauteiles (W1) zum zweiten Bauteil (W2) einstellt,
wobei das Gegenwerkzeug (3) während der gesamten Hubbewegung
des Stempels (1) seine am zweiten Bauteil (W2) anliegende
Position beibehält und damit ein Austreten des Werkstoffes
über die Plattenebene des Bauteiles (W2) hinaus in Richtung
zum Gegenwerkzeug (3) verhindert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
durch wenigstens ein in Richtung zu den Bauteilen (W1, W2) am
Gegenwerkzeug (3) angeordnetes erstes Formelement (F1)
und/oder am Niederhalter (2) angeordnetes zweites Formelement
(F2) der Werkstoff des am Gegenwerkzeug (3) und/oder am
Niederhalter (2) anliegenden Bauteiles in Richtung zum sich
anschließenden Bauteil umgeformt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
durch das erste Formelement (F1) des Gegenwerkzeuges (3)
und/oder durch das zweite Formelement (F2) des Niederhalters
(2) zusätzlich zur Umformung des Werkstoffes eine partielle
Kaltpressschweißverbindung zwischen den Bauteilen (W1, W2)
erzeugt wird.
4. Einrichtung zur Herstellung einer Verbindung zwischen
wenigstens zwei sich überlappenden, plattenförmigen, nicht
vorgelochten Bauteilen (W1, W2), mit mindestens einem
Stempel (1), einem Niederhalter (2) und einem Gegenwerkzeug
(3), dadurch gekennzeichnet, dass bei einem einstufigen
Umformvorgang das Gegenwerkzeug (3) im Fügebereich eine
ebene, keine Ausnehmung aufweisende Anlagefläche (3a) besitzt
und zwischen dem Außendurchmesser (D1) des Stempels (1) und
dem Innendurchmesser (d2) des Niederhalters (2) ein Spalt (S)
vorhanden ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
dass der Stempel (1) zwischen seinem Außendurchmesser (D1)
und seiner Druckfläche (1a) eine konvexe Wölbung mit einem
Radius (1b) oder (1b') aufweist.
6. Einrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, dass der Stempel (1) in Richtung zu seiner
Druckfläche (1a) eine Durchmessererweiterung aufweist.
7. Einrichtung nach Anspruch 4 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, dass der Stempel (1) in Richtung zu seiner
Druckfläche (1a) eine Durchmesserverringerung aufweist.
8. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis
7, dadurch gekennzeichnet, dass der Stempel (1) in Richtung
zu seiner Druckfläche (1a) eine Durchmesserverringerung und
eine sich anschließende Durchmessererweiterung aufweist oder
umgekehrt.
9. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis
8, dadurch gekennzeichnet, dass der Übergang zur
Durchmessererweiterung oder zur Durchmesserverringerung des
Stempels (1) rechtwinklig, abgeschrägt oder radienförmig
verläuft.
10. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis
9, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckfläche (1a) des
Stempels (1) konvex oder konkav ausgebildet ist.
11. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis
10, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckfläche (1a) des
Stempels (1) Aussparungen aufweist oder segmentiert ist.
12. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis
11, dadurch gekennzeichnet, dass das Gegenwerkzeug (3) in
seiner Anlagefläche (3a) wenigstens ein erstes Formelement
(F1) aufweist.
13. Einrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
dass das erste Formelement (F1) ringförmig ausgebildet ist
und einen dreieckigen Querschnitt aufweist.
14. Einrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch
gekennzeichnet, dass das erste Formelement (F1) segmentartig
ausgebildet ist.
15. Einrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, dass das erste Formelement (F1) innerhalb
und/oder außerhalb der Flucht der Druckfläche (1a) des
Stempels (1) angeordnet ist.
16. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4
bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Niederhalter (2) an
seiner, auf das erste Bauteil (W1) wirkenden, Pressfläche
(2a) wenigstens ein zweites Formelement (F2) aufweist.
17. Einrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
dass das zweite Formelement (F2) ringförmig umlaufend oder
segmentiert ist.
18. Einrichtung nach Anspruch 16 oder 17, dadurch
gekennzeichnet, dass das zweite Formelement (F2) in seinem
Querschnitt dreieckig ist.
19. Einrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, dass sich das zweite Formelement (F2) an den
Innendurchmesser (d2) des Niederhalters (2) anschließt oder
davon beabstandet ist.
20. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche
bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Formelement
(F1) des Gegenwerkzeuges (3) mit einer dazu fluchtenden
ersten Ausnehmung des Stempels (1) korrespondiert.
21. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis
20, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Formelement (F1)
des Gegenwerkzeuges (3) mit einer dazu fluchtenden Ausnehmung
des Niederhalters (2) korrespondiert.
22. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4
bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und/oder das
zweite Formelement (F1, F2) zur Erzeugung einer partiellen
Kaltpressschweißverbindung ausgebildet sind.
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