DE10121996A1

DE10121996A1 - Aromatisierter Filterpapiereinsatz und Verfahren zu seiner Herstellung

Info

Publication number: DE10121996A1
Application number: DE2001121996
Authority: DE
Inventors: Reinhard Meisner
Original assignee: Individual
Current assignee: Meissner Reinhard 99510 Apolda De
Priority date: 2001-05-05
Filing date: 2001-05-05
Publication date: 2001-10-25

Abstract

Verfahren zur Herstellung eines aromatisierten Filterpapiereinsatzes. Der Filterpapiereinsatz mit oberflächenbeschichteten natürlichen Geschmacksstoffen ist für die Herstellung von gefiltertem Kaffe oder Tee geeignet. Der Aromastoff, vorzugsweise in pulvriger oder feinkörniger Form, wird mit Hilfe einer Beschichtungsvorrichtung auf ein mit einem Lösungsmittel befeuchteten Filterpapiereinsatz aufgebracht, und mit Mikrowellen bis zum Erreichen eines höchstmöglichen Antrocknungsgrades behandelt. Gegenstand der Erfindung ist auch ein Filterpapiereinsatz, hergestellt nach diesem Verfahren.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Her stellung eines aromatisierten Filterpapiereinsatzes. Der Filterpapiereinsatz mit oberflächenbeschichteten natürlichen Geschmacksstoffen ist für die Herstellung von gefiltertem Kaffee oder Tee geeignet.

[Stand der Technik]

Das Zusetzen von Aromastoffen zur Veränderung des Geschmackes von Kaffee oder Tee bereits beim Filtern ist bekannt. Filter papiereinsätze mit zusätzlicher Aufnahmekammer oder Hohlkam mer werden beispielsweise in DE 298 05 673 U1 beschrieben. Hierbei wird der Aromaträger in Form eines trockenen, wasser löslichen Pulvers oder in Tablettenform gepresstem Pulver eingefüllt. Bekannt sind aus DE 40 28 492 A1 auch Ge schmackseinsätze für Kaffeefilter, die innerhalb des Kaffee filters angeordnet sind. DE 199 30 427 C1 beschreibt einen Filterpapiereinsatz auf welchem eine Beschichtung durch den Aromaträger, bestehend aus einem Aromaöl, einem Trägermateri al. einem Lösungsmittel und einem Bindemittel, aufgebracht ist. Als Trägermittel kommt Kieselgel oder kolloidale Kiesel säure zum Einsatz. Lösungsmittel ist vorzugsweise Wasser.

[Aufgabe der Erfindung]

