DE10121893A1 - Filter zum Entfernen von Heparin aus Blut in einem extrakorporalen Blutkreislauf, Verwendung eines Filters sowie Verfahren zum Entfernen von Heparin aus Blut in einem extrakoporalen Blutkreislauf - Google Patents

Filter zum Entfernen von Heparin aus Blut in einem extrakorporalen Blutkreislauf, Verwendung eines Filters sowie Verfahren zum Entfernen von Heparin aus Blut in einem extrakoporalen Blutkreislauf

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Abstract

Ein Filter dient zur Entfernung von Heparin aus einem Blutstrom in einem extrakorporalen Blutkreislauf, wobei der Filter einen Zulauf (35), einen Ablauf (41) und mindestens eine zwischen Zulauf (35) und Ablauf (41) geschaltete Filterkammer (32, 34) aufweist, und wobei die Filterkammer (32, 34) ein Heparin neutralisierendes Filtermedium (33) enthält. Ferner ist zwischen Zulauf (35) und Ablauf (41) ein schaltbares Verbindungselement (37) angeordnet, mit welchem der Blutstrom wahlweise vom Zulauf (35) über die Filterkammer (32, 34) zum Ablauf (41) oder unter Umgehung der Filterkammer (32, 34) unmittelbar zum Ablauf (41) führbar ist (Fig. 3).

Description

Die Erfindung betrifft einen Filter zum Entfernen von Heparin aus einem Blutstrom in einem extrakorporalen Blutkreislauf, mit einem Zulauf und einem Ablauf sowie mindestens einer zwischen Zulauf und Ablauf geschalteten Filterkammer, wobei die Filter­ kammer ein Heparin neutralisierendes Filtermedium enthält.
Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung eines Filters mit einer Filterkammer und einem Heparin neutralisierenden Filter­ medium zum Entfernen von Heparin aus Blut in einem extrakorpo­ ralen Blutkreislauf.
Die Erfindung betrifft schließlich ein Verfahren zum Entfernen von Heparin aus einem Blutstrom in einem extrakorporalen Blut­ kreislauf, bei dem der Blutstrom über einen Filter geleitet wird, der eine Filterkammer mit einem Heparin neutralisierenden Filtermedium aufweist.
Ein derartiger Filter, eine Verwendung sowie ein Verfahren der vorstehend genannten Art sind aus der US 4 800 016 A bekannt.
Zahlreiche medizinische Verfahren wie z. B. Operationen inner­ halb der Herzräume, Nierentransplantationen, Hämodialyse oder Blut-Oxygenierung benötigen zu ihrer Durchführung eine extra­ korporale Blut-Zirkulation. Bei diesem Verfahren wird dem Pati­ enten Blut über Schlauchsysteme entzogen und nach einer Passage über bestimmte Vorrichtungen dem Patienten zurückgeführt. Pro­ blematisch bei solchen Vorrichtungen ist die Tatsache, daß der Kontakt des strömenden Blutes mit künstlichen Oberflächen zur Aktivierung des Gerinnungssystems, des Komplementsystems, der Thrombozyten und des Immunsystems führen kann. Dadurch entste­ hen Thromben, die die Vorrichtung verstopfen können und somit für den Patienten lebensbedrohlich sind.
Um die Gefahr von Blutgerinnseln zu vermeiden, kann zum einen nur der extrakorporale Kreislauf heparinisiert werden, so daß der Körper des Patienten Heparin-frei bleibt. Andererseits ist es oftmals notwendig, Petienten systemisch zu heparinisieren, und zwar auch dann, wenn alle mit dem Blut in Kontakt kommenden Fremdoberflächen mit Heparin vorbeschichtet sind. Die zu verab­ reichende Heparin-Dosis muß aber genauestens bestimmt werden, um einerseits einen Verschluß von Blutgefäßen durch Blutgerinn­ sel und andererseits zu starke Blutungen aufgrund der herabge­ setzten Gerinnungsfähigkeit des Blutes zu verhindern. Außer diesen Hämorrhagien werden weitere Nebenwirkungen wie z. B. eine verminderte Anzahl an Thrombozyten, Haarausfall, Osteoporose etc. beobachtet.
