DE10122151A1 - Prothetische Vorrichtung für in Knochen einzusetzende Zahnimplantate - Google Patents

Prothetische Vorrichtung für in Knochen einzusetzende Zahnimplantate

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine prothetische Vorrichtung für in Knochen einzusetzende Zahnimplantate, die ein Stützimplantat (11) und einen Lagerpfosten (12) aufweist. Das Stützimplantat (11) hat eine sacklochartige Ausnehmung (18), die zu seiner Spitze hin offen ist und wenigstens eine innere Zone (20) mit konischer Oberfläche aufweist. Der Lagerpfosten (12) hat einen zum Einsetzen und Festlegen in der Ausnehmung (18) des Stützimplantates (11) bestimmten Schaft (21) und einen das Implantat überragenden transmukosen Verbindungskopf (22). Der Schaft (21) hat wenigstens eine äußere konische Zone (23) zur Kraftkopplung mit der inneren konischen Zone (20) der Ausnehmung (18) des Stützimplantates (11).

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft die in Knochen einzuset­ zenden Zahnimplantate und im besonderen eine prothetische Vorrichtung für derartige Implantate.
Die in Knochen einzusetzenden oder in Knochen integrierten Zahnimplantate umfassen gewöhnlich ein Implantat (fixture), das in den Knochen implantiert wird, um sich mit diesem zu vereinigen, sowie einen prothetischen Lagerpfosten mit einer transmukosen Verbindung (abutment), an der die Zahnprothese befestigt wird. Gegenwärtig, wenn im gebrauchsfertigen Zu­ stand befindlich, ist der Lagerpfosten direkt mit einer Ein­ griffsverbindung (männlich/weiblich) in das Implantat einge­ schraubt und/oder einzementiert, um auf diese Weise ein fes­ tes Ganzes zu bilden. Jedenfalls verursacht diese Art der Be­ festigung des Lagerpfostens zahlreiche Probleme.
In der Tat hat der Pfosten, wenn er einfach eingeschraubt ist, verursacht durch die Kräfte, denen die Prothese ausge­ setzt ist, die Tendenz sich zu lösen, mit dem Ergebnis, dass Drehbewegungen möglich sind und auch unvorhergesehene Ablö­ sungen der Prothese, die dann Eingriffe zur Wiederherstellung der festen Verbindung erforderlich machen. Mit anderen Wor­ ten, die Stabilität der Prothese kann bedenklich werden. Auf der anderen Seite wird der Lagerpfosten nur sehr schwer ent­ fernbar, wenn man ihn einzementiert. In beiden Fällen macht daher eine solche Art der Befestigung die Ermittlung der Par­ allelität der Elemente sehr schwierig und außerdem ist die resultierende Gesamtheit sehr starr, sowohl in der Struktur als auch im Verhalten unter Belastung, alles Konditionen, die Schäden am Knochen verursachen können und die jedenfalls nicht der elastischen oder gedämpften Verbindung entsprechen, wie sie zwischen natürlichen Zähnen und dem Knochen exis­ tiert.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, die oben genannten Probleme im Wesentlichen durch nachstehende Punkte auszuräu­ men oder mehr oder weniger zu reduzieren:
  • - die Ermittlung eines Gleichgewichts zwischen Stabilität und Reversibilität der Befestigung, um das Eine und das Andere mit neuen Elementen und eigentümlichen Kombinatio­ nen sicherzustellen;
  • - die Ausführung bzw. Realisierung einer "gedämpften" pa­ raphysiologischen Zahnprothese, die die Merkmale einer Verbindung zwischen natürlichen Zähnen und Knochen wieder­ gibt, um den Knochen nicht zu beanspruchen und zu beschä­ digen;
  • - die Eliminierung von Rotationsbewegungen und/oder von un­ vorhergesehenem Lösen der Verbindung, um die Notwendigkeit von Eingriffen zur Wiederherstellung zu reduzieren;
  • - Einfachheit des Einsetzens von Brückenprothesen auch für unparallele Implantate bis zu 60°;
  • - Einfachheit und Präzision im Nehmen von Abdrücken mittels sogenanntem "copying pick-up" bei Nichtvorhandensein eines "Riss- bzw. Reißeffektes" des Abdruckes;
  • - Verringerung der seitlichen Spannungskräfte, die für star­ re Systeme typisch sind, sowohl bezüglich der "fixture" als auch bezüglich der prothetischen Komponenten, insbe­ sondere Sicherungsschrauben, dank der Dämpfung und der aus Kunststoffmaterial ausgeführten Scheibe;
  • - Leichte Entfernbarkeit des Lagerpfostens mittels einer schraubenförmigen Extraktionsvorrichtung koaxial zum Im­ plantat.
Dieses Ziel wird erreicht mit einer prothetischen Vorrichtung für in Knochen einzusetzende Zahnimplantate gemäß den Merkma­ len des Patentanspruches 1.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels.
Ein verdeutlichendes und nicht einschränkendes Ausführungs­ beispiel der Erfindung wird hier im Folgenden unter Bezugnah­ me auf die beiliegende Zeichnung beschrieben, in denen
Fig. 1 eine Ansicht der voneinander getrennten Komponenten der Vorrichtung zeigt; und
Fig. 2 einen Längsschnitt der zusammengebauten Vorrichtung zeigt.
