DE10120136A1 - Garverfahren und Gargerät mit automatischer Garguterkennung - Google Patents

Garverfahren und Gargerät mit automatischer Garguterkennung

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Garverfahren, insbesondere zum Kochen, Grillen, Braten, Frittieren oder Dünsten, bei welchem Gargut auf oder in einem Gargutträger mit einer Garfläche, die von einer Vielzahl von jeweils mittels zumindest eines Heizelements beheizbaren Zellen dargeboten wird, angeordnet und unter Steuerung und/oder Regelung zumindest eines der Heizelemente gegart wird, wobei die Bedeckung der Zellen mit Gargut automatisch erkannt und in Abhängigkeit von der erkannten Gargutbedeckung der Zellen das Garverfahren geführt wird; und ein Gargerät mit einer Garfläche eines Gargutträgers, die von einer Vielzahl von Zellen bereitgestellt ist, wobei jede Zelle zumindest ein Heizelement aufweist, das mit einer Steuer- und/oder Regeleinrichtung verbunden ist, wobei zumindest ein meßbarer Heizwiderstand pro Zelle, ein Gewichtssensor pro Zelle und/oder eine optische Detektionseinheit für jede Zelle zur Führung des Garverfahrens in Abhängigkeit von der Bedeckung der Zellen mit Gargut bereitgestellt ist bzw. sind.

Description

Die Erfindung betrifft ein Garverfahren, insbesondere zum Kochen, Grillen, Braten, Frittieren und Dünsten, bei welchem Gargut auf oder in einem Gargutträger mit einer Garfläche, die von einer Vielzahl von jeweils mittels zumindest eines Heizelements beheizbaren Zellen dar­ geboten wird, angeordnet und unter Steuerung und/oder Regelung zumindest eines der Hei­ zelemente gegart wird; und ein Gargerät mit einer Garfläche eines Gargutträgers, die von ei­ ner Vielzahl von Zellen bereitgestellt ist, wobei jede Zelle zumindest ein Heizelement aufweist, das mit einer Steuer- und/oder Regeleinrichtung verbunden ist, insbesondere zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Garverfahrens.
Es sind Gargeräte bekannt, bei denen über zumindest einen Sensor, der in ein Gargut ein­ steckbar ist, spezifische Gargutgrößen aus aufgenommenen Meßwerten, bzw. deren zeitli­ chem Verlauf, bestimmt werden zur Garprozeßsteuerung bzw. -regelung, insbesondere um verschiedene Phasen eines Garprozeßverlaufs einzuleiten.
So ist aus der DE 299 23 215 U1 ein Garprozeßfilhler bekannt, der zumindest teilweise in ein Gargut eingesteckbar ist, beispielsweise in Form eines Spießes ausgeführt sein kann und meh­ rere räumlich getrennt angeordnete Sensoren zur Aufnahme von Temperatur- und/oder Feuchtewerten umfassen kann. Über den zeitlichen Verlauf der erfaßten Temperatur- bzw. Feuchtewerte können dann spezifische Gargut- und/oder Gargerätegrößen bestimmt werden, die wiederum zur Garprozeßsteuerung verwendet werden.
Die Verwendung eines in Gargut einzusteckenden Garprozeßfühlers ist vorrangig für in Gar­ geräte, die als Kombigargeräte ausgeführt sind, also mit Heißluft und/oder Dampf arbeiten, vorteilhaft, während es insbesondere bei der Zubereitung von Rührspeisen, wie Milchreis, Rührei oder dergleichen, und/oder Goulasch, bei dessen Zubereitung zunächst ein Anbraten von Fleisch erfolgt und anschließend Flüssigkeit zum Dünsten zugegeben wird, jedoch mit Nachteilen behaftet ist, einen Garprozeßfühler in Gargut einzustecken. Zusätzlich dazu, daß die bekannten Garprozeßfühler nur in Gargüter eingesteckt werden können, die eine im we­ sentlichen feste Konsistenz aufweisen, wirken sie störend bei Rührvorgängen oder derglei­ chen und ermöglichen nur eine sehr punktuelle Zustandsbestimmung von Gargut.
