DE10120392A1 - Verfahren zum Herstellen von rotationssymmetrischen Bauteilen - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von rotationssymmetrischen BauteilenInfo
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Abstract
Dargestellt und beschrieben ist ein Verfahren zum Herstellen einer hohlen Monoblockwelle aus einem Rohr, wobei das Rohr anfangs einen konstanten Außendurchmesser und eine konstante Wandstärke aufweist und die Monoblockwelle zumindest über einen Bereich ihrer Gesamtlnge einen kleineren Außendurchmesser und eine größere Wandstärke aufweist. DOLLAR A Das erfindungsgemäße Verfahren kann dadurch einfacher und damit kostengünstig durchgeführt werden, das Verfahren umfaßt folgende Verfahrensschritte: DOLLAR A Verwendung eines Rohres mit einer Wandstärke, die der kleinsten Wandstärke des fertigen Bauteils entspricht, DOLLAR A partielle Erwärmung mindestens eines Bereichs des Rohres, DOLLAR A axiales Stauchen des erwärmten Bereichs des Rohres und DOLLAR A radiales Schmieden des erwärmten Bereichs des Rohres.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von rotationssymmetri
schen Bauteilen aus einem Rohr, insbesondere von hohlen Monoblockwellen,
wobei das Rohr anfangs einen konstanten Außendurchmesser und eine kon
stante Wandstärke aufweist und das rotationssymmetrische Bauteil zumindest
über einen Bereich seiner Gesamtlänge einen davon abweichenden, insbeson
dere kleineren Außendurchmesser und/oder eine davon abweichende, insbe
sondere größere Wandstärke aufweist. Daneben betrifft die Erfindung noch
ein rotationssymmetrisches Bauteil, insbesondere eine hohle Monoblockwelle,
mit einem über die Gesamtlänge des Bauteils variierendem Außendurch
messer und/oder einer variierenden Wandstärke.
Rotationssymmetrische Bauteile, die über ihre Gesamtlänge unterschiedliche
Außendurchmesser und unterschiedliche Wandstärken aufweisen, werden ins
besondere bei Kraftfahrzeugen als Antriebswellen, Nockenwellen, Zwischen
wellen oder Getriebewellen eingesetzt. Unter dem generell immer stärkere
Beachtung findenden Gesichtpunkt der "Gewichtsreduzierung" werden seit
einiger Zeit anstelle von aus Vollstäben hergestellten Wellen aus Rohren her
gestellte Wellen, sogenannte Hohlwellen verwendet. Es gibt grundsätzlich
zwei unterschiedliche Typen von Rohren, die sich auch in ihrem Herstel
lungsverfahren unterscheiden. Rohre, insbesondere Stahlrohre werden herge
stellt entweder in nahtloser Ausführung, d. h. aus dem vollen Werkstoff ohne
Längsnaht, oder in geschweißter Ausführung, d. h. aus gebogenem Blech oder
Bandstahl mit Längsnaht. Für rotierende Bauteile werden meist geschweißte
Rohre verwendet, da bei nahtlosen Rohren die erforderlichen Konzentrizität
nicht immer ausreichend sicher gewährleistet werden kann. Darüber hinaus ist
die Herstellung nahtloser Rohre in der Regel teurer als die Herstellung ge
schweißter Rohre.
Um nun die zuvor genannten rotationssymmetrischen Bauteile mit unter
schiedlichen Außendurchmessern und Wandstärken herzustellen, gibt es -
zumindest theoretisch - die Möglichkeit, mehrere Rohre mit unterschied
lichen, jeweils konstantem Außendurchmesser und konstanter Wandstärke zu
einem Gesamtrohr mit dem gewünschten Außendurchmesser- und Wandstärkenverlauf
zu verbinden. Derartige, aus mehreren Einzelrohren zusam
mengesetzte Rohre genügen jedoch in der Regel nicht den hohen mechani
schen Anforderungen, denen Wellen im Betrieb ausgesetzt sind.
Im Stand der Technik werden daher, insbesondere im Kraftfahrzeugbereich,
ausschließlich Monoblockwellen eingesetzt, d. h. solche Wellen, die aus einem
einzigen Stück, im vorliegenden Fall aus einem einzigen Rohr, gefertigt sind.
Die Welle wird dabei meist mit Hilfe des sogenannten Rundknetverfahrens
bei Raumtemperatur aus dem Rohr hergestellt. In der Regel ist es gewünscht,
daß die Welle in ihrem Mittenbereich eine möglichst geringe Wandstärke und
in einem oder beiden Endbereichen einen geringeren Außendurchmesser und
eine deutlich größere Wandstärke aufweist.