Die prothetische Vorrichtung umfasst im Wesentlichen ein ge­ wöhnlich "fixture" genanntes, in den Knochen einzusetzendes Implantat 11, einen auch "abutment" genannten Lagerpfosten 12, einen Dämpfungsring 13, eine Kappe 14 für eine Zahnpro­ these, eine Scheibe 15 und eine Befestigungsschraube 16.
Das in den Knochen einzusetzende Implantat 11, der intraplan­ tare Pfosten 12, die Befestigungsschraube 16 und die Kappe 14 können sämtlich aus Titan oder aus einem anderen geeigneten Material, das üblicherweise auf zahnärztlichem Gebiet verwen­ det wird, bestehen. Der auch als Stoßdämpferring bezeichenba­ re Dämpfungsring 13 und die gelochte Scheibe 15 können aus einem halbstarren biokompatiblen Material bestehen.
Insbesondere verfügt das im Wesentlichen zylindrische, in den Knochen einzusetzende Implantat 11 außen über wenigstens ei­ nen mit Gewinde oder mit Furchen bzw. Rillen versehenen Ab­ schnitt 17 und weist innen eine axiale Ausnehmung 18 auf, die zur Spitze bzw. Oberseite des Implantats offen ist und am Grund mit einem sechseckigen zentralen Loch 19 versehen ist. Die axiale Ausnehmung 18 hat wenigstens eine konische Zone 20 in der Nähe ihrer Eintrittsöffnung. Das sechseckige Loch 19 am Boden dient zur Beaufschlagung des Implantats mit einem Werkzeug für die Installation des Implantats in einem präven­ tiv vorbereiteten Knochen.
Der zweckmäßigerweise als Einlage in dem Implantat fungieren­ de und zwischen dem Implantat und der Zahnprothese sitzende, als Lagerpfosten 12 bezeichnete Pfosten hat einen Schaft 21 und einen Verbindungskopf 22. Der Schaft 21 ist hinsichtlich der Gestaltung so ausgebildet, dass er in der axialen Ausneh­ mung 18 des im Knochen zu verankernden Implantates 11 unter­ gebraucht werden kann und verfügt daher über wenigstens eine zur komplementären und engen, festen Vereinigung mit der in­ neren konischen Zone 20 des Implantats 11 bestimmte äußere Zone 23. Der Schaft 21 kann außerdem eine oder mehrere äußere Vertiefungen oder Nuten 24 aufweisen, um erforderlichenfalls die Befestigung durch Zementierung zwischen Implantat und La­ gerpfosten zu unterstützen.
Der Lagerpfosten 12 bleibt in dem in den Knochen eingesetzten Implantat 11 ausschließlich durch die vorzugsweise rein kraftschlüssige axiale Kopplung der entsprechenden konischen Zonen 13, 20 befestigt und die eventuelle Zementierung reprä­ sentiert lediglich eine zusätzliche Befestigung.
Wenn der Pfosten 12 in das im Knochen verankerte Implantat 11 eingefügt ist, liegt der Kopf 22 des Pfostens 12 oberhalb des Implantats und bildet eine die Schleimhaut bzw. das Zahn­ fleisch durchsetzende transmukose Verbindung. Er erweitert sich konisch ausgehend von dem Zapfen 21, hat dann einen eine Schulter 25 definierenden, nach oben gewandten Rücksprung, ausgehend von welchem sich ein pyramidenstumpfförmiger oder kegelstumpfförmiger oder ähnlicher Abschnitt 26 erhebt.
Axial ist der Lagerpfosten 12 über seine gesamte Länge von einem Gewindeloch 27 durchsetzt, das sowohl zum Einschrauben einer nicht dargestellten, zum Herausziehen des Pfostens 12 aus dem Implantat 11 dienenden Extraktionsvorrichtung dient als auch zum Einschrauben der Befestigungsschraube 16, wie dies aus dem Folgenden offensichtlich wird.
Der Dämpfungsring 13 hat die Gestalt einer pyramidenstumpfar­ tigen oder kegelstumpfartigen Tasse, die auf dem Kopf steht und ausgebildet ist, um sich mit dem pyramidenstumpfartigen oder kegelstumpfartigen Abschnitt 26 unter Abdeckung dessel­ ben vereinigen zu können und sich mit einem peripheren Flansch 13' auf der Schulter 25 an der Basis des pyramiden­ stumpfartigen Abschnittes des Kopfes des Pfostens 12 abzu­ stützen. Die Kappe 14 ist auf dem Dämpfungsring 13 angeord­ net, hat an der Unterseite eine mit einem solchen Ring in Eingriff stehende Vertiefung 14' und ist im Gebrauch mittels der Befestigungsschraube 16 befestigt, die in das axiale Loch 27 des Pfostens 12 eingeschraubt ist, wie dies in Fig. 2 ge­ zeigt ist. Der Kopf der Befestigungsschraube ist in der Kappe 14 eingeschlossen und beaufschlagt diese unter Zwischenschal­ tung der Scheibe 15.
In der Fig. 2 der Zeichnung sind auch eine an der Kappe an­ gebrachte Arbeitsstruktur 28 (ital.: "calcinabile") und eine Zahnprothese 29 wiedergegeben.
In der Praxis wird das Stützimplantat 11 in den Knochen im­ plantiert, um sich fortschreitend mit diesem zu vereinigen. Daraufhin wird in die Ausnehmung 18 des Implantats der Lager­ pfosten 12 eingeführt, der dort durch die konische Kopplung 20, 23 festgelegt wird. Dann montiert man den Dämpfungsring 13 und die Kappe 14, indem diese auf dem Verbindungskopf des Lagerpfostens mittels der Befestigungsschraube befestigt wer­ den. Im Rahmen dieser Gesamtheit erlaubt der Dämpfungsring 13 der endgültigen Prothese dank seiner relativen Elastizität elastische Bewegungen, ohne direkt den Knochen zu belasten und unter Wiederherstellung von im Wesentlichen ähnlichen Be­ dingungen wie denjenigen einer Verbindung zwischen natürli­ chen Zähnen und Knochen.