Die DE 197 18 399 A1 offenbart ein Gargerät, welches eine Meßeinrichtung zum Aufnehmen von Werten einer eine Eigenschaft des Garguts betreffenden Garzustandsgröße, deren Wert sich aufgrund des Garprozesses ändert, aufweist, um einen Garprozeß in Abhängigkeit von einem oder mehreren Werten einer Ableitung einer Garzustandsgröße nach der Zeit zu führen. Insbesondere wird in Abhängigkeit der bestimmten Ableitungswerte der Zeitpunkt bestimmt, an welchem ein Phasenwechsel eines Garprozesses einzuleiten ist.
Die Verwendung einer Garzustandsgröße und/oder deren Ableitung zum Beispiel zur Steue­ rung einer Heizeinrichtung in einem Gargerät zum Grillen weist unter anderem den Nachteil auf, daß beim Grillen meist nicht die gesamte beheizte Garfläche mit Gargut belegt ist und somit ein Teil der aufgebrachten Energie während des Garprozesses nicht genutzt wird. Dar­ über hinaus führt die Beheizung der gesamten Garfläche beim Grillen von Fleisch dazu, daß Saft, der aus dem Fleisch austritt, so stark erhitzt wird, daß er zum Teil verdampft, während andere, im wesentlichen feste Bestandteile des Fleisches an der Garfläche anbrennen bzw. sich in diese einbrennen.
Ferner weisen herkömmliche Garflächen den Nachteil auf, daß ihnen eine hohe Trägheit im thermischen Verhalten eigen ist, so daß eine Regelung des Garprozesses in engen Tempera­ turgrenzen erschwert ist.
In der WO 85/05528 ist ein gattungsgemäßes Gargerät mit einer Grillfläche bekannt, welche durch die Anordnung einer Vielzahl von individuell über einen Mikroprozessor ansteuerbaren Heizelementen in eine Vielzahl von Segmenten unterteilt ist zum Durchführen eines gat­ tungsgemäßen Verfahrens. Über eine Eingabeeinheit können Soll-Werte für Temperatur, Vo­ lumengarzeit und dergleichen in den Mikroprozessor eingegeben werden, in dem dann ein Vergleich mit entsprechenden, erfaßten Ist-Werten stattfindet, um die einzelnen Heizelemente gezielt ansteuern zu können. Nachteilig bei diesem Gargerät ist jedoch, daß ein Benutzer Soll- Werte für eine Beschickung undifferenziert eingibt, so daß ein unerwünschtes, bereichsweises Verdampfen von Flüssigkeit, bereichsweises Einbrennen von festen Substanzen und derglei­ chen noch stets unvermeidbar ist.
Aus der US 6,172,348 B1 ist ein Mikrowellenofen bekannt, bei dem die Mikrowellenbe­ strahlung in Abhängigkeit von einer erfaßten physikalischen Menge an Gargut gesteuert wird, die bestimmt sein kann durch die Form, das Gewicht und/oder die Temperatur des Garguts, wobei das Gargut zur Erfassung besagter physikalischer Menge im Garraum zumindest ge­ dreht werden muß.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, das gattungsgemäße Garverfahren und das gattungsgemäße Gargerät derart weiterzuentwickeln, daß die Nachteile des Stands der Tech­ nik überwunden werden.
Die das Garverfahren betreffende Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Bedeckung der Zellen mit Gargut automatisch erkannt und in Abhängigkeit von der erkannten Gargutbedeckung der Zellen das Garverfahren geführt wird.
Dabei kann vorgesehen sein, daß insbesondere zur Erkennung der Bedeckung der Zellen, zu­ mindest eine erste Gargutgröße, wie die Oberflächentemperatur, die Wärmeleitfähigkeit, der Energieeintrag, der Feuchtegehalt, die Oberflächenbeschaffenheit, die Kontur, das Volumen, die Dichte, die Bräunung, die Krustenbildung, die Konsistenz, das Gewicht und/oder die Gar­ gutart, vorzugsweise über Veränderungen der Widerstände der Heizelemente, der Belastung der Zellen und/oder optischer Charakteristiken, und/oder zumindest eine Ableitung der ersten Gargutgröße nach der Zeit jeder Zelle bestimmt wird bzw. werden.
