DE10118950A1 - Technisches Verfahren zur CSB-Reduzierung in Abwässern - Google Patents
Technisches Verfahren zur CSB-Reduzierung in AbwässernInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein großtechnisches Verfahren zur Reduzierung des CSB in problematischen Abwässern. Indem man dem Abwasser 50%ige Wasserstoffperoxidlösung zuführt und nach entsprechender Durchmischung eine speziell für diesen Zweck formulierte Mischung, eine frischhergestellte, gipshaltige Suspension, die Eisen(II)- und Mangan(II)-chlorid sowie Eisen(II)-sulfat enthält, zudosiert und anschließend mit handelsüblicher 50%iger Natriumhydroxidlösung auf einen pH-Wert von ca. 6,6-6,8 einstellt, erhält man den Sedimaten verlassendes Klarwasser deutlich gesenkten CSB Wert.
Description
Die Erfindung betrifft ein großtechnisches Verfahren zur Reduzierung des CSB
(Summenparameter, der den Verbrauch an Sauerstoff bei der chemischen Oxidation von
organischen Stoffen im Abwasser angibt) in problematischen Abwässern der Papierindustrie
entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Der CSB-Grenzwert für Abwasserdirekteinleiter liegt laut 19. Abwasser VwV, Teil A (GMBI
1989, S. 399) bei 70 kg/t (24-Std-Mischprobe). Dieser Wert wird in den seltensten Fällen
erreicht. Besonders in der Papierindustrie, wo für die Herstellung von Dekorpapier
verschiedenste Farben und Pigmente eingesetzt werden, werden im Abwasser CSB-Werte um
400 kg/m3 gemessen, die sich bis heute mit den üblichen Verfahren zur Abwasserbehandlung
nicht senken lassen.
Die Erfindung setzt sich zum Ziel, den CSB-Wert dieser Abwässer unter den vom Gesetzgeber
festgelegten Grenzwert von 70 kg/t zu senken und zwar kontinuierlich und umweltfreundlich.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die im Abwasser gelösten organischen
Verbindungen umweltfreundlich zu eliminieren. Entsprechend der vorliegenden Erfindung
wird das erreicht, indem man an einer vom Eintritt des Abwassers in ein natürliches Gewässer
am weitesten entfernten möglichen Stelle 50%ige Wasserstoffperoxidlösung zudosiert. Nach
entsprechender Durchmischung wird eine speziell für diesen Zweck formulierte Mischung,
eine frischhergestellte, gipshaltige Suspension, die Eisen(II)- und Mangan(II)-chlorid sowie
Eisen(II)-sulfat enthält, zudosiert. Bevor das Abwasser den Sedimaten erreicht, wird mit
handelsüblicher 50%iger Natriumhydroxidlösung auf einen pH-Wert von ca. 6.6-6.8
eingestellt. Die Analysen des den Sedimaten verlassenden Klarwassers zeigen eine stetige
CSB-Reduzierung auf unter 100 mg/l. Tabelle 1 enthält Ergebnisse einer Studie.
Bei einer durchschnittlichen Abwassermenge von 60 m3/h und einem Gehalt von
sauerstoffzehrenden Substanzen von ca. 1300 mg/l, (CSB) werden mit einer Dosierpumpe 60
Liter 50%ige Wasserstoffperoxidlösung pro Stunde zudosiert. 200 kg Eisen(II)-sulfat (mit 7
H2O) werden in 1000 l Wasser gelöst. In einer 2000 l Rührmaschine werden 1000 l einer
Lösung, die 20% Eisendichlorid, 8% Calciumchlorid und 3% Mangandichlorid enthält,
vorgelegt. Anschließend gibt man unter heftigem Rühren die Eisen(II)-sulfatlösung in die
Rührmaschine. Es bildet sich eine breiige Suspension, die nun in einem guten Abstand zur
Wasserstoffperoxiddosierstelle in das System zudosiert wird. Für dieses Beispiel würde man
die Dosierpumpe auf 350 l/h einstellen. Sobald eine ausreichende Durchmischung gegeben ist,
wird mit 50%iger Natriumhydroxidlösung der pH-Wert zwischen 6.4 und 6.8 eingestellt.
Anschließend läßt man das Abwasser ca. 4 h sedimentieren. Die Suspensionsmischung kann
mittels geeigneter Dosieranlagen stets nachgelegt werden.
CSB-Wert des Ablaufes: < 100 mg/l
CSB-Wert des Ablaufes: < 100 mg/l
Claims (6)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Reduzierung des CSB-Wertes von problematischen
Abwässern der Papierindustrie durch Oxidation mit Wasserstoffperoxid, dadurch
gekennzeichnet, daß man eine wässrige Lösung aus Eisen(II)-sulfat, Eisen(II)-chlorid,
Mangan(II)-chlorid und Calciumchlorid frisch zubereitet und die sich bildende Suspension
zu dem mit Wasserstoffperoxid versetzten Abwasser zudosiert und anschließend mit
50%iger Natriumhydroxidlösung den pH-Wert zwischen 6.4 und 6.8 einstellt und
sedimentieren lässt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine calcium- und mangan(II)-
chloridhaltige Eisen(II)-chloridlösung vorgelegt wird und das äquivalente Volumen einer
4%igen Eisen(II)-sulfatlösung unter Rühren dazugegeben wird.
3. Verfahren nach Anspruch von 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine 20%ige Eisen(II)-
chloridlösung - vorzugsweise mit 8% Calciumchlorid und 3% Mangan(II)-chlorid
(Gewichtsprozent) - verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Sedimentation der
pH-Wert mit 50%iger Natriumhydroxidlösung zwischen 6.4 und 6.8 eingestellt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Oxidationsreaktion unter
sehr milden Bedingungen, vorzugsweise bei 30°C (typisch für Papierfabriken) durchgeführt
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man nach der
abgeschlossenen Oxidations-Reaktion und der pH-Wert-Einstellung eine Sedimentationszeit
von (nur) ca. 30 min benötigt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001118950 DE10118950A1 (de) | 2001-04-18 | 2001-04-18 | Technisches Verfahren zur CSB-Reduzierung in Abwässern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2001118950 DE10118950A1 (de) | 2001-04-18 | 2001-04-18 | Technisches Verfahren zur CSB-Reduzierung in Abwässern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10118950A1 true DE10118950A1 (de) | 2002-10-31 |
Family
ID=7681814
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE2001118950 Withdrawn DE10118950A1 (de) | 2001-04-18 | 2001-04-18 | Technisches Verfahren zur CSB-Reduzierung in Abwässern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10118950A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN104310567A (zh) * | 2014-10-31 | 2015-01-28 | 华中师范大学 | 一种利用原儿茶酸促进Fe(III)/H2O2体系修复有机物污染水体的方法 |
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2001
- 2001-04-18 DE DE2001118950 patent/DE10118950A1/de not_active Withdrawn
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