Claims (4)

1. Prothetische Vorrichtung für in Knochen einzusetzende Zahnimplantate, mit einem in den Knochen einzusetzenden Stützimplantat (11) und einem Lagerpfosten (12), dadurch ge­ kennzeichnet, dass das Stützimplantat (11) eine sacklocharti­ ge Ausnehmung (18) besitzt, die zur Spitze des Implantats (11) offen ist und wenigstens eine innere Zone (20) mit koni­ scher Oberfläche aufweist, dass der Lagerpfosten (12) einen zum Einsetzen und Festlegen in der Ausnehmung (18) des Stützimplantats (11) bestimmten Schaft (21) und einen das Implantat (11) überragenden transmukosen Verbindungskopf (22) aufweist, wobei der Schaft (21) wenigstens eine äußere koni­ sche Zone (23) zur Kraftkopplung mit der inneren konischen Zone (20) der Ausnehmung (18) des Stützimplantates (11) auf­ weist, und wobei an dem Verbindungskopf (22) unter Zwischen­ fügung eines halbstarren Dämpfungsringes (13) eine Kappe (14) für eine Zahnprothese befestigt ist.
2. Prothetische Vorrichtung für Zahmimplantate gemäß An­ spruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungskopf (22) des Lagerpfostens (12) sich ausgehend vom Schaft (21) konisch erweitert, sich anschließend unter Bildung einer nach oben weisenden ringförmigen Schulter (25) verengt und ober­ halb der Schulter (25) mit einem pyramidenstumpfförmigen oder kegelstumpfförmigen Abschnitt (26) endet, wobei der Dämp­ fungsring (13) zum Vereinigen mit dem und Abdecken des Ab­ schnittes (26) des Verbindungskopfes (22) eine komplementäre pyramidenstumpfförmige oder kegelstumpfförmige Gestalt hat und einen peripheren Flansch (13') zum Abstützen auf der ringförmigen Schulter (25) aufweist.
3. Prothetische Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerpfosten (12) axial von einem Gewindeloch (27) durchsetzt ist, wobei die Kappe (14) für die Zahnprothese mit einer axial in das Gewindeloch (27) eingeschraubten Schraube an dem Lagerpfosten (12) befes­ tigt ist, wobei zwischen dem Kopf der Schraube und der Kappe (14) eine Scheibe (15) angeordnet ist.
4. Prothetische Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die sacklochartige Ausnehmung (18) des Stützimplantates (11) an ihrem Grund ein sechsecki­ ges Loch (19) aufweist.
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