Ferner wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß mittels eines Garprozeßfühlers, der vor­ zugsweise zumindest teilweise in das Gargut einsteckbar ist, zumindest eine zweite Gargut­ größe, insbesondere die Kerntemperatur, die Dichte, die Gargutart, der Reifegrad, der pH- Wert, der Pasteurisationsfaktor, die Konsistenz, der Saftigkeit, der Geruch, der Geschmack, die Qualtität, die Bräunung, die Krustenbildung, der Grad der Proteinaufquellung, der Vit­ aminabbau, die Entstehung karzerogener Substanzen, die Hygiene, die Wärmeleitfähigkeit und/oder dergleichen, und/oder zumindest eine zeitliche Ableitung der zweiten Gargutgröße nach der Zeit bestimmt wird bzw. werden.
Bevorzugt ist erfindungsgemäß, daß der Garverlauf, insbesondere über die Heizelemente der einzelnen Zellen oder Gruppen von Zellen, in Abhängigkeit von der ersten Gargutgröße, der Ableitung der ersten Gargutgröße, der zweiten Gargutgröße und/oder der Ableitung der zweiten Gargutgröße gesteuert und/oder geregelt wird.
Dabei kann vorgesehen sein, daß von einem Gargut zumindest teilweise überdeckte Zellen zu einer Gruppe zusammengefaßt werden.
Ferner wird mit der Erfindung vorgeschlagen, daß die erste Gargutgröße, die Ableitung der ersten Gargutgröße, die zweite Gargutgröße und/oder die Ableitung der zweiten Gargutgröße mit zumindest vierten gespeicherten dritten Gargutgröße und/oder zumindest einer eingege­ benen weiteren Gargutgröße verglichen wird bzw. werden, und in Abhängigkeit von dem Ergebnis des Vergleichs das Garverfahren geführt wird.
Dabei kann vorgesehen sein, daß die erste Gargutgröße, die Ableitung der ersten Gargutgröße, die zweite Gargutgröße und/oder die Ableitung der zweiten Gargutgröße, insbesondere als Funktion der Zeit, als eine dritte Gargutgröße gespeichert wird bzw. werden.
Auch kann vorgesehen sein, daß die vierte Gargutgröße von einem Benutzer eingegen und gespeichert wird, insbesondere als Funktion der Zeit.
Mit der Erfindung wird auch vorgeschlagen, daß Anweisungen an einen Benutzer, vorzugs­ weise in Abhängigkeit von der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Gargutgröße, zum Führen des Garverfahrens ausgegeben werden.
Die das Gargerät betreffende Aufgabe wird gelöst durch zumindest einen meßbaren Heizwi­ derstand pro Zelle, einen Gewichtssensor pro Zelle und/oder eine optische Detektionseinheit für jede Zelle zur Führung des Garverfahrens in Abhängigkeit von der Bedeckung der Zellen mit Gargut umfaßt.
Dabei kann vorgesehen sein, daß eine zumindest teilweise thermische Isolierung der einzel­ nen Zellen voneinander.
Erfindungsgemäße Ausführungsformen können dadurch gekennzeichnet sein, daß die Steuer- und/oder Regeleinrichtung in Wirkverbindung mit den Heizelementen, den Gewichtssenso­ ren, der bzw. den optischen Detektionseinheit(en), zumindest einem Garprozeßfühler, der zumindest teilweise in ein Gargut einsteckbar ist, einer Speichereinheit, einer Eingabeeinheit, einer Anzeigeeinheit und/oder einer Ausgabeeinheit steht.
Ferner kann vorgesehen sein, daß der Gargutträger kippbar ist.
Schließlich wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß der Gargutträger mittels eines Deckels, vorzugsweise luftdicht, verschließbar ist.