Der allgemein übliche Ansatz zur Neutralisierung von Heparin ist die direkte Verabreichung von Protamin. Dieses stark basi­ sche Protein wirkt als Heparin-Antagonist und verbindet sich mit Heparin zu einfachen Salzen, die eine hemmende Wirkung auf die Blutgerinnung haben. Ein Nachteil dieser Methode ist die Tatsache, daß Protamin, alleine verabreicht, unerwünschte Ne­ benwirkungen besitzt (vgl. J. C. Horrow, "Protamine: a review of its toxicity", Anesth. Analg. 64 (1985) S. 348-361). Deshalb muß bei einer Protamin-Verabreichung zur Heparin- Neutralisierung immer genauestens darauf geachtet werden, daß ein Überschuß an Protamin vermieden wird. Die Protamin-Dosis richtet sich nicht nur nach der Menge des verwendeten Heparins, sondern vor allem nach dem Ausfall der Gerinnungsbestimmungen (Thrombinzeit). Außerdem besteht bei einer Behandlung zur Hepa­ rin-Inaktivierung mit Protamin die Gefahr einer anaphylakti­ schen Reaktion, vor allem bei Patienten, die bereits mit Pro­ tamin vorbehandelt wurden oder die allergische Reaktionen gegen Fischeiweiß zeigen.
Weiterhin ist bekannt, daß zur Heparinisierung von Oberflächen Substanzen wie z. B. "Duraflo" der Firma Edwards Lifescience eingesetzt werden, die permanent kationische Gruppen tragen und über diese positiv geladenen Gruppen stark negativ geladenes Heparin binden können. Diese kationischen Gruppen sind mit ei­ nem langkettigem Alkylrest in Folge hydrophober Wechselwirkun­ gen auf hydrophoben Oberflächen verankerbar. Nachteilig ist hierbei, daß diese kationischen Gruppen hier nicht sehr stabil verankert sind und deshalb Heparin in strömendem Blut leicht ausgewaschen wird.
Aus der EP 10 57 492 ist es bekannt, derartige Kationen durch zwei langkettige Alkylreste zur nachfolgenden stabilen Hepari­ sierung von Oberflächen zu verankern. Diese Substanzen sind aber bislang nicht für eine Entfernung von Heparin aus Blut verwendet worden.
Aus der eingangs genannten US 4 800 016 A ist eine Vorrichtung mit einem Filter bekannt, der eine biokompatible Oberfläche mit daran immobilisiertem Protamin zum Abfangen des Heparins auf­ weist.
Dieser Filter kann dann eingesetzt werden, wenn das Blut im Pa­ tienten zu keinem Zeitpunkt des medizinischen Eingriffs größere Mengen an Heparin enthalten soll. Somit wird nur der extrakor­ porale Blutkreislauf heparinisiert und das Blut vor Rückführung in den Patienten durch den Filter wieder vom Heparin befreit. Bei medizinischen Eingriffen, bei denen nicht nur der extrakor­ porale Blutkreislauf des Patienten, sondern auch der Körper des Patienten selber zur Vermeidung von Thromboembolien Heparin führen soll, kann der Filter erst nach Beendigung des Eingriffs in den extrakorporalen Kreislauf eingesetzt werden, da in die­ sem Fall eine vorzeitige Entheparinisierung nicht erwünscht ist. Der Einsatz des Filters ist hier sehr aufwendig, da er zu­ erst geprimed und mit zusätzlichen Handgriffen in den Kreislauf eingebracht werden muß. Wenn der Weg über den Filter während der Behandlung z. B. durch Abklemmen verschlossen wird, besteht die Gefahr, daß sich vor der Klemme ein Blutpfropfen bildet, der - in den Körper des Patienten gelangt - zu Embolien führen kann.
Ein weiterer Nachteil dieses Heparinfilters besteht darin, daß die Herstellung der heparinadsorbierenden Oberfläche relativ aufwendig ist, da mehrere Aktivierungsschritte des Trägermate­ rials zur Kopplung des Protamins notwendig sind.
Eine Vorrichtung zur Entgasung von Blut ist aus der WO 99/24087 A bekannt. Diese Vorrichtung offenbart einen Filter, der - in einen extrakorporalen Kreislauf eingesetzt - z. B. bei einer Verstopfung des Filters durch eine Bypass-Leitung umgangen wer­ den kann. Dieser Filter ist aber nicht zum Entfernen von Hepa­ rin geeignet.
Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Filter, eine Verwendung sowie ein Ver­ fahren der eingangs genannten Art derart weiterzuentwickeln, daß mit einfachen konstruktiven Mitteln eine effiziente Heparineliminierung gewährleistet wird.
Bei der eingangs genannten Vorrichtung wird diese Aufgabe er­ findungsgemäß dadurch gelöst, daß zwischen Zulauf und Ablauf ein schaltbares Verbindungselement angeordnet ist, mit dem der Blutstrom wahlweise vom Zulauf über die Filterkammer zum Ablauf oder unter Umgehung der Filterkammer unmittelbar zum Ablauf führbar ist.
Weiterhin wird die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe noch durch die Verwendung eines Filters mit wahlweise über minde­ stens eine Filterkammer oder unmittelbar miteinander verbindba­ rem Zu- und Ablauf zum Entfernen von Heparin aus Blut in einem extrakorporalen Blutkreislauf gelöst.
Schließlich wird die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe durch ein Verfahren gelöst, bei dem der Blutstrom zunächst für einen ersten Zeitraum an der Filterkammer vorbei und dann ab einem vorbestimmten Zeitpunkt ohne Unterbrechung des Blutkreis­ laufs für einen zweiten Zeitraum durch die Filterkammer gelei­ tet wird.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird auf diese Wei­ se vollkommen gelöst.
Durch die Erfindung wird erreicht, daß durch das Verbindungse­ lement die Eliminierung von Heparin ohne Unterbrechung des Kreislaufs und erst nach Beendigung des medizinischen Eingriffs durchgeführt werden kann. Denn während der Behandlung verläuft der extrakorporale Kreislauf des heparinhaltigen Blutes über das Verbindungselement, nach der Behandlung kann zur Vermeidung von inneren Blutungen und zum Entfernen von Heparin der Weg über den Filter gelegt werden, wo das negativ geladene Heparin durch positiv geladenen Gruppen abgefangen wird. Das Einschal­ ten des Filters kann ohne zusätzliche Handgriffe und Vorberei­ tungen und zu jedem beliebigen Zeitpunkt durchgeführt werden.
Der Filter kann also vorteilhaft sowohl von Beginn eines medi­ zinischen Eingriffs an zur sofortigen Eliminierung von Heparin als auch erst am Ende einer Behandlung durch einen einfachen Handgriff eingesetzt werden.
In einer bevorzugten Ausführung weist das Filtermedium eine Oberfläche auf, an der eine kationische organische Verbindung zum Abfangen des Heparins stabil verankert ist.
Dabei ist bevorzugt, wenn die Verbindungen mindestens zwei per­ manent kationische Gruppen besitzen, die dann über mindestens zwei langkettige Alkylreste an der Oberfläche verankert sind.
Die langkettigen Alkylreste der kationischen Gruppen gewährlei­ sten eine feste Verankerung der Verbindung an der Trägersub­ stanz, wodurch sie sehr stabile Eigenschaften erhält. Im strö­ menden Blut bleibt das negativ geladene Heparin an die kationi­ sche Verbindung gebunden. Gleichzeitig wird vermieden, daß von der Trägersubstanz gelöste Verbindungen in den Blutkreislauf gelangen.
Die kationischen Gruppen können dabei Ammonium-Gruppen oder in heterozyklische Systeme eingebundene Kationen sein. Solche or­ ganischen Ammonium-Gruppen besitzen vorzugsweise quartäre Stickstoff-Atome. Diese sind bei einem physiologischen pH-Wert von 7,4 positiv geladen.
Die langkettigen Alkylreste, die mindestens acht, vorzugsweise zwölf Kohlenstoffatome enthalten, können entweder direkt oder über funktionale Gruppen an die Kationen gebunden sein. Darüber hinaus können die kationischen Gruppen neben den langkettigen Alkylresten pro positiver Ladung mindestens noch einen kurzket­ tigen Rest aus einem Alkylrest, vorzugsweise Methylrest, oder aus einem Aromaten, vorzugsweise Phenyl- oder Benzylrest, tra­ gen.
