DE10121934A1 - Verfahren zum pneumatischen Fördern pulverförmiger Stoffe und dessen Anwendung beim Kaltgasspritzen - Google Patents
Verfahren zum pneumatischen Fördern pulverförmiger Stoffe und dessen Anwendung beim KaltgasspritzenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum pneumatischen Fördern pulverförmiger Stoffe und dessen Anwendung beim Kaltgasspritzen. Erfindungsgemäß wird der pulverförmige Stoff in einem Rohrsystem in ein Volumen mit Unterdruck angesaugt und mit Überdruck zur Weiterführung abgegeben und innerhalb des Rohrsystems befindet sich eine Dosierkammer, die zum Dosieren des pulverförmigen Stoffes wechselweise gefüllt und geleert wird, wobei der Überdruck zur Weiterführung mehr als 1, vorzugsweise mehr als 1,5 und bis zu 4 MPa, beträgt.
Description
Die Erfindung betrifft ein ein Verfahren zum pneumatischen Fördern pulverförmiger
Stoffe mit Überdruck von bis zu 4 MPa und dessen Anwendung beim Kaltgasspritzen.
Zu dem erfaßt die Erfindung die Verwendung dieses Verfahren beim Kaltgasspritzen.
Ein Verfahren zum pneumatischen Fördern pulverförmiger Stoffe sind durch die WO 98/17558
und die DE 199 59 473 bekannt. Die pneumatische Förderung arbeitet nach
dem Prinzip der Dichtstromförderung. Bei diesem Verfahren wird eine Dosierkammer
wechselweise gefüllt und entleert. Der pulverförmige Stoff wird mit Unterdruck über
eine Zufuhrleitung aus einem Pulverbehälter in die Dosierkammer gesaugt und mit
Überdruck in die Austragsleitung befördert. Der Pulvertransport beruht auf der
Druckdifferenz zwischen Zufuhr- und Austragsleitung. Die Saug- und die Druckleitung,
sowie die Zufuhr- und die Austragsleitung werden dabei über eine Steuerung geöffnet
und geschlossen. Ein Membramfilter verhindert dabei das Eintreten des pulverförmigen
Stoffes in die Saug- bzw. Gasdruckleitung. Diese Methode erlaubt eine genaue
Dosierung des Pulvers in einer bestimmten Menge, da sie mittels mehrerer kleiner und
genau abgestimmter Teildosierungen durchgeführt wird. Die Dosierkammer gibt eine
genau bestimmte Pulvermenge pro Zyklus vor und die Steuerung sorgt für einen
zeitlich genau festgelegten Pulverfluß. Durch eine serielle Schaltung von mindestens
zwei Dosierkammern wird ein kontinuierlicher Pulvertransport erreicht, wobei die
Steuerung dafür sorgt, dass die Zyklen zueinander versetzt sind.
Thermisches Spritzen zum Beschichten sind in verschiedenen Verfahrensvarianten seit
langem bekannt. Das Spritzmaterial bildet die Beschichtung und wird in Form von
Drähten, Stäben oder als Pulver verarbeitet. In jüngerer Zeit wurde darüber hinaus ein
weiteres thermisches Spritzverfahren entwickelt, welches auch als Kaltgasspritzen
bezeichnet wird. Es handelt sich dabei um eine Art Weiterentwicklung des
Hochgeschwindigkeits-Flammspritzens mit Pulver. Dieses Verfahren ist beispielsweise
in der europäischen Patentschrift EP 0 484 533 B1 beschrieben. Beim Kaltgasspritzen
kommt ein Zusatzwerkstoff in Pulverform zum Einsatz. Die Pulverpartikel werden beim
Kaltgasspritzen jedoch nicht im Gasstrahl geschmolzen. Vielmehr liegt die Temperatur
des Gasstrahles unterhalb des Schmelzpunkts der Pulverpartikel des Zusatzwerk
stoffes (EP 0 484 533 B1) oder aber nur in geringem Maße oberhalb der
Schmelztemperatur des Pulvers. Im Kaltgasspritzverfahren wird also ein im Vergleich
zu den herkömmlichen Spritzverfahren "kaltes" bzw. ein vergleichsweise kälteres Gas
verwendet. Gleichwohl wird das Gas aber ebenso wie in den herkömmlichen Verfahren
erwärmt, aber lediglich auf Temperaturen unterhalb des Schmelzpunktes der
Pulverpartikel des Zusatzwerkstoffes. Beim Kaltgasspritzen sind Fördersysteme mit
hohem Förderdruck notwendig, um die Pulverpartikel auf die für die notwendige
kinetische Energie erforderlichen hohen Geschwindigkeit von beispielsweise zwischen
300 und 2000 m/s beschleunigen zu können. Zur Partikelbeschleunigung wird das Gas
zusammen mit den Pulverpartikeln durch eine Düse geleitet. Aufgrund der
stattfindenden Gasentspannung werden die Pulverpartikel beschleunigt. Der
pulverförmige Beschichtungswerkstoff muß folglich bei dem hohen Ausgangsdruck, der
vor der Gasentspannung herrscht, injiziert werden. Derzeit liegt dieser Druck bei bis zu
4 MPa. Pulverförderer, die beim Kaltgasspritzen Verwendung finden, müssen es
demnach ermöglichen, den pulverförmigen Stoff bei hohen Drücken in die Spritzpistole
zu injizieren. Dies bedeutet, dass in der Ausgangsleitung des Pulverförderers ein Druck
von bis zu 4 MPa herrscht. Ein gleichmäßiger Strom an Spritzmaterial ist dabei für die
Qualität der Beschichtung von entscheidender Bedeutung.