Nun ist jedoch die im Endbereich durch das Rundknetverfahren erreichbare
Wandstärke nicht beliebig vergrößerbar, sondern hängt zum einen von dem
Außendurchmesser und der Wandstärke des ursprünglichen Rohres, zum
anderen von dem Außendurchmesser des Endbereichs der Welle ab (Material
erhaltung bzw. Volumenkonstanz). Soll der Endbereich eine besonders große
Wandstärke aufweisen, so ist es erforderlich, daß auch das Ausgangsmaterial,
d. h. das ursprüngliche Rohr, eine ausreichend große Wandstärke oder einen
entsprechend großen Außendurchmesser aufweist. Dies kann dann dazu
führen, daß die Wandstärke und/oder der Außendurchmesser des ursprüng
lichen Rohres größer sein muß als die hinterher gewünschte Wandstärke bzw.
der Außendurchmesser der fertigen Welle im Mittenbereich. Bei dem Rohr
müssen dann nicht nur die Endbereiche mittels Rundkneten bearbeitet werden,
sondern es muß zusätzlich auch noch der Mittenbereich durch Abstrecken so
wohl in seinem Außendurchmesser als auch in seiner Wandstärke verringert
werden.
Ein weiteres Problem ergibt sich häufig dadurch, daß geschweißte Rohre nicht
mit beliebiger Wandstärke bzw. mit einem beliebigen Verhältnis von Wand
stärke zu Außendurchmesser hergestellt werden können. Dabei beträgt das
maximale Verhältnis von Wandstärke zu Außendurchmesser etwa 1/7. Soll
das Rohr eine noch größere Wandstärke oder bei gleichbleibender Wandstärke
einen geringeren Außendurchmesser aufweisen, so ist dies nicht mehr durch
einfaches Biegen des Blechs oder Bandstahls und anschließendem Schweißen
des Rohres möglich. In einem solchen Fall muß zunächst ein Rohr mit einem
größeren Außendurchmesser und einer kleineren Wandstärke hergestellt, d. h.
gebogen und geschweißt werden, das dann anschließend einem oder mehreren
Ziehprozessen unterzogen werden muß, wodurch der Außendurchmesser ver
ringert und gleichzeitig die Wandstärke des Rohres vergrößert wird. Sind
mehrere Ziehprozesse zur Erreichung des gewünschten Rohres erforderlich, so
ist zwischen den einzelnen Ziehprozessen in der Regel eine Wärmebehand
lung des Rohres erforderlich. Durch die zusätzlichen Bearbeitungsschritte bei
der Herstellung des Rohres ergibt sich für sogenannte "gezogene" Rohre ein
deutlich höherer Preis als für nur einfach geschweißte Rohre, wobei der
Mehrpreis für "gezogene" Rohr bis zu ca. 30% beträgt.
Im Stand der Technik erfordert das Herstellen eines eingangs beschriebenen
rotationssymmetrischen Bauteiles aus einem Rohr somit folgende Schritte:
Herstellung eines geschweißten Rohres mit einem Außendurchmesser D1 und einer Wandstärke d1,
Herstellen eines Rohres mit einem Außendurchmesser D2 < D1 und einer Wandstärke d2 < d1 durch einen oder mehrere Ziehprozesse,
Abstrecken eines Bereichs, vorzugsweise des Mittenbereichs, des Rohres, so daß das Rohr in diesem Bereich einen Außendurchmesser DM D2 und eine Wandstärke dM < d2 aufweist und
Bearbeiten mindestens eines Bereiches, vorzugsweise eines Endberei ches, des Rohres mittels Rundkneten bei Raumtemperatur, so daß in die sem Bereich das Rohr einen Außendurchmesser DR < D2 und eine Wandstärke dR < d2 aufweist.