Der Erfindung liegt somit die überraschende Erkenntnis zugrunde, daß automatisch Gargut erkennbar und die Energiezufuhr zu diesem Gargut abhängig von der erkannten Gargutart und Gargutposition regelbar ist, so daß beispielsweise beim Fleisch-Grillen nur Fleischstücke er­ hitzt werden, während der Rest der Garfläche im wesentlichen kalt bleibt, so daß ein Ver­ dampfen von aus den Fleischstücken austretendem Saft und ein Einbrennen von abfallenden Festkörperpartikeln auf der Garfläche im wesentlichen vermieden wird.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschrei­ bung, in der eine erfindungsgemäße Ausführungsform beispielhaft anhand einer aus einer einzigen Figur bestehenden schematischen Zeichnung erläutert wird. Die Figur zeigt dabei eine perspektivische Ansicht eines Teils eines erfindungsgemäßen Gargeräts 1 mit einer intel­ ligenten Garfläche 100, die ein Garen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ermöglicht.
Wie die Figur erkennen läßt, umfaßt das Gargerät 1 einen Gargutträger 10 mit einer Garfläche 100, die ihrerseits in einzelne Zellen 101 bis 114 unterteilt ist. Die Unterteilung der Garfläche 100 wird dadurch erreicht, daß jede Zelle 101 bis 114 in thermischem Kontakt mit einem Heizelement 2 steht. Zudem weist jede Zelle 101 bis 114 einen Gewichtssensor 3 und eine optische Detektionseinheit 4, bestehend aus einer Quelle zur Emission elektromagnetischer Strahlung und einem Detektor zur Detektion von vom Gargut gestreuter und/oder reflektierter Strahlung, auf. Zur Vereinfachung der Darstellung sind die Elemente 2, 3 und 4 in der Figur in getrennten Zellen 103, 104 bzw. 102 dargestellt, obwohl jede Zelle 101 bis 114 entspre­ chende Elemente umfaßt. Auf der Garfläche 100 befindet sich ein Gargut 6, in Form eines Steaks, in welches zumindest teilweise ein Garprozeßfühler 5 eingesteckt ist.
Der Garprozeßfühler 5, die optischen Detektionseinheiten 4, die Gewichtssensoren 3 und die Heizelemente 2 aller Zellen 101 bis 114 sind mit einer nicht dargestellten Steuer- und/oder Regeleinheit verbunden. Diese Steuer- und/oder Regeleinheit ist wiederum mit einer Spei­ chereinheit (nicht dargestellt), einer Eingabeeinheit (nicht dargestellt) und einer Ausgabeein­ heit (nicht dargestellt) verbunden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird im Anschluß am Beispiel des Grillens des Steaks 6 beschrieben:
Über die Gewichtssensoren 3, welche vorzugsweise in Form von Dehnungsmeßstrei­ fen auf der Garflächenunterseite der Zelle 101 bis 114 ausgeführt sind, und die opti­ schen Detektionseinheiten 4 wird die Plazierung sowie Kontur des Steaks 6 festge­ stellt. Dabei wird erfaßt, daß die Zellen 101 bis 104 und 108 bis 111 nicht mit dem Steak 6 belegt sind, im Gegensatz zu den Zellen 105 bis 107 und 112 bis 114. Nach Erkennung des Bereichs der Garfläche 100, welche mit dem Steak 6 belegt ist, werden zunächst nur diejenigen Zellen 105 bis 107 und 112 bis 114 über ihre Heizelemente 2 beheizt, die mit dem Steak 6 zumindest teilweise belegt sind.
Abhängig von der erfaßten Veränderung der Widerstände der Heizelemente 2 und den Ausgabesignalen der Gewichtssensoren 3 sowie optischen Detektionseinheiten 4 ge­ gebenenfalls einschließlich deren Ableitungen, bestimmt die Steuer- und/oder Rege­ leinheit spezifische Gargutgrößen, insbesondere Wärmeleitfähigkeit (über die Heizwi­ derstände), Feuchtegehalt (über der zeitlichen Änderung des Gewichts) und Gargut­ volumen (über die vom Gargut eingenommene Fläche und das Gargutgewicht), aus denen auch die Gargutart bestimmbar ist. Zudem liefert der Garprozeßfühler 5 Gar­ gutgrößen, wie Kerntemperatur, Reifegrad und pH-Wert, die ebenfalls von der Steuer- und/oder Regeleinheit zur Garprozeßführung herangezogen werden. Durch die Unter­ teilung der Garfläche 100 in einzelne Zellen 101 bis 114 ist es darüber hinaus möglich, die spezifischen Gargutgrößen für spezielle Bereiche des Steaks 6 zu bestimmen. Wenn sich verschiedene Gargutarten auf der Garfläche 100 befinden, kann dies für je­ des Gargut geschehen.
