DE10124064A1 - Prüfvorrichtung für Zug- und/oder Druckproben - Google Patents
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Abstract
Eine Prüfvorrichtung mit in einem Belastungsrahmen (1) angeordneten zwei Spannköpfen zur Einspannung einer Zug- und/oder Druckprobe (3) und einem an einem der Spannköpfe angreifenden Krafterzeuger weist eine im Kraftschluß der Prüfvorrichtung liegende Axialkraft-Meßeinrichtung auf. Mindestens einer der beiden Spannköpfe (2) ist mit einer die unmittelbar in die Probenenden der Zug- und/oder Druckprobe (3) eingeleiteten Momente erfassenden Momentmeßeinrichtung (15) versehen, die mit einer Auswerteschaltung (22) verbunden ist. Der Spannkopf (2) weist in einem Spannrahmen (5) zwei durch einen Spannantrieb (11) in entgegengesetzter Richtung quer zur Zugrichtung gegen das Probenende spannbare Querkraft-Torsionsaufnehmer (15) auf.
Description
Die Erfindung betrifft eine Prüfvorrichtung für Zug-
und/oder Druckproben mit in einem Belastungsrahmen
angeordneten zwei Spannköpfen zur Einspannung einer Zug-
und/oder Druckprobe, mit einem an einem der Spannköpfe
angreifenden Krafterzeuger, einer im Kraftschluß der
Prüfvorrichtung liegenden Axialkraft-Meßeinrichtung, mit
mindestens einer Momentmeßeinrichtung und mit einer
Auswerteschaltung.
Mit derartigen Prüfvorrichtungen wird im Idealfall eine
einachsige Zug- und/oder Druckbeanspruchung der Zug-
und/oder Druckprobe ausgeführt. In der Praxis ist jedoch
nicht zu vermeiden, dass die Krafteinleitung in die Zug-
und/oder Druckprobe exzentrisch und/oder schräg erfolgt.
Bei den Störeinflüssen, die sich auf den Zug- und/oder
Druckversuch auswirken, ist zwischen äußeren Kräften und
Momenten und inneren Kräften und Momenten zu unterscheiden.
Die bei bekannten Prüfvorrichtungen zusätzlich zur
Axialkraft-Meßeinrichtung eingesetzte Momentmeßeinrichtung
kann nur äußere Momente erfassen, die beispielsweise durch
Abweichungen von einer rein axialen Beanspruchung der Zug-
und/oder Druckprobe verursacht werden, insbesondere durch
Versatz- und Winkelfehler beim Ausrichten der
Prüfvorrichtung und bei unsymmetrischer Verformung des
Belastungsrahmens der Prüfvorrichtung. Dagegen können die
insbesondere durch Versatz- und Winkelabweichungen beim
Einspannung der Zug- und/oder Druckprobe verursachten
inneren Kräfte und Momente mit einer äußeren
Momentmeßeinrichtung nicht erfaßt werden.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Prüfvorrichtung
der eingangs genannten Gattung so auszubilden, dass alle
zusätzlich zu der gewollten Axialkraft auftretenden, den
Zug- und/oder Druckversuch störenden Kräfte und Momente
erfaßt werden, damit sie zur Korrektur des
Versuchsergebnisses herangezogen werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
mindestens einer der beiden Spannköpfe, vorzugsweise jeder
der Spannköpfe, mit einer die unmittelbar in die
Probenenden der Zug- und/oder Druckprobe eingeleiteten
Momente erfassenden Momentmeßeinrichtung versehen ist, die
mit der Auswerteschaltung verbunden sind.
Damit werden sowohl die äußeren als auch die inneren
Störmomente gemessen, die als Zusatzbeanspruchungen der
Zug- und/oder Druckprobe auftreten. Damit können die
Meßergebnisse rechnerisch korrigiert werden, um die
Versuchsstreuungen zu minimieren. Auf eine gesonderte, im
Kraftschluß der Prüfvorrichtung liegende
Momentmeßeinrichtung kann dabei verzichtet werden, die
ohnehin nur die äußeren Störmomente erfassen würde.