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Filterpapiereinsatz und ein einfaches Verfahren zu seiner Herstellung zu entwickeln, der die Veränderung des Geschma ckes von Kaffee oder Tee bewirkt, ohne dass hierfür spezielle Aufnahmekammern oder Einsätze geschaffen werden müssen und/oder Aromaöle unter Verwendung zusätzlicher Komponenten, wie Trägermaterialien, erforderlich sind. Zugleich soll der Aromastoff in natürlicher, vorzugsweise pulvriger oder grob körniger Struktur, unverfälscht zum Einsatz kommen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Aromastoff ohne Verwendung eines Trägermaterials sondern nur durch Einsatz eines Lösungsmittels, vorzugsweise Wasser, durch intensive Wärmestrahlung, vorzugsweise Mikrowellenbe strahlung, auf den Filterpapiereinsatz aufgebracht wird (Fig. 5). Der Filterpapiereinsatz muss dabei nicht konstruktivtech nisch verändert werden. Das Aufbringen des Aromastoffes erfolgt nach Befeuchtung des Filterpapiers mit dem Lösungs mittel aus einem Befeuchtungsbehälter [4], vorzugsweise Wasser, vor oder auch nach dem Schneide-, Präge- und/oder sonstigem Formgebungsvorgang. Nach Aufbringen des Aromastof fes in seiner natürlichen Form, aus einer Beschichtungsvor richtung [5] auf das mit Wasser befeuchtete Filterpapier, erfolgt die Trocknung durch eine kurzzeitige intensive Wärme behandlung, vorzugsweise einer Mikrowellenbestrahlung [6]. Die Dauer und Intensität der Bestrahlung ist vom Herstel lungsprozess des Filterpapiers abhängig und kann beliebig gesteuert und angepasst werden. Die intensive Mikrowellenbe strahlung erfolgt vorzugsweise durch Quellen mit einer Aus gangsleistung im Bereich von 300 bis 3000 W. Diese bewirkt in erfindungsgemäßer Art und Weise das Beschichten bzw. Anhaften des Aromastoffes [2] an der Filterpapieroberfläche [1]. Im Interesse eines kontinuierlichen Herstellungsprozesses ist die Dauer der Bestrahlung den gegebenen Umständen, wie Art des Beschichtungsstoffes, Befeuchtungsintensität, Auftra gungsstärke des Aromastoffes, Geschwindigkeit des Arbeitspro zesses anzupassen. Die Dauer (D) und Intensität (I) der Bestrahlung erfolgt in direkter Abhängigkeit von der Masse (M) und Art des Aromastoffes pro Flächeneinheit sowie des Feuchtegrades (F) pro Flächeneinheit, des mittleren Abstandes (A) der Strahlungsquelle vom zu beschichtenden Filterpapier und dem sich daraus ergebenden Antrocknungsgrad. Der optima le Feuchtegrad richtet sich nach der Masse des Aromastoffes und verhält sich äquivalent zu diesem. Der Antrocknungsgrad Tan im Sinne der Erfindung definiert sich aus der höchstmög lichen Haftbarkeit des Aromastoffes auf der Filterpapier oberfläche in Abhängigkeit von den zuvor genannten Einfluss größen als Funktion derer

Der Aromastoff wird erfindungsgemäß in unverfälschter Weise, strukturiert und in seiner für die Geschmacksrichtung typi schen Farbe und Intensität auf die Filterpapieroberfläche aufgebracht. Nicht vollständig anhaftende Aromastoffpartikel können gegebenenfalls über eine nachgeschaltete Absaugung [7] entfernt und über eine Rückflussleitung [8] der Beschich tungsvorrichtung [5] erneut zugeleitet werden. Beim Verbrau cher erzeugt diese Art der Beschichtung ein optisch natürli ches Aussehen. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können hiermit auch Geschmacksstoffe aufgebracht werden, die in Form von Aromaölen nicht in gewünschter Qualität vorhanden oder mit erhöhten Kosten verbunden sind.

Vorteilhafte Weiterbildungen und Merkmale der Erfindung sind Gegenstand weiterer Unteransprüche. Weitere Einzelheiten, Aspekte und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen.

Der erfindungsgemäß aufgebrachte Aromastoff löst sich beim Herstellen des Filterkaffees oder des Tees durch das Brühwas ser und führt so zur gewünschten Veränderung des Geschmackes. Vorteilhaft ist es, die Beschichtung des Filterpapiers auf derjenigen Seite vorzunehmen, die - in Durchflussrichtung des Brühwassers gesehen - oben liegt. Es ist aber auch möglich in Kaffee oder Tee lösliche Stoffe auf der Rückseite bzw. Außen seite des Filters aufzutragen.

Die Intensität der Geschmacksveränderung kann durch eine unterschiedliche Beschichtungsstärke oder durch unterschied liche Beschichtungsflächen oder -höhen [3] des Filterpapiers beeinflusst werden. Es können somit aromatisierte Filterpa piereinsätze für beispielsweise 2, 4 oder 8 Tassen angeboten werden. Die Beschichtungsflächen können auch beliebige Struk turen, wie Streifen, Ringe oder andere denkbare Flächen sein.

