DE10124443A1

DE10124443A1 - Werkzeugmaschine zur Demontage festsitzender Muttern

Info

Publication number: DE10124443A1
Application number: DE2001124443
Authority: DE
Inventors: Joachim Schmezer
Original assignee: Robert Bosch GmbH
Current assignee: Robert Bosch GmbH
Priority date: 2001-05-18
Filing date: 2001-05-18
Publication date: 2002-12-05
Anticipated expiration: 2021-05-19
Also published as: DE10124443B4

Abstract

Eine Werkzeugmaschine, mit der schnell und ohne großen Kraftaufwand festsitzende Muttern demontiert werden können, besteht darin, daß eine mittels eines elektrischen oder pneumatischen Antriebs (1) in Rotation versetzbare Exzenterscheibe (5) vorhanden ist, daß die Exzenterscheibe (5) auf einen Keil (7) einwirkt, der in einer Halterung (4, 6) in radialer Richtung zur Exzenterscheibe (5) verschiebbar gelagert ist, und daß eine Aufnahme (9) für eine zu demontierende Mutter unterhalb des Keils (7) so angeordnet ist, daß der von der Exzenterscheibe (5) in Bewegung versetzte Keil (7) mit seiner Schneidkante (8) auf eine in die Aufnahme (9) eingelegte Mutter (11) auftrifft und sie spaltet.

Description

Stand der Technik

Es kommt vor, daß Muttern, weil sie z. B. auf einer Schraube, einem Bolzen oder einer Gewindestange festgerostet sind, nicht mehr gelöst werden können. In einem solchen Fall kann die Mutter nur dadurch demontiert werden, daß sie an einer Stelle gespalten und somit vom Gewinde der Schraube, des Bolzens oder der Gewindestange abgesprengt wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Werkzeugmaschine anzugeben, mit der schnell und ohne großen Kraftaufwand festsitzende Muttern demontiert werden können.

Vorteile der Erfindung

Die genannte Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 dadurch gelöst, daß eine mittels eines elektrischen oder pneumatischen Antriebs in Rotation versetzbare Exzenterscheibe vorhanden ist, welche auf einen Keil einwirkt, der in einer Halterung in radialer Richtung zur Exzenterscheibe verschiebbar gelagert ist. Desweiteren ist eine Aufnahme für eine zu demontierende Mutter unterhalb des Keils so angeordnet, daß der von der Exzenterscheibe in Bewegung gesetzte Keil mit seiner Schneidkante auf eine in die Aufnahme eingelegt Mutter auftrifft und sie spaltet.

Mittels dieser erfindungsgemäßen Werkzeugmaschines erfolgt die Demontage festsitzender Muttern maschinell. Deshalb eignet sich ein solches Gerät insbesondere für eine Seriendemontage von Muttern.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.

Vorteilhafterweise ist die Exzenterscheibe auf einer Abtriebswelle eines Schlagschraubers fixiert. Von einem solchen Schlagschrauber können die erforderlichen Impulse von der Exzenterscheibe auf den Keil und von diesem auf die Mutter aufgebracht werden, um diese innerhalb kürzester Zeit zu sprengen.

Eine Mutter läßt sich dann am schnellsten spalten, wenn die Aufnahme für die zu demontierende Mutter und der Keil so zueinander ausgerichtet sind, daß die Schneidkante des Keils parallel zur Längsachse der jeweils in die Aufnahme eingelegten Mutter orientiert ist.

Die Werkzeugmaschine zur Demontage festsitzender Muttern ist vorzugsweise als Handwerkzeugmaschine ausgeführt. Das hat den Vorteil, daß das Gerät direkt am Ort der jeweils zu demontierenden Mutter in Einsatz gebracht werden kann.

Zeichnung

Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels wird nachfolgend die Erfindung näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1, eine Vorderansicht einer Werkzeugmaschine zur Demontage festsitzender Muttern und

Fig. 2, einen Längsschnitt A-A durch die Werkzeugmaschine.

Beschreibung eines Ausführungsbeispiels

In den Fig. 1 und 2 ist ein als Handwerkzeugmaschine ausgebildete Werkzeugmaschine zur Demontage festsitzender Muttern dargestellt, wobei die Fig. 1 eine Vorderansicht der Maschine und die Fig. 2 einen partiellen, die für die Erfindung wesentlichen Teile des Geräts freilegenden Längsschnitt A-A darstellt.

