DE10126233A1 - Streuanordnung an einem Fahrzeug - Google Patents
Streuanordnung an einem FahrzeugInfo
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Abstract
Für eine Streuanordnung an einem Fahrzeug mit veränderlich einstellbaren und/oder regelbaren Streuparametern wird eine aufwandsarme und kostengünstige Ausführung vorgeschlagen, welche insbesondere für kleinere Streuanordnungen günstig ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Streuanordnung an einem Fahrzeug zur Ausbringung
von Streugut, insbesondere landwirtschaftlichem Streugut.
Aus der DE 28 43 487 A1 ist eine Streumaschine, insbesondere für Dünger und
Saatgut, bekannt, welche einen Streugut-Vorratsbehälter aufweist, unter des
sen Ausfallöffnung eine annähernd horizontale Förderschnecke mit einstellba
rer Förderrate Streugut zu einer horizontal von der Ausfallöffnung beabstande
ten Schleuderscheibe transportiert. Schleuderscheibe und Förderschnecke sind
über getrennte, elektrische Motoren angetrieben, deren Drehzahlen von einer
Steuerzentrale nach Maßgabe von manuellen Eingabegrößen wie Streubreite,
spezifischer Wert des Streuguts und Sollstreumenge und gemessenen Werten
von Fahrgeschwindigkeit und Neigungswinkel eingestellt werden. Die elektri
sche Antriebsleistung für die beiden Motoren wird in einem an die Zapfwelle
einer Zugmaschine angeschlossenen Generator erzeugt.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfach und ko
stengünstig aufgebaute und damit insbesondere auch für Einsätze mit mittleren
und geringen Streumengen vorteilhafte Streuanordnung anzugeben.
Die Erfindung ist im Patentanspruch 1 beschrieben. Die abhängigen Ansprüche
enthalten vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung.
Ein Aufbau einer Streuanordnung mit unterhalb der Ausgabeöffnung angeord
neter Verteileinrichtung und Beförderung des Streuguts allein durch Schwer
krafteinwirkung ist besonders einfach und kostengünstig. Eine Dosierung der je
Zeiteinheit durch die Ausgabeöffnung abgegebenen Streugutmenge erfolgt
durch Einstellung der Weite der Ausfallöffnung durch eine die maximale Weite
einengende verschiebbare Blende. Solche Streuanordnungen sind an sich be
kannt. Im Behälter kann eine Rühr- oder Rütteleinrichtung vorgesehen sein,
welche für eine Lockerung des Streuguts sorgt und ein Verklumpen des Streu
guts vermeidet.
Bei der erfindungsgemäßen Streuanordnung erfolgt die Verschiebung einer
Blende zur Einstellung der Weite der Ausgabeöffnung mittels durch die Be
dieneinrichtung fernbetätigbarer Stellmittel, deren Antriebsleistung leitungsge
bunden von dem Fahrzeug zur Streuanordnung übertragen wird. Die Antriebs
leistung für die Verteileinrichtung, welche vorzugsweise eine Schleuderschei
beneinrichtung ist, erfolgt gleichfalls leitungsgebunden vom Fahrzeug aus, wo
bei vorteilhafterweise für beide Antriebe dieselbe Form der Antriebsleistung,
insbesondere hydraulisch oder bevorzugt elektrisch, insbesondere aus dem
elektrischen Bordnetz des Fahrzeugs, gewählt ist. Vorzugsweise erfolgt die lei
tungsgebundene Übertragung beider Antriebsleistungen über eine gemeinsame
Übertragungsleitung zwischen Fahrzeug und Streuanordnung und eine ggf.
variierbare Zuteilung zu den verschiedenen Antrieben kann über Steuerein
richtungen auf Seiten der Streuanordnung, insbesondere Steuereinrichtungen
zur Einstellung und/oder Regelung bei den einzelnen Antrieben erfolgen.