Dadurch, daß zu Beginn des Grillens gezielt nur die Zellen 105 bis 107 und 112 bis 114 beheizt werden, auf denen sich das Steak 6 befindet, wird insbesondere Energie eingespart, da die nicht genutzten Zellen, also die Zellen 101 bis 104 und 108 bis 111 nicht beheizt werden.
Während des Grillens des Steaks 6 aus demselben heraustretender Saft, der auf nicht von dem Steak 6 belegte und somit unbeheizte Zellen 101 bis 104 und 108 bis 111 fließt, verdampft nicht; und feste Rückstände des Steaks 6 auf den Zellen 101 bis 104 und 108 bis 111 brennen nicht ein. Dies gewährleistet, daß eine Steaksoße herstellbar ist und gleichzeitig keine übermäßige Verschmutzung stattfindet.
Darüber hinaus kann der Garprozeß so geführt werden, daß die vom Steak 6 unbeleg­ ten Zellen 101 bis 104 und 108 bis 111 ebenfalls beheizt werden, sobald sich ein Fleischsaft darauf ausbreitet, was eine Warmhaltung von besagtem Fleischsaft sicher­ stellt. Die Aufheizung der Zellen 101 bis 104 und 108 bis 111 liegt dabei sicherlich unter der der Zellen 105 bis 107 und 112 bis 114.
Über die ermittelten spezifischen Gargutgrößen wird der Garprozeßverlauf durch die Steuer- und/oder Regeleinheit geführt, so daß ein von einem Benutzer über die Einga­ beeinheit eingegebener, erwünschter Garungsgrad am Ende des Garprozesses vorliegt. Insbesondere können zu diesem Zweck über die Ausgabesignale der optischen Detek­ tionseinheiten 4 (Veränderung der Farbe des Garguts) und die Veränderungen der Wi­ derstände der Heizelemente 6 (Wärmeeintrag) der Bräunungs- und Krustierungsgrad des Steaks 6 bestimmt werden. Neigt das Steak 6 während der Phase, in der zunächst nur eine Garung und keine Bildung einer Kruste erwünscht ist, beispielsweise dazu, eine erhöhte Bräunung aufzuweisen, wie über die optischen Detektionseinheiten 4 er­ faßt, so können gezielt Heizelemente 2 heruntergeregelt werden. Erreicht das Steak 6 jedoch den erwünschten Garzustand im Inneren, wie über den Garprozeßfühler 5 er­ faßt, so wird eine weitere Garprozeßphase, nämlich die Krustenbildung eingeleitet, in­ dem die Beheizung der entsprechenden Zellen erhöht wird. Ist der erwünschte Bräu­ nungsgrad, wie über die optischen Detektionseinheiten 4 erfaßt, erreicht, so kann über die Ausgabeeinheit dem Benutzer die Anweisung gegeben werden, das Steak 6 zu wenden oder aus dem Gargerät 1 zu entnehmen.
Erfindungsgemäß ist ebenfalls vorgesehen, daß die Steuer- und/oder Regeleinheit In­ homogenitäten im Steak 6 erkennt und gezielt darauf reagiert.