Fig. 1 zeigt einen tütenartig, in kegelstumpfartigem Grund riss ausgebildeten Filterpapiereinsatz [1]. Auf dessen Innen seite ist vollflächig der Aromastoff [2] aufgebracht. Als Aromastoff können beispielsweise natürliches Cardamompulver, Zimt, Muskat, Kakao, Karamell oder auch zuckerartige Kristal le oder Extrakte verschiedenster Geschmacksrichtungen aufge bracht werden.

Fig. 2 zeigt einen schematisch dargestellten, teilweise beschichteten Filterpapiereinsatz [1], mit defi nierter Beschichtungshöhe [3] für den Aromastoff [2].

Fig. 3 ist eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäß herge stellten Filterpapiereinsatz.

Fig. 4 ist ein schematisch dargestellter Querschnittsbereich eines Filterpapiers mit Aromabeschichtung [2]. Der Filterpapiereinsatz kann in verschiedenen Formen, rund, gefaltet, an den Seiten oder Boden mit oder ohne Nähten verbunden bzw. geprägt, hergestellt sein. Vorzugsweise erfolgt die Verpackung derartiger aromatisierter Filterpapiere in Aromaschutzhüllen.

Fig. 5 zeigt einen Ausschnitt aus der Filterpapierherstellung an der die erfindungsgemäße Beschichtung erfolgt.

[Beispiele]

1. Auf eine mit Wasser oberflächenbefeuchtete Filterpapierlage werden durchschnittlich 0,04 g Cardamompulver pro cm² aufgetragen. Unmittelbar danach wird diese 2 sec. mit einer Mikrowellenquelle von 1600 W bestrahlt. Die Strahlungsquelle ist 30 cm über dem Band mit dem Filterpapier angeordnet. Die Pulverschicht haftet danach angetrocknet an der Filterpapieroberflä che.
2. Auf eine mit Wasser oberflächenbefeuchtete Filterpapierlage werden durchschnittlich 0,01 g Zimtpulver pro cm² aufgetragen. Unmittelbar danach wird diese 1 sec. mit einer Mikrowellenquelle von 1200 W bestrahlt. Die Strahlungsquelle ist 20 cm über dem Band mit dem Filterpapier angeordnet. Die Pulverschicht haftet danach angetrocknet an der Filterpapieroberflä che.
3. Auf eine mit Wasser oberflächenbefeuchtete Filterpa pierlage werden durchschnittlich 0,01 g Cardamompulver pro cm² aufgetragen. Unmittelbar danach wird diese 5 sec. mit Mikrowellenquelle von 800 W bestrahlt. Die Strahlungsquelle ist 15 cm über dem Band mit dem Fil terpapier angeordnet. Die Pulverschicht haftet danach angetrocknet an der Filterpapieroberfläche. Lose, nicht haftende Partikel werden abgesaugt.
4. Auf eine mit Wasser oberflächenbefeuchtete Filterpapierlage werden durchschnittlich 0,02 g Vanilleextrakt pro cm² aufgetragen. Unmittelbar danach wird diese 3 sec. mit einer Mikrowellenquelle von 1200 W bestrahlt. Die Strahlungsquelle ist 25 cm über dem Band mit dem Filterpapier angeordnet. Die Pulverschicht haftet danach angetrocknet an der Filterpapieroberfläche. Lose, nicht haftende Partikel werden abgesaugt.
5. Eine mit Wasser befeuchtete kegelstumpfartige Filterpa piertüte wird mit einer zuckerkristallhaltigen wässri gen Lösung getränkt und mit durchschnittlich 0,02 g Ka ramellpulver pro cm² bestreut. Unmittelbar danach wird diese 3 sec. mit einer Mikrowellenquelle von 1000 W be strahlt. Die Strahlungsquelle ist 15 cm über dem Band mit dem Filterpapier angeordnet. Die Pulverschicht haf tet danach angetrocknet an der Filterpapieroberfläche.
6. Auf eine mit Wasser oberflächenbefeuchtete kegelstumpf artige Filterpapierlage werden durchschnittlich 0,02 g Kakaopulver pro cm² bis zu einer Höhe von 3 cm ab Boden naht aufgetragen. Unmittelbar danach wird diese 5 sec. mit einer Mikrowellenquelle von 1500 W bestrahlt. Die Strahlungsquelle ist 15 cm über dem Band mit dem Fil terpapier angeordnet. Die Pulverschicht haftet danach angetrocknet an der Filterpapieroberfläche. Lose, nicht haftende Partikel werden mittels einer Absaugung [7] abgesaugt und über eine Rückflussleitung [8] der Be schichtungsvorrichtung [5] erneut zugeführt.