Die Steuereinrichtungen sind vorteilhafterweise als elektrische Schaltungen ggf.
mit Sensoren und/oder elektromechanischen Aktoren gegeben und besonders
vorteilhaft in Verbindung mit elektrischen Antrieben von Stellmitteln und Verteil
einrichtung. Die Signalverbindungen sind vorteilhafterweise durch elektrische
Leitungen gegeben. Dabei können bei Übertragung elektrischer Antriebslei
stung vom Fahrzeug zur Streuanordnung separate Leitungen zur ggf. bidirek
tionalen Signalübertragung vorgesehen sein, wodurch eine besonders geringe
Anfälligkeit gegen Signalstörungen gegeben ist. Eine elektrische Signalverbin
dung kann aber auch unter Einsatz von Signalweichen, z. B. Frequenzweichen
zur Trennung von Signal-Wechselspannungen von einer Gleichstrom-
Leistungsversorgung, auf der Leistungsversorgungs-Leitung vorgenommen
werden, wodurch sich eine besonders einfache Leitungsverbindung zwischen
Fahrzeug und Streuanordnung ergibt. Ferner kann eine Signalverbindung auch
auf drahtlosem Weg, insbesondere als Funkverbindung oder Infrarotverbindung
realisiert sein.
Die Stellmittel zur Verschiebung der Blende sind vorteilhafterweise selbsthal
tend ausgeführt, so daß ein Antrieb zur Betätigung dieser Stellmittel nur bei
Veränderungen der Position der Blende zum Einsatz kommt und ansonsten
ohne Leistungsaufnahme bleibt. Dies ermöglicht eine konstruktiv einfache und
robuste Ausführung einer Dosiereinrichtung mit geringem Verschleiß und War
tungsbedarf. Eine solche selbsthaltende Funktion, bei welcher die Position der
Blende ohne weitere Leistungsaufnahme des Antriebs und ohne manuelle Ver
riegelung erhalten bleibt und zugleich eine einfache Verstellung der Blende bei
Bedarf möglich ist, ist z. B. durch eine Gewindespindel, welche in einer Hülse
mit Gegengewinde geführt sein oder als Schneckenantrieb in eine Zahnreihe
eingreifen kann, vorteilhaft realisierbar. Durch die hohe Drehmomentüberset
zung eines Spindeltriebs kann ein kleinvolumiger Antrieb bei den Stellmitteln
zur Verschiebung der Blende eingesetzt sein.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die Abbildung noch eingehend veranschaulicht.
Die abgebildete Streuanordnung SA beinhalte ein nur schematisch skizziertes
Traggestell TG, welches einerseits die mehreren Komponenten der Streu
anordnung in ihrer gegenseitigen Lage hält und andererseits zur lösbaren Be
festigung der Streuanordnung an einem Fahrzeug FZ dient. Das Traggestell
kann insbesondere einen geschweißten Strahlrohrrahmen umfassen.
Die Streuanordnung enthält einen Streugut-Vorratsbehälter VB, welcher sich
nach unten zu einer Ausgabeöffnung AA verjüngt. Streugut SG fällt durch die
Ausgabeöffnung nach unten auf eine rotierende Streuscheibe SS. Die je
Zeiteinheit abgegebene Streugutmenge ist variabel einstellbar durch Verände
rung der freien Öffnungsweite der Ausgabeöffnung. Hierzu ist eine Blende SB,
quer zur Ausfallrichtung, insbesondere horizontal verschiebbar so angeordnet,
daß die maximale Öffnungsweite der Ausgabeöffnung je nach Position der
Blende variabel eingeengt oder die Ausgabeöffnung auch ganz verschlossen
sein kann.
Zur Verschiebung der Blende ist ein Blenden-Antriebsmotor BM vorgesehen.