Mit dem in der Figur dargestellten Gargerät 1 ist weiterhin die Zubereitung von Gargut in Form von Rührspeisen, wie Milchreis oder Omeletts, möglich. Bei der Zubereitung von sol­ chem Gargut ist es wichtig, ein Anbrennen des Garguts an der Garfläche 100 zu verhindern. Hierzu werden zunächst die flüssigen Zutaten in den Gargutträger 10, der durch eine seitliche Umrandung begrenzt ist, eingebracht. Dabei kommt es zu einer flächendeckenden Bedeckung der Garfläche 100 mit dem Gargut. Diese Bedeckung wird über die Widerstände der Heiz­ elemente 2, die Gewichtssensoren 3 und die optischen Detektionseinheiten 4 zu Beginn der Beheizung der Zellen 101 bis 114 festgestellt. Ähnlich dem oben beschriebenen Verfahren beim Grillen von Steaks werden dann spezifische Gargutgrößen, einschließlich die Gargutart, bestimmt. Abhängig von den bestimmten Werten kann über die Steuer- und Regeleinheit ver­ hindert werden, daß es bereichsweise zu einem Anbrennen von Gargut kommt. Da sich in einem Bereich, in dem ein Anbrennen droht oder bereits stattfindet, signifikant der Wärme­ übertrag in das Gargut ändert, was sich unter anderem in einer Veränderung des Widerstands der betroffenen Heizelemente 2 und in einer Änderung des über die Gewichtssensoren 3 er­ faßten Gewichts aufgrund des lokal unterschiedlichen Feuchtegehalts des Garguts widerspie­ gelt, kann gezielt die Beheizung lokal verringert und/oder über die Ausgabeeinheit die Auf­ forderung an den Benutzer ausgegeben werden, das Gargut umzurühren oder zu entnehmen.
Hierdurch wird eine Verdreckung der Garfläche 100 verhindert und gleichzeitig ein einwand­ freies Garergebnis sichergestellt.
Die von der Steuer- und/oder Regeleinheit bestimmten und/oder von einem Benutzer über die Eingabeeinheit eingegebenen Gargutgrößen werden, insbesondere als Funktion der Zeit, be­ vorzugt in der Speichereinheit abgelegt. Durch Vergleich der Gargutgrößen vorheriger Gar­ prozesse mit aktuell bestimmten Gargutgrößen erkennt die Steuer- und/oder Regeleinheit Tendenzen, wie z. B. das Anbrennen von Gargut, und führt frühzeitig eine Gegenregelung des Garprozesses durch, bzw. gibt über die Ausgabeeinheit entsprechende Anweisungen an den Benutzer. Das erfindungsgemäße Gargerät 1 ist somit selbstlernend.
Also wird erfindungsgemäß erstmals ein Garverfahren und ein dieses Garverfahren nutzendes Gargerät bereitgestellt, das ein befriedigendes Garergebnis durch eine intelligente Regelung einzelner Zellen, in die die Garfläche unterteilt ist, einschließlich Vergleich von aktuellen Gargutgrößen mit gespeicherten Gargutgrößen, gewährleistet, wobei zusätzlich eine Energie­ ersparnis erreicht und eine Verschmutzung der Garfläche reduziert wird.
Die in der vorstehenden Beschreibung, in der Zeichnung sowie in den Ansprüchen offenbar­ ten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in jeder beliebigen Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
Bezugszeichenliste
1
Gargerät
2
Heizelement
3
Gewichtssensor
4
optische Detektionseinheit
5
Garprozeßfilhler
6
Gargut
10
Gargutträger
100
Garfläche
101-114
Zelle

Claims (14)

1. Garverfahren, insbesondere zum Kochen, Grillen, Braten, Frittieren oder Dünsten, bei welchem Gargut auf oder in einem Gargutträger mit einer Garfläche, die von einer Vielzahl von jeweils mittels zumindest eines Heizelements beheizbaren Zellen darge­ boten wird, angeordnet und unter Steuerung und/oder Regelung zumindest eines der Heizelemente gegart wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Bedeckung der Zellen mit Gargut automatisch erkannt und in Abhängigkeit von der erkannten Gargutbedeckung der Zellen das Garverfahren geführt wird.
2. Garverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß, insbesondere zur Erkennung der Bedeckung der Zellen, zumindest eine erste Gargut­ größe, wie die Oberflächentemperatur, die Wärmeleitfähigkeit, der Energieeintrag, der Feuchtegehalt, die Oberflächenbeschaffenheit, die Kontur, das Volumen, die Dichte, die Bräunung, die Krustenbildung, die Konsistenz, das Gewicht und/oder die Gargut­ art, vorzugsweise über Veränderungen der Widerstände der Heizelemente, der Bela­ stung der Zellen und/oder optischer Charakteristiken, und/oder zumindest eine Ablei­ tung der ersten Gargutgröße nach der Zeit jeder Zelle bestimmt wird bzw. werden.
3. Garverfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mittels eines Garprozeßfühlers, der vorzugsweise zumindest teilweise in das Gargut einsteckbar ist, zumindest eine zweite Gargutgröße, insbesondere die Kerntemperatur, die Dichte, die Gargutart, der Reifegrad, der pH-Wert, der Pasteurisationsfaktor, die Konsistenz, der Saftigkeit, der Geruch, der Geschmack, die Qualtität, die Bräunung, die Krustenbildung, der Grad der Proteinaufquellung, der Vitaminabbau, die Entste­ hung karzerogener Substanzen, die Hygiene, die Wärmeleitfähigkeit und/oder derglei­ chen, und/oder zumindest eine zeitliche Ableitung der zweiten Gargutgröße nach der Zeit bestimmt wird bzw. werden.
4. Garverfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Garverlauf, insbesondere über die Heizelemente der einzelnen Zellen oder Grup­ pen von Zellen, in Abhängigkeit von der ersten Gargutgröße, der Ableitung der ersten Gargutgröße, der zweiten Gargutgröße und/oder der Ableitung der zweiten Gargutgrö­ ße gesteuert und/oder geregelt wird.
5. Garverfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß von einem Gargut zumindest teilweise überdeckte Zellen zu einer Gruppe zusammen­ gefaßt werden.
6. Garverfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Gargutgröße, die Ableitung der ersten Gargutgröße, die zweite Gargutgröße und/oder die Ableitung der zweiten Gargutgröße mit zumindest einer gespeicherten dritten Gargutgröße und/oder zumindest einer eingegebenen vierten Gargutgröße ver­ glichen wird bzw. werden, und in Abhängigkeit von dem Ergebnis des Vergleichs das Garverfahren geführt wird.
7. Garverfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Gargutgröße, die Ableitung der ersten Gargutgröße, die zweite Gargutgröße und/oder die Ableitung der zweiten Gargutgröße, insbesondere als Funktion der Zeit, als eine dritte Gargutgröße gespeichert wird bzw. werden.
8. Garverfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die vierte Gargutgröße von einem Benutzer eingegen und gespeichert wird, insbeson­ dere als Funktion der Zeit.
9. Garverfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Anweisungen an einen Benutzer, vorzugsweise in Abhängigkeit von der ersten, zwei­ ten, dritten und/oder vierten Gargutgröße, zum Führen des Garverfahrens ausgegeben werden.
10. Gargerät (1) mit einer Garfläche (100) eines Gargutträgers (10), die von einer Vielzahl von Zellen (101-114) bereitgestellt ist, wobei jede Zelle (101-114) zumindest ein Heizelement (2) aufweist, das mit einer Steuer- und/oder Regeleinrichtung verbunden ist, insbesondere zur Durchführung eines Garverfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch zumindest einen meßbaren Heizwiderstand (2) pro Zelle (101-114), einen Gewichts­ sensor (3) pro Zelle (101-114) und/oder eine optische Detektionseinheit (4) für jede Zelle (101-114) zur Führung des Garverfahrens in Abhängigkeit von der Bedeckung der Zellen (101-114) mit Gargut (6).
11. Gargerät nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch eine zumindest teilweise thermische Isolierung der einzelnen Zellen (101-114) von­ einander.
12. Gargerät nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuer- und/oder Regeleinrichtung in Wirkverbindung mit den Heizelementen (2), den Gewichtssensoren (3), der bzw. den optischen Detektionseinheit(en) (4), zumin­ dest einem Garprozeßfühler (5), der zumindest teilweise in ein Gargut (6) einsteckbar ist, einer Speichereinheit, einer Eingabeeinheit, einer Anzeigeeinheit und/oder einer Ausgabeeinheit steht.
13. Gargerät nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Gargutträger (100) kippbar ist.
14. Gargerät nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Gargutträger (100) mittels eines Deckels, vorzugsweise luftdicht, verschließbar ist.
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