Bezugszeichenliste

1

Filterpapiereinsatz

2

pulverförmiger, feinkörniger Aromastoff

3

Beschichtungsgrenze, bereichsweise/anteilige Beschichtung

4

Befeuchtungsbehälter

5

Beschichtungsvorrichtung

6

Wärmequelle (Mikrowellenquelle)

7

Absaugung

8

Rückflussleitung

9

Transportband

Claims

1. Verfahren zur Herstellung eines aromatisierten Filter papiereinsatzes [1], dadurch gekennzeichnet, dass ein Aromastoff mit Hilfe einer Beschichtungsvorrichtung [5] auf ein mit einem Lösungsmittel befeuchteten Filterpa piereinsatz [1] aufgebracht, und mit Wärmestrahlen in Form von Mikrowellen bis zum Erreichen des höchstmögli chen Antrocknungsgrades bestrahlt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrocknungsgrad (T_an) als Funktion aus Masse (M) des Aromastoffes pro Flächeneinheit, bezogen auf Feuch tegrad (F) des Filterpapiereinsatzes pro Flächenein heit, plus Intensität (I) und Dauer (D) der Mikrowel lenbestrahlung, bezogen auf den Abstand (A) der Strah lungsquelle vom Filterpapiereinsatz, definiert ist.

3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da durch gekennzeichnet, dass das Lösungsmittel Wasser ist.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da durch gekennzeichnet, dass die Aromastoffe vorzugsweise aus natürlichen Produkten bestehen und in oder körni ger, insbesondere feinkörniger Konsistenz eingesetzt werden.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da durch gekennzeichnet, dass die Mikrowellenbestrahlung durch Quellen mit einer Ausgangsleistung im Bereich von 300 bis 3000 W erfolgt.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da durch gekennzeichnet, dass lose, nicht anhaftende Aro mastoffe durch eine Absaugvorrichtung entfernt und dem Beschichtungsvorrichtung erneut zugeleitet werden.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da durch gekennzeichnet, dass die Intensität der Ge schmacksveränderung durch die Masse des Aromastoffes pro Flächeneinheit eingestellt wird.

8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da durch gekennzeichnet, dass die Beschichtungsvorrichtung eine Pulverisierungseinrichtung oder eine siebartig ausgebildete Zuführeinrichtung oder eine Press- oder Druckvorrichtung ist.

9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da durch gekennzeichnet, dass die Beschichtung vor oder nach dem Schneide-, Präge- und/oder sonstigem Formge bungsvorgang des Filterpapiereinsatzes erfolgt.

10. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschich tung auf dem - in Durchflussrichtung des Brühwassers gesehen - Filterpapiereinsatz oben liegt.

11. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschich tung auf dem - in Durchflussrichtung des Brühwassers gesehen - Filterpapiereinsatz unten liegt.

12. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschich tung ganzflächig [2] auf den Filterpapiereinsatz aufge bracht ist.

13. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschich tung bereichsweise [3] auf den Filterpapiereinsatz aufgebracht ist.

14. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass lose, nichtan haftende Aromastoffe über eine Absaugung [7] und Rück flussleitung [8] der Beschichtungsvorrichtung [5] er neut zugeführt werden.

15. Filterpapiereinsatz, hergestellt nach einem oder mehre ren der vorhergehenden Ansprüche.