Herkömmliche Fördersysteme arbeiten nach dem Prinzip der Schwebeförderung,
wobei die Pulverpartikel mit einem Fördergas transportiert werden. Die
Fördergasgeschwindigkeit ist dabei größer als die Schwebegeschwindigkeit der
Pulverpartikel. Andere bekannte Fördersysteme arbeiten mit Zwangsförderung. Diese
erfolgt mit Förderschnecken oder Pulverförderscheiben. Problematisch ist es jedoch,
sowohl bei der Zwangs- als auch bei der Schwebeförderung an der Ausgangsleitung
Drücke von bis zu 4 MPa herzustellen und einen kontinuierlichen und genau dosierten
pulverförmigen Stoffstrom zu gewährleisten.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur pneumatischen
Förderung pulverförmiger Stoffe mit hohen Drücken bereitzustellen, das insbesondere
auch für das Verfahren des Kaltgasspritzens, ein Verfahren aus dem Bereich des
thermischen Spritzen, geeignet ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Überdruck zur
Weiterführung mehr als 1, vorzugsweise mehr als 1,5, und bis zu 4 MPa beträgt. Es
hat sich überraschenderweise herausgestellt, dass das in der Patentanmeldung DE 199 59 473
beschriebene Verfahren zur pneumatischen Förderung auch für Drücke bis
4 MPa geeignet ist. Mit dem vorgeschlagenen Verfahren ist es möglich, einen
pulverförmigen Stoff in einer genau dosierten Menge bei hohen Drücken von bis zu 4 MPa
in eine Ausgangsleitung abzugeben.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung erfolgt das Dosieren mit zwei oder
mehreren geschalteten Dosierkammern. Durch die serielle Schaltung von mehreren
Dosierkammern ist es ferner möglich, nicht nur große Mengen an Pulver zu fördern
sondern auch einen kontinuierlichen Stoffstrom bei hohem Druck am Ausgangsort zu
erreichen, da die Dosierkammern innerhalb eines Zykluses nacheinander entleert
werden und so die Steuerung für eine gleichmäßige Pulverabgabe sorgt.
Mit Vorteil wird der pulverförmige Werkstoff unter einer Atmosphäre aus Argon, Helium
und/oder Stickstoff und/oder deren Gemischen gefördert. Durch die Wahl eines
Inertgases bei der Pulverförderung werden unerwünschte Reaktionen des Pulvers mit
der Umgebung ausgeschlossen.
Erfindungsgemäß findet das oben beschriebene Verfahren des pneumatischen
Förderns Verwendung beim Kaltgasspritzen. Beim Kaltgasspritzen ist eine Injektion
eines pulverförmigen Spritzzusatzwerkstoffs an einer Stelle mit hohem Druck in die
Spritzpistole notwendig. Dies und die notwendige konstante Födermenge an
Spritzzusatzwerkstoff erfordert die Anwendung des pneumatischen Fördern.
Aufgrund der oben genannten Vorteile eignet sich das Verfahren hervorragend zum
Kaltgasspritzen, da zum Kaltgasspritzen hohe Drücke beim Injizieren und konstante
Fördermengen des pulverförmigen Spritzzusatzwerkstoffs notwendig sind.
Claims (4)
1. Verfahren zum pneumatischen Fördern pulverförmiger Stoffe in einem
Rohrsystem, wobei ein Volumen mit Unterdruck angesaugt und mit Überdruck
zur Weiterführung abgeben wird, wobei zumindest eine innerhalb des
Rohrsystems befindliche Dosierkammer zum Dosieren des pulverförmigen
Stoffes wechselweise gefühlt und geleert wird, dadurch gekennzeichnet, dass
der Überdruck zur Weiterführung mehr als 1, vorzugsweise mehr als 1, 5, und
bis zu 4 MPa beträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Dosieren mit
zwei oder mehreren seriell geschalteten Dosierkammern erfolgt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
der pulverförmige Werkstoff unter einer Atmosphäre aus Argon, Helium
und/oder Stickstoff und/oder deren Gemischen gefördert wird.
4. Verwendung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4
zum Kaltgasspritzen, wofür ein pulverförmiger Stoff in das Innere einer
Spritzpistole befördert wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001121934 DE10121934A1 (de) | 2001-05-05 | 2001-05-05 | Verfahren zum pneumatischen Fördern pulverförmiger Stoffe und dessen Anwendung beim Kaltgasspritzen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001121934 DE10121934A1 (de) | 2001-05-05 | 2001-05-05 | Verfahren zum pneumatischen Fördern pulverförmiger Stoffe und dessen Anwendung beim Kaltgasspritzen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10121934A1 true DE10121934A1 (de) | 2002-11-07 |
Family
ID=7683770
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2001121934 Withdrawn DE10121934A1 (de) | 2001-05-05 | 2001-05-05 | Verfahren zum pneumatischen Fördern pulverförmiger Stoffe und dessen Anwendung beim Kaltgasspritzen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10121934A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1752399A1 (de) * | 2005-08-12 | 2007-02-14 | J. Wagner AG | Vorrichtung und Methode zum Fördern von Pulver |
DE102004021849B4 (de) | 2004-05-04 | 2019-05-23 | Oerlikon Metco Ag, Wohlen | Pulverförderer zum thermischen Spritzen |
-
2001
- 2001-05-05 DE DE2001121934 patent/DE10121934A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102004021849B4 (de) | 2004-05-04 | 2019-05-23 | Oerlikon Metco Ag, Wohlen | Pulverförderer zum thermischen Spritzen |
EP1752399A1 (de) * | 2005-08-12 | 2007-02-14 | J. Wagner AG | Vorrichtung und Methode zum Fördern von Pulver |
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