Eine vorteilhafte Ausführung sieht eine Übertragung der Drehung des Motors in
eine Verschiebung der Blende mittels eines Spindeltriebs vor. Hierzu kann bei
spielsweise eine Gewindespindel GS durch den Motor drehbar sein, welche in
einem Gegengewinde einer mit der verschiebbaren Blende gekoppelten Ge
windehülse GH geführt ist. Eine Drehung der Gewindespindel führt zu einer
Verschiebung der Gewindehülse und damit der Blende SB. Der Spindeltrieb ist
selbsthaltend, so daß im Regelfall keine gesonderten Arretierungsmittel zur
Sicherung einer eingestellten Blendenposition erforderlich sind.
Der Blendenmotor BM und ein zum Antrieb der Schleuderscheibe eingesetzter
Schleudermotor SM sind vorteilhafterweise vom gleichen Antriebstyp, bei
spielsweise hydraulisch oder vorzugsweise elektrisch.
Zur Lockerung des Streuguts SG im Vorratsbehälter ist eine Rütteleinrichtung
RE mit einer Rüttelstruktur im unteren Bereich des Vorratsbehälters vorgese
hen, welche durch einen außerhalb des Behälters angeordneten Rüttelmotor,
der wiederum vorteilhafterweise vom gleichen Antriebstyp ist wie der Schleu
dermotor SM und der Blendenmotor BM, angetrieben ist.
Der Schleudermotor ist vorzugsweise drehzahlveränderlich ansteuerbar, bei
spielsweise durch Veränderung der angelegten Spannung oder durch einen
variablen Frequenzumrichter. Zur Einstellung einer gewünschten Blendenposi
tion kann beispielsweise ein Wegsensor vorgesehen und/oder der Blenden
motor als Schrittmotor, dessen kumulierte Schrittzahl ein direktes Maß für die
Drehung der Gewindespindel und damit die Verschiebung der Blende ist, aus
geführt sein.
Vorteilhafterweise ist bei der Streuanordnung eine Steuereinrichtung SE, vor
zugsweise als für alle elektrische Komponenten der Streuanordnung gemein
same Schnittstelle zum Fahrzeug vorgesehen. Diese ist z. B. über eine Steck
verbinderanordnung SV mit einer fahrzeugseitigen Leistungsquelle, insbeson
dere dem elektrischen Bordnetz BN des Fahrzeugs, und einer Bedieneinrich
tung BE im Sicht- und Bedienbereich des Fahrzeugführers verbunden. Die Be
dieneinrichtung kann insbesondere Eingabeeinrichtungen zur Eingabe von
Kenngrößen des Streuguts (Gewicht, Korngröße etc.), zur Vorgabe von Streu
parametern wie gewünschte Streudichte und/oder Streubreite, zum Anschluß
von Sensoren SE wie z. B. Radsensoren für Weg- und/oder Geschwindigkeits
messung und Anzeigeelemente enthalten. Die Versorgung der mehreren An
triebsmotoren der Streuanordnung mit elektrischer Leistung aus dem Bordnetz
des Fahrzeugs erfolgt vorzugsweise über eine gemeinsame Versorgungsleitung
VL, welche über eine universell benutzbare Steckverbindung am Fahrzeug an
geschlossen sein kann. Zur variablen Steuerung des Schleudermotors SM
und/oder zur Betätigung des Blendenmotors BM sind vorzugsweise Steuersi
gnale der Bedieneinrichtung über eine Signalverbindung an die Steuereinrich
tung SE der Streuanordnung übermittelbar.
Für eine solche Signalverbindung ist vorzugsweise eine separate, ggf. mehr
adrige Signalleitung SL vorgesehen. Die Signalverbindung kann auch als
drahtlose Verbindung oder als Signalmodulation auf der Versorgungsleitung
realisiert sein. Die Steuereinrichtung leitet aus der gemeinsamen elektrischen
Leistungsversorgung nach Maßgabe der übermittelten Steuersignale Ansteuer
größen für die verschiedenen Verbraucher, z. B. Schrittimpule für einen
Schrittmotor, Gleich- oder Wechselspannungen für einen drehzahlvariablen
Motor usw. ab und steuert oder regelt danach die einzelnen Verbraucher. Alter
nativ können solche direkten Ansteuergrößen auch bereits fahrzeugseitig be
reitgestellt und ohne Steuereinrichtung auf Seiten der Streuanordnung direkt
den Verbrauchern zugeführt sein.