Bevorzugt weist der Spannkopf in einem Spannrahmen zwei
durch einen Spannantrieb in entgegengesetzter Richtung quer
zur Zug- und/oder Druckrichtung gegen das Probenende
spannbare Querkraft-Torsionsaufnehmer auf. Diese bilden
gemeinsam die Momentmeßeinrichtung des einzelnen
Spannkopfs. Die auf die Zug- und/oder Druckprobe ausgeübte
Axialkraft wirkt als Querkraft auf die beiden Querkraft-
Torsionsaufnehmer. Eine Differenz zwischen den in beiden
Aufnehmern gemessenen Querkräften entspricht einem in der
einen Achse wirkenden Störmoment an der Probeneinspannung.
An den Aufnehmern auftretende und gemessene
Torsionsbeanspruchungen entsprechen dem Störmoment um die
andere Achse. Wenn vorzugsweise auch der andere Spannkopf
in gleicher Weise ausgestaltet ist, werden die in den
beiden senkrecht zueinander verlaufenden Achsen ausgeübten
Störmomente auch am anderen Spannkopf erfaßt und ebenfalls
der Auswerteschaltung zugeleitet, um die Meßergebnisse des
Zugversuchs rechnerisch zu korrigieren.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des
Erfindungsgedankens sind Gegenstand weiterer
Unteransprüche.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung näher
erläutert, die in der Zeichnung dargestellt sind. Es zeigt:
Fig. 1 in vereinfachter räumlicher Darstellung eine
Prüfvorrichtung mit einer eingespannten Zug- und/oder
Druckprobe,
Fig. 2 in einer Seitenansicht und teilweise im Schnitt
einen der beiden Spannköpfe der Prüfvorrichtung nach
Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie III-III in Fig. 2 und
Fig. 4 einen Spannkopf in einer Darstellung entsprechend
der Fig. 2, der mit einer Winkeleinstelleinrichtung
verbunden ist.
Die in Fig. 1 stark vereinfacht dargestellte
Prüfvorrichtung weist einen Belastungsrahmen 1 auf.
Zwischen zwei Spannköpfen 2 ist eine Zug- und/oder
Druckprobe 3 eingespannt. Der obere Spannkopf 2 ist
unmittelbar mit dem Belastungsrahmen 1 verbunden. Der
untere Spannkopf 2 ist über einen Krafterzeuger 4 mit dem
Belastungsrahmen 1 verbunden. Der Krafterzeuger 4 ist
beispielsweise ein Hydraulikzylinder.
Die Fig. 2 und 3 zeigen Einzelheiten eines der beiden
Spannköpfe 2. Jeder Spannkopf 2 weist einen Spannrahmen 5
auf, der im wesentlichen aus zwei U-förmigen Bügeln 6, 7
besteht, die horizontal gegeneinander beweglich sind.
Mehrere horizontale Zugschrauben 8 gehen von dem einen
Bügel 6 aus und erstrecken sich durch Bohrungen 9 des
anderen Bügels 7 und sind in ein Gehäuse 10 eines
Spannantriebs 11 eingeschraubt. Der Spannantrieb 11 weist
in einer Zylinderbohrung 12 einen hydraulisch
beaufschlagbaren Spannkolben 13 auf, der gegen den Bügel 7
drückt. Die beiden Bügel 6, 7 werden durch
Schraubendruckfedern 14 auseinander gedrückt.
Zwischen den Innenseiten der beiden Bügel 6, 7 sind zwei
Querkraft-Torsionsaufnehmer 15 angeordnet, die an ihren
einander zugekehrten Seiten jeweils eine vorzugsweise
gezahnte Spannbacke 16 tragen. Mittels des Spannantriebs 11
sind die beiden Querkraft-Torsionsaufnehmer 15 mit ihren
Spannbacken 16 in entgegengesetzter Richtung gegen das
Probenende 3a der Zug- und/oder Druckprobe spannbar.
Jeder Spannkopf 2 ist über zwei in Spannrichtung des
Spannantriebs 11, d. h. horizontal, schwenkbare Lenker 17
(Fig. 2) mit dem Belastungsrahmen 1 bzw. dem Krafterzeuger
4 verbunden. Jeder Lenker 17 ist an seinem einen Ende über
ein Biegegelenk 18 mit einem gabelförmigen Endabschnitt 17a
verbunden, dessen beide Gabelenden mit den Schenkeln des
jeweils zugeordneten U-förmigen Rahmens 6 bzw. 7 fest
verbunden sind.