Herstellung eines geschweißten Rohres mit einem Außendurchmesser D1 und einer Wandstärke d1,
Herstellen eines Rohres mit einem Außendurchmesser D2 < D1 und einer Wandstärke d2 < d1 durch einen oder mehrere Ziehprozesse,
Abstrecken eines Bereichs, vorzugsweise des Mittenbereichs, des Rohres, so daß das Rohr in diesem Bereich einen Außendurchmesser DM D2 und eine Wandstärke dM < d2 aufweist und
Bearbeiten mindestens eines Bereiches, vorzugsweise eines Endberei ches, des Rohres mittels Rundkneten bei Raumtemperatur, so daß in die sem Bereich das Rohr einen Außendurchmesser DR < D2 und eine Wandstärke dR < d2 aufweist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Herstel
len eines eingangs beschriebenen rotationssymmetrischen Bauteiles aus einem
Rohr anzugeben, welches möglichst einfach und damit kostengünstig durch
geführt werden kann.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß zunächst und im wesentlichen durch ein
eingangs beschriebenes Verfahren mit den folgenden Verfahrensschritten ge
löst:
Verwendung eines Rohres mit einer Wandstärke, die der kleinsten Wandstärke des fertigen Bauteils entspricht,
partielle Erwärmung mindestens eines Bereichs des Rohres,
axiales Stauchen des erwärmten Bereichs des Rohres und
radiales Schmieden des erwärmten Bereichs des Rohres.
Verwendung eines Rohres mit einer Wandstärke, die der kleinsten Wandstärke des fertigen Bauteils entspricht,
partielle Erwärmung mindestens eines Bereichs des Rohres,
axiales Stauchen des erwärmten Bereichs des Rohres und
radiales Schmieden des erwärmten Bereichs des Rohres.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch einfacher und damit kostengün
stiger durchzuführen, daß als Ausgangsmaterial ein Rohr mit einer Wand
stärke, die der kleinsten Wandstärke des fertigen Bauteiles entspricht, ver
wendet wird. Dabei wird im Rahmen dieser Erfindung stets nur die Wand
stärke eines Bereichs des Bauteils mit einer gewissen Länge betrachtet. Weist
beispielsweise der Rand des Bauteils einen kurzen Ansatz auf, der eine sehr
kleine Wandstärke hat, so ist dies nicht als die kleinste Wandstärke des Bau
teils zu verstehen. In der Regel wird das Bauteil seine kleinste Wandstärke in
etwa im Mittenbereich aufweisen, wobei der Bereich der kleinsten Wand
stärke jedoch nicht exakt in der Mitte des Bauteils sein muß. Bei dem erfin
dungsgemäßen Verfahren entfällt somit das im Stand der Technik meist not
wendige Abstrecken eines Bereichs, insbesondere des Mittenbereichs des
Rohres. Handelt es sich bei der aus dem Rohr herzustellenden Welle bei
spielsweise um eine Antriebswelle eines Kraftfahrzeuges, so müssen nur die
beiden Endbereiche bearbeitet werden, nicht jedoch zusätzlich der Mitten
bereich. Das für die Herstellung des Endbereichs mit großer Wandstärke er
forderliche Materialvolumen - wofür im Stand der Technik ein Rohr mit einer
größeren Wandstärke als Ausgangsmaterial erforderlich ist - wird bei der
Herstellung des rotationssymmetrischen Bauteiles gemäß dem erfindungsge
mäßen Verfahren durch das axiale Stauchen des erwärmten Bereiches des
Rohres zur Verfügung gestellt.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn als Rohr ein geschweißtes, nicht nachge
zogenes Rohr verwendet wird. Dadurch können - wie weiter oben ausgeführt
- die Herstellungskosten für das Ausgangsmaterial d. h. das Rohr deutlich re
duziert werden. Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich dadurch vorteil
hafterweise weitergestalten, daß das axiale Stauchen und das radiale Schmie
den des erwärmten Bereiches des Rohres in einer Aufspannung, vorzugsweise
in einem Arbeitsschritt, erfolgen. Muß das Rohr bei den einzelnen Bearbei
tungsschritten nicht von einer Maschine auf die andere umgespannt werden,
so ergeben sich kürzere Herstellungszeiten für das rotationssymmetrische
Bauteil, was sich ebenfalls günstig auf die Herstellungskosten auswirkt.
Bei einem alternativen Verfahren zum Herstellen eines rotationssymmetri
schen Bauteiles aus einem Rohr ist die zuvor genannte Aufgabe zunächst und
im wesentlichen dadurch gelöst, daß das Verfahren folgende Verfahrens
schritte aufweist:
Verwendung eines geschweißten, nicht nachgezogenen Rohres mit ei ner relativ großen Wandstärke und
Bearbeiten mindestens eines Bereichs des Rohres mittels Rundkneten bei Raumtemperatur.
Verwendung eines geschweißten, nicht nachgezogenen Rohres mit ei ner relativ großen Wandstärke und
Bearbeiten mindestens eines Bereichs des Rohres mittels Rundkneten bei Raumtemperatur.