Das Gerät hat einen elektrischen oder pneumatischen Antrieb 1 mit einer rotierenden Abtriebswelle 2. Der Antrieb ist vorzugsweise ein Schlag- oder Impulsschrauber, der als Handwerkzeugmaschine ausgeführt ist. Auf dem Ende der Abtriebswelle 2, die mittels eines Kugel- oder Wälzlagers 3 drehbar im Gehäuse 4 des Gerätes gelagert ist, ist eine Exzenterscheibe 5 fixiert. Vorzugsweise ist das Ende der Abtriebswelle 2 als Mehrkant ausgeführt, der der darauf aufgesteckten Exzenterscheibe 5 einen verdrehsicheren Halt gibt.

Unterhalb dieser Exzenterscheibe 5 ist in das Gehäuse 4 eine Führung 6 für einen Keil 7 eingelassen. Die Führung 6 für den Keil 7 ist so angeordnet, daß der Keil 7 darin ausschließlich in radialer Richtung zu der Exzenterscheibe 5 verschiebbar gelagert ist. Die Führung 6 verhindert auch, daß sich der Keil 7 darin um seine Längsachse verdrehen kann.

Der Keil 7 und die Exzenterscheibe 5 sind so zueinander angeordnet, daß die Exzenterscheibe 5 auf den Keil 6 einwirkt. Und zwar drückt die Exzenterscheibe 5 den Keil 7 in Richtung weg von der Abtriebswelle 2. An seinem unteren, der Exzenterscheibe 5 abgewandten Ende besitzt der Keil 7 eine Schneidkante 8. Mit dieser Schneidkante 8 ragt der Keil 7 in eine Aufnahme 9 hinein, in der eine zu demontierende Mutter eingelegt werden kann.

In den Fig. 1 und 2 ist in die Aufnahme 9 eine auf einem Gewindebolzen 10 aufgeschraubte Mutter 11 eingelegt, die von dem Gewindebozen 10 abgesprengt werden soll. In den Fig. 1 und 2 ist die Aufnahme 9 sehr schematisch dargestellt, sie hat idealer Weise eine Form, welche der eingelegten Mutter 11 einen Halt gibt und verhindert, daß sie sich während des Arbeitsvorganges in der Aufnahme 9 verschieben bzw. aus der Aufnahme 9 herausgedrückt werden kann.

Die Mutter 11 ist in die Aufnahme 9 so eingelegt, daß ihre Längsachse parallel zu der Schneidkante 8 des Keils 7 verläuft. In dieser Lage läßt sich die Mutter 11 vom Keil 7 mit dem geringsten Kraftaufwand spalten und von dem Gewindebolzen 10 absprengen.

Dadurch, daß die Exzenterscheibe auf den Keil 7 einwirkt, übt der Keil 7 impulsartige Schläge mit seiner Schneidkante 8 auf die Mutter 11 aus, bis diese an der Stelle, wo die Schneidkante 8 auf die Mutter 11 aufsetzt, gespalten wird. Der Bolzen 7 erfährt immer dann einen Schlagimpuls, wenn die Exzenterscheibe 5 mit ihrem Bereich, der den größten Abstand von der Abtriebswelle 2 hat, über den Keil 7 hinweg dreht.

Wenn, wie oben angesprochen, der Antrieb für die Exzenterscheibe 5 von einem Schlag- oder Impulsschrauber gebildet wird, steht eine größere Sprengkraft für die Mutter 11 zur Verfügung. Der Schlag einer solchen Maschine hat abtriebsseitig nämlich eine radiale Komponente, welche durch die Exzenterscheibe 5 auf den Keil 7 übertragen wird. Der hierbei entstehende, auf die Mutter 11 einwirkende Impuls unterstützt die Spaltung der Mutter.

Claims

1. Werkzeugmaschine zur Demontage festsitzender Muttern, dadurch gekennzeichnet,
daß eine mittels eines elektrischen oder pneumatischen Antriebs (1) in Rotation versetzbare Exzenterscheibe (5) vorhanden ist,
daß die Exzenterscheibe (5) auf einen Keil (7) einwirkt, der in einer Halterung (4, 6) in radialer Richtung zur Exzenterscheibe (5) verschiebbar gelagert ist,
und daß eine Aufnahme (9) für eine zu demontierende Mutter unterhalb des Keils (7) so angeordnet ist, daß der von der Exzenterscheibe (5) in Bewegung versetzte Keil (7) mit seiner Schneidkante (8) auf eine in die Aufnahme (9) eingelegte Mutter (11) auftrifft und sie spaltet.

2. Werkzeugmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Exzenterscheibe (5) auf einer Abtriebswelle (2) eines Schlagschraubers (1) fixiert ist.

3. Werkzeugmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahme (9) für eine zu demontierende Mutter und der Keil (7) so zueinander ausgerichtet sind, daß die Schneidkante (8) des Keils (7) parallel zur Längsachse der jeweils in die Aufnahme (9) eingelegten Mutter (11) orientiert ist.

4. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Handwerkzeugmaschine ausgeführt ist.