Ferner ist bevorzugt, wenn die hydrophobe Oberfläche ein Mate­ rial aufweist, das aus einer Gruppe, umfassend Polyolefine, Po­ lyester und Polyurethanschäume, ausgewählt ist.
In einer bevorzugten Ausführung liegen diese Vliese oder Schäu­ me aus den genannten Materialien im Blutstrom vor einem Gewebe, das das Ansammeln von Aggregaten effektiv verhindert.
Bei einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Verwendung wird die Filterkammer ohne Unterbrechung des extrakorporalen Blut­ kreislaufs zu einem vorbestimmten Zeitpunkt in den Blutkreis­ lauf eingeschaltet.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und der bei­ gefügten Zeichnung.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nach­ stehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Schaltweges für einen extrakorporalen Blutkreislaufs während eines medizinischen Eingriffs;
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Schaltweges für einen extrakorporalen Blutkreislauf nach Beendigung eines medizinischen Eingriffs;
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht einer längsgeschnitte­ nen Ausführungsform eines Filters zur Verwendung in einem Blutkreislauf gemäß Fig. 1 oder Fig. 2. in ei­ ner ersten Betriebsstellung;
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht einer längsgeschnitte­ nen Ausführungsform des Filters gemäß Fig. 3 in ei­ ner zweiten Betriebsstellung;
Fig. 5 Beispiele für kationische organische Verbindungen.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Schaltweges für einen extrakorporalen Blutkreislauf während eines medizini­ schen Eingriffs.
Einem Patienten 11 wird Heparin 12 zugeführt und das Blut des Patienten 11 erreicht über eine Stelle 13 und über einen Zulauf 14 einen Filter 15. Der Filter 15 besitzt ein Filtermedium 16 mit einer Oberfläche 16a. Das Blut gelangt über ein Verbin­ dungselement 17 durch einen Ablauf 18 und über die Stelle 19 wieder zum Patienten 11 zurück.
Zu Beginn und während des Eingriffs wird dem Patienten 11 zur Vermeidung von Thromboembolien Heparin 12 verabreicht. Das Blut gelangt in einen extrakorporalen Kreislauf und ist an der Stel­ le 13 der Fig. 1 heparinhaltig. Dieses heparinhaltige Blut wird über den Zulauf 14 dem Filter 15 zugeführt, wo es während der Behandlung den Filter 15 unmittelbar über das Verbindungsele­ ment 17 durch den Ablauf 18 wieder verläßt. Das Verbindungsele­ ment 17 befindet sich dabei in einer ersten Betriebsstellung, in der es den Zulauf 14 unmittelbar mit dem Ablauf 18 verbin­ det. Das Blut, das an der stromabwärts des Filters 15 befindli­ chen Stelle 19 des Kreislaufs somit immer noch heparinhaltig ist, wird dem Patienten 11 also heparinisiert zugeführt.
In Fig. 2 ist der Schaltweg des extrakorporalen Blutkreislaufs nach Beendigung eines medizinischen Eingriffs schematisch dar­ gestellt. Das Verbindungselement 17 befindet sich in einer zweiten Betriebsstellung.
Das Blut des Patienten 11, das in seiner Gerinnung durch Hepa­ rin 12 inhibiert und an der Stelle 13 des Kreislaufs somit he­ parinhaltig ist, wird über den Zulauf 14 in den Filter 15 ge­ führt. Des Weg des Blutes führt nun infolge der zweiten Be­ triebsstellung des Verbindungselements 17 über ein Heparin­ adsorbierendes Filtermedium 16, wie durch die Pfeile 20 ange­ deutet ist. Das Filtermedium 16 weist eine Oberfläche 16a auf, an der Heparin-neutralisierende Substanzen verankert sind, wie noch beschrieben werden wird. Das Blut gelangt über das Verbin­ dungselement 17 und den Ablauf 18 an die Stelle 19, an der das Blut jetzt heparinfrei vorliegt und auch heparinfrei dem Pati­ enten wieder zugeführt wird.