Bei dem Verfahren gemäß der zweiten Lehre der Erfindung erfolgt eine Redu
zierung der Herstellungskosten dadurch, daß als Ausgangsmaterial ein Rohr
verwendet wird, das lediglich geschweißt, nicht jedoch nachgezogen worden
ist. Das für die Erzielung eines Randbereichs des Rohres mit einer relativ gro
ßen Wandstärke erforderliche Materialvolumen wird bei diesem Verfahren
dadurch zur Verfügung gestellt, daß das Rohr aus einem Blech bzw. einem
Bandstahl mit einer großen Dicke gebogen wird. Vorteilhafterweise entspricht
auch bei dem Verfahren gemäß der zweiten Lehre der Erfindung die Wand
stärke des Rohres der kleinsten Wandstärke des fertigen Bauteils.
Darüber hinaus betrifft die Erfindung noch ein rotationssymmetrisches Bau
teil, insbesondere eine hohle Monoblockwelle, mit einem über die Gesamt
länge des Bauteils variierenden Außendurchmesser und/oder einer variieren
den Wandstärke, wobei das Bauteil aus einem Rohr mit einem konstanten Au
ßendurchmesser und einer konstanten Wandstärke gemäß einem der erfin
dungsgemäßen Verfahren hergestellt worden ist.
Im einzelnen gibt es nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, die erfindungsge
mäßen Verfahren bzw. das erfindungsgemäße rotationssymmetrische Bauteil
auszugestalten und weiterzubilden. Dazu wird verwiesen einerseits auf die den
Patentansprüchen 1, 7 und 9 nachgeordneten Patentansprüche, andererseits auf
die Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeich
nung. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Welle, dargestellt in verschiedenen Fertigungsstufen bei ei
nem aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren, und
Fig. 2 eine Welle, dargestellt in verschiedenen Fertigungsstufen bei ei
ner bevorzugten Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Fig. 1 zeigt schematisch die Fertigungsfolge bei der Herstellung einer Welle 1
mit einem über die Gesamtlänge L1 variierenden Außendurchmesser D und
einer variierenden Wandstärke d gemäß einem aus dem Stand der Technik
bekannten Verfahren, ausgehend von einem Rohr 2. Von den insgesamt dar
gestellten vier Fertigungsschritten betreffen die beiden ersten Fertigungs
schritte (Fig. 1a und 1b) die Herstellung des Rohres 2, während die beiden
letzten Fertigungsschritte (Fig. 1c und 1d) die Herstellung der Welle 1 aus
dem Rohr 2 betreffen.
Fig. 1a zeigt ein einfach geschweißtes Rohr 2 mit einem Außendurchmesser
D1 und einer Wandstärke d1. Die Wandstärke d1 entspricht dabei der Dicke des
Bleches oder des Bandstahls, aus dem das Rohr 2 gebogen worden ist. Fig. 1b
zeigt das Rohr 2', nachdem es durch eine Ziehdüse oder einen Ziehring gezo
gen worden ist. Durch das Ziehen des Rohres 2 weist dieses einen Außen
durchmesser D2 < D1 und eine Wandstärke d2 < d1 auf. Dieses Rohr 2' ist so
dimensioniert, daß daraus eine Welle 1 mit einem Endbereich 3 mit dem ge
wünschten Außendurchmesser DE und der gewünschten Wandstärke dE durch
Rundkneten hergestellt werden kann. Gleichzeitig weist das Rohr 2' jedoch
einen Außendurchmesser D2 und eine Wandstärke d2 auf, die jeweils größer
sind als der Außendurchmesser DM und die Wandstärke dM des Mittenbereichs
4 der Welle 1. Somit ist es bei der Herstellung der Welle 1 aus dem Rohr 2'
zunächst erforderlich, den Mittenbereich 4 abzustrecken, um den gewünschten
Außendurchmesser DM und die gewünschte Wandstärke dM zu erreichen. Hier
für wird in das Rohr 2' ein - hier nicht dargestellter - Dorn mit einem entspre
chenden Außendurchmesser eingeschoben und anschließend das Rohr 2' in
seinem Mittenbereich 4 von außen hämmernd bearbeitet (vgl. Fig. 1c). Als
letztes wird bei der Welle 1 der Endbereich 3 mit Hilfe des Rundknetverfahrens
bearbeitet, so daß der Endbereich 3 den gewünschten - in Fig. 1d dar
gestellten - Außendurchmesser- und Wandstärkenverlauf aufweist.