Die Ermittlung von Steuerdaten für die verschiedenen Verbraucher aus verän
derlich eingebbaren Größen und Sensormesswerten kann in der Steuerein
richtung SE erfolgen, wird aber vorzugsweise zumindest überwiegend in der
fahrzeugseitigen Bedieneinrichtung vorgenommen und in der Steuereinrichtung
dann nur noch in die Ansteuergrößen für die Verbraucher eingesetzt.
Die vorstehend und die in den Ansprüchen angegebenen sowie die den Abbil
dungen entnehmbaren Merkmale sind sowohl einzeln als auch in verschiedener
Kombination vorteilhaft realisierbar. Die Erfindung ist nicht auf die beschriebe
nen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern im Rahmen fachmännischen
Könnens in mancherlei Weise abwandelbar.
Claims (9)
1. Streuanordnung mit einem Vorratsbehälter an einem Fahrzeug, einer Do
siereinrichtung, einer Schleuder-Verteileinrichtung und einer davon entfern
ten fahrzeugseitigen Bedieneinrichtung, welche über Signalverbindungen mit
der Schleuder-Verteileinrichtung und/oder der Dosiereinrichtung verbunden
sind, dadurch gekennzeichnet, daß eine Ausgabeöffnung des Vorratsbehäl
ters oberhalb der Verteileinrichtung angeordnet ist und Streugut durch die
Ausgabeöffnung unter Schwerkrafteinfluß auf die Verteileinrichtung fällt, daß
die Dosiereinrichtung eine verstellbare Blende zur Veränderung der Weite
der Ausfallöffnung umfaßt, und daß Stellmittel zur Verschiebung der Blende
durch die Bedieneinrichtung über die Signalverbindungen betätigbar sind
und daß die Leistung zur Betätigung der Stellmittel und zum Antrieb der
Verteileinrichtung fahrzeugseitig erzeugt und leitungsgebunden übertragen
ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellmittel
zur Verschiebung der Blende selbsthaltend ausgeführt sind.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die An
triebsleistung an zur Verschiebung der Blende und zur Rotation der Vertei
leinrichtung aus einer gemeinsamen fahrzeugseitigen Quelle gewonnen sind.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Übertragung
der Antriebsleistungen zur Verschiebung der Blende und zur Rotation der
Verteileinrichtung eine gemeinsame Leitung von Fahrzeug zur Streuanord
nung vorgesehen ist.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stellmittel und die Verteileinrichtung elektrisch angetrieben sind.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Leistungs
versorgung aus dem elektrischen Bordnetz des Fahrzeugs erfolgt.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stellmittel und die Verteileinrichtung hydraulisch angetrieben sind.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stellmittel einen selbsthemmenden Spindeltrieb umfassen.
9. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
am oder im Vorratsbehälter (VB) vor der Ausfallöffnung (AA) eine Einrich
tung (RE) zum Lockern des Streuguts (SG) vorgesehen ist.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE20121898U DE20121898U1 (de) | 2001-05-30 | 2001-05-30 | Streuanordnung an einem Fahrzeug |
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AT0033002U AT6062U1 (de) | 2001-05-30 | 2002-05-24 | Streuanordnung an einem fahrzeug |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
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DE10126233A1 true DE10126233A1 (de) | 2002-12-05 |
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ID=7686585
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DE (1) | DE10126233A1 (de) |
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- 2002-05-24 AT AT0033002U patent/AT6062U1/de not_active IP Right Cessation
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
AT6062U1 (de) | 2003-04-25 |
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