Durch diesen zu beliebigen Zeitpunkten ohne Unterbrechung des extrakorporalen Blutkreislaufs umschaltbaren Weg des Blutstroms wird erreicht, daß der extrakorporale Blutkreislauf wahlweise über ein Heparinadsorbierendes Filtermedium oder ungefiltert geführt werden kann. Vorteilhafterweise kann der Patient selber heparinisiert werden, da dann bei einem Einschalten des Filters in den extrakorporalen Blutkreislauf von Beginn einer medizini­ schen Behandlung an der Weg ausschließlich über das Verbindung­ selement gelegt wird.
Der Filter kann aber auch eingesetzt werden, wenn der Patient selber nicht mit Heparin in Kontakt kommen soll, und wenn das Blut erst im extrakorporalen Kreislauf mit Heparin versetzt wird. Dann wird der Filter so eingesetzt, daß das Blut stetig über das Filtermedium läuft und somit das Heparin dort adsor­ biert wird.
Fig. 3 zeigt eine perspektivische Ansicht einer längsgeschnit­ tenen Ausführungsform eines Filters zum Entfernen von Heparin aus Blut in einem extrakorporalen Kreislauf in einer ersten Be­ triebsstellung.
Der Filter 30 umfaßt ein prismatisches Gehäuse 31, in dem eine erste Filterkammer 32 und eine von einem Filtermedium 33 umge­ benen zweiten Filterkammer 34 enthalten sind. Das Filtermedium 33 weist eine Oberfläche 33a auf.
In der WO 99/24087 ist eine Vorrichtung mit einem ähnlichen Aufbau offenbart. Diese Filtervorrichtung ist aber nicht zum Entfernen von Heparin geeignet und wird außerdem anders einge­ setzt.
Der Filter 30 weist an seinem tiefsten Punkt einen Zulauf 35 auf, durch den der durch Pfeile 36 angedeutete Blutstrom in ein Verbindungselement 37 des Filters 30 hineingelangt. Das Verbin­ dungselement 37 enthält ein durch einen Hebel 38 drehbares Rohrstück 39, das in der in Fig. 3 gezeigten ersten Betriebs­ stellung mit einer seitlich abgehenden Öffnung 40 im Gehäuse 31 unmittelbar oberhalb des Zulaufs 35 mündet. Über diese Öffnung 40 des Verbindungselements 37 steht der Zulauf 35 mit einem Ab­ lauf 41 direkt in Verbindung, so daß heparinhaltiges Blut wäh­ rend eines medizinischen Eingriffs den Filter ungefiltert, d. h. immer noch heparinisiert, verlassen kann.
Über den Hebel 38 ist das Verbindungselement 37 um 180° dreh­ bar, was mit einem Pfeil 42 angedeutet ist.
In Fig. 4 ist der Filter 30 aus Fig. 3 in einer zweiten Be­ triebsstellung gezeigt.
Hier steht nun die Öffnung 40 mit der zweiten Filterkammer 34 in Verbindung. Der Weg des Blutes verläuft jetzt, da der direk­ te Weg über das Verbindungselement 37 verschlossen ist, nach Passage der ersten Filterkammer 32 über das Filtermedium 33, durch dessen Oberfläche 33a Heparin aus dem Blut eliminiert werden kann. Dieser Weg des Blutes ist durch Pfeile 43 angedeu­ tet.
Über die zweite Filterkammer 34 und über die nun mit dieser in Verbindung stehende Öffnung 40 gelangt das Blut in das Rohr­ stück 39 und über den Ablauf 41 zurück in den Patienten.
Das Blut, das den Filter 30 nun über den Ablauf 41 verläßt, ist jetzt heparinfrei, da über das Filtermedium Heparin aus dem Kreislauf entfernt werden kann.
Durch diese Schaltung ist es möglich, ohne weitere Handgriffe und zu jedem beliebigen Zeitpunkt den Blutkreislauf über das Filtermedium zu schalten und somit heparinfreies Blut zu gewin­ nen.
In Fig. 5 sind Beispiele für kationische organische Verbindun­ gen gezeigt, die bei dem erfindungsgemäßen Filter 30 eingesetzt werden können. Diese Verbindungen sind vorzugsweise in der hy­ drophoben Oberfläche 16a des Filtermediums 16 (Fig. 1 und 2) bzw. der hydrophoben Oberfläche 33a des Filtermediums 33 (Fig. 3 und 4) verankert.