Die Herstellung einer Welle 1 gemäß dem zuvor beschriebenen bekannten
Verfahren ist dadurch besonders aufwendig und damit kostenintensiv, daß zu
nächst das Rohr 2' in mehreren Verfahrensschritten hergestellt werden muß,
nämlich außer dem eigentlichen Biegen und Schweißen zusätzlich einem oder
mehreren Ziehvorgängen und damit verbunden zusätzlich einem oder mehre
ren Wärmebehandlungen unterzogen werden muß. Anschließend muß zur
Herstellung der Welle 1 aus dem Rohr 2' sowohl der Mittenbereich 4 als auch
der Endbereich 3 bearbeitet werden, nämlich der Mittenbereich 4 mittels Ab
strecken und der Endbereich 3 mittels Rundkneten verformt werden. Das
Rundknetverfahren bei Raumtemperatur hat darüber hinaus den Nachteil, daß
aufgrund der Kaltverfestigung nur relativ geringe Umformungsgrade erreich
bar sind.
Das in Fig. 1 dargestelle Rohr 2 bzw. die dargestellte Welle 1 weist in den ein
zelnen Fertigungsschritten beispielsweise folgende Außendurchmesser D und
Wandstärken d auf:
D1 = 60 mm, d1 = 4,0 mm
D2 = 50 mm, d2 = 4,5 mm
DM = 40 mm, dM = 3,5 mm
DE = 26 mm, dE = 8,0 mm
D1 = 60 mm, d1 = 4,0 mm
D2 = 50 mm, d2 = 4,5 mm
DM = 40 mm, dM = 3,5 mm
DE = 26 mm, dE = 8,0 mm
Die Fig. 2 zeigt demgegenüber eine Ausführung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens zur Herstellung einer Welle 1 anhand von drei Fertigungsschritten.
Der erste Fertigungsschritt (Fig. 2a) entspricht dem ersten Fertigungsschritt
(Fig. 1a) bei dem aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren, er zeigt
nämlich ein einfach geschweißtes Rohr 2 mit einem Außendurchmesser D1
und einer Wandstärke d1. Wesentlich ist nun zunächst, daß die Wandstärke d1
des Rohres 2 der Wandstärke dM des Mittenbereichs 4 der fertigen Welle 1
entspricht. Darüber hinaus entspricht auch der Außendurchmesser D1 des
Rohres 2 dem Außendurchmesser DM des Mittenbereichs 4 der Welle 1, so
daß der Mittenbereich 4 des Rohres 2 bzw. der Welle 1 nicht bearbeitet
werden muß.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht
darin, daß als Rohr 2 ein einfach geschweißtes, nicht nachgezogenes Rohr 2
verwendet werden kann. Dadurch kann bei dem erfindungsgemäßen Verfah
ren ein Bearbeitungsschritt bei der Herstellung des Rohres 2, nämlich das Zie
hen des Rohres 2 eingespart werden.
Fig. 2b zeigt, daß das im Endbereich 3 partiell erwärmte Rohr 2 axial ge
staucht wird, so daß das Rohr 2 eine Gesamtlänge L2 < L1 aufweist. Das axiale
Stauchen des Rohres 2 führt zu einer Wandstärkenverdickung im Endbereich
3. Zusätzlich zum axialen Stauchen wird der erwärmte Bereich des Rohres 2,
d. h. der Endbereich 3, durch radiales Schmieden mit einem Schmiedewerk
zeug 5 bearbeitet, wodurch der gewünschte Außendurchmesser DE erreicht
wird. Eine mehrstufiger Außendurchmesser- und Wandstärkenveränderung im
Endbereich 3 wird durch mehrere radiale Schmiedvorgänge erreicht. In einem
ersten Zwischenschritt weist der Endbereich 3 einen Außendurchmesser D2 <
D1 auf.
Zur Erzielung des gewünschten Innendurchmesserverlaufs im Endbereich 3
wird während des axialen Stauchens und des radialen Schmiedens des er
wärmten Bereichs ein Dorn in das Rohr 2 eingeführt. Durch die Wahl des Au
ßendurchmessers des Domes wird dann auch die gewünschte Wandstärke dE
der Welle 1 festgelegt. Dadurch, daß das Rohr 2 partiell erwärmt wird, treten
keine bzw. deutlich verringerte Kaltverfestigungsprozesse auf, wodurch ein
größerer Umformungsgrad möglich ist.