Die beiden Lenker 17 sind jeweils über ein Biegegelenk 19
mit einem rahmenseitigen Endabschnitt 17b gelenkig
verbunden, die von beiden Seiten an einem Verbindungsstück
20 angeschraubt sind. Das Verbindungsstück 20 kann jeweils
über Schrauben 21 unmittelbar mit dem Querholm des
Belastungsrahmens 1 oder mit dem Krafterzeuger 4 verbunden
sein.
Alle Querkraft-Torsionsaufnehmer 15 sind elektrisch mit
einer Auswerteschaltung 22 verbunden (Fig. 1). Jeder
Querkraft-Torsionsaufnehmer 15 liefert ein Querkraftsignal,
das der auf ihn wirkenden Querkraft entspricht. Die Summe
der auf die beiden Querkraft-Torsionsaufnehmer 15 eines
Spannkopfs 2 einwirkenden Querkräfte entspricht der auf die
Zug- und/oder Druckprobe 3 übertragenen Axialzugkraft. Die
beiden zusammenwirkenden Querkraft-Torsionsaufnehmer 15
bilden somit die Axialkraft-Meßeinrichtung der
Prüfvorrichtung.
Stattdessen kann aber auch im Kraftfluß der Prüfvorrichtung
eine gesonderte Axialkraft-Meßeinrichtung vorgesehen
werden.
Eine etwaige Differenz zwischen den in den beiden
Querkraft-Torsionsaufnehmern 15 gemessenen Querkräfte
liefert ein Maß für ein Moment Mx um eine horizontale Achse
x, das an dem einen Probenende in die Zug- und/oder
Druckprobe 3 eingeleitet wird. Das um eine senkrecht zur
Achse x verlaufende horizontale Achse y in das Probenende
eingeleitete Momente My wird als Torsion der beiden
Querkraft-Torsionsaufnehmer 15 erfaßt.
In gleicher Weise liefern die beiden Querkraft-
Torsionsaufnehmer 15 des anderen Spannkopfs 2 ebenfalls
Signale an die Auswerteschaltung 22, die den um die beiden
horizontalen Achsen x,y dieses anderen Spannkopfs 2
ausgeübten Momenten entsprechen. In der Auswerteschaltung
22 werden die durch die in die Zug- und/oder Druckprobe 3
eingeleiteten Momente verursachten Zusatzbeanspruchungen
ermittelt und die Meßergebnisse werden rechnerisch
korrigiert.
Sollen die aus diesen Zusatzbeanspruchungen hergeleiteten
Störungen vermieden werden, so ist es auch möglich, die in
Fig. 4 gezeigte Ausgleichseinrichtung für einen oder jeden
der beiden Spannköpfe einzusetzen. Der jeweils mit den
beiden Lenkern 17 verbundene Anschlußkörper 20 ist hierbei
über ein Kreuzfedergelenk 23 mit dem Belastungsrahmen 1
bzw. dem Kraftantrieb 4 verbunden. Das Kreuzfedergelenk 23
weist zwei rechtwinklig zueinander angeordnete Federgelenke
24 und 25 auf und bildet einen Teil einer mit dem Spannkopf
2 verbundenen Winkeleinstelleinrichtung 26. Eine mit dem
Anschlußkörper 20 verschraubte Schwenkplatte 27 ist mit
einer das Kreuzfedergelenk 23 umgebenden Hülse 28
verbunden. Zwei von der Hülse 28 radial nach außen
vorspringende Führungsrollen 29, deren Achse sich quer zur
Gelenkrichtung des Federgelenks 24 erstreckt, greifen in
eine drehbare Kurvenscheibe 30, die über ein Wälzlager 31
und einen äußeren Lagerring 32 an einer Grundplatte 33
abgestützt ist.
Die Kurvenscheibe 30 ist über einen Riementrieb 34 mit
einem regelbaren Servomotor 35 verbunden. Bei einer Drehung
der Kurvenscheibe 30 erfolgt eine Schwenkung um die
Gelenkrichtung des oberen Federgelenks 24.