In der Abbildung sind unter a Ammonium-Gruppen gezeigt und un­ ter b in heterozyklische Systeme eingebundene Kationen.
In der Abbildung sind
  • - R1, R2, R3 langkettige Alkylreste mit mindestens acht Kohlenstoffatomen, vorzugsweise zwölf Kohlenstoffatomen,
  • - R4 und R5 kurzkettige Reste wie Alkylreste oder Aroma­ ten, und
  • - n und m sind ganze Zahlen zwischen 1 und 6.
Die Zahl der langkettigen Alkylreste kann dabei gleich oder größer als die der positiven Ladungen sein. Anstelle von R4 und R5 können auch neben der einen erforderlichen Verbrückung zwi­ schen mindestens zwei kationischen Ladungen auch weitere Ver­ brückungen vorhanden sein. Bei diesen stark basischen Substan­ zen liegen durch Protonierung beim physiologischen pH-Wert von 7,4 auch im Falle nicht quaternärer Verbindungen Kationen vor.
Durch die positiven Ladungen kann das stark negative Heparin effektiv aus dem Blut entfernt werden und gleichzeitig bleiben diese Ladungen vorteilhafterweise durch die Verankerung mit zwei langkettigen Alkyl-Gruppen fest an die Oberfläche gekop­ pelt.

Claims (9)

1. Filter zum Entfernen von Heparin aus einem Blutstrom in einem extrakorporalen Blutkreislauf, mit einem Zulauf (15; 35) und einem Ablauf (18; 41) sowie mindestens einer zwischen Zulauf (15; 35) und Ablauf (18; 41) geschalteten Filterkammer (32, 34), wobei die Filterkammer (32, 34) ein Heparin neutralisierendes Filtermedium (16; 33) ent­ hält, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Zulauf (15; 35) und Ablauf (18; 41) ferner ein schaltbares Verbin­ dungselement (17; 37) angeordnet ist, mit dem der Bluts­ trom wahlweise vom Zulauf (15; 35) über die Filterkammer (32, 34) zum Ablauf (18; 41) oder unter Umgehung der Fil­ terkammer (32, 34) unmittelbar zum Ablauf (18; 41) führ­ bar ist.
2. Filter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Filtermedium (16; 33) eine Oberfläche (16a; 33a) aufweist und daß an der Oberfläche (16a; 33a) eine kationische or­ ganische Verbindung zum Abfangen des Heparins verankert ist.
3. Filter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung mindestens zwei permanent kationische Gruppen besitzt, die über mindestens zwei langkettige Alkylreste an der Oberfläche (16a; 33a) verankert sind.
4. Filter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Oberfläche (16a; 33a) ein Material auf­ weist, das aus einer Gruppe, umfassend Polyolefine, Poly­ ester und Polyurethanschäume ausgewählt ist.
5. Verwendung eines Filters (14; 30) mit wahlweise über min­ destens eine Filterkammer (32, 34) oder unmittelbar mit­ einander verbindbarem Zulauf (15; 35) und Ablauf (18; 41) zum Entfernen von Heparin aus Blut in einem extrakorpora­ len Blutkreislauf.
6. Verwendung nach Anspruch 5 mit einem Filter (14; 30) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4.
7. Verwendung nach Anspruch 5 oder 6, wobei die Filterkammer (32, 34) ohne Unterbrechung des extrakorporalen Blut­ kreislaufs zu einem vorbestimmten Zeitpunkt in den Blut­ kreislauf eingeschaltet wird.
8. Verfahren zum Entfernen von Heparin aus einem Blutstrom in einem extrakorporalen Blutkreislauf, bei dem der Blutstrom über einen Filter (14; 30) geleitet wird, der eine Filterkammer (32, 34) mit einem Heparin neutrali­ sierenden Filtermedium (16; 33) aufweist, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Blutstrom zunächst für einen ersten Zeitraum an der Filterkammer (32, 34) vorbei und dann ab einem vorbestimmten Zeitpunkt ohne Unterbrechung des Blutkreislaufes für einen zweiten Zeitraum durch die Fil­ terkammer (32, 34) geleitet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Filter (14; 30) nach einem oder mehreren der Ansprü­ che 1 bis 4 ausgebildet ist.
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