Das in Fig. 2 dargestelle Rohr 2 bzw. die dargestellte Welle 1 weist in den ein
zelnen Fertigungsschritten beispielsweise folgende Außendurchmesser D und
Wandstärken d auf:
D1 = DM = 40 mm, d1 = dM = 3,5 mm
D2 = 30 mm, d2 = 7,0 mm
DE = 26 mm, dE = 8,0 mm
D1 = DM = 40 mm, d1 = dM = 3,5 mm
D2 = 30 mm, d2 = 7,0 mm
DE = 26 mm, dE = 8,0 mm
Claims (11)
1. Verfahren zum Herstellen von rotationssymmetrischen Bauteilen aus einem
Rohr, insbesondere von hohlen Monoblockwellen, wobei das Rohr anfangs
einen konstanten Außendurchmesser und eine konstante Wandstärke aufweist
und das rotationssymmetrische Bauteil zumindest über einen Bereich seiner
Gesamtlänge einen davon abweichenden, insbesondere kleineren Außen
durchmesser und/oder eine davon abweichende, insbesondere größere Wand
stärke aufweist, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
Verwendung eines Rohres mit einer Wandstärke, die der kleinsten Wandstärke des fertigen Bauteils entspricht,
partielle Erwärmung mindestens eines Bereichs des Rohres,
axiales Stauchen des erwärmten Bereichs des Rohres und
radiales Schmieden des erwärmten Bereichs des Rohres.
Verwendung eines Rohres mit einer Wandstärke, die der kleinsten Wandstärke des fertigen Bauteils entspricht,
partielle Erwärmung mindestens eines Bereichs des Rohres,
axiales Stauchen des erwärmten Bereichs des Rohres und
radiales Schmieden des erwärmten Bereichs des Rohres.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Rohr ein
geschweißtes, nicht nachgezogenes Rohr verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das axia
les Stauchen und das radiale Schmieden des erwärmten Bereichs des Rohres
in einer Aufspannung erfolgen.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das axiales Stau
chen und das radiale Schmieden des erwärmten Bereichs des Rohres in einem
Arbeitsschritt erfolgen.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
während des axialen Stauchens und/oder während des radialen Schmiedens
des erwärmten Bereichs des Rohres ein Dorn zumindest in einem Teil des er
wärmten Bereichs eingeführt ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Rohr einen Außendurchmesser aufweist, der dem größten Außendurch
messer des fertigen Bauteils entspricht.
7. Verfahren zum Herstellen von rotationssymmetrischen Bauteilen aus einem
Rohr, insbesondere von hohlen Monoblockwellen, wobei das Rohr anfangs
einen konstanten Außendurchmesser und eine konstante Wandstärke aufweist
und das rotationssymmetrische Bauteil zumindest über einen Bereich seiner
Gesamtlänge einen davon abweichenden, insbesondere kleineren Außen
durchmesser und/oder eine davon abweichende, insbesondere größere Wand
stärke aufweist, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
Verwendung eines geschweißten, nicht nachgezogenen Rohres mit einer relativ großen Wandstärke und
Bearbeiten mindestens eines Bereichs des Rohres mittels Rundkneten bei Raumtemperatur.
Verwendung eines geschweißten, nicht nachgezogenen Rohres mit einer relativ großen Wandstärke und
Bearbeiten mindestens eines Bereichs des Rohres mittels Rundkneten bei Raumtemperatur.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandstärke
des Rohres der kleinsten Wandstärke des fertigen Bauteils entspricht.
9. Rotationssymmetrisches Bauteil, insbesondere hohle Monoblockwelle, mit
einem über die Gesamtlänge des Bauteils variierendem Außendurchmesser
und/oder einer variierender Wandstärke, dadurch gekennzeichnet, daß das
Bauteil aus einem Rohr (2) mit einem konstanten Außendurchmesser (D1) und
einer konstanten Wandstärke (d1) gemäß dem Verfahren nach einem der An
sprüche 1 bis 8 hergestellt worden ist.
10. Rotationssymmetrisches Bauteil nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, daß ein Endbereich (3) oder beide Endbereiche des Bauteils einen gerin
geren Außendurchmesser (DE) und/oder eine größere Wandstärke (dE) als der
Mittenbereich (4) des Bauteils aufweist bzw. aufweisen.
11. Rotationssymmetrisches Bauteil nach Anspruch 9 oder 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Mittenbereich (4) des Bauteils denselben Außendurch
messer (DM) und dieselbe Wandstärke (dM) wie das ursprüngliche Rohr (2)
aufweist.
Priority Applications (6)
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