In entsprechender Weise ist die Hülse 28 mit zwei
Führungsrollen 36 versehen, deren gemeinsame Achse quer zur
Gelenkrichtung des unteren Federgelenks 25 verläuft und die
mit einer drehbaren Kurvenscheibe 37 in Eingriff stehen.
Die Kurvenscheibe 37 ist über eine Wälzlagerung 38 an einem
Tragring 39 gelagert, der ebenfalls an der Grundplatte 33
befestigt ist.
Über einen Riementrieb 40 kann die Kurvenscheibe 37 von
einem Servomotor 41 zu einer Drehbewegung angetrieben
werden. Bei einer Drehung der Kurvenscheibe 37 erfolgt eine
Schwenkung um die Achse der Gelenkrichtung des unteren
Federgelenks 25.
Jeder Spannkopf 2 ist somit mit einer mittels den
Schwenkantrieben 35 und 41 um zwei Achsen verstellbaren
Winkeleinstelleinrichtung verbunden. Die am jeweiligen
Spannkopf 2 angreifende Winkeleinstelleinrichtung 26
bewirkt jeweils eine Schwenkung um die Gelenkrichtung der
beiden rechtwinklig zueinander gerichteten einzelnen
Federgelenke 24 bzw. 25. Die beiden Schwenkantriebe 35, 41
sind durch eine mit der Auswerteschaltung 22 verbundenen
Steuerschaltung in Abhängigkeit von den an den
Einspannungen gemessenen Momenten so steuerbar, dass diese
Momente zu Null werden. Die Einspannungen der Zug- und/oder
Druckprobe 3 sind dann momentenfrei.
Claims (7)
1. Prüfvorrichtung für Zug- und/oder Druckproben mit in
einem Belastungsrahmen angeordneten zwei Spannköpfen zur
Einspannung einer Zug- und/oder Druckprobe, mit einem an
einem der Spannköpfe angreifenden Krafterzeuger, einer im
Kraftschluß der Prüfvorrichtung liegenden Axialkraft-
Meßeinrichtung, mit mindestens einer Momentmeßeinrichtung
und mit einer Auswerteschaltung, dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens einer der beiden Spannköpfe (2) mit einer
die unmittelbar in die Probenenden der Zug- und/oder
Druckprobe (3) eingeleiteten Momente erfassenden
Momentmeßeinrichtung (15) versehen ist, die mit der
Auswerteschaltung (22) verbunden sind.
2. Prüfvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass jeder der beiden Spannköpfe (2) mit einer
Momentmeßeinrichtung (15) versehen ist.
3. Prüfvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der Spannkopf (2) mit einem Spannrahmen (5) zwei durch
einen Spannantrieb (11) in entgegengesetzter Richtung quer
zur Zugrichtung gegen das Probenende spannbare Querkraft-
Torsionsaufnehmer (15) aufweist.
4. Prüfvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
dass der Spannkopf (2) über zwei in Spannrichtung
schwenkbare Lenker (17) mit dem Belastungsrahmen (1) bzw.
dem Krafterzeuger (4) verbunden ist.
5. Prüfvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der Spannkopf (2) mit einer mittels Schwenkantrieben
(35, 41) verstellbaren Winkeleinstelleinrichtung (26)
verbunden ist, deren Schwenkantriebe (35, 41) durch eine
Steuerschaltung in Abhängigkeit von den gemessenen Momenten
steuerbar ist.
6. Prüfvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
dass der Spannkopf (2) über ein Kreuzfedergelenk (23) mit
dem Belastungsrahmen (1) bzw. dem Kraftantrieb (4)
verbunden ist, und dass die am Spannkopf (2) angreifende
Winkeleinstelleinrichtung (26) jeweils eine Schwenkung um
die Gelenkrichtung der beiden rechtwinklig zueinander
gerichteten einzelnen Federgelenken (24, 25) bewirkt.
7. Prüfvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Spannkopf (2) mit einer mittels Schwenkantrieben
(35, 41) verstellbaren Winkeleinstelleinrichtung (26)
verbunden ist
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Publications (1)
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